DE4213201A1 - Vorrichtung zum Fördern von Blattstapeln - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Blatt­ stapeln aus Papier, Folie oder dergleichen mit einem die Stapel in einer vorgegebenen Richtung entlang einer Förderstrecke för­ dernden ersten Förderer mit einem Abgabeende und einem die Sta­ pel in einer Übergabezone vom Abgabeende des ersten Förderers übernehmenden zweiten Förderer.

Derartige Fördervorrichtungen sind an sich bekannt. Mit solchen Vorrichtungen werden Blattstapel in Produktionsanlagen zwischen aufeinanderfolgenden Bearbeitungsstationen gefördert, wo ver­ schiedene Bearbeitungsvorgänge ausgeführt werden. Bei bekannten Fördervorrichtungen dieser Art werden alle ankommenden Blatt­ stapel unabhängig von ihrer Qualität und ohne Rücksicht auf vorhandene Fehler der Reihe nach durch die gesamte Produktions­ anlage gefördert und allen vorgesehenen Bearbeitungsgängen un­ terworfen. Erst am Ende des Prozesses werden dann die fehler­ haften Produkte ausgesondert. Das bedeutet unnötig hohen Auf­ wand, wenn Hilfsmaterial wie z. B. Verpackungsmaterial auch für fehlerhafte Produkte eingesetzt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art weiter zu verbessern. Insbesondere soll eine einfache Möglichkeit geschaffen werden, einzelne Blattstapel aus der Reihe der geförderten Stapel auszuschleu­ sen.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das Abgabeende des ersten Förderers vom Übernahmeende des zweiten Förderers weg und zurück bewegbar ist.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Ausbildung und Anordnung der Förderer bedeutet, daß zwischen den beiden Förderern eine bei Bedarf schnell zu öffnende und zu schließende Entnahmeöffnung für einzelne oder mehrere Blattstapel entsteht, die das Aus­ schleusen fehlerhafter Stapel ermöglicht.

Weitere Fortführungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen ent­ halten.

Die Erfindung bietet den Vorteil, daß während der Bewegung der Blattstapel entlang der Förderstrecke einzelne oder mehrere Blattstapel entnommen und von der Weiterverarbeitung ausgenom­ men werden können. Auch eine willkürliche Probenentnahme macht die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung möglich. Dabei ist der technische Aufwand für die Entnahme der Blattstapel ge­ ring.

Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.

Die Fig. 1 und 2 zeigen in einer schematischen Seitenan­ sicht die Vorrichtung nach der Erfindung in zwei verschiedenen Betriebszuständen. Gleiche Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

Die Vorrichtung weist ein Maschinengestell 1 auf, in dem eine Antriebsrolle 2 und Umlenkrollen 3 bis 7 eines ersten Bandför­ derers 8 sowie eine Antriebsrolle 9 und Umlenkrollen 11 eines zweiten Bandförderers 12 gelagert sind. Die Bandförderer 8 und 12 können aus mehreren axial nebeneinander geführten Bändern, sogenannten Bänderpartien bestehen. Sie fördern Blattstapel 13a, b und c nacheinander entlang einer Förderstrecke 16 von einem Zuförderer 17 zu einem Abförderer 18.

Das Abgabeende 19 des ersten Bandförderers 8 und das Übernahme­ ende 21 des zweiten Förderers 12 bilden eine Übergabezone 22, in der die Stapel 13 nacheinander vom ersten auf den zweiten Bandförderer übergeben werden.

Die am Abgabeende 19 des ersten Bandförderers 8 vorgesehene Um­ lenkrolle 4 ist an einem Schlitten 23 gelagert, der entgegen der Förderrichtung 14 und zurück entlang einer Schlittenführung 24 bewegbar ist. Angetrieben wird die Schlittenbewegung mittels eines hydraulischen oder pneumatischen Kolbenantriebs 26 über einen an einer ortsfesten Achse 27 schwenkbaren Winkelhebel 28.

Beim Betriebszustand der Fig. 1 befindet sich die vordere Um­ lenkrolle 4 mit dem Abgabeende 19 des ersten Bandförderers 8 unmittelbar stromauf des Übernahmeendes 21 des zweiten Bandför­ derers 12. Ankommende Stapel werden so in der Übergabezone 22 direkt vom Abgabeende 19 des ersten Bandförderers 8 auf das Übernahmeende 21 des zweiten Bandförderers 12 übergeben. Wird der Kolbenantrieb 26 betätigt, so schwenkt der Winkelhebel 28 um seine Schwenkachse 27 in die in Fig. 2 dargestellte Po­ sition und zieht dabei den Schlitten 23 mit der vorderen Umlenk­ rolle 4 des ersten Bandförderers entgegen der Förderrichtung 14 in seine in Fig. 2 dargestellte zurückgezogene Position. Die dabei aus der Förderstrecke abgezogene Bandlänge wird zwischen der mit dem Schlitten mitgeführten Umlenkrolle 5 und deren be­ nachbarten Umlenkrollen 4 und 6 aufgenommen, so daß das Förder­ band immer gespannt bleibt.

