DE4041413A1 - Elektronisch gesteuertes automatikschaltgetriebe - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektronisch gesteuertes
Automatikschaltgetriebe, das insbesondere eine Rückwärts
fahrtsteuerung bei einem niedrigen µ-Wert erlaubt, bei dem
ein Durchrutschen wie auf einer Straße mit Schnee oder Eis,
usw. leicht auftreten kann.
Bei einem Fahrzeug mit einem Automatikschaltgetriebe wurde
bisher bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von Null, d. h. im
Fahrzeugstillstandszustand, der Vorwärtsfahrtbereich so ge
wählt, daß man immer vom ersten Gang ausging. Obgleich sich
hierbei keine Schwierigkeiten beim üblichen Fahren ergeben,
kann ein Durchrutschen bei einem niedrigen µ-Wert, wie bei ei
ner Straße mit Schnee, Eis o. dgl. beim Anfahren des Fahr
zeugs auftreten. Daher ergaben sich Anfahrschwierigkeiten.
Es wurde ein elektronisch gesteuertes Automatikschaltgetrie
be bereitgestellt, bei dem der Gangschaltschritt frei wähl
bar durch die Kombination von Magnetsignalen durch die elek
tronische Steuerung eines Schaltmagneten ist. Hierbei wur
de eine Betriebsartwähleinrichtung in Form eines Schalters
eingesetzt, der für eine sogenannte Winterbetriebsart, eine
Haltebetriebsart u. dgl. verwendet wird, um ein Durchrutschen
auf einer Fahrbahn mit Schnee, Eis u. dgl. zu vermeiden. Das
Anfahren wurde in diesem Fall aus dem zweiten Gang oder dem
dritten Gang ermöglicht.
Gemäß den üblichen, voranstehend beschriebenen Auslegungsfor
men wurde bei einem niedrigen µ-Beiwert, wie bei einer Fahr
bahn mit Schnee, Eis o. dgl, das Anfahren in Vorwärtsrichtung
geändert, aber für die Rückwärtsfahrt steht nur eine Schalt
stufe zur Verfügung, so daß sich ein Durchrutschen nicht ver
meiden läßt.
Die Erfindung zielt darauf ab, ein elektronisch gesteuertes
Automatikschaltgetriebe bereitzustellen, welches ein gleich
mäßiges Anfahren in Rückwärtsrichtung unter Überwindung der
zuvor geschilderten Schwierigkeiten ermöglicht, wobei die
Auslegung derart getroffen ist, daß beim Anfahren in Rück
wärtsrichtung, wenn der Rückwärtsdetektierschalter und der
Winterbetriebsartschalter im Ein-Zustand sind, das Durch
rutschen auf Fahrbahnen mit Schnee und Eis dadurch verhindert
wird, daß die Abgabeleistung der Brennkraftmaschine herab
gesetzt wird.
Nach der Erfindung zeichnet sich ein elektronisch gesteuertes
Automatikschaltgetriebe, das an einem Fahrzeug vorgesehen ist,
und bei dem sich eine Winterbetriebsart einstellen läßt, da
durch aus, daß ein Rückwärtsfahrtdetektierschalter zum De
tektieren für die Rückwärtsfahrt, ein Winterbetriebsfahrt
schalter zur Einstellung der Winterbetriebsfahrt, eine elek
tronische Steuereinrichtung zum Lesen der Betriebszustandsin
formation dieser Schalter und eine Brennkraftmaschinensteue
rung unter Einsatz eines Rechners vorgesehen sind, der mit
der elektronischen Steuereinrichtung verbunden ist. Die Aus
legung ist hierbei derart getroffen, daß, wenn sowohl der
Rückwärtsfahrtdetektierschalter als auch der Winterbetriebs
artschalter im eingeschalteten Zustand sind, die Abgabeleistung
der Brennkraftmaschine herabgesetzt wird.
