DE4229624A1 - Zuender fuer eine airbagaufblasvorrichtung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine aufblasbare Fahr
zeuginsassen-Rückhalteeinrichtung und insbesondere auf einen Zün
der zum Zünden von gaserzeugendem Material zum Erzeugen von Gas
zum Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassen-Rückhalteein
richtung, wie beispielsweise eines Luftkissens oder Airbags.
US-Patent Nr. 32 11 097 zeigt einen Zünder mit einem Außengehäuse.
Das Gehäuse hat an einem Ende einen Düsenanschluß. Ein Zündmate
rial ist innerhalb des Gehäuses enthalten. Das Zündmaterial be
steht aus 97% Bleidioxid und 3% Bor. Das Gehäuse enthält auch
ein Zündverstärkungs- oder Boostermaterial, das aus 54% Magne
sium, 30% Teflon und 16% Viton besteht. Eine Drahtbrücke zündet
das Zündmaterial, das seinerseits das Boostermaterial zündet. Der
Zünder erzeugt eine Flamme, die durch den Düsenanschluß austritt
und für 0,5 bis 1,5 Sekunden besteht. Diese Zünderbrenndauer ist
zu lang zum Zünden von gaserzeugendem Material zum Aufblasen einer
aufblasbaren Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung, wie bei
spielsweise eines Airbags.
US-Patent Nr. 39 04 221 zeigt einen Zünder zum Zünden von gaser
zeugendem Material zum Aufblasen eines Luftsacks. Der Zünder weist
ein Zündrohr auf, das eine chemische Zündzusammensetzung enthält.
Ein Platindraht zündet die chemische Zündzusammensetzung. Die Zün
dung ist sehr schnell, sie vollzieht sich innerhalb von Millise
kunden. Die Zündung erzeugt ein Verbrennungsgas, das bewirkt, daß
das Zündrohr bricht und daß sich einiges von der chemischen Zünd
zusammensetzung verteilt. Die chemische Zündzusammensetzung treibt
eine Flamme nach außerhalb des Zündrohrs, die das gaserzeugende
Material zündet. Das gaserzeugende Material weist relativ kleine
Tabletten auf, bei denen es unwahrscheinlich ist, daß sie vom Bre
chen des Zündrohrs und von der Verteilung der chemischen Zündzu
sammensetzung zerbrechen.
Zusammenfassung der Erfindung. Die vorliegende Erfindung besteht
aus einem verbesserten Zünder zum Zünden von gaserzeugendem Mate
rial zum Aufblasen einer Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung,
wie beispielsweise eines Airbags. Der Zünder weist einen Behälter
auf für eine zündbare, partikelförmige Ausgangsladung. Der Behäl
ter hat eine Zugfestigkeit, die ausreichend ist zum Widerstehen
von Drücken, die innerhalb des Behälters erzeugt werden, und zwar
ohne Bruch des Behälters, wenn die Ausgangsladung gezündet wird.
Der Zünder hat eine Brennzeit, während der die zündbare partikel
förmige Ausgabeladung brennt, im Bereich von 5 bis 100 Millisekun
den. Der Behälter weist auch eine Zumeßöffnung auf, die durch eine
zerbrechbare Bruchscheibe geschlossen ist. Die Zumeßöffnung ist so
dimensioniert, daß die Ausgangs- oder Ausgabeladung beinhaltet
wird, bis zumindest ein wesentlicher Teil der Ausgabeladung zün
det. Das Verbrennen der Ausgabeladung bewirkt, daß die Bruch
scheibe bricht. Wenn die Bruchscheibe bricht, tritt ein Strom von
brennenden Partikeln, der vorzugsweise im wesentlichen frei von
ungezündeten Partikeln ist, durch die Behälterzumeßöffnung aus und
zündet das gaserzeugende Material.
Vorzugsweise nimmt die Zündmaterial-Ausgabeladung nur einen Teil
des Behälters ein und der Behälter hat ein freies Volumen in Ver
bindung mit der Behälterzumeßöffnung. Vorzugsweise ist das freie
Volumen ungefähr 25% bis 75% des Behältervolumens.