Durch das Bewegen des Schlittens 23 mit der vorderen Umlenkrol­ le 4 entgegen der Förderrichtung 14 wird in der Förderebene der Bandförderer 8 und 12 zwischen dem Abgabeende 19 des ersten Bandförderers 8 und dem Übernahmeende 21 des zweiten Bandförde­ rers 12 eine Abzweigöffnung 29 gebildet, in die der jeweils gerade ankommende Stapel (hier 13b) abgeworfen wird. Unterhalb der Abzweigöffnung 29 befindet sich ein Sammelförderer 31, der die abgeworfenen Stapel aufnimmt und seitwärts abfördert.

Ist die Entnahme eines Stapels aus der Förderstrecke beendet, so wird der Schlitten 23 mittels des Antriebs 26 und des Winkel­ hebels 28 wieder in Förderrichtung 14 bewegt, so daß sich die Abzweigöffnung 29 in der Förderebene schließt. Der nächste Sta­ pel kann wieder vom ersten Bandförderer 8 auf den zweiten übergeben werden.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Ab­ zweigöffnung als Abwurfschacht 32 ausgebildet, der von seitli­ chen Schachtwänden 33 begrenzt wird. Der Sammelförderer 31 kann sich über mehrere nebeneinander verlaufende Förderstrecken 16 erstrecken, um in allen Förderstrecken abgeworfene Blattstapel aufzunehmen.

Die Erfindung stellt sicher, daß aus einer Reihe hintereinander geförderter Blattstapel aus Papier, Folie oder dergleichen ein­ zelne Blattstapel separiert werden können, ohne, daß die Förde­ rung der anderen Blattstapel beeinträchtigt oder behindert wird. Fehlerhafte Blattstapel können auf diese Weise von der Weiter­ verarbeitung ausgenommen werden.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Fördern von Blattstapeln aus Papier, Folie oder dergleichen mit einem die Stapel in einer vorgegebenen Richtung entlang einer Förderstrecke fördernden ersten Förde­ rer mit einem Abgabeende und einem die Stapel in einer Überga­ bezone vom Abgabeende des ersten Förderers übernehmenden zwei­ ten Förderer, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgabeende (19) des ersten Förderers (8) vom Übernahmeende (21) des zweiten Förderers (12) weg und zurück bewegbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Förderer (8) als Bandförderer ausgebildet ist, dessen in Förderrichtung vordere, das Abgabeende (19) bildende Umlenk­ rolle (4) an einem entgegengesetzt zur Förderrichtung (14) und zurück bewegbar geführten Schlitten (23) gelagert ist und daß ein steuerbarer Antrieb (26) zum Hin- und Herbewegen des Schlit­ tens vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (23) wenigstens eine weitere Umlenkrolle (5) des Bandförderers (8) trägt welche zusammen mit einer benach­ barten stationären Umlenkrolle (6) einen Bandspeicher für die beim Zurückbewegen der vorderen Umlenkrolle (4) aus der Förder­ strecke (16) abgezogene Bandlänge bildet.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwischen dem Abgabeende (19) des ersten För­ derers (8) und dem Übernahmeende (21) des zweiten Förderers (12) in der Förderebene eine Abzweigöffnung (29) zum Ausschleusen von Blattstapeln (13) aus der Förderstrecke (16) vorgesehen ist, welche durch Zurückbewegen des Abgabeendes (19) des ersten Förderers (8) entgegengesetzt zur Förderrichtung (14) geöffnet und durch Bewegen des Abgabeendes in Förderrichtung geschlossen wird.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Abzweigöffnung (29) ein Sammelförderer (31) zugeordnet ist, welcher die durch die geöffnete Abzweigöff­ nung ausgeschleusten Blattstapel (13) aufnimmt und abfördert.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß nebeneinander mehrere Fördervorrichtungen mit jeweils einem ersten Förderer (8), einem zweiten Förderer (12) und einer Abzweigöffnung (29) vorgesehen sind und daß mehreren oder allen Abzweigöffnungen (29) ein gemeinsamer Sammelförderer (31) zum Aufnehmen und Abfördern aller ausgeschleusten Blatt­ stapel (13) zugeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Abzweigöffnung (29) als Abwurfschacht (32) ausgebildet ist, der mit seinem unteren Ende auf dem Sammelför­ derer (31) endet.