Dank der erfindungsgemäßen Auslegung wird erreicht, daß, wenn
das Fahrzeug in Rückwärtsrichtung auf einer Fahrbahn mit
Schnee, Eis o. dgl. anfährt, sich die Abgabeleistung der Brenn
kraftmaschine reduzieren läßt, wenn sowohl der Rückwärtsfahrt
detektierschalter als auch der Winterbetriebsartschalter
im eingeschalteten Zustand sind, um die Antriebsleistung der
Räder herabzusetzen und ein Durchrutschen an solchen Stellen
zu verhindern, an denen die Fahrbahnoberfläche leicht zum
Durchrutschen neigt, wie bei einer Fahrbahn mit Schnee, Eis
o. dgl.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer bevorzugten Aus
führungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung nä
her erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1(a) und 1(b) eine schematische Ansicht einer Auslegungs
form eines Steuersystems eines elektro
nisch gesteuerten Automatikschaltgetrie
bes gemäß einer bevorzugten Ausführungs
form nach der Erfindung,
Fig. 2 ein Diagramm zur Verdeutlichung des
Winterbetriebsartschalters des Automatik
schaltgetriebes nach der Erfindung,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Winter
betriebsartschalters,
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung des
Rückwärtsfahrtanfahrverhaltens bei der
erfindungsgemäßen Auslegung des elektro
nisch gesteuerten Automatikschaltgetrie
bes, und
Fig. 5 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des
Rückwärtsfahrtanfahrverhaltens bei einem
elektronisch gesteuerten Automatikschalt
getriebe nach der Erfindung.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1(a) und 1(b) wird ein Grundprin
zip eines Steuersystems für ein elektronisch gesteuertes Auto
matikschaltgetriebe gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung erläutert.
In diesen Fig. ist mit 1 ein Radgeschwindigkeitssensor zum
Detektieren der Radgeschwindigkeit, mit 2 ein Drosselklappen
sensor zum Detektieren des Drosselöffnungsgrades, mit 3 ein
Rückwärtsfahrdetektierschalter (R-Detektierschalter) zum De
tektieren des Rückwärtsfahrtzustandes, mit 4 ein Winterbetriebs
schalter zum Detektieren der Winterbetriebsart, mit 5 das
Magnetventil für den ersten Gangbereich und mit 6 das Magnet
ventil für den zweiten Gangbereich bezeichnet.
Die elektronische Steuervorrichtung 10 umfaßt einen Kleinrech
ner 11, Eingangsschnittstellen 12 bis 15, eine Ausgangsschnitt
stelle 18, die mit dem Magnetventil 5 für den ersten Gangbe
reich verbunden ist, eine Ausgangsschnittstelle 17, die mit
dem Magnetventil 6 für den zweiten Gangbereich verbunden ist,
und eine Ausgangsschnittstelle 18, die mit der Brennkraftma
schinensteuerung unter Einsatz des Rechners 20 verbunden
ist.
Wenn der Fahrer bei dieser Auslegungsform den Rückwärtsfahrt
bereich R gewählt hat, wird der Rückwärtsfahrtbereich-Detek
tierschalter 3 eingeschaltet. Wenn der Fahrer die Winterbe
triebsart wählen möchte, wird der Winterbetriebsartschalter 4
eingeschaltet. Wenn beide Schalter, d. h. der Rückwärtsfahrtde
tektierschalter 3 und der Winterbetriebsartschalter 4 einge
schaltet sind, werden diese Zustandssignale in dem Kleinrech
ner 11 gelesen und verarbeitet, und es werden Ausgangssignale
zu der Brennkraftmaschinensteuerung unter Einsatz des Rechners
20 über die Ausgangsschnittstelle 18 übertragen. Dann werden
Zündzeitpunktsverzögerungswinkelsignale von der Brennkraftma
schinensteuerung unter Einsatz des Rechners 20 abgegeben, und
der Zündzeitpunkt wird im Sinne einer Spätzündung durch die
Signale verstellt, die an eine Zündzeitpunktsteuereinrichtung
20 über eine Treiberschaltung 21 angelegt werden. Somit läßt
sich das Abtriebsdrehmoment der Brennkraftmaschine herabsetzen.
