DE4330755C2 - Verfahren zum Herstellen von Fernmeldeverbindungen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von FernmeldeverbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Fernmeldeverbindungen zwischen einem rufenden ersten Kommu
nikationsendgerät und einem Kommunikationsendgerät in einer
Fernmeldenebenstellenanlage.
Es sind unterschiedliche Fernmeldenebenstellenanlagen bzw.
Fernsprechnebenstellenanlagen bekannt, die neben der eigent
lichen Vermittlungssteuerung auch zu einer Steuerung bzw.
Realisierung zusätzlicher, über den eigentlichen Vermitt
lungsvorgang hinausgehender Steuervorgänge befähigt sind.
Solche zusätzlichen Funktionen werden im allgemeinen als
Leistungsmerkmale bezeichnet, wobei hierbei insbesondere für
den Kommunikationsdienst "Sprache" eine Vielzahl unter
schiedlicher Leistungsmerkmale bekannt ist. Zu solchen Lei
stungsmerkmalen zählen unter anderem die Darstellung von
Bedienerhinweisen auf optischen Anzeigeeinrichtungen der
Endgeräte, die Funktion Anrufumleitung und der Anrufschutz.
Die entsprechenden Leistungsmerkmale sind unter anderem aus
den Produktschriften der Firma Siemens "HICOM 600 System
Product Data", 1984, Bestellnummer A 19100-K 3161-G 430-01-7600
(Seite 38) und "ISDN in the office", Special Issue of TELCOM-
REPORT and Siemens Magazin COM, 1985 Seiten 56 bis 64, ISBN
3-8009-3849-9 sowie der US-PS 4 277 649 bekannt.
Mit Hilfe des Leistungsmerkmals "Anrufschutz" können Anrufe
zu bestimmten Nebenstellen vorübergehend verhindert werden,
wobei ein an die Nebenstellenanlage angeschlossener, rufen
der Teilnehmer von der Anrufschutzschaltung unterrichtet
wird und ein Teilnehmer, der nicht an die Nebenstellenanlage
angeschlossen ist, mit einem Vermittlungsplatz verbunden
wird. Abgehende Verbindungen von diesen Nebenstellen sind
weiterhin möglich. Es gibt zwei Anrufschutzmöglichkeiten:
Aktivierung von der Nebenstelle aus und/oder
Aktivierung einer Nebenstellengruppe von dem Vermittlungs
platz aus.
Bei Aktivierung von der Nebenstelle aus kann ein berechtig
ter Teilnehmer den Anrufschutz für seine Nebenstelle ein-
und ausschalten. Bei dem bekannten Leistungsmerkmal ist
vorgesehen, daß berechtigte, an die Nebenstellenanlage ange
schlossen Teilnehmer und Vermittlungspersonen den Anruf
schutz immer Durchbrechen können. Welche Teilnehmer berech
tigt sind, wird zentral beim Konfigurieren der Nebenstellen
anlage festgelegt.
Mit Hilfe des Leistungsmerkmals "Anrufumleitung" können
Anrufe zu einem frei wählbaren Endgerät innerhalb der Neben
stellenanlage umgeleitet werden, z. B. zu einer Sprach-INFO-
Box, einer anderen Nebenstelle, einer Ansagenanlage, einer
Personensuchanlage, einem Telefaxterminal oder dem Modem
einer DV-Anlage. Die Funktion "Anrufumleitung" kann eventu
ell von jedem Endgerät der Nebenstellenanlage aktiviert und
deaktiviert werden. Eine aktivierte Anrufumleitung kann nur
von dem Endgerät durchbrochen werden, zu dem die umgeleite
ten Anrufe verbunden werden.
Erwartet ein Teilnehmer an einem Endgerät einer bekannten
Fernsprechnebenstellenanlage einen speziellen Anruf, so kann
er nicht sicherstellen, daß dieses Endgerät für diesen Anruf
freigehalten wird.
