DE2940186C2 - Verfahren zur Herstellung von Nitriten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von NitritenInfo
- Publication number
- DE2940186C2 DE2940186C2 DE2940186A DE2940186A DE2940186C2 DE 2940186 C2 DE2940186 C2 DE 2940186C2 DE 2940186 A DE2940186 A DE 2940186A DE 2940186 A DE2940186 A DE 2940186A DE 2940186 C2 DE2940186 C2 DE 2940186C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- catholyte
- solution
- cathode
- nitrite
- thermal decomposition
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B21/00—Nitrogen; Compounds thereof
- C01B21/20—Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof
- C01B21/50—Nitrous acid; Salts thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/14—Alkali metal compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/461—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis
- C02F1/467—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis by electrochemical disinfection; by electrooxydation or by electroreduction
- C02F1/4676—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis by electrochemical disinfection; by electrooxydation or by electroreduction by electroreduction
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/461—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods by electrolysis
- C02F1/46104—Devices therefor; Their operating or servicing
- C02F1/46109—Electrodes
- C02F2001/46133—Electrodes characterised by the material
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2101/00—Nature of the contaminant
- C02F2101/10—Inorganic compounds
- C02F2101/16—Nitrogen compounds, e.g. ammonia
- C02F2101/163—Nitrates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F2201/00—Apparatus for treatment of water, waste water or sewage
- C02F2201/46—Apparatus for electrochemical processes
- C02F2201/461—Electrolysis apparatus
- C02F2201/46105—Details relating to the electrolytic devices
- C02F2201/46115—Electrolytic cell with membranes or diaphragms
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eLn, Verfahren nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Die üblichen Verfahren zur He stellung von Nitriten werden nachstehend in bezug auf die Herstellung von Natriumnitrit als typisches Beispiel für ein Nitrit beschrieben. So ist es bekannt. Natriumnitrat mittels Blei zu reduzieren, wobei Naifiuruniirii gemäß der folgenden Reaktionsgleichung gebildet wii*d:
Die üblichen Verfahren zur He stellung von Nitriten werden nachstehend in bezug auf die Herstellung von Natriumnitrit als typisches Beispiel für ein Nitrit beschrieben. So ist es bekannt. Natriumnitrat mittels Blei zu reduzieren, wobei Naifiuruniirii gemäß der folgenden Reaktionsgleichung gebildet wii*d:
NaNO3 + Pb = NaNO2 + PbO
Weiterhin ist es bekannt, gasförmiges Stickoxid in einer Lösung von Natriumhydroxid oder Natriumcarbonat
zu absorbieren, wobei Natriumnitrit gemäß der folgenden Reaktionsgleichung gebildet wird:
Na2CO3 + 2NO + yO2 = 2NaNO2 + CO2
In dem unter Verwendung von Blei als Reduktionsmittel durchgeführten Verfahren sollte von Zeit zu Zeit
Kristallisation erfolgen, um das im Natriumnitrit eingeschlossene Blei zu entfernen. Das Verfahren unter Einsatz
von gasförmigem Stickoxid ist insofern unvollkommen, als dann, wenn die Absorptionsflüssigkeit sauer ist,
salpetrige Säure und Salpetersäure als Nebenprodukte gebildet werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfugung zu stellen, durch das Nitrite in
industriellem Maßstab vorteilhaft ohne die Nachteile der bisher bekannten Verfahren hergestellt werden
können.
Bekanntlich ist die eiektrolytische Reduktion von Nitrationen unter normalen elektrolytischen Bedingungen
schwierig durchzuführen; denn beispielsweise beschreibt G. Chariot in »Les Reactions Electrochimiques Mess
thods Electrochimiques d'Analyse«, daß an einer Quecksilberelektrode die unmittelbare Reduktion von Nitrat-
und Nitritionen sehr langsam erfolgt und nur bei einem elektrischen Potential stattfindet, das nahe dem ist, bei
welchem der Leitelektrolyt reduziert wird, d.h. daß in einer Na+- oder K+-lonen enthaltenden Lösung die
Nitrat- und Nitritionen elektrisch inaktiv sind, so daß die elektrolytische Reduktion von Nitraten insbesondere
im industriellen Maßstab als schwierig anzusehen ist. Im Labormaßstab ist zwar die eiektrolytische Reduktion
einer Ammoniumnitrat enthaltenden wäßrigen Lösung schon durchgeführt worden; denn beispielsweise lehrt
der Research Group Report AERE-R4393 (1963) der Atomic Energy Authority Großbritanniens, daß Ammoniumnitrat
in Stickstoff und Wasser entsprechend den nachstehenden Reaktionsgleichungen zersetzt werden
kann:
NH4NO3+ 2e+ 2H+— NH4NO2+ H2O (1)
NH4NO2-N2+ 2H2O (2)
Hier wird auch über die Ergebnisse von Versuchen berichtet, die zur Ermittlung der Bedingungen erfolgten,
um die Zersetzung von Ammoniumnitrat in Stickstoff und Wasser bei Temperaturen nahe dem Siedepunkt
durchführen zu können. Abschließend wird dann aber gesagt, daß bei der elektrolytischen Reduktion gemäß
Gleichung (1) der pH-Wert des Katholylen stufenweise mit dem Voranschreiten der Elektrolyse erhöht und die
Stromausbeute im wesentlichen auf Null herabgesetzt wird, wenn der Katholyt neutral oder alkalisch ist so daß
es erforderlich ist, den pH-Wert des Katholyten auf einem Wert nicht über 1 während der Elektrolyse zu halten.
Das in der offengelegten, japanischen Patentanmeldung 56 375/75 beschriebene Verfahren zur elektrolytischen
Reduktion einer Ammoniumnitrat enthaltenden wäßrigen Lösung sieht dagegen die Herstellung von
Nitriten überhaupt nicht vor und beschreibt keinerlei Bedingungen zur Herstellung von Nitriten. Dagegen kann
gemäß der US-PS 31 03 473 eine Nitratlösung in der Kathodenkammer einer Diaphragma-Zelle, allerdings unter
Verwendung eines den Fluß der Katholytlösung in den Anodenraum nicht hindernden porösen Diaphragmas,
das Verunreinigungen der Verfahrensprodukte nicht ausschließen kann, reduziert werden.
Es ist ein erstes Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren verfügbar zu machen, gemäß dem Ammoniumnitrit
oder ein Alkalinitrit selektiv und beständig unter Aufrechterhaltung einer hohen Stromausbeute und
Herabsetzung der Bildung von Nebenprodukten, wie NO2, H2, NH3 und N2 an der Kathode auf einen möglichst
niedrigen Wert gebildet werden kann.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren verfügbar zu machen, bei dem Abfallnitrate
mit hoher Ausbeute behandelt werden können, die in Verfahren anfallen, bei denen Salpetersäure als Lösungsmittel
verwendet wird, wie beispielsweise bei der Oberflächenbehandlung in der Metallindustrie oder der
Behandlung von Kernbrennstoffen.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren des eingangs geschilderten Typ;, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Lösung in einer Zelle mit einer Kationenaustauschermembran bei einem pH-Wert
von mindestens 4 und bei einer Temperatur im Bereich von etwa 5° C bis 95° C elektrolysiert wird. Vorteilhafte
Ausbildungen des Verfahrens finden sich in den Unteransprüchen.
Dieses Verfahren wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert, in denen
F i g. 1 eine Schaltanordnung zur Erläuterung der Meßvorrichtung zur Ermittlung einer Strom-Potential-Kurve
für die Kathoden-Auswahl,
F i g. 2 ein Schaubild zur Erläuterung eines zur praktischen Durchführung der elektrolytischen Reduktion
gemäß der Erfindung verwendeten elektrolytochen Systems und
F i g. 3 ein Fließbild zur Erläuterung einer Ausführungsform der elektrolytischen Reduktion von Ammoniumnitrat
gemäß der Erfindung darstellt.
Die Konzentration der erfindungsgemäß verwendeten wäßrigen Nitratlösung ist nicht besonders kritisch,
sofern die wäßrige Lösung in einem stabilen Zustand verbleibt Im allgemeinen wird die Konzentration innerhalb
eines Bereiches von etwa 1 bis 50 Gew.-% gewählt unter Berücksichtigung der Viskosität und Leitfähigkeit
der Lösung und der Elektrolysenausbeute. Wäßrige Lösungen, die Verbindungen, v/ie Schwermetallsalze und
-ionen zusätzlich zum Nitrat enthalten, können mit Erfolg reduziert werden, solange diese Verunreinigungen
keinen schlechten Einfluß auf die Elektrolyse haben.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wurde beobachtet, daß das Sauerstoffgas in der Anodenkummer in
einer elektrochemisch stöchiometrischen Menge entsprechend dem angelegten Strom entwickelt wird. Um die
Leitfähigkeit innerhalb eines geeigneten Bereiches zu halten und die Protonenüberführung zur Kathodenkammer
zu erleichtern, wird bevorzugt eine wäßrige Lösung eine: Mineralsäure, wie beispielsweise Salpetersäure,
Schwefelsäure, Salzsäure oder eine Halogenwasserstoffsäure als Anolyt bevorzugt. Unter Berücksichtigung der
Katholytzusammensetzung und der Bildung gasförmiger Nebenprodukte an der Anode wird insbesondere
Salpetersäure als Mineralsäure bevorzugt. Die molare Konzentration der Mineralsäure im Anolyten wird im
allgemeinen innerhalb des Bereiches von 0,1 bis 2 M eingestellt. Die geeignete Konzentration wird unter
Berücksicntigung des Einflusses des Widerstandes der Flüssigkeit von der Zellspannung, der spezifischen Leitfähigkeit,
des Korrosionswiderstandes der Elektrode und der Haltbarkeit der Ionenaustauschermembran festgelegt.
Zur Trennung der elektrolytischen Zelle in Kathoden- und Anodenkammern wird eine Ionenaustauschermembran
mit ausreichender Korrosionsbeständigkeit gegen Mineralsäuren und gebildeten Sauerstoff verwendet.
Beispielsweise können Kationenaustauschermembrane aus einem Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisat mit
eingebauten Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppen als Austauschergruppen und aus den Sulfonierungsprodukten
chemisch stabiler Polymerisate, wie beispielsweise ius Oivinylbenzol-Acrylsäurecopolymerisaten und
Homopolymerisaien und Copolymerisaten von Äthylen verwendet werden. Im allgemeinen werden diese Membrane
bevorzugt in einer durch Synthese- oder Glasfasern verstärkten Form vu wendet.