Mit 23 ist ein Verteiler bezeichnet, der die Sekundärhochspan
nung zur Zündung der Zündkerzen 31 bis 36 liefert.
Obgleich die Brennkraftmaschine sechs Zylinder umfaßt und mit
den Zündkerzen 31 bis 36 betrieben wird, können von der Brenn
kraftmaschinensteuerung unter Einsatz des Rechners 20 an die
Treiberschaltung 25 Zylinderabschaltsignale abgegeben werden,
mittels denen beispielsweise die Zündkerzen 34 bis 36 von den
Zündkerzen 31 bis 36 der sechs Zylinder abgeschaltet werden,
so daß nur die restlichen drei Zylinder 31 bis 33 arbeiten.
Hierdurch läßt sich das Abtriebsdrehmoment der Brennkraftma
schine 30 reduzieren.
Da somit die Antriebsleistung der Räder herabgesetzt wird,
wenn das Abtriebsdrehmoment der Brennkraftmaschine reduziert
wird, läßt sich ein Durchrutschen selbst beim Anfahren in
Rückwärtsrichtung verhindern, wenn man glatte Fahrbahnober
flächen hat, bei denen leicht ein Durchrutschen auftreten
kann, wie bei Fahrbahnen mit Schnee, Eis u. dgl.
In Fig. 2 ist schematisch der Winterbetriebsschalter des Au
tomatikschaltgetriebes nach der Erfindung verdeutlicht.
In Fig. 3 ist in einer perspektivischen Ansicht der Winter
betriebsschalter dargestellt.
Der Winterbetriebsartschalter 4 ist an einer Stelle angeord
net, an der üblicherweise die Handschaltung vorgesehen ist,
d. h. zwischen dem Gangschalthebel 31 an der Seite des Fah
rersitzes und dem Bremshebel 32. Dieser Winterbetriebsart
schalter 4 ist ein Schiebeschalter 4, und wenn man das Schal
terteil 4b, das mit WINT SW bezeichnet ist, niederdrückt, kann
die Betriebsart auf die Winterbetriebsart eingestellt werden.
Wenn man die Winterbetriebsart aufheben möchte, drückt man
den Schalterteil 4a, der mit AUS verdeutlicht ist. Die De
tektion der Rückwärtsfahrt erfolgt unter Verwendung des Rück
wärtsfahrtdetektierschalters 3. Wenn beispielsweise nach
Fig. 1 der Betätigungshebel 34 des Handschaltventils 33 des
Automatikschaltgetriebes in die Rückwärtsfahrtstellung R
gebracht wird, erkennt der Rückwärtsfahrtdetektierschalter 3
diese Stellung und wird eingeschaltet.
Unter Bezugnahme auf Fig. 4 erfolgt eine Erläuterung des Steu
erungsablaufes bei dem elektronisch gesteuerten Automatik
schaltgetriebe für das Anfahren in Rückwärtsrichtung gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung.
Zuerst erfolgt eine Initialisierung im Schritt 1.
Dann erfolgt im Schritt 2 die Eingangsverarbeitung des Rück
wärtsfahrdetektierschalters (RSW) .
Im nächsten Schritt 3 erfolgt die Eingangsverarbeitung des
Winterbetriebsartschalters (WSW).
In einem Schritt 4 wird ermittelt, ob der Rückwärtsfahr
detektierschalter (RSW) eingeschaltet ist oder nicht.
Wenn der Rückwärtsfahrdetektierschalter (RSW) eingeschaltet
ist, wird in einem Schritt 5 ermittelt, ob der Winterbetriebs
artschalter (WSW) eingeschaltet ist oder nicht.
