DE4328659A1 - Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte - Google Patents
Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für SchaltgeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Abdichtung von Gehäusekapselungen mit
gegeneinander verdrehbaren Formteilen. Die Erfindung dient dazu,
das Innere der Kapselungen, in denen sich Schaltgeräte befinden,
an den notwendigen Durchbrüchen für Bedienelemente vor schädli
chen äußeren Einflüssen, wie Wasser, Staub und in gewissem
Umfange Gas, zu schützen. Insbesondere ist sie geeignet, einen
Schaltschrank, der mit einem drehbaren äußeren Betätigungsteil
für ein Schaltgerät in Inneren versehen ist, abzudichten.
Zu diesem Zwecke ist es bekannt, zwei gegeneinander verdrehbare
Formteile derart auszubilden, daß das eine Formteil einen
zylindrischen Ansatz aufweist, der in einer demgegenüber etwas
weiteren zylindrischen Ausformung des anderen Formteiles gelagert
ist. Die Abdichtung erfolgt in herkömmlicher Weise derart, daß
der beim Ineinanderfügen der beiden Formteile verbleibende
Fügespalt zwischen den Mantelflächen des Ansatzes und der
Ausformung durch ein elastisches Dichtelement, vorzugsweise eine
ringförmige Dichtlippe, abgesperrt wird. Für die geeignete
Anordnung des Dichtelementes ist in einer oder beiden der
Mantelflächen eine Fuge vorgesehen. Infolge des bei der üblicher
weise unter thermischer Einwirkung angewendeten Formung der
Formteile auftretenden Schwindungsverzuges ist es unter Auf
bringung eines vertretbaren Herstellungsaufwandes nicht möglich,
diese Formteile mit einer ausreichenden Genauigkeit hinsichtlich
der Kreisförmigkeit des zylindrischen Ansatzes und der zylin
drischen Ausformung zu fertigen. Daher wird die Breite des
abzudichtenden Fügespaltes in nachteiliger Weise durch die
Maßdifferenz zwischen dem unrunden Ansatz und der unrunden
Ausformung bestimmt. Die Streuung der Fügespaltbreite wird durch
überbreite Dichtelemente zu kompensieren versucht, was an den
Engstellen des Fügespaltes zu hohen Reibungskräften und damit zu
einem hohen Materialverschleiß führt. Durch das naturgegebene
Setzverhalten des Dichtmaterials kommt es außerdem zu sichelför
migen Leckagen, welche die beabsichtigte Wirkung des Dicht
elementes aufheben. Es ist naheliegend, den Ansatz und die
Ausformung hinsichtlich einer exakten Kreisform nachzuarbeiten.
Der hierzu erforderliche Herstellungsaufwand würde jedoch zu
nicht vertretbaren Kosten führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Umgehung
der Nachteile des Standes der Technik die bei der Herstellung der
Formteile auftretenden Unrundigkeiten zu kompensieren.
Ausgehend von einer Dichtung der vorstehend genannten Art wird
die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Gesamtheit der Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Durch das Zusammenwirken des stegartigen
Dichtlippenringes mit der stirnseitig angeordneten Dichtlippen
führung wird mit einfachen und billigen Mitteln ein sehr gutes
Dichtverhalten erreicht. Die gleichzeitig mit der Formung des
Formteiles gebildete Dichtlippenführung weist herstellungsbedingt
ebenfalls Abweichungen von der idealen Kreisform auf, jedoch wird
diese Unrundigkeit durch die seitliche Nachführbarkeit des
dichtenden Abschnittes des Dichtlippenringes durch die Dicht
lippenführung in ausreichendem Maße kompensiert. Diese vor
teilhafte Nachführbarkeit ergibt sich aus dem stegartigen
Querschnitt des elastischen Dichtlippenringes. Die Breite des
Dichtspaltes, das heißt die effektive Breite der Dichtlippenfüh
rung, ist über dem gesamten Umfang des Dichtspaltes und in jeder
Verdrehstellung der gegeneinander verdrehbaren Formteile trotz
der vorgenannten Unrundigkeiten unverändert. Dadurch läßt sich
ein geringes Dichtlippenübermaß realisieren, was seinerseits zu
geringen Reibungsverlusten und einem geringen Materialverschleiß
führt. Durch den gleichbreiten Dichtspalt wird außerdem die
Bildung sichelförmiger Leckagen vermieden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen. Der Dichtlippenring kann in bzw.
