DE4410934C2 - Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor - Google Patents
Kurbelgehäuseverdichtungs-ZweitaktmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kurbelgehäuseverdich
tungs-Zweitaktottomotor kleiner
Leistung.
Fig. 8 veranschaulicht beispielhaft einen herkömmlichen
Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor kleiner Leistung.
Dieser umfaßt einen Zylinder 1 mit einem Spülschlitz 6,
einen Kolben 2, eine Kurbelwelle 3, eine Pleuelstange 4,
ein Kurbelgehäuse 5 mit einem Kurbelraum, einen Zylinder
kopf 8, einen Brennraum 9, eine Zündkerze 12 und einen
den Kurbelraum des Kurbelgehäuses 5 mit dem Spülschlitz
6 verbindenden Spülkanal 61. In Fig. 8 ist der Auspuff
schlitz des Zylinders 1 nicht dargestellt. Der Kolben 2
wird bei der Verbrennung eines Kraftstoff/Luft-Gemisches
im Brennraum 9 durch den Druck des entstehenden Verbren
nungsgases abwärts getrieben, um die Kurbelwelle 3 über
die Pleuelstange 4 in Drehung zu versetzen. Beim Abwärts
hub des Kolbens 2 wird der nicht dargestellte Auspuff
schlitz allmählich geöffnet, so daß das Verbrennungsgas
aus dem Brennraum 9 ausströmen kann, während gleichzeitig
das vorher über einen nicht dargestellten Ansaugschlitz in
das Kurbelgehäuse 5 angesaugte Kraftstoff/Luft-Gemisch im
Kurbelgehäuse vorverdichtet und über den Spülschlitz
6 unter Ausspülung des Verbrennungsgases in den Brennraum
9 eingeleitet wird. Dieses Spülsystem wird als Schnürle-
System bezeichnet; sein Gasaustauschschema ist in Fig. 9
dargestellt.
Bei einem solchen Motor sind Spül- und Auspuffschlitz
an der Seite des Zylinders nebeneinander angeordnet. Dem
zufolge ist Frischluft bestrebt, unmittelbar aus dem
Spülschlitz zum Auspuffschlitz zu entweichen. Speziell
bei einem Motor, bei dem Kraftstoff in einem Vergaser
mit Frisch- bzw. Ansaugluft vorgemischt wird, enthält die
entweichende Frischluft auch Kraftstoff, so daß dabei
der Kraftstoffverbrauch und die Kohlenwasserstoffkonzen
tration im Abgas ansteigen. Vorteilhaft am Schnürle-Motor
ist andererseits, daß ein Auslaßventil und ein Antriebs
mechanismus dafür, wie Nocken oder Kipphebel, unnötig
sind und daher die Konstruktion vereinfacht ist.
Zur Lösung des Problems des Entweichens eines Teils
des Kraftstoff/Luft-Gemisches beim Schnürle-Spülsystem ist
bereits eine Gleichstromspül-Zweitaktmaschine vorgeschla
gen worden; ein Beispiel hierfür ist in Fig. 10 dargestellt.
Gemäß Fig. 10 wird ein in einem Zylinderkopf 8 ange
ordnetes Auslaßventil 11 zum Öffnen und Schließen einer
Auslaßöffnung 7 durch einen Ventilbetätigungsmechanismus
aus einem auf einer Kurbelwelle 3 sitzenden Nocken 36,
einem Ventilstößel 13, einer Stößelstange 14 und einem
Kipphebel 15 angesteuert. Das in ein Kurbelgehäuse 5
vorgefüllte Kraftstoff/Luft-Gemisch strömt über einen
Spülschlitz 6 in einen Brennraum 9 ein, um dabei das in
letzterem verbliebene Verbrennungsgas auszuspülen, so daß
dieses über die Auslaßöffnung 7 ausgetrieben wird. Das
Gasaustausch-Strömungsschema der Gleichstromspül-Zweitakt
maschine ist in Fig. 11 dargestellt.
