DE426926C

DE426926C - Verfahren zur Herstellung von Citronensaeure und anderen organischen Saeuren

Info

Publication number: DE426926C
Application number: DEF49390D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD FALCK DR
Current assignee: RICHARD FALCK DR
Priority date: 1921-05-31
Filing date: 1921-05-31
Publication date: 1926-03-29

Description

Verfahren zur Herstellung von Citronensäure und anderen organischen Säuren. Es ist bekannt, daß Fadenpilze, z. B. solche der Gattungen Aspergillus, Citromyces, Penicillium aus Zucker, Citronensäure und andere organische Säuren, wie Bernsteinsäure, Apfelsäure, Weinsäure, bilden. Es hat sich nun gezeigt, daß die genannten Pilze auch in der Lage sind, aus stirkemehlhaltigen Stoffen diese Säuren, insbesondere Citronensäure, zu bilden. Es ist dies für die technische Herstellung besonders wichtig, da Zucker ein verhältnismäßig teures Ausgangsmaterial ist. Da diese Pilze auch unempfindlich sind gegen Gerbstoffe undGifte, die in manchenFrüchten enthalten sind, so kann man bei vorliegendem Verfahren auch für Futter- und Nährzwecke ungeeignete, Stärke enthaltende Materialien, wie z. B. Roßkastanien, Lupine, Kornradesamen, verwenden.
Beispiel i.
Weizenmehl Zoo g, Ammonnitrat 6,q. g, Calciumearbonat 26g, Wasser Soo g werden verrieben, bis zur Kastenkonsistenz verkleistert, heiß auf Glasplatten ausgestrichen, nach dem Abkühlen mit Sporen von CitromycesD geimpft. Nach ii Tagen bei 13° getrocknet und verrieben. Die Menge der gebildeten Säure entspricht 25 Prozent des Produktes. Besteht aus Mischung verschiedener Säuren mit mehreren Carbonsäuregruppen_ wie Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure (Edelsäuren), keine Oxalsäure. Beispiel 2.
Weizenmehl Zoo g, Ammonnitrat 6,4 g, kohlensaurer Kalk 789, Wasser 8oo g verrieben und behandelt wie im Beispiel i, geimpft mit Sporen von Aspergillus F, 9 Tage bei 16° in feuchtem Raum gehalten, Säure-Behalt des Produktes entspricht 25 Prozent des verwendeten Mehles. Die Analyse ergibt Mischung der Edelsäuren, geringe Me.ige Oxalsäure.
Beispiel 3.
Dieselbe Mischung und Behandlung sowie dieselbe Pilzart wie im Beispiel e, gehalten 21 Tage bei etwa 14°, ergibt eine Säuremenge v 38 Prozent des Produktes - 33 Prozent der verwendeten Mehlmenge. Die Analyse der gebildeten Säure ergibt etwa 9 Prozent Oxalsäure, etwa 2.a. Prozent Edelsäuremischung.
Man hat Hefearten, wie Amylomyces Rouxii, auf stärkehaltige Maische, also Flüssigkeiten, wachsen lassen (britische Patentschrift 14607/15), wobei sich Monocarbonsäuren, wie Brenztraubensäure und Essigsäure, bilden. Im Gegensatz hierzu verwendet das vorliegende Verfahren Fadenpilze, also Pilze, welche zu einer anderen Gruppe gehören wie Hefe. Das Verfahren liißt diese Fadenpilze nicht in Maische sich entwickeln, sondern auf festen Substraten, wie Stäke. Entsprechend der verschiedenen Natur der verwendeten Pilze und der verschiedenen Art der Entwicklung erhält man nach dem vorliegenden Verfahren, im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, nicht Monocarbonsäuren, sondern Säuren mit mehreren Carboxylgruppen.

Claims

PATENT-AN.srnTTcH: Verfahren zur Herstellung von Citronensäure und anderen organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Fadenpilze auf Stärke enthaltenden festen Substraten wachsen läBt und die Masse in üblicher Weise auf die entstandenen organischen Säuren verarbeitet.