DE4200249A1 - Kanalabsperreinrichtung - Google Patents
KanalabsperreinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absperren
eines ein Fluid führenden Kanals mit mindestens einem den
Kanalquerschnitt verändernden Schließorgan.
Allein in der Bundesrepublik Deutschland werden jährlich
mehr als 300 Millionen Tonnen gefährliche Güter transpor
tiert. Der weitaus größte Teil davon auf der Straße. Mehr
als 80% der beförderten Gefahrgüter sind entzündbare
Flüssigkeiten, wie Benzin, Dieselkraftstoff und Heizöl.
Dadurch bekommen Unfälle mit Tankfahrzeugen einen höchst
bedrohlichen Stellenwert.
In industriellen Betrieben sind Auffangbecken für Gefahr
stoffe und auch für verschmutztes Löschwasser aus Indu
striebränden vorgeschrieben. Vorsorgemaßnahmen im Bereich
der Siedlungskanalisation zum Schutz der hier lebenden
und arbeitenden Menschen sind aber nahezu unbekannt oder
nur unzureichend entwickelt. Die Anordnung von Klappen in
die Kanalisation reicht allein nicht aus, um die Sicher
heit bei einem Eintritt von Gefahrstoffen, beispielsweise
entzündbaren Flüssigkeiten, in die Kanalisation bei einem
Tankfahrzeugunfall oder einem Störfall in einem Indu
striebetrieb zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt ausgehend von den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmalen die Aufgabe zu
grunde, eine Anordnung zum Absperren eines ein Fluid füh
renden Kanals zu schaffen, die auch als Nachrüstsatz in
der Lage ist, in eine Kanalisation eingedrungene Gefahr
stoffe sicher zu orten, die Kanalisation einwandfrei zu
sperren und Gefahr abwendende Maßnahmen in die Wege zu
leiten.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufge
führten Merkmalen.
Danach wird jetzt in den Kanal eine gehäuseartige Sicher
heitseinheit eingegliedert. Die Sicherheitseinheit weist
einen integrierten Kanalabschnitt mit auf die Nennmaße
des jeweiligen Kanals abgestimmten Kanalanschlüssen auf.
Innerhalb des Kanalabschnitts erstreckt sich quer zur
Fließrichtung des Fluids eine Abscheidewand, die mit ih
rem unteren Bereich in einen wannenartig ausgebildeten
Sedimentfang hineinragt. Die Abscheidewand füllt den
Querschnitt des Kanals voll aus. Zwischen dem Einlaßan
schluß des Kanalabschnitts und der Abscheidewand ist ein
Kompensator und eine Frischluftzuführung in die Wandung
des Kanalabschnitts integriert. Hinter der Abscheidewand
und dem Auslaßanschluß des Kanalabschnitts ist ein
Schließorgan angeordnet. Weiterhin sind in den Kanal in
Fließrichtung des Fluids vor der Sicherheitseinheit De
tektoren mit Meßfühlern eingegliedert, die flüssige, gas
förmige und feste Gefahrenstoffe erkennen. Die Detektoren
sind mit einem in der Sicherheitseinheit untergebrachten
Prozeßrechner gekoppelt. Zusätzlich verfügt die Sicher
heitseinheit über eine Feuerlöschanlage.
Sind aus irgendeinem Grund Gefahrenstoffe in das Abwas
sersystem eingedrungen, so werden diese von den der Si
cherheitseinheit vorgelagerten Detektoren erkannt, analy
siert und im Prozeßrechner der Sicherheitseinheit zur
Meldung gebracht. Der Prozeßrechner überwacht laufend
sämtliche Meßfunktionen und führt bei Bedarf die Steuer-
und Regelfunktionen der Sicherheitseinheit aus. Im Gefah
renfall wird das Schließorgan geschlossen und der Sedi
mentabzug druck- und mediendicht abgesperrt. Damit ist
der Durchfluß des Abwassers durch die Sicherheitseinheit
unterbrochen. Vor dem abgesperrten Schließorgan und der
vorgelagerten Abscheidewand steigt der Abwasserspiegel.
