DE19852318A1 - Airbagaufblasvorrichtung - Google Patents
AirbagaufblasvorrichtungInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Aufblasen eines Airbags umfaßt einen Behälter und ein verbrennbares Material, welches in dem Behälter angeordnet ist. Das verbrennbare Material weist ein Bindemittel bzw. einen Binder auf, der aus der Gruppe, bestehend aus Zelluloseacetobutyrat und Zelluloseacetopropionat, besteht. Das Bindemittel besitzt einen Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230 DEG C bis ungefähr 260 DEG C. Ein Zünder zündet das verbrennbare Material, um Verbrennungsprodukte zu erzeugen. Eine Leitung leitet die Verbrennungsprodukte zu dem Airbag.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrich
tung zum Aufblasen einer Fahrzeuginsassenschutzvorrich
tung. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere
auf eine Hybridaufblasvorrichtung.
Eine Hybridaufblasvorrichtung zum Aufblasen einer Fahr
zeuginsassenschutzvorrichtung umfaßt eine Menge eines ge
speicherten Gases und einen Körper eines verbrennbaren
Materials. Der Körper des verbrennbaren Materials weist
typischerweise ein Bindemittel auf, welches mit den ande
ren Komponenten des Körpers aus verbrennbarem Material
vermischt ist, um dabei zu helfen, eine formbare oder ex
trudierbare Masse zu formen. Ein Zünder ist betätigbar
zum Entzünden des Körpers aus verbrennbarem Material.
Wenn der Körper aus verbrennbarem Material verbrennt,
dann erwärmen Verbrennungsprodukte das gespeicherte Gas.
Dies erhöht den Druck des gespeicherten Gases. Das er
hitzte gespeicherte Gas und die Verbrennungsprodukte bil
den ein Aufblasströmungsmittel zum Aufblasen der Fahr
zeuginsassenschutzvorrichtung.
Wenn die Umgebungstemperatur, welche die Aufblasvor
richtung umgibt, zu hoch wird, können sich das Bindemit
tel und somit der Körper aus verbrennbarem Material ver
formen. Eine Verformung des Körpers aus verbrennbarem Ma
terial könnte die Verläßlichkeit der Zündung und der Aus
gangsproduktion des Körpers aus verbrennbarem Material
reduzieren. Demgemäß ist es wünschenswert, einen Körper
aus brennbarem Material vorzusehen, der einer Verformung
widerstehen kann und verläßlich gezündet und verbrannt
werden kann, nachdem er relativ hohen Temperaturen für
ausgedehnte Zeitperioden ausgesetzt war.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrich
tung zur Verwendung beim Aufblasen einer Fahrzeuginsas
senschutzvorrichtung. Die Vorrichtung weist einen Behäl
ter und ein verbrennbares Material auf, welches in dem
Behälter gespeichert ist. Das verbrennbare Material weist
einen Binder bzw. ein Bindemittel auf, das aus der Gruppe
bestehend aus Zelluloseacetobutyrat und Zellulose-Aceto
propionat ausgewählt ist. Der Binder besitzt einen
Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230°C bis unge
fähr 260°C. Zündmittel sind vorgesehen zum Entzünden des
verbrennbaren Materials. Wenn es entzündet ist, verbrennt
das verbrennbare Material und erzeugt Verbrennungsproduk
te. Eine Leitung leitet die Verbrennungsprodukte zu der
Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung.
Die Anmeldung dieses Patents enthält mindestens eine
Zeichnung, die in Farbe ausgeführt ist: Kopien dieses Pa
tents mit Farbzeichnungen werden auf Anforderung und Zah
lung der notwendigen Gebühr durch das Patentamt vorgese
hen.
Die vorhergehenden und weiteren Ziele und Merkmale der
vorliegenden Erfindung ergeben sich dem Fachmann aus der
folgenden Beschreibung der Erfindung und der Zeichnung;
in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Fahrzeuginsas
senschutzvorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht einer Aufblasvorrichtung,
die gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist;
Fig. 3 eine vergrößerte Teilschnittansicht eines Teils
der Aufblasvorrichtung gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht eines Teils in Fig. 2;
Fig. 5 eine Schnittansicht ähnlich zu Fig. 2, welche
die Beziehung zwischen Teilen der Aufblasvor
richtung gemäß Fig. 2 zeigt, nachdem die Auf
blasvorrichtung betätigt wurde;
Fig. 6 ein Graph, der die kritische Verformungs
temperatur eines Treibmittels der vorliegenden
Erfindung und Treibmitteln des Standes der
Technik zeigt;
Fig. 7 eine Fotografie von Treibmitteln der vorlie
genden Erfindung, die Temperaturen von 107°C
für 96 Stunden ausgesetzt waren;
Fig. 8 eine Fotografie von bekannten Treibmitteln, die
Temperaturen von 107°C für 96 Stunden ausge
setzt waren;
Fig. 9 eine Fotografie von Treibmitteln der vorlie
genden Erfindung, die Temperaturen von 107°C
für 250 Stunden ausgesetzt waren;
Fig. 10 eine weitere Fotografie der Treibmittel gemäß
Fig. 9 und
Fig. 11 eine Fotografie von bekannten Treibmitteln, die
Temperaturen von 107°C für 400 Stunden ausge
setzt waren.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Aufblas
vorrichtung 10 zum Vorsehen von Aufblasströmungsmittel
zum Aufblasen einer aufblasbaren Fahrzeuginsassenschutz
vorrichtung. Gemäß Fig. 1 ist eine Fahrzeuginsassen
schutzvorrichtung 2, mit der die Aufblasvorrichtung 10
der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, dargestellt.
Die Vorrichtung 2 umfaßt eine aufblasbare Fahrzeuginsas
senschutzvorrichtung 4. In dem bevorzugten Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung ist die Schutzvor
richtung 4 ein Airbag. Andere aufblasbare Fahrzeug
insassenschutzvorrichtungen, die mit der vorliegenden Er
findung verwendet werden können, sind z. B. aufblasbare
Sitzgurte, aufblasbare Kniepolster, aufblasbare Kopfaus
kleidungen oder Seitenvorhänge und Kniepolster, welche
durch aufblasbare Airbags betätigt werden.
Die Aufblasvorrichtung 10 ist elektrisch betätigbar zum
Vorsehen von Aufblasströmungsmittel zum Aufblasen des
Airbags 4. Wenn der Airbag 4 aufgeblasen ist, erstreckt
er sich in ein Fahrzeuginsassenabteil (nicht gezeigt), um
dabei zu helfen, einem Fahrzeuginsassen vor einem kraft
vollen Aufschlagen auf Teile des Fahrzeugs infolge eines
Zusammenstoßes oder Unfalls zu schützen.
Die Vorrichtung 2 umfaßt auch einen Aufprall- bzw. Zusam
menstoßsensor 6. Der Aufprallsensor 6 ist eine bekannte
Vorrichtung, welche einen Fahrzeugzustand abfühlt, der
das Auftreten eines Aufpralls bzw. Zusammenstoßes an
zeigt. Wenn der Fahrzeugzustand, der durch den Aufprall
sensor 6 abgefühlt wird, sich an oder oberhalb eines vor
bestimmten Schwellenwertniveaus befindet, zeigt dies das
Auftreten eines Aufpralls bzw. Zusammenstoßes mit einer
Schwere mit mindestens einem vorbestimmten Schwellenwert
niveau an. Das Schwellenwertniveau der Zusammenstoß
schwere ist ein Niveau, bei dem das Aufblasen des Airbags
4 für den Schutz des Fahrzeuginsassen zweckmäßig ist.
Der Fahrzeugzustand, der durch den Aufprallsensor 6 abge
fühlt wird, ist typischerweise eine plötzliche Fahrzeug
verzögerung, die durch einen Zusammenstoß bzw. einen Auf
prall bewirkt wird. Die Größe und Dauer der Verzögerung
wird durch den Aufprallsensor 6 gemessen. Wenn die Größe
und Dauer der Verzögerung bestimmte Schwellenwertniveaus
erreicht oder übersteigt, zeigt dies das Auftreten eines
Zusammenstoßes bzw. Aufpralls an, welcher das vorbestimm
te Schwellenwertniveau der Aufprallschwere erreicht. Ein
Einsatzsignal wird dann an die Aufblasvorrichtung 10 zum
Betätigen der Aufblasvorrichtung übertragen.
