DE4413216C2 - Hydraulisches Wegeventil - Google Patents
Hydraulisches WegeventilInfo
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- F15B—SYSTEMS ACTING BY MEANS OF FLUIDS IN GENERAL; FLUID-PRESSURE ACTUATORS, e.g. SERVOMOTORS; DETAILS OF FLUID-PRESSURE SYSTEMS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
Die Erfindung geht aus von einem hydraulischen Wegeventil
nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher angegebenen
Gattung.
Aus der DE 37 37 392 A1 ist bereits ein hydraulisches
Wegeventil in einer Bauart als proportional arbeitendes,
4/3-Ventil mit einem in Mittelstellung federzentrierten
Längsschieber bekannt, wobei die Steuerkanten am
Längsschieber die beiden Motorkammern und die mit ihm
verbundenen Arbeitsanschlüsse A bzw. B hydraulisch
blockieren. Um hier eine unerwünschte Drift eines
angeschlossenen Hydromotors infolge von Lecköl zu
verhindern, ist eine zusätzliche Einrichtung zur dosierten
Entlastung der Motorkammern vorgesehen. Zu diesem Zweck sind
im Längsschieber quer und längs verlaufende Bohrungen
vorgesehen, über welche jede Motorkammer in Mittelstellung
des Längsschiebers zur angrenzenden Rücklaufkammer
Verbindung hat, wobei jedoch am Längsschieber im Abstand von
der Hauptsteuerkante eine zusätzliche Hilfssteuerkante
erforderlich ist. Bei derartigen Wegeventilen wird neben der
Einsatzbedingung, die Drift eines Hydromotors zu verhindern,
auch häufig gefordert, daß ein Hydromotor unter Last
abgebremst werden kann. Um die letztgenannte
Einsatzbedingung zu erfüllen, wird an möglichst kleinen
Drosselflächen eine möglichst hohe Druckdifferenz erzeugt,
um so ein sanftes Umschalten einer Last zu ermöglichen.
Um solche Einsatzbedingungen zu erfüllen, ist es auch schon
bekannt, bei dem vorbekannten Wegeventil eine andere
Einrichtung zur dosierten Entlastung der Motorkammern zu
verwenden. Dabei wird anstelle der leckölabführenden
Bohrungen im Längsschieber eine kleine, zusätzliche,
leckölabführende Entlastungskerbe verwendet, die vorne an
der halbkreisförmigen Hauptsteuerkerbe auf der Ablaufseite
angeordnet ist und die über die zugeordnete Steuerkante am
Gehäusesteg in die Motorkammer hineinragt, so daß in der
Mittelstellung des Längsschiebers eine Leckölabführung
möglich ist. Diese letztgenannte Einrichtung hat den
Vorteil, daß sie bei geringerem Aufwand mit nur einer
einzigen Steuerkante auskommt. Alle diese vorbekannten
Bauarten von Wegeventilen haben den Nachteil, daß bei dieser
Anordnung der Hauptsteuerkerben in Verbindung mit der
Einrichtung zur dosierten Entlastung der Motorkammern in
Mittelstellung des Längsschiebers kein Schaltübergang mit
Absperrfunktion stattfinden kann. Wird hier zum Beispiel zum
Entlasten einer Motorkammer der Längsschieber mit seiner
ablaufseitigen Hauptsteuerkerbe in die Motorkammer
hineinbewegt, so bleibt der leckölabführende Volumenstrom
erhalten und wird ohne Unterbrechung in den Volumenstrom
über die Hauptsteuerkerbe übergeführt. Dies kann bei
Verwendung des Wegeventils in Regelkreisen von Nachteil
sein, da keine hydraulische Einspannung eines Hydromotors
möglich ist. Auch sind hier keine speziellen Schaltübergänge
realisierbar, wenn zum Beispiel in Übergangsstellung die
Druckentlastung eines Arbeitsanschlusses zum Tankanschluß
erwünscht ist.
Das erfindungsgemäße hydraulische Wegeventil mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß unter Beibehaltung der Entlastung zur
Leckölabführung in der federzentrierten Mittelstellung des
Längsschiebers nun in den Schaltübergangsstellungen
verschiedene Übergangsverhalten realisiert werden können.
