DE4313555C1 - Dachkonstruktion eines Fahrzeuges - Google Patents
Dachkonstruktion eines FahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Dachkonstruktion eines Fahrzeuges, die gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende seitliche
Dachholme aufweist, an denen nach innen gerichtete etwa horizontale Flansche
angeordnet sind und die darüberhinaus wenigstens ein Dachteil zum Verschließen einer
zwischen den Dachholmen liegenden Dachöffnung umfaßt.
Eine derartige Dachkonstruktion ist aus der DE 35 45 871 A1 bekannt. Bei dieser umfaßt
das in eine feste Dachrahmenkonstruktion einsetzbare Dachteil, das als fertig montiertes
und lackiertes Modul-Einsatzdach vom Zulieferer an den Fahrzeughersteller geliefert
wird, eine einzige durchgehende Dachplatte, die an den Dachholmen beispielsweise durch
Verschrauben, Kleben oder dergleichen befestigt wird. Durch diese bekannte Lösung
ergeben sich zwar beim Fahrzeughersteller durch die Anlieferung eines komplett
vormontierten und geprüften Dachmoduls Vorteile im Hinblick auf eine
Großserienmontage, jedoch muß für jede Abweichung des Dachmoduls ein eigenes
vollständiges Dachmodul mit speziellen Werkzeugen beim Fahrzeugzulieferer angefertigt
werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dachkonstruktion eines
Fahrzeuges
der eingangs genannten Art
zu schaffen, die die Vorteile eines schnellen Einbaues beim Fahrzeughersteller
mit einer großen Variabilität hinsichtlich des Aufbaues des Dachmoduls verbindet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst.
Die Lösung sieht vor, daß vom Fahrzeughersteller an jedem Dachholm in Längsrichtung
hintereinander wenigstens zwei vom Aufbau der Rohkarosserie her maßlich eindeutige
Fixierpunkte (Masterpoints) angeordnet sind. Beim Fahrzeugzulieferer werden gemäß den
Wünschen des Endkunden verschiedene modulare Dachteile hintereinander angeordnet
und mit zwei seitlichen Dachleisten, sowie gegebenenfalls mit einem vorderen und
hinteren Rahmenteil zu einer vormontierten Baueinheit verbunden, die aufgrund ihrer im
gleichen Abstand wie die Fixierpunkte an der Rohkarosserie an den Dachleisten
angeordneten Befestigungspunkte unabhängig von der Verwendung einzelner Dachmodule
immer an den gleichen Punkten der Rohkarosserie befestigbar ist. Durch die
erfindungsgemäß ausgebildete Dachkonstruktion läßt sich durch eine einmalige Abstimmung zwischen
Fahrzeughersteller und Zulieferer, sowie durch Verwendung deckungsgleicher Lehren für
die Erzeugung der Fixierpunkte an der Rohkarosserie und der Befestigungspunkte an den
Dachleisten eine große Vielzahl von Dachvarianten durch Zusammenfügen verschiedener
Dachteile realisieren, wobei die Montage des fertigen Einsatzdaches an der Karosserie
stets an den gleichen Stellen erfolgt. Dies ist im Hinblick auf die Verwendung von
Montagerobotern ausgesprochen vorteilhaft. Da ein Abgleich des fertigen Dachmoduls
hinsichtlich der Rohkarosserie stets an den gleichen Punkten erfolgt, ist auch eine
Verlängerung von Fahrzeugen für Sonderbauformen mit einfachen Mitteln realisierbar,
wozu dachseitig lediglich das Hinzufügen eines oder mehrerer Dachteile an einer
verlängerten Dachleiste erforderlich ist.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Fixierpunkte an den Dachholmen sieht vor, daß diese
von quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden, an den Dachholmen angeordneten, von der
Innenseite her zugänglichen Einschraubbuchsen gebildet werden, an denen von der
Dachinnenseite her die Befestigungspunkte an den Dachleisten mittels Bundschrauben
befestigbar sind. Derartige Einschraubbuchsen sind insbesondere dann vorteilhaft zum
Ausgleich von Fertigungstoleranzen geeignet, wenn sie aus flexiblem Material,
vorzugsweise aus Polyamid, bestehen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die
Einschraubbuchsen aus flexiblem Material von einer Traghülse aus festem Material wie
Metall umgeben sind.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Dachholme zur Aufnahme der Einschraubbuchsen und
gegebenenfalls der umgebenden Traghülsen zumindestens im Bereich der Fixierpunkte
durch wenigstens ein parallel zu ihnen angeordnetes Verstärkungsblech verstärkt sind,
wobei die Einschraubbuchsen dann von einer nach innen gerichteten Wand des
Dachholmes und/oder den Verstärkungsblechen aufgenommen und gehalten werden.
