DE4131891A1 - Sperrvorrichtung fuer tueren eines kraftfahrzeugs - Google Patents
Sperrvorrichtung fuer tueren eines kraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Sperrvorrichtung nach dem Ober
begriff der unabhängigen Ansprüche. Aus der DE 31 50 620 A1 ist ein
elektromotorisch angetriebener Türverschluß für eine Kraftfahrzeug
tür bekannt, bei dem eine Drehfalle über einen Kurbeltrieb und eine
Kniehebelanordnung in ihre schließstellung gebracht wird. Eine auf
diese Art verriegelte Tür läßt sich ohne motorischen Antrieb auch
von der Fahrzeuginnenseite her nicht mehr öffnen. Im übrigen werden
bei der bekannten Konstruktion für eine begrenzte Anzahl von Funk
tionen relativ viele Einzelbauteile benötigt.
Die erfindungsgemäße Sperrvorrichtung mit den kennzeichnenden Merk
male der unabhängigen Ansprüche hat demgegenüber den Vorteil, daß
die einzelnen Türschlösser in ihrer Bauweise erheblich vereinfacht
sind und trotzdem alle im Normalbetrieb und im Notfall erforder
lichen Öffnungs- und Schließfunktionen aufweisen. Die Sperrvorrich
tungen sind so angelegt, daß das Fahrzeug auch bei Ausfall einer
elektrischen Komponente unter Verzicht auf die zentralverriege
lungsfunktion wie gewohnt auf mechanische Weise geöffnet und ver
riegelt werden kann. Zur kompakten Bauweise der Sperrvorrichtung
trägt auch bei, daß der jedem Türschluß zugeordnete Motor äußerst
klein ausgebildet sein kann, da er nur sehr geringe Kräfte aufzu
bringen hat.
Die Ausbildung nach dem unabhängigen Anspruch 1 hat insbesondere den
Vorteil, daß sich das Schloß leicht in beliebiger Weise entweder nur
von innen, nur von außen, weder von innen oder von außen oder von
innen und außen öffnen läßt. Damit lassen sich auf einfache Weise
die Betriebsstellungen entsperrt, zentralverriegelt, diebstahlge
schützt und kindergesichert realisieren. Die dem ersten unabhängigen
Anspruch folgenden abhängigen Ansprüche sind vorteilhafte Ausbildun
gen und Verbesserungen der Sperrvorrichtung. Vorteilhaft ist ins
besondere ein den beiden unabhängig voneinander verschwenkbaren Ent
sperrhebeln zugeordnetes Steuerglied, das paarweise sperrende und
nicht sperrende Steuersegmente aufweist.
Besonders vorteilhaft ist auch die Ausbildung nach dem zweiten un
abhängigen Anspruch, nach dem das Steuerglied lediglich als Signal
geber ausgebildet ist, das von dem Motor lastfrei nur verdreht wird,
ohne weitere Hebel zu betätigen. Auf das Steuerglied wirken auch
keine Federkräfte, die etwa wie beim Stand der Technik überwunden
werden müßten. Weil das Steuerglied in jeder Betriebsstellung bis
auf reine Signalfunktionen lastfrei ist, reichen bereits sehr schwa
che, klein bauende Motoren aus. Vorzugsweise ist der Motor kurz
schlußfest ausgebildet, damit bei unzweckmäßiger Betätigung der Tür
griffe keine Schäden auftreten. Der Motor ist vorteilhafterweise an
einem Schwenkrahmen befestigt, in dem auch das Steuerglied gelagert
ist. Mittels einer Einrichtung zur Lageerkennung des Steuerglieds,
zum Beispiel Hallsensoren, kann von einer Steuerelektronik die je
weilige Stellung des Steuerglieds ermittelt werden und der Motor in
die gewünschte Steuerstellung gebracht werden.
