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Formvorrichtung zur Herstellung von Bausteinen aus Beton u. dgl. Für
diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni tqi i die Priorität auf
Grund der Anmeldung in Belgien vom i g. Juli 192 c beansprucht. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Formv ozrichtung zur Herstellung von Betonbausteinen, bei welcher
die einzelnen Steine in nebeneinanderliegenden Kästen hergestellt werden. Die seitlichen
Wandungen der Kästen können dabei .schubfachartig in den Formkasten eingeschoben
werden, indem sie in in der Vorderwand befindlichen Schlitzen gleiten. In der Arbeitsstellung
während des Einstampfens des Bodens werden die Seitenwandungen dadurch gehalten,
daß sie in entsprechende Nuten der Rückwand eingreifen. Eine der Wandungen, entweder
die vordere oder hintere, kann nach außen um ihre Unterkante ausschwingen, um das
-Freigeben der Formlinge zu erleichtern.
Die bisher bekannt gewordenen
Formvorrichtungen oben angegebener Art haben den Nachteil, daß sie für ihre Bedienung
eine Anzahl von voneinander unabhängigen Arbeitsgängen erfordern und die hergestellten
Formlinge in Berührung mit gewissen Wandungen bleiben, gegen welche sie während
des Einstampfens gepreßt worden sind, wodurch das Freilegen erschwert wird.
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Gemäß der Erfindung werden die oben angeführten Nachteile dadurch
beseitigt, daß der Formkasten so ausgebildet ist, daß vor dem Freilegen der Formlinge
alle Wandungen der Form, den Boden nicht ausgenommen, außer Berührung mit dem Beton
treten, wobei durch ein einziges Mittel die Wandungen des Formkastens von dem Formling
abgerückt und während des Formens fest miteinander verriegelt «-erden.
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Gemäß der Erfindung ist der Formkasten mit einer beweglichen Rückwand
und einer feststehenden mit Schlitzen versehenen Vordertand sowie mit einem Schubfach
ausgerüstet, welches einen Boden und die Seiten-und Zwischenwände aufweist. die
in den obenerwähnten Schlitzen gleiten, derart, daß nach dem Stürzen des Fornikastens
und nach dem Zurückziehen des Schubfaches die Formlinge durch keine Fläche des Formkastens
gehalten werden. Die drehbar gelagerte Hinterwand kann in ihrer Offenstellung durch
eine Feder o. dgl. gehalten werden, während sie durch ein geeignetes -Mittel, «-elches
gleichzeitig das Schubfach in seiner Arbeitsstellung verriegelt, während des Formens
in geschlossener Stellung gehalten wird.
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Dieses Verschlußmittel besteht zweckmäßig aus einer Stange, deren
eines Ende mit einer über das Schubfach greifenden Verriegelungsklinke versehen
ist und deren anderes Ende an der beweglichen Wandung befestigt ist. Die Stange
steht unter Wirkung einer Feder, uni das Eingreifen der Klinke über das Schubfach
und die Verriegelung der gegenüberliegenden Wandung zu gewährleisten und tun bei
der Freigabe des Schubfaches die Stange rückwärts zu bewegen und die Wandung, mit
welcher sie verbunden ist, selbsttätig zu verschieben.
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Infolge dieser neuartigen Einrichtung ist es ermöglicht, einerseits
durch ein einfaches Lösen der Verriegelung sowohl die Rückwand freizulegen als auch
das Schubfach zti entsichern und andererseits diese beiden Teile in der Arbeitsstellung
auch fest zu verriegeln. Das Freilegen der Formlinge kann daher in einfachster Weise
durchgeführt werden, indem die Verriegelung gelöst, der Formkasten gestürzt und
das Schubfach zurückgezogen. wird, wobei die Formlinge sich infolge ihres Eigengewichtes
vom Formleasten ablösen, so daß letzterer für eine neue Verwendung bereitsteht.
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Die Formmaschine gemäß der Erfindung läßt sich mit gleichem Erfolge
für die Herstellung nur eines Formlings verwenden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i den eigentlichen Formkasten in Vorderansicht,
Abb. 2 eine zu Abb. i gehörige Draufsicht, Abb. 3 einen senkrechten Längsschnitt
durch das Schubfach der Formmaschine nach Linie A-A der Abb. 5, Abb..I das Schubfach
in Seitenansicht, Abb. 5 das Schubfach in Draufsicht, Abl). 6 einen Querschnitt
nach Linie B-B der r'@.bb. 2, 3, 4 und 5, der die beiden ineinandergeschobenen Teile
der Form erkennen läßt, Abb. 7 eine Einzelheit in Draufsicht und Abb. 8 einen senkrechten
Längsschnitt nach Linie C-C der Abb. 6; Abb. 9 stellt die zum Feststampfen des Formgutes
dienende Ramme im Querschnitt nach Linie D-D der Abb. 8 dar; Abb. i o veranschaulicht
die zusammengestellte Form mit dem Aufsatz; Abb. i i, 12 und 13 stellen den Aufsatz
der Form für sich im senkrechten Längsschnitt nach Linie E-E der Abb. 12 sowie in
Draufsicht und in Seitenansicht dar.
