DE4237793A1 - Fertigknödel auf Weißbrotbasis und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Fertigknödel auf Weißbrotbasis und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neuartige Fertigknödel, die durch
10-25minütiges; insbesondere 15-20minütiges Einlegen in
heißes Wasser von mehr als 60°C ohne zusätzliche
Manipulation in den verzehrfertigen Zustand überführt
werden. Ein Zusammenhalten der aus frischen, unveränderten
Bestandteilen hergestellten Knödel ist auch ohne umgebende
Schlauchfolie bei längeren Einlegen in heißes Wasser
gewährleistet, d. h. es werden formstabile Knödel
bereitgestellt, die bis zu 3 Stunden in heißes Wasser
eingelegt werden können, ohne daß sie zerfallen. Dies
bedeutet eine wesentliche Erleichterung der Zubereitung,
beispielsweise in Großküchen oder großen Gastronomie
betrieben aber auch im häuslichen Bereich, da man einfach
die benötigte Menge an Semmel-, Brezen- und/oder
Serviettenknödeln unter vorheriger Entfernung der umgebenden
Schlauchfolie in heißes Wasser einlegt und die Knödel 10 bis
20 Minuten ziehen läßt, worauf die Knödel verzehrfertig
sind. Ist die Zahl der benötigten Knödel nicht bekannt, kann
zusätzlich eine Anzahl an Brezen-, Semmel- bzw.
Serviettenknödel mit umgebender Schlauchfolie in das Wasser
gelegt werden, wovon man dann die benötigte Anzahl
herausnimmt und die Folie entfernt. Die nicht benötigten
Knödel (mit Folie) können dann aus dem Wasser herausgenommen
werden, nach Abkühlen zur Lagerung, wiederum beispielsweise
in den Kühlschrank gelegt und nach Bedarf wieder verwendet
werden.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung dieser Fertigknödel auf Basis von Weißbrot und
üblichen Zusätzen, d. h. von Semmel-, Servietten- und
Brezenknödeln.
Als Beilage zu beispielsweise Fleisch- und Pilzgerichten
sind Serviettenknödel, Semmelknödel und Brezenknödel eine
sehr beliebte Zutat. Die Güte der Knödel hängt von der Saug-
und Quellfähigkeit und damit auch von der Porosität des
verwendeten Ausgangsmaterials ab. Im Haushalt geht man von
getrockneten, geschnittenen Semmeln aus, dem sogenannten
Knödelbrot.
In der industriellen Fertigung hat man versucht, um eine
gleichmäßige Qualität aufrechtzuerhalten, ein spezielles
Knödelbrot von reproduzierbarer, gleichbleibender Qualität
zu verwenden, das maschinell zu Teilchen von etwa
Erbsengröße geschnitten, mit etwas Milch, Eiweiß und den
üblichen Zutaten wie Gewürzen usw. besprüht, getrocknet und
in üblicher Weise dann gleich in Kochbeutel abgepackt wird,
aus denen nach dem Kochen ein servierfertiger Knödel
entnommen werden kann. Kochfertige Erzeugnisse, die durch
Rehydratisieren mit heißem Wasser verzehrfertig gemacht
werden, sind seit langem bekannt, z. B. Trockenprodukte die
zu Kartoffelbrei oder zu Kartoffel- oder Semmelknödeln
verarbeitet werden. Dabei hat sich der schon vorerwähnte
sogenannte Kochbeutel gut bewährt, also ein Beutel aus
wasserdurchlässigem Material, der das nach Rehydratisierung,
den Knödel bildende, üblicherweise flockige oder stückige
Ausgangsmaterial enthält, das beim Erhitzen in Wasser durch
den Quelldruck der quellenden Stärkebestandteile den Beutel
unter leichtem Druck ausfüllt und somit einen schnittfesten
Knödel formt.
Es gibt zahlreiche Verfahren zur Herstellung von sich nicht
entmischenden vorgefertigten Trockenprodukten zur
Herstellung von Semmelknödeln. So zeigt die DE-PS 20 15 436
eine derartige Mischung, die sämtliche für die
Knödelzubereitung üblichen Bestandteile enthält, wobei
Semmel- oder Weißbrotwürfel mit flüssigem Fett überzogen und
auf diesen Fettüberzug Bindemittel, gegebenenfalls weitere
Zutaten, aufgebracht werden. Dieses Trockenprodukt geht von
normalem, grob zerkleinertem getrocknetem Gebäck aus.
