DE19503943C2 - Bremsventilanordnung für einen reversierbaren hydraulischen Verbraucher - Google Patents
Bremsventilanordnung für einen reversierbaren hydraulischen VerbraucherInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsventilanordnung
für einen reversierbaren von einem Schaltventil gesteuer
ten hydraulischen Verbraucher, wie einen hydraulischen
Fahrmotor oder dergleichen nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Bremsventile werden üblicherweise zwischen einem hydrau
lischen Verbraucher und einem Steuerventil angeordnet und
dienen dazu, bei Wegfall des Förder- oder Zulaufdruckes
den Rückstrom vom hydraulischen Verbraucher zu drosseln,
damit die Bewegung im hydraulischen Verbraucher gebremst,
indessen nicht abrupt angehalten wird. Ein Einsatzfall ist
zum Beispiel der hydraulische Antrieb oder Fahrmotor eines
Baufahrzeugs, beispielsweise eines Baggers.
Üblicherweise verwendet man als Bremsventile Schieberven
tile, bei denen ein Steuerschieber aus einer Mittelstel
lung heraus zu entgegengesetzten Seiten in eine Arbeits
position verstellbar ist, in der er einen Rücklauf vom
Verbraucher mit dem Tank für das Hydraulikmedium verbindet.
Zur Verstellung des Steuerschiebers sind an diesem ent
gegengesetzt gerichtete Wirkflächen vorgesehen, die mit
jeweils einem Zulaufdruck beaufschlagt werden. In der
Mittelstellung des Steuerschiebers ist sowohl der Zulauf
als auch der Rücklauf gesperrt. Es sind daher zusätzliche
Überdruckventile vorzusehen, die bei einem Druck, der
deutlich über dem maximalen Betriebsdruck liegt, öffnen,
um eine Strömung zuzulassen, wenn am hydraulischen Ver
braucher durch mechanische Verstellung ein hoher Druck
erzeugt wird.
Derartige Bremsventilanordnungen arbeiten zufriedenstel
lend und haben sich bewährt. Sie sind jedoch relativ groß
bauend und daher sperrig, wenn sie in das Gehäuse eines
hydraulischen Verbrauchers, beispielsweise eines Fahr
motors, integriert werden sollen. Außerdem kann bei der
artigen Ventilanordnungen nicht vermieden werden, daß
zunächst ein gewisser Ölfluß zum Bremsventil fließt, um
dieses in eine Arbeitsposition zu verstellen. Derartige
Ölverluste bedeuten einen Energieverlust sowie ein ver
zögertes Ansprechen des hydraulischen Verbrauchers.
Aus DE 42 31 399 ist eine hydraulische Steuereinrichtung
für einen hydraulischen Verbraucher, zum Beispiel einen
Hydraulikzylinder in einer Baumaschine, bekanntgeworden.
Ein Hauptsteuerventil wird von einem Vorsteuerventil oder
-gerät in einem Vorsteuerkreis angesteuert. Der Steuer
schieber des Hauptventils besitzt eine vom Vorsteuerdruck
abhängige Regelkennlinie, d. h. der Regelquerschnitt ändert
sich proportional mit dem Vorsteuerdruck. Ferner ist ein
vom Vorsteuerdruck angesteuertes Schaltventil vorgesehen,
das ein Rückschlagventil in den Vorsteuerkreis schaltet,
wodurch der Schieber im Hauptventil nur noch gedämpft bzw.