Während die Aufblasvorrichtung 10 eine pyrotechnische
Aufblasvorrichtung (nicht gezeigt) sein kann, ist bei dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung die Auf
blasvorrichtung 10 eine Hybrid-Aufblasvorrichtung (Fig.
2, 3 und 5). Gemäß Fig. 2 umfaßt die Hybrid-Aufblas
vorrichtung 10 einen im allgemeinen zylindrischen Behäl
ter 12 mit einer Kammer 16, welche eine Versorgung an ge
speichertem Gas enthält. Ein tassen- bzw. schalenförmiges
Einschlußglied 24 blockiert eine Gasströmung von der Kam
mer 16 durch eine Vielzahl von Auslaßdurchlässen 28. Das
schalenförmige Einschlußglied 24 besitzt ein geschlosse
nes Ende 24a und ein entgegengesetztes offenes Ende. Ein
Körper 20 aus brennbarem Material ist in einem Gehäuse 22
angeordnet. Der Körper 20 aus verbrennbarem Material und
das Gehäuse 22 erstrecken sich in das schalenförmige Ein
schlußglied 24. Ein schematisch dargestellter Zünder 32
ist auch innerhalb des Gehäuses 22 angeordnet. Viele un
terschiedliche Arten von Zündern können verwendet werden,
wie z. B. die Modellnummern 150 222, 150 223, 150 460,
150 472, 150 541 und 150 545, welche durch Special Devices
Inc. aus Newhall, Kalifornien, U.S.A hergestellt werden.
Wenn der Airbag 4 aufgeblasen werden soll, wird der Zün
der 32 betätigt bzw. aktiviert zum Entzünden des Körpers
20 aus verbrennbarem Material. Ein Entzünden des Körpers
20 aus verbrennbarem Material erzeugt Wärme und Verbren
nungsprodukte, welche einen Druck gegen das geschlossene
Ende 24a des Einschlußgliedes 24 anlegt. Der an das ge
schlossene Ende 24a des Einschlußgliedes 24 angelegte
Druck zerbricht bzw. bricht das Einschlußglied und bewegt
es weg von dem Auslaßdurchlässen 28, wie es in Fig. 5 ge
zeigt ist.
Der Behälter 12 (Fig. 2) umfaßt eine zylindrische ein
stückige Stahlseitenwand 40. Die Seitenwand 40 besitzt
eine sich längs erstreckende Mittelachse, welche mit ei
ner sich längs erstreckenden Mittelachse 42 des Behälters
12 zusammenfällt. Der Behälter 12 umfaßt auch eine ein
stückige kreisförmige Stahlendwand 44, welche mit dem
rechten Ende (gemäß Fig. 2) der Seitenwand 40 an einer
Ringschweißung 46 verbunden ist. Ein Fülldurchlaß 52 ist
in der Endwand 44 ausgebildet und durch geeignete Mittel,
wie z. B. eine Stahlkugel 54, die an ihren Platz ge
schweißt ist, geschlossen. Die kreisförmige Endwand 44
ist koaxial zu der Seitenwand 40 angeordnet. Die Mittel
achse 42 des Behälters 12 erstreckt sich durch die Mitte
der Endwand 44.
Eine kreisförmige Stahlendwand 58 ist mit dem linken Ende
(gemäß Fig. 2) der Seitenwand 40 verbunden durch eine
Ringschweißung 60. Die linke Endwand 58 ist in einer koa
xialen Beziehung zu der rechten Endwand 44 und der Sei
tenwand 40 des Behälters 12 angeordnet. Die linke Endwand
58 besitzt parallele innere und äußere sich radial er
streckende Seitenoberflächen 62 und 64. Eine Innensei
tenoberfläche 62 weist zu dem Inneren des Behälters 12
während die Außenseitenoberfläche 64 weg vom Inneren des
Behälters weist. Die Schweißung 60 verbindet das linke
Ende (gemäß Fig. 2) der Seitenwand 40 mit der linken End
wand 58, und zwar an einer Stelle zwischen den Innen- und
Außenseitenoberflächen 62 und 64.
Die Auslaßdurchlässe 28 sind in der linken Endwand 58
ausgebildet und besitzen eine zylindrische Konfiguration
mit Mittelachsen, welche sich parallel zu der Mittelachse
42 des Behälters 12 erstrecken. Die Auslaßdurchlässe 28
sind in einer ringförmigen Anordnung um die Mittelachse
42 des Behälters 12 herum angeordnet. Obwohl nur zwei
Auslaßdurchlässe 28 in Fig. 2 gezeigt sind, sei bemerkt,
daß mehr als zwei Auslaßdurchlässe in der Endwand 58 aus
gebildet sind. Die Anzahl, die Anordnung und die Strö
mungsfläche der Auslaßdurchlässe 28 kann variiert werden.
Eine ringförmige Metallfoliendichtung 70 ist durch einen
geeigneten Kleber an der Außenseitenoberfläche 64 der
Endwand 58 über den Enden jedes der Auslaßdurchlässe 28
gesichert. Die Dichtung 70 blockiert die Leitung von
Feuchtigkeit von der Umgebung um die Aufblasvorrichtung
10 herum durch die Auslaßdurchlässe 28 hindurch.
Das Gehäuse 22, welches den Körper 20 aus verbrennbarem
Material umgibt, besitzt eine Mittelachse, welche mit der
Mittelachse 42 des Behälters 12 zusammenfällt. Das Gehäu
se 22 umfaßt einen rohrförmigen Basisabschnitt 74 (Fig.
3), der sich durch die Endwand 58 des Behälters 12 er
streckt. Der Basisabschnitt 74 ist im Querschnitt im we
sentlichen kreisförmig. Eine Umfangsschweißung 80 verbin
det den Basisabschnitt 74 des Gehäuses 22 mit der Außen
seitenoberfläche 64 der Endwand 58. Ein zylindrischer
Durchlaß 90 erstreckt sich durch die Mitte des Basisab
schnitts 74 des Gehäuses 22. Der Zünder 32 ist in einem
Teil des Durchlasses 90 angeordnet.
Ein rohrförmiger Hauptabschnitt 94 des Gehäuses 22 ist
als ein Stück mit dem Basisabschnitt 74 ausgebildet. Der
Hauptabschnitt 94 des Gehäuses 22 umfaßt eine zylindri
sche Seitenwand 96. Die Seitenwand 96 und der Basisab
schnitt 74 besitzen Längsmittelachsen, welche mit der
Mittelachse 42 des Behälters 12 zusammenfallen. Die zy
lindrische Seitenwand 96 besitzt einen relativ großen Au
ßendurchmesser. Daher weitet sich der Basisabschnitt 74
radial nach außen zu der Seitenwand 96 des Hauptab
schnitts 94 des Gehäuses 22 aus.
Der Hauptabschnitt 94 des Gehäuses 22 besitzt eine zylin
drische Gehäusekammer 98 (Fig. 3). Die Gehäusekammer 98
besitzt eine Längsmittelachse, welche mit der Mittelachse
42 des Behälters 12 zusammenfällt.
Ein Halter 116 ist innerhalb der Kammer 98 benachbart zu
dem Körper 20 aus verbrennbarem Material angeordnet. Eine
Spiralfeder 118 ist innerhalb der Kammer 98 benachbart zu
dem Halter 116 und auf einer Seite des Halters entgegen
gesetzt zu dem Körper 20 aus verbrennbarem Material ange
ordnet. Ein Sieb-bzw. Filter 120 ist innerhalb der Kammer
98 zwischen der Feder 118 und dem geschlossenen Ende 24a
des Einschlußgliedes 24 angeordnet. Der Halter 116 ist
ein dünnes kreisförmiges Gitter aus Metalldraht. Der Hal
ter 116 wird durch die Feder 118 gegen den Körper 20 aus
verbrennbarem Material gedrückt, um den Körper 20 aus
verbrennbarem Material in einer gepackten Anordnung zu
erhalten.
