DE4401718C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung von Werkstücken in einer Vakuumatmospähre - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung von Werkstücken in einer VakuumatmospähreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken in einer Va
kuumatmosphäre, insbesondere zur PVD-Beschichtung von Werkstück-Oberflächen,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung eines solchen Verfahrens.
Die Bearbeitung von Werkstücken in einer Vakuumatmosphäre kann unter ganz un
terschiedlichen Randbedingungen erfolgen. Das vorliegende Verfahren befaßt sich
konkret mit der physikalischen Abscheidung aus der Gasphase, der sogenannten
PVD-Beschichtung (physical vapor deposition) von Werkstück-Oberflächen, ist aber
auch auf andere Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken anwendbar, die eine
Vakuumatmosphäre erfordern. Vakuumatmosphäre als Definition ist natürlich immer
hinsichtlich des konkret realisierbaren Restdruckes von dem speziellen Bearbei
tungsverfahren abhängig, im Bereich der PVD-Beschichtung handelt es sich um den
Bereich des Feinvakuums (unter 10 mbar) bzw. des Hochvakuums (beispielsweise
etwa 0,01 mbar). Der Begriff der "Vakuumatmosphäre" in dieser Anmeldung ist also
entsprechend zu verstehen.
Um beim Verfahren der PVD-Beschichtung zu bleiben, ist zunächst darauf hinzuwei
sen, daß nach diesem Beschichtungsverfahren im Vakuum durch physikalische Ver
fahren Dampf erzeugt wird, der sich dann auf der zu beschichtenden Werkstück-
Oberfläche, des sogenannten Substrats, niederschlägt. Nach Art der Dampfquelle und
der Befestigung des Substrats unterscheidet man das Aufdampfen, das Sputtern und
das Ionenplatieren, wobei für die Zukunft sicherlich weitere PVD-Beschichtungsver
fahren entwickelt werden. Ausführlichere Informationen zu den Verfahren der PVD-
Beschichtung finden sich im "Lexikon Werkstofftechnik" VDI-Verlag, Düsseldorf,
1991, Seiten 5 ff. Wesentlich ist, daß man mit einer Vakuumkammer für das Werk
stück arbeitet, die nach dem Beschicken zum Bearbeiten des Werkstückes evakuiert
wird.
Frühere Vorrichtungen der in Rede stehenden Art hatten Chargenzeiten von mehre
ren Stunden, von denen der überwiegende Teil häufig bis 75% nur für das Erreichen
eines ausreichenden Vakuums in der Vakuumkammer benötigt wurde.
Bei einer hinsichtlich der Chargenzeit erheblich verbesserten Vorrichtung (DE-B-1 446 262)
läßt sich der Druck in der Vakuumkammer nach deren Schließen schlagar
tig herabsetzen, in dem parallel zur Vakuumkammer eine Pufferkammer eingesetzt ist,
die während des Beschickens oder anderweitigen Offenstehens der Vakuumkammer
auf Vakuum gehalten wird. Natürlich muß die Evakuierungspumpe nach dem Druck
ausgleich zwischen den Kammern weiter den Druck in der Vakuumkammer herabset
zen, bis die für die Bearbeitung erforderliche Vakuumatmosphäre erreicht wird, ein
Großteil der bislang nötigen Pumpzeit wird aber eingespart, nämlich in den Zeitraum
parallel zum Beschicken oder anderweitigen Offenstehen der Vakuumkammer verla
gert. Theoretisch kann man dabei mit zwei Evakuierungspumpen (bzw. Pumpensy
stemen) arbeiten, nämlich sowohl der Vakuumkammer als auch der Pufferkammer eine
eigene Evakuierungspumpe zuordnen, dort wird aber mit nur einer Evakuierungs
pumpe bzw. einem entsprechenden Pumpensystem sowie einem Umschaltventil gear
beitet.
Bei der bekannten Vorrichtung mit Vakuumkammer und Pufferkammer sind Vakuum
kammer und Pufferkammer etwa gleich groß, weil man Werkstücke unterschiedlicher
Größe in der Vakuumkammer beschichten möchte. Damit sind die Chargenzeiten in
bestimmter Größe vorgegeben.
Soll von einer Werkstück-Oberfläche nur ein relativ geringer Abschnitt beschichtet
werden, so kann man zwar den Materialverbrauch an Beschichtungsmittel dadurch
minimieren, daß man das Substrat als Einsatzteil des Gesamt-Werkstückes realisiert
und nur das Einsatzteil in der Vakuumatmosphäre beschichtet, an der Chargenzeit der
vorgegebenen Vorrichtung ändert das aber nichts. Außerdem ist es häufig vom Werk
stück her nicht möglich, ein separiertes Einsatzteil vorzusehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte, zuvor erläuterte Verfahren
hinsichtlich der Chargenzeit weiter zu verbessern für den Anwendungsfall, daß nur
ein Abschnitt einer Werkstück-Oberfläche beschichtet werden muß. Gegenstand der
Erfindung ist auch eine entsprechende Vorrichtung.
Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Ober
begriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von An
spruch 1 gelöst. Anspruch 2 beschreibt eine entsprechende Vorrichtung.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, daß man zur Bearbeitung
großer Werkstücke, die nur in relativ kleinen Bereichen, z. B. an einem Lagersitz, be
arbeitet, insbesondere PVD-beschichtet werden müssen, mit einer Vakuumkammer
kleinen Kammervolumens arbeitet, die an das Werkstück abdichtend angesetzt wird.
Man muß dann nur dieses begrenzte Kammervolumen evakuieren, was für diesen Fall
die Chargenzeit erheblich verkürzt, von Energieeinsparnis etc. gänzlich abgesehen.
Dieses Verfahren kann man natürlich auch nur bei Werkstücken entsprechender
Formgebung einsetzen, es stellt aber eine vorteilhafte, eine Chargenzeit realisierende
Möglichkeit dann dar, wenn beispielsweise Einsatzteile nicht separiert werden kön
nen.
Natürlich ist es so, daß die Druckherabsetzung beim Verbinden der Pufferkammer mit
der Vakuumkammer desto größer ist, je größer das Kammervolumen der Pufferkammer
ist. Im hier angegebenen Verfahren, bei dem die Vakuumkammer regelmäßig ein be
sonders geringes Kammervolumen haben kann, läßt sich hier ein beachtliches Ver
hältnis der Kammervolumina realisieren, so daß schon nach dem Druckausgleich zwi
schen den Kammern ein sehr gutes Vakuum zur Verfügung steht.
Hinsichtlich der erfindungsgemäßen Vorrichtung darf auf die Ansprüche 2 und 3
verwiesen werden. Im übrigen wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher er
läutert. In der Zeichnung zeigt die einzige Figur eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Be
arbeitung von Werkstücken in einer Vakuumatmosphäre, hier nämlich zur PVD-Be
schichtung nach dem Verfahren des Aufdampfens. Man erkennt zunächst die Vaku
umkammer 1, häufig auch als Vakuumrezipient bezeichnet, die an eine Evakuierungs
pumpe 2 angeschlossen ist. Bei der Evakuierungspumpe 2 kann es sich auch um ein
Pumpsystem handeln, was insbesondere dann stets der Fall sein wird, wenn man im
Hochvakuum arbeitet, da man dann unterschiedliche Typen von Pumpen für die un
terschiedlichen Vakuumbereiche einsetzen muß.
Im einzelnen erkennt man das Werkstück 3, dessen Oberfläche hier PVD-beschichtet
werden soll. Im Kammervolumen der Vakuumkammer 1 soll ein Druck geringer als 10
mbar herrschen, dazu ist die Evakuierungspumpe 2 über eine Flanschverbindung 4
und ein Rohrleitungssystem 5 sowie eine Ventilanordnung 6 mit der Vakuumkammer
1 verbunden. In der Vakuumkammer 1 erkennt man eine Probe des Beschichtungsma
terials 7 und einen beheizten Tiegel 8 zur Erzeugung der Energie zur Verdampfung
mit dazugehörender Energieversorgung 9.
Links von der Vakuumkammer 1 befindet sich eine ein erheblich größeres Kammervo
lumen als die Vakuumkammer 1 aufweisende Pufferkammer 10, die mit der Vakuum
kammer 1 über eine Druckausgleichsverbindung 11 mit einem Ventil 12 verbunden ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Evakuierungspumpe 2, wie jedenfalls für
den Zeitraum der Öffnung der Vakuumkammer 1 erforderlich, an die Pufferkammer 10
angeschlossen. Wäre das stets der Fall, so müßte die Vakuumkammer 1 nach Herstel
lung des Druckausgleichs zwischen den Kammern 1, 10 stets über die Pufferkammer
10 weiter evakuiert und auf das gewünschte Vakuum gebracht werden. Damit wäre
dann zwar anschließend gleichzeitig auch die Pufferkammer 10 auf dem gewünschten
niedrigen Druck, die Chargenzeit wäre aber unnötig hoch. Deshalb ist das darge
stellte Ausführungsbeispiel mit der weiter oben schon erwähnten Ventilanordnung 6
versehen, über die die Evakuierungspumpe 2 sowohl mit der Pufferkammer 10 als
auch mit der Vakuumkammer 1 verbindbar ist. Dann kann realisiert werden, daß man
unmittelbar nach dem Erreichen des Druckausgleichs zwischen den Kammern 1, 10
die Verbindung der beiden Kammern wieder aufhebt und die Evakuierungspumpe 2
auf die Vakuumkammer 1 zurückschaltet, so daß während dieser Phase nur das Kam
mervolumen der Vakuumkammer 1 evakuiert zu werden braucht, was natürlich we
sentlich schneller geht. Erst vor dem erneuten Öffnen der Vakuumkammer 1 nach
Durchführung der Bearbeitung des Werkstückes 3 wird die Evakuierungspumpe 2
mittels der Ventilanordnung 6 wieder auf die Pufferkammer 10 zurückgeschaltet und
setzt dort die Evakuierung während des Beschickens der Vakuumkammer 1 mit einer
neuen Charge fort.
