DE4240283C1 - Lenkschloß für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Lenkschloß gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der DE-PS 2 053 775 ist ein derartiges Lenkschloß bekannt, welches von außen durch eine besonders stabile Abdeckkappe ge­ schützt ist und keinen sichtbaren Zugang zum Lenkschloßinneren aufzeigt. Für die Arretierung der Abdeckkappe greift ein bol­ zenförmiger Sperrkörper in einen inneren Nutring der Abdeck­ kappe ein. Für die Rückführung in eine Entsperrungslage sind der Sperrkörperkopf im Nutring und der Nutring mit Schrägen versehen, die als Führungsflächen wirken, und den Sperrkörper beim Abziehen der Abdeckkappe in eine in die Vertiefungen am Rotor verschobene Stellung überführen. Dabei eröffnet diese Schräge aber auch die Möglichkeit, in einer Sperrlage des Sperrkörpers durch kraftvollen Zug an der Abdeckkappe gewaltsam auf den Sperrkörper einzuwirken, der dann den Rotor bzw. die empfindlichen Zuhaltungen am Rotor beschädigen könnte. Selbst dann, wenn es nicht gelingt, die Abdeckkappe ganz abzuziehen, so könnte das Lenkschloß doch beschädigt und eine Bedienung des Lenkschlosses mit dem Fahrzeugschlüssel unmöglich werden.

Eine Diebstahlsicherung an einem Lenkschloß ist ebenfalls aus dem DE 79 19 938 U1 bekannt, in dem eine zur Verschieberichtung parallele Anlage des Sperrkörpers an der Abdeckkappennut vor­ gesehen ist, wobei die Ausbildung der Diebstahlsicherung aber eine Entsperrungslage vorsieht, die nur durch ein Spezialwerkzeug zu erreichen ist, welches von außen durch eine Bohrung eingeführt werden muß. Hierbei ist nachteilig, daß je­ der Befugte, der z. B. das Schloß reparieren möchte, auch im Besitz des Spezialwerkzeugs sein muß, und außerdem der von au­ ßen durch die Bohrung zugängliche Schließzylinder auch eine Manipulation des Schloßinneren, im Widerspruch zur Schutzfunk­ tion der Abdeckkappe ermöglicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Lenkschloß gegen unbefugten Eingriff besser zu schützen.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An­ spruchs 1 gelöst.

Eine topfförmige Abdeckkappe aus einem Material hoher Festig­ keit schützt den Schließzylinder im Lenkschloßgehäuse vor un­ zulässigen Veränderungen des durch einen Fahrzeugschlüssel herbeigeführten Schließzustandes. Diese Abdeckkappe wird derart auf dem Lenkschloßgehäuse befestigt, daß von außen und durch die Abdeckkappe selbst keine Manipulation des Lenkschlosses ermöglicht ist. Hierfür weist die Abdeckkappe innen eine Ring­ nut auf, in die ein, eine axiale Verschiebung der Abdeckkappe verhindernder, radial nach außen federbeaufschlagter Sperrkör­ per hineinragt, welcher im Lenkschloßgehäuse verschiebbar ge­ lagert ist und in einer bestimmten Drehstellung des Rotors in eine Vertiefung im Rotormantel einschiebbar, und dabei aus der Innennut der Abdeckkappe bewegbar ist. Der Sperrkörper wird durch einen entlang des Innennutfußes rundumlaufenden Feder­ draht in seine Entsperrungslage zurückbewegt, indem ein radial erhaben ausgeformter, biegeelastischer Drahtabschnitt des Fe­ derdrahtes bei einer Verdrehung der Abdeckkappe den Sperrkörper in die Vertiefung des Rotors verschiebt. Eine Verdrehung der Abdeckkappe ohne passende Drehstellung des Rotors, in der die Vertiefungen eine Verschiebung der Sperrkörper zulassen, führt zu keiner unzulässigen Krafteinwirkung auf den Sperrkörper oder den Schließzylinder, da der biegeelastische Drahtabschnitt in diesem Falle durch den nicht zurückweichenden Sperrkörper zum Innennutfuß hin elastisch verformt wird, sich anschließend wieder erhaben aufstellt, und bei verdrehtem Rotor seine Verschiebefunktion aufnehmen kann.

Durch eine axiale Beaufschlagung der Abdeckkappe kann hier keine radiale Kraft auf den Sperrkörper einwirken, da der Sperrkörper zur Verschieberichtung parallele Abstützflächen parallel mit den Innennutseitenwänden aufweist.

