DE4235408A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von unrunden Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von unrunden WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen von unrun
den Werkstücken, insbesondere von Nocken einer Nockenwelle ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft weiter eine
Vorrichtung zum Schleifen unrunder Konturen an rotierenden
Werkstücken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
Zum Schleifen der Nocken einer rotierenden Nockenwelle oder
anderer rotierend eingespannter unrunder Werkstücke werden
heute CNC-Maschinen mit einer Werkstückhalterung, in welcher
die Nockenwelle um ihre Achse (C-Achse) drehbar gehalten ist,
und einem Schleifkopf mit einer rotierenden Schleifscheibe,
der zur Formgebung und für die Zustellbewegung in einer quer
zur Werkstückachse verlaufenden Maschinenachse (X-Achse) in
Abhängigkeit von der Winkellage des Werkstücks verfahrbar ge
führt ist, eingesetzt. Um für die Schleifbearbeitung des Werk
stücks optimale Bedingungen zu schaffen, wird die Winkelge
schwindigkeit der Werkstückrotation so gesteuert, daß sie ei
nem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil folgt. Gewöhnlich wird
die Drehgeschwindigkeit in den schleiftechnisch unproblemati
schen Bereichen des Nockengrundkreises und seiner Spitze rela
tiv hoch und in den kritischen Flankenbereichen niedriger ge
wählt. Damit wird jeweils ein optimaler Verlauf der Bahnge
schwindigkeit der Kontaktzone von Werkstück und Schleifwerk
zeug an der Werkstückkontur entlang vorgegeben. Auf diese Wei
se kann das Zeitspanungsvolumen beim Schleifen der Nockenkon
tur beeinflußt, insbesondere konstant gehalten werden, was
gleichzeitig der Werkstückqualität und der Produktivität der
Werkstückbearbeitung zugute kommt.
Dieses Vorgehen bewährt sich nur solange, wie immer nur ein
Nocken oder mehrere Nocken gleicher Winkellage einer Nocken
welle gleichzeitig bearbeitet werden. Sollen mit mehreren
Werkzeugen mehrere Nocken unterschiedlicher Winkellage gleich
zeitig geschliffen werden, kann das Werkstück nicht mehr mit
einer einem bestimmten Geschwindigkeitsprofil folgenden Rota
tionsgeschwindigkeit gedreht werden, weil die Nocken unter
schiedlicher Winkellage kein übereinstimmendes Geschwindig
keitsprofil zulassen. Das Werkstück wird also mit einer konstan
ten Winkelgeschwindigkeit gedreht, deren Größe sich an dem
relativ niedrigen Höchstwert in den kritischsten Flankenberei
chen der Nocken orientiert, um qualitativ einwandfreie Ergeb
nisse zu erzielen.
Dies betrifft insbesondere Bandschleifmaschinen zum Nocken
schleifen, die mehrere Schleifbandeinheiten zum gleichzeitigen
Bearbeiten mehrerer, insbesondere aller Nocken einer Nocken
welle aufweisen. Eine solche Bandschleifmaschine ist beispiels
weise in der US-PS 4 833 834 beschrieben. Dort wird eine
Nockenwelle mit konstanter Drehgeschwindigkeit angetrieben, wäh
rend die die Schleifbänder gegen die Nocken drückenden Andruck
elemente in der X-Achse der Maschine die von den jeweiligen
Winkelstellungen der Werkstücke abhängigen formgebenden Bewe
gungen ausführen und die notwendigen Zustellbewegungen überla
gern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art weiter zu verbes
sern. Insbesondere soll die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer
Nocken einer Nockenwelle mit mehreren Werkzeugen optimiert
werden.
Bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß mit dem im Kennzeichen des Anspruchs 1
enthaltenen Maßnahmen gelöst. Die danach vorgesehene zusätz
liche Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück in einer
zweiten Richtung, die quer zur ersten linearen Bewegungsrich
tung und quer zur Rotationsachse des Werkstücks verläuft, er
möglicht in sehr vorteilhafter Weise eine Beeinflussung der
Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone zwischen Werkstück und
Werkzeug, mit der das Zeitspanungsvolumen entlang der Werk
stückkontur optimiert werden kann.
Weiterführungen der Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltun
gen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 ent
halten. Die Ansprüche 2 bis 4 enthalten Merkmale der Steuerung
der Relativbewegung von Schleifwerkzeug und Werkstück zur Be
einflussung der Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone entlang
der Umfangsfläche des Werkstücks. Durch die Steuerung der
Relativbewegung von Schleifwerkzeug und Werkstück kann die
Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone konstant gehalten werden,
was gegenüber der Bearbeitung des mit konstanter Winkelge
schwindigkeit rotierenden Werkstücks ohne die zusätzliche
Ausgleichsbewegung in Richtung der zweiten Maschinenachse (Y-
Achse) wegen der möglichen höheren durchschnittlichen Bahnge
schwindigkeit der Kontaktzone einen Produktivitätszuwachs be
wirkt. Ein weiterer Produktivitätszuwachs ergibt sich, wenn
für die Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone gemäß Anspruch 4
ein von der Winkellage des Werkstücks abhängiges Geschwindig
keitsprofil vorgegeben wird, welches im Bereich des Grundkrei
ses und im Bereich der Nockenspitze eine erhebliche Erhöhung
der Bahngeschwindigkeit vorsieht. Dabei kann die Relativbewe
gung von Schleifwerkzeug und Werkstück in der ersten und der
zweiten Richtung so gesteuert werden, daß das Zeitspanungsvo
lumen bei jeder Werkstückumdrehung wenigstens angenähert kon
stant ist.