Bedingt durch dessen Struktur wird durch den Fettüberzug
nicht nur der Kaloriengehalt stark erhöht sondern auch das
Saugvermögen beschränkt.
Aus der DE-AS 16 92 772 ist ein Gemisch aus geriebenen,
trockenen Semmeln und frischen Semmel- oder Weißbrotwürfeln
mit Volleipulver, Trockeneiweiß, gewürfeltem geräuchertem
Speck, Salz, Petersilie und Muskat als Knödelmasse bekannt,
wobei die Semmel- und Weißbrotwürfel in heißem Fett
angeröstet und getrocknet und nach dem Abkühlen mit den
anderen Bestandteilen innig gemischt werden.
Die DE-PS 23 27 897 zeigt eine Mischung für Knödel aus
Weizendunst, die allerdings keine Semmelknödel, sondern
sogenannte böhmische Knödel ergeben, wobei die Mischung
Eimasse, Salz, Gewürze und Treibmittel in der für Knödel
üblichen Zusatzmenge und zusätzlich etwa 10 Gewichtsteile
Puffreis enthält, wobei die Hälfte des Puffreis dünn mit Öl
übersprüht und leicht geröstet ist. Als Treibmittel liegt
ein Gemisch aus Natriumcarbonat und Gluconsäure- σ-Lakton
vor und die Eimasse besteht aus Trockenvollei und
Trockeneigelb im Verhältnis 2 : 1. Diese Art von Knödel ist
mit Semmelknödeln allerdings kaum vergleichbar.
Zur Herstellung mehr oder weniger feiner oder grobporiger
verhältnismäßig homogener Teig- und Backwaren hat sich in
letzter Zeit das sogenannte Thermoextrusionsverfahren, auch
Kochextrusionsverfahren genannt, eingebürgert. Es werden vor
allem Getreidegrieße und -mehle in Extrudern verarbeitet, in
denen die Stärke in einem beheizten und mit einer
kernprogressiven Schnecke ausgerüsteten Zylinderrohr durch
kombinierte Wirkung von Feuchtigkeit, Wärme und Druck
verkleistert und anschließend durch einen beheizten
Düsenkopf ausgepreßt wird. Wenn der Druck hoch genug ist,
expandiert das Produkt am Düsenausgang und vergrößert schon
dabei sein Volumen erheblich (US-PS 3,615,675). Die
DE-OS 29 50 927 zeigt die Anwendung dieses Verfahrens auf
die Herstellung von "altem Brot", das sich zum Zerkleinern
eignet, indem der extrudierte Teig unmittelbar nach der
Extrusion unter Verwendung elektromagnetischer Strahlung
unter solchen Bedingungen, daß ein gebackenes Brot mit einer
Innentemperatur von ungefähr 80 bis 102°C entsteht,
behandelt wird. Dieses gebackene "alte Brot" ist zur
Aufmahlung in Brotbrösel, vor allem zur Verwendung als
Paniermehl bestimmt. Auch die FR-A 2 458 227 zeigt ein
ähnliches Verfahren, wobei bei etwa 150 bis 190°C extrudiert
und ohne zusätzliches Backen zu Semmelbröseln bzw.
Paniermehl vermahlen wird.
Die DE-OS 30 04 787 zeigt ein Verfahren zur Herstellung
eines Bäckereierzeugnisses durch Thermoextrusion, wobei
zunächst auf herkömmliche Weise ein zu Brot verarbeitbares
Erzeugnis geschaffen wird, das nach Durchführen des Knetens,
Gärens und Backens einem Trocknungs- und/oder Röstvorgang
ausgesetzt und gemahlen wird, wonach es der bekannten
Thermoextrusion unterzogen wird. Dem als Ausgangsmaterial
für die Extrusion verwendeten gebackenen Mahlgut kann
zwischen 20 und 40% frisches Mehl zugesetzt werden. Da das
Ausgangsmaterial für die Extrusion ganz oder größtenteils
gebacken ist, sollen diese Erzeugnisse unter den gegenüber
dem nicht vorbearbeiteten Grundstoff ähnlichen Bedingungen
nicht expandieren. Die Extrusion erfolgt bei 125 bis 145°C
bei 160 bis 200 bar.