Insbesondere lassen sich Schaltübergangsstellungen mit
Sperrfunktion erreichen, wodurch ein angeschlossener
Hydromotor hydraulisch eingespannt werden kann und sich
damit eine hohe Steifigkeit und eine bessere Dynamik im
System erzielen läßt. Die Hauptsteuerkerben und die
Entlastungsausnehmungen sind räumlich getrennt voneinander
angeordnet und lassen sich dadurch leichter herstellen. Die
Sperrfunktion läßt sich für einen einzelnen Arbeitsanschluß
oder auch gleichzeitig für beide Arbeitsanschlüsse
erreichen. Ferner kann die Sperrfunktion nur in einer
einzelnen Schaltübergangsstellung auf einer Seite der
Mittelstellung ausgeführt werden oder auch bei Bedarf auf
beiden Seiten der Mittelstellung eingerichtet werden. Die
Sperrfunktion in der Schaltübergangsstellung läßt sich auch
vorteilhaft beim Steuern von kleinen Volumenströmen
anwenden, weil beim Auslenken der Längsschieber die
Entlastungsausnehmung absperrt, bevor die den Volumenstrom
bestimmende Hauptsteuerkerbe zu öffnen beginnt. Der
Längsschieber selbst weist nun keine Entlastungsrillen mehr
auf; der Überdeckungsbereich kann relativ größer ausgelegt
werden. Durch die Anordnung der Entlastungsrille im
Gehäusesteg kann diese nun im Zusammenwirken mit der
Entlastungsausnehmung im Längsschieber die Funktion einer
Steuerkante übernehmen. Die Entlastungsausnehmungen im
Längsschieber lassen sich relativ wirtschaftlich herstellen,
so daß keine Verbindungsbohrungen im Längsschieber selbst
erforderlich sind.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Anspruch 1 angegebenen hydraulischen Wegeventils möglich. So
läßt sich die Schaltübergangsstellung mit Sperrfunktion
sowohl einseitig als auch beidseitig neben einer
Mittelstellung anordnen. Eine Ausbildung nach den Ansprüchen
5 bis 8 begünstigt eine kompakte, relativ einfache und
wirksame Ausbildung und Anordnung der Steuerelemente. Die
paarweise und diametrale Anordnung der Steuerelemente am
Schieber begünstigt dessen dynamisches Verhalten,
insbesondere den Kraftausgleich. Das Wegeventil läßt sich
sowohl als direkt gesteuertes wie auch als vorgesteuertes
Proportional-Wegeventil ausbilden.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch
ein erfindungsgemäßes hydraulisches Wegeventil, Fig. 2 eine
Ansicht des Längsschiebers im Wegeventil nach Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab, Fig. 3 einen Querschnitt durch den
Steuerschieber nach III-III, Fig. 4 die Einzelheit X nach
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, zur Erläuterung der
Verhältnisse an einer Ablaufsteuerkante, Fig. 5 eine
Volumenstromkennlinie für die Ablaufsteuerkante nach Fig.
4, Fig. 6 als Vergleich zu Fig. 5 eine entsprechende
Volumenstromkennlinie für den vorbekannten Stand der
Technik, Fig. 7 das Schaltsymbol für das Wegeventil nach
Fig. 1 und Fig. 8 das zugehörige Diagramm mit
Volumenstromkennlinien. Die Fig. 9 und 10 zeigen von
einem zweiten Ausführungsbeispiel des Wegeventils
entsprechend den Fig. 7 bzw. 8 das jeweilige Schaltsymbol
und das zugehörige Diagramm mit Volumenstromkennlinien,
Fig. 11 bzw. 12 zeigen in entsprechender Weise ein drittes
Ausführungsbeispiel und Fig. 13 bzw. 14 ein viertes
Ausführungsbeispiel des Wegeventils; Fig. 15 zeigt das
Schaltsymbol von einem fünften Ausführungsbeispiel.
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein hydraulisches
Wegeventil 10, das hier im wesentlichen als 4/3-Ventil mit
elektromagnetischer Betätigung und in einstufiger Bauweise
ausgeführt ist und als proportional arbeitendes Wegeventil
betrieben wird.
Das Wegeventil 10 hat in an sich bekannter Weise in einem
Gehäuse 11 eine durchgehende Schieberbohrung 12, in der ein
Längsschieber 13 dicht und gleitend geführt ist. In der
Schieberbohrung 12 sind durch ringförmige Erweiterungen
Kammern ausgebildet, von denen eine mittig liegende
Zulaufkammer 14 mit einem Zulaufanschluß P verbunden ist.