Die Maßnahmen nach Anspruch 6 ermöglichen die gleichzeitige
Bearbeitung mehrerer unrunder Werkstückabschnitte eines rotie
renden Werkstücks unter separater Steuerung der Relativbewe
gungen von Werkzeugen und Werkstücken. Diese wirken sich be
sonders produktivitätsfördernd bei der Bearbeitung von Nocken
wellen für Kraftfahrzeugmotoren aus. Die Ansprüche 7 und 8 be
ziehen sich auf Optimierungen der Schleifbearbeitung durch
Überwachung, Begrenzung und/oder Beeinflussung der Andruck
kraft des Schleifwerkzeugs gegen das Werkstück. Anspruch 9
enthält eine nützliche Verfahrensmaßnahme, während Anspruch 10
die Optimierung des Feinschleifens der Werkstücke betrifft.
Die Steuerung der Relativbewegung von Schleifwerkzeug und
Werkstück zur Lagefixierung der Kontaktzone relativ zum
Schleifwerkzeug wirkt sich positiv auf die Formgebung des
Werkstücks aus.
Bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art wird die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe erfindungsgemäß durch
die im Kennzeichen des Anspruchs 11 enthaltenen Merkmale ge
löst. Weiterführungen der Erfindung sowie vorteilhafte Ausge
staltungen sind in den Unteransprüchen 12 bis 22 enthalten.
Die Ansprüche 12 bis 14 enthalten Merkmale, die die Steuerung
der Bewegungen des Werkstücks und des Schleifwerkzeugs und
ihrer Geschwindigkeiten enthalten. Die Ansprüche 15 bis 17
geben bevorzugte Schleifwerkzeuge an. Die Ansprüche 19 bis 22
beziehen sich auf bevorzugte Merkmale einer Schleifwerkzeug
halterung, die den Betrieb der Vorrichtung verbessern und zu
einer sicheren Gewährleistung guter Schleifergebnisse führen.
Die Erfindung bietet den Vorteil eines neuen Verfahrens zum
Schleifen von Nocken. Dabei ist die Möglichkeit besonders
vorteilhaft, mehrere in verschiedene Winkelrichtungen orien
tierte Nocken einer Nockenwelle gleichzeitig zu schleifen und
dabei zu hohen Produktivitäten zu kommen. Durch die Steuerung
der Relativbewegung von Schleifwerkzeug und Werkstück in zwei
quer zueinander verlaufenden Richtungen gemäß der Erfindung
wird das Geschwindigkeitsprofil der Bahngeschwindigkeit der
Kontaktzone beeinflußbar und optimierbar. Dieses Geschwindig
keitsprofil der Bahngeschwindigkeit kann so vorgegeben werden,
daß das Zeitspanungsvolumen beim Umlauf des Werkstücks wenig
stens weitgehend konstant ist. Damit werden bei höherer Lei
stungsfähigkeit der Maschine und des Verfahrens bessere Werk
stückqualitäten erreicht.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Bandschleifmaschine als Ausführungsbeispiel der
Vorrichtung nach der Erfindung in einer schemati
schen Seitenansicht,
Fig. 2 eine Teilansicht einer Schleifmaschine zum gleich
zeitigen Bearbeiten zweier Nocken,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Werkstücks und des
Werkzeugs im Schleifprozeß zur Erläuterung des Ver
fahrens,
Fig. 3a bis c die Darstellung verschiedener Arbeitspositionen von
Werkstück und Werkzeug relativ zueinander,
Fig. 3d ein Weg-Zeit-Diagramm der Bewegung in der Y-Achse,
Fig. 3e ein Weg-Zeit-Diagramm der Relativbewegung in der X-
Achse,
Fig. 3f eine Darstellung der Bewegungsbahn des Schleifwerk
zeugs in der X- und der Y-Achse bei einer Werkstück-
Umdrehung und
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Schleifwerkzeug
trägers mit Andruckbegrenzung und Dämpfung der Ent
lastungsbewegung.
In Fig. 1 ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine
Bandschleifmaschine schematisch in einer Seitenansicht darge
stellt. Auf einem Maschinenbett 1 sind einander gegenüber eine
Werkstückaufnahme 2 und eine Bandschleifeinheit 3 angeordnet.
