DE4217336C2 - Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure - Google Patents
Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von GlyoxylsäureInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure
durch elektrochemische Reduktion von Oxalsäure.
Glyoxylsäure ist ein wichtiges Zwischenprodukt zur Herstellung von technisch
relevanten Verbindungen und läßt sich entweder durch eine kontrollierte Oxidation
von Glyoxal oder durch eine elektrochemische Reduktion von Oxalsäure herstellen.
Die elektrochemische Reduktion von Oxalsäure zu Glyoxylsäure ist seit langem
bekannt und wird im allgemeinen in wäßrigem, saurem Medium, bei niedriger
Temperatur, an Elektroden mit hoher Wasserstoffüberspannung, beispielsweise an
Elektroden aus Blei, Cadmium oder Quecksilber, mit oder ohne Zusatz von
Mineralsäuren sowie in Gegenwart einer Ionenaustauschermembran durchgeführt
(DE-AS 1 63 842, 2 92 866, 4 58 438).
Bei den bisher üblichen Elektrolyseverfahren von Oxalsäure im technischen
Maßstab oder bei Versuchen mit längerer Elektrolysedauer wurden keine
befriedigenden Ergebnisse erzielt, da im Verlauf der Elektrolyse die Stromausbeute
deutlich sank (DE-AS 3 47 605) und die Wasserstoffentwicklung zunahm.
Um diesen Nachteilen zu begegnen, wurde die Reduktion von Oxalsäure an
Bleikathoden in Gegenwart von Zusatzstoffen, beispielsweise tertiären Aminen oder
quartären Ammoniumsalzen, durchgeführt (DE-OS 22 40 759, 23 59 863). Die
Konzentration des Zusatzstoffes liegt dabei zwischen 10-5 % und 1 %. Dieser
Zusatzstoff ist dann im Produkt Glyoxylsäure enthalten und muß durch ein
Trennverfahren abgetrennt werden. Über die Selektivität des Verfahrens werden in
den genannten Dokumenten keine näheren Angaben gemacht.
In Goodridge et al., J. Appl. Electrochem., 10,1(1980), S. 55-60 werden
verschiedene Elektrodenmaterialien hinsichtlich ihrer Stromausbeute bei der
elektrochemischen Reduktion von Oxalsäure untersucht. Dabei hat sich gezeigt,
daß eine hochreine Bleikathode (99,999 %) für den genannten Zweck am besten
geeignet ist.
In der internationalen Patentanmeldung WO-91/19832 wird ebenfalls ein
elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure aus Oxalsäure
beschrieben, in dem jedoch hochreine Bleikathoden mit einem Reinheitsgrad über
99,97 % in Gegenwart geringer Mengen von in der Elektrolyselösung gelösten
Bleisalzen verwendet werden. Bei diesem Verfahren werden die Bleikathoden
periodisch mit Salpetersäure gespült, wodurch sich die Lebensdauer der Kathoden
vermindert. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die
Oxalsäurekonzentration während der Elektrolyse ständig im Bereich der
Sättigungskonzentration gehalten werden muß. Die Selektivität liegt dabei nur bei
95 %.