Der Zünder der vorliegenden Erfindung hat eine schnelle Brennzeit,
die notwendig ist zum Zünden von gaserzeugendem Material zum Er
zeugen von Gas zum Aufblasen eines Luftsacks. Der Zünder hält auch
eine endliche Verweildauer von heißen Partikeln und Flammen auf
dem gaserzeugenden Material aufrecht, um eine Zündung des Materi
als sicherzustellen. Der Strom von heißen Partikeln und Flammen
aus dem Zünder ist gerichtet und nicht weit verteilt. Ferner er
zeugt der Zünder eine Zündung des gaserzeugenden Materials mit ge
ringer Brisanz oder Sprengkraft, was das gaserzeugende Material
gegen Bruch während der Zündung schützt.
Weitere Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der
Zeichnung; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Fahrzeuginsassen-Rück
halteeinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die
einen Luftsack umfaßt;
Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Insassenrückhalteeinrichtung von
Fig. 1, wobei der Luftsack in einem ausgedehnten Zustand
gezeigt ist;
Fig. 3 ist ein vergrößerter Teilschnitt eines Teils der Insassen
rückhalteeinrichtung von Fig. 1 und zeigt die Aufblasvor
richtung für die Insassenrückhalteeinrichtung; und
Fig. 4 ist ein vergrößerter Schnitt des Zünders für die Aufblas
vorrichtung von Fig. 3.
Ein aufblasbares Fahrzeugrückhaltesystem 10, konstruiert gemäß der
vorliegenden Erfindung, ist in Fig. 1 gezeigt. Das Rückhaltesystem
10 umfaßt einen Luftsack 12, der in Fig. 1 in einem inaktiven Zu
stand gezeigt ist. Wenn ein Fahrzeug, das das Rückhaltesystem 10
enthält, in einen Zusammenstoß verwickelt wird, wird der Luftsack
12 aus dem zusammengelegten Zustand in einen in Fig. 2 gezeigten
ausgedehnten Zustand ausgedehnt. Die Ausdehnung des Luftsacks 12
erfolgt durch schnellen Strom von Gas aus einer Aufblasvorrichtung
14. Wenn der Luftsack 12 in dem in Fig. 2 gezeigten ausgedehnten
Zustand ist, wirkt er zum Zurückhalten von Bewegung eines Insassen
des Fahrzeugs und verhindert, daß der Insasse in verletzender
Weise mit strukturellen Teilen des Fahrzeuginneren in Kontakt
kommt.
Obwohl der Luftsack 12 auf vielen verschiedenen Teilen des Fahr
zeugs angebracht sein könnte, ist er in Fig. 1 derart gezeigt, daß
er auf dem Armaturenbrett 16 des Fahrzeugs angebracht ist. Der
Luftsack 12 ist an einem starren Metallreaktionskanister 18 befe
stigt, der an dem Armaturenbrett 16 befestigt ist. Die Aufblasvor
richtung 14 ist innerhalb des Reaktionskanisters 18 derart aus
gerichtet, daß der Gasstrom, in Fig. 2 angedeutet durch Pfeile 20,
von der Aufblasvorrichtung 14 bewirkt, daß sich der Luftsack 12 in
den Fahrgastraum ausdehnt.
Einzelheiten der Aufblasvorrichtung 14 sind in Fig. 3 gezeigt. Die
Aufblasvorrichtung 14 umfaßt eine langgestreckte, im allgemeinen
zylindrische Außenhülse 22 mit einer Vielzahl von Gasaustrittsan
schlüssen oder -Öffnungen 24. Die Austrittsöffnungen 24 sind in
der Hülse beabstandet in mehreren parallelen Reihen, die sich
längs entlang im wesentlichen der gesamten Länge der Außenhülse 22
erstrecken. Um eine große Anzahl von Austrittsöffnungen 24 unter
zubringen, sind die Öffnungen einer Reihe, wie gezeigt, mit Bezug
zu jenen einer benachbarten Reihe versetzt. Alle Austrittsöffnun
gen 24 jeder Reihe sind um den gleichen Abstand voneinander beab
standet. Die Austrittsöffnungen 24 von benachbarten Reihen sind
auch um den gleichen Abstand von den Austrittsöffnungen in einer
weiteren Reihe beabstandet, wie sie voneinander beabstandet sind.
Wie in Fig. 3 gezeigt, sind die Austrittsöffnungen 24 in einem re
lativ engen Band entlang einer Seite der Außenhülse 22 angeordnet,
wobei diese Seite zu dem Luftsack 12 weist.