Durch die in das Fluid ragende Abscheidewand ist ein mög
licher Gasübertritt in Richtung zum Schließorgan unter
bunden. Gefahrenstoffe, die spezifisch leichter sind als
die Abwässer, werden vor der Abscheidewand gestaut. Das
angesammelte kontaminierte Abwasser kann über entspre
chende Saugleitungen durch autorisiertes Fachpersonal von
einem Bereich, der außerhalb jeglicher Gefahr liegt, ab
gesaugt werden. Werden explosive leicht entzündliche
Stoffe geortet, wird durch den Prozeßrechner gesteuert
über die Frischluftzuführung so viel Luft in den Kanalab
schnitt vor der Abscheidewand eingeleitet, daß die Bil
dung von explosionsfähigen Luft/Gas-Gemischen durch Ver
dünnung weitgehend vermieden wird. Sollte sich dennoch
ein explosionsfähiges Gasgemisch gebildet haben, welches
im ungünstigsten Fall zur Explosion gelangt, ist der in
den Kanalabschnitt der Sicherheitseinheit integrierte
Kompensator als Sollbruchstelle ausgelegt, so daß er bei
einem bestimmten Explosionsdruck bricht, bevor der Kanal
beschädigt werden kann. Auf diese Weise wird die kurzzei
tig freiwerdende hohe Explosionsenergie kontrolliert in
nerhalb des vom Volumen her größeren Gehäuses der Sicher
heitseinheit abgebaut. Das im Kanal anstehende Abwasser
strömt dann in die Sicherheitseinheit. Ein Durchfluß
durch die Sicherheitseinheit ist aber nach wie vor unter
bunden. Ein evtl. in der Sicherheitseinheit entstehender
Brand kann über die Feuerlöschanlage bekämpft werden.
Gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 2 weist die Si
cherheitseinheit eine Wandung aus einem hochfesten Mate
rial auf, insbesondere aus Stahlbeton. Dadurch kann die
Sicherheitseinheit explosionssicher ausgeführt werden, so
daß sie auch nach einer Explosion innerhalb des Kanals
vollkommen intakt bleibt. Ein Austreten von kontaminier
tem Abwasser in die Umgebung, zumeist in das die Sicher
heitseinheit umgebende Erdreich ist auch nach einem Stör
fall unmöglich.
Gemäß einer den grundsätzlichen Erfindungsgedanken wei
terbildenden Ausführungsform (Patentanspruch 3) weist die
Sicherheitseinheit einen explosionssicheren Flutraum und
einen Betriebsraum auf, die über eine Sicherheitstür mit
einander verbunden sind. In dem Betriebsraum kann der
Prozeßrechner einschließlich seiner Energieversorgung und
eines Notstromaggregats untergebracht sein. Weiterhin
kann über den Betriebsraum die Zuführung sämtlicher Rohr-
und Kabelleitungen erfolgen. Das Fassungsvermögen des
Flutraums ist in Abhängigkeit vom jeweiligen Kanalquer
schnitt und der regelmäßig anfallenden Abwassermenge so
abgestimmt, daß er für den Zeitraum, bis geeignete Maß
nahmen getroffen worden sind, die anfallende Abwasser
menge und ggf. das Löschwasser aufnehmen kann.
Für z. B. Revisions- und Reparaturarbeiten und den Aus
tausch großer Bauteile ist der Flutraum nach den Merkma
len des Patentanspruchs 4 über eine Revisionsöffnung be
gehbar.
Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 5 werden die In
nenflächen des Flutraums mit einer säure- und laugenbe
ständigen Beschichtung versehen. Die Beschichtung der In
nenflächen kann ganz oder teilweise in einer den Erfor
dernissen angepaßten Höhe erfolgen. Auf diese Weise ist
ein Durchtritt von belasteten Abwässern durch die Wandung
der Sicherheitseinheit ausgeschlossen.