Will ein Teilnehmer an einem innerhalb einer bestehenden
Fernsprechvermittlungsanlage befindlichen Kommunikationsend
gerät nur für bestimmte Teilnehmer erreichbar bzw. nicht
erreichbar sein, so muß er üblicherweise mit Hilfe des Leis
tungsmerkmals Anrufumleitung alle ankommenden Anrufe zu
einer weiteren Nebenstellen umleiten. Wird diese weitere
Nebenstelle beispielsweise von einer Sekretärin bedient, so
kann diese die gewünschten bzw. die nicht gewünschten Anrufe
durchstellen bzw. nicht durchstellen. Befindet sich an der
umgeleiteten Nebenstelle ein Sprachinformationsdienst so
kann durch Abhören der hinterlegten Nachrichten ausgewählt
werden, welcher der zuvor erfolglos anrufenden Teilnehmer
zurückgerufen werden soll. Beide Verfahren sind nicht sehr
effizient.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das auf einfache Weise
sicherstellt, daß ein einen automatischen Rückruf initiierender Teilnehmer innerhalb einer
Nebenstellenanlage für diesen automatischen Rückruf sicher erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruches 1.
Günstige Ausgestaltungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung er
möglicht es hierdurch, in einer bestehenden Fernmeldeneben
stellenanlage mit sehr geringem Aufwand einen selektiven,
ggf. kurzfristig änderbaren Anrufschutz zu realisieren, der
für Teilnehmer innerhalb der Nebenstellenanlage sowie für
externe Teilnehmer wirksam ist.
Erfindungsgemäße Verfahren können mit Hilfe eines Servers,
der entweder innerhalb der zentralen Steuereinrichtung vor
handen ist oder extern an diese angeschlossen wird, reali
siert werden. In diesem Falle kann der einen Anrufschutz
wünschende Teilnehmer über ein Endgerät dem Server die Kenn
daten eines gewünschten bzw. nicht gewünschten Gesprächs
teilnehmers mitteilen. Ist der selektive Anrufschutz an
einem dem A-Teilnehmer zugeordneten Endgerät aktiviert, so
wird ein von einem B-Teilnehmer ankommender Ruf für den A-
Teilnehmer zum Sammelanschluß umgeleitet und dem Server
gemeldet. Der Server vergleicht ein vom A-Teilnehmer hinter
legtes Auswahlkriterium, beispielsweise die Kennummer eines
gewünschten bzw. ungewünschten Teilnehmers, mit einem von
dem rufenden B-Teilnehmer übermittelten Auswahlkriterium,
beispielsweise der Kennummer des B-Teilnehmers. Als Kennum
mer kann hierbei sowohl die Rufnummer als auch eine Teilse
quenz der Rufnummer des B-Teilnehmers verstanden werden. Bei
positivem Vergleichsergebnis veranlaßt der Anrufschutz-Ser
ver, daß der gewünschte B-Teilnehmer zu dem gerufenen A-
Teilnehmer durchverbunden wird, bzw. ein ungewünschter B-
Teilnehmer mit Hilfe der Funktion "Anrufumleitung" zu einer
anderen Nebenstelle umgeleitet wird. Bei negativem Ver
gleichsergebnis, wenn ein ungewünschter Teilnehmer anruft, veranlaßt der Server,
daß dieser mit Hilfe der Funktion
"Anrufumleitung" zu einer anderen Nebenstelle umgeleitet
wird bzw., wenn ein gewünschter Teilnehmer anruft,
daß dieser zum Teilnehmer A verbunden wird.
In einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung kennt
ein gewünschter rufender B-Teilnehmer ein Auswahlkriterium,
beispielsweise eine spezielle Rufnummer, und übermittelt
diese Auswahlkriterium, beispielsweise durch Wahl der spe
ziellen Rufnummer, der Nebenstellenanlage des A-Teilnehmers.