Durch diese Maßnahmen wird die Tragfähigkeit der Fixierpunkte wesentlich erhöht.
Zur Abdichtung zwischen Rohkarosserie und Dachmodul ist es vorteilhaft, wenn zwischen
den Flanschen an den Dachholmen und den Dachleisten ein durchgehender Dichtstreifen
aus flexiblem Material vorgesehen ist. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung wird
dieser Dichtstreifen von einer Kleberschicht gebildet, die zwischen der Unterseite der
Dachleisten und der Oberseite des Flansches liegt und die neben der Abdichtungsfunktion
auch eine zusätzliche feste Verbindung zwischen den Dachleisten und der Rohkarosserie
herstellt. Für eine Entfernung des Dachmoduls im Reparatur- oder Umbaufall ist es
vorteilhaft, wenn in der Nähe dieser Kleberschicht ein ausreißbarer Kunststoffaden zum
Durchtrennen derselben integriert ist.
Ein Mehrfachnutzen der Befestigungspunkte (Bundschrauben) ergibt sich dadurch, daß an
diesen beim Transport und bei der Montage des Einsatzdaches Werkzeuge von Transport-,
Bevorratungs- und Montageeinrichtungen angreifen. Da die Fixierpunkte ohnehin
sinnvollerweise so gewählt werden, daß sie eine möglichst verwindungsfreie Aufhängung
des gesamten Dachmoduls ermöglichen, ist es sinnvoll, diese Befestigungspunkte zu den
vorstehend genannten Zwecken mit greiferartigen Zangenwerkzeugen zu umfassen.
Ein weiterer Mehrfachnutzen für die Fixierpunkte bzw. Befestigungspunkte ergibt sich
dadurch, daß an diesen nach der Montage des Modul-Einsatzdaches Zusatzteile wie eine
Dachreling oder die Dachhöhe vergrößernde Dachaufbauten befestigt werden können. Der Zugriff
zu den Befestigungspunkten für die vorstehend genannten Zwecke wird vorteilhaft
dadurch erreicht, daß die Dachleisten zumindestens teilweise als Hohlprofil ausgebildet
sind, wobei dieses im Bereich der Befestigungspunkte nach oben hin Öffnungen aufweist,
durch die die Greifwerkzeuge eingreifen können. In einer vorteilhaften Weiterbildung sind
im oberen Teil der Dachleisten Abdeckleisten angeordnet, die im Bereich der Öffnungen
öffnungsfähige Abdeckteile aufweisen. Dadurch ergibt sich durch Entfernen, Aufklappen
oder Wegschieben der Abdeckteile eine einfache Zugriffsmöglichkeit zu den
Befestigungspunkten, verbunden mit einem günstigen optischen Eindruck des gesamten
fertig montierten Daches bei Verschließen der Abdeckteile. Vorteilhaft ist ferner eine
Ausgestaltung, bei der die Abdeckleiste und die modulartigen Dachteile mittels derselben
Befestigungsmittel an der Dachleiste befestigt sind. Dadurch wird auch für diese
Befestigungsmittel, wie z. B. Schrauben, ein Mehrfachnutzen erreicht.