an dem jeweils anderen Formteil entweder mit seinem Befesti
gungsabschnitt in geeigneter Weise, beispielsweise durch
Einsetzen in eine konzentrische Befestigungsnut, festgesetzt oder
mit einem weiteren dichtenden Abschnitt mittels einer weiteren
gleichwirkenden Dichtlippenführung geführt werden. Die her
stellungsbedingte Unrundigkeit der Dichtlippenbefestigung bzw.
der weiteren Dichtlippenführung wird gleichfalls auf die
vorstehend beschriebene vorteilhafte Weise kompensiert. Die
Anordnung von Dichtlippenring und Dichtlippenführung kann
alternativ außerhalb oder innerhalb vom Kreisumfang des Ansatzes
und der Ausformung erfolgen. Die Dichtlippenführung bzw.
-führungen können nutenförmig oder stegförmig ausgebildet sein.
Im ersteren Falle steht inwandig die Dichtlippenführung mit einem
hineinreichenden Abschnitt der Oberfläche des Dichtlippenringes
in dichtender Verbindung. Im letzteren Falle steht außenwandig
die Dichtlippenführung mit anliegenden Abschnitten der Oberfläche
des Dichtlippenringes in dichtender Verbindung. Eine zweifach
dichtende Ausbildung der dichtenden Abschnitte der Oberfläche des
Dichtlippenringes hat den zusätzlichen Vorteil, daß die Dichtung
sowohl bei Überdruck. Als auch bei Unterdruck im Inneren der
Gehäusekapselung gegenüber der Umgebung wirkt. Zweckmäßig ist in
diesem Falle eine im Querschnitt doppelarmige Ausbildung der
dichtenden Abschnitte, wobei bei einer nutenförmigen Dicht
lippenführung die dichtenden Abschnitte des Dichtlippenringes im
wesentlichen voneinander abgewandt sind und bei einer stegförmi
gen Dichtlippenführung die dichtenden Abschnitte des Dicht
lippenringes im wesentlichen einander zugewandt die Dicht
lippenführung umgreifen.
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen, aus
denen weitere Einzelheiten und Vorteile zu ersehen sind, näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung einer vorteilhaften
Ausführungsform im Längsschnitt und im vergrößerten
Maßstab;
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung einer weiteren vorteil
haften Ausführungsform im Längsschnitt und im ver
größerten Maßstab.
In Fig. 1 sind ein mit einem Schaltschrank dicht und fest
verbundenes erstes Formteil 2 sowie ein gegenüber diesem um eine
Drehachse 6 verdrehbares, als Betätigungsgriff dienendes zweites
Formteil 4 dargestellt. Das erste Formteil 2 besitzt einen
konzentrisch zur Drehachse 6 angeordneten zylindrischen Ansatz
8, auf dem mittels einer ebenfalls zur Drehachse 6 konzentrischen
zylindrischen Ausformung 10 das zweite Formteil 4 gelagert ist.
Dieses sitzt fest oder einkuppelbar auf einer Verlängerungsachse
12, die durch einen Durchbruch 14 des ersten Formteiles 2 reicht
und die Verbindung zu einem Drehantrieb eines nicht dargestell
ten, im Schaltschrank montierten Schaltgerätes herstellt.
Die Breite des Fügespaltes 16, der sich zwischen den Mantel
flächen des Ansatzes 8 und der Ausformung 10 befindet, streut
entlang seines Umfangs in erheblichem Maße. Diese Streuung
verursacht die Schwierigkeiten beim Abdichten nach dem Stande der
Technik. Die Streuung ergibt sich infolge der Unrundigkeiten von
Ansatz 8 und Ausformung 10, die bei der unter thermischer
Einwirkung vonstatten gehenden Formgebung der Formteile 2 und 4
entstehen.
