DE40549C

DE40549C - Einrichtungen zur Reinigung des Ventilsitzes und des Kegels bei Absperrventilen für hochgespannte Gase und Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE40549C
Application number: DENDAT40549D
Authority: DE
Original assignee: V. Daehlen in Berlin NW., Thurmstr. 2 II
Anticipated expiration: 1906-12-11

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

VITAL DAELEN in BERLIN.

hochgespannte Gase und Flüssigkeiten.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ii. December 1886 ab.

Bei Ventilen an Behältern für flüssige Kohlensäure besteht der Uebelstand, dafs sich, während dieselben geöffnet sind, infolge der durch Verdunstung der flüssigen und Ausdehnung der gasförmig gewordenen Säure ein Ansatz von fester Kohlensäure am Ventilkegel wie am Ventilsitz bildet, welcher sowohl das freie Ausströmen des Gases hindert, als auch beim Niederschrauben des Kegels den dichten Schlufs desselben beeinträchtigt. Auch können zufällig zwischen den Kegel und dessen Sitz gelangende feste Theilchen eine gleiche Wirkung hervorbringen. Aufserdem ist bei diesen wie bei anderen Ventilen, welche einem hohen Druck der abzusperrenden Gase und Flüssigkeiten ausgesetzt sind, die Schwierigkeit vorhanden, die Stopfbüchsen dicht zu halten.

Vorliegende Erfindung bezweckt nun, einerseits die Sitzflächen der Ventile durch eigenthümliche, mit den Ventilkegeln verbundene Wischer oder Schaber zu reinigen, wenn sich ein die Ausströmung hindernder Ansatz gebildet hat oder das Ventil zugeschraubt werden soll, andrerseits die Stopfbüchsen mit einer Packung und einer Stulpenliderung zu versehen, so dafs letztere die erstere vermöge des vorhandenen Gas- oder Flüssigkeitsdruckes und im Verhältnifs zu demselben zusammenprefst. Gleichzeitig kann die Stulpe zur Reinigung des Ventilkegels benutzt werden.

Der mit der Stange b aus einem Stück hergestellte und gleich seiner Sitzfläche mit schwach zusammenlaufenden Seiten geformte Ventilkegel α hat eine Verlängerung d, welche mit zwei seitlichen Ausschnitten d^l und einem dieselben verbindenden Loch versehen ist. In dieses Loch ist ein den erwähnten Wischer bildendes Gummistück s eingefügt, , dessen Länge etwas gröfser als der gröfste Durchmesser des Kegels ist, welches sich aber in die Ausschnitte d' derart hineinpressen läfst, dafs es mit der Verlängerung d in die Bohrung c des Ventilgehäuses einzudringen vermag. Haben sich nun bei geöffnetem Ventil, Fig. 2, Kohlensäurekrystalle oder andere feste Theilchen am Ventilsitz festgesetzt, und wird alsdann der Ventilkegel niedergeschraubt, so wischt das Gummistück bei der Drehung des Kegels den Sitz rein, und der dichte Schlufs des Ventils ist gesichert. War das Ventil nur wenig gelüftet worden und konnte sich mithin überhaupt nur ein schwacher Ansatz in dem Oeffnungsspalt bilden, so führt schon in Anbetracht der schwachen Convergenz der Seiten der Dichtungsflächen . die Drehung des Kegels allein die Reinigung sowie den vollständigen Schlufs herbei.

Die Fig. 5 und 6 zeigen ein Ventil, bei welchem der Wischer in einem Gummiring s besteht, der auf den Zapfen q gesteckt ist und durch einen Ring r an seiner Stelle gehalten wird. Dabei verhindert eine an diesem Ringe befindliche Nase die Drehung des Ringes, wenn derselbe zur Wirkung kommt.

Nach Fig. 7 bis 10 ist der Wischer durch Schaber t aus Metall ersetzt. Diese Schaber liegen in seitlichen Einschnitten der Verlängerung d und bilden die Köpfe zweier an d

befestigten Federn. Der in der Zeichnung angegebenen Anordnung zufolge sind die Federn mit einem Ring u vereinigt, welcher auf einen dem oben genannten ähnlichen Zapfen g gesteckt ist und durch den Ring ν festgehalten wird.

Die neue Stopfbüchsenanordnung weist aufser der Packung k und den beiden Metallringen / und /' die Gummistulpe m auf, welche umgekehrt U-förmig gestaltet ist und sich nach aufsen an die Wand des Ventilgehäuses, nach innen an die Ventilstange d und nach oben an den Ring Z¹ legt. Der Ring Z¹ ruht oberhalb der Stulpe auf einem Absatz im Gehäuse und ist in diesem verschiebbar. Die Stulpe wird demnach nicht allein selbst eine Abdichtung hervorbringen, sondern- auch infolge des von unten auf sie einwirkenden Druckes und im Verhältnifs zur Stärke desselben die Packung k zusammenpressen. Um die Stulpe zur Reinigung des Ventilkegels α benutzen zu können, ist die Länge der Stange b so bemessen, dafs, wenn man dieselbe ganz zurückschraubt, der Kegel in die Stulpe hineintritt und an dieser, die durch den vorhandenen Druck ebenso wie an die Stange b auch an den Kegel geprefst wird, jeden vorhandenen Ansatz abstreift.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Bei Ventilen zum Absperren hochgespannter Gase und Flüssigkeiten eine Einrichtung zur Reinigung des Ventilsitzes, bestehend in einem unterhalb des Ventilkegels an diesem angebrachten elastischen Wischer s oder Schaber f, welcher bei geöffnetem Ventil sich gegen den Ventilsitz legt und beim Niederschrauben des Ventilkegels sich mit diesem dreht und vorhandene Ansätze von dem Ventilsitz abstreift.
2. In Verbindung mit der im Vorstehenden gekennzeichnetenEinnchtung die Anordnung einer unter dem Bodenringe der Stopfbüchse liegenden, umgekehrt U-förmigen Stulpe, in welche der Ventilkegel α beim Aufschrauben des Ventils hineintritt, so dafs am Kegel etwa vorhandene Ansatzstoffe abgestreift werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.