DE4407314C1 - Anschlußteil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein an einen Pumpenkopf einer Fluid­ pumpe für ein mit festen Bestandteilen angereichertes Fluid anbringbares Anschlußteil für die Verbindung mit einer För­ derleitung. Das Anschlußteil kann in Fließrichtung des Fluids mit einer Ventilkammer und anschließend mit einem Rohrkrümmer ausgestattet sein. Derartige Anschlußteile sind notwendig, um beispielsweise spritzfähigen Putz aus einem Vorratsbehälter einer Spritzvorrichtung zuzuführen, die von einer Bedienungsperson gehandhabt wird.

Bei der Verwendung von Kolbenpumpen oder Doppelkolbenpumpen kann es im Bereich der Ventile, die den Durchgang zur För­ derleistung während des Ansaugvorgangs der Pumpe verschlie­ ßen, im Laufe der Zeit zu Ablagerungen kommen, die nur sehr schwer wieder zu beseitigen sind.

Aus der GB 15 07 862 ist eine Doppelkolbenpumpe mit zwei Ventilkammern, einem gemeinsamen Einlaß und jeweils getrennten Auslässen bekannt. Die Auslässe werden durch ein gemeinsames Auslaßrohr wieder in ein einziges Rohr zusammengeführt. Beide Ventilkammer weisen am Ein- und Auslaß einen ringförmigen Ventilsitz und innerhalb der Ventilkammer eine Ventilkugel auf.

Die DE 35 44 368 A1 zeigt einen Druckdämpfer zum Fördern von feuchtem plastischen Material auf. Der Druckdämpfer besteht aus mindestens einem, praktisch starren Rohrstück mit einem elastischen Innenrohrstück. Der Außendurchmesser des Innenrohrstücks ist geringer, als der Innendurchmesser des starren Rohrstücks, so daß ein Spalt zwischen Innen- und Außenrohrstück entsteht. Die Vorrichtung dient zum Dämpfen eines momentanen Druckanstiegs in einer Leitung, wie er z. B. am Ausgang einer Pumpe bei jedem Arbeitstakt auftritt.

Die US 30 26 899 offenbart ein Ventil, insbesondere für korrosive Fluide wie organisches Plastik, Thermoplaste, Flurcarbonpolymere, Gummi, Glas, Blei, Tantal oder Ahnliches. Um das Metall des Ventils vor Korrosion zu schützen ist das Innere des Ventils mit Thermoplasten oder anderen korrosionsbeständigen Materialien ausgekleidet. Das Material des beweglichen Kernstücks des Ventils weist außerdem einen geringen Reibungskoeffizienten sowie elastisches Verhalten zur Verhinderung von Undichtigkeiten auf. Materialien mit derartigen Eigenschaften sind Flurcarbonpolymere, elastische Gummimischungen oder elastisches Plastik.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein An­ schlußteil bereitzustellen, das bei einfachem und billigem Aufbau nicht dazu neigt, sich während des Betriebs zuzuset­ zen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ventilkammer eine im wesentlichen zylindrische Wand auf­ weist, die mit einer unter Druck nachgebenden Auskleidung versehen ist.

Auf diese Art und Weise erhält man in der Ventilkammer eine sich entsprechend dem Arbeitsdruck verformende Wand, d. h. bei einem Druckaufbau wird die Auskleidung elastisch zusam­ mengepreßt, wohingegen bei Druckabfall sich die Auskleidung wieder entspannen kann, so daß eine Ablagerung jeweils in einem Ausmaß bewegt wird, daß sie sich nicht mehr festsetzen kann.

Vorteilhaft kann bei dem Anschlußteil sein, daß die Ventil­ kaminer auf einer Flanschplatte angeordnet ist, die ihrer­ seits unter Zwischenlagerung einen elastischen, unter Druck nachgebenden elastischen Zwischenlage lösbar am Pumpenkopf befestigt ist.

