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Gesenk zum Instandsetzen abgenutzter Laschen für Eisenbahnschienen.
Die als Verbindungsmittel an der Stoßstelle von Eisenbahnschienen benutzten Laschen
erleiden besonders in der Nähe der Stoßstelle an ihrer unter den Schienenkopf greifenden
Oberkantenfläche vielfach eine erhebliche und nachteilige Formveränderung. Infolge
des Durchbiegens der Schienenenden unter dein Druck der darüberrollenden Fahrzeuge
wird die den Druck aufnehmende obere Stützfläche der Lasche an der Stoßstelle und
in ihrer näheren Umgebung allmählich bogenförmig nach unten ausgebuchtet. Mit der
Zeit tritt eine derartige Entformung der ursprünglich in gerader Linie verlaufenden
Laschenoberfläche ein, daß die AuswechseIung erforderrich ist. Das gleiche 'gilt
von der unteren Stützfläche der Lasche.
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Man hat derartig ausgeschlagene Laschen wieder instand gesetzt durch
einen einfachen, ohne Werkstoffverlust wirkenden Preßvor-
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Während man sich aber bisher für p - n "
diese Umpressung ziemlich
verwickelter, mehrteiliger Preßgesenke, auch unter Anwendung besonderer Dorne zur
Erhaltung der Schraubenlöcher der Lasche bediente, zeichnet sich die neue, den Gegenstand
der Erfindung bildende Vorrichtung dadurch ,aus, daß sie höchst einfach in der Ausbildung
und Handhabung ist.
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Das entsprechend der gewünschten normalen Außenform der Lasche ausgesparte
Preßgesenk und gegebenenfalls auch der Preßstempel sind nämlich unmittelbar mit
wulstartigen Vorsprüngen versehen, welche derart angeordnet und geformt sind, daß
eine Ver. drängung des Laschenwerkstoffes zur Ausfüllung des Gesenkhohlraumes ohne
Deforrnierung der Schraubenlöcher der Lasche erfolgt. Die Anwendung von Dornen wird
dadurch ganz entbehrlich.
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Ein Ausführungsbeispiel ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i die Seitenansicht einer Schienenlasche und Abb. 2 einen Querschnitt
durch die Lasche nach Linie A-B der Abb. i.
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Die Abb. 3 und q. veranschaulichen das neue Preßgesenk im Schnitt
vor der Pressung und nach beendetem Preßvorgang.
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In Abb. i ist eine strichpunktierte Linie a eingezeichnet, die ungefähr
die bogenförmig nach unten verlaufende Aushöhlung in der Laschenoberfläche (Stützfläche)
zeigt, welche eintritt, wenn die Lasche längere Zeit benutzt ist. Um nun diese mehr
oder weniger entformte (vertiefte) Stelle an der Laschenoberkante umzuformen, wird
die Lasche in das aus Abb. 3 und 4. ersichtliche Gesenk b eingelegt. Dieses feststehende
Gesenk ist entsprechend dem normalen Querschnittsprofil der Lasche ausgehöhlt, besitzt
aber an der mit c bezeichneten Stelle eine wulstartige Erhöhung, deren Längsverlauf
aus Abb. i durch die Linien c angegeben ist. Der Stempel f (Abb. 3) legt sich unmittelbar
gegen die entgegengesetzte Fläche der Lasche. Er kann, wenn erforderlich, ebenfalls
mit einer der Gescnkerhöhung c versetzt gegenüberliegenden Erhöhung c versehen sein.
Der Stempel f wird in der Pfeilrichtung unter hohen Preßdruck gesetzt, z. B. mit
Hilfe einer hydraulischen Presse.
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Unter der Wirkung dieses Preßdruckes tv ird die zweckmäßig vorher
etwa auf Rotglut erwärmte Lasche auf die gewünschte Form gebracht, indem die Vorsprünge
c den '\@Terkstoff der Lasche an der betzeffenden Stelle verdrängen, so daß also
an dieser Stelle die entformte Fläche zum Herauswachsen im Sinne des eingezeichneten
Pfeiles dz gezwungen wird. Das Gesenk b ist an seiner der Fläche i der Lasche gegenüberliegenden
Fläche von Haus aus so weit ausgespart, daß das Laschenmaterial entsprechend hineinwachsen
kann. Man wird zweckmäßig an dieser Stelle einen Längsverlauf der Fläche i im Gesenkteil-b
wählen, der nicht geradlinig, sondern etwas nach obenhin gemäß der Linie g in Abb.
i gewölbt ist, im Gegensatz zu dem nach unten gewölbten Verlauf der Einbuchtungslinie
a in Abb. i.
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Auch die untere Fläche L der Lasche wird bei längerem Gebrauch entformt.
Infolge der Pressung in dem beschriebenen Preßgesenk wird gleichzeitig auch hier
eine Instandsetzung, d. h. eine Wiederherstellung der gewünschten richtigen Form
erzielt, indem man an der Stelle in (Abb. 3 und d) Vorsprünge vorsieht, die den
Werkstoff beim Pressen in der gewünschten Richtung verdrängen.
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Die Lasche ist nach dieser Behandlung wieder brauchbar, wobei gleichzeitig
der Vorteil erreicht wird, daß die in der Lasche vorgesehenen Schraubenlöcher keine
Verlagerung erleiden. Es sind also Dorne oder Zapfen für die Festlegung der richtigen
Lage und Weite dieser Löcher entbehrlich.
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Sollte die Lasche durch irgendwelche starke Beanspruchung im Gebrauch,
außer an den vorbezeichneten Stellen, etwa noch im ganzen verbogen oder verdreht
oder sonstwie entformt sein, so sorgt der Preßdruck mittels der genau hergestellten
Gesenkteile ohne weiteres für die Wiederherstellung der richtigen Form.
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Die Erfindung ist verwendbar für alle Arten und Formen von Schienenlaschen.
Das in der Zeichnung veranschaulichte Laschenprofil stellt nur ein Beispiel dar.