DE9312782U1 - Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte - Google Patents
Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für SchaltgeräteInfo
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Description
Klöckner-Moeller GmbH 24.08.1993
0 366 GM
— L r ·
Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte
Die Erfindung betrifft die Abdichtung von Gehäusekapselungen mit
gegeneinander verdrehbaren Formteilen. Die Erfindung dient dazu, das Innere der Kapselungen, in denen sich Schaltgeräte befinden,
an den notwendigen Durchbrüchen für Bedienelemente vor schädlichen äußeren Einflüssen, wie Wasser, Staub und in gewissem
Umfange Gas, zu schützen. Insbesondere ist sie geeignet, einen Schaltschrank, der mit einem drehbaren äußeren Betätigungsteil
für ein Schaltgerät in Inneren versehen ist, abzudichten.
Zu diesem Zwecke ist es bekannt, zwei gegeneinander verdrehbare Formteile derart auszubilden, daß das eine Formteil einen
zylindrischen Ansatz aufweist, der in einer demgegenüber etwas weiteren zylindrischen Ausformung des anderen Formteiles gelagert
ist. Die Abdichtung erfolgt in herkömmlicher Weise derart, daß der beim Ineinanderfügen der beiden Formteile verbleibende
Fügespalt zwischen den Mantelflächen des Ansatzes und der Ausformung durch ein elastisches Dichtelement, vorzugsweise eine
ringförmige Dichtlippe, abgesperrt wird. Für die geeignete Anordnung des Dichtelementes ist in einer oder beiden der
Mantelflächen eine Fuge vorgesehen. Infolge des bei der üblicherweise
unter thermischer Einwirkung angewendeten Formung der Formteile auftretenden Schwindungsverzuges ist es unter Aufbringung
eines vertretbaren Herstellungsaufwandes nicht möglich, diese Formteile mit einer ausreichenden Genauigkeit hinsichtlich
der Kreisförmigkeit des zylindrischen Ansatzes und der zylindrischen
Ausformung zu fertigen. Daher wird die Breite des abzudichtenden Fügespaltes in nachteiliger Weise durch die
Maßdifferenz zwischen dem unrunden Ansatz und der unrunden
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Ausformung bestimmt. Die Streuung der Fügespaltbreite wird durch überbreite Dichtelemente zu kompensieren versucht, was an den
Engstellen des Fügespaltes zu hohen Reibungskräften und damit zu einem hohen Materialverschleiß führt. Durch das naturgegebene
Setzverhalten des Dichtmaterials kommt es außerdem zu sichelförmigen Leckagen, welche die beabsichtigte Wirkung des Dichtelementes
aufheben. Es ist naheliegend, den Ansatz und die Ausformung hinsichtlich einer exakten Kreisform nachzuarbeiten.
Der hierzu erforderliche Herstellungsaufwand würde jedoch zu nicht vertretbaren Kosten führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Umgehung der Nachteile des Standes der Technik die bei der Herstellung der
Formteile auftretenden Unrundigkeiten zu kompensieren.
