DE4039661A1 - Hydraulische bremsanlage mit einer blockierschutz- und antriebsschlupfregeleinrichtung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische bremsanlage mit einer blockierschutz- und antriebsschlupfregeleinrichtung, insbesondere fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Bremsanlage nach der
Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist schon eine Bremsanlage für Kraftfahrzeuge vorgeschlagen
worden (DE-Patentanmeldung P 40 15 945.0), bei welcher der Druck
mittelspeicher eine im Speicherraum aufgenommene Druckfeder besitzt.
Diese vermag den Kolben in seine eine Endstellung, der Füllstellung,
zu bewegen und in dieser Stellung zu halten, in welcher der Speicher
mit Druckmittel gefüllt ist. Zur Abgabe des gespeicherten Druck
mittels im Antriebsschlupfregelbetrieb ist eine den Speicherraum
umhüllende elektrische Spule vorgesehen, mit der ein Magnetfeld
erzeugbar ist, dessen Kraft entgegen der Federkraft auf den Kolben
wirkt und diesen in Richtung auf seine andere Endstellung bewegt, in
welcher der Speicher entleert ist. Dieser Speicher ist zwar gegen
selbsttätigte Entleerung geschützt, weil die Druckfeder den Kolben
in der Füllstellung hält. Bei Ausfall des magnetischen Antriebs ist
der Druckmittelspeicher jedoch nicht entleerbar.
Die erfindungsgemäße Bremsanlage mit dem kennzeichnenden Merkmal des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß für die Entleerung
des Druckmittelspeichers die in der Feder gespeicherte Energie
genügt. Außerdem ist durch das Rückhalten des Kolbens sicher
gestellt, daß in den Zeitspannen zwischen zwei Antriebsschlupfregel
betriebsphasen kein Druckmittel selbsttätig aus dem Speicher aus
treten kann, auch wenn das Ladeventil in der Ladeleitung nicht
völlig dicht schließen sollte. Die Betriebssicherheit der Antriebs
schlupfregeleinrichtung ist daher sehr hoch.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch
angegebenen Bremsanlage möglich.
Mit der im Anspruch 2 offenbarten Ausgestaltung wird das Wiederauf
füllen des Druckmittelspeichers unterstützt und/oder das Ausstoßen
von Druckmittel aus dem Speicher zur Eingangsseite der Rückförder
pumpe beschleunigt, so daß die Antriebsschlupfregeleinrichtung sehr
schnell auf das Auftreten von Antriebsschlupf reagieren kann.
Die im Anspruch 3 angegebene Maßnahme erlaubt die Verwendung eines
kleinen Elektromotors mit vereinfachter Steuerung, da der Antriebs
strang durch die Kupplung trenn- oder zumindest schwächbar ist, wenn
der Kolben eine seiner Endstellungen erreicht.
Mit der Weiterbildung der Bremsanlage gemäß Anspruch 4 ist ein
präzises Schalten des Elektromotors möglich, insbesondere kann auf
einfache Weise der Motor außerhalb des Antriebsschlupfregelbetriebs
zum Wiederauffüllen des sich durch Leckverluste im Bremskreis
eventuell langsam leerenden Druckmittelspeichers aktiviert werden,
wenn die Kolbenstange den entsprechenden Kontakt betätigt.
Die im Anspruch 5 gekennzeichnete Ausgestaltung stellt ein Rück
halten des Kolbens in der Füllstellung außerhalb des Antriebs
schlupfregelbetriebs sicher, so daß ein Druckmittelverlust aus dem
Speicher vermieden ist.
Mit der im Anspruch 6 angegebenen Maßnahme wird einerseits mit
wenigen bewegbaren Bauteilen ein sicheres Rückhalten des Kolbens
erzielt; andererseits genügt ein kurzer elektrischer Schaltimpuls,
um die in der Druckfeder gespeicherte Energie zum Ausstoßen von
Druckmittel aus dem Speicher wirksam werden zu lassen. Darüber
hinaus wird das Rückführen von Ankerplatte und Kolben durch das
Zusammenwirken der vom Permanentmagneten und der elektrischen Spule
erzeugten Magnetkräfte unterstützt.