Von der Werkstückaufnahme 2 ist nur der Werkstückspindelstock
4 gezeigt, während ein gegenüberliegender Reitstock und even
tuell vorhandene Setzstöcke der besseren Übersichtlichkeit
halber weggelassen sind. Die Werkstückaufnahme 2 ist mittels
eines Spindeltriebs 6 in einer Längsführung 7 auf dem Maschi
nenbett 1 in Achsrichtung eines in die Werkstückaufnahme 2
eingespannten Werkstücks 8 verfahrbar. Das Werkstück 8 liegt
in Form einer Nockenwelle vor, von der in der Zeichnung eine
Nocke dargestellt ist. Zur Bearbeitung wird das Werkstück 8 um
seine Achse 9, die C-Achse, mittels eines mit einer Steueran
ordnung 11 verbundenen Motors 12 gedreht. Die Drehzahl der
Werkstückumdrehung wird von der Steueranordnung 11 konstant
geregelt. Die aktuelle Winkellage des Werkstücks wird erfaßt
und in der Steueranordnung 11 zu entsprechenden Winkelsignalen
verarbeitet. Angedeutet ist dies in der Zeichnung durch die
mit zwei Pfeilen versehene Verbindungslinie zwischen dem
Antrieb 12 und der Steueranordnung 11.
Die Bandschleifeinheit 3 weist einen Träger 13 mit Bandfüh
rungsrollen 14 und einer Antriebsrolle 16 auf, die von einem
nichtdargestellten Motor angetrieben wird. Über die Rollen 14
und 16 läuft ein Schleifband 17 um, das über ein Stützelement
18 und eine federbelastete Spannrolle 19 geführt ist. Das
Stützelement 18 drückt das Schleifband 17 mit der erforderli
chen Schleifkraft gegen die zu schleifende Kontur des Werk
stücks 8. Dazu ist das Stützelement 18 an einem Werkzeughal
ter 21 angebracht, der mittels eines Antriebes 22 in einer
Längsführung 23 quer, im dargestellten Fall senkrecht zur
Werkstückachse (C-Achse der Maschine) in Richtung einer zwei
ten Maschinenachse (X-Achse) verfahrbar ist. Der X-Achsenan
trieb 22 des Werkzeughalters 21 ist mit der Steueranordnung 11
verbunden, so daß er zum Ausführen der formgebenden Bewegung
des Werkzeugs 17, 18 in Abhängigkeit von der Winkellage des
Werkstücks 8 steuerbar ist. Bandschleifmaschinen dieses
Aufbaus sind prinzipiell bekannt, so daß bezüglich näherer
Einzelheiten beispielsweise auf die US-PS 4 833 834 oder die
US-PS 4 945 683 verwiesen werden kann.
Im Fall der vorliegend beschriebenen Bandschleifmaschine weist
der Werkzeughalter 21 eine senkrecht zur ersten Längsführung
23 vertikal verlaufende zweite Längsführung 24 auf, welche
eine zweite lineare Maschinenachse, die Y-Achse, definiert. In
dieser zweiten Längsführung 24 ist das Stützelement 18 in Y-
Richtung beweglich geführt. Als Antrieb dient ein Motor 26,
der zur drehwinkelabhängigen Steuerung der Y-Bewegung des
Werkzeugs 18 wieder mit der Steueranordnung 11 verbunden ist.
Die Steuerung der zusätzlichen Y-Bewegung des Werkzeugs 18 er
folgt in Abstimmung mit der X-Bewegung und der Drehbewegung
des Werkstücks so, daß die Bahngeschwindigkeit v der Kontakt
zone K zwischen dem Schleifwerkzeug 17, 18 und der Oberfläche
des Werkstücks 8 einem vorgegebenen Verlauf folgt, bei der
vollständigen Umdrehung des Werkstücks 8 beispielsweise
konstant ist. Dieser Vorgang wird später näher beschrieben.
In Fig. 2 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer Vorrich
tung nach der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht
schematisch dargestellt. In dieser Figur sind nur die für den
Schleifprozeß erforderlichen Funktionselemente einer Nocken
schleifmaschine enthalten. Als Werkstück 8 ist ein Abschnitt
einer Nockenwelle mit zwei benachbarten Nocken 8a und 8b ge
zeigt. Mit dem Motor 12 wird die Nockenwelle in eine Umdrehung
mit konstanter Winkelgeschwindigkeit versetzt. Jedem der
Nocken 8a und 8b ist eine Schleifeinheit 27a bzw. 27b zugeordnet,
die identisch aufgebaut sind. Jede Schleifeinheit weist ein
Schleifwerkzeug in Gestalt einer Schleifscheibe 28a bzw. 28 b
auf. Jede Schleifscheibe 28a bzw. 28b ist an einem Werkzeughal
ter 29 gelagert und auf einem Werkzeugträger 31 mittels eines
Antriebes 32 in Richtung der X-Achse der Maschine verfahrbar.
Die Drehantriebe der Schleifscheiben 28a bzw. 28b sind der
Einfachheit halber nicht dargestellt. Die Antriebe 32 sind mit
der Steueranordnung 11 verbunden, so daß sie in Abhängigkeit
von den unterschiedlichen Winkellagen der Nocken 8a und 8b
separat steuerbar sind.
