DE19529381A1 - Anzündvorrichtung für einen Airbag-Gasgenerator - Google Patents
Anzündvorrichtung für einen Airbag-GasgeneratorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anzündvorrichtung zum Zünden der Treibladung
eines Airbag-Gasgenerators für eine Fahrzeuginsassen-Schutzvorrichtung
aufgrund eines Signals aus einer im Fahrzeug angebrachten Auslöseschal
tung mit einem vorzugsweise zentral und in radialer Richtung in die Brenn
kammer des Airbag-Gasgenerators eingesetzten Zentralrohr, welches in sei
nem Inneren ein Anzündmittel zur Zündung der in der Brennkammer vorge
sehenen Treibladung enthält, und welches an seiner in die Brennkammer ra
genden Oberfläche Abströmöffnungen zum Austritt der heißen Zündgase
des Anzündmittels in die Brennkammer aufweist.
Eine derartige Anzündvorrichtung ist bekannt aus der DE 40 12 893 A1.
Ein Hauptanwendungsgebiet für derartige Anzündvorrichtungen sind Gas
generatoren aller Art, insbesondere Rohrgasgeneratoren, deren gaserzeu
gender Treibstoff über eine zentrale Anzündung aktiviert wird. Solche Gas
generatoren finden insbesondere zum Aufblasen eines Luftsackes in einem
Airbag als Schutzvorrichtung für Fahrzeuginsassen bei einem plötzlichen
Aufprall des Fahrzeugs und einer entsprechend starken Abbremsbeschleuni
gung Verwendung. Im Einsatzfall wird dabei eine Treibladung zur Erzeugung
eines inerten, ungiftigen Treibgases, in der Regel Stickstoff, gezündet und
mit dem entstehenden Abbrandgas ein Luftsack innerhalb von Millisekun
den aufgeblasen, der den Aufprall des dahintersitzenden Fahrzeuginsassen
weich auffängt.
Die Treibladung eines solchen Airbag-Gasgenerators besteht zumeist aus
Festtreibstoff in Tablettenform, der in der Brennkammer des meist rohrför
migen Gasgeneratorgehäuses dicht gepackt liegt.
Die Zündung der Treibladung erfolgt über eine Anzündvorrichtung, die in
radialer Richtung in die Brennkammer des Airbag-Gasgenerators hineinragt.
Die Anzündvorrichtung besteht in der Regel aus einem Zentralrohr, welches
in seinem Inneren ein Anzündmittel zur Zündung der Treibladung enthält.
Damit die heißen Zündgase des Anzündmittels unmittelbar die Treibladung
erreichen und entzünden können, sind bei sämtlichen bekannten Anzünd
vorrichtungen über den Außenumfang des Zentralrohres verteilte Bohrun
gen vorgesehen, durch welche die heißen Zündgase in die Brennkammer
mit der Treibladung gelangen können.
Eine derartige Anzündvorrichtung ist beispielsweise in dem Artikel "Erhö
hung der Insassensicherheit durch Airbag und Gurtstrammer" von Luigi
Brombilla in ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 84 (1992) 2, Seiten 77ff. be
schrieben. Eine technisch ähnliche Lösung ist aus der US-PS 4 561 675 be
kannt, bei der allerdings die Anzündvorrichtung sich nicht in einem von au
ßen in die Brennkammer des Gasgenerators eingesetzten Zentralrohr, son
dern in einem von Innenwandungen des Gasgeneratorgehäuses selbst gebil
deten Behältnis befindet. Auch hier sind diverse Bohrungen durch die das
Anzündmittel enthaltenden Innenwandungen des Gasgeneratorgehäuses
vorgesehen, die im wesentlichen parallel oder unter einem geringen Winkel
zur Längsachse des Gasgenerators verlaufen.