Besonders bevorzugt wird eine aus einem fluorhaltigen Polymerisat hergestellte Ionenaustauschermembran,
da sie während einer sehr langen Zeit stabil bleibt. Beispielsweise werden bevorzugt fluorhaltige Copolymerisate
eingesetzt, die Sulfonsäuregruppen <jder deren Derivate enthalten und wiederkehrende Einheiten der Formeln
-C-CF2- (I)
SO3H
— CXX'-CF2- (II)
— CXX'-CF2- (II)
aufweisen, in denen R für eine Gruppe der Formel
R'
-CF-CF2-O-(CFY-CF2O)^-
steht, in der R' ein Fluoratom oder eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, Y ein Fluoratoin oder eine
Trifluormethylgruppe:, m 1,2 oder 3, π 0 oder 1, X ein Fluor-, Chlor- oder Wasserstoffatom oder eine Trifluormethylgruppe
bedeutet und X' die gleiche Bedeutung wie X hat oder die Gruppe |j
C F, —{C Fj)3-
bedeutet in der zO oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist. Bei den fluorhaltigen Copolymerisaten dieser Art sind die
wiederkehrenden Einheiten der Formel (I) bevorzugt in einer Menge von 3 bis 20 Mol-% vorhanden. Das
Verfahren zur Herstellung dieser Membrane aus diesen Copolymorisaten ist im einzelnen beschrieben in der
US-PS 32 82 875. Weiterhin können verschiedene fluorierte Copolymerisate mit schwach sauren fmnktionellen
Gruppen als Ionenaustauschergruppen verwendet werden. Beispielsweise können hier lonenaustauschermembrane
aus fluorierten Copolymerisaten mit mindestens einer funktionellen Gruppe aus der aus Carbonsäure-,
Phosphonsäure- und Phosphorsäuregruppen oder deren Derivaten ausgewählten Gruppe, die fest an die Hauptoder
Seitenkette gebunden sind, erwähnt werden, beispielsweise aus Copolymerisaten mit Ionenaustauschergruppen
der Formel OCF2COOM, die in der DE-OS 26 30 584 beschrieben sind, und aus Copolymerisaten mit
lonenaustauschergruppen der Formel
— G—tCF2)„COOM
die in der veröffentlichten japanischen Anmeldung 48 598/77 beschrieben sind.
Diese lonenaustauschergruppen sind vorzugsweise in laminarer Form an der Membranoberfläche angeordnet,
doch sind die geeigneten Membranen auf derartige nicht beschränkt Weiterhin können Membranen vom
Amid-Typ verwendet werden, die durch Umsetzung eines Di- oder Polyamins mit einem fluorierten Copolymeri- .,
sat gemäß der DE-OS! 24 47 540 erhalten werden, Membranen aus fluorierten Copolymerisaten des Sulfonamid-Typs
gemäß der DE-OS 22 44 154 und Membranen aus fluorierten Copolymerisaten mit N-monosubstituierten
Sulfonamidgruppen gemäß der DE-OS 24 37 395. Werden Ionenaustauschermembranen mit Amidgruppen oder
schwach sauren Gruppen verwendet, ist es erforderlich, die Säurekonzentration sowohl im Katholyten als auch
im Anolyten so einzustellen, daß Bedingungen vorliegen, die nicht zum Abbau der Membrane führen.
Diese Kationenaus.tauschermembrane erfüllen die Funktionen, Katholyt und Anolyt unter Ausbildung von
Kathoden- und Anodenkammern voneinander zu trennen. Protonen zur Kathodenkammer durchzulassen, während
eine Reoxidation in der Anode verhindert wird, und die in beiden Kammern gebildeten Gase zu trennen.
Wird eine Trennplatte aus einem Diaphragma oder einer porösen Platte ohne Austauscherkapazität verwendet,
so können die obengenannten Funktionen nicht ausreichend erfüllt und bei der elektrolytischen Reduktion keine
wirtschaftlichen Vorteile erreicht werden. Wird eine Anionenaustauschermembran verwendet, so kann die
Reduktion zum Nitrit nicht mit einer hohen Ausbeute durchgeführt werden, da Nitrat- und Hydroxidionen zur
Anodenkammer durchgelassen werden.
Bei dem beanspruchten Verfahren können bekannte korrosionsbeständige Anodenwerkstoffe verwendet
werden. Beispielsweise können Anoden aus Metallen der Platingruppe oder Anoden verwendet werden, die
durch Aufbringen eines Metalles der Platingruppe oder einer Legierung aus mindestens zwei Metallen der
Platingruppe auf die Oberfläche eines korrosionsbeständigen Metalles, wie beispielsweise Titan, Tantal, Zirkonium
oder Niob, oder durch Aufbringen eines Gemisches oder Mischkristalles als feste Lösung eines Metalles der
Platingruppe und eines korrorionsbeständigen Metalles auf die Oberfläche der obengenannten korrosionsbeständigen
Metalle hergestellt worden sind. Eine Iridium als Metall der Platingruppe in einem höheren Verhältnis
als das der anderen Metalle enthaltende Anode wird besonders bevorzugt.
Zur Gewinnung des Nitrits bei einer hohen Stromausbeute ist es wichtig, eine Kathode auszuwählen, in der die Wasserstoffentwickiung herabgesetzt ist Edeltnetaiie, wie beispielsweise Platin, sind in bezug auf die Korrosionsbeständigkeit ausgezeichnet, da jedoch das Wasserstoffüberpotential niedrig ist und die Wasserstoffentwicklung stürmisch verläuft, ist die Stromausbeute der Nitritentwickiung sehr niedrig. Werden dagegen Eisen, rostfreier Stahl. Titan oder Kohlenstoff als Kathodenwerkstoffe verwendet, wird eine Wasserstoff entwicklung
Zur Gewinnung des Nitrits bei einer hohen Stromausbeute ist es wichtig, eine Kathode auszuwählen, in der die Wasserstoffentwickiung herabgesetzt ist Edeltnetaiie, wie beispielsweise Platin, sind in bezug auf die Korrosionsbeständigkeit ausgezeichnet, da jedoch das Wasserstoffüberpotential niedrig ist und die Wasserstoffentwicklung stürmisch verläuft, ist die Stromausbeute der Nitritentwickiung sehr niedrig. Werden dagegen Eisen, rostfreier Stahl. Titan oder Kohlenstoff als Kathodenwerkstoffe verwendet, wird eine Wasserstoff entwicklung
zwar beobachtet, doch kann das Nitrit mit einer höheren Ausbeute als im Falle von Platin gebildet werden.
Eine aus Quecksilber, Indium, Cadmium, Zink, Blei oder Zinn oder einer Legierung aus mindestens zwei dieser
Metalle oder einer Legierung dieser Metalle mit einem anderen Metall bestehende Kathode wird bevorzugt,
weil das Nitrit mit einer erhöhten Stromausbeute erhalten werden kann. Durch Strom-Polential-Kurven wurde
bestätigt, daß in einem derartigen Kathodenwerkstoff eine besonders große Differenz zwischen dem Potential 5
der Wasserstoffentwicklung und dem Reduktionspotential der Nitrat- zu den Nitritionen besteht. Die Meßergebnis.se
dieser Strom-Potential-Kurven stehen in völligem Einklang mit den Ergebnissen der tatsächlichen
elekt^ülytischen Reduktion. Die Messung der Strom-Potential-Kurven erfolgte unter Verwendung einer Meßjvorrichtung,
wie in Fi g. 1 dargestellt. Im einzelnen wurde ein Anolyt 12 und ein Katholyt 13 in zwei Kammern
Veiner durch eine Kationenaustauschermernbran 8 geteilten elektrolytischen Zelle 9 eingeführt. Eine Anode 7 und \o
eine Kathode 5 waren in der jeweiligen Kammer angeordnet und mit einer Gleichstromquelle 1 über ein
Amperemeter 2 verbunden. Das Kathoden- und Anodenpotential wurde unter Verwendung der Bezugselektroden
10 und 16 gemessen, die in gesättigten Kaliumchloridlösungen 11 bzw. 17 eintauchten, wobei diese Lösungen
11 und 17 mit den jeweiligen Kammern über Salzbrücken 6 bzw. 15 verbunden waren, und unter Verwendung
von Potentiometern 3 und 14, die jeweils zwischen der zugehörigen und der Bezugselektrode angeordnet waren. 15 '
Die Potentialdifferenz zwischen der Anode 7 und der Kathode 5 wurde mittels eines Potentiometers 4 bestimmt,
das zwischen der Anode 7 und der Kathode 5 angeordnet war. Beispielsweise v/urde eine Calomelektrode für ein
pH-Meßgerät als Bezugselektrode verwendet. Das Potential für die Reduktion zum Nitrition in der entsprechenden
Zusammensetzung des Kathoiyten wurde unter Bedingungen bestimmt, die sich tatsächlich für die
elektrolytische Reduktion eignen, während der elektrische Strom geändert wurde. Den tatsächlichen elektrolytsehen
Bedingungen sehr nahe Bedingungen können aufgestellt werden und es können die Reaktionen geprüft
werden, während die Zusammensetzungen von Anode, Anolyt, Kathode und Kalholyt beliebig geändert werden.