Obgleich der in Fig. 8 dargestellte Zweitaktmotor
vom Schnürle-Spültyp einen einfachen Aufbau aufweist, ist
bei diesem Motor speziell dann, wenn Kraftstoff im Vergaser
mit Frischluft vorgemischt wird, nachteilig, daß sein
Kraftstoffverbrauch recht hoch ist und sein Abgas eine
hohe Kohlenwasserstoffkonzentration zeigt, weil der Zylin
der mit dem Kraftstoff/Luft-Gemisch gespült wird und ein
Teil desselben zusammen mit dem Verbrennungsgas über den
Auspuffschlitz entweicht. Im folgenden ist dieses Ent
weichen eines Teils des Kraftstoff/Luft-Gemisches zusammen
mit dem Verbrennungsgas als "Ausblasen" bezeichnet.
Der zur Unterdrückung des direkten Ausblasens des
Kraftstoff/Luft-Gemisches vorgeschlagene Gleichstromspül-
Zweitaktmotor nach Fig. 10 benötigt den Ventilbetätigungs
mechanismus und besitzt daher einen komplexen Aufbau. Ob
gleich bei ihm sehr wirksam die unnötige Erhöhung des Kraft
stoffverbrauchs aufgrund des Ausblasens des Kraftstoff/Luft-
Gemisches vermindert ist, indem nach dem Schließen der Aus
laßöffnung der Kraftstoff unmittelbar in den Brennraum 9
eingespritzt wird, muß diese Kraftstoffeinspritzung in
den Brennraum 9 unter hohem Druck erfolgen, um unmittelbar
im Brennraum 9 ein Kraftstoff/Luft-Gemisch zu bilden; für
diesen Zweck sind ein Nocken, eine Einspritzpumpe und die
zugeordneten Teile für Hochdruck-Kraftstoffeinspritzung
erforderlich. Der Kraftstoffeinspritzmechanismus kompli
ziert die Konstruktion eines solchen Motors.
Aus der DE-PS 4 68 369 ist ein Kurbelgehäuseverdichtungs-
Zweitaktmotor mit einer Vorverdichtung der Spülluft bekannt,
wobei ein Zylinder in seinem unteren Teil mit einem Auslaß-
oder Auspuffschlitz versehen ist. Dieser befindet sich an
einer Position, in der er durch einen Kolben bei der Bewegung
zum unteren Totpunkt und über diesen hinaus geöffnet und
geschlossen werden kann. Im oberen Teil ist ein Teller-
Spülventil vorgesehen, das sich zum Brennraum hin öffnet und
mit einer Ventilbetätigungseinheit aktiviert werden kann. Bei
diesem Motor wird beim Spülen das Frischluft-
/Kraftstoffgemisch durch beide Spülluftöffnungen in den
Zylinder eingeführt. Aufgrund der Nähe der unteren
Spülöffnung zur Auslaßöffnung des Zylinders können
Kraftstoffteile während des Spülvorgangs durch die
Auslaßöffnung austreten.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines
Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotors vom Schnürle-
Spültyp, bei dem das Ausblasen des Kraftstoff/Luft-Gemisches
verhindert ist und der mit verbessertem Kraftstoffverbrauch
und mit saubererem Abgas bei verringerter
Kohlenwasserstoffgehalt zu arbeiten vermag.
Diese Aufgabe wird durch einen
Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor gemäß Anspruch 1
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen dieses Motors sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des
Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotors strömt das vom
Vergaser aufbereitete Kraftstoff/Luft-Gemisch über das
Reed- bzw. Zungenventil in den Spülkanal und bei ge
öffnetem Spülventil in den Brennraum ein.