Die Ausbildung nach dem dritten unabhängigen Anspruch hat neben den
genannten Vorteilen den speziellen Vorzug, daß zumindest eine Tür
des Fahrzeugs auch bei völligem Stromausfall, bei Ausfall des Tür
schloßmotors oder bei Versagen der elektronischen Steuerung mit dem
Schlüssel geöffnet werden kann. Dies wird in vorteilhafter Weise da
durch erreicht, daß ohne Betätigung des Steuergliedes der das
Steuerglied haltende Schwenkrahmen wegschwenkbar ist, so daß die
Entsperrhebel ohne Widerstand beweglich sind.
Weiter vorteilhaft ist die Anbringung eines über einen vorzugsweise
verdeckt angeordneten Hebel oder Zugknopf manuell betätigbaren Not
riegels an allen Türen. Mittels dieses Notriegels lassen sich die
Außentürgriffe unabhängig von der motorischen Betätigung sperren, so
daß das Fahrzeug bei Strom- oder Motorausfall jederzeit verriegelbar
ist. Dies ist der Benutzer von der herkömmlichen mechanischen Sper
rung der Türen bei Fahrzeugen ohne Zentralverriegelung gewohnt. Der
Notriegel läßt sich ohne Schlüssel nur von der Fahrzeuginnenseite
her entriegeln - entweder durch Ziehen des Innentürgriffs oder aber
mittels des verdeckt angeordneten Hebels oder Zugknopfes. Ein wei
terer entscheidender Vorteil ist darin zu sehen, daß der mit dem von
außen zugänglichen Schließzylinder mechanisch betätigbare Türschloß
riegel beim Freigeben des Steuerglieds gleichzeitig auch den Notrie
gel entsperrt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Fig.
1 zeigt eine Frontansicht eines Türschlosses für eine Vordertür,
Fig. 2 zeigt die dazugehörige Seitenansicht. Fig. 3 zeigt einen
Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 1. Die Fig. 4 bis 10 zeigen
verschiedene Betriebsstellungen der Vordertür: Die Fig. 4 und 5
zeigen die Betriebsstellung unversperrt, die Fig. 6 und 7 die
Stellung zentralverriegelt und die Fig. 8 und 9 die Stellung
diebstahlgeschützt jeweils paarweise gemäß Schnitt A-A bzw. B-B in
Fig. 2. Fig. 10 zeigt die Betriebsstellung diebstahlgeschützt und
notentriegelt. Die Fig. 11 und 12 zeigen eine Fondtür in der Be
triebsstellung kindergesichert.
Zu der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung gehören jeder Tür des
Kraftfahrzeugs zugeordnete Türschlösser 10, von denen vorzugsweise
die Schlösser an den in der Zeichnung nur ausschnittweise angedeute
ten Vordertüren 11 mit von außen zugänglichen Schließzylindern 12
versehen sind. Im übrigen können auch die Kofferraumhaube und die
Tankklappe mit entsprechenden Schlössern versehen sein.
Jedes einzelne Türschloß 10 weist eine Tragplatte 14 auf, an welcher
die weiteren zum Schloß gehörenden Teile angeordnet sind. Die Trag
platte 14 ist vorzugsweise seitlich umgebogen und mit einem nicht
gezeigten Deckel verschlossen. Zu jedem Türschloß gehört ein im ka
rosseriefesten Türholm angeordneter Schließzapfen 16, der beim
Schließen der Tür 11 in eine schlitzförmige Aussparung 17 der Trag
platte 14 einführbar ist. Am Ende der Aussparung 17 ist ein Gummi
puffer 18 angeordnet, an den ein mit dem Schließzapfen 16 zusammen
wirkendes Sperrelement anliegt. Das Sperrelement ist als gabelförmi
ge, um eine Achse 19 drehbare Drehfalle 20 ausgebildet. Mit den
Schenkeln 21 der Drehfalle ist ein um eine Achse 22 drehbares
Blockierelement 23 verrastbar: in Fig. 1 ist die bekannte erste
Schließstufe und in Fig. 6 die zweite Schließstufe gezeigt. Die
Schließstufen sind z. B. in der DE 40 15 522 A1 beschrieben. Das
Blockierelement 23 wird durch eine Rückholfeder 24 in seine ver
rastende Stellung gedrängt, sodaß eine Schließklinke 25 den jeweili
gen Schenkel 21 hintergreift. Das Blockierelement 23 weicht jedoch
beim Schließen der Tür zurück, sobald der Schenkel 21 von der Aus
sparung 17 her die Schließklinke 25 streift.