Aus der EP 0 136 335 ist eine Mischung für Semmelbrösel auf
der Basis von Weizenmehl, gegebenenfalls mit Weizengrieß,
Semmelbröseln und üblichen Zusätzen, wie Eimasse, Salz,
Gewürze bekannt, die durch Thermoextrusion der
Ausgangsmischung bei einer Extrudertemperatur vor dem
Extruderkopf von 110 bis 170°C, einem Druck im Extruder von
150 bis 200 bar beim Einschneckenextruder bzw. 35 bis 100
bar im Doppelschneckenextruder, und einem Wassergehalt der
Extrusionsmischung vor dem Extrudieren zwischen 12 und 22%
unter Aufblähen des Extrudats auf das 2- bis 5-fache, und
Zerschneiden des Extrudats auf Korngrößen von 2 bis 13 mm,
gegebenenfalls nach Aussieben des geschnittenen Materials
auf diese Größe gegebenenfalls nach Agglomerieren mit Ei
und/oder Fett und/oder Milch und üblichen Zusätzen erhalten
ist.
Für lagerfähige, schnell zuzubereitende Fertigknödel war
also der bekannte Kochbeutelknödel die einfachste und
schnellste Wahl. Dieser Knödel erfordert doch einen recht
hohen Verpackungsaufwand, da der wasserdurchlässige
Kochbeutelknödel, meistens in Paketen von 6 Knödeln, von
einer luftdichten Hülle umgeben sein muß, welche die Knödel
vor äußeren Einflüssen schützt und als Außenverpackung
weiterhin ein Karton verwendet werden muß, so daß eine
dreifache Verpackung nötig ist.
Schon der hohe Verpackungsaufwand dieser Knödel und eine
gegenüber Verpackungen zunehmend kritisch werdende
Verbraucherschaft macht es notwendig, diese Produktgruppe
auf die Verminderung des Verpackungsaufwandes hin zu
überarbeiten. Neben der Einsparung von Verpackungsmaterial
sollte aber auch der "convenient Grad", also der Grad der
bequemen Anwendung des Produktes, erhöht werden. Außerdem
soll ein neues Herstellungsverfahren die Möglichkeit bieten,
neuartige Knödelprodukte, wie z. B. Semmelknödel und
Serviettenknödel herzustellen.
Weiterhin muß das Bindevermögen des in heißem Wasser
eingelegten Knödels so groß sein, daß auch bei längerer
Kochzeit ein Zerfallen des Knödels verhindert wird. Dieses
Problem ist zwar beim Kochbeutelknödel fast nicht gegeben
und kann jedenfalls erst nach dem Aufreißen des Beutels
auftreten. Aus den vorerwähnten Gründen bzw. aus
geschmacklichen Gründen sind aber Kochbeutelknödel von der
Verbraucherschaft nicht bzw. nicht mehr erwünscht. Bei einem
Knödel ohne Kochbeutel dagegen ist das Zerfallen der Knödel
ein Hauptproblem, das auch aus der haushaltsmäßigen
Herstellung üblicher Knödel oder aus der Herstellung von
Knödel aus den im Handel befindlichen nassen Frischmassen
bekannt ist.
Aufgabe der Erfindung ist demnach die Bereitstellung von
lagerfähigen frischen Fertigknödeln auf Basis von Weißbrot
und üblichen Zusätzen, die auf einfache Weise verzehrfertig
sind und ein Zusammenhalten der Knödel auch ohne umgebende
Kunststoffhülle bzw. Schlauchfolie beim Einlegen in heißes
Wasser von über 60°C über längere Zeit, d. h. mindestens bis
zu 3 Stunden gewährleistet ist. Weiterhin soll ein Verfahren
zur Herstellung dieser lagerfähigen frischen Fertigknödel
wie Semmel- und Servietten- und Brezenknödel bereitgestellt
werden.
