DE4302932A1 - Regenzyklonbecken für Abwasseranlagen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Regenbecken für Abwasseranlagen nach dem Oberbegriff des Patent­ anspruchs 1.

Regenbecken der gattungsgemäßen Art sind bekannt (ver­ gleiche DE 24 58 157 C3 und DE 26 13 578 C3) und haben sich hervorragend bewährt. Bestimmungsgemäß werden die bekannten Regenbecken als Regenentlastungsbauwerke genutzt, deren Aufgabe darin besteht, die bei einem Regenereignis auf­ tretenden Wassermassen mit ihren Schmutzfrachten zu "ver­ arbeiten". Die bekannten Regenbecken sind - bezogen auf die Strömungsrichtung des zu behandelnden, d. h. zu reinigenden Wassers - zwischen dem Abwasserzulauf und dem eigentlichen Klärwerk einerseits beziehungsweise einem Ablauf zu einem Vorfluter andererseits angeordnet. Zwischen dem Regenbecken und dem Klärwerk sind dabei unterschiedliche Behandlungs­ stufen beziehungsweise -einrichtungen für die "Klärung" des Abwassers, d. h. die Entfernung schädlicher Abwasserinhalts­ stoffe vorgesehen.

Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Regenzyklonbecken der bekannten Art dahingehend zu modifizieren, daß in einer ersten Ausbau­ stufe im Rahmen einer Einfach-Version einer Kläranlage das Regenbecken gleichermaßen als biologische (Abwasser­ reinigungs-) Stufe fungiert und daß in einer zweiten Aus­ baustufe die der biologischen Reinigung dienenden Vorrich­ tungen und Einbauten wieder demontiert werden und das Regenzyklonbecken dann bestimmungsgemäß als Regenbecken im Sinne der Patente DBP 24 58 157 und DBP 26 13 578 verwendet wird, und zwar wahlweise im Hauptschluß oder im Neben­ schluß.

Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende, vorge­ nannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine am Beckenboden auf stehende konzentrische Ringwand eingebaut ist, die das Becken in ein mit dem Zulauf verbundenes äußeres Belebungs­ becken einerseits und ein mit dem Ablauf verbundenes inneres Nachklärbecken andererseits separiert, und daß das Belebungsbecken und das Nachklärbecken über ein Leitrohr miteinander kommunizieren.

Damit ist also ein Regenbecken der bekannten Art durch den Einbau einer koaxialen, konzentrischen Ringwand in ein mit dem Zulauf verbundenes äußeres Belebungsbecken und ein mit dem Ablauf verbundenes inneres Nachklärbecken separiert. Im Belebungsbecken wird das zugeführte beziehungsweise zu­ fließende Abwasser durch Kontakt mit Belebtschlamm gerei­ nigt, also (mikro-) biologisch behandelt; im nachfolgenden Nachklärbecken wird dann das (biologisch) gereinigte Ab­ wasser von dem am Reinigungsprozeß beteiligten Belebt­ schlamm getrennt. Dazu ist ein vom Belebungsbecken in das Nachklärbecken führendes Leitrohr vorgesehen.

Weitere Ausgestaltungen und besondere Ausbildungen des erfindungsgemäßen Regenzyklonbecken sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in Grundriß und Aufsicht ein als biologische Stufe arbeitendes Regenbecken.

Gemäß dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Becken 1, das insbesondere auch als mobiles, d. h. transportables Fertigbecken ausgebildet sein kann, kreis­ förmigen Grundriß. An eine lotrechte Seitenwand 2 schließt sich nach unten ein trichterförmig geneigter Boden 3 an, der sich aus einem flach geneigten Außenkreisring 3.1 und einem steileren Mitteltrichter 3.2 zusammensetzt. Der Zulauf 4 für das Mischwasser (Abwasser und Regenwasser) liegt unterhalb der Oberkante des Regenbeckens 1. Der untere Teil des steileren Mitteltrichters 3.2 ist die Schlammzone 5 des Beckens. Im genannten unteren Teil des Mitteltrichters 3.2 ist eine umlaufende Sohlrinne 6 einge­ arbeitet, an die eine Abzugsleitung 7 anschließt, die am Beckenboden außermittig mündet und dem Schlammabzug zu einem nachgeschalteten Schlammspeicher dient.

Das vorstehend anhand der Zeichnung beschriebene Regen­ becken ist bekannt.

