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Die
Erfindung betrifft ein Rohranfasgerät nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Solche
Rohranfasgeräte
dienen dazu, ein Rohr an einem Ende außenseitig mit einer Fase zu versehen.
Das zu bearbeitende Rohr wird auf die aus metallischem Werkstoff
bestehenden Auflageschenkel des Auflagers aufgelegt und dann mit
dem Anfaswerkzeug außenseitig
angefast. Beim Rohranfasen treten so starke Reibungskräfte zwischen
dem Rohr und der Auflagefläche
der Auflageschenkel auf, daß die
Auflageschenkel rasch verschleißen.
Aus diesem Grunde werden auf die Auflageflächen der Auflageschenkel Filz
und andere Auflagen aufgebracht. Sie stellen jedoch zusätzliche
Bauteile dar, die in einem gesonderten Arbeitsgang an den Auflageschenkeln befestigt
werden müssen
und dadurch das Anfasgerät
verteuern. Aufgrund der beim Anfasvorgang auftretenden hohen Reibungskräfte besteht
auch die Gefahr, daß die
Auflagen von den Auflageschenkeln gelöst werden.
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Zur
Aufnahme von zylindrischen Werkstücken sind Halteteile bekannt
(
DE 43 37 860 A1 ),
die durch zwei koaxiale Bauelemente gebildet sind. Sie sind gegeneinander
translations- und rotationsbeweglich. Das der Auflage des Werkstückes dienende Bauelement
hat rechtwinklig zueinander liegende Auflageflächen.
(Hieran schließt sich
die ursprüngliche
Figurenbeschreibung ab Seite 6 bis Seite 12 an.)
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Der
Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Rohranfasgerät so auszubilden,
daß bei
einfacher und kostengünstiger Fertigung
die Auflageschenkel allenfalls nur einem geringem Verschleiß beim Rohranfasvorgang
unterliegen.
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Diese
Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Rohranfasgerät erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Beim
erfindungsgemäßen Rohranfasgerät sind die
Auflageschenkel aus verschleißfestem Kunststoff
hergestellt. Es hat sich überraschend
gezeigt, daß durch
eine solche Ausbildung der Verschleiß der Auflageschenkel so gering
ist, daß während der
Lebensdauer des Rohranfasgerätes
ein Ausfall der Auflageschenkel nicht zu befürchten ist. Die Auflageschenkel
lassen sich aus dem verschleißfesten
Kunststoff sehr einfach und kostengünstig fertigen. Insbesondere
sind keine zusätzlichen
Auflageteile erforderlich, die in gesonderten Arbeitsschritten an
den Auflageschenkeln befestigt werden müssen. Darum tritt beim erfindungsgemäßen Rohranfasgerät auch nicht
das Problem auf, daß sich
solche Auflagen während
des Anfasvorganges versehentlich lösen. Mit dem erfindungsgemäßen Rohranfasgerät kann darum
problemlos gearbeitet werden.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die
Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen
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1 in
perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Rohranfasgerät,
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2 einen
Schnitt durch das Rohranfasgerät
gemäß 1,
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3 eine
Vorderansicht des Rohranfasgerätes
gemäß 1,
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4 in
Vorderansicht und in vergrößerter Darstellung
die Anfaswerkzeuge einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rohranfasgerätes.
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Das
Rohranfasgerät
dient dazu, an Rohrenden außenseitig
eine Fase anzubringen. Das Rohranfasgerät hat ein Auflager 1,
das zwei winklig, vorzugsweise rechtwinklig zueinander liegende
Schenkel 2 und 3 hat. Auf ihnen liegt das anzufasende
Rohr 27 während
des Anfasvorganges auf. Die Auflageschenkel 2, 3 sind
in Ansicht rechteckförmig
ausgebildet (1 und 2) und gehen
ineinander über. Ihre
einander zugewandten Innenseiten 4 und 5 sind eben,
so daß das
anzufasende Rohr während
des Anfasvorganges sicher auf den Schenkeln aufliegt. An den voneinander
abgewandten Außenseiten 6 und 7 der
Schenkel 2, 3 ist jeweils mindestens eine Versteifungsrippe 8 und 9 vorgesehen,
die sich jeweils in Höhenrichtung
der Auflageschenkel 2, 3 erstreckt und senkrecht
zu den Außenseiten 6, 7 verläuft. Die
Höhe der
Versteifungsrippen 8, 9 nimmt in Richtung auf
den freien Rand 10, 11 der Schenkel 2, 3 ab
(3). Dadurch haben die Versteifungsrippen 8, 9 in
dem Bereich, in dem die Schenkel 2, 3 ineinander übergehen,
ihre größte Höhe, so daß die Auflageschenkel 2, 3 optimal
abgestützt
sind. Es besteht darum nicht die Gefahr, daß sie während des Anfasvorganges unter
den auf sie wirkenden Kräften
verformt werden. Die Versteifungsrippen 8, 9 gehen
vorzugsweise ebenfalls ineinander über.
