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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung von Reiskörnern, die rasch rekonstituierbar
sind. Die Erfindung betrifft auch rasch rekonstituierbare Reiskörner.
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Üblicherweise
werden schnellkochende rekonstituierbare Reiskörner dadurch hergestellt, daß man Reismehl
verkleistert und dann das verkleisterte Mehl zu kornförmigen Stücken formt.
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Beispielsweise beschreibt
US 4 769 251 genauer ein
Verfahren zur Herstellung von rasch kochenden Reisprodukten, bei
dem eine Mischung, die 60 bis 80% Reismehl oder -Granulat und 20
bis 40% Wasser umfaßt,
für 20s
bis 3 min durch Zufuhr von Dampf gekocht wird, um ihre Temperaturen
von etwa 150°F
auf 210°F
zu erhöhen.
Nach dieser Vorkonditionierungsstufe wird die Mischung in einen
Extruder gegeben, in dem sie nacheinander zuerst durch eine Kochzone,
dann durch eine Entlüftungszone
und eine Formgebungszone bewegt wird.
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Ein Problem bei diesem Verfahren
besteht darin, daß eine
Entlüftungszone
erforderlich ist, um den Gehalt an Wasser in der Mischung zu vermindern,
das zu Anfang zugesetzt wird, um die mechanische Energie zu vermindern.
Außerdem
erfordert das Endprodukt ein Kochen, bevor es rekonstituiert ist.
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Als weiteres Beispiel beschreibt
EP 0 226 375 ein Verfahren
zur Herstellung eines schnellkochenden reisartigen Produkts, bei
dem Reismehl und Wasser vermischt werden, um einen Teig zu erhalten.
Dieser Teig wird dann in einem Abschnitt eines Einschnecken- oder
Zweischnecken-Extruders, vorzugsweise eines Zweischnecken-Extruders,
bei einer Temperatur unterhalb des Garbereichs der Bestandteile
behandelt. In dem Kochabschnitt des Extruders, der vier Kochzonen
mit zuneh mend steigender Temperatur aufweist, und zwar zwischen
29,4°C und 104°C, und bei
einem Druck zwischen 6205 kPa und 10342 kPa, wird der Teig dann
behandelt, um die Stärkemoleküle vollständig zu
verkleistern und die Proteine zu denaturieren. Danach wird der Teig
in einer Abkühlzone
bei einer Temperatur zwischen 32,2 und 40,5°C behandelt, in Abmessungen
einer Größe gebracht,
die z. B. Reiskörner
simuliert, und getrocknet.
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Ein Problem bei diesem Verfahren
besteht darin, daß eine
große
Menge an mechanischer Energie erforderlich ist, um die Stärkemoleküle vollständig zu
verkleistern. Außerdem
ist das schnellkochende, reisartige Produkt nach einer Rehydratisierung
weich und weist nicht die Textur von Reiskörnern auf.
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JP-A-62155059 beschreibt Instantreis,
der mit einem hydrierten Öl überzogen
ist, um die Oxidationsstabilität
zu verbessern.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung
liegt darin, ein einfaches und rasches Verfahren zu schaffen, das
es möglich
macht, rekonstituierbare Körner
herzustellen, die nach der Rehydratisierung ihre Kornform beibehalten,
ohne weich zu werden. Ein anderes Ziel liegt darin, Reiskörner herzustellen,
die rasch hydratisieren können
und eine gute Textur aufweisen.
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Demgemäß betrifft die vorliegende
Erfindung, die gemäß einem
Aspekt ein Verfahren zur Herstellung rekonstituierbarer Reiskörner umfaßt, das
Kochen einer Mischung aus Reismehl, Wasser und einem hydrierten Öl in einem
Kochextruder, der bei 100–500
U/min und einer Temperatur von 70 bis 150°C betrieben wird, um eine teilweise
verkleisterte Mischung herzustellen, das Formen der teilweise verkleisterten
Mischung in Stücke
von Reiskornform und Trocknen und Kühlen der Stücke auf Raumtemperatur, um
die rekonstituierbaren Reiskörner
zu erzeugen.
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Es wurde überraschenderweise gefunden, daß das erfindungsgemäße Verfahren
es ermöglicht, rasch
rekonstituierbare Reiskörner
herzustellen, ohne große
Energiemengen zu benötigen.