gedrosselt verstellt wird. Dies hat den Vorteil, daß ein
Bediener den Steuervorgang nicht "überreißen" kann, zum
Beispiel nicht zu schnell die maximale Geschwindigkeit er
reicht. Dadurch wird bei labilen Systemen eine gewisse
Stabilisierung der Bewegungsabläufe zu Beginn und zum Ende
erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremsven
tilanordnung der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß es günstige Strömungseigenschaften auf
weist und sich in das Gehäuse eines hydraulischen Ver
brauchers, insbesondere eines hydraulischen Motors, ein
bauen läßt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Bremsventilanordnung sieht zwei
gleich aufgebaute getrennte Ventileinheiten vor, die je
weils zum hydraulischen Verbraucher durchschalten, wenn
sie mit Zulaufdruck beaufschlagt werden. Sie wirken mit
einer dritten Ventileinheit zusammen, die das drosselnde
Absperrorgan enthält zur Drosselung bzw. Absperrung der
Rückströmung bei Verstellung des Schaltventils in die
Neutralstellung. Die Ventileinheiten weisen ein schieber
artiges erstes Ventilglied auf, das eine Durchbohrung
aufweist, mithin zum Beispiel von einem ringzylindrischen
Körper gebildet sein kann. Das erste Ventilglied wird vom
Zulaufdruck in eine zweite Position verstellt, in der es
einen ersten Anschluß der Ventileinheit absperrt (Natur
gemäß sind Schaltventil und hydraulischer Verbraucher an
die Ventileinheit "angeschlossen". In diesem Sinne werden
diese "Anschlüsse" in den nachstehenden Ausführungen nicht
erwähnt). Die ersten Anschlüsse der Ventileinheiten sind
mit der weiteren Ventileinheit verbunden, so daß über die
jeweils andere Ventileinheit mit dem ersten Ventilglied in
der ersten Arbeitsposition rücklaufendes Hydraulikmedium
zur das Absperrorgan enthaltenden Ventilanordnung und über
diese zum Tank rückströmen kann oder wahlweise zum Eingang
der mit dem Zulauf verbunden gewesenen Ventileinheit. In
letzterem Fall kann der hydraulische Verbraucher unmittel
bar in einem Kreislauf "nachsaugen", wodurch Kavitation
vermieden wird.
Die Ventileinheiten weisen ein zweites Ventilglied auf,
das mit der Durchbohrung des ersten Ventilglieds zusammen
wirkt, wobei eine Feder das zweite Ventilglied in Schließ
stellung vorspannt. Beim Aufbringen eines in der Durch
bohrung des ersten Ventilglieds wirkenden Zulaufdrucks
öffnet das zweite Ventilglied, nachdem das erste in die
zweite Arbeitsposition verstellt worden ist, um die Strö
mung zum Fahrmotor freizugeben. Auf diese Weise wird eine
verlustölfreie Schaltung gewährleistet.
Die beschriebenen, die Bremsfunktion erfüllenden Ventil
einheiten sind separate Teile, die an relativ beliebiger
Stelle im Gehäuse eines hydraulischen Verbrauchers, bei
spielsweise eines Fahrmotors, untergebracht werden können.
Die einzelnen Ventileinheiten können relativ kleinbauend
sein, so daß eine gute Platzausnutzung möglich ist.
Die das Absperrorgan aufweisende steuerbare Ventilanord
nung kann unterschiedlich aufgebaut sein. Eine Ausgestal
tung der Erfindung sieht vor, daß die steuerbare Ventil
anordnung ein Druckventil aufweist, dessen Eingang über
Rückschlagventile mit den ersten Anschlüssen verbunden ist
und dessen Ausgang mit dem Tank oder über Rückschlagven
tile mit dem Eingang beider Ventileinheiten verbunden ist
und der Steuereingang des Druckventils wahlweise mit bei
den Ausgängen des Schaltventils verbindbar ist. Derartige
Druckventile sind in ihrem Aufbau grundsätzlich bekannt.
Sie stellen einen Durchströmquerschnitt bereit, der ver
änderbar ist und abhängig gemacht wird von einem Steuer
druck. Im vorliegenden Fall ist der Steuerdruck von dem
jeweiligen Zulaufdruck abhängig, d. h. bei hohem Zulauf
druck wird ein maximaler Durchströmquerschnitt bereitge
stellt, so daß über die jeweilige andere Ventileinheit, das
Rückschlagventil und das Druckventil eine Rückströmung im
Betrieb des hydraulischen Verbrauchers möglich ist. Wird
indessen der Zulaufdruck Null, geht das Druckventil in
Schließstellung, jedoch über einen drosselnden Zwischen
zustand, so daß eine geeignete Bremsfunktion erreicht wird.
Diese Bremsfunktion kann durch eine geeignete Auslegung
des Druckventils nach einer gewünschten Kennlinie erfolgen.
