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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum spitzenlosen Rundschleifen,
bei dem sich ein Werkstück von
zylindrischer Grundform zwischen einer Regelscheibe und einer Schleifscheibe
befindet, von der Regelscheibe zur Drehung angetrieben und von der Schleifscheibe
geschliffen wird, wobei die Konturen der Regelscheibe und der Schleifscheibe
im Wesentlichen der Kontur des Werkstücks entsprechen und die Rotationsachsen
des Werkstücks,
der Regelscheibe und der Schleifscheibe im Wesentlichen parallel
verlaufend angeordnet sind.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum spitzenlosen Rundschleifen,
zur Durchführung des
Verfahrens.
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Verfahren
und Vorrichtungen zum spitzenlosen Rundschleifen, auch Centerless-Schleifen
genannt, gehören
zum Stand der Technik. Sie werden mit besonders hohem Automatisierungsgrad
in der Massenfertigung eingesetzt. Die Werkstücke liegen längs auf
einer Auflage zwischen Schleif- und Regelscheibe. Das Verfahren
ist nicht nur für
Werkstücke mit
durchgehender zylindrischer Oberfläche geeignet, sondern kann
auch zum Schleifen von Werkstücken
verwendet werden, die zwar eine zylindrische Grundstruktur aufweisen,
dabei aber in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Durchmesser
haben. Ein typisches Beispiel für
ein derartiges Werkstück
ist die Düsennadel
einer Einspritzpumpe. Werkstücke mit
unterschiedlichen Durchmessern, d. h. mit Absätzen oder Konturen, werden
mit Schleifscheiben bearbeitet, deren Kontur im Wesentlichen der
des Werkstückes
entspricht. Dasselbe gilt für
die zugehörige Regelscheibe.
Das Bearbeiten derartiger Konturen erfolgt durch spitzenloses Einstechschleifen,
während
bei Werkstücken
mit durchgehend unverändertem
Durchmesser vom Durchlaufschleifen gesprochen wird.
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Mit
den bekannten Verfahren ist es aber nicht möglich, an den Enden der Werkstücke vorgesehene Spitzen- oder Planflächen zu
schleifen. Dasselbe gilt für Übergangsflächen, die
sich zwischen Werkstückbereichen
von unterschiedlichem Durchmesser befinden und z. B. kegelförmig ausgebildet
sein können. Hier
müssen
andere Schleifverfahren zum Einsatz kommen, wie beispielsweise das
Schleifen zwischen den Spitzen, wodurch beim Schräg-Einstechschleifen
das Schleifen von Planflächen
an Werkstücken grundsätzlich möglich ist.
Der ständige
Zwang zur Rationalisierung und kostengünstigen Fertigung verlangt
aber nach Möglichkeiten,
den vollständigen Schleifvorgang
in einem einzigen Verfahren durchzuführen.
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Aus
der
DE 199 40 685
A1 ist auch schon ein Verfahren zum spitzenlosen Schräg-Einstechschleifen
bekannt geworden, mit dem sich Werkstücke von zylindrischer Grundform,
aber mit Bereichen von unterschiedlichen Durchmessern schleifen
lassen. Dabei wird das auf dem Stützlineal befindliche Werkstück nicht
nur an seinen zylindrischen Umfangsbereichen, sondern auch an den Übergangsflächen geschliffen,
die sich zwischen den Werkstückbereichen mit
unterschiedlichen Durchmessern befinden. Dieses bekannte Verfahren
des spitzenlosen Schräg-Einstechschleifen
besteht darin, dass in einem ersten Schritt im Wesentlichen in radialer
Richtung und in einem zweiten Schritt im Wesentlichen in axialer
Richtung zugestellt wird, derart, dass im ersten Schritt im Wesentlichen
das Aufmaß im
Bereich der zylindrischen Abschnitte und im zweiten Schritt im Wesentlichen
das Aufmaß der
Schulter abgetragen wird. Die Zustellbewegung wird durch Überlagerung
von Schlittenbewegungen erzeugt, wobei alle denkbaren kombinatorischen
Vertauschungen von Achsrichtungen möglich sind. Die Aufteilung
der Zustellbewegung in zwei zueinander senkrecht verlaufende Schritte
hat den Vorteil, dass die Lage und Bewegung des Werkstücks relativ
zur Schleifscheibe, zum Stützlineal
und zur Regelscheibe stets definiert ist; zudem kann der Abtrag
im Bereich der zylindrischen Abschnitte unabhängig von dem Abtrag im Bereich
der Übergangsflächen eingestellt
werden, da die beiden Abträge
in zeitlich aufeinander folgenden Schritten bewirkt werden. Dieses
bekannte Verfahren ist jedoch an eine wesentliche Schrägstellung
der Schleifscheibe gegenüber
dem Werkstück
gebunden: bevorzugt wird ein Winkel von 10° bis 30° zwischen den Achsen der Schleifscheibe
und des Werkstücks.