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Jeder
Auflageschenkel 2, 3 weist nahe dem Übergangsbereich
einen stumpfwinklig abgewinkelten Bereich 12, 13 auf
(3). Während
somit die Innenseiten 4, 5 der Schenkel 2, 3 über den
größten Teil
ihrer Höhe
rechtwinklig zueinander liegen, liegen die abgewinkelten, ineinander übergehenden
Bereiche 12, 13 der Schenkel 2, 3 unter
einem kleineren Winkel zueinander. Der Übergangsbereich 14 zwischen
den beiden Endbereichen 12, 13 der Auflageschenkel 2, 3 verläuft gerade.
Wie die 2 und 3 zeigen,
wird dieser Übergangsbereich 14 durch
eine Rippe 15 abgestützt,
die senkrecht zum Übergangsbereich 14 liegt
und die in Ansicht gemäß 2 Dreieckform
hat. Die Rippe 15 erstreckt sich vom freien Rand des Übergangsbereiches 14 aus
bis zu einem Abstützteil 16,
in den die Versteifungsrippen 8, 9 der Schenkel 2, 3 übergehen.
Mit dem Abstützteil 16 liegt
das Auflager 1 an einem Halter 17 an.
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Der
Abstützteil 16 wird
von einer Schraube 18 durchsetzt, deren Kopf 19 versenkt
im Abstützteil 16 untergebracht
ist. Die Schraube 18 ragt durch einen Längsschlitz 20 im Halter 17.
Auf der Schraube 18 sitzt eine mit einem Drehgriff versehene
Klemmutter 21, mit der sich das Auflager 1 am
Halter 17 festklemmen läßt. Der
Kopf 19 der Schraube 18 ist vorteilhaft eckig
ausgebildet, so daß eine
einfache Drehsicherung der Schraube 18 während des
Klemmvorganges gegeben ist. Die Schraube 18 läßt sich
im Längsschlitz 20 des
Halters 17 in die erforderliche Lage relativ zu einem Widerlager 22 stufen los
verstellen, um eine Anpassung an unterschiedliche Rohrdurchmesser
zu erreichen.
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Der
Halter 17 hat einen stegförmigen Halteteil 23,
der den in seiner Längsrichtung
verlaufenden Längsschlitz 20 aufweist.
Am freien Ende ist der Halteteil 23 mit einem senkrecht
von ihm abstehenden Griff 24 versehen, der vorzugsweise
lösbar
an ihm befestigt ist. Der Griff 24 ist vorteilhaft um seine
Achse drehbar. Mit ihm wird das gesamte Rohranfasgerät während des
Anfasvorganges in noch zu beschreibender Weise gedreht. Die Klemmutter 21 und der
Griff 24 liegen auf der vom Abstützteil 16 des Auflagers 1 abgewandten
Seite des Halteteils 23.
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Etwa
in Höhe
der abgewinkelten Bereiche 12, 13 der Auflageschenkel 2, 3 geht
der Halteteil 23 stumpfwinklig in einen Befestigungsteil 25 über, der ebenfalls
stegförmig
ausgebildet ist und auf dem ein Anfaswerkzeug 26 und ein
Stützteil 35 sitzen.
Sie sind lösbar
befestigt, so daß sie
bei Verschleiß einfach
ausgewechselt werden können.
Wie sich aus 2 ergibt, liegen das Anfaswerkzeug 26 und
der Stützteil 35 unter
dem entsprechenden Anfaswinkel zur Achse des zu bearbeitenden Rohres 27.
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Der
Befestigungsteil 25 geht stumpfwinklig in einen parallel
zum Halteteil 23 liegenden weiteren Halteteil 28 über, an
dem das Widerlager 22 lösbar befestigt
ist. Auch der Halteteil 28 ist stegförmig ausgebildet und weist
einen in seiner Längsrichtung
verlaufenden Längsschlitz 29 auf,
durch den ein Gewindebolzen 30 ragt, auf dem eine mit einem
Drehgriff versehene Klemmutter 31 sitzt. Mit ihr kann das
Widerlager 22 in der gewünschten Lage am Halteteil 28 festgeklemmt
werden.
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Auf
dem Gewindebolzen 30 sitzt vorzugsweise frei drehbar eine
Hülse 32,
die einen Teil des Widerlagers 22 bildet. Die Hülse 32 sitzt
axial gesichert auf dem Gewindebolzen 30 und erstreckt
sich vorteilhaft über
die gesamte Breite der Auflageschenkel 2, 3 (2).
Wie sich aus den 1 und 3 ergibt, liegt
das Widerlager 22 mittig zwischen den beiden Auflageschenkeln 2, 3.