Das Blockierelement 23 weist an seiner bezüglich der Achse 22 der
Schließklinke 25 gegenüberliegenden Seite einen Arm 26 auf, der in
Richtung der Achse 22 abgewinkelt und verlängert ist.
Ebenfalls um die Achse 22 drehbar sind zwei annähernd deckungsgleich
ausgebildete Entsperrhebel 27 und 28 nebeneinander angeordnet. Die
Entsperrhebel 27, 28 weisen jeweils Fortsätze 29 auf, die an dem Arm
26 anliegen. In seiner in Fig. 1 dargestellten Ruhelage wird der
Entsperrhebel 27 bzw. 28 von einer Zugfeder 30 in Anlage an einen
Anschlag 31 gehalten. Die Entsperrhebel 27, 28 weisen jeweils einen
Betätigungsarm 32 auf, an dessen Ende ein seitwärts abstehender Bol
zen 33 zum Angreifen eines Außentürgriffs 34 angebracht ist. Der
Entsperrhebel 28 trägt anstelle eines Bolzens 33 eine Öse 35, in die
ein Seilzug zum Innentürgriff 36 eingehängt ist (siehe auch Fig.
5). Der Entsperrhebel 27 hat nahe dem Bolzen 33 eine Nase 37, in die
ein Notriegel 38 einklinkbar ist. Der Entsperrhebel 27 für die Be
tätigung von innen hat an gleicher Stelle eine Schräge 39, die mit
dem Notriegel 38 nicht verrastbar ist.
Zum Öffnen der Türen ist jeweils mindestens einer der Entsperrhebel
27, 28 vom Anschlag 31 weg auszulenken, um das Blockierglied 23 aus
zuklinken. Das Auslenken der Entsperrhebel 27, 28 wird in den ver
riegelten Betriebsstellungen verhindert: Dazu tragen die Entsperr
hebel 27, 28 beide etwa in der Mitte ihrer Betätigungsarme 32 von
dem Anschlag 31 wegzeigende Vorsprünge 41. Die Vorsprünge sind auf
eine Welle 43 eines Steuerglieds 44 hingerichtet, welches drehbar in
einem Schwenkrahmen 45 gehalten ist. Das Steuerglied 44 wird gebil
det von zwei parallel zueinander angeordneten Steuerscheiben 47 und
48. Die Steuerscheiben sind fest mit der Welle 43 verbunden und wei
sen mehrere Steuersegmente, vorzugsweise vier viertelkreisförmige
segmente auf. In Fig. 1 sind jeweils zwei massive Steuersegmente 49
und zwei ausgesparte Steuersegmente 50 gegenüberliegend angeordnet.
Es können pro Steuerscheibe 47, 48 aber auch mehr oder weniger als
vier Steuersegmente ausgebildet sein.
In den Fig. 4 und 5 sind die Steuersegmentsgrenzen durch Zahlen
verdeutlicht. Die Steuerscheibe 47 ist zwischen 1 und 2 massiv, zwi
schen 2 und 3 ausgespart, zwischen 3 und 4 wiederum massiv und zwi
schen 4 und 1 ebenfalls ausgespart. Die Steuerscheibe 48 in Fig. 5
ist dagegen nur in dem Steuersegment zwischen 3 und 4 massiv und in
den übrigen drei Segmenten ausgespart. Die Numerierung der Segments
grenzen ist so gewählt, daß jeweils Steuersegmente mit gleichbe
zeichneten Segmentsgrenzen gegenüber den Vorsprüngen 41 der Ent
sperrhebel zu liegen kommen, wobei die Steuerscheibe 47 dem Hebel 27
und die Steuerscheibe 48 immer dem Hebel 28 zugeordnet ist.