Eine besonders vorteilhafte Variation in der Zusammenstellung von Dachmodulen sieht
vor, daß wenigstens eines der Dachteile eine in Fahrzeuglängsrichtung zur Freigabe einer
Schiebedachöffnung verschiebbaren Dachdeckel umfaßt, wobei oberhalb der
Schiebedachöffnung an den Befestigungspunkten ein die Dachhöhe vergrößernder
Dachaufbau befestigt ist. Mittels einer solchen Anordnung ist eine einfache Umrüstung
eines Fahrzeuges derart möglich, daß das geöffnete Schiebedachteil, welches
beispielsweise oberhalb eines im hinteren Teil des Fahrzeuges liegenden Gepäckraumes
angeordnet ist, durch nach vorne Schieben einen erhöhten Laderaum freigibt, welcher von
oben her durch den erhöhten Dachaufbau wetterfest abgeschlossen wird. Ein solcher
erhöhter Dachaufbau läßt sich beispielsweise vorteilhaft für den Transport von Fahrrädern
verwenden. Eine andere Variante kann z. B. darin bestehen, daß ein geöffneter
verschiebbarer Dachdeckel von einer aus kugelsicherem Glas gefertigten Glaskuppel
überspannt wird, so daß ein derartiges Sonderfahrzeug für Fahrten von gefährdeten
Personen durch eine größere Menschenmenge geeignet ist. Eine weitere
Nutzungsmöglichkeit kann darin bestehen, daß in der Nähe des Randes einer durch einen
verschiebbaren Dachdeckel freigegebene Schiebedachöffnung durch Befestigung an den
Befestigungspunkten ein Stativhalter für eine Kamera angeordnet wird, wodurch das
Fahrzeug für Filmaufnahmen mit mitfahrender Kamera geeignet wird. Schließlich können
an den Befestigungspunkten großflächige, die gesamte Dachfläche überspannende
Zusatzdacheinrichtungen, wie aufklappbare Zelte oder kieloben liegende Boote, befestigt
werden. Alle vorstehend genannten Zusatzeinrichtungen und -teile werden ohne
zusätzlichen Aufwand mit den gleichen Greifwerkzeugen an den einheitlichen beabstandeten
Befestigungspunkten befestigt. Somit ist eine nahezu universelle Verwendbarkeit des
erfindungsgemäß ausgebildeten Daches für Sonderzwecke gegeben.
Bei einer Verwendung von verschiebbaren Dachplatten in einem oder in mehreren der
Dachteile ist es vorteilhaft, wenn an den Dachleisten Führungsschienen für den
verschiebbaren Dachdeckel, sowie gegebenenfalls Aufnahmen zur Befestigung eines festen
Fahrzeughimmels angeformt sind. Eine solche Anordnung bringt sowohl Zeit- und
Kostenvorteile beim Zulieferer bei der Zusammenstellung des Dachmoduls, als auch beim Fahrzeughersteller zur
Komplettierung des Daches mit einer Himmelauskleidung.
Zur Anpassung an heute übliche gekrümmte Dachkonturen ist es vorteilhaft, wenn die
Dachleisten und/oder die Abdeckleisten gebogen und/oder in Längsrichtung geteilt sind.
Bei einer derartigen zur Verringerung der Breite im hinteren Fahrzeugteil gekrümmten
Dachkontur ist es vorteilhaft, wenn ein an seiner Hinterkante schmalerer Dachdeckel durch
einen Breitenausgleich ermöglichende Gleitelemente an sich ebenfalls nach hinten
verengenden Führungsschienen verschiebbar geführt ist.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dachkonstruktion
anhand der Zeichnungen erklärt. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Dachkonstruktion eines
Fahrzeuges,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Dachholm im Bereich eines Fixierpunktes bei
der Herstellung des Rohbaus,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die gleiche Stelle gemäß Fig. 2 bei der Montage des
Einsatzdaches,
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Zusammenbaus eines Einsatzdaches beim
Zulieferer,
Fig. 5-9 mögliche Varianten von Einsatzdächern,
Fig. 10+11 Varianten der Zusammenfügung von Dachteilen zu einem Einsatzdach im
Bereich der quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Fugen,
Fig. 12 einen vergrößerten Querschnitt durch einen Dachholm und den Seitenrand
eines Einsatzdaches im Bereich des Fixier- bzw. Befestigungspunktes,
Fig. 13 einen Teillängsschnitt durch eine Dachleiste mit einem am Befestigungspunkt
angreifenden Greifwerkzeug,
Fig. 14 einen Querschnitt im Bereich des Fixier- bzw. Befestigungspunktes mit einer
dort befestigten Dachreling,
Fig. 15 eine erste Nutzungsmöglichkeit eines mit einer öffnungsfähigen Dachplatte und
zusätzlichen Dachaufbauten versehenen Einsatzdaches,
Fig. 16 eine zweite Nutzungsmöglichkeit eines mit einer verschiebbaren Dachplatte
und einem zusätzlichen Dachaufbau versehenen Einsatzdaches,
Fig. 17a+b eine schematische Darstellung einer Verlängerung eines Einsatzdaches bei
einer erforderlichen Verlängerung des Fahrzeuges,
Fig. 18 einen Querschnitt durch einen hinteren Fixierungspunkt mit einer
Spriegelbefestigung zur Dacherhöhung,
Fig. 19 die Draufsicht auf ein Dach mit nicht parallelen Führungsschienen,
Fig. 20 den Querschnitt längs der Linie XX-XX in Fig. 19.