Beiderseits neben der Zulaufkammer 14 sind eine erste (15)
bzw. eine zweite Motorkammer 16 ausgebildet, die mit den
Arbeitsanschlüssen A bzw. B verbunden sind. Neben diesen
Motorkammern 15, 16 sind in der Schieberbohrung 12 eine
erste (17) bzw. zweite Rücklaufkammer 18 angeordnet, die
durch einen Querkanal 19 miteinander in Verbindung stehen
und gemeinsam mit einem Tankanschluß T Verbindung haben.
Ferner sind im Gehäuse 11 in der Schieberbohrung 12 nach
außen hin Federräume 21, 22 angeordnet, welche über einen
Druckausgleichskanal 23 miteinander verbunden sind. Der
Längsschieber 13 ragt mit seinen beiden stirnseitigen Enden
in diese Federräume 21, 22, in denen in an sich bekannter
Weise eine aus Federn 24 und Federtellern 25 bestehende,
doppeltwirkende Rückholeinrichtung 26 untergebracht ist, die
den Längsschieber 13 in der gezeichneten Mittelstellung 27
zentriert. Zur Auslenkung des Längsschiebers 13 aus der
Mittelstellung 27 nach beiden Seiten sind an beiden
Stirnseiten des Gehäuses 11 zwei proportional arbeitende
Magnete 28 bzw. 29 angebaut, die beide über ein gemeinsames
elektronisches Steuergerät 31 ansteuerbar sind. Durch eine
Verdrehsicherung 32 wird der Längsschieber 13 in seiner
Drehlage gesichert.
In dem Gehäuse 11 ist die erste Motorkammer 15 durch einen
ersten Gehäusesteg 33 von der ersten Rücklaufkammer 17 und
durch einen zweiten Gehäusesteg 34 von der Zulaufkammer 14
getrennt. An diesem ersten Gehäusesteg 33 ist eine erste
Steuerkante 35 gehäusefest ausgebildet, welche der Steuerung
der Verbindung A nach T zugeordnet ist. Am zweiten
Gehäusesteg 34 ist eine zweite Steuerkante 36 ausgebildet,
welche zur Steuerung der Verbindung von P nach A dient. Da
das Wegeventil 10 für seine doppeltwirkende Funktion
symmetrisch ausgebildet ist, wird die zweite Motorkammer 16
in entsprechender Weise von einem dritten bzw. vierten
Gehäusesteg 37, 38 begrenzt. An diesen Gehäusestegen 37, 38
ist eine dritte Steuerkante 39 bzw. vierte Steuerkante 40
angeordnet.
Die Fig. 2 zeigt nun in vergrößertem Maßstab den
Längsschieber 13, der entsprechend den vier gehäusefesten
Steuerkanten 35, 36, 39, 40 vier Kolbenabschnitte 41 bis 44
aufweist, an denen zur Steuerung des Arbeitsanschlusses A
eine erste Zulaufsteuerkante 45 am Kolbenabschnitt 42 sowie
eine erste Ablaufsteuerkante 46 am ersten Kolbenabschnitt 41
angeordnet sind. Sinngemäß dazu sind zur Steuerung des
Arbeitsanschlusses B am Kolbenabschnitt 44 eine zweite
Zulaufsteuerkante 47 und am Kolbenabschnitt 43 eine zweite
Ablaufsteuerkante 48 ausgebildet. Wie die Fig. 2 in
Verbindung mit dem Querschnitt nach Fig. 3 näher zeigt,
sind die Zulauf- und Ablauf-Steuerkanten 45 bis 48 jeweils
als halbkreisförmige Hauptsteuerkerben 49 ausgebildet, die
an den Kolbenabschnitten 41 bis 44 jeweils paarweise und
diametral zueinander angeordnet sind. Ferner ist an dem
ersten Kolbenabschnitt 41 im Abstand von der ablaufseitigen
Hauptsteuerkerbe 49 eine etwa napfförmig ausgebildete
Entlastungsausnehmung 51 angeordnet, die - wie Fig. 3 näher
zeigt - ebenfalls paarweise und diametral angeordnet sind.