Ein wesentlicher Nachteil bei den bekannten Lösungen besteht darin, daß
relativ viele kleine Bohrungen möglichst gleichmäßig um den Umfang des
Zentralrohres oder eines entsprechenden Behälters mit dem Anzündmittel
verteilt werden müssen. Insbesondere bei Verwendung eines von außen ein
setzbaren Zentralrohres für die Anzündvorrichtung ist die Position der Boh
rungen nur sehr schwierig oder gar nicht festzustellen, wenn nicht eigens
eine Vorrichtung zur definierten Drehorientierung der Anzündvorrichtung
relativ zum Gasgeneratorgehäuse vorgesehen wird. Je nach der geo
metrischen Gestaltung der Brennkammer ergeben sich daraus günstigere
oder ungünstigere Anzündbedingungen, die jedenfalls nicht gut repro
duzierbar und vorhersehbar sind. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
die seitlichen Bohrungen am Umfang des Zentralrohres nur mit einem re
lativ hohen Kostenaufwand herstellbar sind, zumal bei der Herstellung je
weils nachgeprüft werden muß, ob sämtliche Bohrungen vollständig und
durchgängig ausgeführt wurden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Anzündvor
richtung mit den eingangs geschilderten Merkmalen vorzustellen, die einer
seits einfacher und kostengünstiger sowie mit höherer Fertigungssicherheit
herzustellen ist, andererseits das Abbrandverhalten des Anzündmittels
sowie den Zündvorgang der Treibladung in der Brennkammer gleich
mäßiger und reproduzierbarer gestaltet, so daß sich die Zündsicherheit der
Anzündvorrichtung gegenüber bekannten Vorrichtungen erhöht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf überraschend einfache, aber wir
kungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, daß lediglich eine einzige Ab
strömöffnung zum Austritt der heißen Zündgase vorgesehen ist, nämlich
eine zentrale Axialbohrung durch eine das Zentralrohr gegen die Brennkam
mer hin abschließende Stirnplatte.
Durch die stirnseitige, zentrale Abströmbohrung wird die erfindungsgemä
ße Anzündvorrichtung in der Herstellung wesentlich kostengünstiger als die
bekannten Vorrichtungen, die eine Vielzahl kleinerer Bohrungen am Um
fang des zylindrischen Zentralrohres benötigen. Diese einzige Axialbohrung
bedarf bei der Herstellung auch keiner weiteren kritischen Prüfung auf Voll
ständigkeit, da sie in der Regel mit größerem Durchmesser als die vielen klei
nen seitlichen Düsenbohrungen der bekannten Anzündvorrichtungen her
gestellt wird, so daß kaum eine Gefahr besteht, daß die Axialbohrung nicht
durchgängig sein könnte. Außerdem wird mit der erfindungsgemäßen Lö
sung eine wesentlich gleichmäßigere und reproduzierbarere Anzündung
der gaserzeugenden Treibstoff-Tabletten in der Brennkammer bewirkt, da
der Anzündstrahl immer definiert und vorhersehbar an einer vorbestimm
ten Stelle auf die unter dem Zentralrohr befindliche Treibladung in der
Brennkammer auftrifft und dort einen symmetrischen Gaserzeugungsvor
gang durch Entzündung der Treibstoff-Tabletten auslöst, der sich in die ent
fernter liegenden Bezirke der Brennkammer gleichmäßig fortsetzen kann,
wodurch das gesamte Abbrandverhalten reproduzierbarer wird und der Ab
brand sowie das Aufblasen des Airbags ruhiger und gleichmäßiger verläuft.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen An
zündvorrichtung, bei der die Stirnplatte ungefähr in der horizontalen Mit
telebene der Brennkammer positioniert ist. Damit wird der räumliche Mit
telpunkt der Brennkammer als Anzündpunkt gewählt, von dem aus sich der
Abbrand der Treibstoff-Tabletten nach allen Richtungen in der Brennkam
mer gleichmäßig ausbreiten kann.