Der Steuerdruck kann nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung von einem Wechselventil abgeleitet werden, des
sen Wirkeingänge in einer Verbindung zwischen den Ventil
einheiten liegen.
Alternativ kann anstelle des erwähnten Druckventils ein
Bremsschieberventil mit einem Bremsschieber oder einem
Bremskolben verwendet werden, der in zwei entgegengesetzt
gerichteten Arbeitspositionen die ersten Anschlüsse der
Ventileinheiten mit den Ausgängen des Schaltventils ver
bindet. Entgegengesetzt gerichtete Wirkflächen des Schie
bers werden mit dem jeweiligen Druck an einem Ausgang des
Schaltventils beaufschlagt, um den Schieber in eine von
beiden Arbeitspositionen zu bringen. In der Mittel- oder
Neutralstellung sind die Anschlüsse abgesperrt. Es ist in
diesem Fall erforderlich, ein Überdruckventil vorzusehen,
das den hydraulischen Verbraucher kurzschließt, wenn ein
weit über Betriebsdruck liegender Strömungsdruck vom Ver
braucher aufgebaut wird.
Eine alternative Ausführungsform geht aus von einer Brems
ventilanordnung der eingangs genannten Art. Sie sieht
ebenfalls zwei gleich aufgebaute getrennte Ventileinheiten
vor, die jeweils in einer Leitung zwischen Schaltventil
und hydraulischem Verbraucher angeordnet sind. Sie weisen
ebenfalls ein erstes schieberartiges, eine Durchbohrung
aufweisendes Ventilglied auf. Seine Besonderheit besteht
darin, daß es mit einem Ventilsitz im Gehäuse zusammen
wirkt, um dadurch den ersten Anschluß zu sperren. Das
erste Ventilglied wird mittels einer Feder in Schließstel
lung vorgespannt. Die axiale Durchbohrung wird von einem
zweiten Ventilglied, das ebenfalls in Schließstellung
durch eine Feder vorgespannt ist, abgesperrt. Es wird
jedoch durch den Zulaufdruck geöffnet. Wie bei der oben
beschriebenen Konstruktion wirkt auch hier das zweite
Ventilglied als Rückschlagventil. Das erste Ventilglied
weist eine ringförmige Wirkfläche auf von einer Größe,
welche gleich ist der Summe der Wirkflächen der Stirnseite
des ersten Ventilglieds sowie der Wirkfläche des zweiten
Ventilglieds, die dem hydraulischen Verbraucher zugekehrt
ist. Außerdem liegt der Anschluß des hydraulischen Ver
brauchers in einem Steuerraum, dem die erste Wirkfläche
des ersten Ventilglieds zugekehrt ist, vorzugsweise über
eine Drossel. Dieser Steuerraum ist außerdem über Druck
ventile mit dem Tank verbunden, wobei der Steuereingang
der Druckventile mit dem Eingangsdruck der jeweils anderen
Ventileinheit beaufschlagt ist. Durch eine derartige Aus
gestaltung können die Ventileinheiten gleichzeitig die
erforderliche Bremsfunktion verwirklichen, was bei der
oben beschriebenen Konstruktion durch das Druckventil oder
durch den Bremskolben erfolgt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der zuletzt genannten
Ausführungsform weisen die Ventileinheiten einen zweiten
Anschluß auf, der über ein Rückschlagventil mit dem Aus
gang des Druckventils bzw. dem ersten Anschluß verbunden
ist. Dieser erste Anschluß kann in der zweiten Arbeits
position des ersten Ventilglieds abgesperrt werden. Befin
det sich das Ventilglied in der ersten Arbeitsposition,
erfolgt über ein Rückschlagventil die Führung der Strömung
im Kreis, wenn das Schaltventil in seiner Neutralstellung
ist und der Verbraucher noch weiterbewegt wird. Auf diese
Weise wird Kavitation vermieden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Bremsventilanordnung nach
der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Bremsven
tilanordnung.
Fig. 3 zeigt schematisch ein Druckventil für die Bremsven
tilanordnung nach Fig. 5.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Druckven
tils für die Bremsventilanordnung nach Fig. 5.