Bisher ist nur die Verwendung von Graphitkathoden und Kathoden mit hoher
Wasserstoffüberspannung wie Blei, Quecksilber oder Cadmium und Legierungen
dieser Metalle beschrieben. Für eine technische Verwendung des besagten
Verfahrens haben diese Materialien schwerwiegende Nachteile hinsichtlich der
Toxizität und der Anwendung und Verarbeitbarkeit in einer elektrochemischen Zelle.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
elektrochemischen Reduktion von Oxalsäure zu Glyoxylsäure zur Verfügung zu
stellen, das die vorstehend genannten Nachteile vermeidet, insbesondere eine hohe
Selektivität aufweist, am Ende der Elektrolyse eine möglichst niedrige
Oxalsäurekonzentration erreicht und eine Kathode mit einer hohen Langzeitstabilität
benutzt. Dabei soll die Kathode aus einem technisch gut verfügbaren und
unproblematisch zu verarbeitendem Material bestehen. Unter Selektivität wird das
Verhältnis der Menge an produzierter Glyoxylsäure zur Menge der insgesamt
während der Elektrolyse gebildeten Produkte, nämlich Glyoxylsäure plus
Nebenprodukte, beispielsweise Glykolsäure, Essigsäure und Ameisensäure,
verstanden.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß die elektrochemische Reduktion von
Oxalsäure an Kathoden, die mindestens zu 50 Gew.-% aus mindestens einem der
Metalle Cu, Ti, Zr, V, Nb, Ta, Fe, Co, Ni, Zn, Al, Sn und Cr bestehen, durchgeführt
wird und der Elektrolyt Salze von Metallen mit einer Wasserstoffüberspannung von
mindestens 0,25 V bei einer Stromdichte von 2500 A/m2 ist oder enthält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von
Glyoxylsäure durch elektrochemische Reduktion von Oxalsäure in wäßriger Lösung
in geteilten oder ungeteilten Elektrolysezellen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode mindestens zu 50 Gew.-% aus mindestens einem der Metalle Cu, Ti, Zr, V,
Nb, Ta, Fe, Co, Ni, Zn, Al, Sn und Cr besteht und die wäßrige Elektrolyselösung in
den ungeteilten Zellen oder im Kathodenraum der geteilten Zellen noch mindestens
ein Salz von Metallen mit einer Wasserstoffüberspannung von mindestens 0,25 V,
bezogen auf eine Stromdichte von 2500 A/m2 enthält.
Als Kathode für das erfindungsgemäße Verfahren sind alle Materialien geeignet, die
mindestens zu 50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens zu 80 Gew.-%, insbesondere
mindestens zu 93 Gew.-%, aus einem oder mehreren der Metalle Cu, Ti, Zr, V, Nb,
Ta, Fe, Co, Ni, Zn, Al, Sn und Cr, vorzugsweise Fe, Co, Ni, Cr, Cu und Ti,
bestehen. Die vorstehend genannten Materialien können auch Legierungen aus
zwei oder mehreren der vorstehend genannten Metalle, vorzugsweise Fe, Co, Ni,
Cr, Cu und Ti sein. Von besonderem Interesse sind Kathoden, die zu mindestens
80 Gew. -%, vorzugsweise zu 93 bis 96 Gew.-%, aus einer Legierung aus zwei
oder mehreren vorstehend genannten Metallen und zu 0 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise zu 4 bis 7 Gew.-%, aus einem beliebigen anderen Metall,
vorzugsweise Mn, Ti, Mo oder eine Kombination davon, und zu 0 bis 3 Gew.-%,
vorzugsweise zu 0 bis 1,2 Gew.-%, aus einem Nichtmetall, vorzugsweise C, Si, P, S
oder eine Kombination davon, bestehen.
Der Vorteil der Verwendung der erfindungsgemäßen Kathodenmaterialien liegt
darin, daß technisch verfügbare, preiswerte und leicht verarbeitbare Materialien
eingesetzt werden können. Besonders bevorzugt ist Edelstahl.
Beispielsweise können nichtrostende Chrom-Nickel-Stähle mit den Werkstoff-
Nummern (nach DIN 17 440)1.4301,1.4305,1.4306,1.4310,1.4401, 1.4404,
1.4435,1.4541,1.4550,1.4571,1.4580, 1.4583,1.4828, 1.4841 und 1.4845
verwendet werden, deren Zusammensetzungen in Gewichtsprozent in
nachstehender Tabelle angegeben sind. Bevorzugt sind die Edelstähle mit den
Werkstoff-Nummern 1.4541 mit 17-19 % Cr, 9 bis 12 % Ni, 2 % Mn, 0,8 % Ti
und 1,2 % Nichtmetallanteil (C, Si, P, S) und der Werkstoff-Nr. 1.4571 mit 16,5-
18,5%Cr, 11-14% Ni, 2,0-2,5% Mo, 2% Mn, 08% Ti und 1,2%
Nichtmetallanteil (C, Si, P, S).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in ungeteilten oder vorzugsweise in geteilten
Zellen durchgeführt. Zur Teilung der Zellen in Anoden- und Kathodenraum werden
die üblichen, in der wäßrigen Elektrolyselösung stabilen Diaphragmen aus
Polymeren oder anderen organischen oder anorganischen Werkstoffen, wie
beispielsweise Glas oder Keramik verwendet. Vorzugsweise verwendet man
Ionenaustauschermembranen, insbesondere Kationenaustauschermembranen aus
Polymeren, vorzugsweise Polymeren mit Carboxyl- und/oder Sulfonsäuregruppen.