Die rekonstituierbaren Reiskörner
gemäß der Erfindung
weisen den Vorteil auf, daß sie
Poren, jedoch keine Risse, an ihrer Oberfläche aufweisen, was eine rasche Hydratisierung
mit einer guten Textur ermöglicht.
Außerdem
weisen die rekonstituierbaren Reiskörner der Erfindung den Vorteil
auf, daß sie
gegenüber
einer bakteriologischen Kontaminierung widerstandsfähig sind.
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Um die Erfindung umzusetzen, wird
der Kochextruder vorzugsweise bei 120–200 U/min und bei einem Druck
betrieben, der 2–0
bar oder mehr beträgt.
Vorzugsweise beträgt
der Druck 80-160
bar.
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Vor der Kochextrusion kann das Reismehl behandelt
werden, um die bakteriologische Kontaminierung zu vermindern, insbesondere
mit Bacillus cereus.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Mischung unterschiedliche Reismehlqualitäten enthalten.
Das macht einen größeren Bereich
von Endtexturen der sofort rekonstituierbaren Reiskörner zugänglich.
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Die Mischung kann z. B. 2-11% hydriertes Öl enthalten,
und zwar bezogen auf das Gesamtgewicht des Gehalts an Reismehl.
Es ist möglich,
als hydriertes Öl
Kokosnußöl, Sojabohnenöl, Baumwollsamenöl, Palmöl oder Palmkernöl zu verwenden,
so daß die Reibung
während
der Kochextrusion vermindert wird und um die Wasserabsorption der
rekonstituierten Reiskörner
zu kontrollieren. Wenn der Mischung zu viel Öl zugesetzt wird, absorbieren
die rekonstituierbaren Reiskörner
das Wasser während
der Rehydratisierung nicht sehr gut.
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Gemäß der Erfindung kann die Mischung 12-25%
Wasser enthalten. Wenn die Wassermenge höher ist als 25%, ist es wahrscheinlich,
daß die
Mischung im Kochextruder klebt. Wenn die Wassermenge unter 12% liegt,
ist während
der Kochextrusion und zur vollständigen
Verkleisterung der Mischung zu viel mechanische Energie erforderlich.
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Gemäß der Erfindung beträgt die während der
Kochextrusion angewandte mechanische Energie vorzugsweise weniger
als oder gleich 115 W/kg der Mischung, um die Stärkefraktion des Reismehls zu
nicht mehr als 85% zu verkleistern und Extrudate in einer Reiskornform
zu bilden. Während
der Kochextrusion ist die Menge an angewandter mechanischer Energie
sehr niedrig, und zwar auf Grund der Menge an Wasser und der Menge
an Öl,
die in der Mischung enthalten sind.
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Ein wünschenswerter Kochextruder
für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ist ein Zweischnecken-Kochextruder, bei dem der Verarbeitungsabschnitt
von zwei identischen kämmenden Schnecken
gebildet werden, die in der Bohrung eines feststehenden Zylinders
in die gleiche Richtung rotieren, um eine unterschiedliche Stärke des
Drucks und der Fließgeschwindigkeiten
der Bestandteile innerhalb des Extruderzylinders zu erzeugen.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform wird
ein Kochextruder mit einem Zylinder von 600–1700 mm
mit 3 bis 8 Heizonen, einer Mischzone und 1 bis 3 Kühlzonen
verwendet.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird
die Mischung durch den Zylinder gedrückt, wo die Bestandteile vermischt,
komprimiert und gekocht werden. Die Mischung wird am Ende des Zylinders
geformt und tritt als sofort rekonstituierbare Reiskörner mit
Poren an ihrer Oberfläche
aus.
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Am Ende des Zylinders wird der Dampfüberschuß freigesetzt,
um auf diese Weise die Porosität der
sofort rekonstituierbaren Reiskörner
zu erhöhen.
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Aufgrund der Bedingungen der Kochextrusion
wird die bakteriologische Kontaminierung auf dieser Stufe vermindert.
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Es ist möglich, zu der Mischung beispielsweise
Aroma, Gewürze
und/oder Färbemittel
vor oder nach der Kochextrusion zuzusetzen.
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Es ist möglich, als Aroma beispielsweise Hühnchen,
Rind, Schwein, Tomate, roten Paprika, grünen Paprika und/oder Pilze
zu verwenden.
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Es ist möglich, als Gewürze beispielsweise Paprika,
Pfeffer und/oder Curry zu verwenden.
