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Spitz-, Schäl- und Bürstmaschine für Getreide und Hülsenfrüchte Gegenstand
der Erfindung ist eine Spitz-, Schäl- oder Bürstmaschine für Getreide und Hülsenfrüchte
nach Patent 483314, bei der zwischen umlaufenden Scheiben eine Arbeitskammer vorgesehen
ist. Bei der durch dieses Patent geschützten Maschine bedarf die Art der Zuführung
des zu bearbeitenden Getreides nach der Arbeitskammer und seine Ableitung noch einer
Vervollkommnung. Je nach der Art und Beschaffenheit des durch die Maschine zu schickenden
Gutes muß die Drehzahl der Förderschnecke im Einlaufkanal genau eingestellt «erden.
Die Drehzahl der Schnecke muß auch der Rauheit der Schäl- oder Reibscheiben sowie
deren Drehzahl angepaßt werden. Schon die Verwendung einer besonderen Förderschnecke
an sich macht den Aufbau der Maschine umständlich und kostspielig.
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Gemäß der Erfindung wird der ganze Aufbau der Maschine wesentlich
vereinfacht und die Benutzung einer besonderen Förderschnecke dadurch vermieden,
daß das zu bearbeitende Gut in bekannter Weise axial eingeführt wird und für den
Auslaß des bearbeiteten Gutes mehrere über den Umfang der Arbeitskammer verteilte,
durch feder- oder gewichtbelastete Klappen o. dgl. nachgiebig verschlossene Öffnungen
in der Kammerummantelung vorgesehen sind. Im weiteren Verfolg der Erfindung sind
die durch den Einlaßkanal hindurchgehenden Tragarme für die eine der Schäl-oder
Reibscheiben als Führungsrippen für das zu bearbeitende Gut ausgebildet, die sämtlich
oder zum Teil im Bereich der Arbeitskammer in Verteilerrippen übergehen. In den
Abbildungen der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
eine Schälmaschine sowie eine Schäl- und Bürstmaschine dargestellt. Es zeigt Abb.
i die Schälmaschine mit dem Gehäuse in senkrechtem Schnitt in Richtung der Drehachse
der Scheiben, Abb. 2 einen rechtwinklig dazu nach Linie A-B Abb. i durch das Maschinengehäuse
gelegten Schnitt, Abb.3 die beiden Scheiben mit der Kammerummantelung in Ansicht,
Abb. q. die Scheibenbefestigung. Die Abb. 5 und 6 geben die wesentlichsten Teile
einer vereinigten Schäl-und Bürstmaschine in zwei Schnitten wieder, wobei Abb. 6
ein Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 5 ist.
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In den Abb. x bis q. ist i die Grundplatte, 2 der mittlere Teil des
Gehäuses der Maschine. Der Gehäuseteil e wird durch deckelähnliche Platten 3, q.
abgeschlossen, die gleichzeitig die beiden Lager 5, 6 für die Schäl- oder Reibscheibenwellen
7, 8 mit den Reibscheiben g, io tragen. Für die Aufnahme je eines weiteren Lagers
ii und 12 für die Wellen 7, 8 sind auf der Grundplatte i die beiden Lagerblöcke
13, 14 befestigt. Der Lagerbock 14 ist beispielsweise
gleichzeitig
mit einem seitlich vorspringenden Teil 15 versehen, mittels dessen die an ihrem
Ende mit Gewinde ausgerüstete Welle 8 unter Zuhilfenahme eines an dem Teil 15 drehbaren,
aber axial unverschiebbar gelagerten Handrades 16 axial verstellt werden kann. Auf
der Welle 7 ist die Tragscheibe 17 und auf der Welle 8 die Tragscheibe 18 für die
Schäl- oder Reibscheiben 9, io befestigt. Diese Scheiben 17, 18, welche vorzugsweise
topfförmig ausgebildet sind, nehmen die ebenfalls topfförmigen Metallscheiben i9,
2o auf, in denen die Schäl- oder Reibscheiben 9, io aus körnigem Gut gebettet sind.
Die Befestigung der Scheiben ig, 2o in den Scheiben 17, 18 erfolgt mittels Stellschrauben
21, die mit ihrem Kopf 22 nach Art eines Bajonettverschlusses hinter entsprechende
Vorsprünge in den Scheiben i9, 2o greifen und mittels Gewinde und Gegenmutter 23
in den Scheiben 17,18 gehalten werden (Abb. 3,4).