Die Entlastungsausnehmung 51 ist allseitig von der
zylindrischen Mantelfläche 52 des Kolbenabschnittes 41
umgeben. Entsprechend der symmetrischen Ausbildung des
Längsschiebers 13 weist der dritte Kolbenabschnitt 43 eine
entsprechend angeordnete zweite Entlastungsausnehmung 53
auf. Wie die Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 1 näher zeigt,
ist der Längsschieber 13 mit positiver Überdeckung
ausgeführt; im einzelnen sind die erste Motorkammer 15 durch
das ablaufseitige Steuerkantenpaar 46, 35, sowie das
zulaufseitige Steuerkantenpaar 45, 36 hydraulisch blockiert;
die zweite Motorkammer 16 ist durch die Steuerkantenpaare
48, 39 bzw. 47, 40 abgesperrt, so daß auch die Zulaufkammer
14 hydraulisch blockiert ist. Darüberhinaus weist das
Wegeventil 10 trotz der positiven Überdeckung seiner
Hauptsteuerkerben 49 eine Einrichtung 55 zur dosierten
Entlastung der Motorkammern 15 bzw. 16 zu den
Rücklaufkammern 17 bzw. 18 auf, um eine Leckölabführung zu
ermöglichen. Da diese Einrichtung 55 im Wegeventil 10
symmetrisch aufgebaut ist, wird im folgenden lediglich auf
die Einzelheit nach Fig. 4 Bezug genommen, wo der
Zusammenhang zwischen den einzelnen Steuerelementen zur
Steuerung der Verbindung von der ersten Motorkammer 15(A)
zur ersten Rücklaufkammer 18(T) näher dargestellt ist.
Aus Fig. 4 wird deutlich, daß in dem ersten Gehäusesteg 33
eine zur Schieberbohrung 12 hin offene, ringförmig
umlaufende Entlastungsrille 56 eingearbeitet ist, die in
einigem Abstand von der gehäusefesten, ersten Steuerkante 35
liegt. Dieser Abstand 57 der Entlastungsrille 56 von der
Steuerkante 35 ist geringfügig größer gewählt als die
positive Überdeckung 58, welche die ablaufseitige
Hauptsteuerkerbe 49 mit der gehäusefesten, ersten
Steuerkante 35 bildet, wenn der Steuerschieber 13 seine
gezeichnete Mittelstellung einnimmt. Der Querschnitt dieser
Entlastungsrille 56 ist so gewählt, daß sie den auftretenden
Leckölfluß bewältigen kann und das gewünschte
Übergangsverhalten erzielt wird. Wie Fig. 4 ferner deutlich
zeigt, hat die im Abstand von der Hauptsteuerkerbe 49
angeordnete Entlastungsausnehmung 51 eine Ausdehnung in
Längsrichtung des Steuerschiebers 13, die größer ist als der
Abstand 57. Dadurch kann die Entlastungsausnehmung 51,
zusammen mit der ersten Steuerkante 35 ein erstes Fenster 59
bilden, über welches die Motorkammer A in die
Entlastungsausnehmung 51 hinein Verbindung hat. Ferner
bildet diese Entlastungsausnehmung 51 mit der
Entlastungsrille 56 ein zweites Fenster 61, über welches der
Innenraum der Entlastungsausnehmung 51 mit dem von der
Entlastungsrille 56 gebildeten Innenraum Verbindung hat. Die
ringförmig umlaufende Entlastungsrille 56 schneidet mehr
oder weniger stark die halbkreisförmige Hauptsteuerkerbe 49
an und bildet dabei ein drittes Fenster 62, über welches die
Verbindung von der Motorkammer A zur Rücklaufkammer T
hergestellt wird. Die Anordnung und die Ausbildung der
Entlastungsausnehmung 51 wird so gewählt, daß sie genügend
große Fenster 59, 61 für die Leckölabführung bildet und mit
ihr ein gewünschtes Übergangsverhalten erzielbar ist. Zur
Erzielung eines symmetrischen Aufbaus ist entsprechend zur
Entlastungsrille 56 im ersten Gehäusesteg 33 im dritten
Gehäusesteg 37 eine zweite Entlastungsrille 63
eingearbeitet, auf welche die Aussagen zu Fig. 4 sinngemäß
anwendbar sind. In der gezeigten Mittelstellung des
Längsschiebers 13 nach Fig. 1 sind die beiden Motorkammern
15, 16 somit jeweils über die Einrichtung 55, insbesondere
nach Fig. 4, zu den benachbarten Rücklaufkammern 17 bzw. 18
entlastet, so daß eine Drift eines angeschlossenen
Hydromotors infolge von Lecköl und damit verbundenem
Druckaufbau verhindert wird.