Die Schleifscheibe muss hierbei grundsätzlich eine Kontur aus Kegelflächen haben,
und an die Steuerung des die Schleifscheibe aufnehmenden Hauptspindelstocks
werden wegen der schräg
zum Werkstück
erfolgenden Zustellbewegung der Schleifscheibe erhebliche Anforderungen
gestellt.
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Aus
der
EP 0 548 957 A1 ist
eine Vorrichtung zum spitzenlosen Rundschleifen eines Werkstücks mit
zylindrischer Grundform, aber abgestuften Durchmesserbereichen bekannt.
Die Vorrichtung arbeitet mit zwei vollständig getrennten Schleifscheiben,
von denen jede durch einen eigenen Antriebsmotor angetrieben wird.
Es liegen somit zwei getrennte Schleifspindeln bzw. Schleifstöcke vor.
Die beiden Schleifscheiben können
eng benachbart radial an das Werkstück zugestellt werden, wodurch
ein spitzenloses Rundschleifen mit angepasster Schleifgeschwindigkeit
möglich
wird. Die Schleifscheiben können
aber auch in axialer Richtung verfahren werden, womit ein Schleifen
von stirnseitigen Endflächen
und/oder Übergangsflächen durchführbar ist,
die sich zwischen Werkstützbereichen
mit unterschiedlichen Durchmessern befinden.
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Der
Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, dass die Antriebswellen
der Schleifscheiben nur fliegend gelagert sein können. Anders lässt es sich
nicht erreichen, dass die unabhängig
voneinander getriebenen Schleifscheiben zum Außenrundschleifen auch eng benachbart
betrieben werden können.
Die fliegende Lagerung der Schleifscheibe bedeutet aber, dass die
Antriebswelle sich beim Schleifen stärker ausbiegt und somit die
Schleifscheibe an ihrem Außenumfang
nicht mit dem gewünschten
Außendurchmesser
und der gewünschten
Parallelität
an das Werkstück
anliegt. Die Schleifgenauigkeit ist damit herabgesetzt.
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Der
Erfindung liegt dem gegenüber
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art,
bei dem die Rotationsachsen des Werkstücks, der Regelscheibe und der
Schleifscheibe im Wesentlichen parallel verlaufend angeordnet sind, derart
auszugestalten, dass auch an dem Werkstück befindliche endseitige Spitzen,
endseitige Planflächen
und/oder Übergangsflächen zwischen
Werkstückbereichen
von unterschiedlichem Durchmesser auf einfache Weise im Zuge des üblichen
Rundschleifens geschliffen werden können, wobei zugleich eine hohe
Schleifgenauigkeit erzielt werden soll.
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Diese
Aufgabe wird durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei
wird das eingangs zuerst genannte bekannte Verfahren derart geführt, dass
zunächst
die gesamte Schleifscheibe in radialer Richtung zum Schleifen der
Umfangsflächen
des Werkstücks
zugestellt wird und dass sodann mindestens ein Teilbereich der in
Querrichtung unterteilten Schleifscheibe zum Schleifen von an dem
Werkstück
befindlichen stirnseitigen Endflächen
und/oder Übergangsflächen, die
sich zwischen Werkstückbereichen
mit unterschiedlichem Durchmesser befinden, in axialer Richtung
zugestellt wird.