Diese Aufgabe wird durch Fertig-Knödel gemäß Anspruch 6 und
das Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß
überraschenderweise ein Fertigknödel, der aus einer Mischung
aus unveränderten frischen Bestandteilen auf Basis von
Weißbrot und üblichen Zusätzen hergestellt worden ist, durch
kurzzeitiges Einlegen in heißes Wasser (10-25 Minuten) ohne
zusätzliche Manipulation in den verzehrfertigen Zustand
überführbar ist, wobei dieser Fertigknödel auch noch bei
längerem Einlegen in heißes Wasser, ohne daß ihn eine
äußere Schlauchfolie umgibt, bis zu 48 Stunden formstabil
bleibt. Die erfindungsgemäßen Knödel sind unter
Kühlschrank-Temperaturen (4-6°C) bis zu 10 Wochen lagerfähig
ohne daß mikrobiologische Beeinträchtigungen bzw.
Qualitätseinbußen des Knödels feststellbar sind (vgl.
Beispiel 4). Der erfindungsgemäße Knödel besteht ganz oder
überwiegend aus einem in die gewünschte Form verpreßten
Aggregat aus Partikeln, deren Stärke zumindest zum Teil
verkleistert ist, wobei das mit einem Druck von zwischen 30
und 120 bar, insbesondere von 70 bis 110 bar, ganz besonders
bevorzugt von 90 bar, verpreßte Endprodukt eine Dichte von
1,1 bis 1,4 g/cm3 und einen Lückenraumanteil
(Volumenhohlräume/Gesamtvolumen) von 1,0 bis 1,3 aufweist.
Der Wassergehalt des Fertigknödels beträgt 30 bis 48 Gew.-%,
insbesondere 32 bis 46 Gew.-%. Überraschenderweise zeigt es
sich, daß die erfindungsgemäßen Fertigknödel mit einem
derart hohen Wassergehalt bis zu 10 Wochen lagerfähig sind,
ohne daß irgendwie geartete Beeinträchtigungen des
Fertigknödels hinsichtlich des Bakteriengehaltes und der
Geschmacksqualität feststellbar sind. In diesem Zusammenhang
ist für die erfindungsgemäßen Knödel wesentlich, daß keine
gasbildenden Gewürze wie Petersilie eingearbeitet sind.
Das Herstellungsverfahren für einen lagerfähigen, aus
frischen unveränderten Bestandteilen hergestellten
Fertigknödel auf Basis von Weißbrot und üblichen Zusätzen,
der die oben genannten Probleme des Standes der Technik
überwindet, sieht folgendermaßen aus.
Zur Herstellung der stärkehaltigen Partikel sind im Prinzip
alle üblichen Herstellungsverfahren geeignet.
Erfindungsgemäß wird frisches Weißbrot oder werden frische
Semmeln bzw. für Brezenknödel frische Laugensemmel auf eine
kleine Partikelgröße von vorzugsweise 8 mm im Durchmesser
zerkleinert. Die Form der Partikel beeinflußt in starkem
Maße die Dichte des entstehenden Knödels und in der Folge
die Konsistenz des zubereiteten Knödels. Diese geschnittenen
Semmelbrotwürfel mit einer Korngröße zwischen 7 und 10 mm im
Durchmesser werden in einem Mischer (ein einarmiger Mischer
mit umlaufendem Rührbehälter) schonend mit Kochsalz,
Frischei, Frischmilch vermischt. Die so hergestellte
Mischung weist dann einen Wassergehalt von 30 bis 48 Gew.-%
und insbesondere von 32 bis 46 Gew.-% auf. Diese Mischung
wird dann in den Trichter eines Vakuumabfüllautomaten
eingefüllt, gelangt über ein Flügelzellenförderwerk zur
Vakuumabfüll- und Portioniereinrichtung, wo dann der
Semmelknödelteig unter Druck (50 bis 120 bar, insbesondere
90 bar) in wasserundurchlässigen
Polyamid/Polyethylen-Schlauchfolien mit einer Wandstärke von
20 µm/50 µm, Kaliber 60 eingefüllt wird. Es können dabei
Knödel mit 250 g, 500 g, 1000 g und 2000 g hergestellt werden.