Wie in Patentanspruch 3 angeführt, kann die Sicherheits
einheit in vorteilhafter Weise aus einem Flutraum und
einem Betriebsraum bestehen. Eine zweckmäßige Weiterbil
dung besteht dann in den Merkmalen des Patentanspruchs 6,
wonach die Sicherheitseinheit einen Einstiegdom für die
Begehung, die Zuleitung und die Ableitung von Rohrleitun
gen und die Energieversorgung aufweist. Sämtliche Ver-
und Entsorgungsaufgaben können über den Einstiegdom wahr
genommen werden. Der Einstiegdom mündet vorzugsweise in
den Betriebsraum, der zur regelmäßigen Kontrolle und War
tung einfach befahren werden kann.
Die Absperrklappe entsprechend den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 7 kann elektrisch oder mechanisch betätigt
werden. Es sind aber auch andere Betätigungsformen, wie
z. B. hydraulischer oder pneumatischer Art denkbar. Im Ge
fahrenfall unterbindet die verschwenkte Absperrklappe den
Durchfluß des Abwassers durch den Kanalabschnitt. Dieser
Vorgang wird bei einwandfreier Energieversorgung von
einem elektrisch betätigten Mechanismus ausgelöst. Um
eine Ausführung der Sicherheitsfunktion auch bei Ausfall
der Energieversorgung zu gewährleisten, ist der Betäti
gungsmechanismus für das Schließorgan zusätzlich mecha
nisch auslösbar. Hierzu können beispielsweise Fallge
wichte oder geeignete Federsysteme, die den Schließvor
gang vornehmen, eingesetzt werden.
Der Sedimentabzug gemäß Patentanspruch 8 wirkt über eine
Sedimentförderleitung mit einer Sedimentförderpumpe zu
sammen. Im Normalbetrieb durchströmt Abwasser den Kanal
abschnitt der Sicherheitseinheit. Dabei werden zwangsläu
fig Schweb- und Feststoffe im Abwasser mit transportiert.
An der Abscheidewand werden diese Stoffe aufgehalten und
sinken in den Sedimentabzug; Der vorzugsweise mit einer
mechanischen Abfördereinrichtung ausgerüstete Sedimentab
zug führt die abgesunkenen Stoffe der Sedimentförderlei
tung zu, über die sie mittels der Sedimentförderpumpe in
den Bereich des Kanalabschnitts hinter dem Schließorgan
transportiert werden. Hierdurch wird gewährleistet, daß
die Funktion des Schließorgans nicht durch sich in deren
Schließbereich ablagernde Schweb- und Feststoffe behin
dert wird und somit jederzeit eine einwandfreie Betäti
gung möglich ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
wird in den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gesehen. Im
Gefahrenfall unterbindet das Schließorgan die Strömung
des Abwassers durch den Kanalabschnitt der Sicherheits
einheit. Gleichzeitig wird der Betrieb der Sedimentför
derpumpe eingestellt und über das Motorsicherheitsventil
die Sedimentförderleitung geschlossen. Auf diese Weise
ist der mediendichte Abschluß des Kanalabschnitts inner
halb der Sicherheitseinheit gewährleistet.
Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 10 weist die in
der Sicherheitseinheit installierte Feuerlöschanlage
einen integrierten Feuermelder, eine Löschwasserleitung
mit einem Absperrventil und Feuerlöschdüsen auf. Hat sich
innerhalb der Sicherheitseinheit ein Brand, beispiels
weise als Folge einer Explosion, gebildet, wird dieser
vom Feuermelder registriert und die Feuerlöschanlage
selbsttätig in Betrieb gesetzt. Dadurch ist eine schnelle
und wirkungsvolle Bekämpfung eines Brandes innerhalb der
Sicherheitseinheit möglich. Das unter Umständen ver
schmutzte Feuerlöschwasser wird im Flutraum gesammelt. Es
kann nicht aus dem Flutraum treten. Erst nachdem ein
Brand gelöscht ist, wird das Löschwasser aus dem Flutraum
abgepumpt und einer ordnungsgemäßen Entsorgung zugeführt.