Die Fig. 4 zeigt nun im Zusammenhang mit Fig. 5 näher, daß
die Ausbildung und Lage der ersten Ablaufsteuerkante 46
sowie der Entlastungsausnehmung 51 relativ zu der ersten
gehäusefesten Steuerkante 35 und zur Entlastungsrille 56 so
gewählt sind, daß spezielle Schaltübergangs-Funktionen
erzielbar sind. Wie dabei die Fig. 5 anhand der
Volumenstromkennlinie für die Hauptsteuerkerbe 49 von A nach
T zeigt, herrscht in der federzentrierten Mittelstellung 27
am Nullpunkt über die bestehende Verbindung ein relativ
kleiner Volumenstrom Q1. Dieser Volumenstrom Q1 wird am
Punkt 65 unterbrochen, wenn bei einer Rechtsbewegung des
Steuerschiebers 13 in Fig. 4 die Entlastungsausnehmung 51
aus der Entlastungsrille 56 herausbewegt wird und dadurch
das zweite Fenster 61 schließt. Bei geschlossenem Fenster 61
befindet sich die Hauptsteuerkerbe 49 noch im Abstand von
der ersten Steuerkante 35, so daß ein Teil der positiven
Überdeckung 58 noch wirksam ist. Erst nach dem Durchfahren
dieser verbleibenden Überdeckung 58 durch die
Hauptsteuerkerbe 49 erreicht letztere den Punkt 67, an dem
das Öffnen der Verbindung von A nach T durch die
Ablaufsteuerkante 46 beginnt. Zwischen den Punkten 65 und 67
verbleibt somit ein Sperrbereich 66, in dem kein Druckmittel
von A nach T entweichen kann. Die Kennlinie 70 macht
deutlich, daß der Volumenstrom von A nach T über die
Hauptsteuerkerbe 49 erst nach diesem Sperrbereich 66
einsetzt. Es kann somit trotz der bestehenden Entlastung in
Mittelstellung 27 eine Schaltübergangsstellung 68 mit
Sperrfunktion erreicht werden, bevor der Steuerschieber in
seine eigentliche Arbeitsstellung 69 ausgelenkt wird. Dieser
Sachverhalt ist in Fig. 7 näher dargestellt, wo die
Schaltübergangsstellung 68 mit Sperrfunktion so ausgebildet
ist, daß sämtliche Anschlüsse A, B, P, T abgesperrt sind.
Die Fig. 6 zeigt im Unterschied zu Fig. 5 eine
Volumenstromkennlinie 71 für eine Ablaufkante nach dem Stand
der Technik, wobei im zugeordneten Gehäusesteg 72 keine
Entlastungsrille verwendet wird und an eine Hauptkerbe 73
unmittelbar eine Entlastungskerbe 74 angeformt ist. Bei
dieser vorbekannten Lösung läßt sich zwar eine Entlastung
der Motorkammer für eine Leckölabführung erreichen, aber es
kann keine Schaltübergangsstellung mit einer Sperrfunktion
realisiert werden, da die betreffende Verbindung zunehmend
aufgesteuert wird.
Wie die Fig. 7 mit dem Schaltsymbol für das Wegeventil nach
Fig. 1 näher zeigt, wird durch die spiegelbildliche
Ausbildung des Längsschiebers 13 und der zugeordneten
Gehäusestege eine zweite Schaltübergangsstellung 76 mit
Sperrfunktion erreicht, die zwischen der Mittelstellung 27
und der äußeren Arbeitsstellung 77 liegt. Die Fig. 8 zeigt
das zugehörige Diagramm für das Wegeventil 10 nach Fig. 1,
wobei aus dem Verlauf der Volumenstromkennlinien 70 bzw. 78
deutlich wird, daß die Sperrbereiche 66 symmetrisch
auftreten. Um dies bei den Schaltübergangsstellungen mit
Sperrfunktion 68 bzw. 76 zu realisieren, müssen die als
Steuerelemente dienenden Hauptsteuerkerben 46, die
Entlastungsausnehmungen 51, 53 sowie die zugeordneten
gehäusefesten Steuerkanten und die Entlastungsrillen 56, 63
relativ zueinander abgestimmt sein. So wird der Sperrbereich
66 bei einer Ausbildung erreicht, wenn die erste
Zulaufsteuerkante 45 mit der zugeordneten zweiten
Steuerkante 36 im Gehäuse gerade Null auf Null steht; dann
hat die erste Entlastungsausnehmung 51 zur ersten
Steuerkante 35 im Gehäuse (also das erste Fenster 59) und
die zweite Entlastungsausnehmung 53 zur zweiten
Entlastungsrille 63 im dritten Gehäusesteg 37 gesperrt. Wenn
in umgekehrter Weise die zweite Zulaufsteuerkante 47 mit der
zugeordneten vierten Steuerkante 40 im Gehäuse Null auf Null
steht, dann ist die Sachlage entsprechend spiegelbildlich
vertauscht, d. h. die zweite Entlastungsausnehmung 53 hat zu
der dritten Steuerkante 39 gesperrt, während die erste
Entlastungsausnehmung 51 zu der ersten Entlastungsrille 56
gesperrt ist.