Die Schleifwerkzeuge 28a und 28b sind auch in dieser Ausfüh
rungsform der Maschine in einer senkrecht zur X-Richtung
verlaufenden Y-Richtung bewegbar. Dazu sind die Werkzeugträger
31 an einer Welle 33 gelagert und mittels Steuernocken 34 um
die Achse der Welle 33 schwenkbar, wodurch sich die Bewegung
der Schleifscheiben in Y-Richtung ergibt. Die Steuernocken 34
werden in Abhängigkeit von der Winkellage der zu bearbeiten
den Nocken 8a und 8b von Antrieben 36 gedreht. Die Steuernocken
34 können unter entsprechendem Winkelversatz auf einer
gemeinsamen Welle von einem gemeinsamen Motor 36 angetrieben
sein, sie können aber auch, wie in Fig. 2 gezeigt, von sepa
raten Motoren separat angetrieben werden, um eine individuelle
Bearbeitung der Nocken 8a und 8b zu ermöglichen.
Das mit der dargestellten Vorrichtung auszuführende Schleif
verfahren wird unter Bezugnahme auf die Fig. 3 und 3a bis f
näher erläutert. Es wird davon ausgegangen, daß das Werkstück
oder die zu bearbeitenden Werkstücke 8 mit konstanter Winkel
geschwindigkeit um ihre Achse in C-Richtung rotieren. Dabei
wird während eines jeden Zeitinkrements Δt ein Winkelschritt Δα
zurückgelegt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Winkelstel
lung des Werkstücks 8 wird das Schleifwerkzeug 15 zur Erzeu
gung der gewünschten Nockenform und für die Zustellung des
Werkzeugs in den beiden Maschinenachsen X und Y bewegt. Die
Bewegung des Schleifwerkzeugs 15 in den Achsen X und Y ist
durch die Steueranordnung 11 so gesteuert, daß die Kontaktzo
ne K zwischen Schleifwerkzeug und Werkstückkontur während
gleicher Zeitinkremente gleiche Bahnabschnitte Δl zurücklegt.
Während sich also das Werkstück 8 um einen Winkelschritt Δα
dreht, bewegt sich die Kontaktzone K auf dem Werkstückumfang
an der gewünschten Kontur entlang durch einen Bahnabschnitt Δl
weiter.
Fig. 3a zeigt die Ausgangssituation von Werkstück 8 und Werk
zeug 15 am Beginn einer Werkstückumdrehung. Die Kontaktzone K
befindet sich an der Werkstückkontur in der Position K1. Der
für die Bewegung des Werkzeugs 15 angenommene Bezugspunkt der
Mittelpunkt M der Werkzeugkrümmung, befindet sich in der Null
position P1 des Koordinatensystems der Maschinenachsen X und Y.
In Fig. 3b ist das Werkstück 8 in einem Zeitintervall Δt1 um
einen Winkelschritt Δα1 in Pfeilrichtung c weitergedreht, wäh
rend das Werkzeug 15 in den Maschinenachsen X und Y so bewegt
wurde, daß sich die Kontaktzone K am Werkstückumfang in der
Position K2 und der Krümmungsmittelpunkt M in der Position P2
befinden. Der Abstand zwischen den Positionen K1 und K2 der
Kontaktzone K ist gerade der Bahnabschnitt Δl. Nach einer wei
teren Drehung des Werkstücks 8 um einen Winkelschritt Δα2 befin
det sich die Kontaktzone K in der Position K3 am Umfang des
Werkstücks und der Krümmungsmittelpunkt des Werkzeugs ist
durch Verfahren des Werkzeugs in der X- und Y-Richtung in die
Position P3 gewandert. Zwischen den Kontaktzonenpositionen K2
und K3 hat die Kontaktzone wieder den Bahnabschnitt δl zurück
gelegt. Diese Situation ist in der Fig. 3c verdeutlicht.
Der nächste Schritt, der in Fig. 3 dargestellt ist, zeigt im
einzelnen den Ablauf des erfindungsgemäß vorgeschlagenen neuen
Schleifverfahrens. Ausgehend von der in Fig. 3c gezeigten re
lativen Position von Werkstück und Schleifwerkzeug, in der
sich die Kontaktzone K in der Position K3 am Umfang des Werk
stücks befindet, wird das Werkstück 8 wieder um einen Winkel
schritt Δα3 weitergedreht. Wäre das Schleifwerkzeug 15 nur in
der X-Achse bewegbar, so würde die Kontaktzone K bei dieser
Drehung Δα3 in die Position Z am Umfang des Werkstücks wandern.