Die Verwendung von stabilen Anionenaustauschermembranen ist ebenfalls möglich.
Die Elektrolyse kann in allen üblichen Elektrolysezellen, wie beispielsweise in
Becherglas- oder Platten- und Rahmenzellen oder Zellen mit Festbett- oder
Fließbettelektroden, durchgeführt werden. Es ist sowohl die monopolare als auch
die bipolare Schaltung der Elektroden anwendbar.
Es ist möglich, die Elektrolyse sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich
durchzuführen.
Als Anodenmaterial können alle Materialien verwendet werden, an denen die
korrespondierenden Anodenreaktionen ablaufen. Beispielsweise sind Blei, Bleidioxid
auf Blei oder anderen Trägern, Platin, Metalloxide auf Titan, beispielsweise mit
Edelmetalloxiden wie Platinoxid dotiertes Titandioxid auf Titan, für die
Sauerstoffentwicklung aus verdünnter Schwefelsäure geeignet. Kohlenstoff oder mit
Edelmetalloxiden dotiertes Titandioxid auf Titan werden beispielsweise zur
Entwicklung von Chlor aus wäßrigen Alkalichlorid-Lösungen eingesetzt.
Als Anolytflüssigkeiten können wäßrige Mineralsäuren oder Lösungen ihrer Salze,
wie beispielsweise verdünnte Schwefel- oder Phosphorsäure, verdünnte oder
konzentrierte Salzsäure, Natriumsulfat- oder Natriumchloridlösungen, verwendet
werden.
Die wäßrige Elektrolyselösung in der ungeteilten Zelle oder im Kathodenraum in der
geteilten Zelle enthält die zu elektrolysierende Oxalsäure in einer Konzentration
zweckmäßigerweise zwischen etwa 0,1 mol Oxalsäure pro Liter Lösung und der
Sättigungskonzentration von Oxalsäure in der wäßrigen Elektrolyselösung bei der
angewendeten Elektrolysetemperatur.
Der wäßrigen Elektrolyselösung in der ungeteilten Zelle oder im Kathodenraum der
geteilten Zelle werden Salze von Metallen mit einer Wasserstoffüberspannung von
mindestens 0,25 V (bezogen auf eine Stromdichte von 2500 A/m2) zugesetzt. Als
derartige Salze kommen hauptsächlich infrage die Salze von Cu, Ag, Au, Zn, Cd,
Fe, Hg Sn, Pb, Tl, Ti, Zr, Bi, V, Ta, Cr, Ce, Co oder Ni, vorzugsweise die Salze von
Pb, Sn, Bi, Zn, Cd und Cr, insbesondere bevorzugt die Salze von Pb. Die
bevorzugten Anionen dieser Salze sind Chlorid, Sulfat, Nitrat oder Acetat.
Die Salze können direkt zugesetzt oder auch, z. B. durch Zugabe von Oxiden,
Carbonaten, in einigen Fällen auch der Metalle selbst, in der Lösung erzeugt
werden.
Die Salzkonzentration der wäßrigen Elektrolyselösung in der ungeteilten Zelle bzw.
im Kathodenraum der geteilten Zelle wird zweckmäßig auf etwa 10-7 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise auf etwa 10-6 bis 0,1 Gew.-%, insbesondere 10-5 bis 0,04 Gew.-%,
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der wäßrigen Elektrolyselösung, eingestellt.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß auch solche Metallsalze eingesetzt
werden können, die nach Zugabe in die wäßrige Elektrolyselösung schwerlösliche
Metalloxalate bilden, beispielsweise die Oxalate von Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Sn, Pb, Ti,
Zr, V, Ta, Ce und Co. Auf diese Weise können die zugesetzten Metallionen aus der
Produktlösung durch Filtration nach der Elektrolyse bis zur Sättigungskonzentration
sehr einfach entfernt werden.