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Im
Vergleich zu gattungsgemäßen bekannten
Verfahren wird damit eine vollständige
Trennung der Zustellbewegungen erreicht. Während mit der gesamten, ungeteilten Schleifscheibe
das Schleifen der Umfangsflächen
erfolgt, wird das Schleifen von stirnseitigen Endflächen oder Übergangsflächen zwischen
Bereichen unterschiedlicher Durchmesser mit Teilbereichen der in
Querrichtung unterteilten Schleifscheibe bei axialer Zustellung
vorgenommen. Die Schleifflächen
der Schleifscheibe bzw. ihrer Teilbereiche sowie auch die jeweilige
Zustellbewegung können
damit optimal an den jeweiligen einzelnen Schleifvorgang angepasst
werden. Ferner führt
das erfindungsgemäße Verfahren
dazu, dass bei dem große
Genauigkeit erfordernden Teilvorgang des Schleifens an Endflächen und Übergangsflächen nur geringere
Massen angetrieben und axial verschoben werden müssen. Die Schleifscheiben behalten
ihre zylindrische Grundkontur und sind daher einfacher herzustellen
und abzurichten. Insgesamt lässt
sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine größere Wirtschaftlichkeit
des Schleifvorganges und zugleich eine Steigerung der Schleifgenauigkeit
erzielen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass nur der zum Schleifen der stirnseitigen Endflächen und/oder
der Übergangsflächen wirksame
Bereich einer in Querrichtung unterteilten Schleifscheibe axial
verfahren wird. Dank dieser Ausgestaltung sind die zu bewegenden
Massen geringer, wodurch die Umsteuervorgänge schneller ablaufen und
das Verfahren wirtschaftlicher wird.
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Je
nach den an dem Werkstück
vorhandenen Abstufungen der Durchmesser und damit auch der vorhandenen Übergangsflächen zwischen
den Werkstückbereichen
unterschiedlichen Durchmessers kann das erfindungsgemäße Verfahren
in der Weise ablaufen, dass nacheinander zwei oder mehr Teilbereiche
der in Querrichtung unterteilten Schleifscheibe in axialer Richtung
zugestellt werden. Die einzelnen Teilbereiche können dabei alle in derselben
Richtung, aber teilweise auch in entgegengesetzter Richtung axial
zugestellt werden; das hängt von
der Ausbildung der Übergangsflächen an
dem Werkstück
ab.
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Grundsätzlich kann
beim axialen Verfahren der Schleifscheibe in Bezug auf das Werkstück dieses
dadurch in seiner axialen Lage gehalten werden, dass es sich an
der angepassten Regelscheibe abstützt. Eine höhere Schleifgenauigkeit wird
jedoch dadurch erreicht, dass nach einer zusätzlichen vorteilhaften Weiterbildung
während
der axialen Relativbewegung der Schleifscheiben-Teilbereiche und
Regelscheibe das Werkstück
gegen axiales Verschieben gesichert ist.
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Das
kann z. B. in der Weise erfolgen, dass das Werkstück mit einer
freien Stirnfläche
entgegen der Kräftewirkung
der Schleifscheiben-Teilbereiche abgestützt ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es, alle Vorteile der heute üblichen Schleiftechnik beizubehalten.
So können
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach wie vor CBN-Schleifscheiben oder Korund-Schleifscheiben verwendet werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
den stirnseitigen Endflächen
und/oder Übergangsflächen zwischen
den Werkstückbereichen
unterschiedlichen Durchmessers beliebige Konturen gegeben werden.
Hierzu ist in Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
dass die stirnseitigen Endflächen
und/oder Übergangsflächen, die
sich zwischen Werkstückbereichen
von unterschiedlichen Durchmessern befinden, als in Querrichtung
verlaufende Planflächen
oder als Kegelflächen
fertig geschliffen werden.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum spitzenlosen Rundschleifen,
insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem die
Schleifscheibe aufnehmenden Hauptspindelstock, mit einem die Regelscheibe
aufnehmenden Regelscheiben-Spindelstock und
mit einem das Werkstück
haltenden Stützlineal.