In dem Zwischenraum 18, der durch die außerhalb des Ansatzes 8
befindliche Stirnfläche 20 des ersten Formteiles 2 und die
außerhalb der Ausformung 10 befindliche Stirnfläche 22 des
zweiten Formteiles 4 begrenzt wird, ist ein in sich geschlossener
Dichtlippenring 24 aus elastischem Material, beispielsweise
Siliconkautschuk, angeordnet. Der Dichtlippenring 24 hat einen
stegartigen Querschnitt. Er ist mit einem Befestigungsabschnitt
26 in eine zur Drehachse 6 konzentrisch umlaufende Befestigungs
nut 28 eingepreßt. Gegenüber der Befestigungsnut 28 ist ebenfalls
konzentrisch zur Drehachse 6 eine nutenförmige, umlaufende
Dichtlippenführung 30 eingeformt. In der Dichtlippenführung 30
verläuft der dichtende Abschnitt 32, das heißt die eigentliche
Dichtlippe, des Dichtlippenringes 24. Der dichtende Abschnitt 32
befindet sich entgegengesetzt zum Befestigungsabschnitt 26 und
ist doppelarmig, das heißt zweilippig, ausgeführt, um eine
zweiseitige Dichtwirkung zu erreichen.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, streuen die Radien von Befesti
gungsnut 28 und Dichtlippenführung 30 entlang deren Umfängen in
einem erheblichen Maße gegenüber einem idealen Kreis mit
Mittelpunkt in der Drehachse 6 und mit einem Radius 34. Diese
Unrundigkeiten sind ebenfalls eine Folge des geometrischen
Verzugs, der bei der unter thermischer Einwirkung vonstatten
gehenden Formgebung der Formteile 2 und 4 auftritt. Diese
Unrundigkeiten haben jedoch keinen nachteiligen Einfluß auf das
Dichtverhalten, da bei jeder Verdrehstellung des zweiten
Formteiles 4 der im Querschnitt stegartig ausgebildete und
elastisch verformbare Dichtlippenring 24 über seinen gesamten
Umfang mit seinem dichtenden Abschnitt 32 in der Dichtlippen
führung 30 den Unrundigkeiten folgend nachgeführt wird. Dabei
kommen die voneinander weisenden, im wesentlichen zu bzw. von der
Drehachse 6 gerichteten Oberflächenteile des dichtenden Ab
schnittes 32 zum Anliegen an die entsprechende Innenwand der
Dichtlippenführung 30. Es besteht über den gesamten Umfang eine
im wesentlichen gleichbleibende Dichtspaltbreite 36 als Breite
der Dichtlippenführung 30, wodurch für ein gutes Dichtverhalten
nur ein relativ geringes Dichtlippenübermaß des dichtenden
Abschnittes 32 gegenüber der Dichtspaltbreite 36 erforderlich
ist.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind Merkmalen, die
gleichartig mit Merkmalen des anhand von Fig. 1 beschriebenen
Ausführungsbeispieles sind, gleiche Bezugszeichen zugeordnet. Das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dadurch, daß anstatt des am
ersten Formteil 2 befestigten und im zweiten Formteil 4 geführten
Dichtlippenringes 24 ein sowohl im ersten Formteil 2 als auch im
zweiten Formteil 4 geführter Dichtlippenring 25 vorgesehen ist.
