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Preßgießmaschine mit gasförmigem Druckmittel und beweglichem Gießbehälter.
Zusatz zum Patent 403279.
Die Erfindung hat eine weitere Ausbildung einer
Preßgießmaschine mit gasförmigem Druckmittel und einem durch die Austrittsöffnung
mit dem im Schmelztiegel geschmolzenen Metall zu füllenden beweglichen Gießbehälter
zum Gegenstande, wie sie in der Patentschrift 403279
Kl. 31c näher beschrieben
ist. Ebenso wie bei einer Gießmaschine nach dem Hauptpatent ist auch bei einer Gießmaschine
nach dem Zusatzpatent der außerhalb des Schmelztiegels befindliche Gießbehälter
derart gegenüber dem stillstehenden Schmelztiegel angeordnet und zu bewegen, daß
er bei seiner einen Endlage, der Füllstellung, mit seinem Mundstück gegen eine im
Schmelztiegel vorgesehene Auslaßöffnung für das geschmolzene Metall zu liegen kommt.
Ni ährend es nun bei einer Gießmaschine nach dem Hauptpatent notwendig ist, daß
die Auslaßöffnung des Schmelztiegels während der Nichtanlage des Gießbehälters durch
ein Ventil verschlossen wird, liegt das Wesen der Zusatzerfindung in einer derartigen
Ausbildung der Preßgießmaschine, daß dieses Ventil überflüssig wird.
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Eine Preßgießmaschine nach der Zusatzerfindung ist nämlich so eingerichtet,
daß das normalerweise bis über die in der Seitenwand des Schmelztiegels vorgesehene
Auslaßöffnung reichende Niveau des Metallbades zeitweise, und zwar für die Zeit,
während der der Gießbehälter nicht an dem Schmelztiegel anliegt, bis unter die Auslaßöffnung
gesenkt werden kann. Dieses Senken des Flüssigkeitsniveaus kann dadurch bewirkt
werden, daß der Schmelztiegel um eine Achse drehbar gelagert ist, die auf der Seite
der Auslaßöffnung liegt.
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Um auch bei einer Gießmaschine nach der Zusatzerfindung den Vorteil
aufrechtzuerhalten, daß das Gießmetall möglichst ohne jede Verunreinigung in den
Gießbehälter fließt, wird die Auslaßöffnung im Schmelztiegel in ähnlicher Weise,
wie es bei Schmelz- oder Gießtiegeln bekannt ist, durch eine Zwischenwand abgedeckt,
die nicht bis zum Boden des Schmelztiegels reicht oder an ihrem unteren Ende Durchbohrungen
besitzt und so verhindert, daß das an der Oberfläche des Metallbades sich bildende
Oxvd in die Auslaßöffnung am Schmelztiegel eintritt. Auf der Zeichnung ist eine
beispielsweise Ausführungsform einer Gießmaschine nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht der Gießmaschine während des Füllens
des Gießbehälters, während Abb. 2 einen Schnitt nach II-11 der Abb. i zeigt.
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Abb. 3 zeigt einen Grundriß der für die Erfindung in Petracht kommenden
Teile der Maschine und Abb.4 zeigt den Schmelztiegel in seiner Stellung während
des Gießvorganges.
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Auf der Zeichnung ist mit a der Schmelztiegel und mit b der im wesentlichen
eine U-förmige Gestalt besitzende Gießbehälter bezeichnet. An dem einen Schenkel
des Gießbehälters b ist die Preßgasleitung z fest angeschlossen, während der kürzere
Schenkel des Gießbehälters b zu einem Mundstück c ausgebildet ist, das an einem
wagerecht abgebogenen Teil 13 des Gießbehälters b sitzt. Die äußere Begrenzungsfläche
c' des Mundstückes c ist in jeder wagerechten Ebene um die Drehachse b' des Gießbehälters
b gekrümmt, während die senkrechten Schnitte der Begrenzungsfläche c' konzentrisch
zu einer durch das Mundstück c verlaufenden wagerechten Achse c" gekrümmt sind (Abb.
