DE406861C - Gewinnung von Bromiden aus Brom - Google Patents

Gewinnung von Bromiden aus Brom

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DE406861C
DE406861C DES63324D DES0063324D DE406861C DE 406861 C DE406861 C DE 406861C DE S63324 D DES63324 D DE S63324D DE S0063324 D DES0063324 D DE S0063324D DE 406861 C DE406861 C DE 406861C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/10Bromides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Gewinnung von Bromiden aus Brom. Man stellt Bromsalze in der Weise her, daß man zuerst Brom und Eisen in Gegenwart von Wasser zu Fei Br$ verbindet und dann das Bromeisen mit Alkalikarbonaten umsetzt. Man kann auch durch Behandeln von Bariumsulfid mit einem überschuß von Brom Bariumsulfat und Bromwasserstoff erhalten und aus dem Bromwasserstoff die Bromide des Kaliums und Natriums durch Behandeln mit den Karbonaten oder Hy droxyden oder Sulfaten gewinnen.
  • Es ist bekannt, daß sich aus Bariumsulfid durch Einwirkung von Brom Bariumbromid und Schwefel nach der Formel BaS + Br2 = BaBr2 + S erhalten läßt. Doch ließ sich. die durch diese Formel veranschaulichte Umsetzung bisher nicht mit genügender Ausbeute in technischem Maßstabe durchführen. Man hat im großen in der Weise gearbeitet, daß man Brom mit Wasser überschichtete und unter Umrühren Bariumsulfid bis zur vollständigen Neutralisation eintrug. Die Operation mußte im Freien vorgenommen werden, weil sich dabei stark Schvvefeiwasserstoff unter gleichzeitiger Bildung von Bariumbromid und Bariumsulfat entwickelte. Formeliräßig läßt sich der Vorgang in zwei Reaktionen auflösen. Es bildet sich zuerst Bariumsulfat und Bromwasserstoff (Formel i), und der gebildete Bromwasserstoff läßt aus dem weiter zugefügten Bariumsulfid Bariumbromid und Schwefelwasserstoff entstehen (Forme12).
  • r. q. 140 -I- 4 Br2 + BaS = BaS04 -+- 8 H Br. 2. 8HBr+4BaS=.1BaBr2+.iH,S. Man hat die Schwefelwasserstoffbildung dadurch vermeiden können, daß man statt Bariumsulfid eine Mischung von Bariumsulfid mit gemahlenem Bariumkarbonat (Witherit) zu dem mit Wasser überschichteten Brom fügte, vom gebildeten Bariumsulfat (Formel 3) abfiltrierte und das durch Eindampfen gewonnene Bariumbromid durch Umkrystallisieren reinigte.
  • 3. .4 Br2 + BaS + 4. BaC03 BaS04 + 4 BaBr2 '-, 4 C02. Bei der ersten Art der Umsetzung stört die Schwefelwasserstoffentwicklung; bei der zweiten wird das teure Bariumkarbonat benötigt. Außerdem wird bei beiden Umsetzungen ein nicht unerheblicher Teil des Bariumsulfides in Bariumsulfat verwandelt.
  • Es wurde nun festgestellt, daß die Bildung von Bariumbromid und Schwefel nach der zuerst angeführten Formel fast quantitativ durchgeführt werden kann, wenn man die Konzentration des Broms im Verhältnis zü der des Schwefelbariums immer möglichst niedrig hält. Dies erreicht man dadurch, daß man für einen starken überschuß von Bariumsulfid sorgt, und daß man das Brom entweder in verdünnter Form dem Reaktionsgemisch zuführt oder bei Zuführung in Substanz zum schnellsten Verbrauch bringt. Am besten arbeitet man in der Art und Weise, daß man das Brom unter die Oberfläche der heiß gesättigten Bariumsulfidlösung in dünnem Strahl einfließen läßt, wobei man die Temperatur ein wenig über dem Siedepunkt des Bromes von 65' hält. Das Brom verdampft sofort und trifft, durch Verdampfen und Rühren zugleich stark bewegt und verdünnt, auf die sehr konzentrierte Bariumsulfidlösung. Der Schwefel kann dann abfiltriert werden. Er ist ziemlich rein und leicht verkäuflich.
  • Die gebildete Bariumbromidlösung wird alsdann mit Alkalisulfatlösung umgesetzt, zweckmäßig in der Wärme. Das ausgeschiedene Bariumsulfat kann als Permanentweiß verkauft werden oder auch, zu Bariumsulfid reduziert, wieder in den Kreislauf der Fabrikation zurückkehren.
  • Man kann die Reaktion auch in der Weise ausführen, daß man das Brom, in einem wasserlöslichen Bromid, z. B. Brombarium, gelöst, zu der heiß gesättigten Lösung des Erdalkalis fügt, oder daß man das Brom in einem organischen Lösungsmittel, z. B. Tetrachloräthan, anwendet.
  • Das Verfahren kann dahin umgeändert werden, daß man den Schwefel nicht gleich durch Absetzenlassen, Filtration oder Zentrifugieren abtrennt, sondern erst nach Zufügung des Alkalisulfates gemeinsam mit dem ausgeschiedenen Bariumsulfat. Die Ausbeuten an Barium- bzw. Alkalibromid betragen über 95 Prozent der Theorie.
  • Für die glatte Umsetzung unter Vermeidung der Schwefelwasserstoffentwicklung ist es von ausschlaggebender Wichtigkeit, daß die Reaktion schnell durchgeführt wird. Man muß deshalb dafür sorgen, -diaß das eingeführte Brom schnellstens mit möglichst viel BaS in Berührung kommt, was durch starkes Rühren erreicht wird und dadurch, daß man, soweit man unverdünntes Brom verwendet, bei Temperaturen über seinem Siedepunkt arbeit@et, wodurch sofortige Verdampfung des Broms eintritt. Den Bromzufluß hat man der, vorhandenen Bromkonzentration anzupassen.
  • Die gleiche Reaktion läßt sich mit Strontium- und Calciumsulfid durchführen. Aber da Gips löslicher ist, verunreinigt er das AlkaJibromid, was besondere Reinigungsmaßnahmen erforderlich macht.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i, Verfahren zur Gewinnung von Alkalibfomiden aus Brom, Erdalkalisulfiden und Alkalisulfat, dadurch gekennzeichnet, daß man in die gesättigte Lösung eines Erdalkalisulfides, vorzugsweise des Bariumsulfides, Brom in dünnem Strahl zweckmäßig bei Temperaturen über 63° unter stetem Rühren eintreten läßt, worauf die Lösung nach Abfiltrieren des ausgeschiedenen Sc'h'wefels in bekannter Weise mit Alkalisulfat umgesetzt wird. z.
  2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkalisulfat vor Abtrennung des Schwefels beigibt und dann das gebildete Erdalkalisulfat und Schwefel gemeinsam abtrennt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Brom, in einem wasserlöslichen Bromid oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst, zu dem Erdalkalisulfid hinzusetzt.
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