DE4104635A1 - Vorrichtung zum aufrollen von bahn- oder bandfoermigen materialien - Google Patents
Vorrichtung zum aufrollen von bahn- oder bandfoermigen materialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufrollen von
bahn- oder bandförmigen Materialien, wie Papier, Folien, Tex
tilien oder dergleichen, mit drehbar gelagerten und motorisch
antreibbaren Wickelwellen, die entlang einer Führungsbahn
einzeln bewegbar und positionierbar sind, wobei jeweils eine
bewickelte Wickelwelle nach dem Aufwickelvorgang aus einer
Wickelposition herausbewegt und im wesentlichen gleichzeitig
eine unbewickelte Wickelwelle in diese Wickelposition gebracht
wird, wobei zum Wechseln der Wickelwellen in der Wickelposi
tion bei kontinuierlich zugeführtem Material eine erste Anlage
walze zur Anlage an das gewickelte Material auf der sich in
der Wickelposition befindenden Wickelwelle und eine zweite
Anlagewalze zur Anlage an das gewickelte Material auf der sich
aus der Wickelposition herausbewegenden Wickelwelle vorgesehen
ist, und wobei die Anlagewalzen an im wesentlichen vertikal
ausgerichteten Schwenkarmen schwenkbar gehalten sind.
Eine derartige Vorrichtung ist aus dem Artikel "Non-stop-Wick
ler mit Zentralantrieb" aus der Zeitschrift "Papier + Kunst
stoff-Verarbeiter" Nr. 2/1988 bekannt. Die erste Anlagewalze
ist bei der bekannten Anordnung an Schwenkarmen hängend ange
ordnet, wobei ein ortsfestes Schwenklager vorgesehen ist. Die
zweite Anlagewalze ist an Schwenkarmen stehend angeordnet,
wobei das Schwenklager vertikal bewegt werden kann.
Die Anlagekräfte der Anlagewalzen am gewickelten Material sind
von entscheidender Bedeutung für die Qualität der Wicklung und
die Minimierung des Ausschusses. Der Anpreßdruck der Anlage
walze an das gewickelte Material beeinflußt primär die Wick
lungsdichte, also die Wicklungshärte. Vor allem bei sehr dünnen
Folien ist die Oberfläche nicht völlig plan und weist Dicken
differenzen auf. Während des Aufwickelns summieren sich der
artige Dickendifferenzen, so daß geschwulstartige Verdickungen
auftreten können. Die Anlagewalze liegt in einem solchen Falle
nur an diesen Verdickungen an, wobei hohe Anpreßdrücke dort
zu sehr hohen Flächenpressungen führen würden, die die gesamte
Wicklung unbrauchbar machen könnten. Obwohl die auf mehrere
Meter langen Anlagewalzen oft eine Masse bis zu 300 kg aufwei
sen, sollte die Anpreßkraft der Anlagewalzen an das gewickel
te Material nur im Bereich von ca. 10 N liegen. Dies bedeutet,
daß die Anlagewalzen möglichst masseneutral an den jeweiligen
Wicklungen anliegen sollten, und auch während des Wickelvor
gangs und Fertigrollenwechsels das masseneutrale Anliegen
beibehalten sollten. Schon eine Auslenkung der Schwenkarme der
Anlagewalzen von wenigen Winkelgraden führt bei den vorhandenen
Massen zu sehr großen Anpreßdrücken.
Bei dem in Bild 5 des vorstehend genannten Artikels dargestell
ten Kreisläufer-Wickler ist eine derartige masseneutrale Füh
rung der Anlagewalzen nicht möglich. Während des Wickelvor
gangs wird die erste, obere Anlagewalze infolge des sich ver
größernden Wickels immer stärker ausgelenkt, da das Schwenk
lager ortsfest ist. Die immer größere Auslenkung bewirkt immer
höhere Anlagekräfte dieser Anlagewalze am Wickel. Auch die
untere, zweite Anlagewalze wird bei der Wegführung der fertig
gewickelten Wickelwelle nach unten immer stärker ausgelenkt,
so daß sich auch ihre Anpreßkraft immer mehr vergrößert. Bei
bekannten Kreisläufer-Wickler sind daher geeignete Gewichts
entlastungssysteme zur Kompensation dieser Anlagekräfte er
forderlich, die sehr aufwendig und kompliziert sind, da sich
die Durchmesser und die Anlagewinkel permanent ändern.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen,
bei der die Anlagewalzen auch bei sich verändernden Positionen
und Durchmessern der bewickelten Wickelwellen masseneutral
gelagert sind, so daß sich kleine, im wesentlichen konstante
Anpreßkräfte realisieren lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die von
den Anlagewalzen abgewandten Enden der Schwenkarme schwenkbar
an wenigstens einem horizontal verfahrbaren Halteteil angeord
net sind, und daß eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur
Einstellung der im wesentlichen vertikalen Lage der Schwenk
arme durch horizontale Verschiebung des wenigstens einen Halte
teils vorgesehen ist.