Ist das Auswahlkriterium hierbei eine spezielle Rufnummer,
die vorübergehend dem A-Teilnehmer zugeordnet wird, so wählt
der B-Teilnehmer diese Rufnummer und wird daraufhin zum A-
Teilnehmer verbunden. Anrufversuche mit der üblicherweise
dem A-Teilnehmer zugeordneten Rufnummer werden vom Server
mit Hilfe der Anrufumleitungs-Funktion auf eine andere Ne
benstelle umgeleitet. Ein solches Verfahren ist vor allem in
Verbindung mit einem aus der EP 0 520 483 A1 bekannten Ver
fahren zur Herstellung von Rückrufverbindungen vorteilhaft
anzuwenden.
Wünscht beispielsweise ein A-Teilnehmer einer Fernsprechne
benstellenanlage einen Rückruf von einem B-Teilnehmer, so
übermittelt er bzw. die Fernsprechnebenstellenanlage dem B-
Teilnehmer sowohl den Rückrufwunsch als auch das Auswahlkri
terium. Der B-Teilnehmer ruft automatisch gesteuert oder
ggf. manuell zurück und verwendet hierbei das Auswahlkriter
ium. Ist als Auswahlkriterium eine spezielle, für diesen
Rückruffall dem A-Teilnehmer zugeordnete Rufnummer vorgese
hen, so wählt der B-Teilnehmer diese spezielle Rufnummer.
Die Nebenstellenanlage des A-Teilnehmers vergleicht das vom
B-Teilnehmer übermittelte Auswahlkriterium mit einem in der
Fernmeldenebenstellenanlage gespeicherten Auswahlkriterium
und bewirkt bei fehlender Übereinstimmung eine Anrufumlei
tung. Nur bei Übereinstimmung des vom B-Teilnehmer übermit
telten Auswahlkriteriums mit dem in der Nebenstellenanlage
vorhandenen Auswahlkriterium wird eine Verbindung zwischen
dem B-Teilnehmer und dem Kommunikationsendgerät des A-Teil
nehmers aufgebaut. In dem Beschriebenen einfachen Fall, wenn
als Auswahlkriterium eine spezielle, dem A-Teilnehmer vor
übergehend zugeordnete Rufnummer verwendet wird, beschränkt
sich der Vergleich des Auswahlkriteriums darauf, daß ein
ankommender Ruf mit dieser speziellen Rufnummer als Überein
stimmung des Auswahlkriteriums gewertet ist und ein ankom
mender Ruf mit der der Nebenstelle des A-Teilnehmers übli
cherweise zugeordneten Rufnummer nicht als Übereinstimmung
des internen mit dem übermittelten Auswahlkriterium gewertet
wird, woraufhin eine Anrufumleitung bewirkt wird.
Wird ein Auswahlkriterium von der Fernmeldenebenstellenan
lage des A-Teilnehmers einem B-Teilnehmer mitgeteilt, so
kann dieses Kriterium innerhalb der Fernmeldenebenstellenan
lage dem Kommunikationsendgerät des A-Teilnehmers entweder
fest oder nur temporär zugeordnet sein. Eine nur temporäre
Zuordnung eines Auswahlkriteriums zu einem bestimmten Kommu
nikationsendgerät innerhalb einer Fernmeldenebenstellenan
lage hat den Vorteil, daß ein kleinerer Speicherbereich für
Auswahlkriterien erforderlich ist. Darüber hinaus wird da
durch ein Mißbrauch eines irgendwann einmal bekannt geworde
nen Auswahlkriteriums unterbunden, da bei Verwendung eines
zu einem früheren Zeitpunkt einem bestimmten Kommunikations
endgerät zugeteilten Auswahlkriteriums eine Verbindung zu
diesem Kommunikationsendgerät weitgehend ausgeschlossen ist.
Eine mißbräuchliche Verwendung eines Auswahlkriteriums kann
mit noch größerer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden,
wenn dieses Auswahlkriterium teilweise aus der einem Kommu
nikationsendgerät fest zugeteilten Rufnummer besteht und
teilweise aus einem dem Kommunikationsendgerät temporär
zugeteilten Kennzeichen.
