DE7818307U1 - Vorrichtung zum reingigen von mit sink- und schwimmstoffen verunreinigtem abwasser - Google Patents

Description

Beschreibung

Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Reinigen von Abwasser, das mit Sink- und Schwimmstoffen verunreinigt ist. Besonders in Schlachthöfen., Großküchen und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben fallen Abwasser an, die neben feinen Sinkstoffen, wie z.B. Sand, auch grobe, mitunter sogar sperrige Stoffe, wie z.B. Gemüseblätter, Fruchtschalen, Haut und Knochen und dgl. enthalten. Auch tierische und pflanzliche Fette, teils in flüssiger, teils in fester Form, werden mit fortgeschwemmt und müssen aus dem Abwasser beseitigt werden.

Es ist üblich, derartige Abwasser durch zwei in Durchflußrichtung hintereinandergeschaltete Beruhigungskammern zu leiten, von denen die erste der Sinkstoffabscheidung und die zv/eite der Schwimmstoff abscheidung dient. Beide Kammern sind durch ein Überfallwehr miteinander verbunden, dem eine zum Boden der zweiten Beruhigungskammer gerichtete Leitwand nachgeschaltet ist. Bei großen Anlagen, in denen große Mengen von Sink- und Schwimmstoffen anfallen, hat man schon kontinuierliche Austragvorrichtungen verwendet. Diese haben in der Kammer für die Sinkstoffabscheidung beispielsweise die Form einer in einer Bodenrinne laufenden Austragsschnecke und in der Kammer für die Schwimmstoffabseheidung die Form eines mit Mitnehmerleisten versehenen Bandräumers. Der Bandräumer schiebt die Schwimmstoffe über eine Rampe in eine Austragrinne.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß insbesondere grobe Sink- und Schwimmstoffe die Abscheidung in den beiden Kammern erheblich beeinträchtigen. Es liegt nahe, diese Beeinträchtigung dadurch zu vermeiden oder zumindest erheblich zu verringern, daß man die beiden Kammern vergrößert. Eine solche Vergrößerung

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bedeutet jedoch einen zusätzlichen Investitionsaufwand und Raumbedarf] darüber hinaus ist die Anlage dann für Spitzenbelastung ausgelegt, so daß sie in Zeiten geringeren Anfalls stark überdimensioniert und folglich zu gering ausgelastet ist.

Die Lösung der Aufgabe, diese Beeintrachtigx'.ng zu vermeiden, besteht gemäß der Neuerung darin, daß im Einlauf zur ersten Beruhigungskammer eine Vorabseheidevorrichtung für Grobstoffe angeordnet ist. Diese Vorabseheidevorrichtung ist vorzugsweise als kontinuierlich umlaufende Siebvorrichtung ausgebildet. Das sich auf deren oberem Trumm abscheidende Grobgut wird oberhalb des in der Beruhigungskammer vorhandenen Flüssigkeitsspiegels seitlich aus der Kammer hinausgefördert und in einen dort bereitstehenden Behälter geworfen.

Ordnet man die Siebvorrichtung so weit über dem Flüssigkeitsspiegel an, daß auch das rücklaufende Trumm des Siebbandes noch darüber liegt, dann wird dieses rücklaufende Trumm durch den durch das obere Trumm hindurchtretenden Strom des Abwassers gereinigt. Abstreifer, Bürsten oder sonstige Reinigungsvorrichtungen erübrigen sich dadurch.

Ein Problem einer solchen Reinigungsvorrichtung besteht darin, die Sinkstoffe aus der ersten Beruhigungskammer ohne Flüssigkeitsverlust herauszufordern. Gemäß der Neuerung wird dieses Problem dadurch gelöst, daß die abfördernde Seite der Bodenaustragvorrichtung mit einer Speicherkammer verbunden ist, die die abgeförderte Sinkstoffsuspension aufnimmt. Der obere Bereich dieser Speicherkammer ist über eine Rücklaufleitung mit der Beruhigungskammer verbunden, wobei diese Rücklaufleitung über dem Flüssigkeitsspiegel in die Beruhigungskammer mündet. Diese Speicherkammer ist zunächst mit klarem Wasser oder Abwasser gefüllt, das durch den zugeförderten Sinkstoffschlamm nach und nach in die Beruhigungskammer gedrängt wird. Da außerdem der Sinkstoffschlamm eine geraume Zeit in der Speicherkammer gehalten wird, tritt dort eine Eindickung ein, wobei das abgetrennte V/asser ebenfalls wieder

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in die Beruhigungskammer zurückgelangt. Es ist von Vorteil, wenn die Speicherkammer von der Beruhigungskammer abtrennbar ausgebildet und mit Absperrorganen versehen ist, so daß sie zur Entleerung an einen entfernten Ort gebracht werden kann.