Es ist schwierig, das Potential der Wasserstoffentwicklung an der zu prüfenden Kathode zu messen, weil in der
wäßrigen Lösung des Nitrats bevorzugt die Reduktion zum Nitrition erfolgt. Demzufolge wird als Bezugslösung
eine wäßrige Lösung eines Hydrochlorids, die Ammonium oder das gleiche Alkalimetall enthält, verwendet und
das Potential der Wasserstoff entwicklung unter Verwendung der gleichen Kathode gemessen. In den jeweiligen
Versuchen wurden möglichst übliche elektrochemische Bedingungen angewandt. Es wurde gefunden, daß bei
einer großen Potentialdifferenz, die bei dem gleichen Strom in den auf diese Weise erhaltenen beiden Strom-Potential-Kurven
beobachtet wird, die Wasserstoffentwicklung herabgesetzt wird, während die Stromausbeute der
Nitritbildung hoch ist. Diese Potentialdifferenz variiert in gewisser Weise in Abhängigkeit von der Zusammensetzung
und dem pH-Wert des Anolyten, d.h. die Zusammensetzung der elektrolytisch zu reduzierenden
wäßrigen Nitratlösung und demzufolge der Wert dieser Potentialdifferenz können nicht im einzelnen beschrieben
werden. Wird jedoch die Messung unter Verwendung eines Kathoiyten, der Natriumnitrat in einer molaren
Konzentration von 2,7 enthält und einen pH-Wert von 9 aufweist, und eines Anolyten, der eine 0,5 M Salpetersäurelösung
enthält, durchgeführt, beträgt die Potentialdifferenz AV bei einem Strom von 1 Ampere (Stromdichte
= 7 A/dm2) im Falle von Blei 0,68 V, im Falle von Zinn 030 V, im Falle von Cadmium 0,44 V, im Falle von Zink
0,6SV, im Falle von indium 0.73 V und im Faüc einer B!ei(B0)Kupfer(l O)-Legierung und auch im Falle von
Kupfer 0,32 V. Wird die Messung unter denselben Bedingungen für eine Platinkathode durchgeführt, beträgt die
Potentialdifferenz — 0,20 V. Um die elektrolytische Reduktion ohne Wasserstoffentwicklung durchzuführen, ist
es im allgemeinen notwendig, eine Kathode zu verwenden, die durch eine Potentialdifferenz AV von mindestens 41"
etwa 0 V, vorzugsweise von mindestens etwa 0,1 V, charakterisiert ist. Die Potentialdifferenz von Quecksilber
muß unter Verwendung einer speziellen elektrolytischen Zelle gemessen werden. Es wurde gefunden, daß
Quecksilber die größten ^V-Werte liefert. Jede Kathode aus Quecksilber, Cadmium, Zink, Indium, Blei und Zinn
liefert einen z/V-Wert von mindestens 0,1 V. Aus diesen Metallen wird entsprechend der Art des Nitrates und
dem pH-Wert der Nitratlösung ein geeigneter Kathodenwerkstoff ausgewählt Da beispielsweise Cadmium und
Zink außerordentlich leicht in einer wäßrigen Lösung von Ammoniumnitrat gelöst werden, können sie nicht in |
elementarer Form verwendet werden. Darüber hinaus hat jedes Metall einen bevorzugt stabilen pH-Bereich. |
Beispielsweise ist ein pH-Wert von etwa 7 bis 13 für Blei und ein pH-Wert von etwa 2 bis 13 für Zinn bevorzugt |
Dementsprechend ist es wichtig, einen geeigneten Kathodenwerkstoff in Abhängigkeit vom pH-Wert des zu
elektrolysierenden Kathoiyten auszuwählen. Um tatsächlich Kathoden aus diesen Metallen als technische Elektroden
zu verwenden und die mechanischen Eigenschaften und die Korrosionsbeständigkeit zu verbessern,
können sehr kleine Mengen anderer Metalle in diese Kathodenwerkstoffe eingebracht werden. Beispielsweise
können geringe Mengen an Antimon, Silber, Kupfer und Selen vorhanden sein. Die Menge und die Art solcher
Zusatzmetalle sollten so ausgewählt werden, daß eine Herabsetzung der Differenz zwischen dem Potential der
Reduktionsreaktion und dem Potential der Wasserstoffentwicklung im wesentlichen verhindert werden kann
und der.<4V-Wert auf einem Niveau von mindestens etv/a 0,1 V gehalten werden kann.
Das elektrolytische Verfahren gemäß der Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf F i g. 2 im einzelnen
beschrieben.
Eine ein Nitrat enthaltende wäßrige Lösung, in der der pH-Wert und die Nitratkonzentration zuvor eingestellt
worden war, wurde in ein elektrolytisches Reduktionssystem, wie es in F i g. 2 dargestellt ist, über eine Zuführungsöffnung
21 für die Nitratlösung durch einen Katholytbehälter 30 eingeführt Ein Katholyt im Katholytbehälter
30 wurde mit einer vorher festgelegten Zuführungsgeschwindigkeit einer Kathodenkammer 28 einer
elektrolytischen Zelle 26 mittels einer Pumpe zugeführt Der das gebildete Nitrit und nichtreduziertes Nitrat
enthaltende Katholyt wurde dem Katholytbehälter 30 von der Kathodenkammer 28 zugeführt Zu diesem
Zeitpunkt wurden geringe Mengen von Gasen, die durch Nebenreaktionen gebildet wurden, wie beispielsweise
N2, H2 und NO, durch einen Kathodengasauslaß 23 über einen Gas-Flüssigkeits-Abscheider, Dunstabscheider
oder Auffanggefäß (nicht dargestellt) in die Luft abgelassen. Unter Wiederholung der obengenannten Verfahrensschritte
kann die Nitritkonzentration im Kathoiyten stufenweise gesteigert werden. Erreicht die Nitritkon-
zentration eine vorherbestimmte Höhe, so wird der Katholyt aus dem Reduktionssystem über eine Auslaßöffnung
32 abgezogen und zu den nachfolgenden Stufen übergeleitet, wo beispielsweise Arbeitsgänge wie Konzentrieren,
Trennen und Zersetzen durchgeführt werden. Die Nitritkonzentration im Katholyten wird im allgemeinen
kontinuierlich gemessen und von einem nicht dargestellten Fotospektrometer aufgezeichnet. Weiterhin
wird der pH-Wert des Katholyten kontinuierlich durch einen nicht dargestellten pH-Messer gemessen. Wenn die
Aufrechterhaltung der vorherbestimmten Elektrolysebedingungen infolge des Einflusses von gebildetem Ammoniumhydroxid
unmöglich wird, wird Salpetersäure zur Einstellung des pH-Wertes über einen Salpetersäure-Zuführungseinlaß
22 zugeführt.
λ Die elektrolytische Zelle 26 ist über eine Kationenaustaüschermembran 27· in die Kathodenkammer 28 und
λ Die elektrolytische Zelle 26 ist über eine Kationenaustaüschermembran 27· in die Kathodenkammer 28 und
■ίο eine Anodenkammer 29 gelrennt. Eine wäßrige Lösung einer Mineralsäure wird als Anolyt verwendet und
zwischen einem Anolyttank 31 und der Anodenkammer 29 mittels einer nicht dargestellten Pumpe umgewälzt.
In der Anodenkammer 29 gebildetes Sauerstoff gas wird aus dem Reduktionssystem durch einen Anodengasauslaß
24 abgelassen. Ein Teil des Wassers im Anolyten wird zur Kathodenkammer 28 über die Kationenaustaüschermembran
27 hindurchgelassen unter gleichzeitigem Wandern von Protonen von der Anodenkammer 29
zur Kathodenkammer 28. Ein Wassereinlaß 25 ist vorgesehen, um Wasser zuzuführen, das zur Kompensation
des in der beschriebenen Weise hindurchgelassenen Wassers bestimmt ist.
Die Elektrolyse wird bevorzugt durchgeführt, während der pH-Wert, die Temperatur, die Fließgeschwit.digkeit
und die Stromdichte auf optimaler Höhe gehalten werden. Es kann eine Methode gewählt werden, bei der
die Elektrolyse unter Rückführung des Katholyten durchgeführt wird, bis die Konzentration des Nitrits eine
vorher festgelegte Höhe erreicht, oder eine Methode, bei der die Elektrolyse so durchgeführt wird, daß der das
Nitrit enthaltene Katholyt kontinuierlich abgezogen wird, während eine wäßrige Nitro'lösung mit vorher
festgelegter Menge kontinuierlich zugeführt wird.
Wie aus den obigen Schilderungen hervorgeht, können Nitrate erfindungsgemäß mit Vorteil in industriellem
Maßstab in Nitrite überführt werden. Demzufolge kann die vorliegende Erfindung mit Vorteil für die Herstellung
von Nitriten als technische Chemikalien angewandt werden. Darüber hinaus kann die vorliegende Erfindung
wirkungsvoll bei der Behandlung von Abfallnitraten zum Einsatz kommen, die in Verfahren bei der
Verwendung von Salpetersäure als Lösungsmittel anfallen, wie beispielsweise bei der Oberflächenbehandlung in
der Metallindustrie und bei der Behandlung von Kernbrennstoffen.
Im einzelnen kann das beanspruchte Verfahren wirkungsvoll zur Anwendung kommen bei der Behandlung
einer Lösung, die bei der Behandlung von Stickoxiden anfällt, wobei die behandelte Lösung mit wäßrigem
Ammoniak gewaschen wird, bei der Behandlung einer Flüssigkeit, die bei der Hydrolyse eines Nitrates mit
Ammoniak anfällt, bei der Behandlung einer Flüssigkeit, die beim Neutralisieren einer zur Lösung von Metallen
verwendeten Salpetersäure mit Ammoniak anfällt und bei der Behandlung einer wäßrigen. Ammoniumnitrat
enthaltenden Lösung, die bei der Behandlung von Kernbrennstoffen anfällt. Die vorliegende Erfindung ist auch
unter dem Gesichtspunkt von Bedeutung, daß die obengenannten Verfahren einer Umweltverschmutzung
vorbeugen. Wird das Verfahren auf die oben erwähnten Behandlungen angewandt, so wird Ammoniumnitrat in
Ammoniumnitrit umgewandelt und das gebildete Ammoniumniifii in Stickstoff und Wasser zersetzt. Diese
Ausführungsform wird nunmehr nachstehend im einzelnen beschrieben.
Die thermische Zersetzung von Ammoniumnitrit in Stickstoff und Wasser ist bekannt. Auf Seite 600, Kapitel
13 des Buches »Inorganic Chemistry« von Toshizo Chitani ist als Beispiel für die Herstellungsverfahren von
chemisch reinem Stickstoff ein Verfahren beschrieben mit der folgenden Reaktionsgleichung:
NH4NO2-N2 + 2H2O
In dieser Veröffentlichung ist ausgeführt, daß beim Erhitzen einer konzentrierten wäßrigen Ammoniumnitratlösung
auf etwa 70° C Zersetzung eintritt.
Weiterhin ist in dem oben erwähnten Research Group Report AERE-R4393 der Atomic Energy Authority
Großbritanniens ein Verfahren beschrieben, gemäß dem Ammoniumnitrat elektrolytisch zu Ammoniumnitrit
reduziert und das gebildete Ammoniumnitrit direkt in der gleichen Zelle thermisch zu Stickstoff und Wasser
so zersetzt und das Stickstoffgas ausgetragen wird. Die eigentliche Reaktion der Zersetzung von Ammoniumnitrit
ist bekannt, doch ist diese Methode industriell noch nicht angewandt worden. Der Grund hierfür ist der, daß
diese Methode sehr wenig stabil ist und daß keine spezielle Vorrichtung für die industrielle Produktion unter
Anwendung dieser Methode zur Verfügung steht Als typische Nachteile dieser Methode können die folgenden
erwähnt werden. An erster Stelle ist es wegen der unbedingt notwendigen Durchführung der elektrolytischen
Reduktion bei einem pH-Wert von nicht mehr als 1 zur Aufrechterhaltung stark sauerer Bedingungen erforderlich,
kontinuierlich eine Mineralsäure, wie beispielsweise Salpetersäure, während der Elektrolyse zuzugeben,
und die Auswahl eines geeigneten Kathodenwerkstoffes ist sehr schwierig. An zweiter Stelle werden infolge der
Durchführung der Elektrolyse bei einer Temperatur nahe dem Siedepunkt der wäßrigen Lösung durch Nebenreaktionen
Nebenprodukte, wie beispielsweise NO^ und NH3, gebildet, so daß eine geeignete zweite Behandlung
zur Entfernung dieser Nebenprodukte durchgeführt werden sollte. Weiterhin werden relativ große Mengen von
Elektronen bei der Bildung dieser Nebenprodukte aufgebraucht, und die Stromausbeute wird drastisch reduziert
Beim beanspruchten Verfahren wurde festgestellt, daß es dann, wenn die elektrolytische Reduktion von
Ammoniumnitrat und die thermische Zersetzung von Ammoniumnitrit in zwei Stufen durchgeführt werden,
vorteilhaft in industriellem Maßstab durchgeführt werden kann. Im einzelnen wird dabei ein Ammoniumnitrit
enthaltender Katholyt der gemäß dem oben beschriebenen elektrolytischen Reduktionsverfahren hergestellt
wird, aus der elektrolytischen Zelle entnommen, und der Katholyt wird dann erhitzt, um die thermische Zersetzung
des Ammoniumnitrits zu bewirken. Das Zersetzungsprodukt wird aus der gebildeten Mischung entfernt,
und das restliche Nitrat in der Flüssigkeit wird zur elektrolytischen Zelle zurückgeführt und für die elektrolyt'^
sehe Reduktion verwendet. Die Hauptmenge des Ammoniumnitrits schließlich wird zu Stickstoff und Wasser
zersetzt.