Eine langgestreckte, zylindrische Innenhülse 26 ist koaxial mit
der Außenhülse 22 angeordnet. Die Innenhülse 26 und die Außenhülse
22 sind radial voneinander beabstandet und definieren einen ring
förmigen Raum 29 zwischen den Hülsen. Die Innenhülse 26 enthält
ein zündbares, gaserzeugendes Material in der Form einer Vielzahl
von gaserzeugenden Scheiben oder Wafer 30. Die Innenhülse 26 ist
hermetisch abgedichtet. Obwohl das gaserzeugende Material in der
Form von Scheiben oder Wafern gezeigt ist, kann das Material an
dere Formen aufweisen, wie beispielsweise Tabletten oder Körner
mit mehrfachen Löchern.
Der ringförmige Raum 28 enthält eine Filteranordnung 42, die sche
matisch in gestrichelten Linien gezeigt ist. Die Filteranordnung
42 ist kein Teil der vorliegenden Erfindung und wird nicht in Ein
zelheiten beschrieben. Im wesentlichen weist die Filteranordnung
42 ein langes zylindrisches Verbrennungsrohr aus nicht-rostendem
Stahl auf, das eine Vielzahl von Gasablaßanschlüssen oder -öffnun
gen 32 um den Außenumfang herum aufweist, sowie Lagen von Metall
maschenschirmen oder anderem Filtermaterial, um die Reaktionspro
dukte zu filtern, die aus den Gasanschlüssen oder -öffnungen 32
des Verbrennungsrohrs austreten infolge der Zündung der gaserzeu
genden Wafer 30.
Die gaserzeugenden Wafer 30 sind in der Form einer Vielzahl fla
cher, zylindrischer, ringförmiger Scheiben. Jede hat einen zentra
len Durchlaß 34 durch den Wafer. Die Wafer 30 sind in einem Stapel
innerhalb der Innenhülse 26 angeordnet, wobei die Durchlässe 34
ausgerichtet sind, um einen axialen Durchlaß 36 in dem Stapel zu
bilden. Die Innenhülse 26 kann jegliche Anzahl von Wafern 30 auf
nehmen.
Vorzugsweise sind die Wafer 30 in einem leicht beabstandeten Ver
hältnis gehalten, um ein maximal mögliches Außenseiten-Oberflä
chengebiet zum Brennen freizulegen. Die beabstandete Beziehung
wird erreicht durch eine sich axial erstreckende Rippe oder Grat
(nicht gezeigt) auf einer Endfläche jedes Wafers 30, anstoßend an
den benachbarten Wafer. Der Abstand zwischen den Wafern kann mit
Partikeln aus gaserzeugendem Material gefüllt sein, so daß eine im
wesentlichen durchgehende Phase gaserzeugenden Materials in Längs
richtung innerhalb der Innenhülse 26 vorgesehen ist. Dies stellt
nahezu augenblickliche Zündung aller Wafer 30 sicher und federt
jeden Wafer gegen Erschütterung und Vibration.
Die Wafer 30 können in einer hermetisch abgedichteten Patrone
(ebenfalls nicht gezeigt) aus einem zerbrechlichen Material, wie
beispielsweise ein Polyamidfilm oder ein phenolimprägniertes Pa
pierrohr, umschlossen sein.
Eine Vielzahl von dem Fachmann bekannten Zusammensetzungen können
als gaserzeugendes Material für die Wafer 30 verwendet werden.
Eine bevorzugte Komposition ist eine Mischung aus Natriumazid und
Kupfer(II)-oxid in einem Gewichtsverhältnis von ungefähr 61% Na
triumazid und 39% Kupfer(II)-oxid. Dieses Gewichtsverhältnis
sieht einen leichten stöchiometrischen Überschuß von Metalloxid
bezüglich Azid vor, um die Reaktion des Metalloxids mit im wesent
lichen dem gesamten Azid sicherzustellen. Andere Azide, wie bei
spielsweise Lithiumazid, können verwendet werden. Andere Metallo
xide, wie beispielsweise Eisenoxid und Titandioxid, können auch
verwendet werden. Auch kann die Zusammensetzung andere Inhalts
stoffe enthalten, wie beispielsweise ein Oxidationsmittel. Ge
eignete Oxidationsmittel sind Kaliumperchlorat und Natriumnitrat.
