DE4113120A1 - Kernspintomograph - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kernspintomographen mit
einer Sendeantenne zur Anregung der Kernspins und einer
Empfangsantenne in der Form einer Lokalspule.
Es sind Geräte zum Erzeugen von Schnittbildern eines Untersu
chungsobjektes, vorzugsweise eines menschlichen Körpers, mit
magnetischer Kernresonanz bekannt. Diese sogenannten Kernspin
tomographen enthalten einen Grundfeldmagneten, der die Kern
spins im menschlichen Körper ausrichtet, und ferner Gradien
tenspulen, die ein räumlich unterschiedliches Magnetfeld er
zeugen, sowie Hochfrequenzantennen zur Anregung der Kernspins
und zum Empfang der von den angeregten Kernspins emittierten
Signale. Beim Einsatz einer derartigen Hochfrequenzantenne,
die eine Anregungs- und eine Meßspule enthält, wird die Induk
tivität der Spule zusammen mit einer veränderbaren Kapazität
als LC-Resonanzkreis gestaltet, wobei dann die Kondensatoran
ordnung der gewünschten Frequenz entsprechend abgestimmt wird.
In einer bekannten Ausführungsform eines Kernspintomographen
mit einem im allgemeinen supraleitenden Grundfeldmagneten, der
als Solenoid gestaltet ist und dessen Grundfeld sich in Rich
tung der Zylinderachse erstreckt, kann die Anregungsspule der
Antenne beispielsweise aus Leitern bestehen, die sich parallel
zur Zylinderachse erstrecken und in einem für niederfrequente
Gradientenfelder frequenzdurchlässigen, jedoch für die hoch
frequenten Antennenfelder undurchlässigen Hüllrohr, einem so
genannten Hochfrequenzschirm aus elektrisch gut leitendem Ma
terial, angeordnet sind. Die Enden dieser Leiter sind jeweils
über wenigstens einen Resonanzkondensator mit dem Hüllrohr
verbunden. Zwischen dem Leiter und dem Hüllrohr bildet sich
ein gleichphasig schwingendes Hochfrequenzfeld aus. Das Hüll
rohr ragt über die stirnseitigen Enden der Leiter hinaus, so
daß eine Rundhohlleiterantenne mit aperiodischer Wellenaus
breitung entsteht, deren Koppelelemente die Leiter der Anre
gungsspule der Antenne sind (US-Patent 46 80 550).
Zur Abbildung kleinerer Körperpartien werden in solchen Kern
spintomographen sogenannte Oberflächenspulen oder Lokalspulen
eingesetzt. Mit diesen Lokalspulen erhält man ein gutes Si
gnal-Rausch-Verhältnis, da Rauschsignale nur aus einem ver
hältnismäßig kleinen Körperbereich empfangen werden. Diese
Oberflächenspulen bestehen im einfachsten Fall aus einer
kreisförmigen Drahtschleife, die hochfrequenzmäßig beschaltet
ist. Um die Auswirkungen einer Feldinhomogenität möglichst
gering zu halten, verwendet man diese Lokalspule lediglich als
Meßspule, während als Anregungsspule eine Ganzkörperantenne
eingesetzt wird, die ein Hochfrequenzfeld mit guter Feldhomo
genität erzeugt. In dieser Ausführungsform eines Antennensy
stems sind somit an der Bilderzeugung zwei verschiedene reso
nante Hochfrequenz-Antennen beteiligt.
Zur Vermeidung der Verkopplung der hochfrequenten Wechselfel
der der Anregungsantenne und der Empfangsantenne kann beim
Senden die Empfangsantenne und beim Empfang die Sendeantenne
über gleichstromgesteuerte Hochfrequenzschalter, vorzugsweise
eine Schaltung mit PIN-Dioden, verstimmt werden (US-Patent
48 01 885). Dabei wird die Verkopplung über die hochfrequenten
Magnetfelder reduziert. Zusätzlich kann jedoch noch eine Ver
kopplung des elektrischen Feldes der Sendeantenne mit der Zu
leitung der Lokalspule auftreten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einem Kern
spintomographen mit einer Lokalspule als Empfangsantenne diese
Kopplung der Zuleitung der Lokalspule mit dem Hochfrequenzfeld
der Sendeantenne zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit dem kennzeich
nenden Merkmal des Anspruchs 1. Für eine Zuleitung zur
Empfangsantenne, die solche Entkopplungselemente enthält, vor
zugsweise zusätzliche Induktivitäten, ist eine besondere Ka
belführung nicht mehr erforderlich und die Leistungsdichte
innerhalb der Zuleitung während der Sendephase wird auf ver
hältnismäßig geringe Werte begrenzt. Weitere besonders vor
teilhafte Ausführungsformen der Antenne ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dieses Kernspin
tomographen besteht darin, daß als Entkopplungselemente Man
telwellensperren vorgesehen sind, die ein Toroid bilden (US-
Patentschrift 49 22 204).