Eine Ausführungsform der Neuerung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar in Pig. I im vertikalen Längsschnitt und in Pig. 2 in einem Querschnitt gemäß der Schnittlinie II - II gemäß Fig. 1 . In die erste Beruhigungskammer 1, deren Boden trichterförmig zu einer Bodenrinne 2 hin abfällt, mündet stirnseitig eine ZulaufÖffnung 3 für das zu reinigende Abwasser. An diese ist ein Einlaufkasten 4 angeschlossen, über dessen nach unten gerichtete Öffnung die als horizontales Siebband 5 ausgebildete Grobstoffabscheidevorrichtung beaufschlagt. Das abförderseitige Ende dieser Siebvorrichtung ragt durch eine Öffnung 6 in der Seitenwand der ersten Beruhigungskammer nach außen und bildet dort einen Abwurf für das abgeschiedene Grobgut.

Über eine Überfallwand 7, die den Flüssigkeitsspiegel 8 in der ersten Beruhigungskammer aufrechterhält, ist diese mit der zweiten Beruhigungskammer 9 verbunden. Die in Abscheidekammern für Schwimmstoffe übliche Leitwand Io geht oben in eine Austragrinne 11 für die von einem umlaufenden Räumer 12 über eine ansteigende Rampe I3 hochgeförderten Schwimmstoffe über. Ablaufseitig ist die zweite Beruhigungskammer 9 durch eine weitere Leitwand 14 gegen den Ablauf I5 des gereinigten Wassers abgetrennt. In der Bodenrinne 2 der ersten Beruhigungskammer läuft eine von einem außenliegenden Motor 16 angetriebene Förderschnecke I7 um. Druckseitig ragt diese Förderschnecke 17 in einen Rohrstutzen 18, dessen Verlängerung I9 mit einer Speicherkammer 2o für den Sinkschlamm verbunden ist. Im oberen Bereich ist diese Speicherkammer über eine Rücklaufleitung 21 mit der Beruhigungskammer verbunden. Beide Rohrleitungen 19, 21 sind mit Absperrschiebern 22, 25, 24 und mit Rohrkupplungen 25, 26 versehen. Bei geschlossenen Schiebern kann somit der Speicherbehälter 2o abgenommen und

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an einer entfernt liegenden Stelle entleert werden.

Im Betrieb befindet sich im Speicherbehälter bei geöffneten Schiebern zunächst nur Abwasser, und zwar bis zu einer Füllhöhe, die derjenigen in der Beruhigungskammer entspricht. Im Betrieb werden die Sinkstoffe aus der Rinne 2 in den Speicherbehälter 2o gefördert und füllen diesen von unten her mehr und mehr. Das Abwasser wird dabei über die Rücklaufleitung 21 in die Beruhigungskammer gedrängt.

Der besondere Vorzug dieser Einrichtung ist darin zu sehen, daß sie kontinuierlich betrieben werden kann; alle abgeschiedenen Stoffe werden alsbald ausgetragen, wobei ihr Viasseranteil relativ gering ist. Die Beruhigungskammern brauchen daher nur einen sehr kleinen Teil ihres Volumens für die vorübergehende Speicherung der abgeschiedenen Stoffe zur Verfügung zu stellen.

Aarbergen, den 5. Juni I978
Pat. BK/Bef

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Claims (5)

It I · · · · G 923 passavant - werke hütte 6209 Aarbergen 7 Vorrichtung zum Reinigen von mit Sink- und Schwimmstoffen verunreinigtem Abwasser Schutzansprüche

1. Vorrichtung zum Reinigen von mit Sink- und Schwimmstoffen verunreinigtem Abwasser, insbesondere von in Schlachthöfen, Großküchen und Lebensmittelverarbeitungsbetrieben anfallenden Abwässern, mit einem swei in Durchflußrichtung hintereinandergeschaltete Beruhigungskammern aufweisenden Gehäuse, von denen die erste, der Sinkstoffabscheidung dienende Beruhigungskammer mit einer Bodenaustragvorrichtung und die zweite, der Schwimmstoffabscheidung dienende Beruhigungskammer mit einem die Schwimmstoffe in eine Austragrinne schiebenden Räumer versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlauf ( 3 ) zur ersten Beruhigungskammer (i ) eine Vorabscheidevorrichtung ( 5" ) für Grobstoffe angeordnet ist.

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2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorabscheidevorrichtung als kontinuierlich umlaufende Siebvorrichtung ( 5 ) ausgebildet ist.

j5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der rücklaufende Abschnitt der Bahn der Siebvorrichtung in dem durch den beaufschlagten Abschnitt hindurchtretenden Strom des Abwassers und noch über dem in der ersten Beruhigungskammer aufrechterhaltenen Flüssigkeitsspiegel liegt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder ~$, dadurch gekennzeichnet,daß die abfördernde Seite der Bodenaustragvorrichtung ( 17 ) mit einer die abgeförderte Sinkstoffsuspension aufnehmenden Speicherkammer (20) verbunden ist, aus deren oberem Bereich eine in der Beruhigungskammer ( Ί ) über deren Flüssigkeitsspiegel mündende Rücklauf leitung (21) weggeführt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufleitung (21 ) absperrbar ist.

Aarbergen, den 5. Juni I978
Pat. BK/Bef

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