Die Konzentration der wäßrigen Ammoniumniiratlösung wird üblicherweise im Bereich zwischen etwa 1 und
50 Gew.-% gewählt. Der pH-Wert des Katholyten beträgt mindestens etwa 4 und liegt vorzugsweise im· Bereich
von etwa 7 bis 10. Der pH-Wert wird unter Verwendung wäßrigen Ammoniaks eingestellt. Im Hinblick auf den
Dissoziationszustand von Ammoniumhydroxid in einer Ammoniumnilratlösung ist es jedoch schwierig, den
pH-Wert auf mehr als etwa 10 zu steigern. Ammoniumnilrit ist im alkalischen Bereich stabil, und wenn der
pH-Wert höher ais etwa 9 ist, erfolgt die thermische Zersetzung von Ammoniumnitrit nur teilweise, auch wenn
die Temperatur auf eine Höhe nahe dem Siedepunkt ansteigt (unter atmosphärischem Druck bei etwa 1020C im
Falle einer 20%igen wäßrigen Ammöniumnitritlösung). Wird demzufolge die thermische Zersetzung im industriellen
Maßstab vorgenommen, so ist die Einstellung des pH-Wertes unter Einschluß des alkalischen Bereiches
nicht bevorzugt. Auf der anderen Seite erfolgt die thermische Zersetzung bei einem pH-Wert unter etwa 7 sehr
langsam.
Wie aus den nachstehenden Schilderungen zu erkennen ist, unterscheidet sich ein bevorzugter pH-Bereich für
die Ammoniumnitritbildung erheblich von einem bevorzugten pH-Bereich zur Zersetzung des Ammoniumnitrits.
Demzufolge sind spezielle Vorrichtungen erforderlich, um diese beiden Reaktionen in einem kontinuierlichen
Verfahren durchzuführen.
Für die praktische Anwendung können die folgenden beiden Verfahrensvarianten angesehen werden.
(A) Chargenweises Verfahren:
Die elektrolytische Reduktion wird während einer bestimmten Zeit kontinuierlich durchgeführt, worauf
dann der Katholyt der elektrolytischen Zelle entnommen wird. Nachdem der pH-Wert auf einen für die
thermische Zersetzung geeigneten Wert eingestellt ist, wird der Katholyt zu einer thermischen Zersetzungsapparatur
überführt und in dieser Apparatur thermisch zersetzt. Während der thermischen Zersetzung
gebildeter Stickstoff und Wasser werden entfernt, und außerdem wird von der Anodenkammer
übergegangenes Wasser und Wasser entfernt, das zur Einstellung der Konzentration der Ammoniumnitratlösung
verwendet worden ist. Die restliche wäßrige Lösung, die nicht reduziertes Ammoniumnitrat enthält,
wird zur elektrolytischer. Zelle zurückgeführt, nachdem der pH-Wert auf einen für die elektrolytische
Reduktion geeigneten Wert eingestellt ist, die zurückgeführte Lösung und neu zugeführte wäßrige Ammoniumnitratlösung
werden dann der elektrolytischen Reduktion unterworfen.
(B) Kontinuierliches Verfahren:
Die elektrolytische Reduktion und die thermische Zersetzung werden in einem kontinuierlichen Umlaufverfahren
durchgeführt, wobei ein Umlaufsystem, wie in Fig.3 dargestellt und nachstehend beschrieben,
verwendet wird. Es ist in einem derartigen kontinuierlichen Umlaufverfahren für die elektrolytische Reduktion
und die thermische Zersetzung möglich und angebracht, das Verfahren bei annähernd dem gleichen
pH Wert durchzuführen, der zwar von der. optimalen pH Bereichen abweicht, die in der elektrolytischen
Reduktion und der thermischen Zersetzung Verwendung finden, aber für die technische Produktion geeignet
ist.
Das Verfahren kann entsprechend jeder der oben beschriebenen Methoden durchgeführt werden. Wird die
Behandlung in einem industriellen Maßstab durchgeführt, so sollten Beschränkungen aufgrund der thermischen
Zersetzungsgeschwindigkeit, das Stoffgleichgewicht, der Heiß-Kühl-Zyklus, die Verfahrenskontrolle und ärgere
Faktoren sorgfältig überprüft werden.
Vorzugsweise wird die thermische Zersetzung einer wäßrigen Ammöniumnitritlösung bei Temperaturen über
denen, die bei der elektrolytischen Reduktion zur Anwendung kommen, durchgeführt Es ist jedoch möglich,
Ammoniumnitrit zu Stickstoff und Wasser in der elektrolytischen Zelle thermisch zu zersetzen. Erfindungsgemäß
wurde festgestellt, daß eine teilweise Zersetzung während der elektrolytischen Reduktion erfolgt und
Stickstoff gebildet wird. Es ist jedoch nicht bevorzugt, die elektrolytische Reduktion bei einer Temperatur
durchzuführen, die hoch genug ist, um die völlige thermische Zersetzung zu fördern, weil die Bildung von
-gasförmigen Nebenprodukten, wie beispielsweise NO und NH3, begünstigt wird, die zu einer Herabsetzung der
Stromausbeute führt. Demzufolge wird die elektrolytische Reduktion im allgemeinen bevorzugt bei einer
optimalen Temperatur für die elektrolytische Reduktion durchgeführt und die Temperatur dann in der zweiten
Stufe auf eine für die thermische Zersetzung geeignete Höhe angehoben.
Bei einem pH-Wert der Lösung von etwa 7 wird unter atmosphärischem Druck die Bildung von N2 durch
thermische Zersetzung beobachtet, wenn die Temperatur etwa 700C oder mehr beträgt, um jedoch völlige
Zersetzung zu bewirken ist es notwendig, die Lösung auf eine Temperatur über 85° C zu erhitzen. Wird die
Temperatur bis zum Siedepunkt der Lösung erhöht, steigt die Zersetzungsgeschwindigkeit bemerkenswert an.
Kurz gesagt wird die elektrolytische Reduktion in der oben beschriebenen Ausführungsform bei Temperaturen
zwischen 15° und 70° C und die thermische Zersetzung bei einer Temperatur von 700C oder höher durchgeführt.
Die Reaktion der zweiten Stufe kann im übrigen wirkungsvoll mittels einer Methode beschleunigt wenden,
gemäß der die Zersetzung unter weiterem Erhitzen unter einem Druck durchgeführt wird, der niedriger als der
atmosphärische Druck ist
Es wurde außerdem gefunden, daß die Geschwindigkeit der thermischen Zersetzung wirkungsvoll unter
Verwendung bestimmter Katalysatoren gesteigert werden kann. Als Katalysatoren zur Erzielung guter Ergebnisse
können Katalysatoren genannt werden, die etwa 2 bis 5% mindestens eines Metalles der Platingruppe,
nämlich Platin, Ruthenium. Rhodium. Iridium oder Palladium auf Aluminiumoxid oder Aktivkohle als Träger
enthalten, granulierte Aktivkohle und poröses aktiviertes Aluminiumoxid und Zeolithkatalysatoren.
Bei der oben beschriebenen kontinuierlichen Methode (B), bei der sowohl die elektrolytische Reduktion als
auch die thermische Zersetzung bei im wesentlichen gleichen pH-Werten durchgeführt wird und wobei es
beabsichtigt ist die Menge des gebildeten Ammoniumnitrats bei der Einstellung des pH-Wertes zu reduzieren
5 oder aber die Bfi^ung derartigen Ammoniumnitrats völlig zu verhindern, ist es unmöglich zu vermeiden, daß die
thermische Zersetzung mit eine: relativ niedrigen Geschwindigkeit vor sich geht. Demzufolge kann bei Verwendung
eines der oben erwähnten Katalysatoren bei dieser kontinuierlichen Methode (B) ein besonders beachtlicher
Effekt bezüglich des Ansteigens der Zerssizungsgeschwindigkelt erhalten werden. Gleichermaßen wird in
dem Chargenverfahren (A) die Verwendung eines Katalysators bevorzugt weil eine hohe Zersetzungsgeschwindigkeit
bei einer relativ niedrigen Zersetzungstemperatur aufrechterhalten werden kann. In jedem Falle sollte
die Lösung, die der thermischen Zersetzung unter Erwärmen unterworfen worden ist gekühlt und dann zur
elektrolytischen Zelle zurückgeführt werden. Die Anwesenheit eines wirkungsvollen Katalysators ist demzufolge
unter energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten bevorzugt
Die Wirkungsweise des Katalysators ist noch nicht ausreichend aufgeklärt Der Katalysator zeigt im allgemeinen
einen hervorragenden Effekt wenn die thermische Zersetzung bei einem pH-Wert unter Einschluß des
alkalischen Bereiches durchgeführt wird, d. h. einem pH-Wert von etwa 8 bis 9. Im neutralen oder sauren
pH-Bereich geht die thermische Zersetzung stürmisch vor sich und demzufolge kann bei Verwendung des
Katalysators keine auffallende Wirkung erreicht werden. Oft wird beobachtet daß bei Durchführung der
thermischen Zersetzung im alkalischen pH-Bereich die Geschwindigkeit der Zersetzung drastisch reduziert
wird, wenn die thermische Zersetzung bis zu einer bestimmten Stufe vor sich geht, beispielsweise wenn der
Zersetz jngsgrad eine Höhe von etwa 25 bis 30% erreicht Bei Zugabe des Katalysators kann diese unerwünschte
Herabsetzung der Zersetzungsgeschwindigk^it wirkungsvoll verhindert und die thermische Zersetzung so
gesteigert werden, daß der Zersetzungsgrad auf nahezu 100% erhöht wird.