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Beim Einsetzen der Scheiben ig, 2o werden die Köpfe 22 der Stellschrauben
21 in Bohrungen 24 der Scheiben ig, 2o eingeführt und durch Drehung dieser Scheiben
in die daneben liegenden Schlitze 25 mit Vorsprüngen 26 gebracht. In dieser Lage
werden die Scheiben ig, 2o beispielsweise durch Einlegen eines Federkeiles 27 in
Nuten 28 der Scheiben 17, 18, ig, 2o und Befestigen mittels Schrauben 29 gesichert
(Abb. i).-Die Tragarme 3o der Scheibe 17 sind als vorzugsweise schräg zur Achsrichtung
verlaufende, tangential an die Nabe angesetzte Führungsrippen für das durch den
Einführungskanal 31 in die Maschine gelangende Gut ausgeführt. In Verlängerung der
Führungsrippen 30 sind ebenfalls tangential an eine Nabe 67 angesetzte, in
Achsrichtung verlaufende Rippen 68 vorgesehen. Die mittlere Öffnung der Scheibe
2o ist durch eine siebartige Trennwand 32 verschlossen. Die Tragscheibe 18 besitzt
in der Mitte Tragarme 33, die in eine Nabe 34 übergehen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 5 besitzen die Scheiben i9, 2o Tragarme 65 und Naben 66, mit denen sie
auf den Wellen 7 und 8 geführt sind. An der Rückseite der Scheibe x8 sind bei allen
Ausführungsformen Luftschaufeln 35 befestigt. Der die Scheibe 18 außen umgebende
Gehäuseraum 36 ist durch die Wand 37 von dem übrigen Teil des Gehäuses 2 abgeschlossen
und geht nach Art eines Ventilatorgehäuses mit spiralförmig sich erweiterndem Querschnitt
in einen Ausla.B-kanal38 für den Staub und die Abfallhülsen usw. über (Abb.2).
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Nach Abb. 2 ist der die Scheibe 17 umgebende Raum 39 des Gehäuses
2 von dem die Arbeitskammer 4o zwischen den Schälscheiben 9, io umgebenden Ringraum
41 durch eine siebartige Wandung 42 getrennt. Die Trennwände 37 und 42 reichen mit
zylindrischen Vorsprüngen 43 bis an den Umfang der Scheiben 17, 18 heran. In einem
Abstand von etwa i cm von dem äußeren Umfang der Schälscheiben g, io ist zwischen
den Trennwänden 37 und 42 die vorzugsweise siebartige Ummantelung 44 für
die Arbeitskammer 40 angeordnet. In dieser Ummantelung 44 sind beispielsweise sechs
über den Umfang verteilte Öffnungen vorgesehen, die durch ebenfalls als Siebe ausgebildete,
gewicht- oder federbelastete Klappen 46 nachgiebig verschlossen sind.
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Die Achsen 47 dieser Klappen 46 sind bei den gezeichneten Ausführungsbeispielen
seitlich bis hinter die Scheibe 17 durchgeführt und tragen Ritzel 48, welche mit
Verzahnung 49 von am Gehäuse 2 bei 50, 51, 52, 53 geführten Ringstücken 54, 55 in
Eingriff stehen. Jedes dieser Ringstücke 54, 55 besitzt einen durch einen Schlitz
56 des Gehäuses 2 hindurchgeführten Arm 57, an dem eine Stange 58 zur Aufnahme von
Gewichtsplatten 59 beweglich befestigt ist.
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Der Ringarm 41 mündet unten in eine Auslaßöffnung 6o für das gereinigte
oder geschälte Gut ein. Der Staub oder die Hülsen, welche in den. diese Scheibe
umgebenden Raum 39 gelangen, werden durch Saugwirkung o. dgl. durch Öffnungen 62
hindurch in eine oben durch ein Sieb 63 und unten durch eine federnde Klappe 64
abgeschlossene Kammer 65 befördert, aus der sie durch die Klappe 64 ins Freie fallen.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel nach Abb. 5 und 6 sind für
die entsprechenden Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet. Die grundsätzliche
Anordnung der Wellen 7, 8, der Scheiben 9, io und 17, 18, ig, 2o und des Gehäuses
2, 3, 4 ist die gleiche geblieben. Ebenfalls gleich ist die Anordnung der Führungsrippen
3o, 68 und der Luftschaufeln 35. Abweichend ist dagegen die Vergrößerung der Tragscheiben
17, 18, welche um die Schäl- oder Reibscheiben 9, io herum Ringräume 69 bilden,
in welche Metallringe 70 mit Bürsten 71 eingesetzt sind, die zweckmäßig wie
die Scheiben ig, 2o durch Stellschrauben 21 gehalten sind. An den äußeren Umfang
der Scheiben 17, 18 schließen sich wieder mit ganz geringem Spielraum die zylindrischen
Ansätze 43 der Trennwände 37 und 42 an. Die Scheibe ig ist mit Armen 65 und einer
Nabe 66 auf der Welle 7 aufgepaßt. Im Anschluß hieran sind die parallel zur Achsrichtung
verlaufenden Führungsrippen 68 mit Nabe 67 in Verlängerung der Rippen 3o auf der
Welle 7 angebracht. Ebenso ist die Scheibe 2o mit Armen 33 und Nabe 34 sowie die
Scheibe 2o mit Armen 65 und Nabe 66 auf der Welle 8 aufgepaßt und befestigt.