Auf die Zugabe der genannten Salze kann verzichtet werden, wenn die vorstehend
genannten Metallionen in den vorstehend genannten Konzentrationsbereichen zu
Beginn der Elektrolyse in der wäßrigen Elektrolytlösung der ungeteilten Zelle oder
im Kathodenraum der geteilten Zelle vorhanden sind. Dabei ist zu beachten, daß
die zugesetzten Metallionen nicht als metallischer Legierungsbestandteil mit mehr
als 20 Gew.-% im Kathodenmaterial vorliegen dürfen. In diesem Fall ist die Zugabe
der genannten Salze in den vorstehend genannten Konzentrationsbereichen
erforderlich.
Die Anwesenheit der vorstehend genannten Metallionen in den vorstehend
genannten Konzentrationsbereichen zu Beginn der Elektrolyse ist immer dann auch
ohne Zugabe der Salze zu erwarten, wenn nach einer Betriebsunterbrechung,
beispielsweise nach einem Versuch im diskontinuierlichen Verfahren, ein neuer
Versuch mit neuer Katholytflüssigkeit gestartet wird, ohne daß die Kathode
verändert wird. Bei längerer Unterbrechung kann die Kathode unter Schutzstrom
und der Katholyt unter Inertgas gehalten werden.
Zu Beginn einer Elektrolyse können 10-7 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 10-5 bis 0,1
Gew.-%, Mineralsäure wie Phosphorsäure, Salzsäure, Schwefelsäure oder
Salpetersäure oder organische Säuren, beispielsweise Trifluoressigsäure,
Ameisensäure oder Essigsäure, in die Katholytflüssigkeit zugegeben werden.
Die Stromdichte des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt zweckmäßigerweise
zwischen 10 und 10000 A/m2, bevorzugt bei 100 bis 5000 A/m².
Die Elektrolysetemperatur kann im Bereich von -20°C bis +40°C liegen.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß bei Elektrolysetemperaturen unter
+18°C, selbst bei Oxalsäurekonzentrationen kleiner als 1,5 Gew.-%, die Bildung
von Glykolsäure als Nebenprodukt unter 1,5 Mol-% im Vergleich zur gebildeten
Glyoxylsäure liegen kann. Bei höheren Temperaturen nimmt der Anteil der
Glykolsäure zu. Die Elektrolysetemperatur liegt deshalb vorzugsweise zwischen
+10°C und +30°C, insbesondere zwischen +10°C und +18°C.
Die Aufarbeitung der Produktlösung erfolgt nach üblichen Methoden. Bei
diskontinuierlicher Arbeitsweise wird die elektrochemische Reduktion abgebrochen,
wenn ein bestimmter Umsatz erreicht ist. Die entstandene Glyoxylsäure wird von
noch vorhandener Oxalsäure nach dem vorstehend genannten Stand der Technik
abgetrennt. Beispielsweise kann die Oxalsäure selektiv an Ionenaustauscherharzen
fixiert und die wäßrige oxalsäurefreie Lösung aufkonzentriert werden, um eine
kommerzielle 50 gew.-%ige Glyoxylsäure zu erhalten. Bei einer kontinuierlichen
Arbeitsweise wird die Glyoxylsäure kontinuierlich aus dem Reaktionsgemisch nach
üblichen Methoden extrahiert und simultan dazu der entsprechende äquivalente
Anteil an frischer Oxalsäure zugeführt.
Die Reaktionsnebenprodukte, insbesondere Glykolsäure, Essigsäure und
Ameisensäure, werden nach diesen Methoden nicht oder nicht vollständig von der
Glyoxylsäure abgetrennt. Es ist deshalb wichtig, eine hohe Selektivität in dem
Verfahren zu erreichen, um aufwendige Reinigungsprozesse zu umgehen. Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß der Anteil der Summe
an Nebenprodukten sehr gering gehalten werden kann. Er liegt zwischen 0 und
5 Mol-%, bevorzugt unter 3 Mol-%, insbesondere unter 2 Mol-%, relativ zur
Glyoxylsäure.
Die Selektivität des erfindungsgemäßen Verfahrens ist umso bemerkenswerter, als
daß auch bei niedriger Oxalsäure-Endkonzentration, d. h. im Bereich von 0,2 mol
Oxalsäure pro Liter Elektrolyselösung, der Anteil an Nebenprodukten vorzugsweise
unter 3 Mol-%, bezogen auf Glyoxylsäure, liegt.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der
Langzeitstabilität der verwendeten Edelstahlkathode im Vergleich zu den bisher
üblichen Bleikathoden.