Das Sieb bzw. der Filter 120 (Fig. 3) ist vorzugsweise ein
gesintertes Metallteil. Eine ringförmige Krimpung oder
ein Rand 130 an dem rechten Ende (gemäß Fig. 3) der zy
lindrischen Gehäuseseitenwand 96 steht in Eingriff mit
dem Sieb bzw. Filter 120, um das Sieb an seinem Platz in
dem Gehäuse 22 zu halten.
Eine Vielzahl von Durchlässen ist in dem Sieb 120 vorge
sehen, um Verbrennungsprodukte einschließlich Wärme, wel
che bei Zündung des Körpers 20 aus verbrennbarem Material
erzeugt werden, zu leiten. Insbesondere besitzt das Sieb
120 vier gleichmäßig beabstandete zylindrische Haupt
durchlässe 134 (von denen zwei in Fig. 3 gezeigt sind),
welche sich durch das Sieb 120 erstrecken. Die Durchlässe
134 leiten Verbrennungsprodukte von dem Körper 20 aus
verbrennbarem Material durch das Sieb 120 zu dem ge
schlossenen Ende 24a des Einschlußgliedes 24.
Wie oben beschrieben, blockiert das Einschlußglied 24
(Fig. 3) eine Gasströmung von der Kammer 16 durch die
Auslaßdurchlässe 28 und umschließt den Hauptabschnitt 94
des Gehäuses 22. Das Einschlußglied 24 umfaßt einen Man
tel oder Randabschnitt 162, der mit der flachen kreisför
migen Innenseitenoberfläche 62 der Endwand 58 verbunden
ist (Fig. 3). Das Einschlußglied 24 besitzt eine zylin
drische Seitenwand 164, die verbunden ist mit und koaxial
angeordnet ist zu dem Mantelabschnitt 162. Die Seitenwand
164 umschließt den Hauptabschnitt 94 des Gehäuses 22 und
den Körper 20 aus verbrennbarem Material. Eine geschlos
sene, im wesentlichen kreisförmige Endwand 166 des Ein
schlußgliedes 24 ist mit dem rechten (gemäß Fig. 3) End
teil der Seitenwand 164 verbunden und schließt das Ende
24a des schalenförmigen Einschlußgliedes. Die Endwand 166
erstreckt sich über das rechte Ende (gemäß Fig. 3) des
Gehäuses 22. Der Randabschnitt 162 ist mit der Endwand 58
durch eine Schweißung 163 verbunden.
Gemäß Fig. 3 besitzt der zylindrische Hauptabschnitt 94
des Gehäuses 22 einen Außenoberfläche, welche radial nach
innen bezüglich der Längsachse der individuellen Auslaß
durchlässe 28 angeordnet ist. Daher verbreitert sich der
Randabschnitt 162 axial weg und radial nach außen von dem
Hauptabschnitt 94 des Gehäuses 22 zu der linken Endwand
58. Es wird jedoch in Betracht gezogen, daß der Hauptab
schnitt 94 des Gehäuses 22 mit einem etwas größerem
Durchmesser ausgebildet sein könnte, so daß der Randab
schnitt 162 zylindrisch sein könnte und noch immer die
ringförmige Anordnung von Auslaßdurchlässen 28 umgibt.
Ein ringförmiger, zerbrechlicher Abschnitt 176 (in Fig.
3) mit reduzierter Dicke ist in dem Randabschnitt 162
ausgebildet. Der zerbrechliche Abschnitt 176 ist unter
dem Einfluß von Zugkräften, welche von der Endwand 166
des schalenförmigen Einschlußgliedes 24 beim Zünden des
Körpers 20 aus verbrennbarem Material übertragen wird,
zerbrechbar. Der zerbrechbare Abschnitt 176 ist koaxial
zu der Mittelachse 42 des Behälters 12 und erstreckt sich
um den Basisabschnitt 74 des Gehäuses 22.
Der Randabschnitt 162 kooperiert mit der Endwand 58 und
dem Basisabschnitt 74, um eine ringförmige Sammellei
tungskammer 182 zu bilden. Die Sammelleitungskammer 182
erstreckt sich um den Basisabschnitt 74 des Gehäuses 22
und besitzt eine Längsmittelachse, welche mit der Mittel
achse 42 des Behälters 12 zusammenfällt. Die Auslaßdurch
lässe 28 in der Endwand 58 besitzen kreisförmige Innenen
den, welche zu der Sammelleitungskammer 182 offen sind.
Vor dem Zerbrechen des zerbrechlichen Abschnitts 176 des
Randabschnitts 162 ist die Sammelleitungskammer 182 von
der Versorgung aus gespeichertem Gas in der Kammer 16
isoliert. Somit ist der Strömungsmitteldruck in der Sam
melleitungskammer 182 vor dem Zerbrechen des zerbrechli
chen Abschnitts 176 ungefähr atmosphärischer Druck.
Die rohrförmige Seitenwand 164 (Fig. 3) des Einschluß
gliedes 24 besitzt eine zylindrische Innenseitenoberflä
che 186, welche in Eingriff mit einer zylindrischen Au
ßenseitenoberfläche 188 des Hauptabschnitts 94 des Gehäu
ses 22 angeordnet ist. Die Innenseitenoberfläche 186 der
Seitenwand 164 ist frei entlang der Außenseite des Gehäu
ses 22 gleitbar, und zwar unter dem Einfluß von Gasdruck,
der gegen die Endwand 166 angelegt wird nach dem Zünden
des Körpers 20 aus verbrennbarem Material und dem Zerbre
chen des zerbrechlichen Abschnitts 176 des Einschlußglie
des 24.
Der Zünder 32, der in dem Durchlaß 90 (Fig. 3), der sich
durch den Basisabschnitt 74 des Gehäuses 22 erstreckt,
angeordnet ist, besitzt eine zylindrische Konfiguration.
Der Zünder 32 ist axial mit dem linken Ende (gemäß Fig.
3) des Körpers 20 aus verbrennbarem Material ausgerich
tet. Eine ringförmige Krimpung oder ein Rand 194 an dem
linken Ende (gemäß Fig. 3) des Basisabschnitts 74 des Ge
häuses 22 steht in Eingriff mit einem Außenmetallgehäuse
des Zünders 32, um den Zünder an seinem Platz in dem Ge
häuse 22 zu halten. Der Zünder 32 umfaßt eine pyrotechni
sche Ladung, welche Zirkonium-Kaliumperchlorat, Titanium-
Kaliumperchlorat oder BKNO3 oder, falls dies gewünscht
ist, eine unterschiedliche chemische Komposition aufwei
sen kann.
Der Zünder 32 ist mit dem Aufprallsensor 6 verbunden, der
die Fahrzeugverzögerung detektiert. Wenn der Aufprallsen
sor 6 eine Fahrzeugverzögerung mit einer Größe und einer
Dauer detektiert, welche eine Betätigung des Airbags 4
zum Schutz eines Fahrzeuginsassen erfordern, dann
schließt der Aufprallsensor einen elektrischen Kreis mit
einer Energiequelle. Das Schließen des elektrischen Krei
ses betätigt die Zünderanordnung 32, um eine Zündung des
Körpers 20 aus verbrennbarem Material zu bewirken.
Eine einstückige Dichttasse bzw. -schale 200 (Fig. 3) ist
in dem Durchlaß 90 angeordnet und nimmt den Zünder 32
auf, um die Leitung von Feuchtigkeit zu dem Körper 20 aus
verbrennbarem Material aus der Umgebung um die Aufblas
vorrichtung 10 herum zu blockieren. Die Abdichtschale
bzw. Dichtung 200 ist als ein einzelnes Metallteil ausge
bildet und besitzt eine Dicke zwischen ungefähr 0,2 und
ungefähr 0,3 Millimeter. Eine Vielzahl von Kerben (nicht
gezeigt) erstreckt sich diametral über die rechte (gemäß
Fig. 3) Endwand der Abdichtschale 200. Die Kerben besit
zen eine Tiefe von ungefähr 0,05 bis ungefähr 0,1 Milli
meter. Die Kerben schwächen die Abdichtschale 200, so daß
sie leicht bei Aktivierung des Zünders 32 bricht bzw.
reißt.