Durch die Horizontalverschiebung des wenigstens einen Halte
teils können die Schwenkarme der ersten Anlagewalze während
des Wickelvorgangs auch bei sich vergrößerndem Wickel durch
Wegfahren des Halteteils immer in der vertikalen Position
gehalten werden, so daß die Masse der Anlagewalze neutralisiert
wird. Durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung kann sogar
immer eine geringe Abweichung von der exakt vertikalen Lage
eingestellt werden, die eine konstante Anpreßkraft gewähr
leistet. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Anpreß
kraft durch zusätzliche Mittel, wie beispielsweise auf die
Schwenkarme oder Schwenkgelenke einwirkende Feder- oder Stell
gliedern zu erzeugen. In jedem Falle kann der gewünschte ge
ringe und konstante Anpreßdruck durch einfache Mittel trotz
der großen Masse der Anlagewalze erreicht werden. Dies gilt
auch für den Wechsel der Wickelwellen in der Wickelposition.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch
1 angegebenen Vorrichtung möglich.
Vorzugsweise sind beide Anlagewalzen hängend an dem wenigstens
einen Halteteil angeordnet, da hierdurch eine automatische
Rückstellung in die exakt vertikale Lage automatisch gegeben
ist. Es ist jedoch prinzipiell auch möglich, beispielsweise
die zweite Anlagewalze stehend auszubilden.
Eine optimale Masseneutralität der Aufhängung bzw. Halterung
wird dadurch erreicht, daß die Schwenkarme der beiden Anlage
walzen an zwei unabhängig voneinander horizontal verfahrbaren
Halteteilen angeordnet sind. Hierdurch können die Schwenkarme
dieser beiden Anlagewalzen unabhängig voneinander in der im
wesentlichen vertikalen Lage gehalten werden.
In einer einfacheren Ausführung können die Schwenkarme beider
Anlagewalzen gemeinsam an einem horizontal verfahrbaren Halte
teil angeordnet sein, dabei können die Schwenkachsen aller
Schwenkarme auch um eine gemeinsame Achse schwenkbar sein.
Durch das eine verfahrbare Halteteil ist ein einfacherer Stell
antrieb und eine diesbezügliche Steuerung möglich. Da vorzugs
weise die Schwenkarme der ersten Anlagewalze immer in die im
wesentlichen vertikale Lage eingeregelt werden, müssen die
Schwenkarme der zweiten Anlagewalze bei der Wegbewegung der
fertig bewickelten Wickelwelle aus der Wickelposition eine
geringfügige Schwenkbewegung vollziehen, die jedoch geringer
ist, all diejenige bei der bekannten Anordnung. Auch bei einem
gemeinsamen Halteteil für beide Anlagewalzen kann noch während
der Übergabe der fertig bewickelten Wickelwelle von der ersten
Anlagewalze zur zweiten die vertikale Position beibehalten
werden.
Um bei kontinuierlich zugeführtem Material den Wickelvorgang
der fertig bewickelten Wickelwelle zu beenden und den Wickel
vorgang auf einer neu herangeführten Wickelwelle zu beginnen,
ist in bekannter Weise eine Abschlagvorrichtung für das auf
zurollende Material zwischen den Anlagewalzen angeordnet oder
ist zwischen dieselben verfahrbar.