Die Schlauchfolie muß vorteilhafterweise immer einen
Durchmesser von 50-90 mm, vorzugsweise von 65 mm aufweisen.
Mit Hilfe einer Doppelclipmaschine werden die Semmelknödel
bzw. Serviettenknödel bzw. Brezenknödel abgeteilt und können
dann jeweils einzeln (Serviettenknödel) oder in Abschnitten
von 10 Stück in Behälter abgelegt werden. Danach werden die
Semmelknödel bzw. Serviettenknödel bei 95 bis 100°C für 30
bis 60 Minuten und insbesondere für 35 bzw. 45 Minuten in
einen Kochschrank gegeben.
Nach dieser Behandlung werden die Knödel in kaltem Wasser
abgeschreckt und können danach in Behältnissen gelagert
werden.
Das vorerwähnte Abfüllen in einen Vakuumfüllautomaten, der
ein Flügelzellenförderwerk besitzt, ist besonders bevorzugt,
da mit Hilfe dieses Fördersystems der Knödelteig sehr
schonen behandelt und in die Schlauchfolien abgefüllt werden
kann.
Alternativ kann es jedoch auch vorgesehen sein, daß ein
Vakuumabfüllautomat verwendet wird, der an Stelle des
vorgenannten Flügelzellenförderwerks Förderschnecken
enthält, so daß zum Teil der Semmelknödelteig extrudiert
wird.
Die so hergestellten Fertigknödel können nun in
Gastwirtschaften und dergleichen oder aber im
Haushaltsbereich eingesetzt werden. Dazu wird die benötigte
Anzahl an Knödeln aus der Folie herausgenommen und in
heißes Wasser für ca. 10 Minuten eingelegt. Die Knödel sind
dann verzehrfertig. Sollten in größeren
Gastronomiebetrieben noch eine unbekannte Zahl von Knödeln
benötigt werden, so kann man die Fertigknödel mit Folie in
heißes Wasser einlegen und dann jeweils die benötigte
Anzahl verbrauchen. Nicht benötigte Semmel- bzw.
Serviettenknödel können nach Abkühlen und Lagerung im
Kühlschrank nochmals bzw. mehrmals verwendet werden. Auch
ohne Schlauchfolie sind die erfindungsgemäßen Semmel- bzw.
Serviettenknödel in heißem Wasser bis zu 24 Stunden
formstabil und zerfallen nicht. Sehr vorteilhaft ist
weiterhin, daß die frischen Knödel lagerstabil und bis zu 10
Wochen haltbar sind, wobei keine geschmackliche Beein
trächtigung eintritt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
Frische (Weißbrotteig)-Semmel werden in einer Schneidemühle
(Alexanderwerk) auf eine Größe von ca. 8 mm im Durchmesser
zerkleinert.
Ein Kilogramm dieser Semmelwürfel mit einer Korngröße von 8
mm im Durchmesser werden in einen Kemper-Mischer MF 300L
(einarmiger Mischer mit umlaufendem Rührbehälter)
eingebracht und mit folgenden Komponenten schonend vermischt:
0,342 kg Frischei
0,85 kg frische Vollmilch
0,01 kg Salz.
0,85 kg frische Vollmilch
0,01 kg Salz.
Das erhaltene Agglomerat wird in den Einfülltrichter eines
Vakuumabfüllautomaten (TYP RVF 100 der Fa. Düker)
eingebracht und dort mit Hilfe eines Flügelzellenförderwerks
unter Vakuum von 90 bar zur Abdrehvorrichtung gefördert.
Dort wird das Agglomerat dann mit Hilfe einer
Portioniereinrichtung in Schlauchfolien abgefüllt.
Bevorzugte Schlauchfolien sind PA/PE-Schlauchfolien mit
einer Wandstärke von 20 µm/50 µm, Kaliber 60, d. h. sie
haben einen Durchmesser von ca. 65 mm. Mit einer
Doppelclipmaschine (Typ Tipper Tie Sam III der Fa. Tipper
Tie Europa GmbH, D-2057 Wentorf) werden dann automatisch die
Semmelknödel bzw. die Serviettenknödel abgeteilt. Auf diese
Weise können Semmelknödel bzw. Serviettenknödel mit einer
Größe von 250 g, 500 g, 1000 g und 2000 g hergestellt werden.
