DE4410675C2 - Verfahren zum Aufheizen einer beheizbaren Walze für Kalander oder Glättwerke und beheizbare Walze zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Aufheizen einer beheizbaren Walze für Kalander oder Glättwerke und beheizbare Walze zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auf
heizen einer beheizbaren Walze für Kalander oder Glätt
werke, bestehend aus einem Rohr mit an seinen Enden
angebrachten Stirnwänden und Lagerzapfen, bei dem
gleichzeitig eine Beheizung von außen über die Arbeits
breite der Walze und eine Beheizung von innen erfolgt,
sowie auf eine beheizbare Walze für Kalander oder
Glättwerke, bestehend aus einem Rohr mit an seinen En
den angebrachten Stirnwänden und Lagerzapfen, einer
sich über die Arbeitsbreite der Walze erstreckenden in
duktiv arbeitenden Außen-Heizvorrichtung und einer In
nen-Heizvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus EP 0 295 655 B1 ist eine Walze dieser Art bekannt,
bei der sich die Innen-Heizvorrichtung über die gleiche
Breite der Walze wie die Außen-Heizvorrichtung er
streckt und während des Normalbetriebs ständig einge
schaltet ist, damit die Temperaturdifferenz zwischen
äußerer Oberfläche und innerer Oberfläche des Walzen
mantels so gering ist, daß keine übermäßigen Spannungen
im Walzenmaterial auftreten. Es wird ausgeführt, daß
unzulässig hohe Spannungen in der Walze auftreten, wenn
die eine oder die andere Heizvorrichtung unwirksam ist.
Aus DE-OS 38 14 794 ist es bekannt, den Mantel einer
Durchbiegungsausgleichswalze, der auf einem ihn durch
setzenden drehfesten Träger abgestützt ist, von innen
her durch einen flüssigen Wärmeträger zu beheizen und
an beiden Enden eine induktive Außen-Heizvorrichtung
vorzusehen. Auf diese Weise kann die nutzbare Arbeits
breite der Walze vergrößert werden.
Ähnliche Lösungen, bei denen die Enden des Walzenman
tels durch einen flüssigen Wärmeträger beheizt werden,
zeigen DE 41 07 440 C1 und DE 93 01 416 U1.
Bekannt ist aus DE 30 14 891 C2 eine Glättwerk- oder
Kalanderwalze, die ausschließlich von innen durch einen
flüssigen Wärmeträger beheizt wird. Die Endabschnitte
der Walze werden über Sonderkanäle getrennt vom Haupt
abschnitt zwischen den Enden mit einer Wärmeträgerflüs
sigkeit versorgt. Dies ergibt einen sehr komplizierten
Innenaufbau der Walze. Angestrebt wird es, daß die Wal
ze im erwärmten Zustand über ihre ganze Länge eine sehr
gleichmäßige, zylindrische Oberfläche hat. Es handelt
sich daher um Probleme des Betriebs der Walze und nicht
um Probleme beim Aufheizen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den konstruk
tiven Aufwand einer beheizbaren Walze klein zu halten,
trotzdem aber eine rasche Aufheizung der Walze zu er
möglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Beheizung von innen auf den Bereich der Stirnwände
beschränkt wird und die dabei abgegebene Wärme redu
ziert wird, wenn eine vorgegebene Temperatur im Bereich
der Stirnwände erreicht ist.