Die im Anspruch 7 offenbarte Weiterbildung der Erfindung hat den
Vorteil, daß beim Rückstellen des Kolbens in die Füllstellung in die
Ringkammer des Druckmittelspeichers angesaugtes Druckmittel im
Antriebsschlupfregelbetrieb zusätzlich zur Druckmittelmenge aus dem
Speicherraum in die Ladeleitung abgegeben wird, um eventuelle Leck
verluste auszugleichen, die durch undichte Ventile der Bremsanlage
entstanden sein können. Beim nach dem Antriebsschlupfregelbetrieb
erfolgenden Rückfördern von Druckmittel aus dem Bremskreis in den
Speicherraum wird daher eine sichere Rückkehr des Kolbens in die
Füllstellung erreicht.
Die im Anspruch 8 angegebene Maßnahme stellt mit einfachen Mitteln
einerseits die Erzeugung von Bremsdruck ausreichender Höhe in der
Bremsleitung während des Antriebsschlupfregelbetriebs und anderer
seits das Wiederauffüllen des Druckmittelspeichers bei Abschluß des
Antriebsschlupfregelbetriebs durch die Rückförderpumpe sicher.
Mit der im Anspruch 9 gekennzeichneten Ausgestaltung der Bremsanlage
wird auf einfache Weise ein Ausgleich von bei Antriebsschlupfregel
betrieb im Bremskreis gegebenenfalls auftretenden Leckverlusten im
Druckmittelspeicher erzielt, weil bei jeder normalen Bremsung eine
kleine Druckmittelmenge aus der Bremsleitung in den Speicher fließen
kann, wobei das Stromregelventil drosselnd auf den Zustrom einwirkt.
Auch kann beim motorischen Rückführen des Speicherkolbens in die
Füllstellung durch Überwindung des Rückschlagventils Druckmittel aus
der Bremsleitung angesaugt werden.
Die im Anspruch 10 angegebene Maßnahme verhindert eine Überlastung
des Druckmittelspeichers bei Wiederauffüllen des Speicherraumes mit
von der Rückförderpumpe gefördertem Druckmittel.
Mit der Weiterbildung der Bremsanlage gemäß Anspruch 11 wird
erreicht, daß im Antriebsschlupfregelbetrieb das aus dem Druck
mittelspeicher abgegebene Druckmittel nur zur Eingangsseite der
Rückförderpumpe gelangt und für den Druckaufbau in der Radbremse des
unzulässigem Antriebsschlupf unterworfenem Fahrzeugrades zur Ver
fügung steht.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Schaltbild einer hydraulischen
Kraftfahrzeug-Bremsanlage mit einer Blockierschutz- und Antriebs
schlupfregeleinrichtung, welche eine erste Ausführungsform eines
Druckmittelspeichers besitzt, und
Fig. 2 sowie 3 weitere zwei
Ausführungsbeispiele für derartige Druckmittelspeicher in prin
zipieller Darstellung.
Das in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel umfaßt eine
hydraulische Bremsanlage 10 für Kraftfahrzeuge mit einer Blockier
schutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung 11. Die Bremsanlage 10
hat einen durch ein Bremspedal 12 betätigbaren, mehrkreisigen Haupt
bremszylinder 13 mit einem Druckmittel-Vorratsbehälter 14. Der
Bremskreis I umfaßt eine vom Hauptbremszylinder 13 ausgehende Brems
leitung 15, welche in zwei Bremsleitungen 16 und 17 verzweigt ist.
Die Bremsleitungen 16 und 17 führen zu Radbremsen 18 bzw. 19 nicht
angetriebener Räder einer nicht dargestellten Fahrzeugachse. Den
Bremsleitungen 16 und 17 ist je eine Ventilanordnung 20 bzw. 21 für
die Bremsdruckmodulation zugeordnet. Jede Ventilanordnung 20 bzw. 21
hat ein in der entsprechenden Bremsleitung 16 bzw. 17 liegendes
Einlaßventil 22. Dieses ist als 2/2-Wegeventil mit einer feder
betätigten Durchlaßstellung 22a und einer elektromagnetisch schalt
baren Sperrstellung 22b ausgebildet. Parallel zum jeweiligen Einlaß
ventil 22 verläuft eine Bypassleitung 23 mit einem Rückschlagventil
24, welches eine Durchlaßrichtung von der jeweiligen Radbremse 18
bzw. 19 zum Hauptbremszylinder 13 hat.