Dazu ist der Dichtlippenring 25 mit einem weiteren doppelarmigen
dichtenden Abschnitt 33 ausgestattet, der dem ersten dichtenden
Abschnitt 32 abgewandt ist. Der weitere dichtende Abschnitt 33
wird in einer weiteren, zur Drehachse 6 konzentrischen Dicht
lippenführung 31 im ersten Formteil 2 geführt. Die weitere
Dichtlippenführung 31 steht der ersten Dichtlippenführung 30
gegenüber. Herstellungsbedingt streuen die Radien beider
Dichtlippenführungen 30, 31 in erheblichen Maße in bezug auf den
idealen Kreis mit dem Radius 34. Auch in diesem Falle werden die
Unrundigkeiten durch den im Querschnitt stegartigen und elastisch
verformbaren Dichtlippenring 25 sowie durch die den Unrundigkei
ten folgenden Nachführungen seiner dichtenden Abschnitte 32, 33
in den zugehörigen Dichtlippenführungen 30, 31 kompensiert. Dabei
sind durch das geringe Dichtlippenübermaß gegenüber der
gleichbleibenden Dichtspaltbreite 36 in beiden Dichtlippenfüh
rungen 30, 31 nur unerhebliche Reibungskräfte beim Verdrehen des
Formteiles 4 zu überwinden.
Claims (9)
1. Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von
Gehäusekapselungen für Schaltgeräte, mit folgenden
Merkmalen:
- - ein zylindrischer Ansatz (8) an dem einen Formteil (2),
- - eine zylindrische Ausformung (10) an dem anderen Formteil (4), in welcher der Ansatz (8) unter Freilassung eines Fügespaltes (16) drehbar gelagert ist,
- - einen elastischen Dichtlippenring (24; 25), der zwischen beiden Formteilen (2, 4) dichtend angeordnet und im Querschnitt stegartig ausgebildet ist,
- - eine mit der Formung des betreffenden Formteiles (4) gebildete Dichtlippenführung (30), die stirnseitig dem jeweils anderen Formteil (2) zugewandt und konzentrisch zum Ansatz (8) bzw. zur Ausformung (10) angeordnet ist und mittels welcher der Dichtlippenring (24; 25) an einem dichtenden Abschnitt (32) seiner Oberfläche geführt ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtlippenring (24) mit einem zum dichtenden Abschnitt (32)
entgegengesetzten Befestigungsabschnitt (26) an dem jeweils
anderen Formteil (2) gegenüberstehend der Dichtlippenführung
(30) dicht befestigt ist, wobei die an dem jeweils anderen
Formteil (2) auszubildenden Mittel (28) zur Befestigung des
Dichtlippenringes (24) mit der Formung dieses Formteiles (2)
gebildete, an sich bekannte Mittel sind.
3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
mit der Formung des jeweils anderen Formteiles (2) gebildete
weitere Dichtlippenführung (31) in diesem der ersten
Dichtlippenführung (30) gegenüberstehend angeordnet ist und
daß der Dichtlippenring (31) an einem weiteren dichtenden
Abschnitt (33) seiner Oberfläche mittels der weiteren
Dichtlippenführung (31) geführt ist.
4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtlippenführung (30) bzw. -führungen
(30, 31) und der Dichtlippenring (24) bzw. (25) außerhalb
des Ansatzes (8) bzw. der Ausformung (10) angeordnet sind.
5. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtlippenführung bzw. -führungen und der
Dichtlippenring innerhalb des Ansatzes bzw. der Ausformung
angeordnet sind.
6. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine nutenförmige Ausbildung der Dichtlippenführung
(30) bzw. -führungen (30, 31).
7. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine stegförmige Ausbildung der Dichtlippenführung
bzw. -führungen.
8. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dichtlippenring (24; 25) an den dichtenden
Abschnitten (32; 33) seiner Oberfläche zweiseitig dichtend
ausgebildet ist.
9. Dichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtlippenring (24; 25) an den dichtenden Abschnitten (32;
33) seiner Oberfläche im Querschnitt doppelarmig ausgebildet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4328659A DE4328659A1 (de) | 1993-08-26 | 1993-08-26 | Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4328659A DE4328659A1 (de) | 1993-08-26 | 1993-08-26 | Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4328659A1 true DE4328659A1 (de) | 1995-03-02 |
Family
ID=6496041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4328659A Withdrawn DE4328659A1 (de) | 1993-08-26 | 1993-08-26 | Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte |
Country Status (1)
Country | Link |
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Owner name: MOELLER GMBH, 53115 BONN, DE |
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