Die Flanschplatte kann dabei an ihrem der Ventilkammer zuge­ wandten Rand ebenfalls mit einer elastischen Auskleidung versehen sein. Somit nimmt auch dieser Bereich an der "Peristaltik" der Ventilkammer teil. Die sich an dem Rand befindliche Auskleidung kann zum einen einstückig mit der die Ventilwand bedeckenden Auskleidung sein, es kann jedoch sich dabei auch um eine Auskleidung handeln, die nur in der Öffnung dieser Flanschplatte ausgebildet ist.

Vorteilhaft kann dabei sein, daß die Auskleidung über die Flanschplatte hinaus in die elastische Zwischenlage hinein­ ragt.

Günstigerweise kann die Flanschplatte auf dem Pumpenkopf an einem Gegenflansch befestigt werden, wobei die Durchflußöff­ nung des Ausgangs aus dem Pumpenkopf einen kleineren Durch­ messer aufweist als die Ventilkammer. Hierbei kann die dem Ausgang zugeordnete Durchflußöffnung der Zwischenlage den gleichen Durchmesser aufweisen wie die Durchflußöffnung des Ausgangs des Gegenflansches.

Vorteilhafterweise ist im Bereich des Ausgangs ein Sitz für eine in der Ventilkammer spielende Ventilkugel angeordnet. Zwischen der Ventilkammer und dem Eingang in die Krümmeran­ ordnung kann günstigerweise ein Übergangskonus ausgebildet sein.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der einzigen Zeich­ nung näher erläutert.

Die einzige Zeichnung zeigt ein Anschlußteil 1, das an einen Pumpenkopf für eine Förderpumpe anschließbar ist. Der Pum­ penkopf ist im einzelnen nicht dargestellt, er befindet sich im Bereich der Bezugszahl 8. Das dargestellte Ausführungs­ beispiel bezieht sich auf einen Pumpenkopf und somit auf ein Anschlußteil für eine Doppelkolbenpumpe.

Der Pumpenkopf weist daher zwei Ausgänge 7, 7′ auf, in die ein Sitz 14, (in der Zeichnung ist lediglich ein Sitz im linken Ausgang dargestellt) einsetzbar ist. Dieser Sitz dient als Ventilsitz für eine Ventilkugel 15, welche bei ei­ nem Ansaughub der Doppelkolbenpumpe den Ausgang verschließt.

Das Anschlußteil weist des weiteren eine Ventilkammer 4 auf, die sich in Durchflußrichtung des ausgestoßenen Fluids an den Ausgang 7, 7′ anschließt. Hinter der Ventilkammer ist eine Krümmeranordnung 6 ausgebildet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus 2′′ Siederohr bzw. ein Gußteil be­ steht. Die Krümmeranordnung vereinigt sich zu einem Lei­ tungsstück, an das eine Förderleitung 2 anschließbar ist.

Die Ventilkammer 4 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebil­ det und mit einer Auskleidung 5 versehen, die aus einem un­ ter Druck nachgebenden Material besteht. In Richtung auf die Krümmeranordnung 6 ist jede Ventilkammer 4 mit einem Reduk­ tionsflansch versehen, an dem ein Übergangskonus 16 aus der Ventilkammer in den jeweiligen Krümmer überleitet.

Jede Ventilkammer 4 ist auf einer Flanschplatte 9 aufge­ schweißt, die ihrerseits unter Zwischenlage einer elasti­ schen, unter Druck nachgebenden elastischen Zwischenlage 10 auf dem Pumpenkopf lösbar befestigt ist.

Hierbei ist die Auskleidung 5 über die Dicke der Flansch­ platte bis ca. 1 mm in die Zwischenlage 10 hinuntergezogen. Bei einer Ausführungsvariante kann die Aus­ kleidung im Bereich der Flanschplatte 9 von einem Einzelaus­ kleidungsring 5′ gebildet werden, der an die Auskleidung 5 der Ventilkammer 4 anschließt.