Bei einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform des
Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotors wird ein
Kraftstoff/Luft-Gemisch durch Einspritzen von Kraftstoff
mittels des Kraftstoffeinspritzventils in die den Spül
kanal durchströmende verdichtete Luft gebildet; dieses
Gemisch strömt dann über ein oder mehrere Spülventil(e)
zur Verbrennung in den Brennraum ein. Die Drosseleinrich
tung regelt dabei die Strömungsdurchgangsfläche des Spül
kanals.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines
Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotors
zur Erläuterung einiger Merkmale
der Erfindung,
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Strömungsschemas
des Gasaustausches beim Zweitaktmotor nach Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnelnde schematische Schnittan
sicht eines Kurbelgehäuseverdichtungs-
Zweitaktmotors gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4(A) bis 4(D) schematische Schnittansichten zur Ver
deutlichung der Arbeitsweise des Zweitaktmotors
nach Fig. 3,
Fig. 5 eine der Fig. 1 ähnelnde schematische Schnittan
sicht eines Kurbelgehäuseverdichtungs-
Zweitaktmotors gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6 eine der Fig. 1 ähnelnde schematische Schnittan
sicht eines Kurgelgehäuseverdichtungs-
Zweitaktmotors gemäß
einer noch anderen Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 7 eine schematische Teilschnittansicht eines Kurbel
gehäuseverdichtungs-Zweitaktmotors,
Fig. 8 eine schematische Schnittdarstellung eines her
kömmlichen Zweitaktmotors des Schnürle-Spültyps,
Fig. 9 eine graphische Darstellung des Gasaustausch-
Strömungsschemas beim Motor nach Fig. 8,
Fig. 10 eine schematische Schnittdarstellung eines her
kömmlichen Gleichstromspül-Zweitaktmotors und
Fig. 11 eine graphische Darstellung des Gasaustausch-
Strömungsschemas beim Motor nach Fig. 10.
Gemäß Fig. 1 umfaßt ein Kurbelgehäuseverdichtungs-
Zweitaktmotor (im folgenden einfach als "Motor" bezeichnet)
als Haupt
bauteile einen Zylinder 1, einen Kolben 2, eine Kurbel
welle 3, eine Pleuelstange 4, ein Kurbelgehäuse 5, einen
Zylinderkopf 8, eine Zündkerze 12, ein Spülventil 21,
d. h. ein am bzw. im Zylinderkopf 8 vorgesehenes, zum
Öffnen eines im Zylinderkopf 8 geformten Spülschlitzes
22 axial in den Zylinder 1 hineindrückbares Tellerventil,
sowie einen Membran-Betätiger 100 zum Betätigen des Spül
ventils 21. Durch den Zylinder 1, den Kolben 2 und den
Zylinderkopf 8 ist ein Brennraum 9 festgelegt. Der Membran-
Betätiger 100 weist eine Membran 31 auf, die einen im
Zylinderkopf 8 ausgebildeten Hohlraum zur Aufnahme des
oberen Endes des Spülventils 21 in einen Ventilraum 32
und einen Druckraum 33 unterteilt. Das Spülventil 21 ist
durch eine Ventilfeder 29, die durch einen am Schaft des
Spülventils 21 befestigten Ventilfederhalter 28 festge
halten ist, in die Schließstellung vorbelastet.
Der Zylinder 1 ist in seinem unteren Teil mit einem
Spülschlitz 24 und einem Auslaß- bzw. Auspuffschlitz 40
versehen; ein Spülkanal 23 mündet am unteren Ende in das
Kurbelgehäuse 5 und ist am oberen Ende mit dem Druckraum
33 und dem Spülschlitz 22 verbunden. Der Schaft des Spül
ventils 21 ist für Axialverschiebung in einer am Zylinder
kopf 8 angebrachten bzw. in diesen eingebauten Ventil
führung 27 geführt. Der Ventilraum 32 kommuniziert über
eine Bohrung 35 mit der Atmosphäre. Der Spülkanal 23
ist im Zylinderkopf 8 in einen mit dem Druckraum 33 ver
bundenen Betätigungsluftkanal 23a und einen Zweigkanal
verzweigt, der mit dem durch das Spülventil 21 geöffne
ten und geschlossenen Spülschlitz 22 verbunden ist.