In Fig. 1 ist schematisch eine Dachkonstruktion eines Fahrzeuges 1 dargestellt. Das
Fahrzeug 1 verfügt über zwei seitliche Dachholme 2, zwischen denen im Rohbauzustand
eine nicht näher bezeichnete Dachöffnung gebildet wird. Diese Dachöffnung wird durch
ein bei einem Zulieferer komplett vormontiertes und lackiertes Einsatzdach 3 bei der
Montage am Fließband des Fahrzeugherstellers verschlossen. Das Einsatzdach 3 ist
modular aufgebaut, d. h. es kann aus verschieden gestalteten Dachteilen 4A und 4B
zusammengesetzt sein. Dieses Zusammensetzen erfolgt, wie weiter unten beschrieben,
beim Zulieferer. Die Befestigung des Modul-Einsatzdaches 3 erfolgt beim
Fahrzeughersteller stets an denselben Fixierpunkten 5, die als maßlich eindeutige
Referenzpunkte für die Befestigung des Modul-Einsatzdaches 3 an den Dachholmen 2
angeordnet sind.
In Fig. 2 ist ein solcher Fixierpunkt 5 beim Zusammenbau der Rohkarosse dargestellt. Der
Dachholm 2 wird im Bereich des Fixierpunktes 5 durch zwei Verstärkungsbleche 6A und 6B
verstärkt, die gemeinsam mit den den Dachholm 2 bildenden Blechen zu einem zum
Fahrzeuginneren hin gerichteten, etwa horizontal verlaufenden Flansch 8
zusammengefügt sind. Nach Ansetzen einer Rohbaulehre 9A wird mittels eines
schematisch dargestellten Werkzeuges 10 der Fixierpunkt 5 im Bereich der durch die
Verstärkungsbleche 6A und 6B verstärkten Dachholme 2 hergestellt. Als zweckmäßig hat sich
dabei eine Ausgestaltung erwiesen, bei der in einer gemeinsamen, die Verstärkungsbleche
6A und 6b durchdringenden Bohrung eine Traghülse 7 aus Metall fest angeordnet ist. In diese
Traghülse 7 wird, wie in Fig. 3 dargestellt, eine Einschraubbuchse 12 aus flexiblem
Material, wie Polyamid, eingesetzt.
Beim Fahrzeugzulieferer wird bei der Montage eines Einsatzdaches (Fig. 4) eine zur Lehre
9A identische Lehre 9B verwendet. Das Einsatzdach 3 entsteht dadurch, daß an zwei
seitlich längs laufenden Dachleisten 11 zur Erzeugung eines geschlossenen Rahmens vorne
ein Rahmenvorderteil 21 und hinten ein Rahmenhinterteil 22 angefügt wird. Optional
kann zwischen diesen beiden Teilen ein zusätzlicher Querholm 23 zur Verbindung der
Dachleisten 11 vorgesehen sein. Die Dachleisten 11 weisen als Bohrungen ausgebildete
Befestigungspunkte 20 auf, die durch Anlegen der Lehre 9B gefertigt werden. Da
der Abstand der Befestigungspunkte 20 untereinander sowie zur Vorderkante der
Dachleisten 11 durch Verwendung identischer Lehren 9B beim Zulieferer und 9A beim
Fahrzeughersteller exakt der Position der Fixierpunkte 5 an der Rohkarosserie entspricht,
können unabhängig davon, welche Module (Dachteile) an den Dachleisten 11 befestigt
werden, die Einsatzdächer 3 in der Montagelinie stets an den gleichen Fixierpunkten 5 der
Fahrzeugkarosserie befestigt werden. Dies ist insbesondere bei Verwendung von
Montagerobotern von großem Vorteil. Der Vielfalt der an den Dachleisten 11
anbringbaren Dachteile 4, 4A, 4B, 24 und 25 sind dabei, wie weiter unten beschrieben, keine
Grenzen gesetzt. Somit kann mittels des Modul-Einsatzdaches eine große Variabilität im
Aufbau des Daches verbunden werden mit einer Vereinheitlichung der Montage, so daß
beim Fahrzeughersteller keinerlei zusätzliche Belastung bei der Lagerung oder der
Montage entstehen. Beim Zusammenfügen des Einsatzdaches 3 gemäß Fig. 4 können, wie
die Fig. 5 bis 9 zeigen, verschiedenste Dachteile an den Dachleisten 11 befestigt werden. So