In den nachfolgenden Beispielen, die die vorliegende Erfindung näher erläutern,
wird eine geteilte Umlaufzelle verwendet, die wie folgt aufgebaut ist:
Umlaufzelle mit 0,02 m2 Elektrodenfläche, Elektrodenabstand 3 mm.
Kathode: Edelstahl, Werkstoff Nr. 1.4571 (nach DIN 17 440), wenn nicht anders vermerkt.
Anode: dimensionsstabile Anode für Sauerstoff- Entwicklung auf Basis Iridiumoxid auf Titan
Kationaustauschermembran: 2-Schichtmembran aus Copolymerisaten aus Perfluorsulfonylethoxyvinylether + Tetrafluorethylen. Auf der Kathodenseite befindet sich eine Schicht mit dem Äquivalentgewicht 1300, auf der Anodenseite eine solche mit dem Äquivalentgewicht 1100, beispielsweise ®Nafion 324 der Firma DuPont;
Abstandhalter: Polyethylennetze.
Umlaufzelle mit 0,02 m2 Elektrodenfläche, Elektrodenabstand 3 mm.
Kathode: Edelstahl, Werkstoff Nr. 1.4571 (nach DIN 17 440), wenn nicht anders vermerkt.
Anode: dimensionsstabile Anode für Sauerstoff- Entwicklung auf Basis Iridiumoxid auf Titan
Kationaustauschermembran: 2-Schichtmembran aus Copolymerisaten aus Perfluorsulfonylethoxyvinylether + Tetrafluorethylen. Auf der Kathodenseite befindet sich eine Schicht mit dem Äquivalentgewicht 1300, auf der Anodenseite eine solche mit dem Äquivalentgewicht 1100, beispielsweise ®Nafion 324 der Firma DuPont;
Abstandhalter: Polyethylennetze.
Die quantitative Analyse der Komponenten erfolgte mittels HPLC, die chemische
Ausbeute ist definiert als Menge an produzierter Glyoxylsäure, bezogen auf die
Menge an verbrauchter Oxalsäure. Die Stromausbeute bezieht sich auf die
hergestellte Menge an Glyoxylsäure. Die Selektivität wurde vorstehend bereits
definiert.
Elektrolysebedingungen:
Stromdichte: 2500 A/m2
Zellspannung: 4-6 V
Katholyttemperatur: 16 °C
Katholytdurchfluß: 400 l/h
Anolyt: 2 normale Schwefelsäure
Ausgangskatholyt:
2418 g (19,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 24 l wäßriger Lösung.
Stromdichte: 2500 A/m2
Zellspannung: 4-6 V
Katholyttemperatur: 16 °C
Katholytdurchfluß: 400 l/h
Anolyt: 2 normale Schwefelsäure
Ausgangskatholyt:
2418 g (19,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 24 l wäßriger Lösung.
Nach 5 Minuten Elektrolysezeit wurde die Stromausbeute für die Bildung von
Wasserstoff zu 84 % ermittelt, eine Bildung von Glyoxylsäure fand dagegen kaum
statt.
Es wurden jedoch 1,76 g Blei(II)acetat-Trihydrat dem Katholyt zugesetzt. Nach 5
Minuten Elektrolysezeit wurde die Stromausbeute für Wasserstoff zu 6 % ermittelt.
Nach 945 Ah übertragener Ladung wurde der Katholyt in einen Sammelbehälter
abgelassen und analysiert:
Gesamtvolumen 25,4 l
0,21 mol/l Oxalsäure (5,33 Mol)
0,54 mol/l Glyoxylsäure (13,7 Mol)
0,0015 mol/l Glykolsäure (0,04 Mol)
0,0004 mol/l Ameisensäure (0,01 Mol)
0,0004 mol/l Essigsäure (0,01 Mol)
0,21 mol/l Oxalsäure (5,33 Mol)
0,54 mol/l Glyoxylsäure (13,7 Mol)
0,0015 mol/l Glykolsäure (0,04 Mol)
0,0004 mol/l Ameisensäure (0,01 Mol)
0,0004 mol/l Essigsäure (0,01 Mol)
Chemische Ausbeute an Glyoxylsäure 99%
Stromausbeute 78%
Selektivität 99,6%
Stromausbeute 78%
Selektivität 99,6%
Ausgangskatholyt:
2418 g (19,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 24 l wäßriger Lösung unter Zusatz von 0,088 g Blei(II)acetat-Dihydrat und 2,6 ml 65%iger Salpetersäure.