Darauf werden die Semmelknödel bzw. Serviettenknödel in
einen Kochschrank (Typ: Rational CC101) eingebracht und dort
für 35 Minuten bei einer Temperatur von 95 bis 100°C
gehalten, d. h. mit Wasserdampf (99°C) behandelt. Diese
Zeitangabe bezieht sich auf Semmelknödel, während
Serviettenknödel 45 Minuten im Kochschrank verbleiben
müssen.
Danach werden die Knödel mit kaltem Wasser abgeschreckt.
Die so erhaltenen Knödel sind dann versandfertig.
Die Knödel haben eine (analytisch bestimmte) Dichte von
zwischen 1,2 bis 1,3 g/cm3 und einen Lückenraumanteil von
1,16.
Ein Kilogramm Knödelbrot, d. h. Semmelbrotwürfel mit einem
Durchmesser von ca. 8 mm werden in einen Mischer eingebracht
und mit folgenden Komponenten gemischt:
85g Volleipulver mit 0,255 l Wasser,
100 g Milchpulver mit 0,75 l Wasser und 10 g Salz.
100 g Milchpulver mit 0,75 l Wasser und 10 g Salz.
Aus diesen Komponenten wird dann schonend eine Mischung
hergestellt und wie in Beispiel 1 beschrieben in einen
Vakuumabfüllautomaten eingefüllt und, wie in Beispiel 1
beschrieben ist, weiterbehandelt.
Frische Laugensemmeln (d. h. Laugensemmeln, deren
ausgeformter Teig in sogenannte Brezenlauge, d. h. wässerige
Natronlauge bis zu 4% eingetaucht wird) werden in einer
Schneidmühle (Alexanderwerk) auf eine Größe von ca. 8 mm im
Durchmesser zerkleinert. Dieses Knödelbrot wird dann in
einen einarmigen Mischer mit umlaufendem Rührwerk (Kemper MF
300L) und mit folgenden Komponenten gemischt:
0,342 kg Frischei
0,85 kg Vollmilch,
0,01 kg Salz.
0,85 kg Vollmilch,
0,01 kg Salz.
Das erhaltene Agglomerat wird in den Einfülltrichter eines
Vakuumabfüllautomaten (Typ RF100 der Fa.Dyker) eingebracht
und dort mit Hilfe eines Flügelzellenfördererwerks unter
Vakuum von 90 bar zur Abdrehvorrichtung gefördert und dort
in Schlauchfolien des Typs PA/PE-Schlauchfolien mit einer
Wandstärke von
20 mm/50 mm, Kaliber 60 ("Sterildarm" L) abgefüllt. Mit
einer Doppelclipmaschine können dann die Brezenknödel auf
die gewünschte Größe, d. h. 250 g, 500 g, 1000 g und 2000 g
abgeteilt werden.
Darauf werden die Brezenknödel für 35 Minuten in einen
Kochschrank (Typ Rational CC101) eingebracht und mit
Wasserdampf mit einer Temperatur von 99°C behandelt. Danach
werden die Knödel mit kaltem Wasser abgeschreckt.
Erfindungsgemäß hergestellte Serviettenknödel wurden bei 4
bis 6°C gelagert und nach 5, 29 und 71 Tagen mikrobiologisch
untersucht sowie die Sensorik getestet. Dabei wurden die
folgenden Ergebnisse erhalten:
Aus den Untersuchungen ergab sich, daß die erfindungs
gemäßen Serviettenknödel mikrobiologisch und sensorisch als
einwandfrei zu beurteilen waren. Pathogene Keime, d. h.
Keime von Staphylococcus aureus bzw. Salmonella spec.
waren nicht nachweisbar. Das Mittel der Gesamtkeimzahl von
21000/g lag im normalen Rahmen und stellt keine
Beeinträchtigung dar.
Abschließend werden noch die Bestimmungsverfahren für die
Knödeldichte und die Porosität angegeben.
Statt Porosität erscheint es sinnvoller im vorliegenden
Fall von Lückenraumanteil zu sprechen (Lehrbuch,
"Verfahrenstechnik" von Kurt Schiefer, Rowohlt-Verlag, S.