In der Fig. 8 gilt der durchgezogene Linienzug der
Volumenstromkennlinien 70 bzw. 78 für die Steuerverbindungen
A-T bzw -B-T; der gestrichelte Linienzug gilt für die
Verbindungen P-B bzw. P-A. Der Sperrbereich 66 infolge
Überdeckung der Entlastungsausnehmungen 51, 53 gilt für die
Kennlinien A-T bzw. B-T. Die Überdeckung 58 an der
Hauptsteuerkante 46 gilt für beide Kennlinien A-T und P-B;
die Öffnung bzw. das Fenster 61 gilt für die durchgezogene
Kennlinie A-T.
Die Wirkungsweise des Wegeventils 10 ergibt sich im
Zusammenhang mit der vorstehenden Figurenbeschreibung nach
Fig. 1 bis Fig. 8, wonach bei dem elektromagnetisch
betätigten, proportional arbeitenden Ventil in der in Fig.
1 dargestellten Mittelstellung eine dosierte Entlastung der
Motorkammern 15, 16 jeweils zu der benachbarten
Rücklaufkammer 17, 18 stattfindet. Aus dieser
federzentrierten Mittelstellung 27 ist der Steuerschieber 13
mit Hilfe der Elektromagnete 28 bzw. 29 nach beiden Seiten
in Arbeitsstellungen 69 bzw. 77 auslenkbar, wobei jeweils
eine Schaltübergangsstellung 68 bzw. 76 mit Sperrfunktion
durchfahren wird. Mit Hilfe dieser Schaltübergangsstellungen
68, 76 kann nun ein angeschlossener Hydromotor hydraulisch
eingespannt werden, so daß in einem Regelsystem eine hohe
Steifigkeit und eine bessere Dynamik erzielbar ist. Dabei
erfüllt die Entlastungsrille 56 im Zusammenwirken mit der
zugeordneten Entlastungsausnehmung 51 im Steuerschieber 13
die Funktion einer zusätzlichen Steuerkante. Die
Ablaufsteuerkanten 46, 48 müssen dabei örtlich begrenzt
ausgebildet sein, so daß die zugeordneten
Entlastungsausnehmungen 51, 53 räumlich getrennt davon im
Steuerschieber 13 angeordnet werden können. Dabei weist der
Steuerschieber 13 selbst keine Entlastungsrillen auf, so daß
sich dadurch die Leckage verringert und der
Überdeckungsbereich größer ausgestaltet werden kann. Mit dem
Wegeventil 10 kann ferner die Einsatzbedingung erfüllt
werden, daß eine Last am Hydrozylinder abgebremst werden
soll; dazu wird ein möglichst großes Druckgefälle an einer
möglichst kleinen Drosselfläche erzeugt, um so ein sanftes
Umschalten einer Last zu ermöglichen.
Durch das Zusammenwirken zwischen den Entlastungsrillen und
den gehäusefesten Steuerkanten am Gehäusesteg, die getrennte
räumliche Anordnung der Hauptsteuerkante 49 und der
Entlastungsausnehmung 51 im Längsschieber 13 sowie die
mehrfachen Funktionen der Entlastungskerben lassen sich
verschiedene Schaltübergänge realisieren, von denen die in
Fig. 1 dargestellte Sperrfunktion besonders vorteilhaft
ist. Vor allem kann durch entsprechende Veränderung der Lage
und der Abmessungen der Entlastungsausnehmungen 51, 53 eine
einfache Änderung der Schaltübergänge erreicht werden, wie
sie zum Beispiel in den Fig. 9 bis 15 näher dargestellt
sind.