Fig. 5 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform
einer Bremsventilanordnung nach der Erfindung.
In Fig. 1 wird ein Fahrmotor 10 von einem Schaltventil 12
gesteuert, das mit einer nicht gezeigten Hydraulikdruck
quelle verbunden ist. Die beiden Ausgänge des Schaltven
tils 12 sind über Leitungen 14, 16 mit dem Fahrmotor 10
verbindbar, und zwar über Ventileinheiten 18 bzw. 20. Die
Ventileinheiten 18, 20 sind identisch aufgebaut. Daher
soll lediglich die Ventileinheit 18 im einzelnen beschrie
ben werden.
In einem nur angedeuteten Gehäuse 22 ist ein ringzylin
drisches Ventilglied 24 axialbeweglich gelagert. Es weist
in seinem unteren Ende einen radial nach außen stehenden
Flansch 26 auf, der in eine Ringausnehmung 28 hineinsteht.
Im axialen Abstand dazu weist das Gehäuse eine Ringaus
nehmung 30 auf. In der gezeigten ersten Arbeitsstellung
des Ventilglieds 24 sind radiale Bohrungen 32 mit der
Ringnut 28 ausgerichtet.
Auf der dem Fahrmotor 10 zugekehrten Seite lagert das
erste Ventilglied 24 ein zweites Ventilglied 34 in Form
eines Tellers, der durch eine Feder 36 gegen die Stirn
seite des Ventilglieds 24 vorgespannt ist (die Lagerung
des Ventiltellers sowie die Anbringung der Feder ist kon
struktiv im einzelnen nicht dargestellt). Dadurch ist der
axiale Durchgang des ersten Ventilglieds 24 gesperrt.
Die Ringnuten 30 beider Ventileinheiten 18 und 20 bilden
einen ersten Anschluß; beide ersten Anschlüsse sind mit
einer gemeinsamen Leitung 38 verbunden, jeweils über ein
Rückschlagventil 40 bzw. 42. Zwischen den Rückschlagventi
len 40, 42 ist die Leitung 38 mit dem Eingang eines Druck
ventils 44 verbunden, dessen Ausgang mit einer Leitung 46
verbunden ist, die über jeweils ein Rückschlagventil 48,
50 mit der Ringnut 28 der Ventileinheit 18, 20 verbunden
ist.
Die Leitungen 14, 16 sind durch eine Leitung 52 überbrückt,
in der ein Wechselventil 54 angeordnet ist, das außerdem
über eine Leitung 56 mit einem Steuereingang des Druck
ventils 44 verbunden ist.
In den Fig. 3 oder 4 sind schematisch Beispiele eines
Pilotventils, wie in Fig. 5 angedeutet, dargestellt und
wie sie als Vorsteuerventile für das Druckventil 44 nach
Fig. 1 verwendet werden können. In Fig. 3 ist in einem bei
55 angeordneten Gehäuse ein Ventilkolben 58 axialbeweglich
gelagert, der an einem Ende einen radialen Bund 60 auf
weist, der mit einer Erweiterung in der Bohrung des Gehäu
ses 55 eine Druckkammer 62 bildet. Der hohle Kolben 58 ist
über eine Feder 64, deren Spannung einstellbar ist, nach
unten vorgespannt und stützt sich über eine weitere Feder
66 an einem kugelförmigen Ventilglied 68 ab, das mit einem
Ventilsitz 70 zusammenwirkt. Der Raum 62, in dem sich die
Feder 66 und die Kugel 68 befinden, ist außerdem mit dem
Tank 72 des hydraulischen Systems verbunden. In Fig. 3 ist
außerdem das Wechselventil 54 nach Fig. 1 zu erkennen. Der
im Ventilsitz 70 mündende Kanal 76 ist bei Übertragung auf
Fig. 1 mit der Leitung 38 verbunden. Wie erkennbar, ist
das Öffnungsverhalten des Kugelventils abhängig davon,
welcher Druck im Steuerraum 62 herrscht, der über ein
Rückschlagventil 78 und eine parallelgeschaltete Drossel
80 mit dem Wechselventil 54 verbunden ist. Der Raum 74 ist
im übrigen über eine Drossel 82 im Kolben 60 mit dem In
nenraum des Kolbens 58 verbunden, der ebenfalls mit dem
Tank 72 verbunden ist. Bei der Anwendung auf Fig. 5 ist
Raum 74 mit der Tankleitung 130 verbunden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist die Ventilkugel
68′ unmittelbar mit dem Kolben 58′ verbunden, der von
einer Feder 64′ nach unten vorgespannt ist. Bei einem Ver
gleich der Ausführungsformen nach Fig. 3 und 4 ist erkenn
bar, daß das Druckventil nach Fig. 3 gedämpft arbeitet,
was bei der Ausführungsform nach Fig. 4 nicht der Fall
ist. Der Kolben 58′ hat ebenso wie der Kolben 58 einen ra
dialen Bund (nicht gezeigt), der einen Steuerraum bildet
wie Steuerraum 62 in Fig. 3.