Wenn im Betrieb der Kolben 2 im Expansions- bzw. Arbeits
takt eine spezielle bzw. bestimmte Stellung erreicht, wird
der Auspuffschlitz 40 zum Entlassen des Verbrennungsgases
über ihn geöffnet. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 2
wird das vorher über einen nicht dargestellten Einlaß-
bzw. Ansaugkanal in das Kurbelgehäuse 5 eingeführte
Kraftstoff/Luft-Gemisch verdichtet. Der Druck dieses ver
dichteten Gemisches herrscht im Spülkanal 23, im Spül
schlitz 22, im Betätigungsluftkanal 23a und im Druckraum
33. Bei der weiteren Abwärtsbewegung des Kolbens 2 ver
größert sich der Öffnungsgrad des Auspuffschlitzes 40,
während der Innendruck im Brennraum 9 abnimmt und der
Druck des im Kurbelgehäuse 5 verdichteten Kraftstoff/Luft-
Gemisches ansteigt. Schließlich übersteigt der im Druck
raum 33 herrschende und die Membran 31 beaufschlagende
Druck des Kraftstoff/Luft-Gemisches die Federkraft der
Ventilfeder 29, bis folglich das Spülventil 21 zum Öffnen
des Spülschlitzes 22 zum Brennraum 9 hin in diesen hinein
verschoben wird, so daß das im folgenden einfach als
Gemisch bezeichnete Kraftstoff/Luft-Gemisch über das Spül
ventil 21 in den Brennraum 9 einströmt. Dabei strömt das
Gemisch vom Oberteil des Innenraums des Zylinders 1 im
Bereich des Spülventils 21 abwärts zum Unterteil des
Inneren des Zylinders 1 im Bereich des Auspuffschlitzes
40, um den Zylinder 1 zu spülen. Bei der Aufwärtsbewegung
des Kolbens 2 im Verdichtungshub wird das Kurbelgehäuse 5
evakuiert, so daß der nicht dargestellte, im Unterteil
des Zylinders 1 geformte Ansaugkanal geöffnet und das
durch einen nicht dargestellten Vergaser aufbereitete
Gemisch in das Kurbelgehäuse 5 eingesaugt wird.
Wie typischerweise in Fig. 2 gezeigt, ist die Strömung
des Gemisches und des Verbrennungsgases im Zylinder 1 ein
einfacher Gleichstrom, welcher demjenigen des
Gemisches und des Verbrennungsgases im Zylinder des
Gleichstromspül-Zweitaktmotors gemäß Fig. 10 ähnlich
ist, nur mit dem Unterschied, daß die Strömungsrichtung
von Gemisch und Verbrennungsgas gegenüber derjenigen
im Zylinder des Gleichstromspül-Zweitaktmotors nach Fig. 10
entgegengesetzt ist. Dabei wird über den Auspuffschlitz
40 nur eine sehr geringe Menge des Kraftstoffgehalts aus
geblasen.
Im folgenden ist anhand der Fig. 3 und 4(A) bis 4(D)
ein Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
In Fig. 3 sind ein Zylinder 1, ein Kolben 2, eine
Kurbelwelle 3, eine Pleuelstange 4, ein Kurbelgehäuse 5,
ein Zylinderkopf 8, ein Brennraum 9 und eine Zündkerze
12 dargestellt.
Der Zylinder ist in seinem unteren Teil mit einem Aus
puffschlitz 40 und einem unteren Spülschlitz 6 versehen.
Der Spülschlitz 6 besitzt eine kleinere Fläche als der
jenige eines äquivalenten, herkömmlichen Zweitaktmotors.
Das Kurbelgehäuse 5 ist mit einem Einlaß- bzw. Ansaugkanal
531 mit einem Reed- bzw. Zungenventil 53b versehen. Über
ein Luftfilter 51b und den Ansaugkanal 531 wird Frisch
luft in das Kurbelgehäuse 5 eingesaugt. Ein im Zylinder
kopf 8 für Axialverschiebung geführtes Teller-Spülventil
21 ist durch eine Ventilfeder 29 in die Schließstellung
vorbelastet. Zum Öffnen wird das Spülventil 21 in den
Brennraum 9 hineingedrückt. Der Spülkanal 23 ist am unteren
Ende mit dem Kurbelgehäuse 5 und am oberen Ende mit dem
oberen Spülschlitz 22 verbunden. Das Spülventil 21 wird
durch ein Solenoid 41 betätigt, das durch einen elektri
schen Solenoidkreis 42 angesteuert wird. Ein Kurbelwinkel
sensor 43 liefert ein Kurbelwinkelsignal zur Anzeige eines
spezifischen oder bestimmten Kurbelwinkels des Motors zum
Solenoidkreis 42. Letzterer liefert Signale zum Solenoid
41 zum Öffnen des Spülventils 21 mit einer geringen Ver
zögerung nach dem Öffnen des Spülschlitzes 6 und zum
Schließen des Spülventils 21 praktisch gleichzeitig mit
dem Schließen des Auspuffschlitzes 40. Im Bereich des
oberen Endes des Spülkanals 23 ist ein Kraftstoffzufuhr
system 200 vorgesehen, das ein Reed- bzw. Zungenventil 53a,
einen Luftfilter 51a, eine Drosselklappe 55a und einen
Vergaser 52 umfaßt. Ein durch den Vergaser 52 aufberei
tetes Kraftstoff/Luft-Gemisch strömt durch das Zungenven
til 53a in den oberen Spülschlitz 22 ein. Die Drossel
klappe 55a des Kraftstoffzufuhrsystems 200 und die im
Frischluftkanal 531 vorgesehene Drosselklappe 55b sind
mechanisch miteinander gekoppelt, wobei die jeweiligen
Öffnungsgrade der Drosselklappen 55a und 55b entsprechend
der Last des Motors geregelt bzw. eingestellt werden.
