DE4108816A1 - Scharnier fuer die tuer eines elektrischen hausgeraetes - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier für die Tür eines elektrischen Hausgerätes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Bei einem bekannten Scharnier (DE-OS 33 45 999) ist an einem L-förmigen Basisteil ein Steckteil um eine Scharnierachse schwenkbar gelagert. Der Steckteil ist mittels einer Tor­ sionsfeder mit dem L-förmigen Ansatz des Basisteils ver­ spannt und entgegen Federkraft aus einer Schließstellung, in der der Steckteil senkrecht zum Basisteil aus letzterem herausragt, in eine Tür-Öffnungsstellung verschwenkbar. Der Basisteil ist hierbei an der Tür fest und der Steckteil am Gerätegehäuse lösbar befestigt. Am Steckteil schwenkbar gelagert ist ein U-förmiger Sperrteil, der in einer leicht Verschwenkten Stellung des Steckteils verschwenkt und in Ab­ stützung mit dem Basisteil gebracht werden kann, in welcher Position der Sperrteil die gesamte Federkraft der Torsions­ feder aufnimmt, so daß die Tür mit samt ihrer Scharnierein­ richtung vom Gerätgegehäuse entfernt werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Art so zu verbessern, daß es bei konstruktiv einfacher und räumlich gedrängter Bauweise auch für schwere Türen von Hausgeräten verwendet werden kann.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1 aufgeführten Maß­ nahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Ansprüchen.

Das erfindungsgemäß ausgestaltete Scharnier besitzt eine auf Zug oder Druck beanspruchbare Feder, die sehr hohe Feder­ kräfte ausüben kann und deshalb auch für schwere Türen etwa von Backöfen oder Herden verwendbar ist. Dabei übernimmt ein Element des sehr einfachen Hebelgetriebes, nämlich die Pleuelstange, gleichzeitig die Führungsfunktion für diese Feder. Das Scharnier zeichnet sich aus durch eine besonders räumlich gedrängte Bauweise etwa in Form eines langgestreck­ ten, geraden Körpers, so daß der Einbau innerhalb einer verhältnismäßig schmalen Tür, z. B. einer Backofentür, keine Schwierigkeiten bereitet. Im Gegensatz zu einem L-förmig ausgestalteten Scharnier mit Torsionsfeder kann das erfin­ dungsgemäße Scharnier gleichermaßen links wie auch rechts an der üblicherweise mit zwei Scharnieren ausgerüsteten Tür eingesetzt werden.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestell­ ten Ausführungsbeispieles nachstehend erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 die Schnittansicht einer Tür eines elektrischen Hausgerätes mit eingebautem Scharnier, das sich in der Tür-Schließstellung befindet,

Fig. 2 eine Frontansicht des Scharniers gemäß Fig. 1 ohne Tür,

Fig. 3 eine Seitenansicht des wiederum als Einzelheit dargestellten Scharniers in verschwenkter Stel­ lung.