Die Wirkungsweise der Ventilanordnung nach Fig. 1 ist wie
folgt. Wird mit Hilfe des Schaltventils 12 zum Beispiel
die Leitung 14 mit Druck beaufschlagt, wird das Ventil
glied 24 axial nach oben bewegt, bis der Flansch 26 gegen
die obere Kante des Ringraums 28 anlegt. In dieser zweiten
Position des ersten Ventilglieds 24 ist der Ringraum 30
(erster Anschluß) abgesperrt. Nunmehr öffnet der Ventil
teller 34 (zweites Ventilglied), so daß eine Verbindung
zum Fahrmotor 10 hergestellt ist und dieser angetrieben
wird. Die Rückströmung erfolgt über die Ventileinheit 20,
den Ringraum 30, das Rückschlagventil 42 und das Druck
ventil 44 zur Leitung 46. Das Druckventil 44 ist mit dem
Zulaufdruck über das Wechselventil 54 beaufschlagt, be
findet sich mithin in maximaler Offenstellung. Bei der
Betrachtung von Fig. 3 würde dies bedeuten, daß der Steuer
raum 62 unter dem Zulaufdruck steht, der Kolben 58 mithin
maximal nach oben ausgelenkt ist, wodurch die Ventilkugel
68 leicht öffnen kann bei einem geringen Strömungsdruck im
Kanal 76, was dem Druck in der Leitung 38 entspricht. Über
das Rückschlagventil 50 und die Ringausnehmung 28 in der
Ventileinheit 20 kann dann das Fluid über die Leitung 16
und das Schaltventil 12 zum Tank (nicht gezeigt) zurück
strömen. Wird das Schaltventil 12 in die Neutralstellung
gebracht, wird die Leitung 14 drucklos. Der Fahrmotor 10
bewegt sich jedoch weiter und erzeugt weiter eine Rück
strömung, die über die Ventileinheit 20, das Druckventil
44 zur Leitung 46 fließen kann und über das Rückschlagven
til 48 zum Ringraum 28 und über das Rückschlagventil 34
zum Motor 10 zurück. Allerdings erfolgt im Druckventil 44
eine zunehmende Drosselung, da der Druck am Ausgang des
Wechselventils 54 Null ist, so daß eine Bremsung des Fahr
motors 10 bis zum Stillstand eintritt. Diese kann nach
einer vorgegebenen Kennlinie erfolgen.
Die gezeigte Ventilanordnung stellt gleichzeitig ein Über
druckventil dar. Wird aufgrund einer Bewegung am Fahrmotor
10 bei Neutralstellung des Schaltventils 12 ein sehr hoher
Druck in den Leitungen aufgebaut, öffnet das Druckventil
44, so daß in der beschriebenen Weise eine Strömung über
die Ventileinheiten 18, 20 erfolgt mit ausreichender Nach
saugung für den Fahrmotor 10. Eine Kavitation tritt nicht
ein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind Fahrmotor und
Ventileinheiten mit denen nach Fig. 1 identisch, so daß
gleiche Bezugszeichen verwendet werden, denen nur ein "a"
hinzugesetzt ist. Wie erkennbar, sind die ersten An
schlüsse 30a der Ventileinheiten 18a, 20a getrennt mit
einer Schieberventilanordnung 84 verbunden, die schema
tisch angedeutet einen Schieber 88 aufweist, der in einer
Mittelstellung Durchgänge zu einer Leitung 90 sperrt, die
mit der Leitung 52a verbunden ist. In den beiden Arbeits
stellungen (links oder rechts) wird einer der Anschlüsse
30a der Ventileinheiten 18a, 20a mit der Leitung 90 ver
bunden. Über Rückschlagventile 92, 94 wird der Fahrmotor
10a von einer Leitung 96 überbrückt, an der der Eingang
eines Überdruckventils 98 angeschlossen ist, deren Ausgang
zu einem Tank 100 führt. Das Überdruckventil 98 spricht
an, wenn durch den Fahrmotor 10a verursacht ein über Be
triebsdruck liegender Druck auftritt.