Ausgehend von einer Dichtung der vorstehend genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die Gesamtheit der Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Durch das Zusammenwirken des stegartigen Dichtlippenringes mit den stirnseitig angeordneten Dichtlippenführungen
wird mit einfachen und billigen Mitteln ein sehr gutes Dichtverhalten erreicht. Die gleichzeitig mit der Formung der
Formteile gebildeten Dichtlippenführungen weisen herstellungsbedingt
ebenfalls Abweichungen von der idealen Kreisform auf, jedoch werden diese Unrundigkeiten durch die seitliche Nachführbarkeit
der dichtenden Abschnitte des Dichtlippenringes durch die Dichtlippenführungen in ausreichendem Maße kompensiert. Diese
vorteilhafte Nachführbarkeit ergibt sich aus dem stegartigen
Querschnitt des elastischen Dichtlippenringes. Die Breite der Dichtspalte, das heißt die effektive Breite der Dichtlippenführungen,
ist über dem gesamten Umfang der Dichtspalte und in jeder Verdrehstellung der gegeneinander verdrehbaren Formteile trotz
der vorgenannten Unrundigkeiten unverändert. Dadurch läßt sich ein geringes Dichtlippenübermaß realisieren, was seinerseits zu
geringen Reibungsverlusten und einem geringen Materialverschleiß führt. Durch die gleichbreiten Dichtspalte wird außerdem die
Bildung sichelförmiger Leckagen vermieden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Anordnung von Dichtlippenring
und Dichtlippenführungen kann alternativ außerhalb oder innerhalb vom Kreisumfang des Ansatzes und der Ausformung erfolgen. Die
Dichtlippenführungen können einzeln oder beide nutenförmig oder stegförmig ausgebildet sein. Im ersteren Falle stehen inwandig
die Dichtlippenführungen mit hineinreichenden Abschnitten der Oberfläche des Dichtlippenringes in dichtender Verbindung. Im
letzteren Falle stehen außenwandig die Dichtlippenführungen mit anliegenden Abschnitten der Oberfläche des Dichtlippenringes in
dichtender Verbindung. Eine zweifach dichtende Ausbildung der dichtenden Abschnitte der Oberfläche des Dichtlippenringes hat
den zusätzlichen Vorteil, daß die Dichtung sowohl bei Überdruck als auch bei Unterdruck im Inneren der Gehäusekapselung gegenüber
der Umgebung wirkt. Zweckmäßig ist in diesem Falle eine im Querschnitt doppelarmige Ausbildung der dichtenden Abschnitte,
wobei die dichtenden Oberflächenteile des Dichtlippenringes bei einer nutenförmigen Dichtlippenführung im wesentlichen voneinander
abgewandt sind und bei einer stegförmigen Dichtlip-0 penführung im wesentlichen einander zugewandt die Dichtlippenführung
umgreifen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel, aus dem weitere Einzelheiten und Vorteile zu ersehen sind, näher
erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine vereinfachte Darstellung einer vorteilhaften Ausführungsform im
Längsschnitt und im vergrößerten Maßstab.
In der Zeichnung sind ein mit einem Schaltschrank dicht und fest verbundenes erstes Formteil 2 sowie ein gegenüber diesem um eine
Drehachse 6 verdrehbares, als Betätigungsgriff dienendes zweites Formteil 4 dargestellt. Das erste Formteil 2 besitzt einen
konzentrisch zur Drehachse 6 angeordneten zylindrischen Ansatz 8, auf dem mittels einer ebenfalls zur Drehachse 6 konzentrischen
5 zylindrischen Ausformung 10 das zweite Formteil 4 gelagert ist.
Dieses sitzt fest oder einkuppelbar auf einer Verlängerungsachse 12, die durch einen Durchbruch 14 des ersten Formteiles 2 reicht
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und die Verbindung zu einem Drehantrieb eines nicht dargestellten,
im Schaltschrank montierten Schaltgerätes herstellt.
Die Breite des Fügespaltes 16, der sich zwischen den Mantelflächen
des Ansatzes 8 und der Ausformung 10 befindet, streut entlang seines Umfangs in erheblichem Maße. Diese Streuung
verursacht die Schwierigkeiten beim Abdichten nach dem Stande der Technik. Die Streuung.ergibt sich infolge der Unrundigkeiten von
Ansatz 8 und Ausformung 10, die bei der unter thermischer Einwirkung vonstatten gehenden Formgebung der Formteile 2 und 4
entstehen.
In dem Zwischenraum 18, der durch die außerhalb des Ansatzes 8 befindliche Stirnfläche 20 des ersten Formteiles 2 und die
außerhalb der Ausformung 10 befindliche Stirnfläche 22 des zweiten Formteiles 4 begrenzt wird, ist ein in sich geschlossener
Dichtlippenring 25 aus elastischem Material, beispielsweise Siliconkautschuk, angeordnet. Der Dichtlippenring 25 hat einen
stegartigen Querschnitt und ist mit einem ersten dichtenden 0 Abschnitt 32 und einem von diesem abgewandten zweiten dichtenden
Abschnitt 33 versehen. Im zweiten Formteil 4 ist konzentrisch zur Drehachse 6 und außerhalb der Ausformung 10 eine erste nutenförmige,
umlaufende Dichtlippenführung 30 stirnseitig eingeformt.
