DE4240015C2 - Vorrichtung zur Entnahme von Röntgenblattfilmen aus einem Vorratsmagazin - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Röntgenblattfilmen aus einem Vorratsmagazin nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

In der medizinischen Röntgentechnik können Röntgenkassetten heutzutage unter Tageslichtbedingungen vollautomatisch in lichtdichten Geräten mit Röntgenblattfilmen be- und entladen werden. Die Kassetten brauchen hierzu nur noch in ein Be- und Entladegerät eingegeben werden. Sie werden darin automatisch geöffnet. Falls eine Kassette einen belichteten Film enthält, wird dieser automatisch herausgenommen und weiterverarbeitet, z. B. in einem angeschlossenen Entwicklungsgerät. Nach dem Entladen wird die Kassette automatisch mit einem neuen Film beladen, dessen Format zu der Kassette paßt. Die Filme verschiedener Formate werden in Vorratsmaga­ zinen bereitgestellt, welche in das Be- und Entladegerät eingeschoben sind.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Entnahme von Röntgenblattfilmen aus verschiedenen Vorratsmagazinen ist aus der DE 41 09 352 A1 bekannt. Sie ist in einem Transportschacht verschiebbar und jeweils an eine dem Vorratsmagazin des benötigten Filmformats zugeordneten Entnahmeposition bewegbar. Das oberste Filmblatt wird mit Saugern angehoben, durch Verschwenken der Sauger um die Mantelfläche von Umlenkrollen gebogen und dadurch von dem darunter befindlichen Filmblattstapel abgelöst. Anschließend wird das Filmblatt an ein Transportwalzenpaar einer Filmtransporteinrichtung übergeben. Bei der Übergabe des Röntgenblattfilms an das Transportwalzen­ paar geben die Sauger den Röntgenblattfilm frei. Die am Sauger befindlichen Saugerlippen sollen beim anschließenden Weitertransport des Blattfilms nicht an diesem schleifen. Deswegen wird der Blattfilm mit seiner Vorderkante versetzt zum Transportweg des Transportwalzenpaares übergeben. Der Nachteil, daß der Film bei der Übergabe nicht genau zwischen den Transportrollen eingeführt wird, führt dazu, daß der Film relativ unkontrolliert zwischen die Transportwalzen gelangt. Dies kann zur Folge haben, daß der Film nicht vollständig von dem Transportwalzenpaar erfaßt wird und nach dem Lösen der Sauger entgegen der Transportrichtung nach unten abrutscht oder daß der Film schief eingezogen wird oder daß er knickt, was wiederum zu störenden Druckbelichtungsartefakten auf dem Film führen kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Entnahme von Röntgenblattfilmen aus einem Vorratsmagazin nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß eine sichere Übergabe des Rönt­ genblattfilms an die Transporteinrichtung gewährleistet ist und daß ein Schleifen des Röntgenfilms an den Sau­ gern während seines Weitertransports ausgeschlossen ist.

Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung setzt bei den aus dem Stand der Technik bekannten Umlenkrollen an, welche sich auf einer Sau­ gerachse dicht bei den Saugern befinden. Durch die Aus­ bildung der Sauger- bzw. Achsenanordnung derart, daß mindestens eine Umlenkrolle oder ihre Halterung ela­ stisch ist, wird erreicht, daß die Umlenkrolle am ange­ saugten Röntgenfilm in einer Ebene mit dem Sauger an­ liegt und ihn von den Saugerlippen des Saugers weg­ drückt, sobald der Unterdruck am Sauger gelöst wird. Damit wird zum einen erreicht, daß die Umlenkrolle den aus dem Stand der Technik bekannten Zweck einer konti­ nuierlichen Ablösebewegung eines Röntgenblattfilms von einem darunterliegenden Röntgenblattfilmstapel erfüllt. Die Umlenkrolle stützt dabei den Film während der Ablösebewegung und zwingt ihn um ihren Radius, wodurch Druckbelichtungen auf dem Film verhindert werden. Zum anderen wird erreicht, daß der Röntgenblattfilm bei seinem Weitertransport durch die Transportrollen in ausreichendem Abstand vom Sauger entfernt ist, so daß er nicht an diesem schleift.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die erfindungsgemäße Saugervorrichtung,

Fig. 2 die Saugervorrichtung aus Fig. 1 mit einem an­ gesaugten Röntgenblattfilm,

Fig. 3 die Filmübergabe an ein Transportwalzenpaar,

Fig. 4 eine verschiebbare Umlenkrolle,

Fig. 5 eine Umlenkrolle in einer Hebelanordnung,

Fig. 6 ein Detail der Saugervorrichtung aus dem Stand der Technik.

Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt der aus dem Stand der Technik bekannten Saugervorrichtung mit einer Sauger­ achse 5, auf der ein Sauger 2 mit Sauglippen 2a sowie eine Umlenkrolle 1 montiert ist. Dargestellt ist der Zeitpunkt der Übergabe des Blattfilms 3 an ein Trans­ portwalzenpaar 4a, 4b einer Filmtransporteinrichtung. Der Blattfilm 3 wird versetzt zu seiner späteren Trans­ portrichtung übergeben und deshalb schräg in Richtung A zwischen die Transportwalzen 4a, 4b gezogen.

In den Fig. 1 und 2 ist dargestellt, wie ein Rönt­ genblattfilm 3 von einer Saugervorrichtung angesaugt wird. Die Saugervorrichtung wird in Richtung B von oben nach unten auf den Röntgenfilm 3 zubewegt. Die Umlenk­ rolle 1 ist als Speichenrad 10 ausgebildet und steht mit ihrer Mantelfläche 11a um einen Abstand d von ca. 1 mm bis zur Linie 9 über die Vorderkante 8 des Sau­ gers 2 hervor. Das Speichenrad 10 besteht aus einer Felge 11, zwölf in gleichen Winkelabständen von 30° angeordneten Speichen 12 (in den Figuren nicht alle ge­ zeigt) und einer Nabe 13. Die Speichen 12 und die Fel­ ge 11 bestehen aus vulkanisiertem Material. Der Außen­ durchmesser der Felge 11 beträgt ca. 25 mm, der Außen­ durchmesser der Nabe beträgt ca. 12 mm. Die Nabe 13 ist 10 mm breit und weist einen harten Kunststoffkern 13b mit 10 mm Durchmesser und einer Bohrung mit 6 mm Durch­ messer auf, in der die Saugerachse 5 drehbar gelagert ist.

Bei der Abwärtsbewegung der Saugervorrichtung setzt zu­ nächst die Mantelfläche 11a des Speichenrads 10 auf den Röntgenfilm 3 auf. Die Saugervorrichtung wird dann noch weiter nach unten bewegt, was zunächst dazu führt, daß sich die Mantelfläche 11a elastisch verformt. Danach knicken die Speichen 12a seitlich ein und verformen sich ebenfalls elastisch. Es hat sich herausgestellt, daß bei einer Breite der Mantelfläche 11a von 5 mm und genauso breiten Speichen 12 für einen geeigneten Kraft-Wegverlauf der Verformungskräfte das Verhältnis der Speichendicke zur Manteldicke am besten 1 mm zu 2 mm beträgt.

Im Zuge der Abwärtsbewegung der Saugervorrichtung setzt später auch der Sauger 2 auf dem Röntgenfilm 3 auf. Nach einer bestimmten Deformation der Saugerfeder 6 löst ein Näherungsschalter 7 ein Stopsignal zum Anhal­ ten der Saugervorrichtung aus. Der Sauger 2 wird dann mit Unterdruck beaufschlagt, der Röntgenfilm 3 in Rich­ tung E angesaugt (Fig. 2). Dann wird die Saugervor­ richtung mit dem angesaugten Röntgenblattfilm 3 in Richtung C um 90° geschwenkt und dieser vom Blatt­ filmstapel 3b abgelöst. Der Röntgenfilm 3 legt sich da­ bei um die Mantelfläche 11a des Speichenrads 10.

Röntgenfilme sind relativ steife Filme. Damit quer zur Saugerachse 5 verlaufende Falten beim Ansaugen eines steifen Röntgenblattfilms 3 verhindert werden, sind auf der Saugerachse 5 mehrere Sauger und mehrere Umlenkrol­ len angeordnet. Die Positionen der Umlenkrollen 1, 10 sind auf der Saugerachse 5 so gewählt, daß jedem Sau­ ger 2 mindestens eine Umlenkrolle 1, 10 zugeordnet ist und daß für jedes Blattfilmformat jeweils eine Umlenk­ rolle auch am seitlichen Rand 3a der Blattfilme ange­ ordnet ist. Während der Schwenkbewegung in Richtung C fluchtet dann der Film über seiner ganzen Breite ent­ lang einer zur Saugerachse 5 parallelen Achse.

Nach dem Schwenken der Saugervorrichtung wird diese in Richtung D nach oben bewegt und der Film 3 einem Trans­ portwalzenpaar 4a, 4b zugeführt. Wie in Fig. 3 darge­ stellt, befindet sich dieses Transportwalzenpaar in un­ mittelbarer Nähe der Saugerachse 5. Es ist fest mit der Saugervorrichtung verbunden. Nachdem der Röntgenblatt­ film 3 entlang der Achse F zwischen das Transportwal­ zenpaar 4a, 4b eingeführt worden ist, wird der Unter­ druck am Sauger 2 gelöst, der Röntgenblattfilm 3 da­ durch freigegeben und schließlich durch die elastischen Verformungskräfte der Umlenkrolle 10 vom Sauger 2 weg­ gedrückt. Er befindet sich dann in der in Fig. 3 ge­ zeigten Stellung mit einem gewissen Abstand vom Sau­ ger 2.

