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Diese
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Streuung von Fasern, insbesondere
von Spänen,
zusammen mit einem Bindemittel auf einen Bandförderer oder in eine Form zur
Bildung einer Matte, zu welcher Einrichtung ein Streumaterialspeicher
gehört, der
mit einem Dosierförderer
zur Beförderung
des zu streuenden Materials zum Auslaufende des Streumaterialspeichers
ausgerüstet
ist, wobei an dem Auslaufende nach dem Dosierförderer eine Walzeneinheit angeschlossen
ist, die aus mindestens drei zueinander parallel verlaufenden Walzen
so besteht, daß zwischen
den Walzen Spalte zur Streuung und Fraktionierung von Spänen entstehen,
wobei die Spalte zwischen den Walzen gegen das Ende der Walzeneinheit
zunehmen, so daß die
feinere Spanfraktion am Einlaufende der Walzeneinheit und die gröbere Spanfraktion
am Auslaufende der Walzeneinheit ausgeschieden wird.
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Bei
Herstellung von beispielsweise Spanplattenerzeugnissen wird zur
Bildung eines Vorformlings Streuung angewandt, wobei eine Mischung
von Spänen
und Bindemittel zwecks Bildung des Vorformlings auf ein Förderband
oder in eine Form gespeist wird. Der Vorformling wird in einer kontinuierlich
arbeitenden Presse zur Platte gepreßt, oder er wird abgeschnitten
und zu einer Planpresse geführt, wo
der aus Spänen
und Bindemittel bestehende Vorformling zur Spanplatte gepreßt wird.
Ein Problem bei der Herstellung von Spanplatten ist gewesen, das Streuen
so optimal zu gestalten, daß die
Mischung von Spänen
und Bindemittel auf dem Förderband eine
gleichmäßige Matte
bildet. Weiters sollte die Streuung so erfolgen, daß in einer
fertigen Spanplatte die grobere Fraktion in der Mitte der Platte
und die feinere Fraktion in den beiden Oberflächenbereichen der Platte sich
befinden. Um diese Ziele zu erreichen, werden heutzutage verschiedene
Methoden angewandt. Allgemein wird z. B. ein Blasverfahren benutzt,
das die Mischung von Spänen
und Bindemittel fraktioniert. Das Blasverfahren führt aber
leicht zu unkontrollierter Turbulenz, wobei das Endergebnis nicht gut
genug ist. Außerdem
erfordert das Blasen viel Energie.
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Aus
der
DE 91 17 105 U1 ist
eine Vorrichtung zum Streuen fasiger Materialien bekannt geworden. Diese
Vorrichtung verfügt über eine
Streukammer, wobei an das Auslassende der Streukammer ein Walzensatz
angeordnet ist, welcher aus wenigstens drei zueinander parallel
angeordneten Walzen besteht, wobei Schlitze individuell einstellbarer
Weite zwischen den Walzen ausgebildet sind. Diese Anordnung soll
dazu dienen, eine kontrollierte Spanschicht durch Streuung auf einem
Streuförderband
auszubilden.
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Aus
der
DE 1 653 224 A ist
eine Vorrichtung zur Herstellung von Holzspanplatten oder dergleichen
bekannt geworden. Diese Vorrichtung verfügt über einen Streukasten für Späne, wobei
die Besonderheit darin besteht, dass an der zum Eintrag der Späne dienenden
offenen Oberseite des Streukastens ein im Wesentlichen parallel
zu einer Formungs- und Transportunterlage laufendes Kratzerband
vorgesehen ist, das die Füllhöhe im Streukasten
konstant hält.
Mittels dieses Kratzerbandes wird ein Überschuss an Spänen abgestreift.
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Die
EP 328 067 A2 offenbart
eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Aussortierung von feinen
und groben Spänen.
Die Vorrichtung ist als Rollsieb ausgebildet und verfügt über eine
Mehrzahl von profilierten Walzen, die bodenseitig eines Rüttelkastens
angeordnet sind.