Ein Auswahlkriterium kann sowohl von dem ersten Kommunika
tionsendgerät zur Fernmeldenebenstellenanlage als auch von
der Fernmeldenebenstellenanlage zu einem externen Kommunika
tionsendgerät über einen Signalisierungskanal übermittelt
werden. Es kann jedoch auch in Form von Basisbandsignalen
innerhalb des Sprachfrequenzbereiches bei analoger Über
tragung über die a- und b-Leitung bzw. bei digitaler Über
tragung über einen Datenkanal übermittelt werden. Die Basis
bandsignale können hierbei ggf. aus Mehrfrequenztönen beste
hen.
Eine Übermittlung des Auswahlkriteriums mit Hilfe von Signa
len im Sprachbandbereich hat den Vorteil, daß der selektive
Anrufschutz auch bei Verwendung analoger Endgeräte bzw. bei
Übertragung über analoge Leitungsstrecken verwendbar ist.
Mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Verfahrens kann mit ge
ringem technischem Aufwand innerhalb einer Fernmeldeneben
stellenanlage ein selektiver Anrufschutz realisiert werden,
der je nach Ausgestaltung nur bestimmte, gewünscht Teilneh
mer mit einem Kommunikationsendgerät der Fernmeldenebenstel
lenanlage verbindet und alle anderen Teilnehmer unter Ver
wendung der Anrufumleitungsfunktion mit einer anderen Neben
stelle verbindet. In einer anderen Ausgestaltung der Erfin
dung ist es möglich bestimmte, unerwünschte Teilnehmer mit
Hilfe einer Anrufumleitungs-Funktion mit einer anderen Ne
benstelle der Fernmeldenebenstellenanlage zu verbinden und
alle übrigen Teilnehmer mit dem gerufenen Kommunikationsend
gerät der Fernmeldenebenstellenanlage zu verbinden. In einer
günstigen Ausgestaltung der Erfindung wird hierbei wahlweise
das Bewertungskriterium einer Vergleichseinrichtung inver
tiert.
In einer Ausgestaltung der Erfindung kann an dem Kommunika
tionsendgerät eines gerufenen Teilnehmers, für das ein se
lektiver Anrufschutz nach der Erfindung aktiviert ist, ein
erfolgloser Anrufversuch durch ein akustisches Signal oder
durch eine entsprechende Anzeige auf einer Anzeigeeinrich
tung mitgeteilt werden.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wählt ein
B-Teilnehmer, der einen A-Teilnehmer erreichen will für dessen
Kommunikationsendgerät ein selektiver Anrufschutz aktiviert
ist, nicht die dem A-Teilnehmer üblicherweise zugeordnete
Rufnummer, sondern die Rufnummer eines fiktiven Teilnehmers,
der dem A-Teilnehmer für die Dauer des Gesprächsaufbaus von
der Fernsprechnebenstellenanlage eindeutig zugeordnet ist.
In Verbindung mit einem oben erwähnten Rückrufverfahren läßt
sich dies soweit automatisieren, daß weder der A- noch der
B-Teilnehmer die Rufnummer des fiktiven Teilnehmers kennen
müssen. Kommt in diesem Fall ein Ruf bei einem fiktiven
Teilnehmer an, so wird dies einem für den selektiven Anruf
schutz zuständigen Server gemeldet. Der Server hebt darauf
hin den Anrufschutz für den A-Teilnehmer auf, dem zu diesem
Zeitpunkt der fiktive Teilnehmer zugeordnet war und leitet
den ankommenden Ruf des B-Teilnehmers zu dem Kommunikations
endgerät des A-Teilnehmers um. Nach Ende des Gespräches kann
ggf. der Anrufschutz wieder aktiviert werden.