Die Fig. 9 zeigt ein Schaltsymbol für ein zweites
Wegeventil 80, bei dem nur eine einzige
Schaltübergangsstellung 68 mit Sperrfunktion ausgebildet
ist, so daß nur in der Volumenstromkennlinie 70 in Fig. 10
der Sperrbereich 66 auftritt; dabei sind die
Volumenstromkennlinien 70, 78 gegenüber Fig. 8 vereinfacht
dargestellt.
Die Fig. 11 zeigt das Schaltsymbol für ein drittes
Wegeventil 81, während die Fig. 12 das zugehörige Diagramm
mit den vereinfachten Volumenstromkennlinien zeigt. Daraus
wird deutlich, daß das dritte Wegeventil 81 nur die
Schaltübergangsstellung 76 mit Sperrfunktion aufweist, so
daß nur in der Kennlinie 78 nach Fig. 12 ein Sperrbereich
66 liegt.
Die Fig. 13 zeigt vereinfacht ein viertes Wegeventil 82 und
die Fig. 14 die dazugehörigen Volumenstromkennlinien. Das
dritte Wegeventil 82 weist wie das erste Wegeventil nach
Fig. 7 beidseitig der Mittelstellung 27 liegende
Schaltübergangsstellungen mit Sperrfunktion 68 bzw. 76 auf,
so daß in Fig. 14 auf beiden Seiten Sperrbereiche 66
erkennbar sind; darüberhinaus sind hier die
Ablaufsteuerkanten 46 bzw. 48 mit einer Voröffnung
ausgeführt.
Die Fig. 15 zeigt das Schaltsymbol eines fünften
Wegeventils 83, bei dem in einer ersten
Schaltübergangsstellung 84 nur die Anschlüsse B und P
blockiert sind, während der Anschluß A zum Tank T entlastet
ist; ferner hat dieses fünfte Wegeventil 83 eine zweite
Schaltübergangsstellung 85, in der nur die Anschlüsse A und
P blockiert werden, während der Anschluß B zum Tank
entlastet wird. Es lassen sich somit unterschiedliche
Schaltübergänge erzielen, um die Wegeventile an die
jeweiligen Einsatzbedingungen anzupassen.
Es kann die Form der Entlastungsausnehmung 51
variiert werden und zum Beispiel als Tasche, Nut oder
Bohrungssenkung ausgeführt sein. Die Entlastungsausnehmung
läßt sich deswegen auch einfach herstellen, weil von ihr
keine Verbindungsbohrungen im Längsschieber 13 ausgehen.
Auch die Form der Hauptsteuerkerben 49 ist nicht begrenzt
auf die im wesentlichen halbkreisförmige Bauweise, sondern
kann auch durch andere, örtlich begrenzte Formen ersetzt
werden. Auch läßt sich die erfindungsgemäße Bauart auch bei
einem im wesentlichen 2-Stellungs-Ventil anwenden. Ferner
läßt sich das erfindungsgemäße Wegeventil auch so ausführen,
daß bei der vereinfachten Darstellung als Schaltsymbol, zum
Beispiel nach Fig. 7, eine der Schaltübergangsstellungen 68
bzw. 76 vollständig entfällt und somit eine der
Arbeitsstellungen unmittelbar an die Mittelstellung 27
grenzt.
