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Auslese- (Sortier Vorrichtung für Körnerfrüchte. Für diese Anmeldung
ist gemäß dem Unionsvertrage vom z. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung
in Frankreich vom 24. November 1922 beansprucht. Die Erfindung betrifft eine Auslesemaschine
(Trieur), die dazu dient, Frucht- oder Samenkörner von verschiedener Größe und Form
voneinander zu trennen. Es sind Maschinen dieser Art bekannt, bei denen in einer
feststehenden Trommel umlaufende Trieurscheiben angebracht sind, welche auf den
Stirnflächen mit Taschen oder Vertiefungen ausgerüstet sind. Letztere sind dabei
in mittelpunktgleichen Kreisen angeordnet, und ihre Abmessungen sind so gewählt,
daß sie bei Drehung der Scheiben durch ein Gemisch von Fruchtkörnern nur eine bestimmte
Körnerfrucht, z. B. Weizen, aufnehmen und anheben,
während sie andere
Körner, z. B. Hafer, nicht aufnehmen. Die in die Taschen getretenen Körner fallen
dabei in Rinnen, welche diese Körner aus der Trommel abführen. Bei den bisher bekannten
Maschinen liegt die Eintrittsebene der Zellen (Taschen) in der Ebene der Stirnflächen
der Scheiben, d. h. senkrecht zur Scheiben- oder Trommelachse. Die Erfindung besteht
darin, daß die Eintrittsebene der Zellen (Taschen) einen spitzen Winkel mit der
Scheibenachse (Trommelachse) bildet. Durch diese Anordnung der Zellen wird erzielt,
daß die Körner bei ihrem Eintritt in und bei ihrem Austritt aus den Zellen einen
geringen Reibungswiderstand zu überwinden haben. Infolgedessen kann die Winkelgeschwindigkeit
der Scheiben bedeutend erhöht «-erden, was ein gründliches Umrühren des auszulesenden
Gemisches zur Folge bat und unter jeden Umständen eine Vergrößerung der Leistung
der Maschine bewirkt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Abb. i ist eine äußere Ansicht der Maschine mit teilweise weggebrochener
Trommel, wobei. eine der Scheiben im Schnitt dargestellt ist.
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Abb. 2 ist eine schematische Endansicht mit teilweise weggebrochenen
Stellen, und Abb. 3 zeigt im vergrößerten 1Iaßstabe eine halbe Schnittansicht einer
Scheibe.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Maschine aus
einer Trommel i, in der eine Welle 2 gelagert ist, die durch einen über eine Riemenscheibe
q. laufenden Riemen 3 angetrieben wird. Auf der Welle 2 sind im Innern der Trommel
nebeneinander die Naben 5' von Scheiben 5 aufgekeilt, deren radiale Arme 6 schraubenförmig
sind. Die Felge einer jeden Scheibe 5 wird von in Abständen voneinander angeordneten
radialen Stangen 7 getragen, auf denen konzentrische, nach innen kegelförmig verlaufende
Ringe 8 befestigt sind. Auf den schrägen Seitenflächen eines jeden Ringes sind eine
oder mehrere Reihen von Zellen (Taschen) 9 vorgesehen, die in Form und Abmessung
der Art der auszulesenden Körner angepaßt werden und deren Eintrittsebenen spitze
Winkel mit der Trommelachse bilden, während ihre Böden schräg verlaufen.
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Die Einführung des Gemisches in die Vorrichtung erfolgt durch den
an einem Ende vorgesehenen Trichter 22. An dem anderen Ende der Trommel i befindet
sich ein Austragkanäl 23 für die nicht ausgelesenen Körner. Zwischen den Scheiben
befinden sich Rinnen 12 (Abb. i und 2), welche die aus denZellen oder Taschen der
Scheiben fallenden Körner je nach der Stellung einer um den Zapfen 21 beweglichen
Klappe 2o entweder in einen Trichter 13 oder in einen Trog 14 mit einer Förderschnecke
15 befördern.
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Sollen z. B. Hafer und Weizen voneinander getrennt werden, so werden
die Scheiben mit Taschen 9 von den Weizenkörnern entsprechenden Abmessungen versehen,
in die sich die längeren Haferkörner nicht absetzen können. Man läßt die Welle 2
im Sinne des Pfeiles 2¢ (Abb. 2) umlaufen und führt das Gemisch aus Weizen und Hafer
in den Trichter 22 ein. Dieses Gemisch fällt durch seine Schwere in die Trommel
i und häuft sich in der in Abb. 2 angegebenen Böschung um die ersten Scheiben 5
an. Die Weizenkörner treten in die Zellen 9 ein und werden bei der Umdrehung der
Scheiben mitgenommen, während die Haferkörner, die länger sind und nur teilweise
in die Zellen eingreifen, sofort aus den Zellen fallen. Sobald die Weizenkörner
bis zu einer bestimmten Stelle angehoben sind, werden sie mit einer Kraft, deren
Größe und Richtung die Resultante aus der Schwere des Kornes und der Fliehkraft
ist, aus den Zellen geschleudert, vorn den Ringen 12 aufgefangen und, je :lach der
Stellung der Klappe 20, entweder in den Trichter 13 oder in den Kanal 1 ¢ geleitet.
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Das Gemisch von Weizen und Hafer wird durch die schraubenförmigen
Arme 6 der Scheiben allmählich durch die Trommel gefördert und allmählich vom Weizen
bereit, so daß aus dem Austragkanal 23 nur Hafer austritt.
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Zum Sortieren eines anderen Gemisches als Weizen und Hafer genügt
es, die Abmessungen der Zellen entsprechend der kleinsten Korngröße zu wählen. Zum
Sortieren eines aus mehreren Körnerarten bestehenden Gemisches kann man eine einzige
Trommel verwenden, in der für jede Körnerart eine Scheibengruppe mit einer besonderen
Austragvorrichtung vorgesehen ist.