Die Betriebsweise der Anordnung nach Fig. 2 gleicht der
beschriebenen nach Fig. 1, wobei die Stellung des Schie
bers 88 durch einen Steuerdruck am Steuereingang beein
flußt wird, der über eine Leitung 102 bzw. 104 mit dem
ersten Anschluß der Ventileinheit 18a bzw. 20a verbunden
ist. Bei der Rückstellung des Schiebers 88 in die Neutral
stellung findet eine zunehmende Drosselung statt, so daß
das rückströmende Hydraulikmedium bei einer Neutralstel
lung des Schaltventils zunehmend gedrosselt wird und eine
Bremswirkung für den Motor 10a eintritt.
In Fig. 5 sind wiederum zwei gleich aufgebaute Ventilein
heiten 18b, 20b gezeigt, die in einer Leitung 14b bzw. 16b
zu einem Fahrmotor 10b liegen und mit den Ausgängen eines
Schaltventils 12b verbunden sind. Es wird wiederum nach
folgend nur die linke Ventileinheit 18b beschrieben, die
ein nur angedeutetes Gehäuse 22b aufweist. Das Gehäuse
weist eine erste Ringausnehmung 30b auf sowie eine zweite
Ringausnehmung 28b. Das ringzylindrische erste Ventilglied
24b weist zwischen den Enden einen radialen Bund 106 auf,
der in die Ringausnehmung 28b hineinsteht und von unten
durch eine Feder 108 beaufschlagt ist, welche das Ventil
glied 24b nach oben zu drücken sucht gegen einen kegeligen
Ventilsitz 110, mit dem eine Kegelfläche 112 am oberen
Ende des Ventilglieds 24b zusammenwirkt. In dieser Stel
lung ist die Ringausnehmung 30b von der Durchbohrung des
Ventilglieds 24b abgesperrt. Durch den Ringbund 106 wird
eine erste Kammer 114 und eine zweite Kammer 116 gebildet.
Das zweite Ventilglied 34b wirkt mit der inneren oberen
Kante des Durchgangs des Ventilglieds 24b dichtend zu
sammen und wird von einer Feder 36b in Schließstellung
vorgespannt.
Die ersten Anschlüsse 30b der Ventileinheit 18b, 20b sind
über eine Leitung 118 miteinander verbunden, die über eine
Leitung 120 und eine Drossel 122 mit dem Tank 124 verbun
den sind. Der Steuerraum 114 ist über ein Druck- bzw. Pi
lotventil 126 bzw. 128 mit einer Leitung 130 verbunden,
die mit dem Tank 124 verbunden ist.
Das Gehäuse 22b weist am unteren Ende eine radiale Bohrung
132 auf, die am unteren Ende der Ventileinheit 18b in de
ren Durchgang führt und die über ein Rückschlagventil 134
mit einer Leitung 136 verbunden ist, die auch mit der Lei
tung 120 verbunden ist und mithin über die Drossel 122 zum
Tank 124 führt. Die Steuereingänge des Druckventils 126
bzw. 128 sind über Leitungen 138 bzw. 140 jeweils mit der
Bohrung 132 verbunden.
Der Steuerraum 114 ist außerdem über eine Leitung 142 bzw.
144 und eine Drossel 146 bzw. 148 mit dem Eingang bzw.
Ausgang des Fahrmotors 10 verbunden. Der Steuerraum 116
ist hingegen mit dem Tank 124 verbunden.