Die Frischluftzuführung gemäß Patentanspruch 11 erfolgt
über ein Gebläse und eine Frischluftleitung, in die ein
Längenausgleichsstück und ein Sicherheitsabsperrorgan in
tegriert ist. Das Gebläse wird vom Prozeßrechner gesteu
ert automatisch in Betrieb gesetzt, wenn explosionsfähige
Gemische innerhalb des Kanals geortet wurden und das
Schließorgan den Kanalabschnitt in der Sicherheitseinheit
abgeriegelt hat. Das Gebläse saugt dann aus dem Abwasser
kanal hinter dem geschlossenen Schließorgan frische Luft
an und führt sie dem Bereich des Kanalabschnitts vor der
Abscheidewand zu. Hierdurch werden explosionsfähige Gas
gemische so stark verdünnt, daß ihre Entzündung verhin
dert wird. Ein Rückstrom von explosionsfähigen Gemischen
durch die Frischluftleitung wird von dem Sicherheitsab
sperrorgan verhindert. Dieses ist vorzugsweise als Rück
schlagklappe ausgebildet. Um mögliche Längendifferenzen
der Frischluftleitung auszugleichen, die im Betrieb durch
Temperaturschwankungen oder bei der Montage auftreten
können, verfügt die Frischluftleitung über ein Längenaus
gleichsstück.
Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 12 verfügt die Si
cherheitseinheit über eine Entsorgungsanlage mit einer
Entsorgungspumpe, an die ein Saugstutzen und ein Entsor
gungsstutzen angeschlossen ist. Auf diese Weise kann das
in die Sicherheitseinheit eingedrungene kontaminierte Ab
wasser oder Feuerlöschwasser aus der Sicherheitseinheit
abgeführt und der Entsorgung zugeführt werden.
Zur Unterstützung der Abwassersammlung ist der Boden des
Flutraums gemäß Patentanspruch 13 geneigt ausgebildet.
Dem Gefälle folgend sammelt sich das in den Flutraum ein
gedrungene Wasser in einer in den Boden des Flutraums
eingelassenen Vertiefung und kann von hier abgepumpt wer
den.
Nach Patentanspruch 14 sind die im Kanal oder ggf. zu
sätzlich innerhalb der Sicherheitseinheit angeordneten
Detektoren für die Registrierung, Analyse und Meldung
physikalischer oder chemischer Meßgrößen mit dem Prozeß
rechner logisch verknüpft. Auf diese Weise werden der der
Sicherheitseinheit vorgelagerte Kanal und die Sicher
heitseinheit selbst kontinuierlich überwacht. Zusätzlich
können z. B. auch an der Abscheidewand im Kanalabschnitt
der Sicherheitseinheit Detektoren vorgesehen werden. Der
Prozeßrechner übernimmt sämtliche Meß-, Steuer- und Re
gelfunktionen der verschiedenen Komponenten der Anord
nung. Bei Alarmauslösung werden die verschließbaren Öff
nungen der Sicherheitseinheit gesperrt und die in Abhän
gigkeit von der drohenden Gefahr notwendigen Maßnahmen
getroffen. Weiterhin werden von dem Prozeßrechner auch
sämtliche Meßgrößen im Normalbetrieb überwacht und aufge
zeichnet, so daß jederzeit eine nachträgliche Kontrolle
und Dokumentation des Betriebsablaufs gegeben ist. Es be
steht auch die Möglichkeit, den Prozeßrechner an eine
übergeordnete Leitstelle oder Feuerwache anzuschließen,
so daß diese Stellen unmittelbar bei Eintritt eines Stör
ereignisses unterrichtet werden.
Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 15 verfügt die
Energieversorgung des Prozeßrechners über mindestens ein
Notstromaggregat. Dadurch wird der einwandfreie Betrieb
des Prozeßrechners sowie der mit dem Prozeßrechner gekop
pelten Komponenten auch bei unterbrochener Energieversor
gung aufrechterhalten. Bei dem Notstromaggregat kann es
sich um eine Batterie, einen Akkumulator oder um einen
brennstoffbetriebenen Generator handeln.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 im vertikalen schematisierten Längsschnitt
eine in einen Abwasserkanal eingegliederte
Sicherheitseinheit;
Fig. 2 einen vertikalen Querschnitt durch die Si
cherheitseinheit entlang der Linie II-II der
Fig. 1;
Fig. 3 einen horizontalen Längsschnitt durch die Si
cherheitseinheit entlang der Linie III-III
der Fig. 2 und
Fig. 4 einen Längsschnitt des der Sicherheitseinheit
vorgelagerten Kanals mit darin angeordneten
Detektoren.