2418 g (19,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 24 l wäßriger Lösung unter Zusatz von 0,088 g Blei(II)acetat-Dihydrat und 2,6 ml 65%iger Salpetersäure.
Nach 945 Ah übertragener Ladung wurde eine Probe genommen und die
Stromausbeute für Glyoxylsäure zu 80 % ermittelt. Nach 1045 Ah übertragener
Ladung wurde der Katholyt abgelassen und analysiert.
Gesamtvolumen 25,3 l
0,17 mol/l Oxalsäure (4,30 Mol)
0,58 mol/l Glyoxylsäure (14,7 Mol)
0,0024 mol/l Glykolsäure (0,06 Mol)
0,17 mol/l Oxalsäure (4,30 Mol)
0,58 mol/l Glyoxylsäure (14,7 Mol)
0,0024 mol/l Glykolsäure (0,06 Mol)
Chemische Ausbeute an Glyoxylsäure 99%
Stromausbeute 76%
Selektivität 99,6%.
Stromausbeute 76%
Selektivität 99,6%.
Ausgangskatholyt:
403 g (3,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 4000 ml wäßriger Lösung, Zusatz von 1,46 g Blei(ll)acetat-Trihydrat. Nach 171 Ah übertragener Ladung wurde der Katholyt abgelassen und analysiert.
403 g (3,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 4000 ml wäßriger Lösung, Zusatz von 1,46 g Blei(ll)acetat-Trihydrat. Nach 171 Ah übertragener Ladung wurde der Katholyt abgelassen und analysiert.
Endkatholyt:
Gesamtvolumen 4270 ml
0,15 Mol/l Oxalsäure
0,57 Mol/l Glyoxylsäure
0,0038 Mol/l Glykolsäure
0,0004 Mol/l Ameisensäure
0,0019 Mol/l Essigsäure
Gesamtvolumen 4270 ml
0,15 Mol/l Oxalsäure
0,57 Mol/l Glyoxylsäure
0,0038 Mol/l Glykolsäure
0,0004 Mol/l Ameisensäure
0,0019 Mol/l Essigsäure
Chemische Ausbeute: 95%
Stromausbeute: 76%
Selektivität: 98,9%.
Stromausbeute: 76%
Selektivität: 98,9%.
Ausgangskatholyt:
403 g (3,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 4000 ml wäßriger Lösung, Zusatz von 30 mg Blei(II)acetat-Dihydrat.
403 g (3,2 Mol) Oxalsäure-Dihydrat in 4000 ml wäßriger Lösung, Zusatz von 30 mg Blei(II)acetat-Dihydrat.
Nach Durchgang von jeweils 171 Ah wurde der Katholyt in ein Sammelgefäß
abgelassen, 270 ml Wasser dem Anolyt zugesetzt und eine frische
Ausgangskatholyt-Lösung eingefüllt. Nach insgesamt 684 Ah wurde die gesammelte
Katholyt-Lösung analysiert.
Endkatholyt:
Gesamtvolumen 17,1 l
0,13 Mol/l Oxalsäure
0,55 Mol/l Glyoxylsäure
0,0056 Mol/l Glykolsäure
0,0006 Mol/l Ameisensäure
0,0002 Mol/l Essigsäure
Gesamtvolumen 17,1 l
0,13 Mol/l Oxalsäure
0,55 Mol/l Glyoxylsäure
0,0056 Mol/l Glykolsäure
0,0006 Mol/l Ameisensäure
0,0002 Mol/l Essigsäure
Chemische Ausbeute: 89%
Stromausbeute: 73%
Selektivität: 98,8%.
Stromausbeute: 73%
Selektivität: 98,8%.