Nachstehend wird die Erfindung kurz anhand der Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Fernmeldenebenstellenanlage zur Durchführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 ein an die Fernmeldenebenstellenanlage nach Fig. 1
anschaltbares Modul, das in die Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens eingebunden ist, und
Fig. 3 ein Flußdiagramm einer Ausführungsform eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Fernmeldenebenstel
lenanlage ist insbesondere eine ISDN-fähige Fernsprechneben
stellenanlage, die in ihrer Grundstruktur wie das in den
Produktschriften der Firma Siemens "HICOM 600 System Product
Data", Bestell-Nr. A19100-K3161-G430-01-7600 (Seite 35),
"ISDN in the Office", Special Issue of telcom Report and
Magazine COM, Seiten 56 bis 64, ISBN 3-8009-3849-9, sowie in
den veröffentlichten europäischen Patentanmeldungen EP 0 306
693 A1 (US-PS 4,903,258), EP 0 303 870 A2 (US-PS 5,018,097)
und EP 0 303 869 A1 (US-PS 5,047,923) beschriebene Kommuni
kationssystem ausgebildet sein kann. Dieses besteht aus
einer Systemzentrale PBX mit einer Steuerung CC, die mit
sogenannten Peripherimodulen und einem Koppelnetz SN ver
bindbar ist. Die Peripheriemodule umfassen insbesondere
Teilnehmeranschlußschaltungen SLM, SLM11 . . . zur Verbindung
mit internen Endgeräten sowie Leitungssatzschaltungen TM,
TM11 zur Verbindung mit Endgeräten über das öffentliche
Fernmeldenetz.
Die Teilnehmeranschlußschaltungen SLM, SLM11 . . . sind teil
nehmerorientierte Geräteanschlüsse, wie beispielsweise ISDN-
Basisanschlüsse für digitale mono- und multifunktionale
Endgeräte, 1-Kanal-Anschlußmodule für Endgeräte, wie digita
le Sprachendgeräte und Vermittlungsendgeräte, sowie Teilneh
meranschlüsse für analoge Sprachendgeräte. Die in Fig. 1
dargestellter Kommunikationsendgeräte T1, T2, T3 können u. a.
digitale oder analoge Sprachendgeräte sein. T1 ist ein ex
ternes Endgerät, T2 und T3 können interne oder externe End
geräte sein. In Fig. 1 ist das Endgerät T3 als internes
Endgerät dargestellt. An die Teilnehmeranschlußschaltungen
SLM11 . . . SLM1x sind keine Endgeräte angeschlossen; sie bilden
sogenannte Teilnehmeranschlußports SLMP1 . . . SLMPx und dienen
ggf. als sogenannte Pseudo-Nebenstellen. An der Teilnehmer
anschlußschaltung ist aus Gründen der Anschaulichkeit ein
fiktiver Teilnehmer FT dargestellt, dem jedoch üblicherweise
kein eigenes physikalisches Endgerät zugeordnet ist.
Außerdem ist an die Nebenstellenanlage PBX ein Sammelan
schluß SAS ohne reale Teilnehmer angeschaltet.
Die Leitungssatzschaltungen TM, TM11, . . . dienen zur Verbin
dung mit öffentlichen und/oder privaten Netzen bzw. Sonder
einrichtungen und sind beispielsweise ISDN-Basisanschlüsse
für ISDN-Amts- und -Querverkehr (zwei Kanäle zu 64 kBit/s
und ISDN-Signalisierung) sowie digitale Schnittstellenein
heiten ("Digital Interface Unit"), d. h. Multiplexanschlüsse
(30 Kanäle zu je 64 kBit/s) mit den Betriebsarten Amts- und
Querverkehr mit ISDN-Signalisierung, Querverkehr mit ka
nalassoziierter Signalisierung.
Alle Peripheriemodule haben die gleichen systeminternen
Schnittstellen, sie koppeln die einzelnen Basiskanäle B, auf
denen Nutzdaten, d. h. Sprach- und/oder Dateninformationen,
übertragen werden, an das Koppelnetz SN und übergeben die in
einem Signalisierungskanal D übertragenen Signalisierungsin
formationen als HDLC-Protokoll an die Steuerung CC.
Jedes Peripheriemodul weist eine Steuerung PBC11 . . . auf,
deren Aufgabe es ist, belegte Anschlußkanäle zu ausgewählten
Kanälen der Multiplexkanäle, gegebenenfalls im Zusammenwir
ken mit einer Steuerung AEST1 . . . einer zugehörigen Anschluß
einheit AE1 . . . zuzuordnen (europäische Patente 0 113 884 und
0 264 890, US-Patent 4 694 452).