Gemäß dem erfindungsgemäß spezifischen Ausführungsbeispiel ist das Becken 1 zunächst dahingehend modifiziert, daß eine am Beckenboden 3, und zwar insbesondere am Übergang vom Außenkreisring 3.1 zum Mitteltrichter 3.2 aufstehende Ring­ wand 10 den Beckenraum separiert, und zwar in einen vom Zulauf 4, d. h. vom Mischwasser, beaufschlagten äußeren Kreisringraum 11 in ein inneres, funktional mit dem Mittel­ trichter 3.2, und damit mit der Schlamm-Abzugsleitung 7 verbundenes Kreisbecken 12.

Der genannte Kreisringraum 11 wird im gegebenen Zusam­ menhang so ausgestaltet und ausgestattet, daß er als Bele­ bungsbecken für das zu klärende Misch- bzw. Abwasser dient. Dazu sind sogenannte Belüftungskerzen 13 und auch ander­ weitige Gebläseeinbauten vorgesehen; ggf. kann auch eine separate Umwälzung integriert werden.

Das im Belebungsbecken biologisch gereinigte Abwasser gelangt in das innen liegende Kreisbecken 12, das im gege­ benen Zusammenhang funktional nunmehr als Nachklärbecken dient. Von hier kann dann das geklärte Wasser über zwei, insbesondere mit Tauchwänden versehene Ablaufrinnen 15.1 und 15.2 zu einem Ablauf 8 und von hier zum Vorfluter hin abfließen. Der Belebungsschlamm des Belebungsbeckens seinerseits wird über ein an die Ringwand 10 anschließendes Leitrohr 16 zu einem zentral im Kreisbecken 12 angeordneten Zentralrohr 17 geführt, wo es (infolge der Schwerkraftwir­ kung) zum Boden des Mitteltrichters 3.2 hin absinkt. Der am Boden des Mitteltrichters 3.2 sich absetzende Schlamm wird dann mittels einen Rundräumers 18 zur Trichterspitze hin gefördert.

Das im Vorstehenden beschriebene Regenbecken dient - wie erwähnt - insoweit als biologische Stufe, als funktional ein Belebungsbecken integriert ist. Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, daß über dem Regenbecken ein Laufsteg 19 mit einem Geländer 20 angebaut sein können; es sei ferner angemerkt, daß die Ringwand 10 - je nach Grund­ konzeption - gleichermaßen in Stahl-, Stahlbeton- oder Kunststoff-Bauweise realisiert sein kann.

Abschließend sei - in Wiederholung zum Vorspann zur vor­ liegenden Beschreibung - nochmals darauf hingewiesen, daß nach dem Entfernen der Ringwand 10 und der Demontage der weiteren spezifisch vorgesehenen Einbauten das Regenbecken als Regenzyklonbecken betrieben werden kann. In diesem Falle sind dann - wie bekannt - die Strömungsrichtung im Zulauf 6 und in der Abzugsleitung 7 bezüglich der Becken­ achse einander gleichgerichtet, so daß sich die vom Zufluß und von der Abzugseinrichtung erzeugten Rotationsströmungen überlagern und gegenseitig verstärken. Grundsätzlich wird dabei im Bereich der Schlammzone immer, und zwar auch bei niedrigem Füllstand und geringem Zulauf, eine hinreichend starke Kreisströmung aufrechterhalten, so daß Schlamm­ ablagerungen vermieden werden.

Claims (5)

1. Regenbecken für Abwasseranlagen mit mindestens annähernd kreisförmigem Grundriß,
mit zur Beckenmitte hin geneigtem Boden,
mit mindestens einem Zulauf und einem vom Beckenboden ausgehenden Ablauf, und
mit einem Ablauf für geklärtes Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Beckenboden auf stehende konzentrische Ringwand eingebaut ist, die das Becken in ein mit dem Zulauf verbundenes äußeres Belebungsbecken einerseits und ein mit dem Ablauf verbundenes inneres Nachklärbecken andererseits separiert, und
daß das Belebungsbecken und das Nachklärbecken über ein Leitrohr miteinander kommunizieren.

2. Regenbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringwand als Stahl-, Stahlbeton- oder Kunststoff-Bauteil realisiert ist.

3. Regenbecken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitrohr in ein Zentralrohr führt, über das der Belebtschlamm zum Boden des Nachklärbeckens gefördert wird.

4. Regenbecken nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des Nachklärbeckens ein Rundräumer vorgesehen ist.

5. Regenbecken nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachklärbecken mindestens eine Ablaufrinne aufweist, über die das Klarwasser zum Vorfluter hin abfließt.