In den Fig. 1 bis 3 ist mit 1 eine Anordnung zum Ab
sperren eines Abwasser führenden Kanals 63 bezeichnet.
Die Anordnung 1 umfaßt eine gehäuseartige Sicherheitsein
heit 2 mit einem einen Einlaßanschluß 3 und einen Auslaß
anschluß 3a aufweisenden integrierten Kanalabschnitt 5.
Die Wandung 4 der Sicherheitseinheit 2 ist in Stahlbeton
ausgeführt. Quer zu der mit FR bezeichneten Fließrichtung
des Fluids erstreckt sich eine Abscheidewand 6. Die Ab
scheidewand 6 besitzt eine an den Querschnitt KQ des Ka
nalabschnitts 5 angepaßte Kontur. In die Abscheidewand 6
ist eine zentrale Klappe 7 integriert. Die Abscheidewand
6 ragt mit ihrem unteren Bereich 8 in einen wannenartig
ausgebildeten Sedimentfang 9 hinein. Im Boden des Sedi
mentfangs 9 ist ein Sedimentabzug 10 mit einer mechani
schen Abfördereinrichtung 11 angeordnet. Die Abförderein
richtung 11 wird von einem Elektromotor 12 angetrieben.
Der Sedimentabzug 10 weist eine Auslaßöffnung 13 auf, an
die eine Sedimentförderleitung 14 angeschlossen ist. In
die Sedimentförderleitung 14 sind ein Motorsicherheits
ventil 15 und eine Sedimentförderpumpe 16 eingebaut.
In den in Fließrichtung FR gesehen hinter der Abscheide
wand 6 liegenden Bereich 17 des Kanalabschnitts 5 ist ein
Schließorgan 18 integriert. Das Schließorgan 18 weist
eine Absperrklappe 19 auf, die um eine Drehachse 20
schwenkbar angeordnet ist. Zum mediendichten Abschluß
weist das Schließorgan 18 einen an die Absperrklappe 19
angepaßten konischen Klappensitz 21 auf.
Der Auslaß 22 der Sedimentförderleitung 14 mündet in
einen Bereich 23 hinter dem Schließorgan 18.
In den Bereich 24 zwischen dem Einlaßanschluß 3 und der
Abscheidewand 6 ist ein Kompensator 25 in die Wandung 26
des Kanalabschnitts 5 eingebaut. Im oberen Bereich 27 der
Sicherheitseinheit 2 erkennt man in der Wandung 4 der Si
cherheitseinheit 2 eine Revisionsöffnung 28. Weiterhin
ist eine Rohrleitung 29 mit Meß- und Steuerleitungen 30
für nicht näher dargestellte Meßfühler, Detektoren und
Feuermelder vorgesehen.
Die Sicherheitseinheit 2 weist einen explosionssicheren
Flutraum 31 und einen Betriebsraum 32 auf (Fig. 2). Die
Innenflächen 33 des Flutraums 31 sind mit einer säure-
und laugenbeständigen abdichtenden Beschichtung 34 verse
hen.
Im oberen Bereich 35 des Kanalabschnitts 5 mündet eine
Frischluftzuführung 36 (Fig. 2). Die Frischluftzuführung
36 verfügt über ein Gebläse 37, das von einem Motor 38
angetrieben wird, und über eine Frischluftleitung 39. In
die Frischluftleitung 39 sind ein Längenausgleichsstück
40 und ein Sicherheitsabsperrorgan 41 integriert. Ansaug
seitig des Gebläses 37 verfügt die Frischluftleitung 39
über einen Saugstutzen 42, der aus einem hier nicht dar
gestellten, der Sicherheitseinheit 2 nachgeschalteten Be
reich 23 des Kanals 63 hinter dem Schließorgan 18
Frischluft ansaugt. Die Frischluft wird über das Gebläse
37 und die Frischluftleitung 39 dem Kanalabschnitt 5 zu
geführt.