zeigt Fig. 5 eine einfache durchgehende Dachplatte (Teil 24) und Fig. 6 ein Frontlüfterdach (Teil 25)
mit einer im vorderen Bereich nach oben ausstellbaren Lüftungsklappe 27 und in diesem
Bereich an der Innenverkleidung angeordneten Lüftungsschlitzen 26. In Fig. 7 ist an den
Dachleisten 11 ein Schiebedach montiert, das aus einem festen Dachteil 4B, einer
verschiebbaren Dachplatte (Schiebedachdeckel 17) einem darunter verschiebbar
angeordneten Schiebehimmel 29 sowie zusätzlich einer im vorderen Bereich angeordneten
Lüftungsklappe 27 besteht. Die Fig. 8 und 9 zeigen ein an den Dachleisten 11 befestigtes
Doppeldeckelschiebedach, wobei in Fig. 8 ein vorderer Schiebedachdeckel 17A unter den
hinteren Schiebedachdeckel 17B geschoben ist und dadurch eine Dachöffnung 28A
freigibt. In Fig. 9 hingegen ist der hintere Schiebedachdeckel 17B über den vorderen
Schiebedachdeckel 17A geschoben und gibt dadurch im hinteren Bereich des Fahrzeuges
eine Dachöffnung 28B frei. In Fig. 9 ist in dünnen ausgezogenen Linien mit den
Bezugszahlen 17A′ bzw. 29A′ und 22′ angedeutet, daß sich bei einer Verlängerung des
Fahrzeuges durch eine einfache Verlängerung eines oder beider der Schiebedachdeckel
17A′ sowie des zugehörigen Schiebedachhimmels 29A′ und eine Verlegung des
Rahmenhinterteils 22 nach hinten ein Einsatzdach 3 leicht an ein verlängertes Fahrzeug
anpassen läßt.
In den Fig. 10 und 11 ist das Zusammenfügen von festen Dachteilen im Bereich von quer
zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges verlaufenden Stoßstellen 30 gezeigt. In Fig. 10 ist ein
vorderes Dachteil 4A mit einem hinteren Dachteil 4Ban einer Stoßstelle 30 unter
Einfügen einer nicht näher bezeichneten Dichtung überlappend miteinander verbunden.
Die Verbindung erfolgt durch einen horizontalen Flansch 31, der aus einer nicht näher
bezeichneten horizontal liegenden Flanschplatte und zwei diese vertikal durchdringenden,
in die Dachteile 4A und 4B eingreifenden Schrauben besteht.
In der in Fig. 11 gezeigten Variante sind zwei Dachteile 4A′ und 4B′ im Bereich einer
Stoßstelle 30B durch einen vertikalen Flansch 32 miteinander verbunden, wobei nicht
näher bezeichnete nach unten abgewinkelte Enden beider Dachteile mit einer nicht näher
bezeichneten dazwischenliegenden Dichtung durch eine horizontale Schraubverbindung
zusammengepreßt werden.
In Fig. 12 ist eine Verbindungsstelle eines mit einem öffnungsfähigen Dachteil versehenen
Einsatzdaches mit dem festen Fahrzeugdach im Querschnitt vergrößert gezeigt. Dabei ist
die Dachleiste 11 in ihrem vertikalen Teil als Hohlprofil ausgebildet und weist eine nach
oben gerichtete Öffnung 40 auf. An der Dachleiste 11 ist ein nach innen gerichteter
waagerechter Teil angeformt, der eine Führungsschiene 15 für ein bewegbares Dachteil
umfaßt. An der Führungsschiene 15 sind Führungen 16 für nicht dargestellte
Gleitelemente des öffnungsfähigen Dachteils, Himmelführungen 18 für einen
Schiebehimmel 29 sowie Aufnahmen 19 zur Befestigung eines Festhimmels 37 direkt
angeformt. Das das öffnungsfähige Dachteil umfassende modulare Dachteil 4A ist im
oberen Teil der Dachleiste 11 gemeinsam mit einer von oben auf die Dachleiste 11
aufgesteckten Abdeckleiste 33 mittels Schrauben 38 verbunden, die in ein sich
formschlüssig an die Innenseite des Dachteils 4A anschmiegendes Einschraubstück 39
eingeschraubt sind. In Höhe des Befestigungspunktes 20 (Fig. 3) ist an der Dachleist 11
eine mit einem vorspringenden Bund dem Dachholm 2 zugewandte Buchse 41 eingesetzt.