Mehrere Peripheriemodule können funktionell zu einer An
schlußeinheit AE zusammengefaßt werden. Jede Anschlußeinheit
AE1 . . . AEn, AEn+1 ist einer Steuerung AEST1 . . . zugeordnet
und mit dem Koppelnetz SN über beispielsweise vier Sprach-,
Daten- und Multiplexkanäle miteinander verbunden. Der Mel
dungsaustausch zwischen den Peripheriemodulen und der Steue
rung CC erfolgt über einen Signalisierungskanal, der in Fig. 1
mit dem Bezugszeichen HDLC bezeichnet ist, im bekannten
HDLC-Punkt-zu-Punkt-Mehrpunkt-Verfahren.
Mehreren Anschlußeinheiten AE1 . . . AEn kann eine sogenannte
Serviceeinheit SU zugeordnet sein. Diese umfaßt eine Signa
lisierungseinheit SIU und gegebenenfalls eine Konferenzein
richtung CONF. Die Signalisierungseinheit SIU übernimmt die
Zeichenversorgung des Systems mit Hörtönen und gegebenen
falls mit Ansagen; sie enthält unter anderem Tongeneratoren,
die Wahlinformationen und Informationen zur Aktivierung von
Leistungsmerkmalen nach einem vorgegebenen Mehrfrequenzver
fahren bilden. Dabei werden die einzelnen Ziffern und Zei
chen beispielsweise aus 2 von 8 Frequenzen gebildet. Ferner
enthält die Einheit SIU Einrichtungen zum Empfang von MFV-
Tastwahlzeichen und Amtswähltönen. Diese Funktionen werden
in an sich bekannter Weise mit Signalprozessoren realisiert.
Die Signalisierungseinheit SIU ist über zwei Sprach-, Daten-,
Multiplexkanälen bei fester Funktionszuordnung mit dem
Koppelnetz SN verbunden.
Das Koppelnetz SN ist vorzugsweise modular aufgebaut und
besteht beispielsweise aus einer blockierungsfreien Zeit
stufe für 16 Sprach-, Daten-, Multiplexkanäle. Durch Zusam
menschalten zweier derartiger Grundmodule entsteht eine
Koppelstufe für 1.024 Zeitlagen (32 Multiplexkanäle zu je 32
Kanälen). Die in dieser Weise gebildete blockierungsfreie
Zeitstufe verbindet von den je 32 ankommenden und abgehenden
Multiplexkanälen für Sprache oder Daten jeweils zwei belie
bige der 32 Zeitlagen miteinander. Neben 1-Kanal-Verbindun
gen können auch Breitbandverbindungen hergestellt werden.
Das Steuerwerk CC übernimmt die entsprechend dem Peripherie
aufbau anfallende vermittlungstechnische Verarbeitung. Es
besteht aus einem Datenprozessor DP, einem Prozessor für
Signalisierungssteuerung DCL, einem Taktgenerator PCG, einem
Speicher CMEM und einem Schnittstellenprozessor IP, der mit
einer in Fig. 1 nicht dargestellten betriebstechnischen
Einheit verbunden ist. Der Schnittstellenprozessor IP kann
zugleich eine V.24-Schnittstelle zu einer Workstation bil
den, über die Datenverbindungen zu einer weiteren Fernmelde
nebenstellenanlage herstellbar sind. Der Speicher CMEM ent
hält Speicherbereiche, in denen endgeräte- und verbindungs
zustandsindividuelle Informationen abgespeichert werden,
sowie eine nicht dargestellte Datenbasis im Konfigurations
daten. Insbesondere kann der Speicher CMEM auch ein dem
zweiten Fernmeldeendgerät T2 zugeordnetes Auswahlkriterium
aufnehmen. Alternativ sind - wie noch anhand von Fig. 2
beschrieben wird - separate, unterschiedlichen Fernmeldeend
geräten T2.1, T2.2, . . . T2.n zugeordnete Auswahlkriterium-
Speicher AK2.1, AK2.2, . . . AK2.n in einem an die Fernmeldene
benstellenanlage ankoppelbaren Schaltungsmodul SM vorgese
hen. Die genannten Komponenten DP, DCL, PCG, CMEM, IP sind
über einen Multibus MB - wie in Fig. 1 dargestellt - mitein
ander verbunden.