Um auf individuelle geometrische Ausformungen unterschiedlicher Brenn
kammern besser eingehen zu können, sind bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform Stirnplatten mit Axialbohrungen von unterschiedlichen, vorzugs
weise standardisierten Öffnungsdurchmessergrößen vorgesehen. Durch die
unterschiedlichen Bohrungsgrößen kann eine individuelle Auslegung der
Anzündvorrichtung auf die für die jeweilige Brennkammer günstigsten
Abbrandbedingungen vorgenommen werden. Insbesondere kann damit
eine sogenannte Klemmung, d. h. eine Behinderung der Abströmung der
heißen Zündgase durch die Abströmöffnung aufgrund eines sich in der
Brennkammer ausbildenden Gegendruckes vermieden werden, so daß der
Abbrand sicher und gleichmäßig erfolgt. Durch eine Standardisierung der
Öffnungsdurchmessergrößen können Stirnplatten bzw. Anzündvorrichtun
gen in genormten Größenstufen bereitgehalten werden, so daß die für die
individuelle Anpassung erforderliche, kostspielige Lagerhaltung unter
schiedlicher Teile in vernünftigen Grenzen gehalten werden kann.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anzündvorrichtung schließlich ist die Axialbohrung durch die Stirnplatte ko
nisch und wird vorzugsweise vom Inneren der Anzündvorrichtung zur
Brennkammer hin weiter. Dadurch werden die innerhalb der Anzündvor
richtung erzeugten heißen Zündgase in einem nach außen stark divergie
renden Strahl in die Brennkammer abgelassen, so daß statt eines punktför
migen Brennflecks von Anfang an ein größerer Bereich der Treibladung ent
zündet wird, was ebenfalls zu einem gleichmäßigeren und reproduzierbaren
Abbrandverhalten führt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter
aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu
mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Auf
zählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für
die Schilderung der Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische Ansicht eines teilweise aufgeschnittenen
Airbag-Gasgenerators mit erfindungsgemäßer Anzündvorrich
tung in Blickrichtung auf die Stirnplatte des Zentralrohres;
Fig. 1b eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht s Gasgenerators
von Fig. 1a; und
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines teilweise aufgeschnittenen
Gasgenerators mit Anzündvorrichtung nach dem Stand der
Technik.
In den Fig. 1a und 1b ist jeweils in halbaufgeschnittener Ansicht ein Airbag-Gasgenerator
1 mit einer Brennkammer 2 gezeigt, in der eine Treibladung 5
in Form von Feststoff-Tabletten enthalten ist, die beim Abbrennen ein un
giftiges Treibgas, in der Regel Stickstoff, erzeugen, welches sehr schnell und
unter hohem Druck in den in der Zeichnung nicht dargestellten Luftsack
eines Airbag-Systems zum Schutz von Fahrzeuginsassen vor dem Aufprall auf
harte Oberflächen eingeleitet wird.
Um die Treibladung 5 zu entzünden, ist eine Anzündvorrichtung 10 vorgese
hen, die ein Zentralrohr 3 umfaßt, in dessen Inneren ein Anzündmittel 4 ge
lagert ist. Beim Abbrennen des Anzündmittels 4 entwickeln sich heiße Zünd
gase, welche durch eine Abströmöffnung in die Brennkammer 2 übertreten
und dort die Treibladung 5 entzünden, welche ihrerseits das Druckgas zur
Befüllung des Airbags erzeugt.
Die Abströmöffnung bei der erfindungsgemäßen Anzündvorrichtung 10 ist
eine einzige, zentrale Axialbohrung 6 durch eine das Zentralrohr 3 gegen
die Brennkammer 2 hin abschließende Stirnplatte 7. Die Stirnplatte 7 ist bei
der in den Fig. 1a und 1b gezeigten Ausführungsform ungefähr in der hori
zontalen Mittelebene E der Brennkammer 2 positioniert. Die Axialbohrung 6
durch die Stirnplatte 7 hat bei diesem Ausführungsbeispiel eine konische
Form und weitet sich vom Inneren der Anzündvorrichtung 10 zur Brenn
kammer 2 hin auf. Dadurch wird relativ großflächig und symmetrisch die
Zündung der Treibladung 5 durch die heißen Zündgase des Anzündmittels 4
initiiert. Insbesondere erfolgt die Zündung an definierter Stelle und kann
sich gleichmäßig vom Mittelpunkt des Gasgenerators 1 nach allen Richtun
gen in der Brennkammer 2 ausbreiten.