Das verfahrbare Halteteil ist in der praktischen Ausführung
als motorisch antreibbarer Schlitten ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere für
Kreisläufer-Wickler, sie ist jedoch prinzipiell auch für Kas
kadenwickler einsetzbar.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Kreisläufer-
Wicklers als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung
mit zwei unabhängig voneinander horizontal verfahr
baren Halteteilen für die beiden Anlagewalzen während
des Wickelvorgangs einer Wickelwelle in der Wickel
position,
Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel bei
der Herausbewegung der fertig gewickelten Wickel
welle aus der Wickelposition und bei der Übergabe
von der ersten Anlagewalze zur zweiten Anlagewalze,
Fig. 3 das in den Fig. 1 und zwei dargestellte erste
Ausführungsbeispiel in einer weiteren Arbeitsposi
tion,
Fig. 4 ein Kreisläufer-Wickler als zweites Ausführungsbeispiel
mit einem horizontal verfahrbaren Halteteil für
beide Anlagewalzen in der Arbeitsposition entspre
chend Fig. 1,
Fig. 5 das in Fig. 4 dargestellte zweite Ausführungsbei
spiel in einer Arbeitsposition gemäß Fig. 2 und
Fig. 6 das in den Fig. 4 und 5 dargestellte zweite Aus
führungsbeispiel in einer Arbeitsposition gemäß
Fig. 3.
Das in Fig. 1 sowie in vereinfachter Form in den Fig. 2
und 3 dargestellte erste Ausführungsbeispiel betrifft eine
als sogenannter Kreisläufer-Wickler ausgebildete Vorrichtung
zum Aufrollen von bahn- oder bandförmigen Materialien, wie
Papier, Folien, Textilien oder dergleichen. Im folgenden wird
zur Vereinfachung nur von einer Folienbahn 10 ausgegangen. An
einem Maschinenrahmen 11 ist eine ringförmige, trommelartige
Führungsbahn 12 angeordnet, an der Wickelwellen 13 unabhängig
voneinander über nicht dargestellte Schiebelager im Uhrzeiger
sinn motorisch verfahrbar sind. Dies kann entweder dadurch
erfolgen, daß die Wickelwellen 13 mit entsprechenden Antriebs
motoren versehen sind, oder die trommelartige Führungsbahn 12
ist motorisch verdrehbar und die Wickelwellen 13 können durch
Ankupplung die Drehung mitmachen oder durch Abkupplung an ihrer
jeweiligen Position verbleiben, wie dies in der DE-OS 37 36 395
näher dargestellt ist. An zwei horizontal durch Antriebs
motoren 14, 15 am Maschinenrahmen 11 verfahrbaren Schlitten
16, 17 sind Schwenkarme 18, 19 schwenkbar gelagert, an deren
unteren Enden eine erste Anlagewalze 20 und eine zweite Anlage
walze 21 angeordnet sind. Diese Anlagewalzen 20, 21 können bei
großen Wickelvorrichtungen bis zu mehreren Metern lang und
mehrere hundert Kilogramm schwer sein. Sie werden selbstver
ständlich - in der Figur nicht erkennbar - jeweils an beiden
Enden durch einen derartigen Schwenkarm gehalten. In der dar
gestellten Position, d. h. in derselben Horizontalposition der
Schlitten 16, 17 hängen die Anlagewalzen 20, 21 im wesentlichen
untereinander.
Der Winkel der Schwenkarme 18, 19 wird durch Winkelsensoren
22, 23 erfaßt, die ihre Meßsignale an eine elektronische Regel
vorrichtung 24 weitergeben. Durch diese wird die vertikale
Position der Schlitten 16, 17 und damit der Anlagewalzen 20,
21 durch Ansteuerung der Antriebsmotoren 14, 15 so ausgeregelt,
daß die Anlagewalzen 20, 21 masseneutral an im wesentlichen
vertikal ausgerichteten Schwenkarmen 18, 19 hängen. Bei der
Anlage der Anlagewalzen 20, 21 an eine teilgewickelte oder
fertiggewickelte Folienrolle 25 kann dabei durch Einstellen
eines kleinen definierten Winkels von einigen Grad die Andruck
kraft der jeweiligen Anlagewalze definiert eingestellt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, durch Stellglieder oder
Fehlerelemente diese Andruckkraft bei exakt vertikal ausgerich
teten Schwenkarmen einzustellen.
Die in Fig. 1 dargestellte Arbeitsposition stellt den Wickel
vorgang dar. Auf die sich in der Wickelposition A befindenden
Wickelwelle 13 ist eine Wickelhülse 26 aufgesteckt, auf der
die Folienbahn 10 zu einer Folienrolle 25 aufgewickelt wird.