Die Wirkfläche des Bundes 106 entspricht in ihrer Größe
der Fläche, welche dem Raum 150 zugekehrt ist, nämlich der
Summe aus zugekehrter Fläche des zweiten Ventilglieds 34b
sowie der Fläche am Stirnende des ersten Ventilglieds 24b.
Die Wirkungsweise der Ventilanordnung nach Fig. 5 ist wie
folgt. Bei geöffnetem Schaltventil 12b wird das erste Ven
tilglied 24b durch den von unten wirkenden Druck in die
gezeigte Stellung vorgespannt. Der Ventilteller 34b hebt
gegen die Wirkung der Feder 36b ab und ermöglicht somit
eine Strömung zum Fahrmotor 10. Der Rückströmdruck öffnet
die Ventileinheit 20b, so daß ihr Ventilglied 24b vom Ven
tilsitz 110 abhebt. Dadurch, daß am Druckventil 128 der
Druck am Eingang der ersten Ventileinheit 18b ansteht,
öffnet das Druckventil 128 weit und entlastet mithin den
Steuerraum 114. Die Rückströmung erfolgt mithin über die
Leitung 118 und die Leitung 120 sowie über das Rückschlag
ventil 135 zur Bohrung 132 sowie zum Tank 124. Wird hinge
gen das Schaltventil 12b in die Neutralstellung gebracht,
sind die Leitungen 14b, 16b drucklos. Das Druckventil 128
geht in die Schließstellung, was ohne Dämpfung geschehen
kann, beispielsweise mit Hilfe des Druckventils nach Fig.
4. Der Druckaufbau im Steuerraum 114 geschieht durch die
Drossel 148 jedoch nur zögernd, so daß das erste Ventil
glied 24b nur langsam in die Schließstellung zurückkehrt
und damit eine Drosselung und damit eine Bremsung des Fahr
motors 10 bewerkstelligt.
Ein Druckventil ist bei der Anordnung nach Fig. 5 eben
falls nicht erforderlich, da sich die betroffene Ventil
einheit öffnet bzw. über das Druckventil 126, 128 ein
Abfluß erfolgen kann.
Claims (8)
1. Bremsventilanordnung für einen reversierbaren von einem
Schaltventil gesteuerten hydraulischen Verbraucher, wie
einen hydraulischen Fahrmotor oder dergleichen, bei der
im jeweiligen Rückströmungspfad ein Absperrorgan wirkt,
das den Rückströmpfad zunehmend drosselnd in Schließ
stellung bringbar und dessen Offenstellung bzw. Verstel
lung in die Schließstellung vom Zulaufdruck beeinflußt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleich aufgebaute
getrennte Ventileinheiten (18, 20, 18a, 20a) vorgesehen
sind, die jeweils in einer Leitung (14, 16, 14a, 16a)
zwischen Schaltventil (12) und hydraulischem Verbrau
cher (10, 10a) angeordnet sind und die ein erstes im
Gehäuse (22) begrenzt verschiebbares, eine Durchbohrung
aufweisendes schieberartiges erstes Ventilglied enthält,
das bei Beaufschlagung mit Zulaufdruck einen ersten
Anschluß (30, 30a) sperrt sowie ein an dem ersten Ven
tilglied (24, 24a) beweglich gelagertes zweites Ventil
glied (34), das mit der Durchbohrung des ersten Ventil
glieds (24, 24a) zusammenwirkt und durch eine Feder
(36) in Schließstellung vorgespannt ist, in der es die
Durchbohrung absperrt und das vom Zulaufdruck in Öff
nungsstellung bringbar ist zwecks Verbindung des Ver
brauchers (10, 10a) mit der Zulaufleitung (14, 16, 14a,
16a) und die ersten Anschlüsse (30) beider Ventilein
heiten (18, 20, 18a, 20a) mit einer gesteuerten das
Absperrorgan aufweisenden Ventilanordnung (44, 84) ver
bunden sind, deren veränderbarer Durchströmquerschnitt
in seiner Größe jeweils vom Druck in der Zulaufleitung
(14, 16, 14a, 16a) abhängig ist.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die steuerbare Ventilanordnung ein Druckventil (44)
aufweist, dessen Eingang über Rückschlagventile (40,
42) mit den ersten Anschlüssen (30) verbunden ist und
dessen Ausgang mit dem Tank oder über Rückschlagventile