Der Katalysator kann dem Reaktionssystem auf verschiedene Weise zugegeben werden. Beispielsweise kann
der Katalysator in die thermische Zersetzungskolonne eingegeben und in der in der Kolonne enthaltenen
Lösung suspendiert werden. Außerdem ist eine Methode mögiich, bei der eine Katalysatorschicht in einer
Füllkörperkolonne gebildet und die Lösung durch diese Katalysatorschicht hindurchgeführt wird.
Eine weitere Ausführungsform des beanspruchten Verfahrens wird nachstehend im einzelnen unter Bezugnahme
auf F i g. 3 erläutert
Ein Katholyt der eine in einer elektrolytischen Zelle 42 elektrolytisch zu reduzierende wäßrige Ammoniumnitratlösung
enthält wird zwischen einem Katholytvorratsbehälter 43 und der elektrolytischen Zelle 42 umgewälzt
und kontinuierlich der elektrolytischen Reduktion unterworfen, bis die Ammoniumnitritkonzentration eine
vorher festgelegte Höhe erreicht Die elektrolytische Zelle 42 ist durch eine Kationenaustauschermembran in
eine Anodenkammer und eine Kathodenkammer geteilt Ein aus einer wäßrigen Lösung einer Mineralsäure
bestehender Anolyt wird zwischen einem Anolytvorratsbehälter 41 und der elektrolytischen Zelle 42 mittels
einer nicht dargesteiheii Pumpe umgewälzt Dieses elektrölytisehe Reduktiofissysiem ist im weseniiiehen das
gleiche wie das System, das oben unter Bezugnahme auf F i g. 1 beschrieben wurde. Der Katholyt, in dem die
Nitritkonzentration auf eine vorher festgelegte Höhe angehoben wird, wird mittels einer nicht dargestellten
Pumpe zu einem Vorratsbehälter 44 für die elektrolysierte Flüssigkeit überführt. Der elektrolysierte Katholyt
wird dann zu einer Kolonne 45 für die thermische Zersetzung überführt und auf eine Temperatur bis zum
Siedepunkt der wäßrigen Lösung erhitzt, um das Ammoniumnitrit in Stickstoff und Wasser zu zersetzen. Das im
Katholyten enthaltene Ammoniak wird in Form von wäßrigem Ammoniak durch Kühlen und Lagern in einem
Ammoniakbehälter 48 wiedergewonnen. Dieses Ammoniak enthält das Ammoniumhydroxid, das für die pH-Wert-Einstellung
bei der elektrolytischen Reduktion zugegeben wurde, und das als Nebenprodukt bei der
elektrolytischen Reduktion gebildete Ammoniak. In der aus der Zersetzungskolonne 45 austretenden thermisch
zersetzten Lösung ist nicht reduziertes Ammoniumnitrat enthalten. Das bei der thermischen Zersetzung gebildete
Wasser, das aus der Anodenkammer übergegangene Wasser und das für die Einstellung der Konzentration
verwendete Wasser werden aus dieser Lösung durch Destillation entfernt, und die restliche Flüssigkeit wird zu
einem Behälter 49 zur Einstellung des pH-Wertes durch einen Wärmeaustauscher 46 mittels einer nicht dargestellten
Pumpe überführt Zu diesem Zeitpunkt wird das Ausgangsmaterial in einer Menge, die der Menge des
reduzierten und zersetzten Ammoniumnitrats entspricht, der Flüssigkeit aus einem Behälter 47 für das Ausgangsmaterial
zugegeben. Zur Einstellung des pH-Wertes in dem Behälter 49 wird vom Ammoniakbehälter 48
das durch Verdampfen in der Kolonne 45 der thermischen Zersetzung wiedergewonnene Ammoniumhydroxid
zugegeben und für die pH-Einstellung verwendet Der pH-Wert der Flüssigkeit wird somit auf eine vorher
festgelegte und für die elektrolytische Reduktion geeignete Höhe eingestellt. Dann wird die Flüssigkeit durch ein
Filter oder ein Ultrafiltrationssystem 50 hindurchgeführt, um die aus Hydroxiden bestehenden Niederschläge zu
entfernen. Die Hauptmenge der in der Flüssigkeit enthaltenen Metallionen wird zweckmäßig bei einem pH-Wert
von mindestens 7, der normalerweise bei der elektrolytischen Reduktion angewandt wird, ausgefällt. Die
filtrierte Flüssigkeit, d. h. der Katholyt wird zu einem Vorratsgefäß 51 für die thermisch zersetzte Flüssigkeit
überführt und zu der elektrolytischen Zelle 42 für die elektrolylische Reduktion zurückgeführt. Für die Durchführung
der Elektrolyse unter bestimmten, vorher festgelegten pH-Bedingungen ist ein Säurebehälter 52 angeordnet,
um Salpetersäure in einer Menge, die der Menge des gebildeten Ämmoniunihydroxids entspricht,
zuzuführen. Vorzugsweise werden die obigen Arbeitsgänge unter solchen Bedingungen wiederholt, daß die
Stromausbeute auf einer größtmöglichen Höhe gehalten wird.
Das beanspruchte Verfahren wird nunmehr im einzelnen unter Bezugnahme auf die nachstehenden Beispiele
beschrieben. In diesen Beispielen wurde für die Elektrolyse Gleichstrom verwendet, die Zusammensetzung der
gebildeten Gase wurde gaschromatographisch bestimmt und die Menge der Gase wurde unter Verwendung
eines Flüssigkeitsgasmessers gemessen. Im allgemeinen wird Wasser während der elektrolytischen Reduktion
gebildet, und Wasser geht während der elektrolytischen Reduktion von der Anodenkammer in den Katholyten
über. Dementsprechend unterscheidet sich die Konzentration der als Katholyt verwendeten Lösung vor der
elektrolytischen Reduktion von der Konzentration nach der elektrolytischen Reduktion.
Eine stark saure Kationenaustauschermembran aus einem fluorhaltigen Polymerisat mit sulfonsäuren Austauschergruppen
wurde als Ionenaustauschermembran verwendet, eine gemäß dem Verfahren des Beispiels 1 der
DE-OS 25 43 033 hergestellte Elektrode als Anode und eine Bleielektrode als Kathode. Einer Anodenkammer
einer elektrolytischen Zelle vom Klemmtyp mit einer Membranfläche von 03 dm2/Zelle, ausgestattet mit obengenannter
Membran, Anode und Kathode, wurde eine wäßrige, 31,5 g/l Salpetersäure enthaltende Lösung mit
einer Geschwindigkeit von 22,8 I/h zugeführt Gleichzeitig wurde eine 230 g/l Natriumnitrat und 3,8 g/l Natriumhydroxid
enthaltende wäßrige Lösung mit einem pH-Wert von 123 einer Kathodenkammer der elektrolytischen
Zelle mit einer Geschwindigkeit von 22,8 I/h zugeführt. Ein elektrischer Strom wurde 2 Stunden in die elektrolytische
Zelle mit einer Stromdichte von 30 A/dm2 hineingeschickt, während die Temperatur der Flüssigkeit bei
400C gehalten wurde. Beim normalen stationären Betrieb wurde Sauerstoffgas an der Anode gebildet, während
in der Kathodenkammer Bildung einer kleinen Gasmenge und Verfärbung der wäßrigen Flüssigkeit auf -=men
leicht gelblichen Ton beobachtet wurde. Die an der Anode gebildete Sauerstoffmenge betrug 0,167 MoI, und das
an der Kathode gebildete Gas enthielt 0,0!81 Mol Stickstoff, 0,0034 Mol Stickstoffmonoxid und 0,0005 Mol |
Wasserstoff. Der elektrolysierte Katholyt jinthielt 194 g/l Natriumnitrat, 17,7 g/I Natriumnitrit, 5,2 g/l Natrium- 20 |
hydroxid und 0,8 g/l Ammoniumhydroxid. Die ütromausbeute der Natriumnitritbildung betrug 76,7%. ~
Einer Anodenkammer einer elektrolytischen Zelle vom Klemmtyp mit einer Membranfläche von 03 dm2/ZeI-Ie,
ausgestattet mit einer stark sauren Kationenaustauschermembran aus einem Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisat
mit eingelagerten Sulfonsäuregruppen, einer Anode aus einem Platinblech und einer Bleikathode, wurde
eine wäßrige. 183 g/l Salzsäure enthaltende Lösung mit einer Geschwindigkeit von 22,8 I/h zugeführt, während
gleichzeitig eine wäßrige, 230 g/l Natriumnitrat und 3,8 g/l Natriumhydroxid enthaltende Lösung mit einem
pH-Wert von 123 einer Kathodenkammer der elektrolytischen Zelle mit einer Geschwindigkeit von 22,8 I/h
zugeführt wurde. Die elektrolytische Reduktion wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
durchgeführt. Die anderen Bedingungen waren dieselben wie die im Beispiel 1 angewandten. Die Natriumnitritkonr^ntration
im elektrolysierten Katholyten betrug 16,3 g/l, und die Stromausbeute der Natriumnitrit-Bildung
betrug 703%. Gasförmiges Chlor wurde in der Anodenkammer gebildet.
35 Beispiel 3
Die elektrolytische Reduktion wurde unter den gleichen Bedingungen, wie in Beispiel 2 beschrieben, durchgeführt
mit der Ausnahme, daß eine wäßrige Lösung, die 24,5 g/l Schwefelsäure enthielt, als Anolyt verwendet
wurde. Die Natriumnitrit-Konzentration in dem elektrolysierten Katholyten betrug 16,6 g/l, und die Stromaus- 40 jjj
beute der Natriumnitrit-Bildung betrug 72,0%.
Eine wäßrige, 63 g/I Salpetersäure enthaltende Lösung wurde mit einer Geschwindigkeit von 75,2 l/h in eine
Anodenkammer einer elektrolytischen Zelle vom Klemmtyp mit einer Membranfläche von 1,0 dm2/Zelle eingeführt.
Diese war mit einer schwach sauren Kationenaustauschermembran aus einem fluorhaltigen Polymerisat
mit Carboxylgruppen ausgestattet, die gemäß dem in der DE-OS 26 30 584 beschriebenen Verfahren hergestellt
worden war, sowie mit einer Anode, die die gleiche Zusammensetzung hatte wie eine Elektrode des Versuchs
Nr. 4, hergestellt gemäß dem in Beispiel 2 der DE-OS 25 43 033 beschriebenen Verfahren und einer Bleikathode.