Der Schwenkrahmen 45 ist in der Achse 22 drehbar gelagert und wird
von einer schwachen Feder 51 mit seinem oberen Ende an einem An
schlag 52 gehalten. Die Feder 51 ist - wie die Feder 24 - als Spi
ralfeder auf der Achse 22 angeordnet. Außerdem wird der Schwenkrah
men von einem Türschloßriegel 53 gegenüber der Tragplatte 14 fest
und undrehbar fixiert. Der Türschloßriegel 53 ist mit dem Schließzy
linder 12 verbunden und zwar in der Weise, daß er sich ab einem ge
wissen Mindestdrehwinkel mit dem Schlüssel 54 mitdreht. In Fig. 2
ist durchgezogen die Normalstellung des Türschloßriegels 53 gezeigt,
in der er an dem Schwenkrahmen 45 anliegt und gestrichelt die not
entriegelte Stellung. Der Türschloßriegel 53 reicht dabei bis zu dem
Notriegel 38 hinauf und wirkt gegen eine Anlauffläche 55 des Notrie
gels. In der z. B. in der Fig. 6 gezeigten Stellung des Notriegels
38 ist dessen Rastnase 56 außer Eingriff mit der Nase 37 des Ent
sperrhebels 27. An dem Notriegel 38 ist im Bereich der Rastnase 56
über eine Stange oder einen Seilzug ein Zugknopf 57 oder ein son
stiges Betätigungsglied angeordnet, der an der Innenseite der Fahr
zeugtür 11 vorzugsweise verdeckt angeordnet ist und mit dem sich der
Notriegel 38 manuell in seine beiden Stellungen bringen läßt.
An dem Schwenkrahmen 45 ist ein kleiner elektrischer Motor 60 mit
seinem Gehäuse befestigt. Die Abtriebswelle des Motors 60 ist zur
Drehzahluntersetzung vorzugsweise mit einer Schnecke ausgestattet,
in die ein gleichachsig zu dem Steuerglied 44 gelagertes Schnecken
rad eingreift. Jedenfalls besteht eine drehschlüssige Verbindung
zwischen der Motorwelle und dem Steuerglied 44. An geeigneter Stelle
vorzugsweise zwischen dem Schwenkrahmen 45 und dem Steuerglied 44
ist eine Einrichtung zur Lageerkennung des Steuerglieds 44 ange
ordnet. Dies kann beispielsweise durch jeweils den Steuersegmenten
49, 50 zugeordnete Hallsensoren oder Mikroschalter geschehen.
In dem Schließzylinder 12 sind elektrische Kontakte angeordnet, die
schon bei einem geringem Verdrehwinkel des Schlüssels 54 von bei
spielsweise 20° aktiviert werden und einen Impuls an eine nicht ge
zeigte Steuerelektronik abgeben. Damit wird vorzugsweise die Stel
lung "diebstahlgeschützt" an- oder abgewählt, die anderen Betriebs
stellungen werden vorteilhaft über Schalter am Armaturenbrett an
gewählt. Über die Steuerelektronik wird das Steuerglied 44 durch den
Motor 60 jeweils auf dem kürzesten Weg in die gewünschte Stellung
gebracht. Die im einzelnen nicht gezeigten Kontakte in dem Schließ
zylinder 12 sind so angeordnet, daß sie aktivierbar sind, bevor der
Türschloßriegel 53 mechanisch in Bewegung gesetzt wird. Dies kann
dadurch geschehen, daß der Türschloßriegel mit einem gewissen Dreh
spiel von beispielsweise 45° an dem Schließzylinder 12 befestigt ist.
In den Fig. 4ff sind verschiedene Betriebsstellungen des Schlos
ses 10 gezeigt. Die Fig. 4 und 5 zeigen eine unversperrte, be
reits geöffnete Fahrzeugtür. In Fig. 4 zeigt der Vorsprung 41 des
Entsperrhebels 27 auf ein ausgespartes Steuersegment 50 der Steuer
scheibe 47. Somit kann der Entsperrhebel durch Ziehen an dem Außen
türgriff 34 auf das Steuerglied 44 hin bewegt werden. Dabei drückt
der Fortsatz 29 gegen den Arm 26 des Blockierelements 23, so daß
dessen Schließklinke 25 den Schenkel 21 der Drehfalle 20 freigibt.