Claims (14)
1. Hydraulisches Wegeventil mit einem Gehäuse, in dessen
Schieberbohrung ein Längsschieber dichtend und gleitend
geführt ist, der an zylindrischen Kolbenabschnitten
wenigstens zwei Zulaufsteuerkanten und zwei
Ablaufsteuerkanten aufweist, um abwechselnd eine von zwei
Motorkammern wahlweise mit einer Zulaufkammer oder einer
Rücklaufkammer zu verbinden, und bei dem wenigstens eine
Motorkammer von zwei Gehäusestegen begrenzt wird, die
zugeordnete, gehäusefeste Steuerkanten bilden, wobei in dem
zwischen Motorkammer und Rücklaufkammer liegenden
Gehäusesteg der die Ablaufsteuerkante tragende
Kolbenabschnitt angeordnet ist und die Ablaufsteuerkante am
Längsschieber als mindestens eine räumlich begrenzte, sich
nur über einen Teilumfang des Kolbenabschnitts erstreckende
Hauptsteuerkerbe ausgebildet ist, und mit einer Einrichtung
zur dosierten Entlastung der Motorkammer zur Rücklaufkammer,
wenn der Längsschieber eine von Federn zentrierte
Mittelstellung einnimmt, in welcher er die Zulaufkammer
hydraulisch blockiert und aus welcher der Längsschieber nach
beiden Seiten in Arbeitsstellungen auslenkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Mantelfläche (52) des die
ablaufseitige Hauptsteuerkerbe (46, 49) aufweisenden
Kolbenabschnitts (41) wenigstens eine Entlastungsausnehmung
(51) angeordnet ist, die im Abstand von der Hauptsteuerkerbe
(46, 49) und in dem Bereich der dieser Hauptsteuerkerbe (46,
49) zugeordneten, positiven Überdeckung (58) liegt und daß
in dem diesen Kolbenabschnitt (41) führenden Gehäusesteg
(33) eine ringförmige Entlastungsrille (56) angeordnet ist,
die zusammen mit der Hauptsteuerkerbe (46, 49) und der
Entlastungsausnehmung (51) in Mittelstellung (27) des
Längsschiebers (13) die Verbindung zur dosierten Entlastung
der Motorkammer (15) zur Rücklaufkammer (17) herstellt und
in einer Schaltübergangsstellung (68) diese Verbindung
unterbricht.
2. Hydraulisches Wegeventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Längsschieber (13) zwischen der zum
Tankanschluß (T) entlasteten Mittelstellung (27) und
mindestens einer Arbeitsstellung (69) eine
Schaltübergangsstellung (68, 84) mit wenigstens einem
gesperrten Motor-Anschluß (A, B; B) aufweist.
3. Hydraulisches Wegeventil nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Längsschieber (13) beiderseits der
Mittelstellung (27) jeweils eine Schaltübergangsstellung
(68, 76) mit gesperrten Anschlüssen (A, B, P, T) aufweist.
4. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schaltübergangsstellung (68, 76) alle Anschlüsse für Motor,
Pumpe und Tank (A, B, P, T) gesperrt sind.
5. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungsausnehmung
(51) in der Mantelfläche (52) einen wesentlich kleineren
Querschnitt aufweist als die Hauptsteuerkerbe (46, 49) und
ihre axiale Ausdehnung größer ist als die positive
Überdeckung (58) der Hauptsteuerkerbe (46, 49) relativ zur
Steuerkante (35) am Gehäusesteg (33).
6. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Ausdehnung der
Entlastungsausnehmung (51) größer ist, als der Abstand der
Entlastungsrille (56) von der zugeordneten Steuerkante (35)
am Gehäusesteg (33).
7. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hauptsteuerkerbe
(46, 49) und die zugeordnete Entlastungsausnehmung (51) in
axialer Richtung des Längsschiebers (13) gesehen überlappen.
8. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der ringförmigen
Entlastungsrille (56) von der zugeordneten Gehäuse-
Steuerkante (35) etwa der positiven Überdeckung (58) der
Hauptsteuerkerbe (49, 46) entspricht.
9. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptsteuerkerben (49)
und die Entlastungsausnehmungen (51, 53) jeweils paarweise
und diametral am Längsschieber (13) angeordnet sind.
10. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß es als direktbetätigtes
Regelwegeventil (10) ausgebildet ist, das insbesondere
elektromagnetisch betätigbar ist.
11. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß es als vorgesteuertes
Wegeventil ausgebildet ist.
12. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß es mit Hauptsteuerkerben (49)
mit Ablaufvoröffnung (Fig. 14) ausgebildet ist.
13. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptsteuerkerben (49) als
halbkreisförmige Aussparungen ausgebildet sind.
14. Hydraulisches Wegeventil nach einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungsausnehmung
(51, 53) als eine allseitig von der Mantelfläche (52) des
Kolbenabschnitts (41) umgebene Tasche ausgebildet ist, die
insbesondere die Form einer Längsnut mit abgerundeten Enden
aufweist.
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- 1994-04-15 DE DE19944413216 patent/DE4413216C2/de not_active Expired - Fee Related
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