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren Fig. 1 die Anordnung der Antennen
leiter im Hochfrequenzschirm als Querschnitt schematisch ver
anschaulicht ist. In den Fig. 2 bis 4 ist jeweils eine Aus
führungsform der Entkopplungselemente dargestellt. Fig. 5
zeigt ein Entkopplungselement in der Ausführung als toroidale
Mantelwellensperre.
In der Ausführungsform eines Kernspintomographen gemäß Fig. 1
mit einem in der Figur nicht dargestellten hohlzylindrischen
Grundfeldmagneten sind für die Anregungsspule einer zirkular
polarisierenden Antenne beispielsweise vier Antennenleiter
vorgesehen, von denen in der Figur nur zwei dargestellt und
mit 2 und 3 bezeichnet sind. Diese Antennenleiter sind über
Resonanzkondensatoren 4 und 5 mit einem hohlzylindrischen
Hochfrequenzschirm 6 verbunden, der für die niederfrequenten
Gradientenfelder durchlässig und für Hochfrequenzfelder un
durchlässig ist und aus elektrisch gut leitendem Material,
beispielsweise einer Kupferfolie, besteht, die auf einem
nicht dargestellten Träger befestigt ist. Der Hochfrequenz
schirm 6 mit der Länge L bildet mit den Antennenleitern 2 und
3, deren Länge S wesentlich geringer ist, eine Rundhohlleiter
antenne mit aperiodischer Wellenausbreitung, deren Koppelele
mente die Antennenleiter 2 und 3 sind. Zur Messung in einem
verhältnismäßig eng begrenzten Körperbereich ist eine Lokal
spule 8 mit einer Zuleitung 9 vorgesehen.
Das elektrische Feld der Antennenleiter 2 und 3 ist in der
Figur durch nicht näher bezeichnete Pfeile angedeutet, deren
Länge die Stärke des elektrischen Feldes E angeben soll. Das
Grundfeld verläuft in Richtung der z-Achse eines Koordinaten
systems und die z-Achse selbst stellt eine Äquipotentialfläche
dar. Ferner besteht eine Äquipotentialfläche in der Ebene z=0,
die in der Figur strichpunktiert angedeutet ist. Bei dieser
linear polarisierenden Antenne ist auch die Ebene y=0 eine
Äquipotentialfläche. Befindet sich die Zuleitung 9 zur Lokal
spule 8 im Feld E in einem Bereich außerhalb der genannten
Äquipotentialflächen, so bestehen auf der Leiteroberfläche
Potentialunterschiede und das in den Leiter eindringende Feld
ruft aufgrund der Kraftwirkung auf die freien Ladungsträger
einen Stromfluß hervor, dessen elektromagnetisches Feld den
Patienten, auf dessen Körper die Zuleitung aufliegen kann,
lokal erwärmen kann. Bei vorbestimmter Länge der Zuleitung 9
in Verbindung mit ihrer Lage im Hochfrequenzschirm 6 kann es
zu Resonanzen und somit zu stehenden Wellen auf der Zuleitung
9 kommen. Dann sind die beim Senden auf der Abschirmung der
Zuleitung 9 induzierten Ströme verhältnismäßig hoch. Ferner
kann durch diese Verkopplung eine Verzerrung des Feldes E der
Antennenleiter 2 und 3 und damit eine entsprechende Bildstö
rung entstehen.
Gemäß der Erfindung sind deshalb in der Zuleitung 9 zur Lokal
spule 8 in vorbestimmten Abständen a Entkopplungselemente 10,
vorzugsweise Induktivitäten, vorgesehen, deren hoher Wider
stand die Zuleitung 9 in einzelne voneinander entkoppelte
Leiterelemente mit der Länge a aufteilt. Der Abstand a dieser
Entkopplungselemente wird im allgemeinen 20 cm nicht wesent
lich überschreiten und vorzugsweise etwa 10 cm betragen.
In Reihe mit den Entkopplungselementen 10 am Eingang der Lo
kalspule 8 kann vorzugsweise noch ein in der Figur nicht dar
gestellter Empfangsverstärker angeordnet sein.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 wird ein Entkopplungs
element 10 beispielsweise dadurch gebildet, daß ein Koaxial
leiter der Zuleitung mit einem Innenleiter 12 und einer Ab
schirmung 13 mit wenigstens zwei, vorzugsweise wenigstens drei
Schleifen 14 mit entsprechend hoher Induktivität versehen
wird, die durch einen Resonanzkondensator 16 überbrückt wer
den. Der Resonanzkondensator 16 dient zur Erhöhung der Impe
danz des Entkopplungselements 10 und bildet deshalb einen
Parallelresonanzkreis mit der Induktivität der Schleifen 14.
Bei einem Kernspintomographen für beispielsweise 40 MHz und
mit einer Induktivität der drei Schleifen 14 von beispiels
weise 1 µH wird die Kapazität des Resonanzkondensators 16
beispielsweise etwa 10 pF betragen. Die Leiterschleifen 14 und
der Resonanzkondensator 16 können beispielsweise in ein nicht
näher bezeichnetes Gehäuse eingegossen sein.