Endkatholyt:
Gesamtvolumen 4270 ml
0,19 Mol/l Oxalsäure
0,52 Mol/l Glyoxylsäure
0,0027 Mol/l Glykolsäure
0,0012 Mol/l Essigsäure
Gesamtvolumen 4270 ml
0,19 Mol/l Oxalsäure
0,52 Mol/l Glyoxylsäure
0,0027 Mol/l Glykolsäure
0,0012 Mol/l Essigsäure
Chemische Ausbeute: 93%
Stromausbeute: 70%
Selektivität: 99,3%.
Stromausbeute: 70%
Selektivität: 99,3%.
Endkatholyt:
Gesamtvolumen 4260 ml
0,17 Mol/l Oxalsäure
0,55 Mol/l Glyoxylsäure
0,0073 Mol/l Glykolsäure
0,0026 Mol/l Essigsäure
Gesamtvolumen 4260 ml
0,17 Mol/l Oxalsäure
0,55 Mol/l Glyoxylsäure
0,0073 Mol/l Glykolsäure
0,0026 Mol/l Essigsäure
Chemische Ausbeute: 95%
Stromausbeute: 73%
Selektivität: 98,2%.
Stromausbeute: 73%
Selektivität: 98,2%.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure durch elektrochemische
Reduktion von Oxalsäure in wäßriger Lösung in geteilten oder ungeteilten
Elektrolysezellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode zu mindestens
50 Gew.-% aus mindestens einem der Metalle Cu, Ti, Zr, V, Nb, Ta, Fe, Co, Ni, Sn,
Zn, Al und Cr besteht und die wäßrige Elektrolyselösung in den ungeteilten Zellen
oder im Kathodenraum der geteilten Zellen noch mindestens ein Salz von Metallen
mit einer Wasserstoffüberspannung von mindestens 0,25 V, bezogen auf eine
Stromdichte von 2500 A/m2, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode zu
mindestens 80 Gew.-% aus mindestens
einem der Metalle Fe, Co, Ni, Cr, Cu und Ti besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode zu
mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 80 Gew.-%, aus einer
Legierung aus zwei oder mehreren der Metalle Cu, Ti, Zr, V, Nb, Ta, Fe, Co, Ni,
Sn, Zn, Al und Cr besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode zu
mindestens 93 Gew.-% aus einer
Legierung aus zwei oder mehreren der Metalle Fe, Co, Ni, Cr, Cu und Ti besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode zu mindestens 80 Gew.-%, vorzugsweise zu 93 bis 96 Gew.-%, aus einer
Legierung aus zwei oder mehreren der in Anspruch 1 oder 2 genannten Metalle
und zu 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 7 Gew.-%, aus einem beliebigen
anderen Metall, vorzugsweise Mn, Ti, Mo oder eine Kombination davon, und zu 0
bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 1,2 Gew.-%, aus einem Nichtmetall, vorzugsweise
C, Si, P, S oder eine Kombination davon, besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode aus Edelstahl besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Edelstahl ein
nichtrostender Chrom-Nickel-Stahl ist.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration der Salze von Metallen mit einer
Wasserstoffüberspannung von mindestens 0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte
von 2500 A/m2, in der wäßrigen Elektrolyselösung in der ungeteilten Zelle oder im
Kathodenraum der geteilten Zelle 10-7 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 10-6 bis 0,1
Gew.-%, insbesondere 10-5 bis 0,04 Gew.-%, beträgt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Salze von Metallen mit einer
Wasserstoffüberspannung von mindestens 0,25 V, bezogen auf eine Stromdichte
von 2500 A/m2, die Salze von Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Fe, Hg, Sn, Pb, Tl, Ti, Zr, Bi, V,
Ta, Cr, Ce, Co, Ni oder eine Kombination
davon verwendet.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromdichte zwischen 10 und 10000 A/m2, vorzugsweise
zwischen 100 und 5000 A/m2, beträgt.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrolysetemperatur zwischen -20°C und +40°C,
vorzugsweise +10°C und +30°C, insbesondere +10°C und +18°C, liegt.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oxalsäurekonzentration in der Elektrolyselösung zwischen
0,2 mol pro Liter Elektrolyselösung und der Sättigungskonzentration von Oxalsäure
in der Elektrolyselösung bei der angewendeten Elektrolysetemperatur liegt.
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