Zwischen dem Flutraum 31 und dem Betriebsraum 32 ist eine
Sicherheitstür 43 angeordnet (Fig. 2 und 3). Im Be
triebsraum 32 ist der Prozeßrechner 44 mit der Energie
versorgung 45 und einem Notstromaggregat 46 unterge
bracht. Der Betriebsraum 32 verfügt weiterhin über einen
Einstiegdom 47. Im Einstiegdom 47 ist ein Entsorgungs
stutzen 48 eingehängt, der an eine nachfolgend anhand der
Fig. 3 noch näher erläuterte Entsorgungsanlage 57 ange
schlossen ist.
Weiterhin erkennt man in der Fig. 2 eine Feuerlöschan
lage 49 mit einer Löschwasserleitung 52, einem Absperr
ventil 50 und einer Feuerlöschdüse 51.
In der Fig. 3 erkennt man im Kanalabschnitt 5 in der mit
dem Pfeil FR kenntlich gemachten Fließrichtung den Kom
pensator 25, die Frischluftzuführung 36, die Abscheide
wand 6 und das Schließorgan 18 mit einer Drehachse 20. An
der Drehachse 20 ist über einen Hebel 53 ein Gewicht 54
angelenkt. Im Flutraum 31 verläuft die Löschwasserleitung
52 mit den Feuerlöschdüsen 51a, 51b.
Der Boden 55 des Flutraums 31 verfügt über einen Sammler
56. Im Sammler 56 kann das im Flutraum 31 befindliche Ab
wasser über den geneigt ausgebildeten Boden 55 zusammen
laufen. Über die Entsorgungsanlage 57 mit einer Entsor
gungspumpe 58 und einem in den Sammler 56 hineinragenden
Saugstutzen 59 sowie den Entsorgungsstutzen 48 kann das
Abwasser abgeführt werden. Weiterhin sind in der Fig. 3
ein Endabschnitt 60 der Ansaugleitung 42 für die
Frischluftzuführung 36, die Sicherheitstür 43 und der
Einstiegdom 47 zu erkennen. Die Ansaugöffnung 61 des
Endabschnitts 60 liegt im Bereich 23 des Kanalabschnitts
5 hinter dem Schließorgan 18.
Aus der Fig. 4 ist ersichtlich, daß innerhalb des Kanals
63 Detektoren 64, 64a, 64b angeordnet sind. Über eine
Rohrleitung 65 und darin verlegten Kabeln 62 sind die De
tektoren 64, 64a, 64b mit dem hier nicht dargestellten
Prozeßrechner 44 gekoppelt.
Werden von den Detektoren 64, 64a, 64b feste, flüssige
oder gasförmige Gefahrstoffe in dem Kanal 63 geortet, er
folgt eine entsprechende Meldung an den Prozeßrechner 44.
Der Prozeßrechner 44 leitet in Abhängigkeit von den ana
lysierten Gefahrstoffen alle notwendigen Verfahrens
schritte zur Absicherung des Kanalsystems ein und infor
miert eine übergeordnete Leitstelle. Die Absperrklappe 19
wird geschlossen und der Betrieb der Abfördereinrichtung
11 bei gleichzeitigem Schließen des Motorsicherheitsven
tils 15 eingestellt. Dadurch erfolgt eine mediendichte
Abtrennung im Kanalabschnitt 5. Das durch die Gefahr
stoffe verunreinigte Abwasser kann nun aus einem Bereich
des Kanals 63 und der Sicherheitseinheit 2 vor dem
Schließorgan 18 abgepumpt werden.
Werden explosionsfähige feuergefährliche Gefahrstoffe ge
ortet, setzt der Prozeßrechner 44 die Frischluftzuführung
36 in Gang, wodurch dem Bereich 24 vor der Abscheidewand
6 so viel Frischluft zugeführt wird, daß das hierin be
findliche Luft/Gas-Gemisch so stark verdünnt wird, daß
eine Explosion weitgehend ausgeschlossen wird. Sollte
sich unter ungünstigen Umständen doch eine Explosion er
eignen, bricht der Kompensator 25 im Kanalabschnitt 5,
wodurch sich die im Kanal 63 befindliche Flüssigkeit in
den Flutraum 31 ergießt. Bei einem bestehenden oder einem
ausgelösten Brand wird die Feuerlöschanlage 49 in Betrieb
gesetzt. Aus dem Flutraum 31 kann die verschmutzte bzw.
kontaminierte Flüssigkeit über die Entsorgungsanlage 57
abgeführt werden.