Die Arbeitsweise des Motors gemäß der Ausfüh
rungsform ist nachstehend anhand der Fig. 3 und 4(A) bis
4(D) beschrieben. Wenn sich der Kolben 2 im Arbeitstakt
unter Drehung der Kurbelwelle 3 über die Pleuelstange 4
abwärts bewegt, wird zunächst der Auspuffschlitz 40 ge
öffnet, so daß das Hochdruck-Verbrennungsgas G gemäß Fig.
4(A) aus dem Brennraum 9 in den Schalldämpfer ausströmt.
Bei der weiteren Abwärtsbewegung des Kolbens wird gemäß
Fig. 4(B) der Spülschlitz 6 geöffnet, so daß im Kurbel
gehäuse 5 durch den sich abwärts bewegenden Kolben 2 ver
dichtete Frischluft H über den unteren Spülschlitz 6 in
den Brennraum 9 einströmen und letzteren spülen kann.
Daraufhin öffnet das Solenoid 41 das Spülventil 21 mit
einer geringen Zeit-Verzögerung nach dem Öffnen des
unteren Spülschlitzes 6. Da der Auspuffschlitz 40 offen
und der im Brennraum 9 herrschende Druck vergleichsweise
niedrig ist, wird das durch den an den Einlaß des oberen
Spülschlitzes 22 angeschlossenen Vergaser 52 des Kraft
stoffzufuhrsystems 200 aufbereitete Kraftstoff/Luft-
Gemisch J, das den Spülschlitz 22 und den Spülkanal 23
füllt, über das Spülventil 21 in den Brennraum 9 hinein
gedrückt.
Die über den Spülschlitz 6 im Unterteil des Zylinders
in den Brennraum 9 eingeführte Frischluft H trifft gemäß
Fig. 4(C) auf die Strömung des über das Spülventil 21
in den Brennraum 9 eingespeisten Gemisches J auf und
unterdrückt das Ausblasen des Gemisches J über den Aus
puffschlitz 40.
Im Verdichtungshub, in welchem der Kolben 2 sich auf
wärts bewegt, werden der Spülschlitz 6, der Auspuffschlitz
40 und das Spülventil 21 geschlossen und das Kraftstoff/-
Luft-Gemisch J im Zylinder 1 verdichtet, wobei der Druck
im Kurbelgehäuse 5, im Spülschlitz 22 und im Spülkanal
23 sinkt. Wenn dieser Druck auf einen festen Wert abge
sunken ist, öffnen das Zungenventil 53a des Kraftstoff
zufuhrsystems 200 und das Zungenventil 53b im Ansaugkanal
531 praktisch gleichzeitig, um das durch den Vergaser 52
aufbereitete Gemisch in den Spülkanal 23 und den Spül
schlitz 22 einzuspeisen und über das Zungenventil 53b
Frischluft in das Kurbelgehäuse 5 anzusaugen. Demzufolge
werden der Spülschlitz 22 und der obere Teil des Spül
kanals 23 gemäß Fig. 4(D) mit dem neuen bzw. frischen
Gemisch K gefüllt.