Die Zusammensetzung kann auch ein Bindemittel, wie beispielsweise
Ton, Verstärkungsfasern, beispielsweise Graphitfasern, oder andere
Inhaltsstoffe aufweisen. Vorzugsweise wird kein Bindemittel in der
Zusammensetzung verwendet, da ein Bindemittel ein Streckmittel
oder Verdünnungsmittel für die Zusammensetzung darstellt. Die Wa
fer 30 können mit einem Verstärkungs- oder Boosterüberzug überzo
gen sein.
Vorzugsweise werden die Wafer 30 in eine toroidförmige Konfigura
tion geformt durch einfaches Füllen einer Form mit Partikeln des
gaserzeugenden Materials und darauffolgendes Pressen der Partikel
in die toroidförmige Konfiguration innerhalb der Form. Die Geome
trie der Wafer 30 und das Nicht-Vorhandensein eines Bindemittels
bewirkt, daß die Wafer etwas brüchig oder zerbrechlich sind. Somit
können die Wafer zerbrechen, wenn sie mit einer zu hohen Brisanz
gezündet werden. Ein Zerbrechen der Wafer legt sofort mehr Ober
flächengebiet für das Verbrennen frei und kann bewirken, daß die
Wafer mit einer zu schnellen Anfangsrate brennen. Es ist daher
wünschenswert, die Wafer 30 mit einer Brisanz zu zünden, die aus
reichend gering ist, um ein Zerbrechen der Wafer zu vermeiden.
Die Innenhülse 26 enthält an einem Ende eine Zündanordnung 40. Die
Zündanordnung 40 ist ansprechend auf einen Trägheitssensor (nicht
gezeigt), der eine schnelle Veränderung der Fahrzeuggeschwindig
keit detektiert. Wenn die Zündanordnung 40 aktiviert wird, proji
ziert sie einen Strom brennender Partikel axial durch die ausge
richteten axialen Löcher 34 des Stapels toroider (ringförmiger)
Wafer 30 und zündet die Wafer. Die brennenden Wafer erzeugen
Stickstoffgas, das durch die Öffnungen 32 der Innenhülse 26, durch
die Filteranordnung 42 und dann durch die Austrittsöffnungen 24
der Außenhülse in den Luftsack 12 strömt (Fig. 1 und 2). Ein zy
lindrischer Schlackenfilter 50 umgibt die Zündanordnung 40 und
trägt sie. Der Schlackenfilter funktioniert, indem er jedwede
Verbrennungsprodukte filtert, die entlang der Zündanordnung 40
strömen.
Einzelheiten der Zündanordnung 40 sind in Fig. 4 gezeigt. Die Zün
danordnung 40 weist einen Ausgabeladungshalter 112 und einen ge
formten Körper 114 auf. Der geformte Körper 114 ist ein zylindri
sches Plastikstück, zum Beispiel Nylon, das durch Extrudieren ge
formt ist. Ein Kopfstück 116 ist an der Stirnfläche 118 des ge
formten Körpers 114 angebracht. Das Kopfstück 116 weist eine
(nicht gezeigte) zylindrische Hülse aus nicht-rostendem Stahl auf,
die ein Glasisoliermaterial umgibt. Der Zündladungshalter 120 ist
an der Stirnfläche des Kopfstücks 116 befestigt. Der Zündladungs
halter 120 hält eine Zündladung 124.
Ein Paar von Drahtleitungen 126 erstreckt sich durch den geformten
Körper 114 und ist mit einem Widerstandsdraht (ebenso nicht ge
zeigt) verbunden, der auf einem keramischen Substrat in dem Kopf
stück 116 angeordnet ist. Der Widerstandsdraht ist derart angeord
net, daß er mit der Zündladung 124 in Berührung steht oder benach
bart dazu ist. Die Drahtleitungen 126 sind mit dem Fahrzeugträg
heitssensor verbunden. Bei Auftreten eines Zusammenstoßes oder ei
ner anderen plötzlichen Fahrzeugverzögerung schließt der Träg
heitssensor einen elektrischen Kreis. Ein elektrischer Strom
fließt dann durch die Drahtleitungen 126 zu dem Widerstandsdraht
in dem Kopfstück 116. Der Widerstandsdraht erwärmt sich und zündet
die Zündladung 124.
Die Zündladung 124 ist ein pyrotechnisches Material, das schnell
verbrennt und durch den Widerstandsdraht in dem Kopfstück 116
zündbar ist. Zirkoniumkaliumperchlorat ist ein bevorzugtes Zündla
dungsmaterial. Andere geeignete Zündladungsmaterialien, die auf
einen erwärmten Widerstandsdraht ansprechen, sind Bariumstyphnat,
Bleistyphnat, Titankaliumperchlorat, Borcalciumchromat und HMX
(Cyclotetramethylen-tetranitramin).