Das entspricht einer Position PZ des Mittelpunkts der Schleif
werkzeugkrümmung auf der X-Achse. Der von der Kontaktzone K
dabei zurückgelegte Weg ist ersichtlich größer als der vorge
gebene Bahnabschnitt Δl. Das beruht darauf, daß sich die Bahn
geschwindigkeit der Kontaktzone K am Umfang eines Nockens bei
konstanter Winkelgeschwindigkeit des Nockens in den Flankenbe
reichen erhöht. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dem ent
gegengewirkt, indem der Bewegung des Werkzeugs in der X-Achse
eine Korrekturbewegung in der Y-Achse überlagert wird. Während
der Ausführung des Winkelschritts Δα3 wird also gleichzeitig
der Krümmungsmittelpunkt M des Werkzeugs 15 zusätzlich in der
Richtung der Y-Achse bewegt, so daß er am Ende des Winkel
schritts Δα3 die Position P4 einnimmt. Damit wird die Bahnge
schwindigkeit der Kontaktzone entlang der Umfangskontur des
Werkstücks so herabgesetzt, daß die Kontaktzone am Ende des
Winkelschritts Δα3 die Position K4 am Werkstück einnimmt, die
von der voraufgehenden Kontaktzonenposition K3 den Abstand Δl
hat. Auf diese Weise erreicht die Kontaktzone K bei der Fort
setzung der Drehung des Werkstücks 8 in aufeinanderfolgenden
Winkelschritten Δα nacheinander immer gerade die Positionen Kn
(1n24) am Umfang des Werkstücks. Die Anzahl von 24 Schritten
der Drehung des Werkstücks 8 ist natürlich willkürlich nur für
die Beschreibung des Schleifverfahrens angegeben. In der
Realität sind die Winkelschritte Δα natürlich wesentlich
kleiner und damit ist die Zahl der am Umfang des Werkstücks in
gleichem Abstand hintereinander folgenden Positionen der Kon
taktzone wesentlich größer.
Fig. 3d zeigt ein Beispiel eines Zeit-Wegdiagramms der Werk
zeugbewegung in der Y-Achse. Dabei sind in der Zeitachse des
Diagramms die aufeinanderfolgenden Positionen des Krümmungs
mittelpunktes M des Werkzeugs numeriert. Zwischen zwei solchen
Positionen liegt, wie oben beschrieben, jeweils ein Zeitinter
vall Δt konstanter Länge. Fig. 3e zeigt ein eben solches Zeit-
Wegdiagramm der Werkzeugbewegung in der X-Achse. Die Diagramme
in den Fig. 3d und e geben also schematisch an, wie die
Steuerung der Antriebe des Werkzeugs in der X- und Y-Achse zu
programmieren ist, um die gewünschte konstante Bahngeschwin
digkeit der Kontaktzone an der Werkstückoberfläche zu erlangen.
Fig. 3f zeigt eine Bahnkurve 37 des Bezugspunktes M eines
Schleifwerkzeugs 15, das beim Bearbeiten eines Nockens 8
entsprechend dem vorgeschlagenen und beschriebenen Verfahren
während einer Nockenumdrehung vom Bezugspunkt M des Schleif
werkzeugs 15 durchlaufen wird. Dabei erreicht der Bezugspunkt
M, der Mittelpunkt der Werkzeugkrümmung, die angegebenen
Positionen immer dann, wenn die Kontaktzone K ihre mit den
gleichen Nummern versehenen Positionen am Werkstückumfang
einnimmt. In der Fig. 3f ist als Schleifwerkzeug 15 eine
Schleifscheibe 28 dargestellt.
In der beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens nach der
Erfindung wird eine konstante Bahngeschwindigkeit der Kontakt
zone K am Umfang des Werkstücks angenommen. Vorteilhaft kann
es sein, der Bahngeschwindigkeit einen bestimmten Verlauf ent
lang dem Umfang des Werkstücks zu geben. Damit kann erreicht
werden, daß das Zeitspanungsvolumen bei der Konturbearbeitung
des Werkstücks konstant bleibt. In dem Falle weist die
Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone in den einzelnen Phasen
der Schleifbearbeitung unterschiedliche Werte auf, was sich
dann in unterschiedlich beabstandeten Kontaktzonenpositionen
K1 bis Kn ausdrückt.
Den beschriebenen Ablauf der Relativbewegung von Werkstück und
Werkzeug für die Formgebung der Werkstückkontur kann in be
kannter Weise eine Zustellbewegung des Werkzeugs überlagert
werden.
Es kann sich als notwendig erweisen, an das beschriebene Vor
gehen beim Konturerzeugen des Werkstücks eine Schlichtphase
anzuschließen, bei der die Oberfläche des Werkstücks feinbear
beitet wird. In dieser Schlichtphase läßt sich die Relativbe
wegung von Werkzeug und Werkstück in der Y-Achse der Maschine
so modifizieren, daß die Kontaktzone von Werkstück und Werk
zeug relativ zum Werkzeug ortsfest bleibt oder in einem stark
begrenzten Winkelbereich des Werkzeugs erhalten bleibt. Damit
kann die Formgenauigkeit der erzeugten Werkstückkontur in der
Schlichtphase erhöht werden.