Die Ventilanordnungen 20 und 21 haben außerdem ein Auslaßventil 28,
welches in einer von der entsprechenden Bremsleitung 16 bzw. 17
zwischen der Radbremse 18 bzw. 19 und dem Einlaßventil 22 ausgehen
den Rückführleitung 29 bzw. 30 liegt. Das Auslaßventil 28 ist eben
falls als 2/2-Wegeventil ausgebildet mit einer federbetätigten
Sperrstellung 28a und einer elektromagnetisch schaltbaren Durchlaß
stellung 28b. Nach den Auslaßventilen 28 der beiden Ventilanord
nungen 20 und 21 sind die Rückführleitungen 29 und 30 in einer
gemeinsamen Rückführleitung 31 fortgeführt. An die Rückführleitung
31 ist eine Speicherkammer 32 für die Aufnahme von den Radbremsen
18, 19 entnommenem Druckmittel angeschlossen. In der Rückführleitung
31 liegt eine hochdruckerzeugende Rückförderpumpe 33 in Form einer
Kolbenpumpe, die durch einen elektrischen Motor 34 antreibbar ist.
Auf der Eingangsseite 35 der Rückförderpumpe 33 befindet sich ein
erstes Rückschlagventil 36; der Ausgangsseite 37 der Rückförderpumpe
33 ist ein zweites Rückschlagventil 38 zugeordnet. Die Rückschlag
ventile 36 und 38 sind Bestandteil der Rückförderpumpe 33. In
Förderrichtung befindet sich in der Rückführleitung 31 noch eine
Dämpferkammer 39 sowie eine Drossel 40 mit Druckbegrenzungsventil
41. Die Rückführleitung 31 mündet an der Bremsleitung 16 zwischen
der Ventilanordnung 20 und dem Hauptbremszylinder 13.
Der Bremskreis II besitzt ebenfalls eine vom Hauptbremszylinder 13
ausgehende Bremsleitung 45, welche in zwei Bremsleitungen 46 und 47
verzweigt ist. Die Bremsleitungen 46 und 47 führen zu Radbremsen 48
bzw. 49 angetriebener Fahrzeugräder einer gleichfalls nicht dar
gestellten Fahrzeugachse. Den Bremsleitungen 46 und 47 ist je eine
Ventilanordnung 50 bzw. 51 für die Bremsdruckmodulation zugeordnet,
welche je ein Einlaßventil 22 mit Bypassleitung 23 und Rückschlag
ventil 24 sowie ein Auslaßventil 28 in einer von der jeweiligen
Bremsleitung 46 bzw. 47 ausgehenden Rückführleitung 52 bzw. 53
aufweisen. Die Rückführleitungen 52 und 53 sind in einer Rückführ
leitung 54 mit angeschlossener Speicherkammer 55 zusammengefaßt. In
der Rückführleitung 54 liegt ebenfalls eine hochdruckerzeugende
Rückförderpumpe 56 mit einem der Eingangsseite 57 vorgeschalteten
Rückschlagventil 58 und einem der Ausgangsseite 59 nachgeordneten
Rückschlagventil 68, die Bestandteil der als Kolbenpumpe ausgebil
deten Rückförderpumpe sind. Die Rückförderpumpe 56 ist gleichfalls
vom elektrischen Antriebsmotor 34 antreibbar. Die Rückführleitung 54
weist ferner eine Dämpferkammer 61 sowie eine Drossel 62 mit Druck
begrenzungsventil 63 auf. Die Rückführleitung 54 ist an die Brems
leitung 45 zwischen den Ventilanordnungen 50 und 51 und dem Haupt
bremszylinder 13 angeschlossen. Insofern sind die beiden Bremskreise
I und II der hydraulischen Bremsanlage 10 identisch ausgestattet.
Zusätzlich weist der Bremskreis II der angetriebenen Fahrzeugräder
folgende Elemente auf: In der Rückführleitung 54 ist zwischen dem
eingangsseitigen Rückschlagventil 58 und dem Anschluß der Speicher
kammer 55 ein Rückschlagventil 68 mit Sperrwirkung von der Rück
förderpumpe 56 zur Speicherkammer 55 angeordnet. In der Bremsleitung
45 befindet sich zwischen dem Hauptbremszylinder 13 und dem Anschluß
der Rückführleitung 54 ein Absperrventil 69 in Form eines 2/2-Wege
ventils mit federbetätigter Durchlaßstellung 69a und elektro
magnetisch schaltbarer Sperrstellung 69b. Parallel zum Absperrventil
69 verläuft eine Bypassleitung 70 mit einem Rückschlagventil 71, das
Druckmittelfluß vom Hauptbremszylinder 13 zu den Radbremsen 48, 49
zuläßt.