Wenn der Winterbetriebsartschalter (WSW) eingeschaltet ist,
werden in einem Schritt 6 Zündzeitpunktsverstellwinkelsignale
im Sinne einer Spätzündung zu der Brennkraftmaschinensteuerung
unter Einsatz des Rechners übertragen.
Wenn im Schritt 4 der Rückwärtsfahrdetektierschalter (RSW) nicht
eingeschaltet ist, werden keine derartigen Zündzeitpunktsver
zögerungswinkelsignale übertragen, wie dies im Schritt 7 ver
deutlicht ist.
Nunmehr soll der Steuerungsablauf bei dem elektronisch ge
steuerten Automatikschaltgetriebe gemäß einer weiteren bevor
zugten Ausführungsform nach der Erfindung unter Bezugnahme
auf Fig. 5 im Hinblick auf die Rückwärtsfahrtanfahrsteuerung
erläutert werden.
Zuerst erfolgt in einem Schritt 11 eine Initialisierung.
In einem Schritt 12 erfolgt dann die Eingangsverarbeitung des
Rückwärtsfahrdetektierschalters (RSW).
In einem Schritt 13 erfolgt dann die Eingangsverarbeitung
des Winterbetriebsartdetektierschalters (WSW). In einem Schritt
14 wird dann ermittelt, ob der Rückwärtsfahrtdetektierschalter
(RSW) eingeschaltet ist oder nicht.
Wenn bei diesem Ergebnis der Rückwärtsfahrtdetektierschalter
(RSW) eingeschaltet ist, wird in einem Schritt 15 ermittelt,
ob der Winterbetriebsartschalter (WSW) eingeschaltet ist oder
nicht.
Wenn bei diesem Ergebnis der Winterbetriebsartschalter (WSW)
eingeschaltet ist, werden Zylinderabschaltsignale zu der Brenn
kraftmaschinensteuerung unter Einsatz des Rechners in einem
Schritt 16 übertragen.
Wenn der Rückwärtsfahrtdetektierschalter (WSW) nicht einge
schaltet ist, werden derartige Zylinderabschaltsignale nicht
übertragen, wie dies im Schritt 17 verdeutlicht ist.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die voranstehend
beschriebenen Einzelheiten beschränkt, sondern es sind zahl
reiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fach
mann im Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken
zu verlassen.
Claims (3)
1. Elektronisch gesteuertes Automatikschaltgetriebe
für ein Fahrzeug, bei dem sich eine Winterbetriebsart ein
stellen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rückwärtsfahrdetektierschalter (3) zum Detektieren des
Rückwärtsfahrtzustandes, ein Winterbetriebsartschalter (4)
zum Einstellen einer Winterbetriebsart, eine elektronische
Steuereinrichtung (11) zum Erfassen der Betriebszustands
informationen dieser Schalter (3, 4) und eine Brennkraftma
schinensteuerung unter Verwendung eines Rechners (20) vorge
sehen sind, welcher mit der elektronischen Steuereinrich
tung (11) verbunden ist, wobei die Abgabeleistung der Brenn
kraftmaschine dann herabgesetzt wird, wenn der Rückwärts
fahrdetektierschalter (3) und der Winterbetriebsartschalter
(4) im eingeschalteten Zustand sind.
2. Elektronisch gesteuertes Automatikschaltgetriebe
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herabsetzung
der Abtriebsleistung der Brennkraftmaschine die elektronische
Steuereinrichtung (11) an die Brennkraftmaschinensteuerein
richtung unter Verwendung des Rechners (20) Zündzeitpunktver
stellsignale im Sinne einer Spätzündung abgibt.
3. Elektronisch gesteuertes Automatikschaltgetriebe
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinrichtung (11) zur Reduzierung der Brennkraftmaschinen
abgabeleistung Zylinderabschaltsignale an die Brennkraftma
schinensteuerung unter Verwendung des Rechners (20) abgibt.
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