(48, 50) mit dem Eingang beider Ventileinheiten (18,
20) verbunden ist und der Steuereingang des Druckven
tils (44) wahlweise mit einem von beiden Ausgängen des
Schaltventils (12) verbindbar ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Ausgänge des Schaltventils (12) über die
Wirkeingänge eines Wechselventils (54) verbindbar sind
und das Wechselventil (54) mit dem Steuereingang des
Druckventils (44) verbunden ist.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die steuerbare Ventilanordnung ein zwei Eingänge
aufweisendes Bremsschieberventil (84) aufweist, wobei
die Eingänge jeweils mit dem ersten Anschluß (30a)
einer Ventileinheit (18a, 20a) verbunden sind und der
Bremsschieber in einer von zwei entgegengesetzt gerich
teten Arbeitspositionen einen Anschluß (30a) mit dem
Tank über Rückschlagventile (48, 50) mit dem Eingang
beider Verstelleinheiten verbindet und den anderen Ein
gang absperrt und entgegengesetzte Wirkflächen des
Schiebers (88) mit dem Druck am Ausgang des Schaltven
tils beaufschlagt sind.
5. Bremsventilanordnung für einen reversierbaren von einem
Schaltventil gesteuerten hydraulischen Verbraucher, wie
einem hydraulischen Fahrmotor oder dergleichen, bei der
im jeweiligen Rückströmpfad ein Absperrorgan wirkt, das
den Rückströmpfad zunehmend drosselnd in Schließstel
lung bringt und dessen Offenstellung bei Verstellung in
die Schließstellung vom Zulaufdruck beeinflußt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleich aufgebaute ge
trennte Ventileinheiten (18b, 20b) vorgesehen sind, die
jeweils in einer Leitung (14b, 16b) zwischen Schaltven
til (12b) und hydraulischem Verbraucher (10b) angeord
net sind und die ein erstes im Gehäuse (22b) begrenzt
verschiebbares eine Durchbohrung aufweisendes schieber
artiges erstes Ventilglied (24b) enthält, das bei An
lage an einen Ventilsitz (110) im Gehäuse (22b) einen
mit dem Tank (124) verbundenen ersten Anschluß (30b)
sperrt, wobei das erste Ventilglied (24b) von einer
Feder (108) gegen den Ventilsitz (110) vorgespannt ist
sowie am ersten Ventilglied (24b) beweglich gelagertes
zweites Ventilglied (34b), das von einer Feder (36b) in
Schließstellung vorgespannt ist, in der es die axiale
Durchbohrung des ersten Ventilglieds (24b) absperrt,
daß am ersten Ventilglied (24b) eine erste ringförmige
Wirkfläche (106) vorgesehen ist, deren Größe der Summe
der Wirkflächen von Stirnseite des ersten Ventilglieds
(24b) und zweitem Ventilglied (34b) entspricht, wobei
die erste Wirkfläche (106) vorzugsweise über eine Dros
sel dem Druck am Eingang des Verbrauchers (10b) ausge
setzt ist und der Druck an der Wirkfläche (106) von
einem Druckventil (126, 128) gesteuert ist, dessen
Steuerdruck vom Eingangsdruck der jeweils anderen Ven
tileinheit (18b, 20b) bestimmt ist.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Ventileinheiten (18, 20,
18b, 20b) einen zweiten Anschluß (28, 132) aufweisen,
der über ein Rückschlagventil (48, 50, 134, 135) mit
dem Ausgang des Druckventils (44) bzw. dem ersten An
schluß (30, 30b) verbunden ist.
7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das zweite Ventilglied (34,
34b) ein Ventilteller ist, der an der dem Verbraucher
(10, 10b) zugekehrten Stirnseite des ersten Ventil
glieds (24, 24b) angeordnet ist.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die erste Wirkfläche von
einem radialen Bund (106) des schieberartigen ersten
Ventilglieds (24b) gebildet ist.
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