Um die federbeaufschlagte Verschiebung der Sperrkörper in ihre Sperrlage zu unterstützen, kann die Vertiefung im Rotor als Steuerkante für den Sperrkörper ausgebildet werden, durch die der Sperrkörper, bei der Verdrehung des Rotors durch den Fahr­ zeugschlüssel, radial nach außen in die Abdeckkappeninnennut bewegt wird. Hierfür eignet sich eine im Rotorquerschnitt halbkreisförmige Vertiefung, die in ihrer Form mit den Ein­ griffsrundungen des Sperrkörpers zusammenpaßt.

Eine gleichmäßige Haltekraft für die Arretierung der Abdeck­ kappe auf dem Lenkschloßgehäuse ist durch zwei radial gegen­ überliegende Sperrkörper erreicht, denen für ihre Verschiebung in die Entsperrungslage zwei gegenüberliegend erhaben ausge­ formte Drahtabschnitte zugeordnet sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 in einem Längsschnitt ein Lenkschloßgehäuse mit abnehmbarer Abdeckkappe, die Sperrkörper in Entsperrungslage,

Fig. 2a den Querschnitt entlang der Linie IIa-IIa aus Fig. 1, jedoch die Sperrkörper in radial nach außen verschobener Sperrstellung,

Fig. 2b den Querschnitt entlang der Linie IIa-IIa aus Fig. 1, jedoch die Sperrkörper in Sperrstellung und mit elastisch zurückgewichenen Drahtabschnitten bei verdrehter Abdeckkappe,

Fig. 2c den Querschnitt entlang der Linie IIa-IIa entsprechend der Fig. 1, die Sperrkörper in Entsperrungslage, und

Fig. 2d den Querschnitt entlang der Linie IIa-IIa aus Fig. 1, jedoch die Sperrkörper in einer für den Ausbau des Schließzylinders bei abgenommener Abdeckkappe geeigneten, weiter im Rotor vertieften Position.

In Fig. 1 ist ein Endabschnitt eines Lenkschlosses 1 für einen Kraftwagen dargestellt, welches ein rohrförmiges Lenkschloßge­ häuse 2, und darin einen Schließzylinder 3 mit einem drehbaren Rotor 4 und einem festliegenden Stator 5 umfaßt. Eine Zugangs­ öffnung ist bis auf eine Aussparung für einen Fahrzeugschlüssel 6 von einer topfförmigen Abdeckkappe 7 aus einem Material hoher Festigkeit überdeckt, welche das Lenkschloßgehäuse 2 ein Stück weit umhüllt, und das Lenkschloß 1 gegen unbefugte Einwirkung ohne den Fahrzeugschlüssel 6 auf den Schließzylinder 3 schützt.

Die Abdeckkappe 7 weist innen eine Ringnut 8 auf, in welche zwei, eine axiale Verschiebung der Abdeckkappe 7 verhindernde, radial nach außen durch jeweils eine am Stator 5 angelenkte Blattfeder 9 beaufschlagte Sperrkörper 10, wie in Fig. 2a dar­ gestellt, hineinragen.

Außerdem sind die Sperrkörper 10 im Lenkschloßgehäuse 2 ver­ schiebbar gelagert, und sind, wie aus Fig. 2c ersichtlich, in einer bestimmten Drehstellung des Rotors 4 in jeweils eine Vertiefung 11 im Rotormantel einschiebbar, und dabei aus der Innennut 8 der Abdeckkappe 7 bewegbar, wonach diese abgenommen werden kann. Hierfür ist entlang des Fußes 12 der Innennut 8 ein rundumlaufender Federdraht 13 mit einer Drahtnase 14 oder ähnlichem festgelegt, der radial bis zum Innennutrand 15 aus­ geformte, biegeelastische Drahtabschnitte 16 aufweist, durch die jeder Sperrkörper 10 bei einer Verdrehung der Abdeckkappe 7 und bei in der Lage passenden Vertiefungen 11 in die Vertie­ fungen 11 im Rotor 4 verschiebbar ist. Diese Vertiefungen 11 können nur mit dem Fahrzeugschlüssel 6 in die richtige Position verdreht werden.