Gleichzeitig wurde eine wäßrige, 400 g/l Natriumnitrat enthaltende Lösung mit einem pH-Wert von 5,2 einer
Kathodenkammer der elektrolytischen Zelle mit einer Geschwindigkeit von 75,2 l/h zugeführt. Ein elektrischer
Strom tvurde 2 Stunden in die elektrolytische Zelle bei einer Stromdichte von 30 A/dm2 hineingeschickt, |
während die Temperatur der Flüssigkeit bei 900C gehalten wurde. Beim normalen stationären Betrieb wurde
Sauerstoffgas an der Anode gebildet, während in der Kathodenkammer Bildung einer kleinen Menge Gas und
leichte Gelbfärbung der wäßrigen Lösung beobachtet wurde.
Die an. der Anode gebildete Sauerstoffmenge betrug 0359 Mol, und das an der Kathode gebildete Gas enthielt
0.050 Mol Stickstoff. 0.027 Mol Stickstoffmonoxid und 0,042 Mol Wasserstoff. Der elektrolysierte Katholyt
enthielt 309 g/l Natriumnitrat, 50,5 g/l Natriumnitrit, 6,0 g/l Natriumhydroxid und 0,9 g/l Ammoniumhydroxid.
Die Stromausbeute der Natriumnitrit-Bildung betrug 65,1%,
B e i s ρ i e 1 e 5 bis 9
Einer Anodenkammer einer elektrolytischen Zelle, ausgestattet mit der gleichen Kationenaustauschermem- |
bran wie die des Beispieles 1, einer Anode, hergestellt gemäß dem Verfahren des Beispieles 4 der DE-OS
25 43 033 und einer Indiumkathode, wurde eine wäßrige, 31,5 g/l Salpetersäure enthaltende Lösung mit einer r
Geschwindigkeit von 20 l/h zugeführt, während gleichzeitig eine wäßrige, 230 g/l Natriumnitrat und 3,8 g/l J
Natriumhydroxid enthaltende Lösung mit einem pH-Wert von 12,9 einer Kathodenkammer der elektrolytischen
Zelle mit einer Geschwindigkeit von 20 l/h zugeführt wurde. Die elektrolytische Reduktion wurde unter den
gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 angegeben durchgeführt
Weiterhin wurde die elektrolytische Reduktion in der gleichen Weise wie oben beschrieben wiederholt unter
Verwendung einer platinplattierten Titanelektrode, einer Kohleelektrode, einer Quecksilberelektrode und einer
Elektrode aus einer Blei-Zinn-Legierung mit einem Zinngehalt von 10 Gew.% anstelle der 1 ndiumkathode.
In jedem Durchgang wurden die Natriumnitritkonzentration in dem elektrolysierten Katholyten und die
Stromausbeute der Natriumnitrit-Bildung gemessen, wobei die in Tabelle 1 genannten Ergebnisse erzielt wurden.
Beispiel | Werkstoff der Kathode | Natriumnitrit | Stromausbeute |
konzentration | (%) | ||
(g/i) | |||
5 | Indium | 15.7 | 68 |
6 | Pt-plattiertes Titan | 3,2 | 14 |
7 | Kohle | 9,2 | 40 |
8 | Quecksilber | 19,2 | 83 |
9 | Blei-Zinn-Legierung | 16,8 | 73 |
Beispiele 10 bis 16
In eine Anodenkammer einer elektrolytischen Zelle vom Klemmtyp mit einer Membranfläche von 1 dm2/Zel-Ie,
ausgestattet mit der gleichen Kationenaustauschermembran wie in Beispiel 1 verwendet, einer Anode,
hergestellt nach dem in Beispie! 5 der DE-OS 25 43 033 beschriebenen Verfahren, und einer Zinn-Kathode,
wurde eine wäßrige, 31,5 g/l Salpetersäure enthaltende Lösung mit einer Geschwindigkeit von 50 l/h eingeführt,
während gleichzeitig eine wäßrige, 217 g/l Ammoniumnitrat enthaltende Lösung in eine Kathodenkammer der
elektrolytischen Zelle eingeführt wurde. Ein elektrischer Strom wurde 2 Stunden bei einer Stromdichte von
30 A/dm2 in die elektrolytische Zelle hineingeschickt, während die Temperatur der Flüssigkeit bei 40° C während
der Elektrolyse gehalten wurde. Der pH-Wert wurde auf einer Höhe, wie in Tabelle 2 angegeben, durch
kontinuierliche Zugabe piner keinen Menge Salpetersäure zur Kathodenkammer gehalten. Beim normalen
stationären Betrieb wurde an der Anode Sauerstoffgas und an der Kathode eine kleine Menge Gas gebildet.
Die Ammoniumnitrat-Konzentration im elektrolysierten Katholyten und die Stromausbeute der Ammoniumnitrit-Bildung
wurden bestimmt, wobei die in Tabelle 2 genannten Ergebnisse erhalten wurden.
Beispiel | pH des Katholyten | Ammoniumnitrit-K.onzen- | Strorrausbeiuf |
tration (g/l) | (%) | ||
10 | 4 | 3,5 | 40 |
11 | 4,8 | 9,4 | 44 |
12 | 6 | 10,4 | 49 |
13 | 7 | 11,5 | 54 |
14 | 8 | 13,0 | 61 |
15 | 9 | 14,9 | 70 |
16 | 9,7 | 16,4 | 77 |
Beispiel 17 |
Einer Anodenkammer einer elektrolytischen Zelle, ausgestattet mit der gleichen Kationenaustauschermembran
wie in Beispiel 1, einer rhodiumplattierten Titananode und einer Blei-Kathode wurde eine wäßrige, 31,5 g/l
Salpetersäure enthaltende Lösung mit einer Geschwindigkeit von 30 l/h zugeführt, während gleichzeitig einer
Kathodenkammer der elektrolytischen Zelle eine wäßrige, 187 g/l Lithiumnitrat und 2,4 g/l Lithiumhydroxid
enthaltende Lösung mit einem pH-Wert von 13 mit einer Geschwindigkeit von 30 l/h zugeführt wurde. Ein
elektrischer Strom wurde bei einer Stromdichte von 10 A/dm2 6 Stunden in die elektrolytische Zelle hineingeschickt,
während die Temperatur der Flüssigkeit während der Elektrolyse bei 700C gehalten wurde. Beim
normalen stationären Betrieb wurde Sauerstoffgas an der Anode und eine kleine Menge Gas an der Kathode
gebildet. Die Nitritkonzentration in dem elektrolysierten Katholyten betrug 12,3 g/l und die Stromausbeutc der
•!Nitritbildung 68%.
Beispiel 18'
Die elektrolytische Reduktion wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 17 beschrieben durchgeführt mit
der Ausnahme, daß eine wäßrige, 274 g/l Kaliumnitrat und 5,6 g/l Kaiiurnhydroxid enthaltende Lösung mit einem
pH-Wert von 13 anstelle der iin Beispiel 17 verwendeten wäßrigen Lösung von Lithiumnitrat und Lithiumhydroxid
der Kathodenkammer zugeführt wurde. Die Nitritkonzentration im elektrolysierten Kalholyten betrug
24,0 g/l und die Stromausbeute der Nitritbildiing8l%.
Die elektrolytische Reduktion und die thermische Zersetzung wurden gemäß dem im Fließbild F i g. 3 dargestellten
Verfahren durchgeführt
Eine wäßrige, 217 g/I Ammoniumnitrat und 0,35 g/I Ammoniumhydroxid enthaltende Lösung wurde einer
Kathodenkammer einer elektrolytischen Zelle 42 mit einer strombeaufschlagten Fläche von 3 dm2 zugeführt,
und die elektrolytische Reduktion wurde während 2 Stunden durchgeführt, während kontinuierlich Salpetersäure
in einer Menge von 0,54 Äquivalentgewicht zugeführt wurde, die ausreicht, um das als Nebenprodukt
gebildete Ammoniumhydroxid zu neutralisieren.
Als elektrolytische Zelle wurde eine Zelle vom Klemmtyp verwendet, die durch eine stark saure Kationenaustauschermembran
aus einem fluorhaltigen Copolymerisat mit eingelagerten sulfonsäuren Austauschergruppen
in Kathoden- und Anodenkammern aufgeteilt war. Eine wäßrige, 30 g/l Salpetersäure enthaltende Lösung
wurde als Anolyt verwendet Die Stromdichte betrug 20 A/dm2. Sowohl Katholyt als auch Anolyt wurden mit
einer Geschwindigkeit von 300 l/h zugeführt Der elektrolysierte Katholyt enthielt 65,4 g/l Ammoniumnitrat
78,6 g/l Ammoniumnitrit und 035 g/l Ammoniumhydroxid. Diese Lösung wurde einer Kolonne 45 zur thermisehen
Zersetzung mit einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit zugeführt, während die Temperatur der
Flüssigkeit bei 1000C gehalten wurde. Die thermische Zersetzung wurde 30 Minuten lang durchgeführt Etwa
46,9 1 gasförmiger Stickstoff wurden gebildet und über Kopf der Kolonne 45 abgezogen. Die Ammoniumnitrit-Konzentration
in der thermisch zersetzten Lösung war niedriger alssiie Meßgrenze der Oxidation-Reduktion-Titration.
Somit wurde bestätigt, daß Ammoniumnitrat zersetzt wurde mit einem Zersetzun^verhältnis von
nahe 100%. Die nach der thermischen Zerse'zung verbleibende Lösung wurde durch ein Vakuumfilter hindurchgeführt,
um suspendierte Feststoffe, wie beispielsweise Metallhydroxide zu entfernen, worauf das Filtrat dann
zur Kathodenkammer der elektrolytischen Zelle 42 zusammen mit erneut zugeführter Ammoniumnitratlös'jng
zurückgeführt und wiederum der elektrolytischen Reduktion unterworfen wurde.
B e i s ρ i e 1 e 20 bis 22
Elektrolytische Reduktion und thermische Zersetzung wurden gemäß dem im Fließbild F i g. 3 dargestellten
Verfahren durchgeführt
In eine Kathodenkammer einer elektrolytischen Zelle 42 mit einer strombeaufschlagten Fläche von 3 dm2
wurden 31 einer wäßrigen, 217 g/l Ammoniumnitrat und 22,7 g/l Ammoniumhydroxid enthaltenden Lösung mit
einem pH-Wert von 9 eingeführt, und die elektrolytische Reduktion wurde 2 Stunden ausgeführt. Der Aufbau
der elektrolytischen Zelle, der Anolyt, die Stromdichte und die Strömungsgeschwindigkeiten von Katholyt und
Anolyt waren die gleichen wie in Beispiel 19 beschrieben. Der resultierende elektrclysierte Katholyt enthielt
155,5 g/l Ammoniumnitrat, 30,7 g/l Ammoniumnitrit und 22,4 g/l Ammoniumhydroxid.