Die Einschraubbuchse 12 ist an der Traghülse 7 durch eine ringförmige Eindrehung mittels
eines Sprengringes 35 fixiert. Bei der Montage des Einsatzdaches wird auf den Flansch 8
zunächst umlaufend eine Kleberschicht 14 aufgebracht, auf die sich anschließend die
Dachleiste 11 mit einer an ihrer Unterseite vorgesehenen, nicht näher bezeichneten
trapezförmigen Aussparung auflegt.
An der Unterseite der Dachleiste 11 ist mittels einer nicht näher bezeichneten Halterung
ein Ausreißfaden 36 angeordnet, mittels dem bei Bedarf, z. B. im Reparaturfall oder falls
das Einsatzdach 3 gegen ein anders gestaltetes Einsatzdach 3 ausgetauscht werden soll, die
Kleberschicht 14 durchtrennt werden kann.
Dachleiste 11 und Fixierpunkt 5 werden zur Deckung gebracht, wobei sich ein
vorspringender Teil der Dachleiste 11 auf einen vorspringenden Teil der Traghülse 7
auflegt. Anschließend wird von innen her eine Bundschraube 13 in die Einschraubbuchse
12 eingedreht, wobei sich beim festen Zusammenziehen der Einschraubbuchse 12 mit der
Dachleiste 11 die Einschraubbuchse wie ein Dübel aufweitet und an die Wandung der
Traghülse 7 fest anlegt. Nach Aushärten der Kleberschicht 14 wird das Einsatzdach 3 im
wesentlichen durch diese mit dem Flansch 8 zusammengehalten. Die Rolle der
Bundschrauben 13 für die Befestigung des Einsatzdaches 3 ist ab da von untergeordneter
Bedeutung, jedoch spielen die Bundschrauben 13 weiterhin eine tragende Rolle für eine
Befestigung von Zusatzteilen am Einsatzdach 3, wie nachfolgend beschrieben wird.
Die Abdeckleiste 33 weist im Bereich der Öffnungen 40 der Dachleiste 11 Abdeckteile 34
auf. Diese können entweder, wie gezeigt, schwenkbar an der Abdeckleiste 33 angeordnet
sein, in anderen nicht gezeigten Ausgestaltungsformen können sie in Längsrichtung der
Abdeckleiste 33 verschiebbar oder ganz entfernbar ausgebildet sein.
Wenn die Abdeckung 34, wie in Fig. 12 gezeigt, nach oben geöffnet ist, ermöglicht die
freiliegende Öffnung 40 in der Dachleiste 11 in Verbindung mit einer zusätzlich im unteren
Teil vorgesehenen Freifräsung 43 (Fig. 13) ein vertikales Einführen eines
greifzangenartigen Spannwerkzeuges 42 in den inneren Hohlraum der Dachleiste 11. Nach
Schließen der Greifzange 42 wird die Bundschraube 13 im Bereich ihres nicht mit einem
Gewinde versehenen Bundes von den beiden Zangenteilen fest umspannt. Die abgebildete
Greifzange 42 kann als ähnliches Teil sowohl beim Transport, bei der Lagerung oder bei
der Montage eines Einsatzdaches als Werkzeug an den entsprechenden Einrichtungen
vorgesehen sein, als auch nach der Montage des Einsatzdaches, wie in Fig. 14 gezeigt, für
das Anbringen zusätzlicher Dachteile (dort einer Dachreling 44) dienen. Bei Transport
können beispielsweise an den Greifzangen angeordnete Klötze als Abstandshalter für eine
horizontale Palettierung mehrerer übereinanderliegender Einsatzdächer verwendet
werden.
In den Fig. 15 und 16 sind weitere Möglichkeiten einer variablen Verwendung eines
Einsatzdaches 3 dargestellt. Das Einsatzdach 3 ist dort in beiden Fällen mit wenigstens
einem Dachteil 4A, 4B versehen, in dem ein Schiebedachdeckel 17A, 17B angeordnet ist.