Bei Walzen der hier betrachteten Art benötigt man wegen
der erheblichen Masse eine relativ lange Aufheizzeit,
um die Walzenoberfläche von Raumtemperatur auf Be
triebstemperatur zu bringen, damit die Walze dann in
Betrieb gehen kann. Der beanspruchten Konstruktion
liegt die Überlegung zugrunde, daß die Aufheizgeschwin
digkeit nicht dadurch begrenzt ist, daß sich die Walze
innen und außen möglichst gleichmäßig erwärmt, sondern
daß es zur Vermeidung von Spannungsrissen und -brüchen
notwendig ist, den Stirnseiten der Walze und den Zapfen
eine ausreichende Wärmeenergie zukommen zu lassen. Dies
geschieht erfindungsgemäß durch die auf die Walzenenden
beschränkte Innen-Heizvorrichtung. Mit dieser Maßnahme
kann daher die Aufheizgeschwindigkeit vergrößert wer
den. Auch wenn man diese Geschwindigkeit voll nutzt,
reicht es aus, die Walze nur von außen induktiv zu be
heizen, weil sich die Wärme verhältnismäßig rasch in
das Walzeninnere ausbreitet und daher auch ohne Verwen
dung einer sich über den wesentlichen Teil der Walzen
länge erstreckenden Innen-Heizvorrichtung beim Aufhei
zen keine so großen Temperaturdifferenzen entstehen,
daß mechanische Überbeanspruchungen auftreten würden.
Die Wärmezufuhr von innen darf aber nur während der
Aufheizperiode in voller Größe erfolgen. Denn sobald
die Walze in Betrieb genommen worden ist, wird ihr von
der zu behandelnden Bahn über die gesamte Arbeitsbreite
Wärme entzogen. Außerhalb der Bahn jedoch erfolgt diese
Wärmeabfuhr nicht. Es träte daher eine Überhitzung der
Walzenenden ein, wenn die Innenbeheizung nicht redu
ziert werden würde.
Im einfachsten Fall wird die Heizung von innen nach
Erreichen der vorgegebenen Temperatur abgeschaltet. Da
die hierfür erforderliche Innen-Heizvorrichtung nur
gelegentlich betätigt werden muß, hat sie eine lange
Lebensdauer. Außerdem genügt eine einfache Schaltvor
richtung.
Eine beheizbare Walze zur Durchführung des Aufheizver
fahrens ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine
auf den Bereich der Stirnwände beschränkte Innen-Heiz
vorrichtung, eine Temperatur-Meßvorrichtung im Bereich
wenigstens einer Stirnwand und eine Schaltvorrichtung,
die die Innen-Heizvorrichtung bei Erreichen eines vor
gegebenen Grenzwertes der gemessenen Temperatur um-
oder abschaltet.
Hierbei kann das Um- oder Abschalten automatisch erfol
gen. Da man davon ausgehen kann, daß die Verhältnisse
an beiden Walzenenden annähernd gleich sind, genügt es
vielfach, lediglich an einem Ende die Temperatur zu
messen.
Die Innen-Heizvorrichtung kann in jeder beliebigen be
kannten Art ausgebildet sein. Besonders empfehlenswert
ist ihre Ausbildung als elektrische Widerstandsheizkör
per.
Um besonders gute Ergebnisse zu erzielen, sollte die
Innen-Heizvorrichtung der Walzenstirnseite benachbart
sein. Günstig ist es auch, wenn sie sich bis in die
Zapfen erstreckt. Auf diese Weise wird die Wärme direkt
auf die besonders gefährdeten Teile übertragen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen aus zwei Walzen 1 und 2
bestehenden Kalander, in deren Walzenspalt 3 ein bahn
förmiges Material, insbesondere eine Papierbahn, durch
Wärme und Druck behandelt wird. Lagerung, Antrieb und
Anpressung der Walzen aneinander entsprechen der übli
chen Bauform und sind nicht im einzelnen dargestellt.
Die Walze 2 ist beheizbar. Sie besteht aus einem Rohr 4
mit zwei Stirnwänden 5 und 6 sowie zwei Lagerzapfen 7
und 8. Eine induktiv arbeitende Außen-Heizvorrichtung 9
erstreckt sich über die gesamte Arbeitsbreite bzw. na
hezu die gesamte Länge der Walze 2. Sie wird von einer
geregelten Speisequelle 10 derart mit Wechselstrom ver
sorgt, daß durch Induktionswirkung im Bereich der Ober
fläche der Walze 2 Wärme erzeugt wird und sich dort
eine gewünschte Temperatur beziehungsweise an der be
handelten Bahn bestimmte Eigenschaften einstellen. An
den Enden der Walze 2 befinden sich zwei elektrische
Widerstandsheizkörper 11 und 12, die gemeinsam die In
nen-Heizvorrichtung 13 bilden. Die Heizkörper befinden
sich im Bereich der Stirnwände 5 bzw. 6 und erstrecken
sich in die Zapfen 7 bzw. 8 hinein. Sie werden von ei
ner Stromquelle 14 über eine Schaltvorrichtung 15 mit
Strom versorgt. Die Schaltvorrichtung 15 ist ihrerseits
von der Temperatur abhängig, welche durch die Tempera
tur-Meßvorrichtung 16 im Bereich des einen Walzenendes
gemessen wird. Sobald nämlich ein vorgegebener Tempera
tur-Grenzwert überschritten wird, wird die elektrische
Leistung von den Heizkörpern 11, 12 abgeschaltet oder
wenigstens reduziert.