Um die erfindungsgemäße Anzündvorrichtung 10 an die individuelle geo
metrische Gestaltung unterschiedlicher Brennkammern 2 anpassen zu kön
nen, insbesondere im Hinblick auf eine geeignete Auslegung des lichten
Durchmessers der Axialbohrung 6, können bei Ausführungsformen verschie
dene Stirnplatten 7 mit Axialbohrungen 6 von unterschiedlichen, vorzugs
weise standardisierten Öffnungsdurchmessergrößen vorgesehen sein, die je
nach Bedarf an einem standardisierten Zentralrohr 3 einer Anzündvor
richtung 10 angebracht werden können. Alternativ dazu kann auch eine
Auswahl von unterschiedlichen Anzündvorrichtungen 10 vorgesehen sein,
bei denen die fest eingebauten Stirnplatten 7 bereits unterschiedliche Axial
bohrungen 6 aufweisen.
Zum Vergleich ist in Fig. 2 ein Airbag-Gasgenerator 11 nach dem Stand der
Technik gezeigt, der einen Brennraum 12 mit einer Treibladung 15 enthält
und bei dem ebenfalls in radialer Richtung in die Brennkammer 12 ragend
eine Anzündvorrichtung 20 zentral angebracht ist. Die bekannte Anzündvor
richtung 20 besteht ebenfalls aus einem Zentralrohr 13 mit darin gelager
tem Anzündmittel 14 und ist stirnseitig durch eine Stirnplatte 17 gegenüber
dem Brennraum 12 verschlossen. Im Gegensatz zur erfindungsgemäßen
Anzündvorrichtung 10 jedoch ist bei der bekannten Anzündvorrichtung 20
eine Vielzahl von um den Umfang des Zentralrohres herum angebrachten
Düsenöffnungen 16 vorgesehen, während die Stirnplatte 17 geschlossen ist.
Außerdem sind die Stirnplatte 17 und erst recht die Düsenöffnungen 16
asymmetrisch mit Abstand oberhalb der Mittelebene E′ des Gasgenerators
11 positioniert. Dadurch wird die Ausbreitung der Zündung der Treibladung
15 in der Brennkammer 12 weder symmetrisch noch gleichmäßig verlaufen.
Claims (4)
1. Anzündvorrichtung zum Zünden der Treibladung (5) eines Airbag-Gasge
nerators (1) für eine Fahrzeuginsassen-Schutzvorrichtung aufgrund eines Si
gnals aus einer im Fahrzeug angebrachten Auslöseschaltung mit einem vor
zugsweise zentral und in radialer Richtung in die Brennkammer (2) des Air
bag-Gasgenerators (1) eingesetzten Zentralrohr (3), welches in seinem Inne
ren ein Anzündmittel (4) zur Zündung der in der Brennkammer (2) vorgese
henen Treibladung (5) enthält, und welches an seiner in die Brennkammer
(2) ragenden Oberfläche Abströmöffnungen (4) zum Austritt der heißen
Zündgase des Anzündmittels in die Brennkammer (2) aufweist, dadurch ge
kennzeichnet, daß lediglich eine einzige Abströmöffnung zum Austritt der
heißen Zündgase vorgesehen ist, nämlich eine zentrale Axialbohrung (6)
durch eine das Zentralrohr (3) gegen die Brennkammer (2) hin abschließen
de Stirnplatte (7).
2. Anzündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnplatte (7) ungefähr in der horizontalen Mittelebene (E) der Brennkam
mer (2) positioniert ist.
3. Anzündvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Stirnplatten (7) mit Axialbohrungen (6) von unterschiedlichen, vorzugs
weise standardisierten Öffnungsdurchmessergrößen vorgesehen sind.
4. Anzündvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Axialbohrung (6) durch die Stirnplatte (7) konisch
ist, vorzugsweise vom Inneren der Anzündvorrichtung (10) zur Brennkam
mer (2) hin weiter wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995129381 DE19529381A1 (de) | 1995-08-10 | 1995-08-10 | Anzündvorrichtung für einen Airbag-Gasgenerator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995129381 DE19529381A1 (de) | 1995-08-10 | 1995-08-10 | Anzündvorrichtung für einen Airbag-Gasgenerator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19529381A1 true DE19529381A1 (de) | 1997-02-13 |
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ID=7769136
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DE1995129381 Ceased DE19529381A1 (de) | 1995-08-10 | 1995-08-10 | Anzündvorrichtung für einen Airbag-Gasgenerator |
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