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Bei
einer bekannten Vorrichtung dieser Art wird die eingangs genannte
Aufgabe dadurch gelöst, dass
die Schleifscheibe in mindestens zwei Teilscheiben unterteilt ist,
die sich auf einer gemeinsamen Welle befinden und einzeln oder gemeinsam
zur Rotation antreibbar sind und von denen mindestens eine eine
besondere Schleiffläche
zum Schleifen von an dem Werkstück
befindlichen endseitigen Konturen, endseitigen Planflächen und/oder Übergangsflächen, die
sich zwischen Werkstückbereichen
von unterschiedlichem Durchmesser befinden, aufweist und dass eine
Einrichtung zum Verfahren dieser Teilscheibe im angetriebenen Zustand
in ihrer Axialrichtung vorgesehen ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
befinden sich die Teilscheiben somit auf einer gemeinsamen Welle
und lassen sich einzeln oder gemeinsam zur Rotation antreiben. Darüber hinaus
kann grundsätzlich
auch jede der Teilscheiben für
sich in axialer Richtung zugestellt werden. Eine derartige konstruktive
Ausgestaltung ist ohne besondere Schwierigkeiten zu verwirklichen,
weil sämtliche
Verstell- und Steuerbewegungen
im Wesentlichen nur in den beiden Hauptrichtungen, nämlich der
radialen und der axialen Richtung vorgenommen werden, die dem Fachmann
auf dem Gebiet des Schleifens als X- und Z-Richtung geläufig sind.
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Das
axiale Verfahren von zwei oder mehr Teilbereichen einer Schleifscheibe
auf einer gemeinsamen Welle mit wahlweise einzelnem oder gemeinsamen
Antrieb ist konstruktiv ohne Schwierigkeiten zu beherrschen und
bringt den großen
Vorteil mit sich, dass die Schleifscheibe mit allen ihren Teilbereichen
an beiden Enden gelagert werden kann. Im Gegensatz zu einer fliegenden
Lagerung ist eine Lagerung an beiden Enden wesentlich steifer und
bedeutet im Schleifbetrieb eine geringere Ausbiegung der gemeinsamen
Antriebswelle. Eine derart gelagerte Schleifscheibe wird somit weitgehend
mit dem gewünschten
Außendurchmesser
am zu schleifenden Werkstück
anliegen. Dadurch ist die Schleifgenauigkeit wesentlich erhöht.
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Bei
einer häufig
vorkommenden Werkstück-Form,
wie sie z. B. von Düsennadeln
für Einspritzpumpen
bekannt ist, kann das Verfahren in der Weise ausgestaltet werden,
dass zwei Teilscheiben vorgesehen sind, von denen die erste Teilscheibe eine
besondere Schleiffläche
zum Schleifen einer Übergangsfläche zwischen
zwei Bereichen des Werkstücks
von unterschiedlichem Durchmesser aufweist, während an der zweiten Teilscheibe
eine besondere Schleiffläche
zum Schleifen einer Stirnfläche
des Werkstücks
vorgesehen ist.
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Bei
Werkstücken
mit zylindrischer Grundform, aber einer größeren Zahl von Durchmesser-Abstufungen
lässt sich
die Zahl der Teilscheiben mit den daran befindlichen besonderen
Schleifflächen
für einzelne Übergangsflächen an
dem Werkstück
weiter erhöhen.
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Wenn
nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung die besonderen Schleifflächen an
den Teilscheiben als im Wesentlichen quer zur Längsachse der Schleifscheibe
verlaufende Planflächen, schräg verlaufend
oder gewölbt
ausgebildet sind, lassen sich ohne weiteres an dem Werkstück beliebige Konturen
der stirnseitigen Endfläche
und/oder der Übergangsflächen zwischen
den Bereichen unterschiedlichen Durchmessers erzielen.
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Zur
axialen Sicherung des Werkstücks
während
der axialen Zustellbewegung kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung
ein axialer Festanschlag für die
beim Schleifen freiliegende Stirnfläche des Werkstücks vorgesehen
sein.
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Das
Stützlineal,
das durch zwei zueinander senkrecht erfolgende Zustellbewegungen
stark belastet ist, wird gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung höhenverstellbar
ausgebildet und mit einem verschleißfesten Belag versehen. Der
Belag kann z. B. aus Hartmetall oder polykristallinem Diamanten
bestehen.
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Die
Erfindung wird anschließend
anhand von Ausführungsbeispielen,
die in den Zeichnungen dargestellt sind, noch näher erläutert.
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1 veranschaulicht
grundsätzlich
den Vorgang des spitzenlosen Rundschleifens, wobei nur die Schleifscheibe,
das Stützlineal,
die Regelscheibe und das Werkstück
dargestellt sind.
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2 zeigt
eine Ansicht von oben auf den aus 1 ersichtlichen
Schleifvorgang, wobei gemäß der Erfindung
die gesamte Schleifscheibe in axialer Richtung unterteilt ist.
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In
den 3a bis 3c sind
die verschiedenen Bewegungsphasen der in Querrichtung unterteilten
Schleifscheibe beim Schleifen eines Werkstücks mit zylindrischer Grundform,
aber mit abgestufter Kontur, d. h. Bereichen mit unterschiedlichen Durchmessern,
dargestellt.
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4 veranschaulicht
das erfindungsgemäße Verfahren
in einer weiteren Variante, wobei an der Stirnseite des Werkstücks eine
Planfläche
angeschliffen wird.
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In 1 ist
der Vorgang des spitzenlosen Rundschleifens, auch Centerless-Schleifen
genannt, schematisch dargestellt. Dabei sind eine Schleifscheibe 1 und
eine Regelscheibe 2 im wesentlichen achsparallel nebeneinander
angeordnet. Das Werkstück 3 befindet
sich auf einem Stützlineal 4,
das mit einem verschleißfesten
Belag 5 versehen ist. Dieser kann aus Hartmetall oder polykristallinem
Diamanten bestehen. Das Stützlineal
ist Höhen
verstellbar, wie das durch den Doppelpfeil 6 angedeutet
ist. Mit 7, 8 und 9 sind die Mittelachsen
und damit auch Rotationsachsen des Werkstücks 3, der Schleifscheibe 1 und
der Regelscheibe 2 angedeutet.
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Damit
das Werkstück 3 in
Rotation versetzt wird, muss die Regelscheibe 2 rotatorisch
angetrieben werden, d. h. sie rotiert um ihre Mittelachse 9. Durch
Kontakt mit dem Werkstück 3 an
seinem Außendurchmesser
kommt dessen Rotation zustande. Zum Schleifen der Werkstückoberfläche wird
die Schleifscheibe 1 ebenfalls in Rotation um ihre Mittelachse 8 versetzt.
Die Drehrichtungen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 sind
durch die gekrümmten
Richtungspfeile 11 und 12 verdeutlicht. Bei den üblichen
und bekannten Maschinen zum spitzenlosen Rundschleifen sind die
Schleifscheibe 1 in einem Hauptspindelstock und die Regelscheibe 2 in
einem Regelscheiben-Spindelstock aufgenommen. Einer oder beide Spindelstöcke können in
X-Richtung verschiebbar
auf einem gemeinsamen Maschinenständer montiert sein. Die Ausführung derartiger Spindelstöcke und
der Antrieb der Scheiben ist fachüblich und daher nicht weiter
dargestellt.
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2 zeigt
wieder das zwischen der Schleifscheibe 1 und der Regelscheibe 2 befindliche
Werkstück 3.