Bezugszeichenaufstellung
1 Anordnung
2 Sicherheitseinheit
3 Einlaßanschluß
3a Auslaßanschluß
4 Wandung
5 Kanalabschnitt
6 Abscheidewand
7 Klappe
8 unterer Bereich Abscheidewand
9 Sedimentfang
10 Sedimentabzug
11 Abfördereinrichtung
12 Motor
13 Auslaßöffnung
14 Sedimentförderleitung
15 Motorsicherheitsventil
16 Sedimentförderpumpe
17 hinterer Bereich Kanalabschnitt
18 Schließorgan
19 Absperrklappe
20 Schwenkachse
21 Klappensitz
22 Auslaß
23 Bereich hinter Schließorgan
24 Bereich vor Abscheidewand
25 Kompensator
26 Wandung
27 oberer Bereich Sicherheitseinheit
28 Revisionsöffnung
29 Rohrleitung
30 Meß- und Steuerleitungen
31 Flutraum
32 Betriebsraum
33 Innenflächen
34 Beschichtung
35 oberer Bereich Kanalabschnitt
36 Frischluftzuführung
37 Gebläse
38 Motor
39 Frischluftleitung
40 Längenausgleichsstück
41 Sicherheitsabsperrorgan
42 Ansaugleitung
43 Sicherheitsrüt
44 Prozeßrechner
45 Energieversorgung
46 Notstromaggregat
47 Einstiegdom
48 Entsorgungsstutzen
49 Feuerlöschanlage
50 Absperrventil
51 Feuerlöschdüse
51a Feuerlöschdüse
51b Feuerlöschdüse
52 Löschwasserleitung
53 Hebel
54 Gewicht
55 Boden
56 Sammler
57 Entsorgungsanlage
58 Entsorgungspumpe
59 Saugstutzen
60 Endabschnitt Ansaugleitung
61 Ansaugöffnung
62 Kabel
63 Kanal
64 Detektor
64a Detektor
64b Detektor
65 Rohrleitung
FR Fließrichtung
KQ Kanalquerschnitt
2 Sicherheitseinheit
3 Einlaßanschluß
3a Auslaßanschluß
4 Wandung
5 Kanalabschnitt
6 Abscheidewand
7 Klappe
8 unterer Bereich Abscheidewand
9 Sedimentfang
10 Sedimentabzug
11 Abfördereinrichtung
12 Motor
13 Auslaßöffnung
14 Sedimentförderleitung
15 Motorsicherheitsventil
16 Sedimentförderpumpe
17 hinterer Bereich Kanalabschnitt
18 Schließorgan
19 Absperrklappe
20 Schwenkachse
21 Klappensitz
22 Auslaß
23 Bereich hinter Schließorgan
24 Bereich vor Abscheidewand
25 Kompensator
26 Wandung
27 oberer Bereich Sicherheitseinheit
28 Revisionsöffnung
29 Rohrleitung
30 Meß- und Steuerleitungen
31 Flutraum
32 Betriebsraum
33 Innenflächen
34 Beschichtung
35 oberer Bereich Kanalabschnitt
36 Frischluftzuführung
37 Gebläse
38 Motor
39 Frischluftleitung
40 Längenausgleichsstück
41 Sicherheitsabsperrorgan
42 Ansaugleitung
43 Sicherheitsrüt
44 Prozeßrechner
45 Energieversorgung
46 Notstromaggregat
47 Einstiegdom
48 Entsorgungsstutzen
49 Feuerlöschanlage
50 Absperrventil
51 Feuerlöschdüse
51a Feuerlöschdüse
51b Feuerlöschdüse
52 Löschwasserleitung
53 Hebel
54 Gewicht
55 Boden
56 Sammler
57 Entsorgungsanlage
58 Entsorgungspumpe
59 Saugstutzen
60 Endabschnitt Ansaugleitung
61 Ansaugöffnung
62 Kabel
63 Kanal
64 Detektor
64a Detektor
64b Detektor
65 Rohrleitung
FR Fließrichtung
KQ Kanalquerschnitt
Claims (15)
1. Anordnung zum Absperren eines ein Fluid führenden Ka
nals (63) mit mindestens einem den Kanalquerschnitt (KQ)
verändernden Schließorgan (18), gekennzeich
net durch eine in den Kanal (63) eingliederbare
gehäuseartige Sicherheitseinheit (2) mit einem Ein- und
Auslaßanschlüsse (3, 3a) aufweisenden integrierten Ka
nalabschnitt (5), welcher mit einer sich quer zur Fließ
richtung (FR) des Fluids erstreckenden Abscheidewand (6)
versehen ist, die mit ihrem unteren Bereich (8) in einen