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Aus
der
EP 175 015 A1 ist
ein Verfahren zum Längsorientieren
von Spänen
sowie eine diesbezügliche
Vorrichtung bekannt geworden. Ein solches Verfahren bzw. eine solche
Vorrichtung findet im Zuge der Herstellung von OSB-Platten Verwendung, wobei
die Besonderheit darin besteht, dass ineinanderkämmende Scheibenwalzen vorgesehen
sind, die es erlauben, das Spangut in gewünschter Weise auszurichten.
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Ein
Spänerichter
ist des Weiteren aus der
DE 37
31 322 A1 bekannt geworden, wobei zur Spanausrichtung Walzen
mit Schaufelstrukturen zum Einsatz kommen.
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Aus
der
DE 30 17 396 A1 ist
eine Vorrichtung zum Aufstreuen von Mattenstreugut auf eine bewegte
Streuunterlage bekannt geworden, wobei auch gemäß dieser Vorrichtung ineinander
kämmende Scheibenwalzen
zum Einsatz kommen.
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In
der finnischen Patentanmeldung
FI 914515 A ist eine Einrichtung beschrieben,
worin am Auslaufende eines Streumaterialspeichers nach dem Dosierförderer eine
Walzeneinheit angeschlossen ist, die aus mindestens drei zueinander
parallelen Walzen besteht, zwischen welchen Walzen weitenmäßig individuell
einstellbare Spalte entstehen, die gegen das Ende der Walzeneinheit
größer werden. Mit
einer solchen Walzeneinheit wird die Fraktionierung, d. h. Separierung
der feinen und der groben Spanfraktion voneinander, effektiver.
Am Einlaufende der Walzeneinheit wird die feinere Fraktion ausgeschieden,
und dementsprechend besteht die Fraktion am Auslaufende hauptsächlich aus
groben Spänen. Die
ausgeschiedene Fraktion fällt
durch die Spalte zwischen den Walzen herunter. Die Spaltweite wird
je nach den Fraktionierungsbedürfnissen
und der Kapazität
bestimmt. Entfernen von unbrauchbaren Partikeln aus der Mitte der
Spanfraktionen ist möglich, weil
die Partikeln nicht genügend
Raum haben, durch die Spalte zwischen den Walzen herunterzufallen, sondern
an der Oberfläche
der Walzeneinheit zu einem dieser nachgeschalteten Schnecken- oder
entsprechenden Förderer
geführt
werden. Solche schädlichen
Partikeln sind z. B. harte Leimanhäufungen oder in den Spanfluß gekommene
Metall- oder sonstige Gegenstände.
Eine solche vorbekannte Walzeneinheit hat jedoch den Nachteil, daß der Spanfluß auf der
Walzeneinheit am Anfang der Walzeneinheit, wo die Spalte zwischen
den Walzen am kleinsten sind, ziemlich dick ist. Dabei hat die im Spanfluß oben befindliche
feine Fraktion nicht immer Zeit, am Anfang der Walzeneinheit herunterzufallen, sondern
wird zum Bereich der groberen Fraktion geführt, bevor sie zwischen die
Walzen auf den Bandförderer
herunterfällt.
Dies wirkt sich natürlich
auf die Qualität
der endgültigen
Spanplatte nachteilig aus.
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Dieser
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Einrichtung zu
schaffen, womit das obengenannte Problem reduziert oder ganz abgeschafft werden
kann. Eine Einrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß über der
Walzeneinheit eine die Späne
vorsiebende Vorwalzeneinheit angeordnet ist, wobei die Vorwalzeneinheit mindestens
zwei nebeneinander befindliche Walzen umfaßt, zwischen denen ein Walzenspalt
entsteht, wobei die Vorwalzeneinheit in der Zufuhreinrichtung des
Spanmaterials dem Anfang der Walzeneinheit gegenüber angeordnet ist und wobei
die Spalte zwischen den einzelnen Walzen der Vorwalzeneinheit größer sind als
die Spalte zwischen den Walzen der Walzeneinheit, soweit diese der
Vorwalzeneinheit gegenüberliegt,
so daß ein
Teil der Späne
durch die Spalte der rotierenden Walzen herunter auf die Walzeneinheit fällt.