In der ersten Dichtlippenführung 30 verläuft der erste dichtende Abschnitt 32 des Dichtlippenringes 25. Im ersten Formteil 2 ist
ebenfalls konzentrisch zur Drehachse 6 und außerhalb des zylindrischen Ansatzes 8 eine zweite nutenförmige, umlaufende
Dichtlippenführung 31 stirnseitig eingeformt. Beide Dichtlippenführungen
30, 31 stehen sich gegenüber. In der zweiten Dichtlippenführung 31 verläuft der zweite dichtende Abschnitt 33
des Dichtlippenringes 25. Die dichtenden Abschnitten 32, 33 sind doppelarmig, das heißt zweilippig, ausgeführt, um eine zweiseitige
Dichtwirkung zu erreichen.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, streuen die Radien von beiden Dichtlippenführung 30, 31 entlang deren Umfangen in einem
erheblichen Maße gegenüber einem idealen Kreis mit Mittelpunkt
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in der Drehachse 6 und mit einem Radius 34. Diese Unrundigkeiten sind ebenfalls eine Folge des geometrischen Verzugs, der bei der
unter thermischer Einwirkung vonstatten gehenden Formgebung der Formteile 2 und 4 auftritt. Diese Unrundigkeiten haben jedoch
keinen nachteiligen Einfluß auf das Dichtverhalten, da bei jeder Verdrehstellung des zweiten Formteiles 4 der im Querschnitt
stegartig ausgebildete und elastisch verformbare Dichtlippenring 25 über seinen gesamten Umfang mit seinen dichtenden Abschnitten
32, 33 in den Dichtlippenführungen 30, 31 den Unrundigkeiten folgend nachgeführt wird. Dabei kommen die voneinander weisenden,
im wesentlichen zu bzw. von der Drehachse 6 gerichteten Oberflächenteile der dichtenden Abschnitte 32, 33 zum Anliegen an die
entsprechende Innenwände der Dichtlippenführungen 30, 31. Es
besteht über den gesamten Umfang eine im wesentlichen gleichbleibende Dichtspaltbreite 36 als Breite der Dichtlippenführungen
30 und 31, wodurch für ein gutes Dichtverhalten nur ein relativ geringes Dichtlippenübermaß der dichtenden Abschnitte 32 und 33
gegenüber der Dichtspaltbreite 36 erforderlich ist. Das hat zur Folge, daß beim Verdrehen des zweiten Formteiles 4 nur unerhebliche
Reibungskräfte zu überwinden sind.
Claims (6)
1. Dichtung an gegeneinander verdrehbaren Formteilen von Gehäusekapselungen für Schaltgeräte, mit folgenden
Merkmalen:
- ein zylindrischer Ansatz (8) an dem einen Formteil (2),
- eine zylindrische Ausformung (10) an dem anderen Formteil (4) , in welcher der Ansatz (8) unter Freilassung eines
Fügespaltes (16) drehbar gelagert ist,
- einen elastischen Dichtlippenring (25), der zwischen
beiden Formteilen (2, 4) angeordnet, im Querschnitt stegartig ausgebildet ist und zwei voneinander abgewandte
dichtende Abschnitte (32; 33) seiner Oberfläche aufweist, - eine an jedem Formteil (4) bzw. (2) gebildete Dichtlippenführung
(30) bzw. (31), die stirnseitig dem jeweils anderen Formteil (2) bzw. (4) zugewandt sowie konzentrisch
zum Ansatz (8) bzw. zur Ausformung (10) angeordnet ist und mittels welcher der Dichtlippenring (25) an je einem der
0 dichtenden Abschnitte (32) bzw. (33) geführt ist.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtlippenführungen (30; 31) und der Dichtlippenring (25)
außerhalb des Ansatzes (8) bzw. der Ausformung (10) angeordnet sind.
3. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtlippenführungen und der Dichtlippenring innerhalb des Ansatzes bzw. der Ausformung angeordnet sind.
4. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine nutenförmige Ausbildung der Dichtlippenführungen
(30; 31).
5. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine stegförmige Ausbildung der Dichtlippenführungen.
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6. Dichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtlippenring (25) an den dichtenden Abschnitten (32; 33) seiner Oberfläche im Querschnitt
doppelarmig ausgebildet ist.
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1993
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