363 "Porenvolumen" und S.309, "Lückenraumanteil").
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen, frischen
Fertigknödeln auf Basis von Weißbrot und üblichen
Zusätzen, die durch kurzzeitiges Einlegen in heißes
Wasser von mindestens 60°C, ohne zusätzliche
Manipulation in den verzehrfertigen Zustand überführbar
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß man aus geschnittenem
Weißbrot mit einer kleinen Partikelgröße, Frischei,
Frischmilch, Salz eine Vormischung herstellt und in
einem Behälter schonend vermischt, diese unveränderte
Mischung aus frischen Bestandteilen mittels eines
Vakuumabfüllautomaten in Schlauchfolien aus nahezu
wasserundurchlässigem Material abfüllt und dann bei 95
bis 100°C für 30 bis 60 Minuten, insbesondere 35 bis 45
Minuten hält und gegebenenfalls danach die Knödel
abschreckt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Schlauchfolie einen
Polyamid/Polyethylen-Schlauch mit einer Wandstärke von
20 µm/50 µm einsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Knödel in dem
Vakuumabfüllautomaten unter einem Druck von 30 bis 120
bar, insbesondere von 70 bis 110 bar, ganz besonders
bevorzugt 90 bar abgefüllt werden.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man anstelle von Frischei
Volleipulver und anstelle von Frischmilch Milchpulver
mit einem entsprechenden Wasserzusatz einsetzt.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man anstelle von
geschnittenem Weißbrot geschnittenes Laugenbrot mit
einer kleinen Partikelgröße einsetzt.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
daduruch gekennzeichnet, daß das geschnittene Weißbrot
bzw. das geschnittene Laugenbrot auf Korngrößen von 7
bis 10 mm, vorzugsweise von 8 mm geschnitten ist.
7. Lagerfähiger frischer Fertigknödel auf Basis von
Weißbrot und üblichen Zusätzen, der durch kurzzeitiges
Einlegen in heißes Wasser von mindestens 60°C ohne
zusätzliche Manipulation in den verzehrfertigen Zustand
überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß er gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 6 herstellbar ist.
8. Knödel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß er
ganz oder überwiegend aus einem in die gewünschte Form
verpreßten Aggregat aus stärkehaltigen Partikeln
besteht, wobei das verpreßte Endprodukt eine Dichte von
1,1 bis 1,4 g/cm3 und einen Lückenraumanteil von 1,0
bis 1,3 aufweist.
9. Knödel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Partikel eine Korngröße von 7 bis 10 mm, vorzugsweise
von 8 mm aufweisen.
10. Knödel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er einen Wassergehalt von 30 bis 48%
und insbesondere 32 bis 46% aufweist.
11. Knödel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er auch bei längerem Einlegen in
heißes Wasser von mindestens 60°C auch ohne umgebende
Schlauchfolie formstabil ist.
12. Knödel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er nach seiner Herstellung
mindestens 10 Wochen lagerfähig ist, ohne daß eine
mikrobiologische Beeinträchtigung feststellbar ist.
13. Knödel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß er
auch nach Einlegen in heißes Wasser von mindestens 60°
während einer Zeitspanne von mindestens 1 Stunde für
mindestens 10 Wochen lagerfähig ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4237793A DE4237793A1 (de) | 1992-11-09 | 1992-11-09 | Fertigknödel auf Weißbrotbasis und Verfahren zu seiner Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4237793A DE4237793A1 (de) | 1992-11-09 | 1992-11-09 | Fertigknödel auf Weißbrotbasis und Verfahren zu seiner Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4237793A1 true DE4237793A1 (de) | 1994-05-11 |
Family
ID=6472441
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4237793A Ceased DE4237793A1 (de) | 1992-11-09 | 1992-11-09 | Fertigknödel auf Weißbrotbasis und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4237793A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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EP1900291A2 (de) * | 2006-09-14 | 2008-03-19 | Ofner, Eveline | Knödel |
IT202100005825A1 (it) * | 2021-03-12 | 2022-09-12 | Markus TSCHIGG | Prodotto alimentare e relativo metodo di preparazione |
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