Hierbei liegt die erste Anlagewalze 20 an dieser sich bilden
den Folienrolle 25 an, wobei die Folienbahn 10 zunächst über
die erste Anlagewalze 20 verläuft und dann auf die Folienrolle
25 gelangt. Die Zuführung der Folienbahn 10 erfolgt von einer
nicht dargestellten Vorratsrolle aus. In der Entnahmeposition
B befindet sich eine fertig gewickelte Folienrolle 25, die auf
ihre Entnahme wartet. Der strichpunktierte größere Kreis um
diese Folienrolle herum deutet an, daß auch Folienrollen 25
mit größerem Wickeldurchmesser erzeugt werden können. Schließ
lich befindet sich noch eine dritte Wickelwelle 13 in der
Zuführungsposition C, in der eine neue Wickelhülse 26 aufge
steckt wird.
Hat die Folienrolle 25 ihren gewünschten Durchmesser nahezu
erreicht, so wird sie im Uhrzeigersinn zur Entnahmeposition B
verfahren. In Fig. 2 ist der Beginn dieses Bewegungsablaufes
dargestellt. Die Folienrolle 25 hat sich um ein kleines Stück
im Uhrzeigersinn bewegt und gelangt nun in Kontakt auch mit
der zweiten Anlagewalze 21. Hierzu wurden beide Schlitten
16, 17 mit der Kreisbewegung der Folienrolle 25 nach links
verfahren. In der Entnahmeposition B wurde inzwischen die
zuvor gewickelte Folienrolle 25 entnommen und in der Zufüh
rungsposition C wurde eine neue Wickelhülse 26 aufgesteckt.
Danach wird gemäß Fig. 3 die nahezu fertiggewickelte Folien
rolle 25 weiter im Uhrzeigersinn bewegt, wobei die zweite
Anlagewalze 21 durch Verschiebung des Schlittens 17 nach links
dieser Bewegung folgt und in Anlage bleibt. Gleichzeitig wird
die in der Zuführungsposition C wartende Wickelwelle 13 im
noch unbewickelten Zustand in die Wickelposition A bewegt, und
die in der Entnahmeposition B befindliche Wickelwelle wird in
die Zuführungsposition C bewegt und wieder mit einer neuen
Wickelhülse 26 versehen. In der in Fig. 3 dargestellten Posi
tion, in der die aus der Wickelposition A herausgeführte Fo
lienrolle 25 noch immer bewickelt wird, verläuft die Folien
bahn 10 über die erste Anlagewalze 20, die sich in der Wickel
position A befindliche leere Wickelwelle 13 und die zweite
Anlagewalze 21 zur Folienrolle 25. Dabei liegt die erste An
lagewalze 20 an der leeren Wickelwelle 13 in der Wickelposi
tion A an und die zweite Anlagewalze 21 an der Folienrolle 25,
die jetzt ihren endgültigen Durchmesser erreicht hat. Man
erkennt deutlich, daß sich die Schlitten 16, 17 unabhängig
voneinander bewegt haben, um die Anlagewalzen 20, 21 den unter
schiedlichen Positionen der jeweiligen Wickelwellen anzupassen.
In dieser Position wird in an sich bekannter Weise ein Schlag
messer 27 gegen die Folienbahn 10 zwischen den beiden Wickel
wellen geführt und trennt diese durch. Durch die Schlagbewe
gung wird das abgetrennte Ende der Folienbahn 10 um die sich
in der Wickelposition A befindende leere Wickelwelle 13 herum
geschlagen und es beginnt ein neuer Wickelvorgang auf dieser
Wickelwelle. Die Zuführung der Folienbahn 10 erfolgt während
des gesamten Ablaufs kontinuierlich. Nun wird im folgenden die
fertiggewickelte Folienrolle 25 in die Entnahmeposition B
überführt und die zweite Anlagewalze 21 fährt in ihre Stellung
gemäß Fig. 1 zurück. Während des neuen Wickelvorgangs bewegt
sich die erste Anlagewalze 20 durch Verschiebung ihres Schlit
tens 16 infolge des größer werdenden Durchmessers der neuen
Folienrolle langsam nach rechts, um die im wesentlichen verti
kale Lage des Schwenkarms 18 beizubehalten. Schließlich wird
wieder eine Situation gemäß Fig. 1 erreicht.
