DE4409734A1 - Axiallager - Google Patents

Description

Die Neuerung betrifft ein Axiallager, bestehend aus zwei Laufscheiben zwischen denen Wälzkörper abrollen, wobei zumindest eine Laufscheibe zur Führung der Wälzkörper einen inneren und einen äußeren Bord auf­ weist und beide Laufscheiben durch eine ihre radialen Umfangsflächen übergreifende Hülse zu einer Lagereinheit zusammengehalten sind.

Ein derartiges Axiallager ist in Fig. 2 des DE-GM 19 64 999 darge­ stellt. In einem Käfig geführte Zylinderrollen wälzen auf einer Lauf­ scheibe ab, die zu deren Führung zwei Borde aufweist. Sowohl die Laufscheibe mit den zwei Borden als auch die zugehörige zweite bordlo­ se Laufscheibe werden an ihren Umfangsflächen durch eine Hülse umfaßt wobei zwischen der Hülse und dem Außenumfang des inneren und äußeren Bordes jeweils ein Dichtring eingespannt ist.

Der Nachteil eines derartigen Lagers besteht darin, daß es durch eingebrachte Dichtringe vollkommen von der Umgebung abgekapselt ist und somit eine Nachschmierung nicht möglich ist.

Es ist daher Aufgabe der Neuerung ein Axiallager zu entwickeln, das bei laufenden Betrieb eine Nachschmierung ermöglicht.

Neuerungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der der Bohrung zugewandte Bord der einen Laufscheibe in seiner axialen Ausdehnung zur anderen Laufscheibe so bemessen ist, daß zwischen diesen ein Ringspalt entsteht und die beiden Laufscheiben in ihrer radialen Aus­ dehnung so bemessen sind, daß zwischen der Hülse und der einen Lauf­ scheibe ein axial und ein radial gerichteter Ringspalt entsteht.

Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß das Lager bohrungs­ seitig über den sich zwischen Bord der einen Laufscheibe und der anderen Laufscheibe befindlichen axial gerichteten Ringspalt sowie den zwischen Hülse und der anderen Laufscheibe liegenden axialen bzw. radialen Ringspalt kontinuierlich mit Schmierstoff versorgt werden kann.

Nach einem weiteren Vorschlag der Neuerung kann die Schmierung des Lagers weiter verbessert werden, wenn der der Bohrung zugewandte Bord der einen Laufscheibe mit Freistellungen versehen ist. Durch diese Freistellungen wird die Eintrittsfläche des Schmiermittels vergrößert, so daß dessen Einpressen erleichtert wird.

Nach einem weiteren Vorschlag der Neuerung sind im sich radial er­ streckenden Teil der Hülse gleichmäßig über den Umfang verteilt Aus­ sparungen angeordnet. Auch diese Maßnahme dient zur Verbesserung der Schmierung, da verbrauchtes Schmiermittel einfacher austreten kann.

In Weiterbildung der Neuerung ist auch vorgesehen, daß zwischen dem der Bohrung abgewandten Bord der einen Laufscheibe und der anderen Laufscheibe eine gleitende Dichtung aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff angeordnet ist. Diese Dich­ tung sorgt einerseits dafür, daß von außen über die Hülse kein Schmutz in das Lagerinnere gelangen kann und läßt andererseits verbrauchtes Schmiermittel aus dem Lagerinneren nach außen abfließen.

Auch sollen zur Verbesserung der Laufkultur in weiterer Ausgestaltung der Neuerung die Wälzlager in einem Käfig gehalten sein.

Schließlich soll nach einem weiteren Vorschlag der Neuerung der Käfig mit einer gleitenden Dichtung aus einem elastischen Werkstoff versehen sein.

Die Neuerung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläu­ tert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein neuerungsgemäßes Axial­ lager und

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Axiallager nach Fig. 1.