In der Figur ist die Drehfalle 20 bereits in der Stellung gezeigt,
in der die Tür geöffnet ist.
Unabhängig von der Betätigung des Außentürgriffs 34 kann die Tür
auch durch Ziehen an dem Innentürgriff 36 geöffent werden. Dieser
wirkt auf den Entsperrhebel 28, dessen Vorsprung 41 seinerseits auf
ein ausgespartes Steuersegment 50 trifft. Das Blockierelement 23
wird auf dieselbe vorbeschriebene Weise entsperrt, so daß die Dreh
falle 20 frei wird.
In den Fig. 6 und 7 ist das Schloß 10 in seiner zentralverriegel
ten Stellung gezeigt. Die Steuerscheiben 47, 48 zeigen jeweils mit
ihrem zwischen 1 und 2 gelegenen Steuersegment zu den Vorsprüngen 41
der Entsperrhebel 27, 28 hin. Im Fall der Steuerscheibe 47 ist dies
ein massives Steuersegment 49, das dem Vorsprung 41 in der Weise
gegenübersteht, daß der Entsperrhebel 27 nicht so weit nach rechts
geschwenkt werden kann, daß das Blockierelement 23 die Drehfalle 20
freigibt. Die Tür kann also von außen nicht geöffnet werden. Aus
Fig. 7 ist ersichtlich, daß der Entsperrhebel 28 ungehindert auf
das Steuerglied 44 hin bewegt werden kann. Ein Öffnen der Tür von
innen ist also durch Ziehen am Innentürgriff möglich.
In den Fig. 8 und 9 ist das Schloß 10 in der diebstahlgeschützten
Stellung gezeigt, wobei sich die Drehfalle 20 nur in der ersten
Schließstufe befindet, in der die Diebstahlsicherung auch schon
wirksam ist. Hier weisen jeweils die massiven Steuersegmente 49
zwischen 3 und 4 zu den Vorsprüngen 41 hin. Die Tür kann also ohne
Schlüssel 54 weder von innen noch von außen geöffnet werden.
In Fig. 10 ist die Tür diebstahlgeschützt jedoch notentriegelt.
Durch Drehen des Schließzylinders 12 mit dem Schlüssel 54 um vor
zugsweise ca. 90° wurde der Türschloßriegel 53 nach oben geschwenkt,
so daß der Schwenkrahmen 45 von den Entsperrhebeln 27, 28 weg aus
lenkbar ist. In der Zeichnung sind die Positionen der Bauteile bei
in Pfeilrichtung gezogenem Außenhandgriff 34 dargestellt. Da das
Steuerglied 44 durch den Motor 60 nicht verdreht wurde, weist der
Vorsprung 41 weiterhin auf ein massives Steuersegment 49 hin. Da je
doch das gesamte Steuerglied 44 mit samt dem Schwenkrahmen 45 zur
Seite weicht, kann die Tür wie üblich durch Ziehen am Außentürgriff
geöffnet werden. Es muß lediglich noch zusätzlich die geringe Kraft
der Feder 51 überwunden werden.
Um zu verhindern, daß der Fahrer sich bei nicht funktionstüchtigen
Motoren 60 im Fahrzeug versehentlich einschließt, kann der Schlüssel
54 nach dem Wegschwenken des Türschloßriegels 53 nicht ohne weiteres
zurückgedreht werden, sondern kann nur in einer um ca. 90° gedrehten
Stellung abgezogen werden. Damit verbleibt der Türschloßriegel 53 in
seiner weggeschwenkten Stellung, sodaß der Schwenkrahmen 45 sowohl
bei Betätigen des Außentürgriffs als auch bei Betätigen des Innen
türgriffs auslenkbar bleibt. Andernfalls wäre ein Öffnen der Tür von
innen nicht möglich.