Ein Diffusor 36 ist aus einem einzelnen Stahlstück gebil
det und besitzt eine kreisförmige Endwand 208 (Fig. 3).
Die Diffusorendwand 208 ist mit dem Basisabschnitt 74 des
Gehäuses 22 verbunden durch eine ringförmige Schweißung
210 und erstreckt sich radial nach außen von dem Basisab
schnitt. Die Endwand 208 des Diffusors 36 besitzt eine
Längsmittelachse, welche mit der Mittelachse 42 des Be
hälters 12 zusammenfällt.
Eine zylindrische Seitenwand 216 (Fig. 3) des Diffusors
36 ist als ein Stück mit der Endwand 208 ausgebildet und
erstreckt sich axial von dem Außenumfang der Endwand 208.
Der Außendurchmesser der zylindrischen Seitenwand 216 des
Diffusors 36 ist im wesentlichen derselbe wie der Durch
messer der Außenseitenoberfläche 64 an der Endwand 58.
Die zylindrische Seitenwand 216 des Diffusors 36 ist mit
der Außenseitenoberfläche 64 der Behälterendwand 58 ver
bunden, und zwar über eine Schweißung 218.
Eine ringförmige Anordnung von sich radial erstreckenden
zylindrischen Durchlässen 220 ist in der Seitenwand 216
des Diffusors 36 ausgebildet. Die kombinierte Strömungs
fläche der Durchlässe 220 ist größer als die kombinierte
Strömungsfläche der Durchlässe 28 in der Endwand 58. Die
sich radial erstreckenden Durchlässe 220 stehen in Strö
mungsmittelverbindung mit einer ringförmigen Diffusorkam
mer 222, welche durch den Diffusor 36 definiert wird, der
Behälterendwand 58 und dem Basisabschnitt 74 des Gehäuses
22. Die Diffusorkammer 222 erstreckt sich um den Basisab
schnitt 74 des Gehäuses 22. Die Diffusordurchlässe 220
stehen auch in Strömungsmittelverbindung mit der Innen
seite des Airbags 4.
Das Gehäuse 22, das Einschlußglied 24 und der Diffusor 36
sind alle mit der Endwand 58 des Behälters 12 verbunden.
Durch Verbindung des Gehäuses 22 des Einschlußgliedes 24
und des Diffusors 36 mit der Endwand 58 können diese Bau
teile der Aufblasvorrichtung 10 als eine Einheit an der
Seitenwand 40 des Behälters angebracht werden. Der Zünder
32 kann mit dem Gehäuse 22 verbunden werden, nachdem die
Endwand 58 das Gehäuse 22, das Einschlußglied 24 und der
Diffusor 36 als eine Einheit mit der Seitenwand 40 des
Behälters 12 verbunden wurden.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Körper
20 aus verbrennbarem Material eine Vielzahl von zufällig
orientierten zylindrischen Körnern bzw. Körpern 100 auf,
die innerhalb der Kammer 98 und einem Teil des Durchlas
ses 90 angeordnet sind. Jeder der Körper 100 kann eine
ähnliche oder identische Konfiguration aufweisen. Die
Konfiguration eines typischen Korns bzw. Körpers 100 ist
in Einzelheit in Fig. 4 gezeigt. Der Körper 100 besitzt
eine zylindrische Außenoberfläche 102, die auf einer Ach
se 104 zentriert ist. Der Körper 100 besitzt erste und
zweite entgegengesetzte Seitenoberflächen 106 und 108.
Jede der entgegengesetzten Seitenoberflächen 106 und 108
besitzt eine kreisförmige Form, die auf der Achse 104
zentriert ist, und im allgemeinen senkrecht zu der Achse
104 ist.
Der Körper 100 besitzt vorzugsweise eine zylindrische In
nenoberfläche 110, welche einen jeweiligen zylindrischen
Durchlaß 112 definiert, der sich axial durch den Körper
100 erstreckt. Obwohl der Körper 100 in dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel derart dargestellt ist, daß er einen
Durchlaß 112 besitzt, wird in Betracht gezogen, daß der
Körper 100 eine Vielzahl von Durchlässen aufweisen kann,
die variierende Anordnungen und Durchmesser aufweisen
können. Zum Beispiel kann zusätzlich zu dem zylindrischen
Durchlaß 112 der Körper 100 auch sechs oder achtzehn
Durchlässe aufweisen, die sich durch den Körper
erstrecken.
Obwohl der Körper 20 aus verbrennbarem Material als eine
Vielzahl von zufällig orientierten zylindrischen Körpern
100 dargestellt ist, wird in Betracht gezogen, daß der
Körper 20 aus verbrennbarem Material mit einer unter
schiedlichen Konfiguration ausgebildet ist, wenn dies ge
wünscht wird. Zum Beispiel könnte der Körper 20 aus ver
brennbarem Material eine mehrere Keulen aufweisende Quer
schnittskonfiguration oder eine Vielzahl von gestapelten
Zylindern aufweisen.
Der Körper 20 aus verbrennbarem Material enthält eine
Menge einer nicht-metallischen stickstoffenthaltenden
Verbindung. Die nicht-metallische stickstoffenthaltende
Verbindung ist ein Material, welches in der Lage ist,
rasch und im wesentlichen vollständig zu oxidieren. Die
bevorzugte nicht-metallische stickstoffenthaltende Ver
bindung ist ein rauchloses Pulver, welches bei der Her
stellung von Explosionsmaterialien und Munition verwendet
wird. Die nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbin
dung kann ein Material sein, welches in gering anfälliger
Munition ("LOVA = low vulnerability ammunition") verwen
det wird.
Die nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbindung
ist vorzugsweise ein Material, das ausgewählt ist aus der
Gruppe bestehend aus Nitroguanidin, Triaminoguanidinni
trat, Ethylen-Dinitramin, Ethylendiamin-Dinitrat,
1,3,3-Trinitroazentedin, Cyclo-Trimethylen-Trinitramin, Cy
clo-Tetramethylen-Tetranitramin, Trinitrotolnol,
2,4,6-Trinitrophenyl-Methylnitramin und Pentaerythrit-
Tetranitrat sowie Mischungen davon. Vorzugsweise ist die
nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbindung Cyclo-
Trimethylen-Trinitramin (RDX). Eine zweite bevorzugte
nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbindung ist
Cyclo-Tetramethylen-Tetranitramin (HMX).
Die nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbindung
ist in dem Körper 20 aus verbrennbarem Material in einer
Menge von ungefähr 20 bis ungefähr 80 Gewichtsprozent
vorhanden, und zwar basierend auf dem Gewicht des Körpers
20 aus verbrennbarem Material. Vorzugsweise ist die
nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbindung in den
Körper 20 aus verbrennbarem Material in einer Menge von
ungefähr 50 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des
Körpers 20 aus verbrennbarem Material vorhanden.
Der Körper 20 aus verbrennbarem Material kann auch ein
festes Oxidationsmittel umfassen. Ein Oxidationsmittel
verbessert, wenn es verwendet wird, die Verbrennung des
Körpers 20 aus verbrennbarem Material und reduziert die
Erzeugung toxischer Gase, wie z. B. Kohlenmonoxid (CO),
Cyanwasserstoff (HCN) und Stickoxide (NOx).
Geeignete Oxidationsmittel umfassen Ammoniumnitrat, Alka
linitrate, Erdalkalinitrate, Ammoniumperchlorat, Alka
liperchlorate, Erdalkaliperchlorate, Organoammonium-
Nitrate und Ammoniumdinitramid. Geeignete Alkalimetalle
umfassen Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium,
sie sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete Erdalka
limetalle umfassen Magnesium, Kalzium, Strontium und Ba
rium, sind aber nicht darauf beschränkt. Geeignete Orga
noammonium-Nitrate umfassen Tetramethylammonium-Nitrat,
Hydroxylammonium-Nitrat und Tetraalkylammonium-Nitrat,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Wenn ein Oxidationsmittel verwendet wird, ist es wün
schenswert, daß es in dem Körper 20 aus verbrennbarem Ma
terial in einer Menge von nicht mehr als 60 Gewichtspro
zent basierend auf dem Gewicht des Körpers 20 aus ver
brennbarem Material vorhanden ist. Vorzugsweise ist das
Oxidationsmittel in dem Körper 20 aus verbrennbarem Mate
rial in einer Menge von ungefähr 30 Gewichtsprozent ba
sierend auf dem Gewicht des Körpers 20 aus verbrennbarem
Material vorhanden. Noch bevorzugter weist das Oxidati
onsmittel in dem Körper 20 aus verbrennbarem Material ei
ne Menge von ungefähr 20 Gewichtsprozent Kaliumperchlorat
und eine Menge von ungefähr 10 Gewichtsprozent Kaliumni
trat basierend auf dem Gewicht des Körpers 20 aus ver
brennbarem Material auf.