Die Bewegung der Wickelwellen 13 an der Führungsbahn 12 ist in
den Fig. 1 bis 3 lediglich schematisch dargestellt, ja
diese Bewegung nicht den Kern der vorliegenden Erfindung be
trifft. Bezüglich technischer Einzelheiten dieser Bewegung
wird auf den eingangs genannten Stand der Technik oder auf die
DE-OS 37 36 395 verwiesen. Dort ist auch beispielsweise ange
geben, daß die verschiedenen Wickelwellen 13 mit Antriebsmo
toren für ihre jeweilige Rotationsbewegung versehen sind.
Beispielsweise wird die Wickelwelle 13 in der Wickelposition A
gemäß Fig. 3 zunächst auf ihre Wickeldrehzahl beschleunigt,
bevor sie in Kontakt mit der ersten Anlagewalze 20 gebracht
wird. Die Anlagewalzen 20, 21 können ebenfalls mit entsprechen
den Antriebsmotoren versehen sein, um sie auf die gewünschte
Rotationsdrehzahl zu bringen, beispielsweise die zweite Anlage
walze 21 vor ihrem Kontakt mit der Folienrolle 25 gemäß Fig.
2.
Bei dem in den Fig. 4 bis 6 dargestellten zweiten Ausfüh
rungsbeispiel tritt anstelle der beiden unabhängig verfahr
baren Schlitten 16, 17 ein einziger horizontal verfahrbarer
Schlitten 30, an dem beide Anlagewalzen 20, 21 schwenkbar ge
lagert sind. Die erste Anlagewalze 20 ist wiederum am Schwenk
arm 18 hängend angeordnet, während die zweite Anlagewalze 21
stehend auf einem Schwenkarm 31 angebracht ist. Dieser Schwenk
arm 31 kann durch ein Steuerglied 32, beispielsweise ein pneu
matisches oder elektromotorisches Stellglied, aus seiner ver
tikalen Position heraus- und in diese wieder zurückgeschwenkt
werden. Im übrigen sind gleiche und gleichwirkende Bauteile
mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht nochmals be
schrieben. Die in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Arbeits
positionen entsprechen denjenigen, die in den Fig. 1 bis 3
dargestellt sind. Während der Bewegung der nahezu fertiggewickelten
Folienrolle 25 aus der Wickelposition A heraus gemäß
den Fig. 4 und 5 verbleiben die Schwenkarme 18, 31 in einer
im wesentlichen vertikalen Position, wobei sich der Schlitten
30 nach links bewegt. Erst bei der Weiterbewegung der nahezu
fertiggewickelten Folienrolle 25 gemäß Fig. 6 muß die zweite
Anlagewalze 21 nach links geschwenkt werden, damit die erste
Anlagewalze 20 in ihrer masseneutralen Stellung verbleiben
kann. Danach wird die zweite Anlagewalze 21 wieder in ihre
Neutralposition zurückgeschwenkt und der gesamte Schlitten 30
bewegt sich langsam nach rechts entsprechend dem sich vergrößernden
Wickeldurchmesser der jetzt in der Wickelposition A
gewickelten Wickelwelle 13. Bei allen Vorgängen kann somit die
erste Anlagewalze 20 in ihrer masseneutralen Stellung verblei
ben, in der der Schwenkarm 18 eine im wesentlichen vertikale
Position einnimmt. Lediglich der untere, stehende Schwenkarm
31 muß bei dem in Fig. 6 dargestellten Arbeitsvorgang gering
fügig aus seiner vertikalen Position herausgeführt werden.
Dies ist allerdings nur ein sehr kurzer Vorgang bei der Weg
führung der fertiggewickelten Folienrolle bis zum Abschlag der
Folienbahn 10, so daß diese kurzzeitige Bewegung aus der masse
neutralen Stellung in Kauf genommen werden kann. Demgegenüber
ergibt sich als Vorteil die einfachere Konstruktion durch
einen einzigen Schlitten. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
kann die Andruckkraft der Anlagewalzen 20, 21 wiederum durch
Einstellung eines geringfügigen Winkels der Schwenkarme 18, 31
eingestellt werden, oder durch das Stellglied 32 oder ein
weiteres, nicht dargestelltes Stellglied für den oberen Schwenk
arm 18 oder durch auf die Schwenkarme 18, 31 oder die Schwenk
gelenke einwirkende Federglieder.