2). Der Schmelztiegel a besitzt eine seitliche Auslaßöffnung ii, deren äußere Begrenzungsfläche
i i' mit der Begrenzungsfläche c' übereinstimmt. Der Antrieb des Gießbehälters b
aus der in Abb.3 strichpunktiert eingezeichneten Gießlage in die in den Abb, 1,
2 und 3 gezeichnete Füllstellung erfolgt wie bei dem Hauptpatent von einer Zahnstange
16 aus über ein Zahnrad 17 und eine Kupplung 18, ig bei der Verschiebung der Zahnstange
16. Die Zahnstange 16 erhält ihren Antrieb von dem Hebelgestänge 21 aus, das gleichzeitig
zum Schließen und Öffnen der Form dient.
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Der Schmelztiegel a ist mittels zweier Ansätze 31 und Zapfen 32 um
eine Achse schwenkbar gelagert, die mit der oben erwähnten Achse c" zusammenfällt.
Diametral der Auslaßöffnung ii gegenüber hängt der Schmelztiegel a an einem Seilzug
33, an dessen anderem Ende ein Gegengewicht 34 von solcher Größe hängt, daß der
mit geschmolzenem Metall gefüllte
Schmelztiegel a normalerweise,
d. h. während der Füllzeit des Gießbehälters, die in Abb. 2 gezeichnete wagerechte
oder annähernd wagerechte Lage einnimmt.
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Im Innern des Schmelztiegels a ist eine Scheidewand 35 vorgesehen,
die entsprechend den Abb. 2 und 3 ausgebildet ist und die Auslaßöffnung ii abdeckt.
Die Arbeitsweise der dargestellten Preßgießmaschine ist. folgende M ährend des Füllens
nimmt der Gießbehälter b die in den Abb. i, 2 und 3 gezeichnete Stellung ein, während
der Schmelztiegel a die in Abb. 2 gezeichnete Stellung einnimmt. Das flüssige Metall
fließt dann aus dem Schmelztiegel durch die Auslaßöffnung ii, die bei dieser Lage
des Schmelztiegels etwas unterhalb des Niveaus des Metallbades liegt, in den Gießbehälter
b. Sobald der Gießbehälter b in genügendem Maße gefüllt ist, wird
der Schmelztiegel a in die in Abb. q. gezeichnete Lage um die Achse c" verdreht,
was zur Folge hat, daß das Niveau im Schmelztiegel unter die Auslaßöffnung ii sinkt.
Der Gießbehälter kann alsdann in bekannter Weise in die in Abb. 3 strichpunktiert
eingezeichnete Stellung um die Achse b' verdreht werden, worauf nach der in bekannter
Weise erfolgenden Gegenführung der Form gegen den Gießbehälter b der Guß dadurch
erfolgt, daß die Preßgasleitung z Druck erhält. Nachdem, je nach der Größe der zu
gießenden Stücke, der Gießbehälter nach einem oder mehreren Güssen geleert ist,
wird er durch Verschiebung der Zahnstange 16 mit seinem Mundstück c wieder gegen
die Auslaßöffnung ii des Schmelztiegels a geführt, der noch die in Abb, q. gezeichnete
Lage einnimmt. Hierauf wird der Schmelztiegel a in seine wagerechte Stellung nach
Abb. 2 aufwärts geschwenkt, was ein Steigen des Flüssigkeitsniveaus zur Folge hat,
und der Gießbehälter b wird von neuem gefüllt, worauf das Spiel weitergeht.
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Da sowohl die Fläche c' wie die Fläche ii' konzentrisch zu der Achse
c" verlaufen und die Drehung des Schmelztiegels a um diese Achse c" erfolgt, so
bleibt auch bei der Schwenkung des Schrnelztiegels a die dichte Anlage des Gießbehälters
am Schmelztiegel erhalten.
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Das Gegengewicht 34 bewirkt, daß das Viv eau des flüssigen Metalls
im Schmelztiegel, bevor eine Schwenkung des Schmelztiegels a erfolgt, ständig etwa
die in Abb. 2 gezeichnete Höhenlage einnimmt, auch wenn weniger flüssiges Metall
im Schmelztiegel a vorhanden ist, als dies in Abb. 2 angenommen ist. Das Gegengewicht
34 hebt nämlich in diesem Falle die von der Auslaßöffnung ii abgewendete Seite des
Schmelztiegels etwas an, was ein gewisses Steigen des Niveaus des flüssigen Metalls
im Schmelztiegel bis zu der in Abb. 2 gezeichneten Lage zur Folge hat.