In Fig. 15 ist ein Schiebedachdeckel 17A zur Freigabe einer Dachöffnung 21 über den
vorderen Sitzen des Fahrzeuges nach hinten verschoben. Im Bereich der Fixierpunkte 5
oberhalb der C-Säulen ist an den Befestigungspunkten 20 mittels einer der Greifzange 42
ähnlichen Befestigung ein Stativhalter 45 angeordnet, an dem sich eine Kamera für
Filmaufnahmen vom bewegten Fahrzeug aus anbringen läßt. Das Fahrzeug weist ferner im
Bereich seines hinteren Teils einen zusätzlichen Dachaufbau 46 auf, der in diesem Fall mit
dem Stativhalter 45 eine Einheit bildet und zur Aufnahme von zusätzlichem im
Zusammenhang mit den Dreharbeiten erforderlichen Gepäck dient.
In Fig. 16 weist das Einsatzdach 3 ein Doppeldeckelschiebedach auf, dessen hinterer
Deckel 17B nach vorne gefahren wurde und wobei sich über der dadurch frei werdenden
Dachöffnung 28B ein zusätzlicher die Dachhöhe vergrößernder Dachaufbau 46′ erstreckt.
Der Dachaufbau 46′ ist wiederum als Zusatzmodul im Bereich der Befestigungspunkte 20
an den Dachleisten 11 befestigt. Durch die Dacherhöhung lassen sich Fahrräder aufrecht
stehend in dem gezeigten Kombifahrzeug transportieren.
Obwohl nicht dargestellt, lassen sich weitere Ausführungsvarianten von Zusatzaufbauten
ebenfalls an den Befestigungspunkten 20 befestigen. Hierbei kann beispielsweise ein
kompletter Bootskörper umgekehrt, d. h. mit dem Kiel nach oben durch
greifzangenähnliche Werkzeuge an den Dachleisten 11 befestigt werden. Eine weitere
Variante besteht darin, daß sich über einer großen Dachöffnung, die beispielsweise durch
eine verschiebbare Dachplatte freigegeben wird eine durchsichtige Kuppel aus
kugelsicherem Material aufwölbt. Ein solches Fahrzeug kann für Sonderfahrten von stark
gefährdeten Personen durch größere Menschenmengen sinnvoll verwendet werden. Durch
die leichte Entfernbarkeit des zusätzlichen Dachaufbaus ist ein solches Fahrzeug im
übrigen auch ohne Beeinträchtigung zu anderen Zwecken verwendbar.
In den Fig. 17a und 17b ist schließlich dargestellt, daß bei einer erforderlichen
Verlängerung eines Fahrzeuges, beispielsweise zum Einrichten einer weiteren Sitzreihe,
durch eine einfache Verlängerung eines oder beider der Dachmodule 4A, 4B auf die in
Fig. 17B gezeigte Länge der Module 4A′ bzw. 4B′ eine Anpassung des Einsatzdaches 3
leicht erreichbar ist.
In Fig. 18 ist die Befestigung eines zu einer Dacherhöhung dienenden Dachspiegels 47
mittels einer an diesem befestigten hohlkastenförmigen Halterung 48 an einer Dachleiste
11 unter Verwendung der Schrauben 38 verdeutlicht. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht somit in einfacher Weise nicht nur eine Verlängerung, sondern auch eine
Erhöhung eines Fahrzeugdaches durch erhöhte Dachteile des Modul-Einsatzdaches 3.
In den Fig. 19 und 20 schließlich ist eine Anordnung gezeigt, bei der die Dachleisten 11′
mit den daran angeordneten Führungsschienen im hinteren Teil des Fahrzeugs zur
Anpassung an die Fahrzeugkontur einen reduzierten Abstand zueinander aufweisen.
Damit ein hinten angeordneter Schiebedachdeckel 17B dennoch in seine mit 17B′
bezeichnete, gestrichelte Lage nach vorn verfahren werden kann, sind an dessen Unterseite
quer zur Fahrrichtung verlaufende Gleitführungen 49 angeordnet, die einen
Breitenausgleich von in ihnen geführten Gleitelementen 50 gestatten.
Das vorstehend beschriebene Konzept einer Dachkonstruktion eines Fahrzeuges erfüllt in
hervorragender Weise die Anforderungen einer hohen Flexibilität hinsichtlich der
Gestaltung eines Fahrzeugdaches mit dem Erfordernis einer kostengünstigen Logistik und
Montage eines solchen Daches.