Dieses hat eine abgestufte Kontur, weil drei axiale Bereiche mit
unterschiedlichem Durchmesser vorgesehen sind. Das Werkstück hat schon
im ungeschliffenen Zustand drei Bereiche 3a, 3b, 3c mit
unterschiedlichen Durchmessern; zwischen den Durchmesserbereichen 3b und 3c befindet
sich eine kegelige Übergangsfläche 3d.
An der Stirnfläche 3e soll im
fertigen Zustand eine Spitze ausgebildet werden. Bei dem Werkstück 3 kann
es sich z. B. um die Düsennadel
einer Einspritzpumpe handeln.
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Die
Schleifscheibe 1 ist in der radialen Querebene 10 geteilt.
Dadurch werden zwei Teilscheiben 1a und 1b gebildet,
die gleichachsig zur Drehung angetrieben werden, aber auch einzeln
im angetriebenen Zustand axial verschoben werden können.
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Der
zylindrische Umfang der unterschiedlichen Durchmesserbereiche an
dem Werkstück 3 kann
mit dem üblichen
Vorgang des Einstechschleifens bearbeitet werden, indem die gesamte
Schleifscheibe 1 in X-Richtung an das Werkstück 3 zugestellt
wird. Das Werkstück 3 wird
dabei gegen die Regelscheibe 2 gepresst, welche somit Schleifkräfte aufnimmt
und zugleich das Werkstück
in Drehung versetzt.
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In
der dargestellten Weise wird zunächst
der zylindrische Rohling des Werkstücks 3 vorgeschliffen.
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Bei
diesem Vorschleifen ist es aber nicht möglich, eine endseitige Spitze
an der Stirnfläche 3e des
Rohlings anzuschleifen. Dasselbe gilt für die kegelige Übergangsfläche 3d zwischen
den Durchmesserbereichen 3b und 3c von kleinem
und großem Durchmesser.
Das gilt besonders dann, wenn es nicht nur auf eine bestimmte Kontur
der Stirnfläche 3e im
fertigen Zustand ankommt, sondern auch auf das genaue Maß des Längsabstandes
zwischen der kegeligen Übergangsfläche 3d und
der fertigen Kontur der Stirnfläche 3e.
In diesen Bereichen bleibt daher ein Aufmaß bestehen, das schraffiert
dargestellt und mit den Bezugsziffern 13 und 14 bezeichnet
ist.
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Die
Fortsetzung des Schleifvorganges ist in 3a dargestellt.
Hierbei werden die beiden Teilscheiben 1a und 1b in
axialer Richtung voneinander entkoppelt, und es wird die Teilscheibe 1a für sich in Z-Richtung
verfahren, was durch den Pfeil Za angedeutet ist. Die angepasste
Korrektur der Teilscheibe 1 umfasst die besondere Schleiffläche 15,
die an die kegelige Übergangsfläche 3d angepasst,
d. h. schräg
zur Umfangsfläche
der Teilscheibe 1a ausgebildet ist. Indem die Teilscheibe 1a im
angetriebenen Zustand und im Wesentlichen achsparallel zur Regelscheibe 2 verfahren
wird, kommt an dem Werkstück 3 die
kegelige Übergangsfläche 3d zustande,
und das in 2 schraffiert dargestellte Aufmaß 13 wird vollständig abgeschliffen.
Da dieser Vorgang unabhängig
von dem des Rundschleifens abläuft,
kann allein durch genaues Steuern der Axialbewegung der Teilscheibe 1a der
gewünschte
Abstand der kegeligen Übergangsfläche 3d von
einer radialen Bezugsfläche
auf dem Werkstück 3 genau
eingestellt werden, und zwar auch unabhängig von einer Abnutzung der
Teilscheibe 1a.
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Anschließend wird
auch die zweite Teilscheibe 1b im angetriebenen Zustand
axial verfahren; die verschiedenen Phasen dieses Bewegungsablaufs sind
in den 3b und 3c dargestellt.