Das Schleifen von mit konstanter Winkelgeschwindigkeit rotie
renden Nocken mit einem nur in der X-Richtung der Maschine be
wegten Werkzeug führt im zu erwartenden Kraftverlauf zu Kraft
spitzen beim Bearbeiten der Nockenflanken. Durch die zusätzli
che Bewegung von Werkstück und Werkzeug relativ zueinander in
der Y-Richtung der Maschine werden derartige Kraftspitzen ver
mieden, so daß sich ein gleichmäßigeres Kraftniveau beim Ein
griff des Schleifwerkzeugs in das Material des Werkstücks bei
jedem Werkstückumlauf ergibt. Eine weitere Optimierung der
Schleifbearbeitung ist bei dem vorgeschlagenen Verfahren da
durch möglich, daß die bei aufeinanderfolgenden Winkelschritten
der Werkstückumdrehung von der Kontaktzone zurückzulegenden
Bahnabschnitte unterschiedlich lang gewählt werden, wodurch
sich am Umfang des Werkstücks ein Geschwindigkeitsprofil der
Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone ergibt. Dadurch können
nicht nur die bekannten Kraftspitzen bei der Bearbeitung der
Nockenflanken geglättet werden, sondern es können auch unter
schiedliche Materialeigenschaften über dem Nockenumfang sowie
unterschiedliche Materialverteilungen berücksichtigt und kom
pensiert werden. Aus gleichmäßigeren und in Spitzenwerten nied
rigeren Bearbeitungskräften ergeben sich Vorteile, da die Werk
zeuge und die Werkstücke weniger hoch beansprucht werden. Diese
Vorteile können auch in verkürzte Bearbeitungszeiten umgesetzt
werden.
In Fig. 4 ist schematisch in einer Schnittansicht ein spezi
eller Werkzeughalter 38 dargestellt, welcher sicherstellt, daß
die Andruckkraft des Schleifwerkzeugs 15 am Werkstück in zu
lässigen Grenzen bleibt. Der Werkzeughalter 38 ist in X-Rich
tung verfahrbar auf einem Werkzeugträger 39 geführt, der ver
tikal in Y-Richtung (nicht gezeigt) verfahrbar ist. Das Werk
zeug 15, im dargestellten Fall ein Stützelement 18 für ein
Schleifband 17 einer Bandschleifmaschine, wird mittels einer
Spanneinrichtung 41 in seiner Schleifposition gehalten. Das
Stützelement 18 weist an seinem rückwärtigen Ende einen Kol
ben 42 auf, der in einem Zylinder 43 gegen die Kraft einer
Feder 44 in X-Richtung bewegbar ist. Die Feder 44 drückt den
Kolben 42 mit einer vorgegebenen Vorspannkraft gegen einen
Anschlagring 46 und hält ihn dort solange fest, bis die An
druckkraft des Werkzeugs 18 gegen ein Werkstück die Vorspann
kraft übersteigt. In diesem Fall führt das Schleifwerkzeug 15
in X-Richtung eine Entlastungsbewegung gegen die Federkraft 44
aus. Auf diese Weise werden die Bearbeitungskräfte mit einer
definierten Kraft-Weg- und Weg-Zeit-Charakteristik begrenzt.
In dem Zylinder 43 ist ein Dämpfungsmedium enthalten, das bei
einer Entlastungsbewegung des Schleifwerkzeugs 15 durch eine
Verbindungsleitung 54 mit einem Rückschlagventil 51 in ein Aus
weichvolumen 49 verdrängt wird. Wird als Dämpfungsmedium eine
Flüssigkeit verwendet, ist zusätzlich zu dem Ausweichbehälter
ein Ausgleichsbehälter vorgesehen, der in Fig. 4 nicht darge
stellt ist. Das Rückschlagventil 51 verhindert, daß bei nach
lassender Bearbeitungskraft bzw. Andruckkraft des Werkzeugs 15
am Werkstück das Ausweichvolumen wieder frei in den Zylinder
zurückströmt. Es muß den Weg über ein Drosselventil 48 in
einer Rückflußleitung 47 nehmen. Dadurch kann die Rückstellung
des Schleifwerkzeugs 15 mit begrenzter einstellbarer Geschwin
digkeit erfolgen. Das Drosselventil 48 kann nach Art einer
Endlagendämpfung in die Kolbenfläche und den Zylinder inte
griert werden.
Alternativ oder zusätzlich zu der Spanneinrichtung 41 kann ein
Druckmeßelement bzw. Kraftmeßelement 52 mit dem Schleifwerk
zeug 15 verbunden sein, welches die Andruckkraft bzw. Bearbei
tungskraft mißt. Dieses Druckmeßelement 52 ist mit einer Aus
wertanordnung 53 verbunden, welche an die Maschinensteuerung 11
Signale abgibt, die den Bearbeitungsdruck des Schleifwerkzeugs
15 entsprechen. Diese Signale können beispielsweise für die
Steuerung der Vorschubbewegung in X-Richtung verwendet werden,
um die Bearbeitungskraft in optimalen Grenzen zu halten. Die
Steuerung der Bewegung in X-Richtung in Abhängigkeit von den
Druckmeßsignalen des Druckmeßelements 52 wird dabei der oben
beschriebenen drehwinkelabhängigen Steuerung der Werkzeugbewe
gung überlagert.