Bei dieser Ausführungsform wird das Schmieröl durch
ein an sich bekanntes Schmiersystem in einen Raum in der
Nähe der Drosselklappe 55b im Ansaugkanal 531 eingespritzt,
um das Schmieröl in das Kurbelgehäuse 5 einzublasen.
Im folgenden ist anhand von Fig. 5 ein Kurbelgehäuse
verdichtungs-Zweitaktmotor gemäß einer anderen Ausfüh
rungsform der Erfindung beschrieben. Der Motor gemäß der
dritten Ausführungsform entspricht bezüglich der Kon
struktion im wesentlichen dem Motor nach der zuvor beschriebenen Aus
führungsform, nur mit dem Unterschied, daß der Motor gemäß
der dritten Ausführungsform ein vom Kraftstoffzufuhr
system 200 mit Vergaser 52 bei der zweiten Ausführungs
form verschiedenes Kraftstoffzufuhrsystem verwendet. Den
Teilen von Fig. 3 gleiche oder entsprechende Teile sind
daher mit den gleichen Bezugsziffern wie vorher bezeich
net und nicht mehr im einzelnen beschrieben.
Gemäß Fig. 5 weist der Motor ein Kraftstoffzufuhr
system auf, das eine Kraftstoffpumpe 61 und ein über eine
Kraftstoffzufuhrleitung 64 an die Kraftstoffpumpe 61 an
geschlossenes Kraftstoffeinspritzventil 63 in einer An
ordnung zum Einspritzen des Kraftstoffs in den Spül
schlitz 22 umfaßt. Kraftstoffeinspritzmenge und -zeit
des Kraftstoffeinspritzventils 63 werden synchron mit
der Betätigung des Spülventils 21 durch den Kreis bzw.
die Schaltung 42 zum Ansteuern des Solenoids 41 für die
Betätigung des Spülventils 21 geregelt. Im Spülkanal 23
ist eine Drosselklappe 70 zum Regeln der Strömungsdurch
gangsfläche des Spülkanals 23 angeordnet.
Beim Motor gemäß dieser Ausführungsform wird die
im Kurbelgehäuse 5 beim Abwärtshub des Kolbens 2 verdichte
te Frischluft über den Spülkanal 23 in den Spülschlitz 22
eingeleitet, worauf das Kraftstoffeinspritzventil 63 zur
Bildung eines Kraftstoff/Luft-Gemisches den Kraftstoff
zu einem zweckmäßigen Zeitpunkt in die Frischluft ein
spritzt. Wenn das Spülventil 21 öffnet, wird dieses Ge
misch in den Brennraum 9 eingespeist. Das Strömungsver
hältnis zwischen dem bei offenem Spülventil 21 in den
Zylinder 1 einströmenden Gemisch und der über den Spül
schlitz 6 in den Zylinder 1 einströmenden Frischluft
wird durch Einstellung des Öffnungsgrads der im Spül
kanal 23 vorgesehenen Drosselklappe 70 geregelt.
Nachstehend ist anhand von Fig. 6 ein Kurbelgehäuse
verdichtungs-Zweitaktmotor gemäß einer weiteren Ausfüh
rungsform der Erfindung beschrieben. Gemäß Fig. 6 ist der
Motor mit einem Spülventil 21 versehen, das - ähnlich
wie das Spülventil 21 bei der ersten Ausführungsform -
durch den Druck der in einem Spülkanal 23 von einem Kur
belgehäuse 5 vorliegenden verdichteten Luft angesteuert
wird; weiterhin ist der Motor, ähnlich wie der nach der
zuerst beschriebenen Ausführungsform, mit einem Kraftstoffzufuhrsystem
200 mit einem in der Nähe eines Spülschlitzes 22 angeord
neten Vergaser 52 versehen. Der obere Teil des Spülkanals
23 ist in einen Betätigungsluftkanal 23a und den Spül
schlitz 22 verzweigt. Der Betätigungsluftkanal 23a ist
mit einem Druckraum 33 eines Membran-Betätigers 100 ver
bunden, um mit dem Druck der im Kurbelgehäuse 5 verdichte
ten Luft die eine Seite der Membran 31 dieses Betätigers
100 zu beaufschlagen. Das Spülventil 21 ist am bzw. im
Zylinderkopf 8 am Auslaß des Spülschlitzes 22 geführt.