Der Ausgangsladungshalter 112 weist einen zylindrischen Metallbe
hälter 130 auf. Der Metallbehälter 130 hat eine relativ dicke Sei
tenwand 132 mit einer Zugfestigkeit, die ausreichend ist, um den
Drücken zu widerstehen, die intern innerhalb des Behälters erzeugt
werden, und zwar ohne Bruch des Behälters. Ein bevorzugtes Mate
rial für den Behälter 130 ist nicht-rostender Stahl. Der Behälter
130 hat auch eine relativ dicke Endwand 134 mit genügender Zugfe
stigkeit, um Drücken zu widerstehen, die innerhalb des Behälters
erzeugt werden, ohne zu zerbrechen. Die Endwand 134 hat eine ein
geschränkte Öffnung 136. Jedoch könnte die Endwand 134 eine Viel
zahl von Öffnungen aufweisen. Die Öffnung 136 ist koaxial mit der
Mittellinie des Behälters 130. Die Öffnung 136 ist durch eine
Bruchscheibe 138 geschlossen, die auf die Außenseite der Endwand
134 geschweißt ist. Die Bruchscheibe 138 ist ausreichend dünn, so
daß sie bricht, wenn ein vorbestimmter Druck innerhalb des Behäl
ters 130 erzeugt wird.
Der Behälter 130 hat ein im Querschnitt vermindertes Ende 142 ge
genüber der Endwand 134. Das im Querschnitt verminderte Ende 142
steht mit der äußeren Umfangsoberfläche des Kopfstücks 116 in Ein
griff. Das im Querschnitt verminderte Ende 142 des Behälters 130
ist an die Hülse aus nicht-rostendem Stahl des Kopfstücks 116 ge
schweißt, und zwar um den Umfang der Hülse herum. Dies sichert den
Behälter 130 an dem Kopfstück 116.
Ein becherförmiger dünnwandiger Isolator 146 umgibt den zylindri
schen Behälter 130. Der Isolator 146 kann aus jeglichem dielektri
schem Plastikmaterial sein. Der Zweck des Isolators 146 ist es,
Metall-zu-Metall-Kontakt zu verhindern, der die Zündanordnung 40
erden könnte und die Aufblasvorrichtung 10 außer Betrieb setzen
könnte.
Der Behälter 130 enthält eine Ausgangsladung 152. In dem in Fig. 4
gezeigten Ausführungsbeispiel nimmt die Ausgangsladung 152 nur
einen Teil des Inneren des Behälters 130 ein und läßt ein in Fig.
4 mit 154 bezeichnetes Volumen frei. Die Ausgangsladung 152 ist
vorzugsweise an einem Ende des Behälters 130 gegen die Zündladung
124 positioniert. Das freie Volumen ist vorzugsweise der Raum zwi
schen der Ausgangsladung 152 und der Öffnung 136.
Wenn die Ausgangsladung 152 nur einen Teil des Behälters einnimmt,
kann sie durch eine (nicht gezeigte) Rückhalteeinrichtung an ihrer
Stelle gehalten werden. Alternativ kann die Ausgangsladung lose
innerhalb des Behälters 130 sein. Wenn die Ausgangsladung inner
halb des Behälters 130 lose ist und nur einen Teil des Volumens
des Behälters einnimmt, wird sie immer noch schnell und leicht
durch die Zündladung 124 gezündet.
Die Ausgangsladung 152 kann einen größeren oder geringeren Teil
des Behälters 130 als den in Fig. 4 gezeigten einnehmen. Die Aus
gangsladung 152 kann das gesamte Volumen des Behälters 130 einneh
men. Vorzugsweise nimmt die Ausgangsladung 152 von 100% bis 25%
des Volumens des Behälters 130 ein. Somit kann der Behälter 130
ein freies Volumen im Bereich von 0 bis 75% des Volumens des Be
hälters aufweisen. Ein bevorzugtes freies Volumen ist ungefähr 50%
bis ungefähr 75% des Volumens des Behälters, besser noch unge
fähr zwei Drittel des Volumens des Behälters 130.