Salpetersäure wurde der zurückgewonnenen Lösung bis zu i i zugegeben, um den pH-Wert wie in Tabelle 3
angegeben einzustellen, worauf die Lösung einer Kolonne 45 zur thermischen Zersetzung zugeführt und die
thermische Zersetzung während 30 Minuten durchgeführt wurde, während die Temperatur der Flüssigkeit bei
100° bis 1^2°C gehalten wurde. Während der thermischen Zersetzung wurde Entwicklung von Stickstoff und
0,63 Äquivalent Ammoniak am Kopf der Kolonne beobachte*. Die bei der thermischen Zersetzung entwickelte
Stickstoffmenge und die prozentuale thermische Zersetzung wurden ermittelt wobei die in Tabelle 3 genannten
Ergebnisse erzielt wurden.
. ,
Beispiel pH der Lösung zu Beginn der Menge des entwickelten N2 Pozentuale
thermischen Zersetzung (gemessen bei 20° C) (I) Zersetzung
2,9 25,4
9,5 82,0 50
11,5 100
B e i s ρ i e 1 e 2J bis 25
Elektrolytische Reduktion und thermische Zersetzung wurden entsprechend dem im Fließbild Fig. Jdargestellten
Verfahren durchgeführt.
Ein elektrolytisch reduzierter Katholyt, der 251 g/l Ammoniumnitrat, 14 g/l Ammoniumnitrit und 2,5 g/I
Ammoniumhydroxid enthielt und einen pH-Wert von 7,9 hatte, wurde e;ner Kolonne 45 zur thermischen
Zersetzung zugeführt, und diese thermische Zersetzung wurde 30 Minuten lang durchgeführt während die
Temperatur.der Flüssigkeit auf einer Hohe gemäß Tabelle 4 gehaIten-wurd?i;Die;-ÄmmpniuniiiitritrKonzentration
Inder thermisch'zersetzten Losung und die prozentuale Zeirsetz'un&wurden'iermi'ueiti-wo^ei.yialh'-iräbelle 4
genannten Ergebnisse erzielt wurden.
65
20 | 8,7 |
21 | 7,8 |
22 | 7,0 |
Beispiel Temperatur der thermischen NH4NO2- Prozentuale
Zersetzung(°C) Konzentration Zersetzung
(g/l)
Zersetzung(°C) Konzentration Zersetzung
(g/l)
23 70 13,9 1
24 80 13,0 6,8
25 102 2,8 80,2
l3iä B e i s ρ i e 1 e 26 bis 33
Elektrolytische Reduktion und thermische Zersetzung wurden entsprechend dem im Fließbild Fig.3 dargestellten
Verfahren durchgeführt.
Etwa 161 eines elektrolytisch reduzierten Katholyten, der 241 g/l Ammoniumnitrat, 15,9 g/l Ammoniumnitrit
und 20,1 g/l Ammoniumhydroxid enthielt und einen pH-Wert von 8,9 hattte, wurde geteilt und getrennt kleinen
Kolonnen zur thermischen Zersetzung zugeführt, von denen jede einen Röhrenkondensator und einen darin
eingeschlossenen Katalysator, wie in Tabelle 5 angegeben, aufwies. Bei jedem Versuch wurde der reduzierte
Katholyt der thermischen Zersetzung bei einer Temperatur von 102°C unterworfen, ohne eine pH-Einstellung
vorzunehmen. Zum Vergleich wurde die thermische Zersetzung in einem katalysatorfreien System durchgeführt.
Die Ammoniumnitrit-Konzentration in der während 2 Stunden thermisch zersetzten Lösung und die prozentuale
Zersetzung wurden bestimmt, wobei die in Tabelle 5 angegebenen Ergebnisse erzielt wurden.
Beispiel Katalysator
NH4NC>2-Konzentration | Prozentuale |
(g/i) | Zersetzung |
12,0 | 24,5 |
9.5 | 403 |
10,7 | 32,7 |
8,7 | 45.2 |
9,7 | 39,0 |
103 | 35,2 |
10,9 | 31,4 |
11,1 | 30.2 |
26 nicht verwendet
30 27 5% Pt auf Kohlegranulat
28 2 Gew.-% Ir auf Kohlepulver
29 2 Gew.-% Ru auf Kohlepulver
30 2 Gew.-°/o Ir-Pt (1 :1) auf Kohlepulver 3! Zeolith5A
35 32 Aktivkohle
33 aktiviertes AI2O3
Elektrolytische Reduktion und thermische Zersetzung wurden entsprechend dem im Fließbüd Fig.3 dargestellten
Verfahren durchgeführt
Der pH-Wert einer Lösung, die 217 g/l Ammoniumnitrat und jeweils etwa 0,5 g/l Eisen, Chrom und Uran
enthielt, wurde unter Verwendung einer Ammoniumhydroxidlösung auf 8,8 eingestellt. Die in der Lösung
gebildeten Metallhydroxidfällungen wurden durch Filtrieren abgetrennt. Das Filtrat enthielt 2i5g/l Ammoniumnitrat,
7,8 g/l Ammoniumhydroxid, 2 mg/1 Eisen, 8 mg/1 Chrom und 2 mg/I Uran. Dann wurden 3 1 dieser
Lösung einer elektrolytischen Zelle mit einer strombeaufschlagten Fläche von 1 dm2 zugeführt, und die elektrolytische
Reduktion wurde 3 Stunden lang durchgeführt Kationenaustauschermembran, Anolyt, Stromdichte und
Zuführungsgeschwindigkeiten von Katholyt und Anolyt waren die gleichen wie in Beispiel 19 beschrieben. Der
ph-Wert des elektrolysierten Katholyten wurde auf 7,8 durch Zugabe von Salpetersäure eingestellt, und die
Lösung wurde einer Kolonne zur thermischen Zersetzung zugeführt, die mit einem Niischkatalysator, der jewr-is
1 Gew.-°/o Ruthenium und Iridium auf Aluminiumoxid enthielt, bestückt war. Das in der Lösung enthaltene
Ammoniumnitrit wurde thermisch zersetzt Bevor die thermisch zersetzte Lösung zur elektrolytischen Zelle
zurückgeführt wurde, wurde der pH-Wert unter Verwendung einer Ammoniumhydroxidlösung auf 83 eingestellt,
und eine Lösung, die geringe Mengen des hierbei gebildeten Metallhydroxidniederschlages enthielt, wurde
einem handelsüblichen Ultrafiltrationsmodul aus einem Acrylhochpolymeren zugeführt und zwar mit einer
Geschwindigkeit von 29 l/h. Das Filtrat wurde zur elektrolytischen Zelle zurückgeführt und als Katholyt verwendet
Die Ammoniumnitrit-Konzentration in der Lösung, die der Kolonne zur thermischen Zersetzung zugeführt
wurde, betrug 143 g/l, und die Ammoniumnitrit-Konzentration in der thermisch zersetzten Lösung betrug
60 03 g/I- Das Zersetzungsverhältnis betrug 98%.
Die Konzentration an metallischen Verunreinigungen im Filtrat, das durch den Ultrafiltrationsmodul hindurchgeführt
worden war, betrug weniger als 0,5 mg/1 Eisen, weniger als 1 mg/1 Chrom und weniger als 0,1 mg/I
Uran.
Eine Lösung, die in der gleichen Weise wie in Beispiel 34 beschrieben durch Filtrationsabscheidung erhalten
worden war, wurde der elektrolytischen Reduktion unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 34 beschrieben
unterworfen. Der elektrolysierte Katholyt enthielt 182 g/l Ammoniumnitrat, 15,4 g/l Ammoniumnitrit, 8,7 g/l
Ammoniumhydroxid und geringe Mengen Metallsalze und hatte einen pH-Wert von 8,5.
Während die oben beschriebene Lösung kontinuierlich einer elektrolytischen Zelle zugeführt und die elektrolytischc
Reduktion durchgeführt wurde, wurde der elektrolysierte Katholyt von einem Katholytvorratsbehälter
einer Kolonne zur thermischen Zersetzung zugeführt, die mit einem Platinkatalysator auf Kohlegranulat bestückt war. Die thermische Zersetzung wurde 6 Stunden durchgeführt, wobei während dieser Zeit 38,5 1 Stick- 5 stoff am Kopf der Kolonne entwickelt wurden. Aus der Kolonne zur thermischen Zersetzung erhaltenes
kondensiertes Wasser enthielt Ammoniak in einer Menge von etwa 0,7 Äquivalentgewicht insgesamt.
einer Kolonne zur thermischen Zersetzung zugeführt, die mit einem Platinkatalysator auf Kohlegranulat bestückt war. Die thermische Zersetzung wurde 6 Stunden durchgeführt, wobei während dieser Zeit 38,5 1 Stick- 5 stoff am Kopf der Kolonne entwickelt wurden. Aus der Kolonne zur thermischen Zersetzung erhaltenes
kondensiertes Wasser enthielt Ammoniak in einer Menge von etwa 0,7 Äquivalentgewicht insgesamt.
Der pH-Wert der Lösung, die durch die Kolonne zur thermischen Zersetzung hindurchgegangen war, betrug
7,7. Diese Lösung wurde gekühlt, und der pH-Wert der Lösung wurde unter Verwendung von Ammoniumhydroxid auf 8,5 eingestellt. Diese Lösung wurde,zur Kathodenkammer der elektrolytischen Zelle zurückgeführt. Die io Ammoniumnitrat-Könzentration in der elektrolytisch reduzierten und thermisch zersetzten Lösung betrug
g/l.