Der Körper 20 aus verbrennbarem Material umfaßt auch ein
Bindemittel auf Zellulosebasis bzw. einen Zellulosebin
der, der mit der nicht-metallischen stickstoffenthalten
den Verbindung und einem Oxidationsmittel vermischt ist,
um eine intime bzw. enge Mischung einer formbaren oder
extrudierbaren Plastikmasse vorzusehen.
Geeignete Zellulosebinder umfassen einen oder mehrere aus
einer ersten Gruppe von auf Zellulose basierenden Bindern
bzw. Bindemitteln mit Schmelzpunktbereichen zwischen un
gefähr 230°C und 260°C (die nachfolgend als "Gruppe
1-Bindemittel" bezeichnet werden). Die Gruppe 1-Bindemittel
umfassen Zelluloseacetobutyrate mit weniger als 30 Ge
wichtsprozent einer Butyryl-Gruppe basierend auf dem Ge
wicht der Zelluloseacetobutyratverbindung und Zellulose-
Acetopropionat mit mehr als 30 Gewichtsprozent Propionyl-
Gruppen basierend auf dem Gewicht der Zellulose-
Acetopropionatverbindung.
Ein bevorzugtes Gruppe 1-Bindemittel ist CAB 171-15S,
welches ein Produkt von Eastman Chemical Co. ist. CAB
171-15S weist ungefähr 17 Gewichtsprozent Butyryl-
Gruppen, ungefähr 29,5 Gewichtsprozent Acetyl-Gruppen,
ungefähr 1,1 Gewichtsprozent Hydroxyl-Gruppen und unge
fähr 52,4 Gewichtsprozent Zellulose basierend auf dem Ge
wicht des CAB 171-15S auf. CAB 171-15S besitzt einen
Schmelzpunktbereich von ungefähr 230°C bis ungefähr
240°C.
Obwohl Nitrozellulose und Zelluloseacetat Zellulosebinder
sind, die Schmelzpunktbereiche zwischen ungefähr 230°C
und ungefähr 260°C aufweisen können, sind sie für Gruppe
1-Bindemittel nicht bevorzugt. Dies ergibt sich daraus,
daß Nitrozellulose keine akzeptablen Wärmeaushärtungscha
rakteristika zur Verwendung in einem Körper aus verbrenn
barem Material in einer Aufblasvorrichtung aufweist, wenn
eine wesentliche Menge an Nitrozellulose verwendet wird.
Nitrozellulose zersetzt sich chemisch bei relativ gerin
gen Temperaturen infolge seiner Nitrat-Ester-Gruppen.
Zelluloseacetat besitzt eine relativ hohe Glasübergangs
temperatur, welches den Körper aus verbrennbarem Material
zur Verwendung in einer Aufblasvorrichtung zu spröde bzw.
brüchig macht, wenn eine wesentliche Menge an Zellulosea
cetat verwendet wird. Darüber hinaus besitzt Zellulosea
cetat einen relativ geringen Kompatibilitätsbereich mit
Weichmachern bzw. Plastifikatoren.
Die Zellulose-Bindemittel können auch eine oder mehrere
einer zweiten Gruppe von auf Zellulose basierenden Bin
dern (nachfolgend als "Gruppe 2-Bindemittel" bezeichnet)
aufweisen. Die Gruppe 2-Bindemittel besitzen im allgemei
nen geringere Molekulargewichte als die Gruppe 1-Binde
mittel. Die Gruppe 2-Bindemittel besitzen auch Schmelz
punktbereiche, welche mindestens ungefähr 10°C tiefer
liegen als die Schmelzpunktbereiche der Gruppe 1-Binde
mittel und vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 125°C
bis 205°C liegen. Bevorzugte Gruppe 2-Bindemittel umfas
sen Zelluloseacetobutyrate mit mehr als 30 Gewichtspro
zent Butyryl-Gruppen basierend auf dem Gewicht der Zellu
loseacetobutyrate und Zellulose-Acetopropionate mit weni
ger als 30 Gewichtsprozent Propionyl-Gruppen basierend
auf dem Gewicht der Zellulose-Acetopropionate.
Zelluloseacetate und Nitrozellulose (welche zwischen 11%
bis 13,4% Stickstoff enthalten) können auch als Gruppe
2-Bindemittel verwendet werden, wenn sie in relativ gerin
gen Mengen verwendet werden. Wenn Zelluloseacetat als ein
Gruppe 2-Binder verwendet wird, ist es zweckmäßig, daß es
in dem Körper 20 aus verbrennbarem Material in einer Men
ge vorhanden ist, in der die Glasübergangstemperatur der
Zellulose-Bindemittel geringer als ungefähr 165°C ist. Es
ist am Bevorzugtesten, daß das Zelluloseacetat in dem
Körper 20 aus verbrennbarem Material in einer Menge von
nicht mehr als ungefähr 6 Gewichtsprozent basierend auf
dem Gewicht des Körpers 20 aus verbrennbarem Material
vorhanden ist. Wenn Nitrozellulose als ein Gruppe
2-Bindemittel verwendet wird, ist es zweckmäßig, daß es in
dem Körper 20 aus verbrennbarem Material in einer Menge
vorhanden ist, in der die Glasübergangstemperatur der
Zellulose-Bindemittel geringer als ungefähr 165°C ist. Es
ist am Bevorzugtesten, daß die Nitrozellulose in dem Kör
per 20 aus verbrennbarem Material in einer Menge von
nicht mehr als ungefähr 6 Gewichtsprozent basierend auf
dem Gewicht des Körpers 20 aus verbrennbarem Material
vorhanden ist.
Die Zellulose-Bindemittel sind in dem Körper 20 aus ver
brennbarem Material in einer Menge von ungefähr 0,5 bis
ungefähr 35 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des
Körpers 20 aus verbrennbarem Material vorhanden. Vorzugs
weise weisen die Zellulose-Bindemittel in dem Körper 20
aus verbrennbarem Material eine Menge von ungefähr 0 bis
ungefähr 34,5 Gewichtsprozent eines Gruppe 2-Zellulose
acetobutyrat-Bindemittels und eine Menge von ungefähr 0,5
bis ungefähr 30 Gewichtsprozent eines Gruppe 1-Binde
mittels CAB 171-15S auf. Am Bevorzugtesten weisen die
Zellulose-Bindemittel in dem Körper 20 aus verbrennbarem
Material eine Menge von ungefähr 8% eines Gruppe
2-Zelluloseacetobutyrat-Bindemittels und eine Menge von un
gefähr 4% des Gruppe 1-Bindemittels CAB 171-15S auf.
Der Körper 20 aus verbrennbarem Material kann auch nicht
energetische Weichmacher aufweisen. Jegliche nicht
energetischen Weichmacher, die typischerweise bei der
Herstellung von schwach anfälliger Munition verwendet
werden, können eingesetzt werden. Geeignete nicht
energetische Weichmacher umfassen Tributylcitrat, Acetyl-
Triethylcitrat, Acetyl-Tributylcitrat, Alkylcitrate, Al
kylester, Arylester, und Allylarylester. Wenn ein nicht
energetischer Weichmacher verwendet wird, ist es zweckmä
ßig, daß der nicht-energetische Weichmacher Tributyl
citrat oder Acetyl-Tributylcitrat ist.