Dem Bremskreis II der Bremsanlage 10 ist außerdem ein Druckmittel
speicher 75 mit einem volumenveränderbaren Speicherraum 76 zuge
ordnet. Ein mit einem Dichtring 77 druckmitteldicht abgedichteter
Kolben 78 mit einer Kolbenstange 79 schließt den Speicherraum 76
gegenüber der Atmosphäre ab. An der vom Speicherraum 76 abgewandten
Seite des Kolbens 78 greift eine vorgespannte Druckfeder 80 an. Die
aus dem Druckmittelspeicher 75 austretende Kolbenstange 79 ist
abschnittsweise als Zahnstange 81 ausgebildet, welche mit einem
Ritzel 82 zusammenwirkt. Das Ritzel 82 ist von einem Elektromotor 83
unter Zwischenanordnung einer elektrischen oder mechanischen
Kupplung 84 sowie eines Reduziergetriebes 85 antreibbar. Die Kolben
stange 79 besitzt einen Hocken 86, welcher einen elektrischen
Kontakt 87 zu betätigen vermag, wenn sich der Kolben 78 in Richtung
auf seine Leerstellung bewegt. Ein zweiter Kontakt 88 ist von der
Kolbenstange 79 betätigbar, wenn der Kolben 78 seine Füllstellung
einnimmt, d. h. der Speicherraum 76 sein maximales Aufnahmevolumen
für Druckmittel aufweist. Der Kolbenstange 79 ist ferner ein elek
tromagnetisch betätigbares Gesperre 89 mit einer lösbaren Klinke 90
zugeordnet, welche in der Füllstellung des Kolbens 78 an einer Nase
91 der Kolbenstange 79 anzugreifen vermag, um den Kolben 78 in
dieser Füllstellung entgegen der Kraft der Druckfeder 80 zurückzu
halten.
Der Druckmittelspeicher 75 steht zur Abgabe von Druckmittel aus dem
Speicherraum 76 an die Rückförderpumpe 56 durch eine Ladeleitung 95
mit der Rückführleitung zwischen der Eingangsseite 57 der Rück
förderpumpe und dem Rückschlagventil 68 in Verbindung.
In der Ladeleitung 95 ist ein als 2/2-Wegeventil ausgebildetes Lade
ventil 96 mit federbetätigter Sperrstellung 96a und elektro
magnetisch schaltbarer Durchlaßstellung 96b angeordnet. Zum Füllen
des Speicherraumes 76 mit Druckmittel geht vom Druckmittelspeicher
75 eine Fülleitung 97 aus, welche zwischen der Rückführleitung 54
und dem Absperrventil 69 an die Bremsleitung 45 angeschlossen ist.
In der Fülleitung 97 befindet sich ein Druckmittelströmung von der
Bremsleitung 45 zum Druckmittelspeicher 75 zulassendes Druckbe
grenzungsventil 98 mit einem Ansprechdruck von beispielsweise
100 bar. Von der Fülleitung 97 geht zwischen dem Druckmittelspeicher
75 und dem Druckbegrenzungsventil 98 eine zur Bremsleitung 45
zwischen dem Absperrventil 69 und dem Hauptbremszylinder 13 führende
Entlastungsleitung 99 aus. Diese weist ebenfalls ein Druckbe
grenzungsventil 100 mit einem Ansprechdruck von beispielsweise
20 bar auf, welches auch als Berstschutz für den Druckmittelspeicher
75 dient und Druckmittelströmung zur Bremsleitung 45 hin zuläßt.
Die in den Bremskreisen I und II zwischen dem Hauptbremszylinder 13
und den Radbremsen 18, 19, 48, 49 liegenden Elemente der Bremsanlage
10 sind in einem durch eine strichpunktierte Linie angedeuteten
Hydroaggregat 103 baulich zusammengefaßt. Ferner ist die Blockier
schutz- und Antriebsschlupfregeleinrichtung 11 mit einem elek
tronischen Steuergerät 104 ausgestattet, welche die Signale von das
Drehverhalten der Fahrzeugräder überwachenden Drehzahlsensoren
auswertet und nach einem vorgegebenen Regelalgorithmus in Schalt
signale für Ventile und Motoren der Blockierschutz- und Antriebs
schlupfregeleinrichtung 11 umsetzt.