Gemäß Fig. 3 besteht ein Entkopplungselement 10 der Zuleitung
9 aus zwei oder mehreren Leiterschleifen 15 in der Form einer
8. Die Leiterschleifen 15 sind ebenfalls durch einen Resonanz
kondensator 17 überbrückt. Diese Ausführungsform des Entkopp
lungselementes 10 hat den Vorteil, daß die Leiterschleifen 15
intrinsisch von einem homogenen hochfrequenten Magnetfeld ent
koppelt sind.
In der Ausführungsform eines Entkopplungselements 10 gemäß
Fig. 4 sind zwei getrennte Zylinderspulen 22 und 23 mit
jeweils mehreren nicht näher bezeichneten Windungen vorgese
hen, die auf einem gemeinsamen Kern aufgewickelt sein können,
vorzugsweise jedoch in der dargestellten Ausführungsform wie
auf getrennten Kernen 24 bzw. 25 angeordnet sind. Diese Kerne
24 und 25 bestehen aus unmagnetischem Material, beispielsweise
Kunststoff. Die beiden Zylinderspulen 22 und 23 sind ebenfalls
in der Form einer 8 gewickelt und so verschaltet, daß sie ent
gegengerichtete Eigenfelder erzeugen, die in der Figur durch
Pfeile 26 und 27 angedeutet sind. Der Anfang der Zylinderspule
22 und das Ende der Zylinderspule 23 sind durch einen Resonanz
kondensator 18 überbrückt. Beispielsweise erhält man für eine
Zuleitung 9 zur Lokalspule 8 mit einer Gesamtlänge von 1 m
und einer Länge a der einzelnen Leitungsstücke zwischen den
Entkopplungselementen 10 von jeweils 10 cm sowie einem Außen
durchmesser der Abschirmung 13 von beispielsweise 0,6 mm und
mit insgesamt 10 Entkopplungselementen 10 und mit den beiden
getrennten Zylinderspulen 22 und 23 mit jeweils 20 Windungen
und einer Induktivität L = 2 µH der Zylinderspulen 22 und 23
und einer Kapazität des Resonanzkondensators 18 C = 6,2 pF und
einer Betriebsfrequenz und Eigenresonanz der Entkopplungsele
mente 10 von 40 MHz eine Zuleitung, mit der beim Einbringen
der Lokalspule 8 in das nicht näher bezeichnete Abbildungs
volumen um den Ursprung des Koordinatensystems im Hochfre
quenzschirm 6 des Kernspintomographen praktisch keine Verkopp
lung der Hochfrequenzfelder und somit weder eine Resonanzver
schiebung und noch eine Änderung des Reflexionsfaktors.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist als Entkopplungsele
ment 10 eine toroidale Mantelwellensperre vorgesehen, wie sie
beispielsweise aus der erwähnten US-Patentschrift 49 22 204
bekannt ist. Die Windungen 28 der Zuleitung 9 sind auf einen
Kern 29 aufgewickelt und der nicht näher bezeichnete Anfang
und das Ende sind durch einen Resonanzkondensator 19 über
brückt.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist ein Kernspintomograph
mit einem in Richtung der z-Achse, d. h. in Achsrichtung des
hohlzylindrischen Hochfrequenzschirms 6 verlaufenden Grund
feld, vorgesehen. Die Erfindung kann jedoch auch bei anderen
Bauformen des Kernspintomographen, beispielsweise mit einem
sogenannten C-Magneten oder H-Magneten, angewendet werden.
Claims (9)
1. Kernspintomograph mit einer Sendeantenne zur Anregung der
Kernspins und einer Empfangsantenne in der Form einer Lokal
spule, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuleitung (9) zur Lokalspule (8) mit Entkopplungselementen
(10) versehen ist.
2. Kernspintomograph nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch Induktivitäten als Entkopplungsele
mente.
3. Kernspintomograph nach Anspruch 2, gekenn
zeichnet durch Leiterschleifen (14, 15) als Entkopp
lungselemente.
4. Kernspintomograph nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leiterschleifen (14, 15)
mit einem Resonanzkondensator (16, 17) versehen sind, der mit
den Induktivitäten der Leiterschleifen (14, 15) einen Paral
lelschwingkreis bildet.
5. Kernspintomograph nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch jeweils zwei Zylinderspulen (22, 23)
in der Form einer 8 als Entkopplungselemente (10).
6. Kernspintomograph nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß Zylinderspulen (22, 23) mit
Windungen in der Form eines Rechtecks vorgesehen sind.
7. Kernspintomograph nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Windungen der Zylinder
spulen (22, 23) auf einem Kern (24, 25) aus nichtmagnetischem
Material mit wenigstens annähernd rechteckigem Querschnitt
aufgewickelt sind.
8. Kernspintomograph nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine toroidale
Mantelwellensperre (30) als Entkopplungselement (10) vorgese
hen ist.
9. Kernspintomograph nach einem der Ansprüche 1 bis 8, ge
kennzeichnet durch die Anordnung eines Empfangs
verstärkers zwischen der Lokalspule (8) und den Entkopplungs
elementen (10).
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