Die Menge der Ausgangsladung 152 ist die Menge, die notwendig ist
zum Zünden der gaserzeugenden Wafer 30 in der Aufblasvorrichtung
14. Diese Menge kann sich ändern abhängig von der Größe der Auf
blasvorrichtung und der Zusammensetzung der gaserzeugenden Wafer.
Vorzugsweise ist die Menge der Ausgangsladung, die verwendet wird,
im Bereich von ungefähr 0,5 bis 2,0 g.
Die Ausgangsladung 152 kann jedwedes feste, partikelförmige, pyro
technische Material sein, das eine schnelle Brennrate und eine
kurze Brennzeit aufweist und geeignet ist zum Zünden der gaserzeu
genden Wafer. Ein geeignetes Ausgangsladungsmaterial ist eine
brennbare Metallverbindung, die ein Oxidationsmittel enthält. Ein
bevorzugtes Ausgangsladungsmaterial ist Borkaliumnitrat. Dieses
Material enthält ungefähr 20 bis 26 Gew.% Bor, ungefähr 69 bis 73
Gew.% Kaliumnitrat und ungefähr 1,6 bis 6 Gew.% Bindemittel. An
dere geeignete Ausgangsladungsmaterialien sind Aluminiumkaliumper
chlorat und Titankaliumperchlorat. Ein weiteres geeignetes Aus
gangsladungsmaterial ist eine Mischung aus Magnesium und Teflon
oder Teflon plus Viton (Warenzeichen von E.I. DuPont de Nemours +
Co.). Auch kann eine Mischung aus Borkaliumnitrat und Titankalium
perchlorat verwendet werden. Diese Mischung ist käuflich erhält
lich von Special Devices, Inc. aus Newhall, Kalifornien.
Ein kritischer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Vorsehen
eines Ausgangsladungsmaterials, das relativ schnell verbrennt, im
Gegensatz beispielsweise zu herkömmlichen Zündern für feste Rake
tenbrennstoffe, die eine relativ lange Brennzeit haben. Die Brenn
zeit des Zünders wird gemessen als die Zeit von dem anfänglichen
Stromfluß in dem Zünder bis zu dem Ende der Verbrennung der Aus
gangsladung des Zünders. Jedoch ist die Zeit zwischen dem Anfangs
stromfluß in dem Zünder und dem Start der Verbrennung der Aus
gangsladung 152 normalerweise sehr kurz, beispielsweise ein Bruch
teil einer Millisekunde (zum Beispiel 500 Mikrosekunden). Entspre
chend ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung die Verbren
nungszeit definiert als im wesentlichen die Zeit, die die Aus
gangsladung 152 zum Verbrennen benötigt.
Für einen herkömmlichen Raketenzünder wird die Brennzeit typi
scherweise in Sekunden gemessen, beispielsweise ungefähr 5 Sekun
den. Bei dem Zünder der vorliegenden Erfindung ist die Brennzeit
viel kürzer, im Bereich von ungefähr 5 bis 100 Millisekunden. Eine
relativ lange Brennzeit von 5 Sekunden liefert eine relativ sanfte
Zündung, die für einen festen Raketenbrennstoff wünschenswert ist.
Solch eine lange Brennzeit jedoch ist unerwünscht bei einer Auf
blasvorrichtung zum Aufblasen eines Luftsacks zum Schützen eines
Fahrzeuginsassen während eines Zusammenstoßes.
Ein weiterer kritischer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die
Dimensionierung der Öffnung 136 und der Bruchscheibe 138, so daß
die Ausgangsladung innerhalb des Behälters 130 beinhaltet wird,
bis zumindest ein wesentlicher Teil des Ausgangsladung zündet.
Vorzugsweise wird die Ausgangsladung innerhalb des Behälters 130
beinhaltet und die Bruchscheibe bricht nicht, bis zumindest unge
fähr 90% der Ausgangsladung zündet.
Durch das Dimensionieren der Öffnung 136, so daß die Ausgangsla
dung in dem Behälter 130 beinhaltet wird, bis zumindest ein we
sentlicher Teil der Ausgangsladung 152 zündet, werden in erster
Linie nur brennende Partikel als eine Flamme durch die Zumeßöff
nung 136 emittiert zum Zünden der Wafer 30. Wenn eine wesentliche
Menge unverbrannter Partikel durch die Zumeßöffnung 136 emittiert
wird und es gestattet wird, daß sie außerhalb des Behälters 130
zünden, werden die Partikel mit einer hohen Intensität zünden.