In der Ausbildung nach Fig. 1 und 2 ist das Axiallager aus zwei Laufscheiben 1 und 2 aufgebaut, zwischen denen mehrere Wälzkörper 3 auf zugehörigen Laufbahnen abrollen. Die Wälzkörper 3 werden durch die Borde 4 und 5 der unteren Laufscheibe 2 in radialer Richtung auf ihren Laufbahnen gehalten. Die Lagereinheit wird durch eine Hülse 6 zusam­ mengehalten, die die untere Laufscheibe 2 an ihrer radialen Umfangs­ fläche mit einer Preßpassung umschließt. Nach außen wird das Lager durch einen Dichtring 7 abgeschlossen, dessen Dichtlippe 8 in Gleit­ kontakt mit der die Laufbahn tragenden Seite der oberen Laufscheibe 1 steht. Die Dichtlippe 8 ist radial nach außen gerichtet, das heißt sie ist nur nach außen bewegbar.

Neuerungsgemäß ist der der Bohrung 9 zugewandte Bord 5 der unteren Laufscheibe 2 in seiner räumlichen Länge zur oberen Laufscheibe so abgestimmt, daß ein axial gerichteter Ringspalt 10 entsteht. Ebenso ist die obere Laufscheibe 1 in ihrer radialen Ausdehnung so bemessen, daß nach Montage des Lagers zwischen der Hülse 6 und der oberen Lauf­ scheibe 1 ein axial 11 und radial gerichteter Ringspalt 12 entsteht.

Dem Lager wird ausgehend von der Bohrung 9 über den axial gerichteten Ringspalt 10 Fett zugeführt, das zur Verminderung der Reibung auf den Laufbahnen der oberen und unteren Laufscheibe 1, 2 verteilt wird. Bei jedem Nachschmieren wird das Lagerinnere durch eintretendes Fett unter Überdruck gesetzt, so daß verbrauchte Schmiermittelreste die Dicht­ lippe 8 des Dichtringes 7 radial nach außen drücken, so daß diese von der die Laufbahn tragende Fläche der oberen Laufscheibe 1 abhebt und Schmiermittelreste über den axial sich erstreckenden Ringspalt 11 und den radial sich erstreckenden Ringspalt 12 nach außen gelangen.

Wie aus den Fig. 1 und 2 weiter ersichtlich, ist sowohl die Hülse 6 in ihrem radialen Teil als auch die untere Laufscheibe 2 mit gleich­ mäßig über den Umfang verteilten Aussparungen 13, 14 versehen. Dadurch wird der Austritt verbrauchten, bzw. der Eintritt frischen Schmier­ mittels erleichtert.

Bezugszeichenliste

1 Laufscheibe
2 Laufscheibe
3 Wälzkörper
4 Bord
5 Bord
6 Hülse
7 Dichtring
8 Dichtlippe
9 Bohrung
10 Ringspalt
11 Ringspalt
12 Ringspalt
13 Aussparung
14 Aussparung.

Claims (6)

1. Axiallager, bestehend aus zwei Laufscheiben (1, 2) zwischen denen Wälzkörper (3) abrollen, wobei zumindest eine Laufscheibe (2) zur Führung der Wälzkörper (3) einen inneren (5) und einen äußeren Bord (4) aufweist und beide Laufscheiben (1, 2) durch eine ihre radialen Umfangsflächen übergreifende Hülse (6) zu einer Lagereinheit zusammen­ gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß der einer Bohrung (9) zugewandte Bord (5) der einen Laufscheibe (2) in seiner axialen Aus­ dehnung zur anderen Laufscheibe (1) so bemessen ist, daß zwischen diesen ein Ringspalt (10) entsteht und die beiden Laufscheiben (1, 2) in ihrer radialen Ausdehnung so bemessen sind, daß zwischen der Hülse (6) und der einen Laufscheibe (1) ein axial (11) und ein radial ge­ richteter Ringspalt (12) entsteht.

2. Axiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem der Bohrung (9) zugewandten Bord (5) Freistellungen (14) angeordnet sind.

3. Axiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im sich radial erstreckenden Teil der Hülse (6) gleichmäßig über deren Umfang verteilt Aussparungen (13) angeordnet sind.

4. Axiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem der Bohrung (9) abgewandten Bord (4) der einen Laufscheibe (2) und der anderen Laufscheibe (1) eine gleitende Dichtung (7) aus einem elastischen Werkstoff, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff an­ geordnet ist.

5. Axiallager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wälz­ körper (3) in einem Käfig geführt sind.

6. Axiallager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Käfig mit einer Dichtung versehen ist.