wannenartig ausgebildeten Sedimentfang (9) mit Sediment
abzug (10) hineinragt, wobei in Fließrichtung (FR) ein
Kompensator (25) und eine Frischluftzuführung (36) zwi
schen dem Einlaßanschluß (3) des Kanalabschnitts (5) und
der Abscheidewand (6) in die Wandung (26) des Kanalab
schnitts (5) integriert sind, das Schließorgan (18) zwi
schen der Abscheidewand (6) und dem Auslaßanschluß (3a)
des Kanalabschnitts (5) angeordnet ist, in den Kanal (63)
in Fließrichtung (FR) vor der Sicherheitseinheit (2) mit
einem Prozeßrechner (44) gekoppelte Detektoren (64, 64a,
64b) für flüssige, gasförmige und feste Gefahrenstoffe
angeordnet sind und die Sicherheitseinheit (2) über eine
Feuerlöschanlage (49) verfügt.
2. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinheit
(2) eine Wandung (4) aus einem hochfesten Material, ins
besondere Stahlbeton, aufweist.
3. Anordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinheit
(2) einen explosionssicheren Flutraum (31) und einen Be
triebsraum (32) aufweist, die über eine Sicherheitstür
(43) miteinander verbunden sind.
4. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flut
raum (31) über eine Revisionsöffnung (28) begehbar ist.
5. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die In
nenflächen (33) des Flutraums (31) mit einer säure- und
laugenbeständigen, abdichtenden Beschichtung (34) verse
hen sind.
6. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Si
cherheitseinheit (2) einen Einstiegdom (47) für die Bege
hung, die Zuleitung und Ableitung von Rohrleitungen und
die Energieversorgung aufweist.
7. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schließorgan (18)
mit einer Absperrklappe (19) versehen ist.
8. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sedimentabzug (10)
über eine Abfördereinrichtung (11) und eine Sedimentför
derleitung (14) mit einer Sedimentförderpumpe (16) zusam
menwirkt.
9. Anordnung nach Patentanspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Sedimentförder
leitung (14) ein Motorsicherheitsventil (15) integriert
ist.
10. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus dem Flutraum
(31) aktivierbare Feuerlöschanlage (49) mindestens eine
Löschwasserleitung (52) mit einem Absperrventil (50) und
Feuerlöschdüsen (51, 51a, 51b) aufweist.
11. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frischluftzuführung
(36) über ein Gebläse (37), eine Frischluftleitung (39)
mit einem Längenausgleichsstück (40) sowie ein Sicher
heitsabsperrorgan (41) verfügt.
12. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Si
cherheitseinheit (2) eine Entsorgungsanlage (57) mit
einer Entsorgungspumpe (58) sowie einem Saugstutzen (59)
und einem Entsorgungsstutzen (48) aufweist.
13. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Boden
(55) des Flutraums (31) geneigt ausgebildet ist.
14. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Detektoren (64, 64a,
64b) mit dem Prozeßrechner (44) logisch verknüpft sind.
15. Anordnung nach einem der Patentansprüche 1 oder 14
dadurch gekennzeichnet, daß die Ener
gieversorgung des Prozeßrechners (44) über mindestens ein
Notstromaggregat (46) verfügt.
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