Wenn Partikel mit einer hohen Intensität innerhalb der Öffnungen
34 der Wafer zünden, könnten die Wafer zerbrechen. Durch die vor
liegende Erfindung wird eine relativ sanfte Zündung der Wafer mit
niedriger Intensität und niedriger Brisanz erreicht, was die gas
erzeugenden Wafer schützt.
Nachfolgend sind die bevorzugten Parameter angegeben zum Erreichen
der oben genannten Ziele unter Verwendung eines pyrotechnischen
Materials aus Borkaliumnitrat.
Pyrotechnische Ausgangsladung|0,5-2 g | |
Freies Volumen | 0-75% |
Zumeßöffnungsdurchmesser | 0,38-5,16 mm |
Flammenlänge | 100-600 mm |
Ein bevorzugtes freies Volumen in dem Behälter 130 mit einem pyro
technischen Material aus Borkaliumnitrat ist zumindest 25% des
Behältervolumens. Noch vorzuziehen ist das freie Volumen von unge
fähr zwei Dritteln des Behältervolumens.
Um die Zündanordnung 40 zusammenzubauen, wird die Ausgangsladung
152 zuerst innerhalb des Behälters 130 angeordnet. Der Zündla
dungshalter 120 und das Kopfstück 116 werden dann in dem im Durch
messer verminderten Ende 142 des Behälters 130 angeordnet und der
Behälter und die Hülse aus nicht-rostendem Stahl des Kopfstücks
116 werden zusammengeschweißt. Die Drahtleitungen 126 erstrecken
sich von dem Widerstandsdraht des Kopfstücks 116 aus. Der geformte
Körper 114 wird dann durch Extrudieren um die Komponententeile ge
formt, und zwar in der in Fig. 4 gezeigten Position, was eine in
tegrale Zündvorrichtung 40 liefert.
Aus der obigen Beschreibung der Erfindung wird der Fachmann Ver
besserungen, Veränderungen und Modifikationen erkennen. Wenn bei
spielsweise das gaserzeugende Material radial bezüglich des Zün
ders 40 angeordnet wäre, würde die Öffnung oder die Öffnungen zum
Leiten der Flamme von dem Zünder sich radial erstrecken und die
Flamme radial leiten. Solche Verbesserungen, Veränderungen und
Modifikationen innerhalb des Fachs sollen durch die beigefügten
Ansprüche umfaßt sein.
Zusammenfassend sieht die Erfindung folgendes vor. Ein verbesser
ter Zünder zum Zünden gaserzeugender Wafer einer Fahrzeuginsassen-
Rückhalteeinrichtung weist einen zylindrischen, schwerwandigen Me
tallbehälter auf. Der Behälter hat eine hohe Zugfestigkeit, die
ausreicht zum Widerstehen von Drücken innerhalb des Behälters ohne
Brüche des Behälters. An einem Ende weist der Behälter eine Zumeß
öffnung auf, die durch eine brechbare Scheibe verschlossen ist.
Eine partikelförmige Ausgangsladung ist innerhalb des Behälters
enthalten. Die partikelförmige Ausgangsladung hat eine Brennzeit
im Bereich von 5 bis 100 Millisekunden. Die Zumeßöffnung ist so
dimensioniert, daß die Ausgangsladung beinhaltet wird bis zumin
dest ein wesentlicher Teil der Ausgangsladung zündet. Die Aus
gangsladung bricht beim Zünden die Scheibe und erzeugt einen Strom
brennender Partikel, der durch die Behälterzumeßöffnung austritt
und im wesentlichen frei von nicht-gezündeten Partikeln ist.
Claims (22)
1. Ein Zünder (40) zum Zünden von gaserzeugendem Material zum
Aufblasen einer Fahrzeuginsassen-Rückhalteeinrichtung, wobei
der Zünder folgendes aufweist:
- a) einen Behälter (130), in dem eine Zumeßöffnung (136) ausgebildet ist;
- b) Mittel zum Schließen der Zumeßöffnung;
- c) eine partikelförmige Ausgangsladung (152) in dem Behälter, wobei die partikelförmige Ausgangsladung eine Brennzeit im Be reich von 5 bis 100 Millisekunden aufweist; und
- d) Mittel zum Zünden der Ausgangsladung (152);
- e) wobei die Zumeßöffnung so dimensioniert ist, daß die Aus gangsladung nachfolgend zu der Zündung so lange beinhaltet (oder zurückgehalten) wird, bis zumindest ein wesentlicher Teil der Ausgangsladung zündet.