Im normalen Betrieb ist lediglich die induktive Außen-
Heizvorrichtung 9 wirksam. Sie führt der Oberfläche des
Rohres 4 ausreichend Wärme zu, so daß diese Oberfläche
trotz der durch die behandelte Bahn bewirkten Wärmeab
fuhr ihre gewünschte Betriebstemperatur beibehält.
Die Innen-Heizvorrichtung 13 ist im wesentlichen nur
während der Aufheizperiode wirksam, in der die Walze
von Raumtemperatur auf Betriebstemperatur gebracht
wird. Während dieser Zeit ist die Wärmezufuhr durch
beide Heizvorrichtungen 9 und 13 derart aufeinander
abgestimmt, daß innerhalb des gesamten Walzenkörpers
keine übermäßigen Temperaturdifferenzen auftreten, die
zu unzulässig großen mechanischen Spannungen führen
würden. Durch Verwendung der Innen-Heizvorrichtung 13
ist eine erheblich vergrößerte Aufheizgeschwindigkeit
möglich. Sie wird im wesentlichen durch die Verhältnis
se an den Walzenenden bestimmt. Die Temperaturdifferen
zen zwischen Innen- und Außenseite des Rohres 4 sind
hierbei von untergeordneter Bedeutung.
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufheizen einer beheizbaren Walze für
Kalander oder Glättwerke, bestehend aus einem Rohr
mit an seinen Enden angebrachten Stirnwänden und
Lagerzapfen, bei dem gleichzeitig eine Beheizung
von außen über die Arbeitsbreite der Walze und eine
Beheizung von innen erfolgt, dadurch gekennzeich
net, daß die Beheizung von innen auf den Bereich
der Stirnwände beschränkt wird und die dabei abge
gebene Wärme reduziert wird, wenn eine vorgegebene
Temperatur im Bereich der Stirnwände erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beheizung von innen nach Erreichen der vor
gegebenen Temperatur abgeschaltet wird.
3. Beheizbare Walze für Kalander oder Glättwerke, be
stehend aus einem Rohr mit an seinen Enden ange
brachten Stirnwänden und Lagerzapfen, einer sich
über die Arbeitsbreite der Walze erstreckenden in
duktiv arbeitenden Außen-Heizvorrichtung und einer
Innen-Heizvorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
eine auf den Bereich der Stirnwände (5, 6) be
schränkte Innen-Heizvorrichtung (13), eine Tempera
tur-Meßvorrichtung (16) im Bereich wenigstens einer
Stirnwand (5, 6) und eine Schaltvorrichtung (15),
die die Innen-Heizvorrichtung (13) bei Erreichen
eines vorgegebenen Grenzwertes der gemessenen Tem
peratur um- oder abschaltet.
4. Walze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innen-Heizvorrichtung (13) durch elektrische
Widerstandsheizkörper (11, 12) gebildet ist.
5. Walze nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Innen-Heizvorrichtung (13) der Walzen
stirnseite (5, 6) benachbart ist.
6. Walze nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innen-Heizvorrichtung (13)
sich bis in die Zapfen (7, 8) erstreckt.
Priority Applications (2)
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DE4410675A DE4410675C2 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Verfahren zum Aufheizen einer beheizbaren Walze für Kalander oder Glättwerke und beheizbare Walze zur Durchführung dieses Verfahrens |
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