Das besondere an dem Ausführungsbeispiel besteht nun darin, daß die Vakuumkam
mer 1 zumindest an einer Seite offen und mit der offenen Seite abdichtend an ein
Werkstück so angesetzt ist, daß ein abgeschlossenes Kammervolumen entsteht, das
nur einen interessierenden Oberflächenabschnitt des Werkstückes 3 abdeckt. Man
erkennt hier an der offenen Seite der Vakuumkammer 1 eine umlaufende Dichtung 13,
die nur prinzipiell die Tatsache der Abdichtung an dieser Fläche darstellen soll. Weiter
erkennt man, daß das Kammervolumen dieser Vakuumkammer 1 sehr gering ist, näm
lich gerade nur auf den interessierenden Oberflächenabschnitt des Werkstückes 3
und die physikalischen Voraussetzungen hier des PVD-Verfahrens Rücksicht zu
nehmen braucht. Die Chargenzeit wird schon wegen des geringen Kammervolumens
der Vakuumkammer 1 hier sehr niedrig liegen. Ganz besonders interessant ist das mit
der dargestellten Vorrichtung mit der Pufferkammer 10.
Das Verfahren für die dargestellte Vorrichtung ist im allgemeinen Teil der Beschrei
bung ausführlich beschrieben worden, darauf darf verwiesen werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken in einer Vakuumatmosphäre, insbe
sondere zur PVD-Beschichtung von Werkstück-Oberflächen, mit einer Vakuumkam
mer für das Werkstück, die nach dem Beschicken zum Bearbeiten des Werkstückes
evakuiert wird, wobei der Vakuumkammer eine ein mindestens mit dem Kammervolu
men der Vakuumkammer vergleichbares Kammervolumen aufweisende Puffer
kammer zugeordnet ist, in der Pufferkammer durchgehend, d. h. auch während des
Beschickens oder anderweitigen Offenstehens der Vakuumkammer durch dauerndes
Abpumpen mittels einer Evakuierungspumpe eine Vakuumatmosphäre eingehalten
wird und nach Schließen der Vakuumkammer diese mit der Pufferkammer verbunden
und ein unmittelbarer Druckausgleich zwischen den Kammern herbeigeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumkammer zumindest an einer Seite offen ist
und mit der offenen Seite abdichtend an ein Werkstück angesetzt wird, daß so ein
abgeschlossenes Kammervolumen entsteht, das nur einen interessierenden Oberflä
chenabschnitt des Werkstücks abdeckt, und daß nach dem Ansetzen nur dieses be
grenzte Kammervolumen evakuiert wird.
2. Vorrichtung zur Bearbeitung von Werkstücken in einer Vakuumatmosphäre, insbe
sondere zur PVD-Beschichtung von Werkstück-Oberflächen, und zur Durchführung
eines Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer zum Beschicken mit einem Werkstück öf
fenbaren und wieder abgedichtet verschließbaren Vakuumkammer (1) und mit einer
daran anschließbaren Evakuierungspumpe (2), wobei zusätzlich zu der Vakuumkam
mer (1) eine ein mindestens mit dem Kammervolumen der Vakuumkammer (1) ver
gleichbares Kammervolumen aufweisende Pufferkammer (10) vorgesehen und mit der
Vakuumkammer (1) über eine Druckausgleichsverbindung (11) mit einem Ventil ver
bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumkammer (1) zumindest an einer
Seite offen ist und mit der offenen Seite abdichtend an ein Werkstück (3) ansetzbar
ist, daß so ein abgeschlossenes Kammervolumen der Vakuumkammer (1) entsteht, das
nur einen interessierenden Oberflächenabschnitt des Werkstückes (3) abdeckt und
daß nach dem Ansetzten der offenen Seite der Vakuumkammer (1) an das Werkstück
(3) die Evakuierung der so geschlossenen Vakuumkammer (1) erfolgt.
3. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß
die Evakuierungspumpe (2) mehrstufig ausgebildet, also als Pumpensystem ausge
führt ist.
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DE19944401718 DE4401718C1 (de) | 1994-01-21 | 1994-01-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung von Werkstücken in einer Vakuumatmospähre |
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