Die Flanschplatte 9 ist auf dem Pumpenkopf 8 an einem Gegen­ flansch 12 befestigt. Die Durchflußöffnung des Ausgangs 7 aus dem Pumpenkopf 8 weist einen kleineren Durchmesser auf als die Ventilkammer 4. Die Durchflußöffnung 13 der zwischen der Flanschplatte 9 und dem Gegenflansch 12 liegenden Zwi­ schenlage 10 weist den gleichen Durchmesser auf wie die Durchflußöffnung des Ausgangs 7. Um zu verhindern, daß sich die Ventilkugel 15 in dem jeweiligen Krümmer festsetzt, ist eine Haltevorrichtung 18 in der Ventilkammer vorgesehen, die die Bewegungsbahn der Ventilkugel 15 begrenzt.

Während des Betriebs wird von der Doppelkolbenpumpe in dem Ventilgehäuse sowie im gesamten Leitungssystem ein Druck aufgebaut, der ein Zusammenpressen der elastischen Ausklei­ dung der Ventilkammer bewirkt. Im dargestellten Ausführungs­ beispiel beträgt die Wandstärke der Auskleidung ca. 10 mm. Als Material wird eine Gummimischung gewählt, die eine aus­ reichende Abriebfestigkeit gegenüber dem Putz bereitstellt. Die Härte der Gummimischung wird so gewählt, daß eine aus­ reichende Zusammenpressung erfolgen kann, so daß bei einem Wechsel des Arbeitshubs und Ausstoßen die Auskleidung eine entsprechende Entlastungsbewegung durchführen kann und auf diese Weise angesammeltes Material wegdrückt. Beim nächsten Förderhub wird dieses weggedrückte Material mit dem neuen Material weiterbefördert, so daß in der Ventilkammer keine dauerhaften Ablagerungen entstehen können.

Claims (11)

1. An einen Pumpenkopf einer Förderpumpe für ein mit fe­ sten Bestandteilen angereichertes Fluid anbringbares Anschlußteil für die Verbindung mit einer Förderlei­ tung, wobei das Anschlußteil mit einer Ventilkammer ausgestattet ist und in Fließrichtung des Fluids, von der Ventilkammer aus betrachtet, mit einem Rohrkrümmer ausgestattet sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkammer (4) eine im wesentlichen zylindrische Wand (3) aufweist, die mit einer unter Druck nachgebenden Auskleidung (5) versehen ist.

2. Anschlußteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkammer (4) auf einer Flanschplatte (9) angeordnet ist, die ihrerseits unter Zwischenlagerung einer elastischen, unter Druck nachgebenden elastischen Zwischenlage auf dem Pumpenkopf lösbar befestigt ist.

3. Anschlußteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschplatte (9) am Innenrand (11) ihrer der Ventilkammer (4) zugeordneten Durchflußöffnung (17) ebenfalls mit einer elastischen Auskleidung (5′) versehen ist.

4. Anschlußteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung (5) der Ventilkammer (4) den Rand (11) der Zwischenplatte bedeckt.

5. Anschlußteil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auskleidung (5, 5′) über die Flanschplatte (9) hinaus in die elastische Zwischenlage (10) hineinragt.

6. Anschlußteil nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschplatte (9) auf dem Pumpenkopf (8) an einem Gegenflansch (12) be­ festigbar ist, wobei die Durchflußöffnung des Ausgangs (7) aus dem Pumpenkopf einen kleineren Durchmesser aufweist als die Ventilkammer (4).

7. Anschlußteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die der Ausgangsöffnung (7) zugeordnete Durchfluß­ öffnung (13) der Zwischenlage (10) den gleichen Durch­ messer wie die Durchflußöffnung des Ausgangs (7) des Gegenflansches (12) aufweist.

8. Anschlußteil nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Ausgangs (7) ein Sitz (14) für eine in der Ventilkammer spielend gela­ gerte Ventilkugel (15) angeordnet ist.

9. Anschlußteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Ventilkam­ mer (4) und dem Eingang in die Krümmeranordnung (6) ein Übergangskonus (16) ausgebildet ist.

10. Anschlußteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der entstehende Überdruck bei einer Ver­ stopfung der angeschlossenen Leitung (2) entlastet wer­ den kann.

11. Anschlußteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Krümmeranordnung (6) ein Druckentlastungshahn (19) angebracht ist.