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Eine
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
Vorwalzeneinheit kürzer
ist als die der eigentlichen Walzeneinheit, z. B. 1/4 bis 1/2 der
Länge der
eigentlichen Walzeneinheit, und daß die Vorwalzeneinheit in der
Zufuhrrichtung des Spanmaterials dem Anfang der eigentlichen Walzeneinheit
gegenüber
angeordnet ist.
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Eine
andere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Walzen der Vorwalzeneinheit zusammen eine Ebene bilden,
die im wesentlichen parallel zur Ebene der eigentlichen Walzeneinheit
liegt.
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Noch
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Spalte zwischen den einzelnen Walzen der Vorwalzeneinheit größer sind
als die Spalte zwischen den Walzen der eigentlichen Walzeneinheit,
soweit diese der Vorwalzeneinheit gegenüberliegt.
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Mit
Hilfe der findungsgemäßen Vorwalzeneinheit
wird anfangs eine Grobsiebung durchgeführt, wodurch die grobere Fraktion
direkt zu dem Bereich der eigentlichen Walzeneinheit geführt wird,
wo ihre Siebung erfolgt. Somit ist die Feinsiebung am Anfang der
eigentlichen Walzeneinheit effektiver als früher.
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Im
folgenden wird die Erfindung mit Ausführungsformbeispielen erläutert, wobei
auf beigelegte Zeichnungen verwiesen wird, worin
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1 schematisch
dargestellt und von der Seite gesehen eine Einrichtung zur Streuung
von Spänen,
die mit einer vorbekannten Walzeneinheit ausgerüstet ist, zeigt,
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2 eine
der 1 entsprechende Einrichtung, die aber mit einer
Vorwalzeneinheit nach der Erfindung ausgerüstet ist, zeigt.
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Aus
einem Streumaterialspeicher, welcher in
1 links
oben teilweise gezeigt ist, kommt eine Spanmatte
1 von
einem Dosierförderer
2 befördert und
von einer Walze
3 dosiert auf eine Walzeneinheit, die aus
nebeneinander angeordneten rotierenden Walzen
4 besteht.
Zwischen den Walzen
4 sind Spalte, wodurch Späne auf einen
Bandförderer
5 herunterfallen,
der in der Pfeilsrichtung läuft
und die entstandene Matte
6 weiter zur Spanplattenpressung führt. Der
Walzeneinheit
4 ist ein Schnecken- oder entsprechender
Förderer
8 nachgeschaltet,
der die unbrauchbaren Partikeln aufnimmt und entfernt. Solche schädlichen
Partikeln sind z. B. harte Leimanhäufungen oder in den Spanfluß gekommene
Metall- oder entsprechende Gegenstände. Eine solche Streueinrichtung
ist aus der
finnischen Patentanmeldung
Nr. 313515 vorbekannt.
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Diese
Erfindung bezieht sich auf den Walzenbereich einer solchen Streueinrichtung.
In der Erfindung kann weiterhin eine vorbekannte Walzeneinheit verwendet
werden, aber es ist der 2 entsprechend über der
Walzeneinheit 4 eine Vorwalzeneinheit zur Vorsiebung der
Späne angeordnet,
die aus mindestens zwei nebeneinander befindlichen rotierenden Walzen 7 besteht,
zwischen denen ein Walzenabstand bzw. Walzenabstände entstehen. Die Länge der
Vorwalzeneinheit 7 ist kleiner als die der eigentlichen
Walzeneinheit 4, z. B. ca. 1/4 bis 1/2 der Länge der
eigentlichen Walzeneinheit, und die Vorwalzeneinheit ist in der
Zufuhrrichtung des Spanmaterials dem Anfang der eigentlichen Walzeneinheit gegenüber angeordnet.
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Die
einzelnen Walzen der Vorwalzeneinheit bilden zusammen eine Ebene,
die im wesentlichen parallel zur Ebene der eigentlichen Walzeneinheit liegt,
aber sie können
natürlich
nötigenfalls
von dieser Ebene auch abweichen. Die Spalte zwischen den einzelnen
Walzen 7 der Vorwalzeneinheit sind größer als die Spalte zwischen
den Walzen 4 der eigentlichen Walzeneinheit, soweit diese
der Vorwalzeneinheit gegenüberliegt.