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Das
anzufasende Rohr 27 wird auf die beiden Auflageschenkel 2, 3 aufgelegt,
wobei das Widerlager 22 in das Rohr 27 ragt. Anschließend werden
das Auflager 1 und/oder das Widerlager 22 nach entsprechendem
Lockern der Klemmuttern 21 bzw. 31 so eingestellt,
daß das
Widerlager 22 bzw. seine Hülse 32 an der Innenwandung 33 des
Rohres 27 anliegt (2). Die
Achse 34 des Rohres 27 fällt mit der Achse des Widerlagers 22 nicht
zusammen. Durch Anziehen der Klemmuttern 21 bzw. 31 werden
das Auflager 1 und/oder das Widerlager 22 in dieser
Lage am Halter 17 befestigt. Die Anfaswerkzeuge 26 liegen
an der Außenseite
des Rohres 27 an dessen freiem Ende an. Das Rohr 27 ist
in einem entsprechenden Spannwerkzeug drehfest eingespannt. Das
Anfaswerkzeug wird am Griff 24 gefaßt und um das Rohr 27 herum
gedreht. Hierbei wird ein leichter Vorschub in Achsrichtung des
Rohres 27 auf das Rohranfasgerät ausgeübt, so daß es sich in Richtung auf das
Rohr bewegt. Bei der Umlaufbewegung fasen die Anfaswerkzeuge 26 das
Rohrende außenseitig
an. Da der Griff 24 vorteilhaft um seine Achse drehbar
ist, läßt sich
das Rohranfasgerät
einfach um das Rohr 27 umlaufend bewegen. Die Hülse 32 dreht,
da es an der Innenwandung 33 des Rohres 27 anliegt,
um seine Achse, wodurch die Umlaufbewegung des Rohranfasgerätes erheblich
erleichtert wird.
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Soll
ein Rohr angefast werden, dessen Innendurchmesser kleiner als der
Außendurchmesser der
Hülse 32 ist,
dann wird das Rohr auf die Schenkelbereiche 12, 13 gelegt
und das Widerlager 22 so eingestellt, daß die Hülse 32 auf
dem Rohr aufliegt. Mit dem Anfaswerkzeug 26 läßt sich
am dünnen
Rohr die Fase in der beschriebenen Weise anbringen. Das Widerlager 22 stützt das
Rohr beim Anfasvorgang einwandfrei ab.
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Vom
Auflager 1 sind zumindest die beiden Schenkel 2, 3 vollständig aus
verschleißfestem Kunststoff
hergestellt. Vorzugsweise besteht das gesamte Auflager 1 aus
einem solchen verschleißfesten
Kunststoff. Dadurch kann das Auflager 1 einfach und vor
allen Dingen kostengünstig
gefertigt werden. Als verschleißfeste
Kunststoffe kommen Polyamide, Polypropylen und dergleichen, aber
auch Polyformaldehyd sowie andere entsprechende Duroplaste in Frage.
Diese Kunststoffe haben eine so hohe Verschleißfestigkeit, daß die beim
Anfasvorgang auftretenden hohen Reibkräfte zwischen dem Rohr 27 und der
Auflagefläche 4, 5 der
Schenkel 2, 3 nicht zu einem Verschleiß der Schenkel
führt.
Das Auflager 1 hat dadurch eine sehr lange Lebensdauer.
Da zumindest die Schenkel 2, 3, vorzugsweise jedoch
das gesamte Auflager 1, aus einem solchen verschleißfesten
Kunststoff bestehen, sind keine zusätzlichen Auflagen oder dergleichen
auf den Auflageflächen 4, 5 erforderlich,
um einen frühzeitigen
Ausfall des Auflagers zu vermeiden. Damit entfallen auch die mit
der Befestigung solcher zusätzlichen
Auflagen erforderlichen Arbeitsgänge,
die zu einer erheblichen Verteuerung des Auflagers 1 und
damit des gesamten Rohranfasgerätes
führen.
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Die
Schenkel 2, 3, vorzugsweise das gesamte Auflager 1,
können
auch aus einem Gemisch aus verschleißfesten Kunststoffen bestehen.
Dadurch ist eine optimale Anpassung an den jeweiligen Einsatzfall
des Anfasgerätes
gewährleistet.
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Bei
der Ausführungsform
nach den 1 bis 3 hat das
Rohranfasgerät
nur ein Anfaswerkzeug 26, dessen Schneide 36 (1)
dem Stützteil 35 zugewandt
ist. 4 zeigt, daß das
Rohranfasgerät
auch mit zwei gleichen Anfaswerkzeugen 26a, 26b versehen
sein kann. Das eine Anfaswerkzeug 26a bzw. 26b fast
das Rohr mit seiner Schneide 36a bzw. 36b an,
während
das andere Anfaswerkzeug 26b bzw. 26a als Stützteil dient.
Ist das eine Anfaswerkzeug abgenutzt, kann es gegen das andere Anfaswerkzeug
ausgetauscht werden. Das abgenutzte Anfaswerkzeug kann noch als
Stützteil
verwendet werden. Die beiden Anfaswerkzeuge 26a, 26b sind so
angeordnet, daß ihre
Schneiden 36a, 36b in die gleiche Richtung weisen.
Dadurch ist gewährleistet, daß beim Anfasvorgang
das als Stützteil
wirkende Anfaswerkzeug mit seiner Schneide nicht in Eingriff mit
dem Rohr kommt.