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Es ist möglich, 0,2 bis 2,5% Hydrokolloide, wie
beispielsweise Alginate, Guar oder Xanthangummi, zu der Mischung
vor oder nach der Kochextrusion zuzusetzen. Das erhöht die Qualität der Textur
der sofort rekonstituierbaren Reiskörner. Vorzugsweise werden Alginate,
die aus Seetang extrahiert werden können, wie beispielsweise aus
Laminaria hyperborea oder Laminaria digita, verwendet.
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Es ist möglich, die Stücke vor
ihrem Trocknen zu braten, um die Ölmenge im Endprodukt zu erhöhen. Das
verzögert
die Rehydratisierung der rekonstituierbaren Reiskörner in
Nahrungsmittelprodukten, wie beispielsweise einer Suppe. In diesem Falle
ist der Reis kein sofort rekonstituierbarer Reis.
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Die sofort rekonstituierbaren Reiskörner werden
getrocknet, bevor sie auf Raumtempeatur abgekühlt werden. Die sofort rekonstituierbaren
Reiskörner
werden vorzugsweise so getrocknet, daß ihr Feuchtigkeitsgehalt unter
11% liegt.
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Gemäß einem anderen Aspekt schafft
die Erfindung rasch rekonstituierbare Reiskörner, die eine teilweise verkleisterte
Matrix aus Reismehl aufweisen, das ein hydriertes Öl enthält. Die
Reiskörner
rekonstituieren in heißem
Wasser sofort und weisen eine gute Textur auf. Vorzugsweise sind
die Reiskörner
in heißem
Wasser sofort rekonstituierbar.
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Die sofort rekonstituierbaren Reiskörner gemäß der Erfindung
weisen auf ihrer Oberfläche
Poren auf, um eine rasche Rehydratisierung zu ermöglichen.
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Die Dichte der sofort rekonstituierbaren Reiskörner beträgt 0,3–0,7 kg/l.
Je niedriger die Dichte ist, desto höher ist die Porosität und desto
schneller ist die Rehydratisierung.
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Der Wert für die Wasseraufnahme nach 2
bis 6 min einer Rehydratisierung beträgt 0,7–3,2 g/g der rekonstituierbaren
Reiskörner.
Je niedriger die mechanische Energie war, desto niedriger ist die
Wasseraufnahme während
der Rehydratisierung und desto härter
sind die rekonstituierbaren Reiskörner.
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Das Herstellungsverfahren sowie die
Reiskörner
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden in näheren
Einzelheiten in den nachstehenden Beispielen beschrieben, worin
Prozentangaben in Gewicht erfolgen, es sei denn, es ist etwas anderes
angegeben.
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Beispiel 1
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Eine Mischung, die 74 kg Reismehl,
0,8 kg Salz, 12,9 kg Wasser und 3,4 kg Sojabohnenöl enthält, wird
in einem Zweischnecken-Extruder von 1200 mm Länge kochextrudiert. Der Kochextruder wird
bei 180 U/min betrieben, und der Druck in dem Kochextruder beträgt 154 bar.
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Während
der Kochextrusion wird die Mischung in drei Zonen auf 50°, 110°C und 115°C erhitzt,
gemischt und dann in zwei Zonen auf 50°C und 60°C abgekühlt. Die Mischung wird dann
in Form von Reiskörnern
extrudiert.
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Nach der Kochextrusion werden die
sofort rekonstituierbaren Reiskörner
getrocknet, bis ihr Feuchtigkeitsgehalt auf 5% abnimmt. Die Dichte
der sofort rekonstituierbaren Reiskörner beträgt 0,58 kg/l.
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Die sofort rekonstituierbaren Reiskörner werden
dann auf Raumtemperatur abgekühlt,
bevor sie in einem hermetisch geschlossenen Kunststoffbeutel verpackt
und dann bei Raumtemperatur gelagert werden.
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Beispiel 2
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Eine Mischung, die 125,65 kg Reismehl,
0,63 kg Salz, 0,4 kg Natriumbiphosphat, 29 kg Wasser und 12,48 kg
Sojabohnenöl
enthält,
wird in einem Zweischnecken-Extruder einer Länge von 1500 mm kochextrudiert.
Der Kochextruder wird bei 217 U/min betrieben, und der Druck in
dem Kochextruder beträgt 166
bar.