Weitere Ausgestaltungen und Anordnungen der Schwenkarme für
die Anlagewalzen 20, 21 sind möglich durch Kombination von
Elementen der beiden Ausführungsbeispiele. So können beispiels
weise beim zweiten Ausführungsbeispiel beide Schwenkarme 18,
31 hängend an einem gemeinsamen Schlitten 30 angeordnet sein
oder beim ersten Ausführungsbeispiel kann der Schwenkarm 19 für
die zweite Anlagewalze 21 auch stehend an einem separaten
Schlitten gelagert sein. Weiterhin ist prinzipiell zwar die
hängende Anordnung vorzuziehen, jedoch können im Einzelfall
auch beide Schwenkarme stehend angeordnet sein.
In Abwandlung des zweiten Ausführungsbeispiels gemäß den Fig. 4
bis 6 können auch beide Schwenkarme 18, 31 hängend und
um eine gemeinsame Schwenkachse schwenkbar angeordnet sein.
Beide Ausführungsbeispiele beziehen sich auf die Anwendung bei
einem Kreisläufer-Wickler. Es ist jedoch auch möglich, die
erfindungsgemäße Anordnung der Anlagewalzen 20, 21 auch für
einen Kaskadenwickler oder eine andere Ausführung eines Wick
lers einzusetzen, bei dem Wickelwellen entlang einer Führungs
bahn geführt werden.
Weiterhin kann selbstverständlich auch die umgekehrte Dreh
richtung gegen den Uhrzeigersinn vorgesehen sein. Die be
schriebenen Funktionen laufen dann spiegelbildlich ab.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Aufrollen von bahn- oder bandförmigen
Materialien, wie Papier, Folien, Textilien oder dergleichen,
mit drehbar gelagerten und motorisch antreibbaren Wickelwellen,
die entlang einer Führungsbahn einzeln bewegbar und positio
nierbar sind, wobei jeweils eine bewickelte Wickelwelle nach
dem Aufwickelvorgang aus einer Wickelposition herausbewegt und
im wesentlichen gleichzeitig eine unbewickelte Wickelwelle in
diese Wickelposition gebracht wird, wobei zum Wechseln der
Wickelwellen in der Wickelposition bei kontinuierlich zuge
führtem Material eine erste Anlagewalze zur Anlage an das ge
wickelte Material auf der sich in der Wickelposition befinden
den Wickelwelle und eine zweite Anlagewalze zur Anlage an das
gewickelte Material auf der sich aus der Wickelposition heraus
bewegenden Wickelwelle vorgesehen ist und wobei die Anlagewal
zen an im wesentlichen vertikal ausgerichteten Schwenkarmen
schwenkbar gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die von
den Anlagewalzen (20, 21) abgewandten Enden der Schwenkarme
(18, 19, 31) schwenkbar an wenigstens einem horizontal ver
fahrbaren Halteteil (16, 17, 30) angeordnet sind, und daß
eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (24) zur Einstellung
der im wesentlichen vertikalen Lage der Schwenkarme (18, 19,
31) durch Horizontalverschiebung des wenigstens einen Halte
teils (16, 17, 30) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine oder beide Anlagewalzen (20, 21) hängend an dem wenigstens
einen Halteteil (16, 17, 31) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkarme (18, 19) der beiden Anlagewalzen (20,
21) an zwei unabhängig voneinander horizontal verfahrbaren
Halteteilen (16, 17) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkarme (18, 31) der beiden Anlagewalzen (20,
21) gemeinsam an einem horizontal verfahrbaren Halteteil (30)
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachsen aller Schwenkarme um eine gemeinsame Achse
schwenkbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (24) primär zur
Einstellung der vertikalen Lage der Schwenkarme (18) der ersten
Anlagewalze 20 vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Stellglieder (32) und/oder Feder
mittel zum Schwenken und/oder zur Einstellung des Anpreßdrucks
der Anlagewalzen (20, 21) an den zugeordneten Schwenkarmen
angreifen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Abschlagvorrichtung (27) für
das aufzurollende Material (10) zwischen den Anlagewalzen (20,
21) angeordnet oder zwischen dieselben verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Halteteil (16,
17, 30) als wenigstens ein Schlitten ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch die Ausbildung als Kreisläufer-Wickler.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Steuermittel zur Anlage der zweiten
Anlagewalze an das gewickelte Material vor dem Ablösen der
ersten Anlagewalze 20 bei der Weiterbewegung der Wickelwelle
13 vorgesehen sind.
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Family
ID=6425095
Family Applications (1)
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