In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist nit 1 ein wannenför­ miger Türboden bezeichnet, an dem an der Außenseite eine Frontplatte, z. B. eine Glasplatte 2, befestigt ist. Die dadurch gebildete großflächige Tür ist z. B. zum Verschlie­ ßen einer frontseitig offenen Ofenmuffel eines Backofens vorgesehen, wobei in Fig. 1 von dem die Ofenmuffel umge­ benden Gerätegehäuse lediglich ein unteres Gehäuseblech 3 dargestellt ist. Im Innenraum der Tür zwischen Türboden 1 und Frontplatte 2 ist links und rechts jeweils ein Schar­ nier eingebaut, das eine Scharnierachse 4 besitzt, um wel­ che die Tür in Pfeilrichtung gemäß Fig. 1 aus der darge­ stellten Schließstellung in eine Öffnungsstellung z. B. ge­ mäß Fig. 3 klappbar ist. Das Scharnier selbst besitzt ei­ nen Basisteil 5, der im Bereich von mit Gewindezugen aus­ gerüsteten Auskröpfungen 6 mit dem Türboden 1 verschraub­ bar ist. Der Basisteil 5 ist im wesentlichen als rinnen­ förmiger Körper ausgebildet mit seitlichen Wangen 7, mit einer einstückig damit verbundenen Abschlußwand 8, sowie mit zwei, den rinnenförmigen Teil überragenden, zueinander parallelen Wangenteilen 9, an deren unteren Enden sich die Scharnierachse 4 befindet. An der Scharnierachse 4 schwenkbar gelagert ist ein in Fig. 3 mit strichpunktier­ ten Linienzügen angedeuteter Steckteil 10, der im Anschluß an einen breiten Kopfbereich eine Steckzunge 10a nit Rastansatz 10b besitzt. Mit diesem Rastansatz 10b ist das Scharnier und damit die Tür mit einer entsprechenden Öff­ nung im Gehäuseteil 3 verhakt und auf diese Weise mit dem Gerätegehäuse lösbar verbunden. Mit Abstand von der Schar­ nierachse 4 besitzt der Steckteil 10 eine Pleuelachse 11, an welcher eine langgestreckte Pleuelstange 12 schwenkbar gelagert ist. Die Pleuelstange erstreckt sich im rinnen­ förmigen Hohlraum des Basisteils 5 längs der Wangen 7 und ist in einer Öffnung der Abschlußwand 8 längsverschiebbar geführt. Der die Abschlußwand 8 überragende zylindrische Ansatz 13 der Pleuelstange 12 dient der Führung einer auf Druck beanspruchbaren Feder 14, die sich einerseits an der Abschlußwand 8 und andererseits an einer durch einen Bolzen 14 gesicherten Scheibe 15 vorzugsweise vorgespannt abstützt. Das kopfartige untere Ende der Pleuelstange 12 ist in Form einer den Steckteil umgreifenden Gabel 16 ausgebil­ det. An dem Steckteil 10 schwenkbar um eine Achse 17 gela­ gert ist ein z. B. U-förmiger Sperrteil 18, der in Form ei­ nes einarmigen Hebels ausgebildet ist. Durch die Feder 14 und über das durch die Pleuelstange 12 und den Steckteil 10 gebildete Hebelgetriebe wird gemäß Fig. 1 die Tür in die Schließstellung gedrückt. Wird die Tür in Pfeilrich­ tung gemäß Fig. 1 nach unten geklappt, so spannt sich die Feder 14 entsprechend ihrer Federcharakteristik. In Fig. 3 ist eine Schwenkstellung der Tür gezeigt, in welcher der Sperrteil 18 aus der Ruhestellung gemäß Fig. 1 in eine Sperrstellung hochgeschwenkt ist und sich dabei an einer Begrenzungskante 19 des Basisteils 5 abstützt und dabei sämtliche Federkräfte aufnimmt. In dieser Stellung ist somit der Steckteil 10 gegenüber Basisteil 5 und Pleuel­ stange 12 arretiert, so daß die gesamte Tür mit samt dem bzw. den Scharnieren durch leichtes Kippen und Ausrasten des Rastansatzes 10b aus der entsprechenden Öffnung vom Gerätegehäuse abgehoben werden kann. Der Sperrteil 18 ist vorzugsweise selbsthemmend am Steckteil 10 gelagert.

Selbstverständlich besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, die Feder innerhalb des Basisteils 5 an­ zuordnen, wobei die Feder sich dann an einem zusätzlichen Ansatz des Basisteils zwischen Scharnierachse 4 und Ab­ schlußwand 8 einerseits und an einem Anschlag der Pleuel­ stange andererseits abstützt und beim Öffnen der Tür als Zugfeder wirkt.

Claims (3)

1. Scharnier für die Tür eines elektrischen Hausgerätes, insb. eines Backofens, mit einem an der Tür befestigbaren Basisteil, an dem ein mit dem Gehäuse des Hausgerätes kuppelbarer Steckteil entgegen der Kraft einer Feder um eine Scharnierachse schwenkbar gelagert ist, welche Feder den Steckteil gegenüber dem Basisteil verspannt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Pleuelstange (12) vorgesehen ist, die einerseits mit Abstand zur Scharnierachse (4) schwenkbar am Steckteil (10) und andererseits längsver­ schiebbar am Basisteil (5) gelagert ist und daß auf der Pleuelstange (12) eine auf Zug oder Druck beanspruchbare Feder (14) geführt und zwischen Pleuelstange (12) und Ba­ sisteil (5) verspannt ist.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Steckteil (10) ein Sperrteil (18) vorzugsweise selbst­ hemmend und schwenkbar gelagert ist, der bei leicht ver­ schwenktem Steckteil (10) zur Aufnahme der Federkraft der auf Zug oder Druck beanspruchten Feder (14) durch Ver­ schwenken am Basisteil (5) verhakbar ist.

3. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Basisteil (5) als langge­ streckter und im wesentlichen rinnenförmiger Körper aus­ gebildet ist.