Da das vorstehend beschriebene Verfahren auf die Bearbeitung
von mit konstanter Winkelgeschwindigkeit rotierenden Werkstücken
ausgerichtet ist, eignet es sich besonders für die Anwen
dung in Bandschleifmaschinen mit mehreren Bandeinheiten, die
gleichzeitig mehrere Nocken einer Nockenwelle bearbeiten. Das
Verfahren erhöht die Leistungsfähigkeit einer derartigen Band
schleifmaschine, weil es die Erhöhung der durchschnittlichen
Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone entlang der Umfangskontur
des Werkstücks und damit eine Erhöhung der Umdrehungsgeschwin
digkeit des Werkstücks erlaubt, ohne daß die Qualität des
Schleifergebnisses Einbußen erleidet. Gleichzeitig erlaubt das
Verfahren eine Berücksichtigung diverser Werkstückparameter
wie unterschiedliches Schleifaufmaß und unterschiedlicher Ma
terialeigenschaften entlang dem Umfang des Werkstücks in der
individuellen Steuerung der Relativbewegungen zwischen Werk
stück und Schleifwerkzeug, so daß auch unter schwierigen
Schleifbedingungen optimale Ergebnisse erzielt werden können.
Claims (23)
1. Verfahren zum Schleifen von unrunden Werkstücken, insbe
sondere von Nocken einer Nockenwelle, bei dem das Werkstück um
eine Werkstückachse gedreht wird, ein Schleifwerkzeug in einer
Kontaktzone in spanabhebenden Kontakt mit einer Umfangsfläche
des Werkstücks gebracht wird und das Schleifwerkzeug und das
Werkstück zur Erzeugung einer gewünschten Werkstückkontur ab
hängig von der Winkelposition des Werkstücks in einer ersten
Richtung quer zur Werkstückachse relativ zueinander bewegt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück mit im we
sentlichen konstanter Winkelgeschwindigkeit gedreht wird und
daß das Werkzeug und das Werkstück zusätzlich in einer quer
zur Werkstückachse und zur ersten Richtung verlaufenden zwei
ten Richtung relativ zueinander bewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone entlang der Umfangsfläche
des Werkstücks durch eine Steuerung der Relativbewegung von
Schleifwerkzeug und Werkstück in der ersten und der zweiten
Richtung in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Werkstücks gesteu
ert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativbewegung von Schleifwerkzeug und Werkstück in
der ersten und der zweiten Richtung in Abhängigkeit von dem
Drehwinkel des Werkstücks im Sinne wenigstens angenähert
konstanter Bahngeschwindigkeit der Kontaktzone entlang der
Umfangsfläche des Werkstücks gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativbewegung von Schleifwerkzeug und Werkstück in
der ersten und der zweiten Richtung in Abhängigkeit vom Dreh
winkel des Werkstücks so gesteuert wird, daß die Kontaktzonen
bewegung entlang der Werkstückumfangsfläche einem vorgegebenen
Geschwindigkeitsprofil folgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Relativbewegung von Schleifwerkzeug
und Werkstück in der ersten und zweiten Richtung in Abhängig
keit von dem Drehwinkel des Werkstücks, dem Aufmaß, dem Werk
stückmaterial und/oder weiteren Parametern im Sinne eines
wenigstens angenähert konstanten Zeitspanungsvolumens gesteu
ert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Werkstück mit mehreren axial zueinander
versetzten unrunden Abschnitten mit im wesentlichen konstanter
Geschwindigkeit um seine Achse gedreht wird, daß wenigstens
zwei der unrunden Werkstückabschnitte jeweils mit einem
Schleifwerkzeug in spanabhebenden Kontakt gebracht werden und
daß die Schleifwerkzeuge zur individuellen Beeinflussung der
Geschwindigkeit der Kontaktzonenbewegung entlang den Umfangs
flächen der Werkstücke unabhängig voneinander in der ersten
und der zweiten Richtung gesteuert bewegt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Andruckkraft des Schleifwerkzeugs am
Werkstück überwacht und/oder begrenzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Andruckkraft des Schleifwerkzeugs am
Werkstück gemessen und ein entsprechendes Meßsignal erzeugt
wird und daß die Bewegung des Schleifwerkzeugs in der ersten
Richtung in Abhängigkeit von dem Meßsignal im Sinne einer
Optimierung der Andruckkraft beeinflußt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der vom Drehwinkel des Werkstücks abhängigen
Bewegung des Schleifwerkzeugs in der ersten Richtung eine Zu
stellbewegung des Schleifwerkzeugs auf das Werkstück zu über
lagert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bewegung des Schleifwerkzeugs in der
zweiten Richtung wenigstens während einer Schlichtphase des
Schleifprozesses in Abhängigkeit von der Winkellage des Werk
stücks so gesteuert wird, daß die Kontaktzone relativ zum
Schleifwerkzeug ortsfest oder in einem eng begrenzten Winkel
bereich des Werkzeugs gehalten wird.