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Die an der Scheibe 18 angebrachten Luftschaufeln 35 reichen bis an
die zylinderähnlichen Vorsprünge 72 des Gehäusedeckels 4 heran. Dieser Deckel 4
ist außerdem um die Welle 8 herum topfförmig ausgeführt und bildet
eine
Kammer 73, die in einen seitlich vom Deckel 4 hervorstehenden Kanal 74 einmündet.
Der Kanal 74 ist bis unterhalb der Maschine geschlossen durchgeführt und steht durch
einen siebartigen Einsatz 75 mit dem mit schrägen Blechen 76 versehenen Sammelraum
77 in Verbindung. Auf diese Weise ist der Sammelraum 77 durch die Öffnung 75, den
Kanal 74, die Kammer 73 der Saugwirkung der Luftschaufeln 35 ausgesetzt.
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Die außen um die Scheibe 17 herum vom Gehäuse 2 gebildete Kammer 39
steht oben durch einen siebartigen Deckel 78 mit der Außenluft und unten
durch einen trichterähnlichen Auslaßkana179 mit einer Sammelkammer 8o für Spreu
und Abfälle in Verbindung.
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Die Klappen 46 in der siebartigen Ummantelung 44 der Arbeitskammer
40 stehen wieder durch Wellen 47 und Zahnritzel 48 mit den Verzahnungen 49 der Ringstücke
54, 55 in Verbindung, die bei 50, 5=, 52, 53 an der Gehäusewandung 2 im Bereich
der Kammer 39 geführt sind. Die Riilgstücke 54, 55 besitzen die seitlich durch Schlitze
56 des Gehäuses 2 hindurchragenden Arme 57, an denen die Gewichtplatten 59 mittels
Stangen 58 aufgehängt sind.
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Die nach Art eines Ventilatorgehäuses spiralförmig ausgeführte Kammer
36 geht wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 in einen Auslaßkana138 über.
Der Einlaßkana131 ist seitlich mit einem siebartigen Einsatz 81 versehen, um die
Luft leichter in den Kanal 31
und in den die Welle 7 umgebenden Raum mittels
der Schaufeln 35 saugen zu können. Der Kanal 74 erweitert sich unterhalb der Maschine
zu einer Kammer, die durch eine federnde Klappe 82 abgeschlossen ist.
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Die Wirkungsweise der Ausführungsform der Schälmaschine nach Abb.