7,7. Diese Lösung wurde gekühlt, und der pH-Wert der Lösung wurde unter Verwendung von Ammoniumhydroxid auf 8,5 eingestellt. Diese Lösung wurde,zur Kathodenkammer der elektrolytischen Zelle zurückgeführt. Die io Ammoniumnitrat-Könzentration in der elektrolytisch reduzierten und thermisch zersetzten Lösung betrug
g/l.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
——: is
13
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Nitriten durch elektrolytische Reduktion einer Nitrat enthaltenden
wäßrigen Lösung in der Kathodenkammer einer Membranzelle, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung in einer Zelle mit einer Kationenaustauschermembran bei einem pH-Wert von mindestens 4 und bei
einer Temperatur im Bereich von 5° C bis 95° C elektrolysiert wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Katholyten bei mindestens 7
gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Katholyten bei
ίο 15°C bis 70° C gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Anolyt in die Anodenkammer der
elektrolytischen Zelle die wäßrige Lösung einer Mineralsäure eingeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kationfnaustauschermembran eine
aus einem fluorhaltigen Polymerisat bestehende ionenaustauschermembran verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Anode eine dimensionsstabile
Metallelektrode mit einer aus mindestens einem Metal! der Platingruppe bestehenden Beschichtung verwendet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Kathode eine Metallelektrode aus
Quecksilber, Cadmium, Zink, Blei, Zinn oder Indium, einer Legierung aus mindestens zwei dieser Metalle
oder eine Legierung aus mindestens einem dieser Metalle mit einem anderen Metall verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der reduzierte Katholyt außerhalb der
elektrolytischen Zelle thermisch zersetzt, gebildeter Stickstoff und gebildetes Wasser aus dem Reaktionssystem
abgezogen und die restliche Lösung gegebenenfalls zur elektrolytischen Zelle zurückgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der reduzierte Katholyt in Gegenwart
mindestens eines Katalysators aus der aus Metallen der Platingruppe, Aktivkohle, aktiviertem Aluminiumoxid
und Zeolithen bestehenden Gruppe thermisch zersetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Katholyten vor der
thermischen Zersetzung auf nicht mehr als 9 eingestellt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP53122737A JPS6038999B2 (ja) | 1978-10-06 | 1978-10-06 | 硝酸アンモニウムの分解法 |
JP53122736A JPS5844155B2 (ja) | 1978-10-06 | 1978-10-06 | 亜硝酸塩の製造法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2940186A1 DE2940186A1 (de) | 1980-04-24 |
DE2940186C2 true DE2940186C2 (de) | 1986-09-18 |
Family
ID=26459806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2940186A Expired DE2940186C2 (de) | 1978-10-06 | 1979-10-04 | Verfahren zur Herstellung von Nitriten |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (2) | US4312722A (de) |
DE (1) | DE2940186C2 (de) |
FR (1) | FR2438010A1 (de) |
GB (1) | GB2038872B (de) |
Families Citing this family (27)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3339449A1 (de) * | 1983-10-31 | 1985-05-09 | MD Verwaltungsgesellschaft Nicolaus GmbH & Co. KG, 8000 München | Verfahren zur gewinnung von lignin aus alkalischen lignin-loesungen |
DE3447425A1 (de) * | 1984-12-24 | 1986-07-17 | Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck | Elektrochemisches verfahren zur reinigung von abgasen |
US4663135A (en) * | 1985-12-23 | 1987-05-05 | T-Thermal Inc. | Conversion of oxides of nitrogen to nitrogen for pollution abatement |
US4828660A (en) * | 1986-10-06 | 1989-05-09 | Athens Corporation | Method and apparatus for the continuous on-site chemical reprocessing of ultrapure liquids |
US4855023A (en) * | 1986-10-06 | 1989-08-08 | Athens, Inc. | Method and apparatus for the continuous on-site chemical reprocessing of ultrapure liquids used in semiconductor wafer cleaning |
CH675715A5 (de) * | 1988-10-21 | 1990-10-31 | Asea Brown Boveri | |
DE68903760T2 (de) * | 1989-08-07 | 1993-04-08 | Euratom | Verfahren zum entfernen von stickstoffverbindungen aus fluessigkeiten. |
US5376240A (en) * | 1991-11-04 | 1994-12-27 | Olin Corporation | Process for the removal of oxynitrogen species for aqueous solutions |
GB2267290A (en) * | 1992-05-27 | 1993-12-01 | Electricity Ass Tech | A Process for the electrolytic destruction of nitrate in aqueous liquids |
DE4441937A1 (de) * | 1994-11-24 | 1996-05-30 | Basf Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Natriumnitrit |
US5958196A (en) * | 1995-06-01 | 1999-09-28 | Upscale Water Technologies, Inc. | Planar carbon fiber and noble metal oxide electrodes and methods of making the same |
GB2332210B (en) * | 1997-12-10 | 2000-07-19 | Toshiba Kk | Processing method of waste water and processing apparatus thereof |
GB2348209B (en) | 1999-03-24 | 2001-05-09 | Ionex Ltd | Water purification process |
US6436275B1 (en) * | 2000-05-31 | 2002-08-20 | The Regents Of The University Of California | Electrochemical reduction of nitrate in the presence of an amide |
ES2293827B1 (es) * | 2006-06-08 | 2009-02-16 | Tma, Tecnica Del Medio Ambiente Tratamiento De Aguas, S.L. | Dispositivo y procedimiento de eliminacion de nitratos del agua. |
FR2917734B1 (fr) * | 2007-06-19 | 2010-09-10 | Magnes Pierre Jean Maurice | "procede de traitement mixte chimique electrochimique d'un milieu liquide charge en nitrates, dispositif pour traiter un tel milieu liquide et applications" |
US20130168262A1 (en) * | 2010-09-21 | 2013-07-04 | Transfert Plus, S.E.C. | Method and system for electrochemical removal of nitrate and ammonia |
CN102107977B (zh) * | 2011-01-18 | 2013-05-08 | 南京大学 | 一种含高浓度氨氮废水的资源化方法 |
US20150291451A1 (en) * | 2012-10-12 | 2015-10-15 | Council Of Scientific & Industrial Research | Electrochemical system and process for the reduction of nitric acid concentration using electrolytic cell |
EP3056479A1 (de) * | 2015-02-10 | 2016-08-17 | Maxamcorp Holding, S.L. | Ammoniumnitratprodukte und Verfahren zu ihrer Herstellung |
CN114853229A (zh) | 2016-03-08 | 2022-08-05 | 技术研究及发展基金有限公司 | 来自盐水水产养殖***的氮物质的消毒和去除 |
RU2625466C1 (ru) * | 2016-03-22 | 2017-07-14 | Федеральное государственное бюджетное научное учреждение "Поволжский научно-исследовательский институт производства и переработки мясомолочной продукции" | Способ удаления нитрит-ионов из водных растворов |
WO2017186566A1 (de) * | 2016-04-28 | 2017-11-02 | Basf Se | Verwendung einer nitratsalzzusammensetzung als wärmeträger- oder wärmespeichermedium zur ersten inbetriebnahme einer diese medien enthaltenden vorrichtung |
GB2552526A (en) | 2016-07-28 | 2018-01-31 | Siemens Ag | Electrochemical method of ammonia generation |
WO2020028570A1 (en) * | 2018-08-03 | 2020-02-06 | The Board Of Trustees Of The Leland Stanford Junior University | A method for the electrochemical synthesis of ammonia from nitrates and water |
CN113929185A (zh) * | 2021-09-26 | 2022-01-14 | 中国原子能科学研究院 | 一种通过电解池处理含有硝酸的放射性废液的方法 |
CN115403114B (zh) * | 2022-08-11 | 2024-01-05 | 江苏泰源环保科技股份有限公司 | 一种基于双室电解反应池的硝酸盐废水处理方法 |
Family Cites Families (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3103473A (en) * | 1963-09-10 | Method for the electrochemical reduction of compounds | ||
US791194A (en) * | 1904-12-14 | 1905-05-30 | William Hoopes | Process of manufacturing ammonia. |
US1359002A (en) * | 1918-06-10 | 1920-11-16 | Thomas Bruno | Electrolytic cell |
US2273799A (en) * | 1938-12-17 | 1942-02-17 | Nat Carbon Co Inc | Process for electrolytic reduction |
US2601221A (en) * | 1949-03-29 | 1952-06-17 | Baker & Co Inc | Dissociation of ammonia |
NL281571A (de) * | 1961-08-11 | |||
US3413203A (en) * | 1965-08-18 | 1968-11-26 | Celanese Corp | Electrolytic oxidation of cerium |
US4126588A (en) * | 1975-12-30 | 1978-11-21 | Asahi Glass Company Ltd. | Fluorinated cation exchange membrane and use thereof in electrolysis of alkali metal halide |
US4191627A (en) * | 1977-02-28 | 1980-03-04 | Olin Corporation | Reinforced casing for an electrode for a diaphragm-type electrolytic cell and a method of fabrication |
-
1979
- 1979-10-04 US US06/081,897 patent/US4312722A/en not_active Expired - Lifetime
- 1979-10-04 GB GB7934474A patent/GB2038872B/en not_active Expired
- 1979-10-04 DE DE2940186A patent/DE2940186C2/de not_active Expired
- 1979-10-05 FR FR7924857A patent/FR2438010A1/fr active Granted
-
1981
- 1981-09-14 US US06/302,129 patent/US4397719A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2038872A (en) | 1980-07-30 |
DE2940186A1 (de) | 1980-04-24 |
GB2038872B (en) | 1983-01-26 |
FR2438010A1 (fr) | 1980-04-30 |
US4397719A (en) | 1983-08-09 |
US4312722A (en) | 1982-01-26 |
FR2438010B1 (de) | 1982-07-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2940186C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitriten | |
DE3342713C2 (de) | Verfahren zur Bildung eines quaternären Ammoniumsalzes | |
DE69819675T2 (de) | Wasserstoff-Herstellung aus Wasser mit einem Photkatalyse-Elektrolyse hybriden System | |
EP0627020B1 (de) | Elektrochemisches verfahren zur herstellung von glyoxylsäure | |
EP0599136B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von reinem Nickelhydroxid sowie dessen Verwendung | |
DE2843479A1 (de) | Verfahren zur elektrolyse von natriumchlorid in einer eine ionenaustauschermembran enthaltenden zelle | |
DE2728171C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff aus Wasser | |
DE2240731C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure | |
DE3207776A1 (de) | Verfahren zur elektrodialytischen behandlung von galvanisierloesungen | |
DE2713236C3 (de) | ||
EP0578946B1 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Reduktion von Oxalsäure zu Glyoxylsäure | |
EP0378081B1 (de) | Verfahren zur Reinigung wässriger Glyoxallösungen | |
DE2124045C3 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Her stellung von reinem Chlor, Wasserstoff und reinen konzentrierten Alkaliphosphat lösungen und Elektrolyslerzelle zur Durch führung des Verfahrens | |
DE3731914A1 (de) | Verfahren zur herstellung von fluorierten acrylsaeuren und ihren derivaten | |
EP0646042B1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen herstellung von adipinsäure | |
DD262679A5 (de) | Verfahren zur entfernung von chrom-vi-ionen aus waessrigen loesungen | |
WO2016059102A1 (de) | Herstellung von vanadylsulfat aus vanadiumpentoxid | |
DE2449647C2 (de) | ||
EP0911428B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Wismutverbindungen | |
DE4217336C2 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure | |
DE4205423C1 (de) | Elektrochemisches Verfahren zur Herstellung von Glyoxylsäure | |
EP0029083A1 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Stickstoffmonoxid und Alkalihydroxid aus wässrigen Lösungen von Alkalinitrit durch Elektrolyse | |
DE102021103580A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formamidinacetat | |
DE4014482A1 (de) | Verfahren zur herstellung von chromgelb- und molybdatorange-pigmenten | |
DE2943008A1 (de) | Verfahren zur elektrochemischen zerstoerung von stabilen komplexen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ASAHI KASEI KOGYO K.K., OSAKA, JP DORYOKURO KAKUNE |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SCHOENWALD, K., DR.-ING. FUES, J., DIPL.-CHEM. DR. |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |