DE4115615A1 - Transportband fuer eine vorrichtung zur uebergabe von teigigem backgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Transportband für eine Vorrichtung zur Übergabe von teigigem Backgut an eine Verarbeitungsstelle, insbesondere an einen Backofen, das über eine lose drehbare Rolle und eine Übergabe­ rolle gespannt ist, die in einem flachen, handhabba­ ren Rahmen angeordnet sind.

Vorbereitetes teigiges Backgut, das in Bäckereibe­ trieben in einem Backofen abgebacken werden soll, wird zunächst einem Gärprozeß unterzogen. Zu diesem Zweck wird das teigige Backgut auf eine handhabbare Abziehvorrichtung abgelegt, die aus einem Rahmen mit einem über zwei lose Rollen geführtes Transportband besteht. Während des Gärprozesses werden die Abzieh­ vorrichtungen mit dem auf dem Transportband liegenden teigigen Backgut in Garöfen bzw. Gärautomaten einge­ stellt, die zu einem vorbestimmten Zeitpunkt in Gang gesetzt werden. Nach Beendigung des Gärprozesses wird das Backgut zum Abbacken von der Abziehvorrichtung an den Backofen übergeben.

Bei bekannten Abziehvorrichtungen ist das Transport­ band aus einem Leinengewebe hergestellt. Es hat sich nun gezeigt, daß die aus Leinengewebe bestehenden Transportbänder infolge der während des Gärprozesses auf das Mehl einwirkenden Feuchtigkeit bzw. infolge der Kondenswasserbildung beim Kühlprozeß in einem Gärunterbrecher einer starken Schimmelbildung ausge­ setzt sind. Das Problem besteht darin, daß der sich in das Leinengewebe des Transportbands absetzende Schim­ mel nicht mehr entfernbar ist und im Laufe der Zeit eine derart häßliche graue bis grauschwarze Färbung annimmt, so daß das Transportband aus lebensmittelhy­ gienischen Gründen unbrauchbar wird und ausgetauscht werden muß.

Auch ein Auswaschen bzw. Reinigen dieser Transport­ bänder führt zu keinem befriedigenden Ergebnis, so daß schließlich doch ein Austausch derselben aus hy­ gienischen Gründen erforderlich wird. Als umständlich und zeitraubend erweist sich auch die Tatsache, daß diese Transportbänder zwecks ihrer Reinigung von der Vorrichtung abgenommen werden müssen.

Als weiterer Nachteil muß angesehen werden, daß in­ folge der langen Verweildauer des teigigen Backguts auf dem Transportband, ein Anhaften des Teiges an demselben kaum zu vermeiden ist.

Es ist auch schon versucht worden, der Schimmelbil­ dung infolge des Gärprozesses durch den Einsatz von Transportbändern aus Kunststoff entgegenzuwirken, doch hat dieses Vorhaben bisher wegen der erheblichen Hafteigenschaften der verwendeten Kunststoffmateria­ lien zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Bei der Überführung in den Backofen löst sich das Backgut sehr schwer oder gar nicht vom Transportband und wird teilweise sogar beschädigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trans­ portband der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem das Backgut ohne Rückstände von Teigresten vom Transportband abgegeben werden kann. Hinzu kommt, daß eine Behandlung des teigigen Backguts unter einwand­ freien lebensmittelhygienischen Umständen, vor allem ohne Schimmelbildung auf dem Transportband gewährlei­ stet sein soll. Dies wird erfindungsgemäß dadurch er­ reicht, daß das Transportband aus flexibler Kunst­ stoffolie mit einer strukturiert ausgebildeten Ober­ fläche besteht.

In einer bevorzugten Ausführung ist die Oberfläche gewebeartig als eine Kette-Schuß-Struktur ausgebildet.

Durch die Verwendung eines erfindungsgemäß aus ober­ flächenstrukturiertem flexiblen Kunststoff bestehen­ den Transportbandes ist das Bilden und Eindringen von Schimmel in das Transportband während des Gärvorgangs ausgeschlossen. Darüber hinaus ist das Reinigen des Transportbands in einfacher Weise möglich, indem es ohne von der Übergabevorrichtung (Abziehvorrichtung) abgenommen zu werden mittels eines Dampfstrahls in einfacher Weise gesäubert werden kann. Die Übergabe­ vorrichtung kann auch zusammen mit dem auf den Rollen sitzenden Transportband zwecks Reinigung eine Durch­ laufspülmachine durchlaufen.

Ferner wird durch die strukturierte Oberfläche des Transportbandes erreicht, daß das teigige Backgut sich wesentlich leichter vom Transportband ablöst, wenn es zur Übergabe in den Backofen die Übergaberol­ le passiert. Infolge der strukturierten Oberfläche liegt das Backgut nur auf den erhöhten Punkten oder Linien der Oberfläche des Transportbandes auf, wäh­ rend in den Vertiefungen gebildete Luftpolster eine Berührung zwischen Backgut und Transportband verhin­ dern.

Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit, die Haftung zwischen Backgut und Transportband zu verringern, kann erzielt werden, indem die zwischen den punkt- oder linienförmigen Erhöhungen der strukturierten Oberfläche des Tranportbandes gebildeten Vertiefungen mit einem Antihaftmittel, wie Mehl, Stärke, Kleie oder dergl. ausgefüllt werden.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dar­ gestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Die Zei­ chung zeigt

Fig. 1 eine Übergabevorrichtung mit einem erfindungs­ gemäßen Transportband in Ansicht,

Fig. 2 die Übergabevorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Teilansicht im Schnitt,

Fig. 3 bis Fig. 5 verschiedene Ausführungsbeispiele von Oberflächenstrukturen des Transportbandes im Schnitt und

Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ober­ flächenstruktur des Transportbandes mit einem Antihaftmittel im Schnitt.

Die in der Fig. 1 dargestellte Übergabevorrichtung 10 dient zum Überführen von teigigem Backgut an eine Verarbeitungsstelle, beispielsweise an einen Back­ ofen. Sie besteht aus einem rechteckförmigen Rahmen 11, an dessen einem Ende eine Rolle 12 lose drehbar um eine Achse 13 gelagert ist. Am gegenüberliegenden freien Ende des Rahmens 11 ist eine Übergaberolle 14 um eine Achse 15 parallel zur Rolle 12 ebenfalls lose drehbar gelagert. Um die Rollen 12 und 14 ist ein endloses Transportband 16 gespannt, das in beiden Drehrichtungen der Rollen bewegbar ist.

Am Transportband 16 ist eine Leiste 24 mit einem Griff 17 befestigt, mit dem dasselbe bewegt wird. Da­ bei dient ein Haltebügel 18 zur Handhabung der Ab­ ziehvorrichtung 10. Zur Stabilisierung des Rahmens sind Querrippen 19 mit den seitlichen Rahmenschenkeln 20 verbunden.

Um das Überführen des auf dem Transportband liegenden teigigen Backguts, wie Brot, Brötchen oder dergl., in den Backofen zu erleichtern, ist vor der Übergaberol­ le 14 eine Leitrolle 25 um eine Achse 26 im Rahmen 11 drehbar gelagert. Dabei ist die Leitrolle 25 derart angeordnet, daß ihre Mantelfläche eine gedachte, un­ ter einem Winkel von etwa 30 Grad zur Horizontalen tangential am Umfang der Übergaberolle 14 anliegende Ebene nicht überragt. Sowohl an der Übergaberolle 14 als auch an der Leitrolle 25 sind Riemenscheiben 27 bzw. 28 vorgesehen über die ein Treibriemen 29 ge­ führt ist. Auf diese Weise wird die Leitrolle 25 von der Übergaberolle 14 angetrieben, so daß das Backgut 30 reibungslos von der Übergabevorrichtung 10 auf ei­ ne Unterlage 31 im Backofen bewegt werden kann.

Die Oberfläche der Leitrolle 25 ist aus Gründen einer geringen Haftreibung mit einer Teflonschicht verse­ hen. Sie kann auch als kurzhaarige Bürste ausgebildet sein oder eine gewindeartige Struktur aufweisen.

Das bei einer bekannten Übergabevorrichtung aus Lein­ engewebe bestehende Transportband hat den Nachteil, daß sich infolge des Eindringens von Mehl, Teigparti­ keln und Feuchtigkeit in das Leinengewebe Schimmel bildet, der trotz intensiver Reinigung nicht mehr aus dem Gewebe herauszubringen ist. Das Trans­ portband 16 weist mit der Zeit mehr und mehr grau bis schwarz gefärbte Schimmelflecken auf, so daß es aus lebensmittelhyhienischen Gründen unbrauchbar wird und ausgetauscht werden muß. Dieser Prozeß wird noch da­ durch verstärkt, daß das aus Leinengewebe bestehende Transportband mit Mehl bestreut werden muß, um ein Anhaften des darauf abgelegten Backguts zu verrin­ gern.

Mit der Erfindung ist es nun gelungen das Leinengewe­ be durch einen lebensmittelechten Kunststoff zu er­ setzen, der gegenüber dem Leinengewebe zum einen eine wesentlich geringere Haftneigung aufweist und zum an­ deren in einfacher Weise mit einem Dampfstrahl oder in einer Durchlaufspülmaschine gereinigt werden kann und somit über eine lebensmittelhygienisch einwand­ freie und zeitlich lange Lebensdauer verfügt. Der für das Transportband verwendete Kunststoff kann aus der Gruppe der Polyester ausgewählt werden. Die das Back­ gut tragende Oberfläche der Transportbandes kann auch mit einer Urethanschicht beschichtet oder imprägniert sein.

Eine weitere Verminderung der Haftneigung des Back­ guts auf dem Transportband wird dadurch erreicht, daß die Oberfläche desselben gewebeartig in Art einer Kette-Schuß-Struktur ausgebildet ist, wie in der Fig. 1 angedeutet ist.

Ferner sind rasterartige Strukturen mit punktförmigen und/oder linienförmigen Erhebungen 21 bzw. 22, wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, möglich.

In der Fig. 5 weist das Transportband 16 eine raster­ förmige Anordnung von muldenförmigen Vertiefungen 23 auf, die derart gestaltet sind, daß bei auf dem Transportband 16 abgelegtem Backgut in den Vertiefun­ gen 23 Luftpolster gebildet werden, die eine Berüh­ rung des Teiges mit dem Boden jeder Vertiefung 23 verhindern.

In der Fig. 6 ist eine ähnliche Ausführungsform ge­ zeigt, bei der die Vertiefungen 32 jedoch nicht aus­ schließlich muldenförmig ausgebildet sein müssen, sondern auch seitlich offene Formen haben können, wie beispielsweise eine Gitterstruktur oder die bereits erwähnte Kette-Schuß-Struktur. In diese Vertiefungen 32 ist dann ein Antihaftmittel, wie Mehl, Stärke, Kleie, Gries oder dergl. einfüllbar, so daß auf diese Weise eine Berührung des Backguts mit dem Grund der Vertiefungen 32 und damit das Anhaften des Backguts am Transportband 16 verhindert wird.

Die Reinigung eines derartigen Transportbandes ist bei Bedarf ohne Mühe durchführbar, Wie dies oben be­ reits beschrieben worden ist.

Claims (11)

1. Transportband für eine Vorrichtung zur Übergabe von teigigem Backgut an eine Verarbeitungstelle, insbe­ sondere an einen Backofen, das über eine lose drehba­ re Rolle und eine Übergaberolle gespannt ist, die in einem flachen handhabbaren Rahmen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (16) aus einem flexiblen Kunst­ stoffband mit einer strukturiert ausgebildeten Ober­ fläche besteht.

2. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß zumindest die Ablagefläche für das teigige Backgut strukturiert ist.

3. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß seine Oberfläche gewebeartig mit einer Ket­ te-Schuß-Struktur versehen ist.

4. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß seine Oberfläche eine rasterartige Struktur, bestehend aus punktförmigen Erhöhungen (21) aufweist.

5. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß seine Oberfläche eine rasterartige Struktur, bestehend aue geradlinig oder kurvenförmig sich längserstreckenden linienförmigen Erhebungen (22) aufweist.

6. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß seine Oberfläche eine rasterförmige Anord­ nung von Vertiefungen (32) aufweist, die mit einem Antihaftmittel, wie Mehl, Stärke, Kleie, Gries oder dergl. ausfüllbar sind.

7. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß seine Oberfläche eine rasterartige Struktur, bestehend aus muldenförmigen Vertiefungen (23) auf­ weist, in denen bei Ablage des Backguts (30) Luftpol­ ster gebildet sind.

8. Transportband nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die stukturierte Oberfläche mit einer Antihaftschicht beschichtet ist.

9. Transportband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die Antihaftschicht aus einer Urethanbe­ schichtung besteht.

10. Transportband nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß es ein über die Rol­ len laufendes Endlos-Transportband ist.

11. Transportband nach einem der Vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß es beidseitig struk­ turiert ist.