Claims (16)
1. Dachkonstruktion eines Fahrzeuges (1)
- - mit in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden seitlichen Dachholmen (2), an denen nach innen gerichtete, etwa horizontale Flansche (8) angeordnet sind,
- - mit wenigstens einem Dachteil (4, 4A bzw. 4B) zum Verschließen einer zwischen den Dachholmen (2) liegenden Dachöffnung,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Dachholm (2) in Längsrichtung hintereinander wenigstens zwei vom
Aufbau der Rohkarosserie her maßlich eindeutig Fixierpunkte (5) angeordnet
sind, an denen ein modular aufgebautes Einsatzdach (3), dessen wenigstens ein
Dachteil (4, 4A bzw. 4B) zu beiden Seiten an einer längsverlaufenden Dachleiste (11)
vormontiert ist, über in gleichem Abstand an den Dachleisten (11) angeordnete
Befestigungspunkte (20) befestigbar ist.
2. Dachkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fixierpunkte
(5) an den Dachholmen (2) quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufende, von der
Innenseite her zugängliche Einschraubbuchsen (12) verwendet werden, in die von
der Dachinnenseite her die Befestigungspunkte (20) an den Dachleisten (11)
durchdringende Bundschrauben (13) einschraubbar sind.
3. Dachkonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einschraubbuchsen (12) aus flexiblem Material, vorzugsweise aus Polyamid,
bestehen und von einer Traghülse (7) aus Metall umgeben sind.
4. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachholme (2) zumindestens im Bereich der Fixierpunkte
(5) durch wenigstens ein parallel zu ihnen angeordnetes Verstärkungsblech (6A bzs. 6B)
verstärkt sind und daß die Einschraubbuchsen (12) und die Traghülsen (7) vom
Verstärkungsblech (6A bzw. 6B) und einer nach innen gerichteten Wand des
Dachholmes (2) aufgenommen und gehalten werden.
5. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Flanschen (8) und den Dachleisten (11) ein
durchgehender Dichtstreifen aus flexiblem Material vorgesehen ist.
6. Dachkonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstreifen
von einer Kleberschicht (14) gebildet wird.
7. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Befestigungspunkten (20) beim Transport und bei der
Montage des Einsatzdaches (3) Werkzeuge (42) von Transport-, Bevorratungs- und
Montageeinnrichtungen angreifen.
8. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Befestigungspunkten (20) nach Montage des
Einsatzdaches (3) Zusatzteile (Dachreling 44, Dachaufbauten 46) befestigbar sind.
9. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachleisten (11) zumindestens teilweise als Hohlprofil
ausgebildet sind, das im Bereich der Befestigungspunkte (20) nach oben Öffnungen
(40) aufweist.
10. Dachkonstruktion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil
der Dachleisten (11) Abdeckleisten (33) angeordnet sind, die im Bereich der
Öffnungen (40) öffnungsfähige Abdeckteile (34) aufweisen.
11. Dachkonstruktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckleiste (34) und die Dachteile (4, 4A und 4B) mittels derselben Befestigungsmittel
(38) an der Dachleiste (11) befestigt sind.
12. Dachkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Dachteile (4) einen in
Fahrzeuglängsrichtung zur Freigabe einer Schiebedachöffnung (28, 28A bzw. 28B)
verschiebbaren Dachdeckel (17, 17A bzw. 17B) umfaßt, wobei oberhalb der
Schiebedachöffnung an den Befestigungspunkten (20) ein die Dachhöhe
vergrößernder Dachaufbau (46) befestigt ist.
13. Dachkonstruktion nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Dachleisten (11) Führungsschienen (15) für den verschiebbaren Dachdeckel
(17, 17A bzw. 17B) sowie Aufnahmen (19) zur Befestigung eines Fahrzeug-Festhimmels
(37) angeformt sind.
14. Dachkonstruktion nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachleisten (11) und/oder die Abdeckleisten (33) zur
Anpassung an eine gekrümmte Dachkontur gebogen und/oder in Längsrichtung
geteilt sind.
15. Dachkonstruktion nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Fahrzeugkontur mit sich nach hinten verringernder Breite ein an seiner
Hinterkante schmalerer Dachdeckel (17B) durch einen Breitenausgleich
ermöglichende Gleitelemente (50) an sich ebenfalls nach hinten verengenden
Führungsschienen (15′) verschiebbar geführt ist.
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