Auch ist die Oberflächenmusterung
der einzelnen Walzen 7 der Vorwalzeneinheit größer als
die Oberflächenmusterung
der Walzen 4 der eigentlichen Walzeneinheit, soweit diese
der Vorwalzeneinheit gegenüberliegt.
Die Tiefe der Oberflächenmusterung
der Walzen 7 der Vorwalzeneinheit kann beispielsweise 1,9
mm sein, während
die Tiefe der Oberflächenmusterung
der Walzen 4 der eigentlichen Walzeneinheit, soweit diese
der Vorwalzeneinheit gegenüberliegt,
beispielsweise unter 1 mm ist.
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Die
Vorwalzeneinheit 7 funktioniert in der Praxis so, daß wenn der
Spanfluß von
der Walze 3 gesteuert zum Anfang der Vorwalzeneinheit 7 kommt,
fällt ein
Teil der Späne
durch die Spalte der rotierenden Walzen 7 herunter auf
die eigentliche Walzereinheit 4 und zwar besonders dort,
wo die Abstände
der Walzen 4 am kleinsten sind, wobei nun die feinste Fraktion
an dieser Stelle durch Spalte zwischen den Walzen 4 nach
unten auf den Bandförderer 5 gelangt.
Die gröbsten
der Späne
laufen weiter auf der Vorwalzeneinheit und fallen erst am Ende der Vorwalzeneinheit 7 auf
die eigentliche Walzeneinheit 4 herunter, und dieses Material
fällt,
falls nicht zu grob, durch Spalte zwischen den Walzen 4 auf
den Bandförderer.
Wie schon oben erwähnt
wurde, ist es vorteilhaft, so anzuordnen, daß die Spalte zwischen den Walzen 4 der
eigentlichen Walzeneinheit gegen das Ende der Walzeneinheit zunehmen,
wobei die gröbste
Fraktion durch die letzten Walzenspalte herunterfällt oder
aber als Ausschuß von
einem Schneckenförderer 8 aufgenommen
und entfernt wird.
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Einem
Fachmann der Branche ist offensichtlich, daß die Erfindung nicht auf die
obigen Ausführungsformbeispiele
beschränkt
ist, sondern im Rahmen der nachstehenden Patentansprüche variiert werden
kann. Somit können
sich Einzelheiten der eigentlichen Walzeneinheit von der obigen
Beschreibung erheblich unterscheiden. Außerdem können die Walzen 7 der
Vorwalzeneinheit erforderlichenfalls unter sich ungleich sein, z.
B. betreffend Durchmesser, Oberflächenmusterung, Drehrichtung
und Drehgeschwindigkeit. Ebenfalls kann die Höhenlage der Walzen 7 im
Verhältnis
zueinander variieren. Tiefe und Form des Profils der Oberflächenmusterung
aller Walzen 7 kann variieren. Die Oberflächenmusterung kann
eine gefräste,
gedrehte, aufgeleimte oder sonstige entsprechende Fläche mit
Nutenmusterung sein. Ferner können
die Walzen mit Kühlung
ausgestattet sein. Außer
den Eigenschaften der einzelnen Walzen 7 sind auch die
Weiten der Walzenspalte einstellbar, indem Walzenachsen bei bedarf
zueinander oder auseinander verstellt werden (dies gilt auch für eine einzelne
Walzenachse). Die Walzenabstände
sind individuell einstellbar, d. h. jeder Walzenabstand kann unabhängig von
den übrigen
eingestellt werden. Die Vorwalzeneinheit 7 braucht also
nicht planar zu sein. Jedenfalls kann der Neigungswinkel einer planaren Walzeneinheit 7 auch
frei eingestellt werden. Mechanismen und Anordnungen, womit die
verschiedenen Einstellungen durchgeführt werden, sind oben nicht näher erläutert worden,
da davon ausgegangen wird, daß ihre
Konstruktionen einem Fachmann der Branche selbstverständlich sind.
Die Vorwalzeneinheit kann auch dieselbe Länge aufweisen wie die eigentliche
Walzeneinheit.