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Während
der Kochextrusion wird die Mischung in zwei Zonen auf 80°C und 100°C erhitzt,
gemischt und dann in zwei Zonen auf 15°C und 10°C abgekühlt. Die Mischung wird dann
in Form von Reiskörnern
extrudiert.
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Nach der Kochextrusion werden die
Reiskörner
getrocknet und abgekühlt,
wie in Beispiel 1 beschrieben wird.
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Die Dichte des rekonstituierbaren
Reiskorns beträgt
0,38 kg/l.
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Beispiel 3
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Eine Mischung, die 122,34 kg Reismehl,
0,62 kg Salz, 0,4 kg Natriumbiphosphat, 1,24 kg Alginat, 29 kg Wasser
und 12,49 kg Sojabohnenöl
enthält, wird
in einem Doppelschnecken-Extruder
einer Länge
von 1500 mm kochextrudiert. Der Kochextruder wird bei 218 U/min
betrieben, und der Druck im Kochextruder beträgt 126 bar.
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Während
der Kochextrusionen wird die Mischung in zwei Zonen auf 80°C erhitzt,
vermischt und dann in zwei Zonen auf 50°C und 40°C abgekühlt. Die Mischung wird dann
in der Form von Reiskörnern extrudiert.
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Nach der Kochextrusion werden die
Reiskörner
getrocknet und abgekühlt,
wie in Beispiel 1 beschrieben ist.
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Die Dichte des sofort rekonstituierbaren Reiskorns
beträgt
0,53 kg/l.
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Beispiel 4 Eine Mischung, die 100
kg Reismehl, 0,5 kg Salz, 11,8 kg Wasser und 2,4 kg Palmöl enthält, wird
in einem Zweischnecken-Extruder einer Länge von 1200 mm kochextrudiert.
Der Kochextruder wird bei 160 U/min betrieben.
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Während
der Kochextrusion wird die Mischung in drei Zonen auf 80°C, 110°C und 120°C erhitzt,
gemischt und dann in zwei Zonen auf 50°C und 46°C abgekühlt. Die Mischung wird dann
in der Form von Reiskörnern
extrudiert.
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Nach der Kochextrusion werden die
rekonstituierberen Reiskörner
getrocknet, bis ihr Feuchtigkeitsgehalt auf 5% vermindert ist.
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Die rekonstituierbaren Reiskörner werden dann
auf Raumtemperatur abgekühlt,
bevor sie in einem hermetisch verschlossenen Kunststoffbeutel verpackt
und dann bei Raumtemperatur gelagert werden.
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Beispiel 5
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Ein currygewürztes Reisgericht wird unter Verwendung
der sofort rekonstituierbaren Reiskörner hergestellt, die ähnlich wie
in Beispiel 5 beschrieben hergestellt wurden.
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Zu diesem Zwecke werden 73% Reiskörner gemäß der Erfindung,
12% Maltodextrin, 10% Trockengemüse,
3,6% Currypulver, 0,4% Hefeextrakt und 1% Salz miteinander vermischt.
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Die Mischung wird in eine Tasse gegossen, der
heißes
Wasser zugegeben wird. Die Reiskörner rekonstituieren
sofort und liefern ein currygewürztes Reisgericht
mit einem guten Geschmack und einer angenehmen Textur. Nach 2 bis
5 min Ziehen kann diese Nahrungsmittelzubereitung gegessen werden.
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Beispiel 6
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Ein Gemüsebrei wird unter Verwendung
von sofort rekonstituierbaren Reiskörnern hergestellt, die auf
eine Weise ähnlich
der in Beispiel 1 beschriebenen hergestellt wurden.
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50 g sofort rekonstituierbare Reiskörner und 15
g einer Gewürzmischung
werden vermischt. Die Gewürzmischung
enthält
11,8 Salz, 0,02 Knoblauch, 0,08 Pfefferpulver, 3,3% Natriummonoglutamat, 4,5%
Maisstärke,
3,8% Zucker, 2% Zwiebelpulver, 65,5 Kartoffelflocken, 5% getrocknete
Karotten, 2% getrocknete Zwiebeln und 2% getrocknete Petersilie.
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Zu dieser Zubereitung wird siedendes
Wasser zugesetzt und sie wird vor dem Verzehr 2 bis 5 min eingeweicht.
Die sofort rekonstituierbaren Reiskörner in diesem Gemüsebrei weisen
eine angenehme Textur und einen guten Geschmack auf.