Der Speicher CNEM enthält hochintegrierte dynamische RAM-
Bausteine und Fehlerkorrekturschaltungen. Der Datenprozessor
DP kann, insbesondere im Zusammenwirken mit den Steuerungen
AEST1 . . . der Anschlußeinheiten AE, neben den üblichen ver
mittlungstechnischen Steuerungsprozeduren auch die Prozedu
ren im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
steuern. Alternativ ist, wie ebenfalls noch anhand von Fig. 2
beschrieben wird, eine separate Steuerung CPU vorgesehen,
die mindestens einen Teil der Prozeduren im Zusammenhang mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren steuert.
Der Prozessor DCL für Signalisierungssteuerung dient dem Ab
wickeln des HDLC-Protokolls zu den Anschlußeinheiten
AE1 . . . AEn+1 und der Serviseeinheit SU.
Der Taktgenerator PCG führt die Taktversorgung der Fernmel
denebenstellenanlage durch.
Der Schnittstellenprozessor IP stellt die Verbindung zu
integrierten Servern her. Hierzu können insbesondere soge
nannte Sprachinformations- oder Voicemail-Server gehören.
Erfindungsgemäß ist ein Schaltungsmodul SM vorgesehen, das
als integrierter Server ausgebildet sein kann. Das Schal
tungsmodul SM (Fig. 2) weist eine separate Steuerung CPU
auf, die über einen Bus mit einem Programmspeicher ROM einem
Arbeitsspeicher PAM und Auswahlkriterium-Speichern AK.1,
AK.2, . . . AK2.n verbunden ist. Der Speicher ROM enthält das
der Steuerung CPU zugeordnete Programm. Die Steuerung CPU
entlastet die Steuerung CC der Fernmeldenebenstellenanlage
PBX und führt mindestens einen Teil der Prozeduren im Zusam
menhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren durch. Hierzu
gehören insbesondere die Prozeduren im Zusammenhang mit dem
Vergleich des von den ersten Fernmeldeendgeräten übermittel
ten Auswahlkriteriums.
Fig. 3 zeigt das Flußdiagramm einer möglichen Ausgestal
tungsform eines Programmablaufes in der Steuereinheit CC
einer Fernmeldenebenstellenanlage PBX unter Berücksichtigung
der vorliegenden Erfindung. Bei ankommendem Ruf für eine
Nebenstelle der Fernsprechnebenstellenanlage PBX ruft die
Steuerung DP die Subroutine "ankommender Verbindungsaufbau"
auf. Hierbei wird in einem Schritt S301 die Rufnummer des
gewünschten Endgerätes und, falls vorhanden, ein von dem
rufenden Teilnehmer übermitteltes Auswahlkriterium in einen
temporären Speicherbereich (CMEM oder RAM) eingeschrieben.
Daraufhin überprüft die Steuerung (DP oder SPU) in einem
Schritt S303 ob der selektive Anrufschutz aktiviert ist, ob
also ein SAS-Merker auf 0 gesetzt ist. Ist der selektive
Anrufschutz nicht aktiviert, der SAS-Merker also auf 1 ge
setzt, so geht die Steuerung zu einem Schritt S313 um zu
überprüfen, ob die Funktion Anrufumleitung aktiviert ist.
Ist die Funktion Anrufumleitung aktiviert, so geht die
Steuerung zu einem Schritt S311, um eine nicht dargestellte
Subroutine "Anrufumleitung" abzuarbeiten. Ist die Funktion
Anrufumleitung bei der Überprüfung im Schritt S313 nicht
aktiviert, so arbeitet die Steuerung in einem Schritt S309
eine nicht dargestellte Routine "Verbindungsaufbau herstel
len" ab.