Sollten sich die Vertiefungen 11 nicht in der richtigen Posi­ tion befinden, wie es in der Fig. 2b dargestellt ist, so ver­ ursacht ein Verdrehen der Abdeckkappe 7 durch Anlaufen des Fe­ derdrahtes 13 an den Sperrkörpern 10 ein elastisches Zurück­ weichen der biegsamen Drahtabschnitte 16 an den Nutfuß 12, wo­ bei eine Lücke im Federdraht 13 geschlossen wird, wodurch keine Krafteinwirkung auf die Sperrkörper 10, bzw. durch diese auf den Rotor 4 erfolgen kann. Nach einem weiteren Verdrehen der Abdeckkappe 7 nehmen die Drahtabschnitte 16 ihre erhabene Po­ sition wieder ein und können nachfolgend bei entsprechender Bedienung des Lenkschlosses 1 mit dem Fahrzeugschlüssel 6 ihre Entriegelungsfunktion wieder aufnehmen.

Damit auch durch einen axialen Zug an der Abdeckkappe 7 keine Verschiebung der Sperrkörper 10 gegen den Rotor 4 und keine gewaltsame Beschädigung des Schließzylinders 3 herbeigeführt werden kann, weisen die Sperrkörper 10 jeweils zur Verschieberichtung und zu den Innennutseitenwänden 17 paral­ lele, in die Innennut 8 eingreifende Anlageflächen 18 auf.

Die Vertiefung 11 im Rotor 4 kann eine Steuerkante 19 für die Verschiebung des Sperrkörpers 10 gegen die Innennut 8 umfassen, durch die der in die Vertiefung 11 eingreifende Sperrkörper 10 bei der Verdrehung des Rotors 4 mittels des Fahrzeugschlüssels 6 und unterstützt durch die Blattfeder 9 radial nach außen verschoben wird. Für diesen Vorgang kann der Sperrkörper 10 eine Eingriffsrundung 20 aufweisen, die mit der Form der Ver­ tiefung 11 im Rotor 4 übereinstimmt.

Durch zwei radial gegenüberliegende Sperrkörper 10, denen zwei gegenüberliegend erhaben ausgeformte Drahtabschnitte 16 des Federdrahts 13 zugeordnet sind, wird die Haltekraft der Sperr­ körper 10 in die Abdeckkappe gleichmäßig gegenüberliegend ein­ geleitet.

Die Fig. 2d zeigt, daß die Sperrkörper 10 für den Ausbau des Schließzylinders 3 aus dem Lenkschloßgehäuse 2 mit ihren Ein­ griffsrundungen 20 so weit in die Vertiefungen 11 hineinver­ schoben werden, daß diese nicht über den Umfang des Schließzy­ linders 3 hervorstehen. Diese Stellung kann nach einem Abheben der Abdeckkappe 7 durch ein Eindrücken der Sperrkörper 10 von Hand, gegen die Federkraft der Blattfeder 9, herbeigeführt werden.

Claims (5)

1. Lenkschloß für Kraftfahrzeuge, bei dem in einem rohrförmigen Lenkschloßgehäuse ein Schließzylinder mit einem Rotor und einem Stator aufgenommen, und der Rohrendabschnitt um den Schließzy­ linder mittels einer topfförmigen Abdeckkappe aus einem Mate­ rial hoher Festigkeit mit mittigem Zugang für den Fahrzeug­ schlüssel umfaßt ist, und im Lenkschloßgehäuse ein nach außen federbeaufschlagter Sperrkörper radial verschiebbar gelagert ist, der in eine innenliegende Ringnut der Abdeckkappe hinein­ ragt und eine axiale Verschiebung der Abdeckkappe verhindert, und der in einer bestimmten Drehstellung des Rotors in eine Vertiefung im Rotormantel einschiebbar, und dabei aus der In­ nennut der Abdeckkappe bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß entlang des Fußes (12) der Innennut (8) ein rundumlaufender Federdraht (13) festgelegt ist, der für jeden Sperrkörper (10) einen radial bis zum Nutrand (15) ausgeformten Drahtabschnitt (16) aufweist, durch den der Sperrkörper (10) gegen den Rotor (4) verschiebbar ist, und der bis zum Fuß (12) der Innennut (8) elastisch verbiegbar ist.

2. Lenkschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrkörper (10) zur Verschieberichtung und zu den In­ nennutseitenwänden (17) parallele, in die Innennut (8) ein­ greifende Anlageflächen (18) aufweist.

3. Lenkschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (11) als Steuerkante (19) für die Verschie­ bung des Sperrkörpers (10) gegen die Innennut (8) ausgebildet ist.

4. Lenkschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrkörper (10) mit der Form der Vertiefung (11) im Rotor (4) zusammenpassende Eingriffsrundungen (20) aufweist.

5. Lenkschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei radial gegenüberliegenden Sperrkörpern (10) zwei ge­ genüberliegend erhaben ausgeformte Drahtabschnitte (16) zuge­ ordnet sind.