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Wie insbesondere aus Abb. i hervorgeht, weist der Formkasten 13 eine
feststehende Vorderwand 14 auf, die mit Schlitzen 15 zur Einführung der Zwischenwände
16 und der Seiten«-ände 17 versehen ist, die am Formboden 18 (Abb. 3) befestigt
sind. Dieses Formgehäuse 13 trägt auch die bewegliche Rückenwand i9 (Abb.2 und 6),
die an der Grundplatte 2o des Gehäuses 13 iniit Federn 21 (Abb. 6) befestigt ist.
Diese bewegliche Wand i9 ist an den Enden der vom Gehäuse (Abb.6 und 7) getragenen
Stangen 22 befestigt. Die Stangen 22 werden beständig in einer Richtung durch eine
Feder 23 gedrückt, die sich gegen ein Widerlager 2d. der genannten Stange und das
Gehäuse stützt. Die Stange 22 trägt an ihrem anderen Ende eine Fallklinke a5, die
dazu dient, das Schubfach, das durch die Schubzwischenwände 16, die Seitenwände
17 und den Boden 18 gebildet wird, im Gehäuse festzuhalten.
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Das Schubfach 16, 17, 18 trägt äußerlich eine Schiene 26, an der es
durch Überwurf der Fallklinken 25 im Gehäuse festgehalten wird. Die Fallklinken
25 haben ein Daumenprofil (Abb.2) und schieben sich auf den Arm 26, um die Verschiebung
der Stangen 22 entgegen der Federkraft 23 zu veranlassen, derart, daß die bewegliche
Rückenwand i9
gleichzeitig rnrt der Festlegung des Schubfaches gegen
das Gehäuse 13 gedrückt und parallel zur Vorderwand 1.4 gehalten wird. Wenn das
Schubfach bei der Öffnung der Form zurückgezogen wird, verschieben sich die Stangen
22, der Federkraft der Federn 21 überlassen, und veranlassen dadurch die Verschiebung
der beweglichen Wand ig, die sich wieder in die Lage begibt, die aus den Abb. 2
und 6 ersichtlich ist. Der Arm 26 trägt zwei Klammern 27, an denen man das Schubfach
16, 17, 18 fassen kann, um es bei der (Öffnung der Form zurückzuziehen. Das Schubfach
16, 17, 18 trägt an seinem unteren Teil, und zwar an seinem Boden befestigte Widerlager
28, die sich so gegen an der Grundplatte des Gehäuses 13 befestigte Widerlager 29
legen, daß ein vollständiges Austreten der Zwischenwände 16, 17 aus den Schlitzen
15 der Vorderwand 14. verhindert wird. Die Zwischenwände 16 tragen Vorsprünge 3o,
die in entsprechende Aussparungen 31 der beweglichen Wand r9 (Abb. i und 5) eingreifen.
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Abnehmbare Schulterstücke 32 (Ahb. 8), die ausgekehlt sind, stützen
sich zwischen die Seitenwände 17 und das Gehäuse 13 und bilden durch eine ihrer
Flächen eine senkrechte Verlängerung der Seitenwände 17 nach dein oberen
Teil der Form hin. Diese Schulterstücke 32, die freigegeben werden, wenn die Seitenwände
17 und der Boden 18 aus dem Gehäuse zur Öffnung der Form zurückgezogen werden, fallen
gleichzeitig mit der geformten Masse aus der Form, wenn die Form gestürzt wird.
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Die Ramme 33 (Abb. 8 und 9) ist mit Rippen 34 ausgestattet, die den
Zwischenwänden 16 des Schubfaches entsprechen und die Masse in dem oberen nicht
abgeteilten Teil der Form zerschneiden. Sie trägt ebenso in bekannter Weise Verteilervorsprünge
35.
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Der Aufsatz 36 (Abb# 11, 12 und 13) ist mit Dornen 37 versehen, die
in entsprechende Bohrungen 38 (Abb. 2) des Gehäuses eintreten, um den Aufsatz auf
dem Gehäuse sicher zu lagern. Außerdem hat der Aufsatz Federklauen 39, um ihn auf
dem Gehäuse festzuhalten.
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Wenn man die Zwischenwände 16 des Schubfaches und die entsprechenden
Schlitze 15 des Gehäuses fortläßt, erhält man die Form ohne Unterteilungen.
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Die Handhabung der Form geht folgendermaßen vor sich: Angenommen die
Teile der Form befinden sich in der Stellung, in welcher die Formlinge soeben entfernt
worden sind. Um nun eine weitere Reihe Formlinge herzustellen, wird der Formkasten
nach dein Stürzen und Entleeren zwecks erneuter Füllung in die Anfangsstellung zurückgedreht,
das Schulfach ganz in letzteren eingeführt und verriegelt, wodurch auch die schwingbare
Rückwand in ihrer Arbeitsstellung gesichert wird. Hierauf «-erden die Seitenstücke
32 und der Aufsatz 36 aufgesetzt, die Form gefüllt und das Gut eingestampft. Sodann
wird die Form umgestürzt und entriegelt, so daß sich die Rückwand selbsttätig von
den Fonnlingen abhebt. Schließlich wird das Schubfach herausgezogen, wodurch die
Formlinge ringsum freigegeben werden und aus dem Formkasten fallen.
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Um zu vermeiden, daß die Formlinge am Boden festhaften, bildet dieser
ein Stück mit den herausziehbaren Seiten- und Zwischenwänden, so daß nach dem Herausziehen
des Schubfaches die Formlinge an keiner Fläche mehr gehalten werden.