Die Bewegung der zweiten Teilscheibe 1b ist durch den Pfeil Zb
angedeutet. Auch an der zweiten Teilscheibe 1b befindet
sich eine besondere schräggerichtete Schleiffläche 17,
die beim axialen Zustellen der zweiten Teilscheibe 1b schließlich die
Spitze 3f am vorderen Ende des Werkstücks 3 erzeugt. Hierbei
wird wieder das in 2 schraffiert dargestellte Aufmaß 14
vollständig abgeschliffen.
Die 3c zeigt die Stellung der beiden Teilscheiben 1a und 1b nach
dem Abschluss des Schleifvorganges. Allein durch genaues Steuern
der axialen Zustellbewegung der zweiten Teilscheibe 1b kann
somit der gewünschte
axiale Abstand zwischen der kegeligen Übergangsfläche 3d und der Spitze 3f exakt
eingestellt werden.
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Das
Werkstück 3 ist
während
aller dieser Vorgänge
mit der freiliegenden Stirnfläche 3h an
dem Festanschlag 16 abgestützt, der es entgegen der Mitnahmewirkung
der Schleifscheibe 1 axial unverrückbar festhält. Dadurch wird die Genauigkeit
des Schleifvorganges noch weiter gesteigert.
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Wie
die 3a bis 3c ohne
weiteres verdeutlichen, übernimmt
die erste Teilscheibe 1a den Vorgang des Einstechschleifens,
so dass das Werkstück 3 in
seinem Außendurchmesser
auf Fertigmaß geschliffen
wird. Erst nach Abschluss dieses Vorganges werden die beiden Teilscheiben 1a und 1b,
die sich auf derselben Schleifspindel befinden, nacheinander oder
zumindest teilweise zeitgleich axial in Richtung der Z-Achse mittels
einer CNC-Achse zugestellt. Dabei werden die stirnseitigen Bereiche
des Werkstücks 3,
also die kegelige Übergangsfläche 3d und
die Spitze 3f nacheinander und einzeln fertig geschliffen,
so dass optimale Oberflächengüte und Maßhaltigkeit
gegeben ist.
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In 4 ist
eine Ausgestaltung der Erfindung dargestellt, bei der an der endseitigen
Stirnfläche
des Werkstücks 3 eine
Planfläche 3g angeschliffen
wird. Auch hierbei wird mit einer geteilten Schleifscheibe, also
mit einer ersten Schleifscheibe 1a und einer zweiten Schleifscheibe 1c gearbeitet.
Die zweite Schleifscheibe 1c weist eine besondere Schleiffläche 18 auf,
mit der beim axialen Zustellen der zweiten Schleifscheibe 1c die
plane Stirnfläche 3g des
Werkstücks 3 geschliffen
wird.
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Das
Schleifen dieser Teile kann sowohl mit Korund- als auch mit CBN-Schleifscheiben
erfolgen. Die Schleifspindel ist hier in ihrer Ausführung nicht näher erläutert, vielmehr
werden nur die zur Darstellung der Erfindung erforderlichen Funktionen
dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schleifscheibe
- 1a
- erste
Teilscheibe
- 1b,
1c
- zweite
Teilscheibe
- 2
- Regelscheibe
- 3
- Werkstück
- 3a,
3b, 3c
- Bereiche
mit unterschiedlichem Durchmesser
- 3d
- kegelige Übergangsfläche
- 3e
- Stirnfläche
- 3f
- Spitze
- 3g
- Planfläche
- 3h
- freie
Stirnfläche
- 4
- Stützlineal
- 5
- verschleißfester
Belag
- 6
- Doppelpfeil
- 7
- Mittelachse
des Werkstücks 3
- 8
- Mittelachse
der Schleifscheibe 1
- 9
- Mittelachse
der Regelscheibe 2
- 10
- radiale
Querebene
- 11
- gekrümmter Richtungspfeil
- 12
- gekrümmter Richtungspfeil
- 13
- Aufmaß im Bereich
von 3d
- 14
- Aufmaß im Bereich
von 3e
- 15
- Schleiffläche an der
Teilscheibe 1a
- 16
- Festanschlag
- 17
- Schleiffläche an der
Teilscheibe 1b
- 18
- Schleiffläche an der
Teilscheibe 1c