11. Vorrichtung zum Schleifen unrunder Konturen an rotie
renden Werkstücken, insbesondere zum Schleifen der Nocken
einer Nockenwelle, mit einer Werkstückaufnahme (2) mit Mitteln
(4) zum bearbeitungsgerechten Halten und Drehen des Werkstücks
(8) um eine erste Maschinenachse (C-Achse), einer Schleifein
heit (3, 27a, b) mit einem umlaufenden Schleifwerkzeug (15),
Drehantrieben (12, 16) für die Drehung des Werkstücks und die
Umlaufbewegung des Schleifwerkzeugs, ersten, quer zur ersten
Maschinenachse in Richtung einer zweiten Maschinenachse (X-
Achse) verlaufenden Führungen (23), ersten Antriebsmitteln
(22, 32) für die Relativbewegung von Werkstückaufnahme und
Schleifwerkzeug entlang den ersten Führungen und einer Steuer
anordnung (11), welche die Antriebe (12, 22, 32) im Sinne einer
eine gewünschte Werkstückkontur erzeugenden Relativbewegung
von Werkstück und Schleifwerkzeug steuernd ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zweite Führungsmittel (24, 31, 33)
für Relativbewegungen von Werkstückaufnahme (2) und Schleif
einheit (3, 27a, b) in einer quer zur ersten und zweiten Maschi
nenachse (C-Achse, X-Achse) verlaufenden dritten Maschinenachse
(Y-Achse) vorgesehen sind, daß zweite Antriebsmittel (26, 36)
zum Bewegen von Werkstückaufnahme und Schleifeinheit relativ
zueinander entlang den zweiten Führungen vorgesehen sind und
daß die zweiten Antriebsmittel mit der Steueranordnung (11)
verbunden und separat steuerbar sind.
12. Schleifmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkstückdrehantrieb (12) das Werkstück (8) mit wenig
stens angenähert konstanter Winkelgeschwindigkeit um seine
Achse (C-Achse) drehend ausgebildet und gesteuert ist.
13. Schleifmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß Meßmittel zum Erfassen der augenblicklichen Win
kellage des Werkstücks (8) bei der Drehung und zum Erzeugen
entsprechender Winkelsignale vorgesehen sind.
14. Schleifmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steueranordnung (11) das erste und das zweite Antriebs
mittel (22, 32; 26, 36) in Abhängigkeit von den Winkelsignalen
im Sinne der Bewegung der Kontaktzone (K) von Schleifwerkzeug
(15) und Werkstück (8) mit einer vorgegebenen Bahngeschwindig
keit entlang der Umfangskontur des Werkstücks steuernd ausge
bildet ist.
15. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß als Schleifwerkzeug (15) ein über
ein Stützelement (18) bewegtes Schleifband (17) vorgesehen ist.
16. Schleifmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stützelement (18) in zwei quer zueinander verlaufenden
Richtungen (X-Achse, Y-Achse) quer zur Drehachse (C-Achse) des
Werkstücks (8) bewegbar ist.
17. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß als Schleifwerkzeug (15) eine an
einem Schleifkopf (27a, b) gelagerte rotierende Schleifscheibe
(28a, b) vorgesehen ist und daß der Schleifkopf in zwei quer
zueinanderverlaufenden Richtungen (X-Achse, Y-Achse) quer zur
Drehachse (C-Achse) des Werkstücks (8) bewegbar ist.
18. Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Maschinenachsen (C,X,Y) senk
recht zueinanderverlaufen.
19. Maschine nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schleifwerkzeug (15) an einem Werk
zeughalter (38) angeordnet ist und daß der Werkzeughalter eine
Spanneinrichtung (41) zur Begrenzung der Andruckkraft des
Schleifwerkzeugs am Werkstück (8) aufweist.
20. Maschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spanneinrichtung (41) ein das Schleifwerkzeug (15) mit
einer Vorspannkraft in einer vorgegebenen Position relativ zum
Werkzeughalter (38) haltendes Kraftelement (44) aufweist und
daß bei einer Überschreitung der Vorspannkraft durch die An
druckkraft gegen die Vorspannkraft des Kraftelements eine Ent
lastungsbewegung des Schleifwerkzeugs (15) relativ zum Werk
zeughalter (38) im Sinne einer Reduzierung der Andruckkraft
erfolgt.
21. Maschine nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung (22, 43, 47, 49, 54) zum Dämpfen der Entlastungsbe
wegung vorgesehen ist.
22. Maschine nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dämpfungseinrichtung eine Kolben-Zylinder-Einheit (42, 43)
mit einem ein flüssiges oder gasförmiges Medium enthaltenden
Zylindervolumen (43) aufweist, daß das Schleifwerkzeug (15) an
einem Kolben (42) der Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet und
relativ zum Werkzeughalter (38) bewegbar ist, daß das Zylin
dervolumen (43) über eine Verbindungsleitung (54) mit einem
Ausweichvolumen (49) in Verbindung steht und daß bei Bewegun
gen des Kolbens (42) infolge von Bewegungen des Werkzeugs (15)
relativ zum Werkzeughalter (38) Dämpfungsmedium aus dem Zylin
dervolumen in das Ausweichvolumen verdrängt wird und umgekehrt.
23. Maschine nach einem der Ansprüche 11 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß in Richtung der C-Achse des Werkstücks (8)
nebeneinander mehrere Schleifeinheiten (3, 27) angeordnet sind
und daß die Schleifwerkzeuge (15) der Schleifeinheiten zum
gleichzeitigen Schleifen mehrerer Werkstückabschnitte (8a, 8b)
eines Werkstücks (8) in Abhängigkeit von der Winkellage der
Werkstückabschnitte im Sinne jeweils vorgegebener Kontaktzo
nenbewegungen am Werkstückumfang gleichzeitig separat in den
Maschinenachsen X und Y bewegbar sind.
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