i bis 4 ist wie folgt Die beiden Wellen 7 und 8 werden mittels Riementrieb über
die Riemenscheiben im entgegengesetzten Drehsinn, z. B. die Welle 7 links und die
Welle 8 rechts herum, angetrieben. Das zu schälende Getreide wird in den Trichter
31 eingeschüttet und gelangt in den Einlaßkanal, in dem es von den Führungsrippen
30 zwischen Welle 7 und Tragscheibe 17 erfaßt wird. Es wird dann durch die
in Verlängerung der schrägen Rippen 30 vorgesehenen Verteilerrippen 68 gleichmäßig
verteilt der etwa 21/Z cm breiten Arbeitskammer 40 zwischen den Schälscheiben 9
und io zugeführt. In dieser werden zwar durch den entgegengesetzten Drehsinn der
umlaufenden Schälscheiben 9 und io die Fliehkräfte stark vermindert, aber der Rest
dieser Kräfte bewegt die durcheinander wirbelnden Körner allmählich bis an die Kammerummantelung
44 heran. Auf dem Wege durch die Kammer 40 reiben sich die einzelnen Körner sowohl
an den Scheiben 9, io als auch gegenseitig, so daß sie allmählich ihre harte Hülse
verlieren. Die auf diese Weise, gleichmäßig über den Umfang verteilt, nach der Ummantelung
44 gelangenden Körner drücken gegen die in der Ummantelung angebrachten gewichtbelasteten
Klappen 46 und öffnen diese um einen geringen Betrag. Durch die entstehenden Öffnungen
gelangt das geschälte Getreide in die Ringkammer 41 und von hier durch den Auslaßkanal6o
in einen Aufnahmebehälter o. dgl. Bei diesem Schälvorgang saugen die Luftschaufeln
35 einmal durch den Trichter 31 und den Einlaßkanal in der Mitte der Scheibe 17
Luft und Körner in den Raum zwischen den Scheiben 9, io. Außerdem saugen aber die
gleichen Luftschaufeln 35 durch das Sieb 63, die Öffnungen 62 im Gehäuse 2, die
Trennwand 42, den Ringkanal 41, die durch die Klappen 46 nur teilweise geschlossenen
Öffnungen 45 in der Ummantelung 44 mit den siebartigen Löchern die Kammer 40 und
die Siebwandung 32 Luft und Hülsen sowie Abfälle in die Kammer 36 und befördern
sie durch den Auslaßstutzen 38 ins Freie oder in einen entsprechenden Behälter.
Die hierbei durch die Siebwandung 42 oder auf anderem Wege in die Kammer 39 gelangenden
Hülsen oder Abfälle werden durch die untere Öffnung 62 in die durch die federnde
Klappe 64 unten nachgiebig verschlossene Kammer 65 befördert, wo sie durch die Klappe
64 ebenfalls ins Freie gelangen.
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Die Arbeitsweise der Schäl- und Bürstmaschine nach Abb. 5 und 6 ist
im wesentlichen die gleiche wie bei der Schälmaschine nach Abb. i bis 4. Das Getreide
wird in den Einlaßkanal31 eingeschüttet und zusammen mit der durch die Siebwandung
81 eindringenden Luft durch die Schaufeln 35 in den Kanal in der Mitte der Scheibe
17 gesaugt und unter dem Einfluß der Schwerkraft und der Fliehkraft sowie der Verteilerrippen
68 in die Arbeitskammer 4o befördert. In der Kammer 40 gelangt das Getreide unter
ständiger Wirbelung zwischen den Reibscheiben 9, io hindurch in den von den Bürstenscheiben
71 begrenzten Teil der Kammer 40 und von hier aus durch die von den Klappen 46 teilweise
verschlossenen Öffnungen der siebartigen Ummantelung 44 in den Ringraum 41. Bei
seinem Durchgang durch die Kammer 40 wird das Getreide dem durch den siebartigen
Deckel 78, die Kammer 39, die siebartige Wand 42, den Ringraum 41, die Ummantelung
44, die Kammer 40 und die Siebwandung 32 erfolgenden Saugzug der Ventilatorflügel
35 ausgesetzt. Von der Ringkammer 41 gelangt das Getreide in den Auslaßkanal 6o
und von hier aus in die mit Fallblechen 76 versehene Sammelkammer 77. Hier wird
das Getreide durch den siebartigen Einsatz 75, den Kanal 74 und die Kammer 73 dem
Saugzug der Schaufeln 35 ausgesetzt, welche Hülsen, Staub und andere Abfälle aus
dem geschälten
Getreide absaugen. Die abgesaugten Abfälle können
durch die federnde Klappe 82 ins Freie fallen. Die sich in der Kammer 39 ansammelnden
Abfälle und Hülsen gelangen in den unten in den Sammelraum 8o einmündenden Kanal
79.
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Je nach der Art oder der Beschaffenheit des zu schälenden Getreides
können die Ringstücke 54 55 und damit die Klappen 46 durch Auflegen oder Abnehmen
von Gewichtplatten 59 mehr oder weniger belastet werden. Eine durch Abnutzung der
Schälscheiben 9, io evtl. notwendig werdende axiale Verstellung der Scheiben 17,
18 kann durch Verstellen der Scheibenei und für die Scheibe 18 durch Verstellung
des Handrades 16 bewirkt werden. Die beschriebene und dargestellte Maschine kann
in den konstruktiven Einzelheiten in Anpassung an die Bedürfnisse der Praxis zahlreiche
Abänderungen erfahren, ohne daß hierdurch der Bereich der Erfindung verlassen wird.