DE4325721A1 - Anzeigevorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anzeigevorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs l.

Derartige Anzeigevorrichtungen sind allgemein bekannt. Die Geschwindigkeitsanzeige zeigt dabei allein die eigene Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs an.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anzeige­ Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der auf übersichtliche Weise ein Bezug zwischen der Ei­ gengeschwindigkeit und einer weiteren für das Kraftfahr­ zeug maßgeblichen Geschwindigkeit, der sog. Richtge­ schwindigkeit hergestellt ist.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Patentanspruchs 1.

Bei der Richtgeschwindigkeit handelt es sich beispiels­ weise um einen Geschwindigkeitswert, der für den jeweili­ gen Betriebsort des Kraftfahrzeugs maßgeblich ist. Bei­ spielsweise kann es sich dabei um die vorgeschriebene Ge­ schwindigkeit in geschlossenen Ortschaften von beispiels­ weise 50 oder 60 km/h handeln. Dieser Geschwindigkeits­ wert kann willkürlich oder selbsttätig, beispielsweise aufgrund der Fahrweise vorgegeben sein. Letzteres kann beispielsweise mit Hilfe der Anzahl von Stops innerhalb einer vorgegebenen Meßzeit oder der für Stadtverkehr ty­ pischen sonstigen Betriebsweise des Kraftfahrzeugs gewon­ nen werden. Bei der Richtgeschwindigkeit kann es sich beispielsweise auch um die vorgegebene Geschwindigkeit handeln, die durch den Fahrer am Tempomaten eingestellt ist. Ebenso kann die Richtgeschwindigkeit drahtlos durch "intelligente" Straßenpfosten, Schilderbrücken und dgl. in das Kraftfahrzeug übertragen werden.

Bei der Richtgeschwindigkeit kann es sich auch um die Ge­ schwindigkeit eines vorausfahrenden Objekts handeln. Be­ sonders vorteilhaft in diesem Zusammenhang ist es, diese Geschwindigkeit mit Hilfe eines Abstandsmeßgeräts vom Kraftfahrzeug aus zu bestimmen. Derartige Geräte sind be­ kannt und arbeiten beispielsweise auf Radar- oder Laser­ basis. Die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Objekts ergibt sich unter Zugrundelegung der Eigengeschwindigkeit aus der Veränderung des Abstands zwischen dem Objekt und dem Kraftfahrzeug selbst.

Die zuletzt genannte zusätzliche Anzeige der Differenzge­ schwindigkeit zwischen Objekt und Kraftfahrzeug ist be­ sonders bei Dunkelheit von Vorteil, da der Fahrer dann das Verhalten des Objekts nur sehr ungenau einschätzen kann, andererseits aber eine rechtzeitige Anpassung der eigenen Geschwindigkeit besonders wichtig ist.

Die Anzeige der Differenzgeschwindigkeit kann auf unter­ schiedliche Weise erfolgen. So ist es beispielsweise mög­ lich, die Differenzgeschwindigkeit nur dann anzuzeigen, wenn die Eigengeschwindigkeit größer als die Richtge­ schwindigkeit ist. Im Falle der Geschwindigkeit eines vorausfahrenden Objekts wird die Differenzgeschwindigkeit dann angezeigt, wenn sich das Kraftfahrzeug dem Objekt annähert.

Alternativ ist es möglich, nur im umgekehrten Fall die Differenzgeschwindigkeit anzuzeigen. Die Richtgeschwin­ digkeit ist dann größer als die Eigengeschwindigkeit.

Diese Anwendung kommt dann in Frage, wenn eine vorgege­ bene Richtgeschwindigkeit im Interesse eines gleichmäßi­ gen Verkehrsflusses eingehalten werden soll und jedes Un­ terschreiten der Richtgeschwindigkeit zu einer Beein­ trächtigung des Verkehrsflusses führt.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die Differenzge­ schwindigkeit in beiden Fällen wiederzugeben. Es ist dann besonders vorteilhaft, die Differenzgeschwindigkeit vor­ zeichenrichtig wiederzugeben. Die Wiedergabe der Diffe­ renzgeschwindigkeit ist unterschiedlich, wenn sich bei­ spielsweise das Objekt mit größerer oder mit kleinerer Geschwindigkeit als das Kraftfahrzeug bewegt. Auf diese Weise ist es möglich, "auf einen Blick" zu erkennen, ob aus dem Verhalten des Objekts eine besondere Gefahr re­ sultiert.

Die Wiedergabe der Differenzgeschwindigkeit kann auf un­ terschiedliche Weise vorgenommen werden. Sie erfolgt ins­ besondere in einer Form, die der Darstellungsart der ei­ genen Geschwindigkeit angepaßt ist. Wird die eigene Ge­ schwindigkeit digital wiedergegeben, so kann die Diffe­ renzgeschwindigkeit ebenfalls digital durch entsprechende Gegenüberstellung des Werts der Differenzgeschwindigkeit erfolgen.