Wenn ein Reed- bzw. Zungenventil 53a öffnet, strömt das
durch den Vergaser 52 des Kraftstoffzufuhrsystems 200 auf
bereitete Kraftstoff/Luft-Gemisch in den Spülschlitz 22 ein.
Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 2 erhöht sich der
Innendruck im Kurbelgehäuse 5, wobei der Druck der das
Kurbelgehäuse 5, den Spülkanal 23, den Betätigungsluft
kanal 23a und den Druckraum 33 füllenden verdichteten
Luft die eine Seite der Membran 31 beaufschlagt. Nachdem
ein Auslaß- oder Auspuffschlitz 40 geöffnet worden ist,
fällt der Druck im Brennraum 9 ab; wenn der im Druckraum
33 herrschende Druck die Summe aus der Elastizität bzw.
Federkraft einer Ventilfeder 29 und dem das Spülventil
21 beaufschlagenden Druck innerhalb des Brennraums 9 über
steigt, wird das Spülventil 21 geöffnet, so daß das im
Spülschlitz 22 vorhandene Gemisch in den Brennraum 9 ein
strömen kann.
Das Gas strömt am Spülventil 21 vorbei in einem rohr
förmigen Strahl durch einen rohrförmigen Durchgang oder
Kanal einer Form, die von der Umfangslänge und dem Hub
des Spülventils 21 abhängt. Bei der Strömung des Gemisches
in einem rohrförmigen Strahl entsteht in dessen Mittelbe
reich ein Unterdruck, wobei ein Teil des Verbrennungsgases
im Mittelbereich des rohrförmigen Strahls des Gemisches
zurückbleiben kann. Da weiterhin der Außenteil des rohr
förmigen Strahls bestrebt ist, am Innenumfang des Zylinders
anzuhaften, ist das Gas bestrebt, unterhalb des Spül
ventils 21 zu verweilen. Bei einem mit mehreren Spülven
tilen 21 versehenen Zylinder neigen Gemischstrahlen zu
einer Strömung im Mittelbereich des Innenraums des Zylin
ders, wobei der Raum, in welchem die Strahlen schwach
werden, verkleinert und die Verbrennungsgas-Restmenge ver
ringert wird.
Die Beziehung zwischen dem Durchmesser D, der Quer
schnittsfläche S sowie der Umfangslänge L und der Quer
schnittsfläche S läßt sich wie folgt ausdrücken:
S = πD2/4 (1)
L = πD (2)
S = L2/4π (3)
Die Querschnittsfläche S ist somit L2 unmittelbar
proportional.
Da sich die Beziehung zwischen der Querschnittsfläche
Sj des Strahls und dem Hub h des Spülventils 21 durch fol
gende Gleichung:
Sj = L . h (4)
ausdrücken läßt, ist die Querschnittsfläche Sj unmittel
bar proportional zu L. Wenn somit mehrere Spülventile ver
wendet werden und die Summe der Querschnittsflächen die
ser mehreren Spülventile der Querschnittsfläche S eines
einzigen Spülventils gleich ist, ist die Summe der Quer
schnittsflächen der an den mehreren Spülventilen vorbei
strömenden Strahlen größer als die Querschnittsfläche des
ein einziges Spülventil passierenden Strahls. Zur Vermei
dung einer Verschlechterung der Motorleistung aufgrund
eines Ansaugdruckabfalls und dgl. ist es daher vorteil
haft, mehrere Spülventile eines kleineren Durchmessers
zu verwenden.