Um dies zu erreichen, rastet nach etwa einer Viertelumdrehung des
Schlüssels 54 ein in der Zeichnung nicht gezeigtes federndes Rast
element in den Schließzylinder 12 ein, das ein Weiter- oder Zurück
drehen verhindert. Das Rastelement kann jedoch durch einen bewußten
Handgriff, z. B. der Betätigung eines am Schließzylinder angebrachten
Stiftes oder Eindrücken eines verdeckt oder versenkt angeordneten
Ausdrückers z. B. mit dem Ende des Schlüssels 54, wieder aus dem
Schließzylinder 12 ausgerastet werden, um das Fahrzeug beim Ver
lassen verriegeln zu können.
Bei den Fondtüren (siehe Fig. 11 und 12) unterscheiden sich die
Schlösser 10′ durch eine andere Ausbildung der Steuerscheibe 48′ für
das Öffnen der Tür von innen und dadurch, daß ein Schließzylinder
entfällt. Außerdem ist das Steuerglied 44′ hier fest mit der Trag
platte 14 verbunden und nicht verschwenkbar.
Fig. 11 zeigt den Hebelmechanismus zum Außentürgriff 34. Gezeigt
ist die Betriebsstellung kindergesichert, in der das ausgesparte
Steuersegment 50 zwischen 2 und 3 gegenüber dem Vorsprung 41 liegt.
Die Tür kann also von außen wie üblich geöffnet werden. Die dem
Innentürgriff bzw. dem Entsperrhebel 28 zugeordnete Steuerscheibe
48′ ist jedoch gemäß Fig. 12 in dem Steuersegment zwischen 2 und 3
massiv ausgebildet. Somit kann der Entsperrhebel 28 nicht in
Öffnungsrichtung verschwenkt werden. Die Tür läßt sich also von
innen nicht öffnen.
Somit ergeben sich - bei allen Fahrzeugtüren gleich - folgende
Funktionen für die verschiedenen Steuersegmente der Steuerscheiben
47, 48 bzw. 48′:
Befindet sich das Steuersegment zwischen 4 und 1 gegenüber den Vor
sprüngen 41, so sind alle Türen unversperrt und sowohl von außen als
auch von innen zu öffnen. Die Position wird mit dem Schlüssel im
Schließzylinder 12 erreicht.
Befindet sich das Steuersegment zwischen 1 und 2 gegenüber den Vor
sprüngen 41, so ist das Fahrzeug zentral verriegelt, das heißt, alle
Türen sind von außen verriegelt und von innen zu öffnen. Diese Be
triebsstellung wird vorzugsweise an einem Schalter im Innenraum des
Fahrzeugs gewählt, um ein Öffnen der Türen durch Dritte von außen zu
unterbinden.
Befinden sich die Steuerscheiben mit den zwischen 2 und 3 gelegenen
Steuersegmenten gegenüber den Vorsprüngen 41, so sind die Vorder
türen von beiden Seiten zu öffnen und an den Fondtüren ist die
Kindersicherung aktiv, das heißt, sie lassen sich zwar von außen,
nicht aber von innen öffnen. Diese Betriebsstellung wird ebenfalls
durch einen Schalter am Armaturenbrett eingestellt.
Befinden sich schließlich die zwischen 3 und 4 gelegenen Steuer
segmente der Steuerscheiben gegenüber den Vorsprüngen 41, so sind
alle Türen gesperrt, so daß sie sich weder von außen noch von innen
ohne Schlüssel öffnen lassen. Diese Betriebsstellung, in der das
Fahrzeug diebstahlgeschützt ist, wird mit dem Schlüssel 54 von außen
eingestellt.