Wenn ein nicht-energetischer Weichmacher verwendet wird,
ist es ferner zweckmäßig, daß der nicht-energetische
Weichmacher in dem Körper 20 aus verbrennbarem Material
in einer Menge von nicht mehr als ungefähr 12 Gewichts
prozent basierend auf dem Gewicht des Körpers 20 aus ver
brennbarem Material vorhanden ist. Vorzugsweise ist der
nicht-energetische Weichmacher in dem Körper 20 aus ver
brennbarem Material in einer Menge von ungefähr 7,6 Ge
wichtsprozent basierend auf dem Gewicht des Körpers 20
aus verbrennbarem Material vorhanden.
Der Körper 20 aus verbrennbarem Material kann auch einen
energetischen Weichmacher aufweisen. Ein energetischer
Weichmacher, der typischerweise bei der Herstellung von
schwach anfälliger Munition verwendet wird, kann einge
setzt werden. Geeignete energetische Weichmacher umfassen
Glycidyl-Azidpolymer, Alkylnitratoethylnitramine (wobei
die Alkylkette Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl sein
kann), Bis-Nitropropylformal, und 1-5-Diazido-3-Nitra
zapentan sein, ohne darauf beschränkt zu sein. Wenn ein
energetischer Weichmacher verwendet wird, ist es zweckmäßig,
daß der energetische Weichmacher in dem Körper 20
aus verbrennbarem Material in einer Menge von weniger als
ungefähr 12 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des
Körpers 20 aus verbrennbarem Material vorhanden ist.
Der Körper 20 aus verbrennbarem Material kann auch Kompo
nenten aufweisen, die mindestens mit einigen der Stick
oxide (NOx) reagieren, welche bei der Verbrennung des
Körpers aus verbrennbarem Material erzeugt werden. Geeig
nete Komponenten umfassen Ethyl-Centralit und n-Methyl-
Paranitroanilin. Wenn diese Komponenten verwendet werden,
ist es zweckmäßig, daß sie in dem Körper 20 aus verbrenn
barem Material in einer Menge von nicht mehr als unge
fähr 4 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des Kör
pers 20 aus verbrennbarem Material vorhanden sind. Vor
zugsweise ist Ethyl-Centralit in dem Körper 20 aus ver
brennbarem Material in einer Menge von ungefähr 0,4 Ge
wichtsprozent basierend auf dem Gewicht des Körpers 20
aus verbrennbarem Material vorhanden.
Die Versorgung an gespeichertem Gas ist in dem Behälter
16 mit einem Druck von ungefähr 1000 psi bis ungefähr
5000 psi, vorzugsweise ungefähr 3000 psi bis ungefähr
3500 psi gespeichert. Die Versorgung von gespeichertem
Gas in der Kammer 16 weist eines oder mehrere inerte Gase
und vorzugsweise auch mindestens ein Oxidationsgas auf.
Die bevorzugten inerten Gase sind Helium und Argon. Vor
zugsweise weisen die inerten Gase eine Mischung aus Argon
und Helium auf, wobei Helium in einer Menge vorhanden
ist, die ausreicht, als ein Leckdetektor zu wirken.
Das Oxidationsgas ist irgendein Gas, welches in der Lage
ist, den Körper 20 aus verbrennbarem Material und seine
Verbrennungsprodukte zu oxidieren, um im wesentlichen
nicht-toxische Verbrennungsprodukte zu erzeugen. Vorzugs
weise ist das Oxidationsgas Sauerstoff. Der Sauerstoff
ist vorzugsweise-das einzige andere Gas neben den vorhan
denen inerten Gasen in der Versorgung aus gespeichertem
Gas.
Vorzugsweise weist die Versorgung aus gespeicherten Gas
auf einer Gewichtsbasis 10% bis 25% Sauerstoff, 1% bis 5%
Helium mit dem Rest Argon auf. Die bevorzugteste Zusam
mensetzung der Versorgung aus gespeichertem Gas ist 75%
Argon, 20% Sauerstoff und 5% Helium.
Beim Auftreten einer plötzlichen Fahrzeugverzögerung mit
einer Größe und Zeitdauer, welche das Aufblasen des Air
bags 4 erfordert, schließt der Aufprallsensor 6 einen
elektrischen Kreis, um den Zünder 32 (Fig. 3) in einer
bekannten Art und Weise zu schließen. Dies hat die Zün
dung der pyrotechnischen Ladung in dem Zünder 32 zur Fol
ge. Das Verbrennen der pyrotechnischen Ladung in dem Zün
der 32 erzeugt heiße Gase, welche die relativ dünne Ab
dichtschale 200 zerbrechen.
Ein Zerbrechen der Abdichtschale 200 ermöglicht, daß heiße
Gase von der verbrennenden Zündladung durch den Durch
laß 90 in dem Basisabschnitt 74 des Gehäuses 22 strömen.
Die heißen Gase entzünden den Körper 20 aus verbrennbarem
Material, um Verbrennungsprodukte wie z. B. Gas und Wärme
zu erzeugen.
Bei der Entzündung des Körpers 20 aus verbrennbarem Mate
rial werden die Verbrennungsprodukte durch die Durchlässe
134 des Siebs 120 des Gehäuses 22 geleitet, und sie legen
Druck gegen die Endwand 166 des Einschlußgliedes 24 an.
Der gegen die Endwand 166 des Einschlußgliedes 24 ange
legte Druck resultiert in der Übertragung von Zugkräften
durch die Seitenwand 164 des Einschlußgliedes zu dem
Randabschnitt 162 des Einschlußgliedes. Diese Zugkräfte
bewirken, daß der zerbrechliche Abschnitt 176 (Fig. 3)
des Randabschnitts 162 bricht.
Beim Brechen des zerbrechlichen Abschnitts 176 des
Randabschnitts 162 bewegt der durch die Verbrennungspro
dukte von dem brennenden Körper 20 aus verbrennbarem Ma
terial angelegte Druck das Einschlußglied 24 weg von der
Endwand 58 des Behälters 12 zu der entgegengesetzten End
wand 44 (siehe Fig. 5). Das Einschlußglied 24 trennt sich
dann von dem Gehäuse 22 und kommt benachbart zu der End
wand 44 des Behälters 12 (Fig. 5) zur Ruhe. Das Sieb 120,
die Feder 118 und der Malter 116 werden durch die Krim
pung 130 in dem Gehäuse 22 gehalten.
Sobald der zerbrechliche Abschnitt 176 in dem Randab
schnitt 162 (Fig. 3) bricht, vermischen sich die Verbren
nungsprodukte von dem Körper 20 aus verbrennbarem Materi
al mit den gespeicherten Gasen in der Kammer 16 und er
wärmen diese, um ein Airbagaufblasströmungsmittel zu bil
den. Der Druck des Aufblasströmungsmittels, der von der
Sammelleitungskammer 182 durch die Auslaßdurchlässe 28
geleitet wird, zerreißt bzw. zerbricht die Dichtung 70
(Fig. 3 und 5). Das Aufblasströmungsmittel strömt dann
von der Kammer 16 durch die Auslaßöffnungen 28 in die
Diffusorkammer 222 durch die Öffnungen 220 und in den
Airbag 4. Die Öffnungen 28 und der Diffusor 36 weisen ei
ne Leitung zum Leiten des Aufblasströmungsmittels in den
Airbag 4 auf. Der Airbag 4 wird somit auf das gewünschte
Volumen durch das Aufblasströmungsmittel aufgeblasen.
Ein Vorteil der Verwendung der Menge einer nicht
metallischen stickstoffenthaltenden Verbindung zum Erzeu
gen von Wärme ist, daß keine metallischen Nebenprodukte
erzeugt werden. Die Verbrennungsprodukte, welche durch
die Zündung der nicht-metallischen stickstoffenthaltenden
Verbindung erzeugt werden, sind relativ ruß- bzw. rauch
los. Die Aufblasvorrichtung 10 benötigt somit keinen Fil
ter.