In Fig. 4 ist eine mögliche alternative Ausführungs­ form der Umlenkrolle 1 zu dem Speichenrad 10 gezeigt. Die Umlenkrolle 1 umfaßt hier ein Wälzlager 13c und eine Nabe 13a mit einem Schlitzloch 14, in dem die Sau­ gerachse 5 mit Führungsstiften 16 eingreift. Mit einer Feder 15 wird die Saugerachse 5 in der bevorzugten, über den Sauger 2 hinausragenden Stellung gehalten. Die Umlenkrolle 1 ist auf der Saugerachse 5 in Richtung E gegen die Federkraft verschiebbar.

Die Lagerung der verschiebbaren Umlenkrolle 1 auf der Saugerachse 5 kann auch auf andere Art und Weise, z. B. mit Exzenterscheiben, erfolgen.

In Fig. 5 ist eine Saugervorrichtung gezeigt, bei der ein Sauger 2 und eine Umlenkrolle 1 über einen zweiar­ migen Hebel 17 an der Saugerachse 5 angebracht sind. Mit einer Lagerungsfeder 18 ist die Umlenkrolle 1 wie­ derum elastisch gelagert.

Der angesaugte Röntgenfilm 3 wird um die Achse 5 im Uhrzeigersinn geschwenkt und gleichzeitig die gesamte Anordnung nach oben bewegt, um den Röntgenfilm 3 einem nicht gezeigten Transportrollenpaar zuzuführen. Dann wird der Sauger 2 vom Röntgenfilm 3 gelöst und dieser von der Umlenkrolle 1, die unter der Spannung der Lagerungsfeder 18 steht, vom Sauger 2 weggedrückt. Zusätzlich kann die Saugerachse 5 nach der Übergabe des Röntgenfilms an das Transportwalzenpaar noch um einen gewissen Winkel weiter im Uhrzeigersinn gedreht werden. Die Lagerungsfeder 18 erübrigt sich dann. Sauger 2 und Umlenkrolle 1 müssen nicht unbedingt auf einem zweiarmigen Hebel 11 sitzen, sondern können auch auf zwei zueinander versetzten, aber gegenüberliegenden Hebeln an der Saugerachse 5 angebracht sein.

Claims (7)

1. Vorrichtung zur Entnahme von Röntgenblattfilmen aus einem Vorratsmagazin mit einer Saugervorrichtung zur Entnahme und zum Transport von Röntgenblattfilmen aus einem Vorratsmagazin und mit einer weiteren Transporteinrichtung (4a, 4b), an die der Röntgenblattfilm (3) von der Saugervorrichtung übergebbar ist, wobei die Saugervorrichtung um eine Saugerachse (5) verschwenkbar ist, an der mindestens ein Sauger (2) und mehrere Umlenkrollen (1) angebracht sind, und wobei mit dem Sauger (2) der oberste Röntgenblattfilm (3) eines Blattstapels (3b) mit Unterdruck ansaugbar und lösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Umlenkrolle (1) und/oder ihre Lagerung (13, 14, 15, 16) derart elastisch ausgebildet ist, daß ihre Mantelfläche (11a)

• a) beim Ansaugen eines Röntgenblattfilms (3) bündig mit dem Sauger (2) an diesem Röntgenblattfilm (3) anliegt und
• b) nach dem Übergeben des Röntgenblattfilms (3) an die Transporteinrichtung (4a, 4b) und nach dem Aufheben des am Sauger (2) angelegten Unterdrucks den Röntgenblattfilm (3) entgegen der Ansaugrichtung (e) des Saugers (2) von diesem wegdrückt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Sauger (2) vorgesehen sind und jedem Sauger (2) mindestens eine Umlenkrolle (1) zugeordnet ist und daß die Umlenkrollen (1) derart entlang der Saugerachse (5) angebracht sind, daß für be­ stimmte verschiedene Röntgenblattfilm-Formate jeweils eine Umlenkrolle (1) am seitlichen Rand (3a) des Röntgenblattfilms (3) liegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Umlenkrollen (1) ein Speichenrad (10) ist, das elastische Speichen (12) und eine elastische Felge (11) aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Felge (11) 25 mm, ihr Innendurchmesser 21 mm und ihre Breite 5 mm beträgt, daß die Nabe (13) des Speichenrades (10) einen harten Kern (13b) und einen Außendurchmesser von 12 mm aufweist, und daß die Spei­ chen (12) genauso breit und halb so dick sind wie die Felge (11) und daß sie äquidistant in 30°-Abständen angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Mittel (13, 14, 15, 16), mit denen die Umlenkrolle (1) in und entgegen der Ansaugrichtung (E) verschiebbar und jeweils von einer Feder (15) in die vor den Saugern (2) hervorstehende Position überführbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauger (2) und die Umlenkrollen (1, 10) jeweils mit einem um die Saugerachse (5) schwenkbaren Hebel (17) einander gegenüberliegend an der Saugerachse (5) angebracht sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (1) auf dem Hebel (17) federnd gelagert ist.