2. Zünder nach Anspruch 1, wobei die Ausgangsladung (152) eine
Mischung aus einem brennbaren Metall und einem Oxi
dationsmittel ist.
3. Zünder nach Anspruch 2, wobei die Ausgangsladung (152) Borka
liumnitrat aufweist, insbesondere daraus besteht.
4. Zünder nach Anspruch 1, wobei der Behälter (130) aus nicht-ro
stendem Stahl besteht.
5. Zünder nach Anspruch 4, wobei die Mittel, die die Zumeßöffnung
(136) schließen, eine brechbare Scheibe sind, die an den
Behälter (130) geschweißt ist.
6. Zünder nach Anspruch 1, wobei die Ausgangsladung nur einen
Teil des Behälters einnimmt und wobei der Behälter ein freies
Volumen angrenzend an die Zumeßöffnung definiert.
7. Zünder nach Anspruch 6, wobei das freie Volumen gleich unge
fähr 25% bis ungefähr 75% des Volumens des Behälters ist.
8. Zünder nach Anspruch 7, wobei das freie Volumen gleich unge
fähr zwei Drittel des Behältervolumens ist.
9. Zünder nach Anspruch 1, wobei zumindest 90% der Ausgangsla
dung zündet vor der Emission aus dem Behälter.
10. Zünder nach Anspruch 1, wobei die partikelförmige Ausgangsla
dung, wenn sie gezündet wird, eine Flamme produziert, die im
wesentlichen frei ist von nicht-gezündeten Partikeln.
11. Zünder nach Anspruch 1, wobei der Behälter eine allgemein zy
lindrische Konfiguration sowie eine Endwand aufweist und wobei
die Zumeßöffnung in der Endwand angeordnet ist.
12. Aufblasvorrichtung für eine Fahrzeuginsassen-Rück
halteeinrichtung, die folgendes aufweist:
- a) eine Vielzahl von gaserzeugenden Wafern (30);
- b) einen Zünder (40) zum Erzeugen einer Flamme mit niedriger
Brisanz zum Zünden der Wafer, wobei der Zünder folgendes auf
weist:
- i) einen Behälter (130), in dem eine Zumeßöffnung ausge bildet ist;
- ii) Mittel zum Schließen der Zumeßöffnung;
- iii) eine partikelförmige Ausgangsladung in dem Behälter, wo bei die partikelförmige Ausgangsladung, wenn sie gezündet wird, eine Brennzeit im Bereich von 5 bis 100 Millisekunden hat und nicht ausreicht zum Brechen des Behälters; und
- iiii Mittel zum Zünden der Ausgangsladung;
- wobei die Zumeßöffnung so dimensioniert ist, daß die Ausgangs ladung nachfolgend zu der Zündung so lange beinhaltet wird, bis zumindest ein wesentlicher Teil der Ausgangsladung zündet.
13. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Ausgangsladung
eine Mischung aus einem brennbaren Metall und einem
Oxidationsmittel ist.
14. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 13, wobei die Ausgangsladung
Borkaliumnitrat aufweist.
15. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 12, wobei der Behälter aus
nicht-rostendem Stahl besteht.
16. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 15, wobei die Mittel, die die
Zumeßöffnung schließen, eine brechbare Scheibe sind, die an
den Behälter geschweißt ist.
17. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Ausgangsladung
nur einen Teil des Behälters einnimmt und wobei der Behälter
ein freies Volumen in Kontakt mit der Zumeßöffnung definiert.
18. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 17, wobei das freie Volumen
gleich ungefähr 25% bis ungefähr 75% des Behältervolumens
ist.
19. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 18, wobei das freie Volumen
gleich ungefähr zwei Drittel des Behältervolumens ist.
20. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 12, wobei zumindest 90% der
Ausgangsladung vor der Emission aus dem Behälter zünden.
21. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 12, wobei der Behälter eine
allgemein zylindrische Konfiguration und eine Endwand aufweist
und wobei die Zumeßöffnung sich in der Endwand befindet.
22. Aufblasvorrichtung nach Anspruch 12, wobei jedes der gaser
zeugenden Wafer eine zylindrische Konfiguration mit einer zen
tralen Öffnung aufweist und wobei Verbrennungsprodukte von der
Ausgangsladung axial durch die zentralen Öffnungen der Wafer
strömen.
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