Die Verwendung eines Gruppe 1-Binders in einer Menge zwi
schen ungefähr 0,5 bis ungefähr 30 Gewichtsprozent des
Körpers aus verbrennbarem Material erhöht die Wärmever
formungstemperatur des Körpers aus verbrennbarem Materi
al. Dies reduziert das Potential einer wärmeinduzierten
mechanischen Verformung (d. h. Schmelzen), einer Agglome
ration bzw. Zusammenballen oder ein Kriechen bzw. eine
Bewegung des Körpers aus verbrennbarem Material im Gegen
satz zu bekannten Körpern aus verbrennbarem Material, die
keine Gruppe 1-Bindemittel enthalten. Wenn eine mechani
sche Verformung eines Treibmittels auftritt, kann sich
die Form des Treibmittels einschließlich irgendwelcher
Durchlässe in dem Treibmittel verändern. Die Veränderun
gen in der Form des Treibmittels, und insbesondere der
Durchlässe kann sehr wahrscheinlich die Verläßlichkeit
der Zündung und der Ausgangsproduktion des Treibmittels
beeinflussen. Dies ist der Fall, da die Form und die Grö
ße des Treibmittels und die Anordnung und die Größe der
Durchlässe speziell entworfen bzw. aufgebaut ist, um eine
gewünschte Zündrate, Brennrate und Gesamtausgabe für das
Treibmittel in einer gegebenen Aufblasvorrichtung vorzu
sehen. Da der Körper aus verbrennbarem Material der vor
liegenden Erfindung somit eine höhere Wärmeverformung
stemperatur aufweist als bekannte Körper aus verbrennba
rem Material, besitzt er eine größere Verläßlichkeit ei
ner Entzündung und Ausgangsproduktion als bekannte Körper
aus verbrennbarem Material, da der Körper aus verbrennba
rem Material der vorliegenden Erfindung mit einer gerin
geren Wahrscheinlichkeit eine wärmeinduzierte Verformung
durchläuft als bekannte Körper aus verbrennbarem Materi
al.
Das folgende Beispiel illustriert die vorliegende Erfin
dung.
Bekannte Treibmittel wurden hergestellt, welche ungefähr
50% Cyclo-Trimethylen-Trinitramin, ungefähr 20% Kalium
perchlorat, ungefähr 10% Kaliumnitrat, ungefähr 12% Zel
luloseacetobutyrat, ungefähr 7,6% Tributylcitrat, und un
gefähr 0,4% Ethylcentralit enthielt. Das Zelluloseaceto
butyrat bei den bekannten Treibmitteln ist ein Gruppe
2-Bindemittel und besitzt ungefähr 37 Gewichtsprozent Buty
ryl-Gruppen basierend auf dem Gewicht des Zelluloseaceto
butyrats und besitzt einen Schmelzpunkt in dem Bereich
von ungefähr 195°C bis ungefähr 205°C. Diese bekannten
Treibmittel werden als Beispiel 1 bis Beispiel 6 in Fig.
6 bezeichnet.
Es wurden auch Treibmittel der vorliegenden Erfindung
hergestellt, welche als Beispiel 7 in Fig. 6 bezeichnet
sind. Die Treibmittel gemäß Beispiel 7 besitzen die fol
gende Gewichtszusammensetzung, ungefähr 50% Cyclo-
Trimethylen-Trinitramin, ungefähr 20% Kaliumperchlorat,
ungefähr 10% Kaliumnitrat, ungefähr 8% eines Gruppe
2-Zelluloseacetobutyrat-Bindemittels mit einem Schmelzpunkt
in dem Bereich von ungefähr 195°C bis ungefähr 205°C, un
gefähr 4% des Gruppe 1-Bindemittels CAB 171-15S, ungefähr
7,6% Tributylcitrat, und ungefähr 0,4% Ethylcentralit.
Im wesentlichen ist der einzige Unterschied zwischen dem
erfindungsgemäßen Treibmittel gemäß Beispiel 7 und den
bekannten Treibmitteln gemäß den Beispielen 1 bis 6, daß
ungefähr 4 Gewichtsprozent des Gruppe
2-Zelluloseacetobutyrat-Bindemittels in den Beispielen 1
bis 6 mit einem Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr
195°C bis ungefähr 205°C durch das Zellulose-Gruppe
1-Bindemittel CAB 171-15S ersetzt wurde, welches einen
Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230°C bis unge
fähr 240°C aufweist.
Die kritische Verformungstemperatur der Treibmittel gemäß
den Beispielen 1 bis 7 wurde dann in einer thermomechani
schen Analysevorrichtung bei einer Belastung von ungefähr
8,8 psi (was ungefähr der Belastung in einer Airbagauf
blasvorrichtung entspricht) gemessen, und diese Messungen
sind in Fig. 6 dargestellt. Die kritische Verformungstem
peratur ist die Temperatur, bei der eine vorbestimmte
Größe (typischerweise ungefähr 0,3 mm) einer mechanischen
Verformung (d. h. Kompression) des Treibmittels auftritt.
Wie in Fig. 6 zu sehen ist, erhöht die Verwendung des CAB
171-15S im Beispiel 7 die kritische Verformungstemperatur
der Treibmittel der vorliegenden Erfindung um ungefähr
25°C bis ungefähr 35°C über die der bekannten Treibmittel
gemäß den Beispielen 1 bis 6. Es wurde auch festgestellt,
daß das CAB 171-15S auch eine Treibmittelkorn- bzw.
-körperverformung bei Temperaturen von ungefähr 80°C bis
ungefähr 120°C eliminiert. Es wurde ferner festgestellt,
daß sich der Treibmittelmodul bei Temperaturen oberhalb
der Umgebungstemperatur der Treibmittel der vorliegenden
Erfindung erheblich erhöht bezüglich bekannter Treibmit
tel (1884 psi für die Treibmittel der vorliegenden Erfin
dung mit dem Gruppe 1-Bindemittel gegenüber 1088 psi für
die bekannten Treibmittel mit nur Gruppe 2-Bindemittel).
Die höheren Molekülargewichte der Gruppe 1-Bindemittel
verringern auch die Korn- bzw. Körperzerbrechlichkeit der
Treibmittel der vorliegenden Erfindung, während kalter
Aufblasvorrichtungstest gegenüber bekannten Treibmitteln,
welche nur Gruppe 2-Bindemittel enthielten.
Die Treibmittel der Beispiele 3 und 7 wurden dann in ei
ner Aufblasvorrichtung plaziert und einer Temperatur von
107°C für unterschiedliche Zeiten ausgesetzt und dann be
züglich einer Treibmittelverformung untersucht. Fotogra
fien der Treibmittel wurden nach der Wärmebehandlung ge
nommen.
Fig. 7 zeigt die Treibmittelkörner bzw. -körper gemäß
Beispiel 7 nachdem sie einer Temperatur von 107°C für 96
Stunden ausgesetzt waren. Die Körner bzw. Körper gemäß
Beispiel 7 in der Fig. 7 wurden leicht mit einer geringen
Fingernagelkraft getrennt und wurden nicht verformt.
Fig. 8 zeigt die Treibmittelkörner bzw. -körper gemäß
Beispiel 3 nachdem sie einer Temperatur von 107°C für 96
Stunden ausgesetzt waren. Eine Kompaktierung der Körner
bzw. Körper in Fig. 8 trat sowohl axial (infolge der Fe
derbelastung) und radial (infolge von Schwerkräften) auf.
Die Körper in Fig. 8 konnten nicht leicht getrennt wer
den.
Die Fig. 9 und 10 zeigen die Treibmittelkörner bzw. -kör
per von Beispiel 7 nachdem sie einer Temperatur von 107°C
für 250 Stunden ausgesetzt wurden. Die Körner bzw. Körper
gemäß Beispiel 7 in den Fig. 9 und 10 wurden leicht mit
einer geringen Fingernagelkraft getrennt und wurden nicht
verformt.
Fig. 11 zeigt die Treibmittelkörner bzw. -körper gemäß
Beispiel 3 nachdem sie einer Temperatur von 107°C für 400
Stunden ausgesetzt waren. Eine Kompaktierung der Körner
bzw. Körper gemäß Fig. 11 trat sowohl axial (infolge der
Federbelastung) als auch radial (infolge von Schwerkräf
ten) auf. Die Körper gemäß Fig. 11 konnten nicht leicht
getrennt werden.
Die Treibmittelkörner bzw. -körper gemäß Beispiel 7 wur
den Temperaturen von 107°C für 400 Stunden ausgesetzt.