Für den Fall, daß das Fahrzeug bei Stromausfall oder sonstigen
Mängeln an der elektrischen Türschließanlage verriegelt werden soll,
so ist dies durch Betätigen der Zugknöpfe 57 an jeder einzelnen Tür
zu bewerkstelligen. Damit werden die Entsperrhebel 27 für die Außen
türgriffe auf eine von der Stellung des Steuerglieds 44 unabhängige
Weise in ihrer Ruhestellung blockiert und können nicht mittels des
Außentürgriffs 34 ausgelenkt werden. Die Rastnasen 56 an den Not
riegeln 38 und die Nasen 37 an den Sperrhebeln 27 sind gegeneinander
verhakt. Von innen sind diese notverriegelten Schlösser jedoch je
weils zu öffnen, da die Entsperrhebel 28 für die Innenbetätigung
keine Nasen, sondern Schrägen 39 aufweisen, die beim Ziehen an dem
Innentürgriff 36 den jeweiligen Notriegel 38 in seine Entsperr
stellung bringen.
Damit ist auch sichergestellt, daß ein vor dem Aussteigen falsch
bedienter Notriegel 38 nicht versehentlich in seiner Sperrstellung
bleibt und den Fahrzeugbenutzer beim Aufschließen seines Wagens
irritiert. Bei funktionierenden Motoren 60 ließe sich die Tür dann
nämlich nur öffnen, wenn der Schlüssel 54 weit genug gedreht wird,
um den Notriegel 38 zu entsperren. Die Schließanlage kann auch so
ausgeführt werden, daß lediglich an einer, beispielsweise der Fah
rer- oder der Beifahrertür, ein Türschloßriegel 53 angebracht ist.
Eine weitere Maßnahme ermöglicht es dem Fahrer, sich nach Betätigen
der Zentralschließanlage davon zu überzeugen, daß alle Türen
tatsächlich verriegelt sind. So können die Steuerglieder 44 jeweils
mit am Türrahmen sichtbaren Anzeigern, z. B. den üblichen heraus
stehenden Stiften verbunden sein. Der Schließvorgang kann jedoch
auch anhand der Einrichtung zur Lageerkennung der Steuerglieder von
der Steuerelektronik überwacht werden. Diese löst dann, wenn
mindestens eine der Türen nicht ordnungsgemäß verriegelt ist, einen
Alarmton, ähnlich wie bei nicht ausgeschaltetem Abblendlicht aus.
Claims (15)
1. Sperrvorrichtung für Türen und ggf. Klappen oder Hauben eines
Kraftfahrzeugs mit mindestens den Türen zugeordneten Schlössern
(10), von denen mindestens eines, vorzugsweise an der Fahrertür,
einen mit einem Schlüssel (54) von außen betätigbaren Schließzylin
der (12) aufweist, wobei die Schlösser (10) jeweils ein mit einem
Halteelement (16) zusammenwirkendes Sperrelement (20), insbesondere
Drehfalle aufweisen, das in seiner geschlossenen Stellung mittels
eines Blockierelementes (23) sperrbar und unter Betätigung eines
Entsperrhebels (27, 28) entsperrbar ist, dessen Beweglichkeit von
der Stellung eines mittels eines Motors (60) verstellbaren Steuer
gliedes (44) beeinflußbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils zwei unabhängig voneinander verschwenkbare Entsperrhebel
(27, 28) vorhanden sind, von denen einer mit dem Außentürgriff (34)
und der andere mit dem Innentürgriff (36) betätigbar ist und die mit
einem Steuerglied (44) mit vorzugsweise für jeden Entsperrhebel (27,
28) unterschiedlich ausgebildeten Steuersegmenten (49, 50) zusammen
arbeiten.
2. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerglied (44) bezüglich der Entsperrhebel (27, 28) paarweise
nebeneinanderliegende sperrende und nicht sperrende Steuersegmente
(49, 50) aufweist, die vorzugsweise zumindest teilweise
deckungsgleich sind.
3. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerglied (44) drehbar in einem im Normalbetrieb fest
stehenden Schwenkrahmen (45) gehalten ist.
4. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entsperrhebel (27, 28) um eine gemeinsame
Achse (22) drehbar sind und auf das Steuerglied (44) zuschwenkbar
sind.
5. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entsperrhebel (27, 28) am der Achse (22)
entgegengesetzten Ende Kopplungsmittel, insbesondere Zapfen (33),
oder Ösen (35) für die Türgriffe (34, 36) aufweisen.
6. Sperrvorrichtung für Türen und ggf. Klappen oder Hauben eines
Kraftfahrzeugs mit mindestens den Türen zugeordneten Schlössern
(10), von denen mindestens eines, vorzugsweise an der Fahrertür,
einen mit einem Schlüssel (54) von außen betätigbaren Schließzylin
der (12) aufweist, wobei die Schlösser (10) jeweils ein mit einem
Halteelement (16) zusammenwirkendes Sperrelement, insbesondere Dreh
falle (20) aufweisen, das in seiner geschlossenen Stellung mittels
eines Blockierelementes (23) sperrbar und unter Betätigung eines
Entsperrhebels (28, 28) entsperrbar ist, dessen Beweglichkeit von
der Stellung eines mittels eines Motors (60) verstellbaren Steuer
gliedes (44) beeinflußbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerglied (44) als Signalgeber fungiert, das von dem Motor
(60) lastfrei verdreht wird.
7. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Motor (60) mit seinem Gehäuse an dem
Schwenkrahmen (45) befestigt ist, auf dessen Abtriebswelle das
Steuerglied (44) sitzt.
8. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Motor (60) kurzschlußfest ist und daß an der
Motorwelle oder dem Steuerglied (44) eine Einrichtung zur Lageer
kennung, insbesondere Hallsensoren angeordnet ist.
9. Sperrvorrichtung für Türen und ggf. Klappen oder Hauben eines
Kraftfahrzeugs mit mindestens den Türen zugeordneten Schlössern
(10), von denen mindestens eines, vorzugsweise an der Fahrertür,
einen mit einem Schlüssel (54) von außen betätigbaren Schließzylin
der (12) aufweist, wobei die Schlösser (10) jeweils ein mit einem
Halteelement (16) zusammenwirkendes sperrelement, insbesondere Dreh
falle (20) aufweisen, das in seiner geschlossenen Stellung mittels
eines Blockierelementes (23) sperrbar und unter Betätigung eines
Entsperrhebels (27, 28) entsperrbar ist, dessen Beweglichkeit von
der Stellung eines mittels eines Motors (60) verstellbaren Steuer
gliedes (44) beeinflußbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuerglied (44) bei Ausfall des Motors (60) mindestens den
Entsperrhebel (27) für den Außentürgriff (34) nach einem Schließvor
gang mit dem Schlüssel (54) zum Verschwenken freigibt.
10. Sperrvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß der in einer Achse (22) gelagerte Schwenkrahmen
(45) mit dem Steuerglied (44) aus seiner im Normalbetrieb festen
Stellung weg von den Entsperrhebeln (27, 28) schwenkbar ist.
11. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens an einer Tür mit dem Schließzy
linder (12) ein Türschloßriegel (53) verbunden ist, der bei nicht
funktionstüchtigem Motor (60) durch den Schlüssel (54) mechanisch
wegschwenkbar ist und den Schwenkrahmen (45) freigibt.
12. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Entsperrhebel (27) für die Außentür
griffe (34) vorzugsweise an allen Türen mittels eines mechnisch be
tätigbaren Notriegels (38) in ihrer Sperrstellung fixierbar sind.
13. Sperrvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch
gekennzeichnet, daß der Notriegel (38) ohne Schlüssel nur von der
Fahrzeugtürinnenseite her beispielsweise mittels eines verdeckt
angeordneten Hebels oder Zugknopfes (57) zu entriegeln ist.
14. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Türschloßriegel (53) in seiner das
Steuerglied (44) freigebenden Stellung gleichzeitig den Notriegel
(38) aus seiner Sperrstellung heraus bewegt.
15. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Zurückdrehen des Schließzylinders (12)
nach der Freigabe des Schwenkrahmens (45) durch ein Rastelement un
terbunden wird.
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