DE4105520C2 - Markise - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise mit einer gebäudefest anzubringenden Halterung für eine Tuchwelle, Halterungen für jeweils einen Gelenkarm, einer am Markisentuch angebrachten Fallstange und mit einem das aufgerollte Markisentuch aufnehmenden Markisenkasten sowie mit mindestens einem markisenkastenfest zugeordneten, eine Auflaufbahn für die Fallstange ausbildenden Leitprofil zu ihrer Überführung in eine definierte Lage durch die Einfahrbewegung des Markisentuches.

Eine solche Markise ist aus der DE 32 46 353 A1 bekannt. Dort bilden die Stirnkanten von Verlängerungen der beiden Seitenwände des Markisenkastens je eine Führungskurve für die Fallstange (Kopfschiene) aus. Neben anderen sind die wesentlichen Nachteile dieser Anordnung darin zu sehen, daß es erforderlich ist, daß die Kastenseitenwände die Kastenöffnung nach vorn weit überragen, um sie zur Führung der Fallstange nutzbar zu machen, und daß wegen der schmalen Stirnflächen dieser vorstehenden Kastenseitenwände hohe Flächenpressung beim Auflaufen der Fallstange entsteht. Außerdem dürften die sichtbaren Kanten durch wiederholtes Reiben seitens der Fallstange rasch unansehnlich werden. Die bekannte Anordnung ist daher sowohl ästhetisch unzureichend als auch in besonderem Maße verschleißgefährdet.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Markise der eingangs genannten Art hinsichtlich der Führung für die Fallstange beträchtlich zu verbessern.

Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Leitprofil für die Fallstange als wenigstens zwei zwischen den Seitenwänden des Markisenkastens montierte Kragarme überbrückende Profilschiene ausgebildet ist, die zugleich ein Leitprofil für das Markisentuch ausbildet und die Fallstange durch die Einfahrbewegung des Markisentuches in die Kasten-Verschlußlage führt.

Mit Hilfe dieser recht einfachen Maßnahmen wird sogleich eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber dem in Bezug genommenen Stand der Technik erzielt. Da das Leitprofil zwischen den Kastenseitenwänden angeordnet ist, brauchen diese nicht auf die Führung der Fallstange abgestimmt zu sein. Deshalb genügt der Markisenkasten auch ästhetischen Ansprüchen in jeder Beziehung. Vor allem kann, was beim Stand der Technik eben aufgrund der besonderen Konstruktion gar nicht möglich ist, die Fallstange den Markisenkasten wie ein Deckel, also vollständig, einschließlich auch der Stirnkanten seiner Seitenwände, verschließen. Das Leitprofil ist nicht auf schmale Stirnkantenbereiche beschränkt, sondern das sich mindestens zwischen den Kragarmen erstreckende Leitprofil kann sogar eine Länge erhalten, die etwa der Breite des Markisentuches entspricht. Damit wird die Flächenpressung zwischen Leitprofil und Fallstange auf ein Minimum reduziert. Ein sehr bemerkenswerter Vorteil besteht zudem darin, daß das Leitprofil als Führung für die Fallstange einen bedeutenden Zusatzzweck erfüllt, indem es zugleich und ohne weitere Maßnahmen eine Unterstützungsfläche für das Markisentuch ausbildet, welches demzufolge stets glatt und faltenfrei aufgewickelt und abgespult werden kann.

Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Markise sind in weiteren Unteransprüchen angegeben. Im übrigen versteht sich die Erfindung am besten anhand der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch einen mittels Fallstange verschlossenen Markisenkasten.

Bei der in Fig. 1 insgesamt mit 10 bezeichnete Markise handelt es sich um eine sogenannte Kastenmarkise zur Befesti­ gung an einer Wand 11 mit Hilfe daran angeschraubter Konsolen 12. Der Markisenkasten 13 ist aus mehreren Profilen zusammen­ gesetzt, und zwar aus einem an den Konsolen 12 zu befestigen­ den Rückwandprofil 14, einem Dachprofil 15 und einem Boden­ profil 16. Am Rückwandprofil 14 sind mittels Klemmschrauben 17 Tuchwellenhalter 18 für eine Tuchwelle 19 befestigt. Fer­ ner weist die Markise mindestens zwei Armträger 20 für je­ weils eine aus einem Oberarm 21 und einem Unterarm 22 beste­ hende Gelenkarmanordnung auf.

Bei sämtlichen bisherig beschriebenen Teilen, selbstver­ ständlich mit Ausnahme der Schrauben 17, handelt es sich um stranggepreßte Leichtmetallprofile, wie dies im modernen Mar­ kisenbau üblich ist. Diese Bauweise erlaubt es bezüglich der Fallstange 27 auf einfache Weise, hinterschnittene, im Quer­ schnitt augenförmige Einschubkanäle 28, 29 für Keder 30, 31 zu schaffen, wobei im Falle des dargestellten Ausführungsbei­ spiels die obere Anordnung 28/30 dem Anschluß des ausfallsei­ tigen Endes eines Markisentuches 32 und die Anordnung 29/31 zur Anbringung eines Volants 33 an der Unterseite der Fall­ stange dient.