Im Hinblick auf diesen Vorteil der Verwendung mehrerer
Spülventile ist ein in Fig. 7 dargestellter Kurbelgehäuse
verdichtungs-Zweitaktmotor
mit zwei Sätzen aus jeweils einem Spül
ventil 21 und einem Membran-Betätiger 100 ausgestattet,
die bezüglich der Konstruktion oder Ausgestaltung dem Spül
ventil 21 und dem Betätiger 100 bei der vierten Ausfüh
rungsform ähnlich sind. Mit Ausnahme der Zahl und Anord
nung der Spülventile 21 und der Membran-Betätiger 100 be
sitzt dieser Motor im
wesentlichen die gleiche Ausgestaltung wie die Motoren
nach den zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt,
weist der erfindungsgemäße Kurbelgehäuseverdichtungs-
Zweitaktmotor eine Konstruktion entsprechend einer Kombi
nation aus der Ausgestaltung des Zweitaktmotors vom
Schnürle-Spültyp und einem vergleichsweise einfachen Mecha
nismus auf; der Motor benötigt keinen komplexen oder
komplizierten Ventilbetätigungsmechanismus, wie er beim
Gleichstromspül-Zweitaktmotor verwendet wird, und er ver
mag - ähnlich wie beim zuletzt genannten Motor - das Aus
blasen des Kraftstoff/Luft-Gemisches wirksam zu unter
drücken. Der erfindungsgemäße Motor arbeitet daher bei
niedrigem Kraftstoffverbrauch mit hohem Wirkungsgrad und
entläßt ein Abgas einer vergleichsweise geringen Kohlen
wasserstoffkonzentration.
Claims (4)
1. Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor,
mit einem Zylinder (1), an dessen Zylinderseitenwand eine erste Spülöffnung (6) und eine Auslaßöffnung (40) vorgesehen sind, derart, daß diese durch einen Kolben (2) bei dessen Bewegung im Bereich des unteren Totpunkts geöffnet werden,
wobei die erste Spülöffnung (6) mit einem Kurbelgehäuse (5) verbunden ist, so daß im Kurbelgehäuse (5) bei der Abwärtsbewegung des Kolbens (2) komprimierte Luft (H), die keinen Kraftstoff enthält, in den Zylinder (1) überführt wird, und
wobei der Zylinder (1) in seinem oberen Bereich mit einer zweiten Spülöffnung (22) versehen ist, die mit einem Teller-Spülventil (21) geöffnet und verschlossen werden kann und die über einen Spülkanal (23) mit dem Kurbelgehäuse (5) verbunden ist, sowie
mit einer Kraftstoffzufuhreinrichtung (200, 52, 63) zum Zuführen von Kraftstoff in den Spülkanal (23) stromauf des Teller-Spülventils (21).
mit einem Zylinder (1), an dessen Zylinderseitenwand eine erste Spülöffnung (6) und eine Auslaßöffnung (40) vorgesehen sind, derart, daß diese durch einen Kolben (2) bei dessen Bewegung im Bereich des unteren Totpunkts geöffnet werden,
wobei die erste Spülöffnung (6) mit einem Kurbelgehäuse (5) verbunden ist, so daß im Kurbelgehäuse (5) bei der Abwärtsbewegung des Kolbens (2) komprimierte Luft (H), die keinen Kraftstoff enthält, in den Zylinder (1) überführt wird, und
wobei der Zylinder (1) in seinem oberen Bereich mit einer zweiten Spülöffnung (22) versehen ist, die mit einem Teller-Spülventil (21) geöffnet und verschlossen werden kann und die über einen Spülkanal (23) mit dem Kurbelgehäuse (5) verbunden ist, sowie
mit einer Kraftstoffzufuhreinrichtung (200, 52, 63) zum Zuführen von Kraftstoff in den Spülkanal (23) stromauf des Teller-Spülventils (21).
2. Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor gemäß Anspruch
1, bei dem die Kraftstoffzufuhreinrichtung einen Kanal zum
Zuführen von Umgebungsluft über ein Einwegventil (53a) in den
Spülkanal (23) aufweist und einen Vergaser (52), der auf der
Umgebungsluftseite des Einwegventils (53a) angeordnet ist.
3. Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor gemäß Anspruch
1, bei dem die Kraftstoffzufuhreinrichtung ein
Kraftstoffeinspritzsystem mit einem Einspritzventil (63)
aufweist.
4. Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor gemäß Anspruch
1, 2 oder 3, bei dem ein Einwegventil (53b) zum Zulassen
einer Strömung von Umgebungsluft nur in das Kurbelgehäuse (5)
vorgesehen ist.
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