Ist bei der Überprüfung von Schritt S303 der SAS-Merker auf
0 gesetzt, ein selektiver Anrufschutz also aktiviert, so
geht die Steuerung zu Schritt S305, um ein internes Auswahl
kriterium (AC2.1, . . .)zu lesen. Daraufhin wird in Schritt
S307 das übermittelte Auswahlkriterium mit dem internen
Auswahlkriterium verglichen. Sind beide Auswahlkriterien
gleich, so geht die Steuerung im dargestellten Ausführungs
beispiel zu Schritt S309 um die Routine "Verbindungsaufbau
herstellen" abzuarbeiten. Stimmt das übermittelte Auswahl
kriterium mit dem internen Auswahlkriterium nicht überein,
so geht die Steuerung von Schritt S307 zu Schritt S311, um
die Subroutine "Anrufumleitung" abzuarbeiten.
Der dargestellte Ablauf ermöglicht, daß nur gewünschte Anru
fer, die ein mit dem internen Auswahlkriterium übereinstim
mendes Auswahlkriterium übermitteln, zu der Nebenstelle, für
die ein selektiver Anrufschutz aktiviert ist, durchgestellt
werden. Sollte die Funktion so ausgeführt werden, daß nur
bestimmte rufende Teilnehmer nicht zu einer Nebenstelle, für
die ein selektiver Anrufschutz aktiviert ist, durchverbunden
werden sollen, so muß das Bewertungskriterium im Schritt
S307 invertiert werden, d. h., daß bei Übereinstimmung der
Auswahlkriterien die Steuerung zu Schritt S311 geht und bei
fehlender Übereinstimmung zu Schritt S309.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von Fernmeldeverbindungen zwi
schen einem ersten Kommunikationsendgerät (T1) und einem den
Verbindungsaufbau ursprünglich veranlassenden zweiten, einer
Fernmeldenebenstellenanlage (PBX) zugeordneten Kommunika
tionsendgerät (T2), wobei mit Hilfe einer Steuereinrichtung
(CC) der Fernmeldenebenstellenanlage (PBX) zwischen dem
zweiten Kommunikationsendgerät (T2) und dem ersten Kommuni
kationsendgerät (T1) eine Verbindung aufgebaut wird und dem
ersten Kommunikationsendgerät T1 ein Rückrufwunsch sowie die
rückzurufenden Rufnummer mitgeteilt wird und wobei mit Hilfe
der Steuereinrichtung (CC) ein vom ersten Kommunikationsend
gerät (T1) durch Wahl dieser rückzurufenden Rufnummer ankom
mender Ruf zu dem zweiten Kommunikationsendgerät (T2) durch
verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Fernmeldene
benstellenanlage (PBX) bei Veranlassung eines Verbindungs
aufbaus mit Rückrufwunsch durch das zweite Kommunikations
endgerät (T2) diesem vorübergehend eine spezielle Rufnummer
zuordnet und diese spezielle Rufnummer an das erste Kommuni
kationsendgerät (T1) übermittelt, daß die Fernmeldeneben
stellenanlage (PBX) nur einen mit dieser speziellen Rufnum
mer ankommenden Ruf zu dem zweiten Kommunikationsendgerät
(T2) durchverbindet und mit der üblicherweise diesem zweiten
Kommunikationsendgerät (T2) zugeordneten Rufnummer ankom
mende Rufe an eine andere Kommunikationsendeinrichtung um
leitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mitteilung über einen Rückrufwunsch sowie die rückzuru
fende Rufnummer zwischen der Fernmeldenebenstellenanlage
(PBX) und dem ersten Kommunikationsendgerät (T1) über einen
Signalisierungskanal übermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mitteilung über einen Rückrufwunsch sowie die rückzuru
fende Rufnummer zwischen der Fernmeldenebenstellenanlage
(PBX) und dem ersten Kommunikationsendgerät (T1) in Form von
Basisband-Signalen übermittelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Basisband-Signale jeweils aus Mehrfrequenztönen beste
hen.
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DE19934330755 DE4330755C2 (de) | 1993-09-10 | 1993-09-10 | Verfahren zum Herstellen von Fernmeldeverbindungen |
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