Dachprofil 15 und Bodenprofil 16 des Markisenkastens 13 begrenzen wandfern eine Markisenkastenöffnung 34, zu deren Verschluß in der eingefahrenen Stellung des Markisentuches 32 die Fallstange 27 dient, wie es Fig. 1 veranschaulicht. Zur lagegerechten, definierten Kasten-Verschlußlage der Fall­ stange 27 sind formschlüssig wirkende Kupplungsmittel vorge­ sehen, die aus an den freien Rändern des Dachprofils 15 wie auch des Bodenprofiles 16 angeordneten schnabelartigen Ein­ läufen 35 in Form von Profilabkantungen ausgebildet sind. Die zum Markisenkasten 13 weisenden freien Schenkelränder der Fallstange 27 weisen wulstartige, gerundete Längsrandkanten 36 auf.

Um die gewünschte, in Fig. 1 dargestellte Kastenver­ schlußlage der Fallstange 27 stets, und zwar auch dann zu er­ reichen, wenn durch verschleißbedingte Toleranzvergrößerungen die Fallstange 27 nach unten durchzuhängen trachtet oder kippt, ist am freien Ende des Armträgers 20, der hier einen Kragarm 37 ausbildet, ein Leitprofil 38 angebracht. Es hat im Quer­ schnitt etwa die Form eines liegenden C und weist eine bezüg­ lich des Markisenkastens 13 nach außen/oben geneigte Auflauf­ bahn 39 für die Fallstange 27 auf, beim Ausführungsbeispiel konkret für die den oberen Einschubkanal 28 umgrenzende Marki­ sentuchhalterung 40 auf.

Wie außerdem aus Fig. 1 leicht abzulesen ist, dient die obere, konvex zum darüber angeordneten Markisentuch 32 ge­ wölbte Scheitelzone 41 des Leitprofils 38 und - in einem wei­ ter abgesenkten Zustand der Fallstange 27 - auch die Auflauf­ bahn 39 als Unterstützungsfläche für das Markisentuch 32. Das Leitprofil 38 ist demzufolge auch ein Tuchleitprofil.

Fig. 1 läßt weiterhin erkennen, daß die dort veranschau­ lichte definierte Kasten-Verschlußlage der Fallstange 27 be­ züglich des Unterarms 22 sowohl in der Höhe als auch in der Neigung (Drehung in oder entgegen dem Uhrzeigersinn innerhalb der Zeichenebene) ausgerichtet werden muß. Um dies in jewei­ liger Anpassung an die einstellbare Markisenneigung auf ein­ fache Weise vornehmen zu können, ist ein Kreuzgelenk 26 vor­ gesehen.

Mit Hilfe des Kreuzgelenks 26 kann in Abhängigkeit der eingestellten Neigelage des Markisentuches 32 die exakte Zu­ ordnung der Fallstange 27 zur Markisenkasten-Öffnung 34 ju­ stiert werden. Das Leitprofil 38 garantiert den sicheren spritzwassergeschützten Verschluß des Markisenkastens mit Hilfe der Fallstange 27 durch Zug am Markisentuch 32 stets auch dann, wenn sich Verschleißerscheinungen eingestellt ha­ ben, die die Fallstange 27 oben nach außen kippen und/oder mit Bezug zum Markisenkasten 13 nach unten absacken lassen würden, wenn das Leitprofil 38 nicht vorhanden wäre.

Claims (4)

1. Gelenkarmmarkise mit einer gebäudefest anzubringenden Halterung für eine Tuchwelle, Halterungen für jeweils einen Gelenkarm, einer am Markisentuch angebrachten Fallstange und mit einem das aufgerollte Markisentuch aufnehmenden Markisen­ kasten sowie mit mindestens einem markisenkastenfest zugeordneten, eine Auflaufbahn für die Fallstange ausbildenden Leitprofil zu ihrer Überführung in eine definierte Lage durch die Einfahrbewegung des Markisentuches, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitprofil (38) für die Fallstange (27) als wenigstens zwei zwischen den Seitenwänden des Markisenkastens (13) montierte Kragarme (37) überbrückende Profilschiene ausgebildet ist, die zugleich ein Leitprofil für das Markisentusch (32) ausbildet und die Fallstange (27) durch die Einfahrbewegung des Markisentuches (32) in die Kasten-Verschlußlage führt.

2. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Markisentuchhalterung (40) der Fallstange (27) als Auflaufstück auf das Leitprofil (38) dient.

3. Markise nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, da­ durch gekennzeichnet, daß die die Markisentuch-Ausfallöffnung (34) begrenzenden Wandabschnitte (15, 16) des Markisenkastens (13) Anschläge mit schnabelartigen Einläufen (35) für die Fallstange (27) ausbilden.

4. Markise nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, da­ durch gekennzeichnet, daß die Fallstange (27) zum Markisenka­ sten (13) weisende wulstartig gerundete Randkanten (36) auf­ weist.