DE4237841C2 - Spannvorrichtung für eine vorlaufende Stoffbahn - Google Patents
Spannvorrichtung für eine vorlaufende StoffbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für eine zum
Zwecke einer Behandlung endlos vorlaufende Stoffbahn nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Vorrichtungen sind aus DE-AS 20 58 262 oder US-PS 31 50 433
bekannt.
Bei der Wärmebehandlung von Stoff- oder Tuchbahnen ist es von
größter Wichtigkeit, daß der Stoff oder das Tuch quer über
die gesamte Länge und Breite hinweg gleichförmig gehalten
wird, was bedeutet, daß das Verhalten des Produkts in der
Nähe seiner Ränder soweit als möglich dasselbe wie in den
übrigen Bereichen des Stoffes oder Tuches sein sollte. Der
Stoff als solcher liegt normalerweise in Gestalt einer end
losen Bahn vor, die zwischen zwei oder mehr im wesentlichen
parallel zueinander verlaufenden Walzen aufgehängt ist, wo
durch das Produkt in Längsrichtung der Bahn gestreckt wird.
Zumindest eine dieser Walzen ist mit Antriebsmitteln verse
hen, welche die Walze in Rotation versetzen, so daß der Stoff
um die Walzen herum und zwischen den Walzen transportiert
wird.
Spannvorrichtungen oder Spannrahmen halten die Stoffbahn
während ihrer Bewegung in Längsrichtung quer zu dieser
Richtung unter Spannung, um so das Schrumpfen in Querrich
tung zu kontrollieren und zu steuern und das Entstehen von
Falten in Längsrichtung aufgrund einer Schrumpfung in
Querrichtung zu vermeiden. Oft werden für diesen Zweck
Schlitten mit Nadeln oder Klemmen benutzt, an denen die
Ränder der Stoffbahn befestigt werden und die der Bewegung
des Stoffes in einer Führungsbahn folgen, um auf diese
Weise eine gewünschte, vorbestimmte Spannung in Querrich
tung aufrechtzuerhalten, und zwar insbesondere beim Durch
laufen einer Heizzone, die quer zur Vorlaufrichtung des
Produktes angeordnet ist. Wenn das Produkt oder die Stoff
bahn am Schlitten befestigt ist, ist es erforderlich, daß
dies ohne Kräfte erfolgt, die in das Produkt eingehen, und
daß Kräfte lediglich dann auf das Produkt einwirken, wenn
dieses am Schlitten befestigt ist.
Da das Produkt oder die Stoffbahn jedoch während des Vor
schubs in Längsrichtung in solcher Weise behandelt wird,
daß die Bahn gestreckt wird oder schrumpft, bedeutet dies,
daß die Entfernung zwischen den Rändern des Produkts sich
in der Bewegungsrichtung des Produktes ändern kann, und
daß auch die Geschwindigkeit in Längsrichtung durch die
Heizzone berichtigt werden muß.
Die bekannten Spannvorrichtungen können dem nicht Rechnung
tragen, da ihre Schlitten in ihrer Führungsbahn mit Hilfe
eines Kettenantriebs vorbewegt werden, wodurch alle
Schlitten notwendigerweise dieselbe Geschwindigkeit und
auch jeweils die gleichen Abstände voneinander haben. Dies
führt dazu, daß die Ränder an bestimmten Stellen mit einer
anderen Geschwindigkeit als der Mittelteil der Bahn bewegt
werden, was wiederum eine winkelmäßige Verformung des Pro
duktes in der Nähe der Ränder hervorruft. Bei anderen Aus
führungsformen von Spannvorrichtungen oder Spannrahmen
werden Schlitten verwendet, die untereinander nicht durch
eine Kette verbunden sind. Hier werden die Schlitten durch
die Stoffbahn selbst vorgezogen, so daß zwischen den
Schlitten und der Führungsbahn Kräfte erzeugt werden. Die
se Kräfte können zu Verformungen des Produktes in der Nähe
seiner Ränder führen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den geschilderten Mängeln
abzuhelfen und dafür Sorge zu tragen, daß die Geschwindig
keit der Stoffränder im wesentlichen stets die gleiche ist
wie die Geschwindigkeit in der Stoffbahnmitte.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 stehenden Merkmale ge
löst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche 2 bis 4.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit einer
Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Schlit
tens für einen Spannrahmen mit Nadeln
zum Festhalten einer Stoffbahn;
Fig. 2 eine Untenansicht des Schlittens aus
Fig. 1;
Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der
Linie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 eine Gesamtansicht der Anordnung der
Spannrahmen.
Der Schlitten 1 weist vier Räder oder Kugellager 6, und
zwar zwei jeweils an einer Seite auf, die sich gegen eine
Führungsbahn oder Führungsschiene abstützen können, die in
Längsrichtung der Spannvorrichtung oder des Spannrahmens
verläuft. Auf der Oberseite des Schlittens 1 sind in
Schräglage Nadeln 3 angeordnet, die, wie an sich bekannt,
vorzugsweise an einem herausnehmbaren Einsatz befestigt
sind. In der Führungsbahn der Spannvorrichtung läuft eine
(nicht dargestellte) Kette mit Trägern oder Antriebszap
fen 2 um, welche die einzelnen Schlitten 1 erfassen und
diese entlang der Führungsbahn der Spannvorrichtung vor
schieben.
Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, ist der Schlitten
1 oberhalb des Antriebszapfens 2 nicht mit einer ortsfe
sten Verbindung zwischen Schlitten und Zapfen angeordnet,
sondern der Antriebszapfen 2 liegt zwischen zwei einander
gegenüberliegenden Bolzen oder Stiften 5, von denen jeder
durch eine Feder 4 vorgespannt ist, wobei die Federn 4
unter Druck jeweils an einander gegenüberliegenden Wider
lagern oder Anschlägen abgestützt sind. Die Entfernung
zwischen den beiden Bolzen 5 entspricht in dem in Fig. 1
dargestellten symmetrischen (spannungslosen) Zustand der
Anordnung im wesentlichen dem Durchmesser der Antriebszap
fen 2, wenn die Federn 4 an ihren Widerlagern anliegen.
Die Kennlinie der Federn 4 und weitere Eigenschaften die
ser Federn werden mit Bezug auf die von ihnen zu erfül
lende Funktion sehr genau ausgewählt. Die Kennlinien der
Federn können daher voneinander verschieden sein,
möglicherweise kann auch eine der Federn vollständig
weggelassen werden.
Der Zweck der Federn 4 liegt darin, eine Verschiebung des
Antriebszapfens 2 mit Bezug auf das Widerlager am Schlit
ten 1 an Stellen entlang dem Weg der Stoffbahn zu gestat
ten, an denen die Geschwindigkeit der Stoffbahn und die
Geschwindigkeit des Antriebszapfens unterschiedlich sind.
Diese Verschiebung sollte möglichst im wesentlichen ohne
Beanspruchung auf die Stoffbahn in deren Längsrichtung
erfolgen. Vor diesem Hintergrund wird auch sehr deutlich,
daß die Eigenschaften der Federn 4 sehr wichtig sind, da
der Federdruck gewährleisten muß, daß die Ränder der
Stoffbahn mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Rest
der Bahn durch die Antriebszapfen 2 bewegt werden, wobei
der Zapfen 2 wiederum mit konstanter Geschwindigkeit in
Längsrichtung durch die ihm zugeordnete Antriebskette an
getrieben ist. Die Geschwindigkeit der Stoffbahn wird hin
gegen nicht konstant sein, sondern sich im wesentlichen in
verschiedenen Abschnitten des Laufweges unterscheiden.
Die Federkräfte sollen dabei die resultierende Kraft aus
der Reibungskraft zwischen den Kugellagern 6 und der Füh
rungsbahn auf der einen Seite und auf der anderen Seite
die Querkomponente der Spannungskraft in Verschiebungs
richtung der Stoffbahn kompensieren. Dies erreicht man
durch Berechnung der Kräfte aus Messungen der Querkraft
wie auch einer möglichen Neigung der Führungsbahn mit
Bezug auf die Verschiebungsrichtung des Produkts oder der
Stoffbahn.
Der Kettenantrieb mit seiner Antriebskette wird so gesteu
ert, daß die Spannung in der Kette, die im wesentlichen
den gesamten Federkräften entspricht, der berechneten Re
sultanten gleich ist. Die Spannung in der Antriebskette
kann beispielsweise mit Hilfe einer Kraft- oder Bela
stungsmeßzelle in der Aufhängevorrichtung des Kettenan
triebsmotors gemessen werden.
Bei den Spannvorrichtungen gemäß der Erfindung werden
Querkräfte auf die Ränder der Stoffbahn gelegt, um die
Spannung in der Stoffbahn gleichmäßig aufrechtzuerhalten,
wodurch die Querkräfte sich gleichzeitig mit der Beschleu
nigung und Verzögerung der Stoffbewegung bewegen, und zwar
aufgrund der Federverbindung zwischen den Nadeln im Rand,
für welche die Geschwindigkeit variiert, wobei die Kette
eine konstante Geschwindigkeit hat.
Claims (4)
1. Spannvorrichtung für eine endlos zum Zwecke einer Be
handlung vorlaufende Stoffbahn, insbesondere zur Wär
mebehandlung als Teilprozeß bei der Herstellung eines
Tuches für eine Papiermaschine, mit mehreren, durch
eine Antriebskette verbundenen Schlitten zum Führen
der Ränder des Stoffbahnmaterials und mit an der An
triebskette vorgesehenen Verbindungszapfen zur Verbin
dung der Antriebskette mit den Schlitten,
dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Schlitten (1) wenigstens eine in Längsrichtung
der Stoffbahn wirkende Feder (4) aufweist,
die zwischen dem in den Schlitten (1) eingreifenden Verbindungszapfen (2) und
einem Widerlager am Schlitten (1) angeordnet ist,
und daß eine Einrichtung zum Erfassen
der Spannung im Stoffbahnmaterial
vorgesehen ist, auf deren Basis die Geschwindigkeit
der Antriebskette mit den Antriebszapfen
(2) einstellbar ist, um eine gewünschte Geschwin
digkeit der Stoffbahn beim Durchlaufen der Behand
lungszone aufrechtzuerhalten.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Schlitten (1) zwei in Längsrichtung der Stoffbahn
wirkende Federn (4) aufweist,
die beide gegen den Antriebszapfen (2) wirken, so daß
eine nach rückwärts und eine nach vorwärts im Schlit
ten (1) gerichtet ist und eine Möglichkeit vermitteln,
die Geschwindigkeit des Schlittens (1) zu vermindern
oder zu erhöhen.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Federn (4) unterschiedliche Kennlinien
haben.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Überwa
chen der Spannung im Stoffbahnmaterial eine
Kraftmeßzelle ist, welche in die Aufhängung des An
triebsmotors für die Antriebskette eingebaut ist und
welche die Geschwindigkeit der Kette basierend auf
fixen, empirischen Werten für die Spannung im Stoff
bahnmaterial steuert.
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