Besonders vorteilhafte Darstellungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn die Anzeige der eigenen Geschwindigkeit in konventioneller Weise mit Hilfe eines Zeigerinstruments erfolgt. Es ist dann möglich, die Differenzgeschwindig­ keit auf optische Weise besonders einprägsam darzustel­ len. So kann die Differenzgeschwindigkeit beispielsweise in Form eines Kreissegments vorgenommen werden, das sich optisch an den Zeiger für die Eigengeschwindigkeit an­ schließt und dessen Fläche ein Maß für die Differenzge­ schwindigkeit ist. Alternativ oder ergänzend kann die Differenzgeschwindigkeit auch in Form eines Kreisbogens widergegeben werden, der Teil des vom Zeiger für die Ei­ gengeschwindigkeit beschriebenen Kreisbogens ist. Die Länge des Kreisbogens, der der Differenzgeschwindigkeit zugeordnet ist, wird dabei entsprechend der Größe der Differenzgeschwindigkeit gewählt.

Zusätzlich kann die Bedeutung der angezeigten Differenz­ geschwindigkeit durch eine geeignete optische Unterstrei­ chung verstärkt werden. So kann beispielsweise die Farbe (z. B. rot oder grün) der gewählten Darstellung davon ab­ hängig sein, ob die Differenzgeschwindigkeit negativ oder positiv ist. Im ersten Fall besitzt das Objekt eine klei­ nere Geschwindigkeit als das Kraftfahrzeug, das Kraft­ fahrzeug fährt also auf das Objekt auf. Rot signalisiert die Gefahr, entfernt sich das Objekt hingegen vom Kraft­ fahrzeug, wird durch die Farbe grün signalisiert, daß sich das Gefahrenpotential verringert.

Für den Fall der Annäherung an das Objekt kann zusätzlich die Art der Darstellung in ihrer Wirkung verstärkt wer­ den, indem die Anzeige der Differenzgeschwindigkeit bei­ spielsweise blinkend oder in ihrer Intensität zunehmend gewählt wird. Damit erhält der Fahrer besonders plastisch signalisiert, daß die Kollisionsgefahr mit dem Objekt zu­ nimmt und er die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs ver­ ringern soll. Zur Betonung kann eine kritische Anzeige für die Differenzgeschwindigkeit auch akustisch bei­ spielsweise durch Ausgabe eines Gongzeichens unterstri­ chen werden.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 schematisch eine Anzeigevorrichtung für die Differenzgeschwindigkeit eines Objekts, die der Anzeige der Eigengeschwindigkeit des Kraftfahr­ zeugs überlagert ist

Fig. 2 eine Alternative zur Anzeigevorrichtung von Fig. 1.

Fig. 1 zeigt ein konventionelles Zeiger-Anzeigeinstrument 1, bei dem eine Stellung des Zeigers 2 in Verbindung mit einer Skala 3 auf dem Außenrand des Kreises, der vom Zei­ ger 2 überstrichen wird, die momentane Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs anzeigt.

Ergänzend wird die Differenzgeschwindigkeit zu einem vor­ ausbefindlichen Objekt (nicht dargestellt) in Form eines Kreissegments 4 angezeigt. Die Fläche des Kreissegments ist proportional zur Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Objekt. Die konstruktive Ausge­ staltung der hinsichtlich Lage und Größe variablen be­ leuchteten Fläche für das Kreissegment zur Folge in Form eines LCD-Displays, das entsprechend hellgetastet wird. Das Kreissegment ist in seiner Lage bestimmt durch den Zeiger 2 als eine Begrenzung und als weitere Begrenzung eine Linie 5, deren Lange gleich der des Zeigers 2 ist und die ihrerseits die Geschwindigkeit des Objekts mar­ kiert. Ist die Geschwindigkeit des Objekts kleiner als die Eigengeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, so befindet sich das Segment 4 - bezogen auf die Bewegungsbahn des Zeigers 2 hinter diesem, ist die Geschwindigkeit hingegen größer, so befinden sich die Linie 5 vor dem Zeiger 2. Durch die Lage des Segments 4 bezogen auf den Zeiger 2 ist damit ohne weiteres erkennbar, ob eine Kollisionsge­ fahr besteht und zunimmt oder ob diese Gefahr sich ver­ ringert. Je größer das Segment 4 ist d. h. das Objekt eine umso kleinere Geschwindigkeit als das Kraftfahrzeug be­ sitzt, desto größer ist auch die Kollisionsgefahr. Damit läßt sich durch die Darstellung in der erfindungsgemäßen Weise die Kollisionsgefahr besonders eindringlich signa­ lisieren.

Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 2 wird anstelle eines Kreissegments ein Kreisbogen gewählt, der aus einzelnen LEDs besteht und der etwa auf dem Umfang der Anzeigeflä­ che 1 verläuft. Von diesen LEDs sind die zwischen dem Wert der eigenen Geschwindigkeit und dem Wert der Ge­ schwindigkeit des Objekts gelegenen leuchtend. Wie beim Ausführungsbeispiel von Fig. 1 möglich, kann die Farbe der Leuchtdioden davon abhängig sein, ob das Objekt eine größere oder eine kleinere Geschwindigkeit als das Kraft­ fahrzeug selbst besitzt. Die in Fig. 2 dargestellten vier Leuchtdioden besitzen beispielsweise rote Farbe, wenn die Geschwindigkeit des Objekts kleiner als die des Kraft­ fahrzeugs ist. Hingegen ändert sich die Farbe der Leucht­ dioden in eine grüne Farbe, wenn die Geschwindigkeit des Objekts größer als die des Kraftfahrzeugs ist. Die Leuchtdioden liegen dann, bezogen auf die Stellung- und Bewegungsbahn des Zeigers 2, vor diesem (Pfeil 6).

Ergänzend kann auch die eingestellte Sollgeschwindigkeit, eines nicht dargestellten Tempomaten in Form eines zu­ sätzlichen Leuchtdiode 7 als zusätzlicher Orientierungs­ punkt gegeben werden. Damit ist es möglich, auf einen Blick die Eigengeschwindigkeit in Bezug auf die Sollge­ schwindigkeit und die Geschwindigkeit des Objekts zu er­ fassen.

Damit läßt sich durch Darstellung der Abstandsänderung eines Objekts, die mit Hilfe einer nicht dargestellten Abstandsmeßvorrichtung mit einen nachgeschalteten Diffe­ renzierstufe bestimmt wird, das Maß einer Kollisionsge­ fahr zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Objekt auf beson­ ders einprägsame Weise darstellen.

Wie bereits eingangs erwähnt, kann anstelle der Geschwin­ digkeit des Objekts oder der für den Tempomaten maßgebli­ che Sollgeschwindigkeit, jeweils als Richtgeschwindig­ keit, auch der für das Kraftfahrzeug maßgebliche Ge­ schwindigkeitswert drahtlos über Warnbaken, Leitpfosten, Schilderbrücken und dgl. vorgegeben werden. Die Abgabe eines entsprechenden Signals kann per Funk, optisch oder akustisch erfolgen. Über einen entsprechenden Empfänger wird der dann maßgebliche Wert der Richtgeschwindigkeit aufgenommen und mittels des erfindungsgemäßen Anzeigemit­ tels visualisiert. Damit läßt sich auf besonders deutli­ che Weise ein Bezug zwischen der Eigengeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und dem für das Kraftfahrzeug maßgeblichen Wert der Richtgeschwindigkeit darstellen.

Claims (11)

1. Anzeigevorrichtung für Kraftfahrzeuge zur Darstel­ lung der Eigengeschwindigkeit, gekennzeichnet durch ein Anzeigemittel für die Dif­ ferenzgeschwindigkeit zwischen der Eigengeschwindig­ keit und einer Richtgeschwindigkeit.

2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigemittel nur wirksam ist, wenn die Eigengeschwindigkeit größer als die Richtgeschwindigkeit ist.

3. Anzeigevorrichtung für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenzgeschwin­ digkeit zwischen der Eigengeschwindigkeit und der Richtgeschwindigkeit vorzeichenrichtig auch dann dargestellt ist, wenn die Eigengeschwindigkeit klei­ ner als die Richtgeschwindigkeit ist.

4. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigengeschwindigkeit mittels eines Zeigerinstruments dargestellt ist und daß sich das Anzeigemittel optisch an den Zeiger an­ schließt und eine Größe besitzt, die ein Maß für die Differenzgeschwindigkeit ist.

5. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigemittel einen Kreisbogen beschreibt, der Teil des vom Zeiger be­ schriebenen Kreises ist.

6. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigemittel ein Kreissektor ist.

7. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigemittel eine vom Vorzeichen der Differenzgeschwindigkeit abhän­ gige Farbe besitzt.

8. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert der Richtge­ schwindigkeit drahtlos in das Kraftfahrzeug übertra­ gen ist.

9. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtgeschwindigkeit willkürlich durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs vor­ gebbar ist.

10. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtgeschwindigkeit gleich der Geschwindigkeit eines vorausbefindlichen Objekts ist.

11. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtgeschwindigkeit mittels einer Abstandsmeßvorrichtung vom Kraftfahr­ zeug aus bestimmt ist.