Jedoch sind keine Fotografien der Körner bzw. Körper des
Beispiels 7, welche Temperaturen von 107°C für 400 Stun
den ausgesetzt wurden verfügbar infolge eines Verlustes
des Negativs infolge einer fehlerhaften Belichtung. Die
Körner bzw. Körper des Beispiels 7 konnten jedoch nach
dem Aussetzen von Temperaturen von 107°C für 400 Stunden
leicht mit geringer Fingernagelkraft getrennt werden und
sie waren nicht verformt.
Aus der obigen Beschreibung der Erfindung werden sich dem
Fachmann Verbesserungen, Veränderungen und Modifikationen
ergeben. Solche Verbesserungen, Veränderungen und Modifi
kationen innerhalb des Fachwissens werden durch die fol
genden Ansprüche abgedeckt.
Zusammenfassend weist die Erfindung folgendes auf:
Eine Vorrichtung zum Aufblasen eines Airbags umfaßt einen Behälter und ein verbrennbares Material, welches in dem Behälter angeordnet ist. Das verbrennbare Material weist ein Bindemittel bzw. einen Binder auf, der aus der Gruppe bestehend aus Zelluloseacetobutyrat und Zellulose- Acetopropionat besteht. Das Bindemittel besitzt einen Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230°C bis unge fähr 260°C. Ein Zünder zündet das verbrennbare Material, um Verbrennungsprodukte zu erzeugen. Eine Leitung leitet die Verbrennungsprodukte zu dem Airbag.
Eine Vorrichtung zum Aufblasen eines Airbags umfaßt einen Behälter und ein verbrennbares Material, welches in dem Behälter angeordnet ist. Das verbrennbare Material weist ein Bindemittel bzw. einen Binder auf, der aus der Gruppe bestehend aus Zelluloseacetobutyrat und Zellulose- Acetopropionat besteht. Das Bindemittel besitzt einen Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230°C bis unge fähr 260°C. Ein Zünder zündet das verbrennbare Material, um Verbrennungsprodukte zu erzeugen. Eine Leitung leitet die Verbrennungsprodukte zu dem Airbag.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Verwendung beim Aufblasen einer
Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung, wobei die Vor
richtung folgendes aufweist:
Einen Behälter;
ein verbrennbares Material, welches in dem Behälter gespeichert ist, wobei das verbrennbare Material ei nen ersten Binder bzw. ein Bindemittel aufweist aus gewählt aus der Gruppe bestehend aus Zelluloseaceto butyrat und Zellulose-Acetopropionat, wobei das er ste Bindemittel einen Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230°C bis ungefähr 260°C aufweist;
Zündmittel zum Entzünden des verbrennbaren Materi als, wobei das verbrennbare Material wenn es entzün det ist verbrennt und Verbrennungsprodukte erzeugt; und
eine Leitung zum Leiten der Verbrennungsprodukte zu der Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung.
Einen Behälter;
ein verbrennbares Material, welches in dem Behälter gespeichert ist, wobei das verbrennbare Material ei nen ersten Binder bzw. ein Bindemittel aufweist aus gewählt aus der Gruppe bestehend aus Zelluloseaceto butyrat und Zellulose-Acetopropionat, wobei das er ste Bindemittel einen Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 230°C bis ungefähr 260°C aufweist;
Zündmittel zum Entzünden des verbrennbaren Materi als, wobei das verbrennbare Material wenn es entzün det ist verbrennt und Verbrennungsprodukte erzeugt; und
eine Leitung zum Leiten der Verbrennungsprodukte zu der Fahrzeuginsassenschutzvorrichtung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das verbrennbare
Material ferner einen zweiten Binder bzw. ein zwei
tes Bindemittel aufweist, welches aus der Gruppe be
stehend aus Zelluloseacetat, Zelluloseacetobutyrat,
Zellulose-Acetopropionat und Nitrozellulose ausge
wählt ist, wobei das zweite Bindemittel einen
Schmelzpunkt in dem Bereich von ungefähr 125°C bis
ungefähr 205°C aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das erste
Bindemittel in einer Menge von ungefähr 0,5 bis un
gefähr 30 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht
des verbrennbaren Materials vorhanden ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das verbrennbare Material ferner eine nicht
metallische stickstoffenthaltende Verbindung auf
weist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die nicht
metallische stickstoffenthaltende Verbindung ausge
wählt ist aus der Gruppe bestehend aus Nitroguani
din, Triaminoguanidinnitrat, Ethylen-Dinitramin,
Ethylendiamin-Dinitrat, 1,3,3-Trinitroazetedin,
Cyclo-Trimethylen-Trinitramin, Cyclo-Tetramethylen-
Tetranitramin, Trinitrotoluol, 2,4,6-Trinitro
phenyl-Methylnitramin und Pentaerythrit-Tetranitrat
sowie Mischungen derselben.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Bindemittel in einer Menge von unge
fähr 4 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des
verbrennbaren Materials vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das verbrennbare Material ferner ein Oxidati
onsmittel in einer Menge bis zu 60 Gewichtsprozent
basierend auf dem Gewicht des verbrennbaren Materi
als aufweist, wobei das Oxidationsmittel ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Ammoniumnitrat, Al
kalinitraten, Erdalkalinitraten, Ammoniumperchlorat,
Alkaliperchloraten, Erdalkaliperchloraten, Organoam
moniumnitraten und Ammoniumdinitramid.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei
die nicht-metallische stickstoffenthaltende Verbin
dung Cyclo-Trimethylen-Trinitramin ist, und wobei
das Cyclo-Trimethylen-Trinitramin in einer Menge von
ungefähr 20 Gewichtsprozent bis ungefähr 80 Ge
wichtsprozent basierend auf dem Gewicht des ver
brennbaren Materials vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, wobei
das erste Bindemittel und das zweite Bindemittel zu
sammen in einer Menge von nicht mehr als ungefähr 35
Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des ver
brennbaren Materials vorhanden sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 9, wobei das zweite Bindemittel Zelluloseace
tobutyrat ist, und wobei das erste Bindemittel in
einer Menge von ungefähr 0,5 Gewichtsprozent bis un
gefähr 30 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht
des verbrennbaren Materials vorhanden ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Vorrichtung ferner ein Gas aufweist, wel
ches in dem Behälter gespeichert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei das Gas ein
inertes Gas und ein Oxidationsgas aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Bindemittel aus der Gruppe bestehend
aus (i) Zelluloseacetobutyrat mit einem Butyryl-
Gehalt von weniger als ungefähr 30 Gewichtsprozent
basierend auf dem Gewicht des Zelluloseacetobutyrats
besitzt und (ii) Zellulose-Acetopropionat ausgewählt
ist mit einem Propionyl-Gehalt von mehr als ungefähr
30 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des
Zellulose-Acetopropionats.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das erste Bindemittel ein Zelluloseacetobuty
rat mit einem Butyryl-Gehalt von ungefähr 17 Ge
wichtsprozent basierend auf dem Gewicht des Zellulo
seacetobutyrats ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 14, wobei das erste Bindemittel Zelluloseace
tobutyrat mit einem Butyryl-Gehalt von ungefähr 17
Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des Zellu
loseacetobutyrats ist, wobei das erste Bindemittel
in einer Menge von ungefähr 4 Gewichtsprozent basie
rend auf dem Gewicht des verbrennbaren Materials
vorhanden ist, und wobei das zweite Bindemittel Zel
luloseacetobutyrat ist, welches in einer Menge von
ungefähr 8 Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht
des verbrennbaren Materials vorhanden ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 15, wobei das erste Bindemittel und das zweite
Bindemittel eine Mischung aus Bindemitteln bzw. Bin
dermaterialien aufweist, wobei die Mischung aus Bin
demitteln eine Glasübergangstemperatur von nicht hö
her als 165°C aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 16, wobei das zweite Bindemittel Zelluloseace
tat aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, wobei das Zellulosea
cetat in einer Menge von nicht mehr als ungefähr 6
Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des ver
brennbaren Materials vorhanden ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
2 bis 16, wobei das zweite Bindemittel Nitrozellulo
se aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei die Nitrozellu
lose in einer Menge von nicht mehr als ungefähr 6
Gewichtsprozent basierend auf dem Gewicht des ver
brennbaren Materials vorhanden ist.
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