Die hydraulische Bremsanlage 10 hat folgende Wirkungsweise:
Bei Normalbetrieb nehmen die Ventile die in Fig. 1 gezeichneten
Stellungen ein. Die Motoren 34 und 83 sind nicht eingeschaltet. Der
Speicherraum 76 des Druckmittelspeichers 75 enthält seine Maximal
füllung an Druckmittel, d. h. der Kolben 78 befindet sich in seiner
Füllstellung und ist durch Angriff der Klinke 90 des Gesperres 89 an
der Nase 91 der Kolbenstange 79 entgegen der Kraft der Druckfeder 80
zurückgehalten.
Bei einer vom Fahrer ausgelösten Normalbremsung wird durch Betätigen
des Bremspedales 12 im Hauptbremszylinder 13 Druck erzeugt und durch
Verschieben von Druckmittelmengen durch die Bremsleitungen 15, 16,
17 des Bremskreises I und die Bremsleitungen 45, 46, 47 des Brems
kreises II in die Radbremsen 18, 19 sowie 48, 49 übertragen. Durch
Entlastung des Bremspedals 12 fließen die Druckmittelmengen in den
Hauptbremszylinder 13 zurück.
Droht bei einer solchen Bremsung beispielsweise das der Radbremse 48
zugeordnete Fahrzeugrad zu blockieren, so erkennt dies das Steuer
gerät 104 aufgrund der Signale der Drehzahlsensoren 105. Das Steuer
gerät 104 schaltet die Ventilanordnung 50 in die Schaltstellung für
Druckabbau in der Radbremse 48 und die Ventilanordnung 51 für
Druckhalten in der Radbremse 49. Außerdem wird der Antriebsmotor 34
für die Rückförderpumpe 56 eingeschaltet. In der Schaltstellung für
Druckabbau der Ventilanordnung 50 nimmt deren Einlaßventil 22 seine
Sperrstellung 22b und deren Auslaßventil 28 seine Durchlaßstellung
28b ein. Druckmittel kann aus der Radbremse 48 durch die Rückführ
leitungen 52 und 54 in die Speicherkammer 55 fließen, aus der es
durch die Rückförderpumpe 56 angesaugt und in die Bremsleitung 45
zurückgefördert wird. Da in der Schaltstellung für Druckhalten der
Ventilanordnung 51 deren Einlaßventil 22 seine Sperrstellung 22b und
deren Auslaßventil 28 seine Sperrstellung 28a einnehmen, kann der
von der Rückförderpumpe 56 erzeugte Druck keine Bremsdrucksteigerung
in der Radbremse 49 bewirken. An die Phase des Druckabbaus schließen
sich Phasen für Druckhalten und Druckaufbau in der Radbremse 48 an,
bis das zugeordnete Fahrzeugrad stabiles Drehverhalten aufweist. Bei
Druckhalten nehmen das Einlaßventil 22 und das Auslaßventil 28 der
Ventilanordnung 50 ihre Sperrstellung 22b bzw. 28a ein. Bei Druck
aufbau wird das Einlaßventil 22 der Ventilanordnung 50 in die
Durchlaßstellung 22a geschaltet, während das Auslaßventil 28 seine
Sperrstellung 28a einnimmt. Ein derartiger Blockierschutzregel
betrieb ist ebenso im Bremskreis 1 möglich, wenn an einem Rad oder
an beiden Rädern der nicht angetriebenen Fahrzeugachse Blockier
gefahr auftritt.
Droht beim Anfahren und Beschleunigen des Fahrzeugs beispielsweise
das der Radbremse 49 zugeordnete, angetriebene Fahrzeugrad unzu
lässig großem Antriebsschlupf zu unterliegen, so wird dies ebenfalls
vom Steuergerät 104 aufgrund der Signale der Drehzahlsensoren 105
erkannt. Das Steuergerät 104 schaltet das Absperrventil 69 in die
Sperrstellung 69b, das Einlaßventil 22 der Ventilanordnung 50 in die
Sperrstellung 22b und das Ladeventil 96 in die Durchlaßstellung 96b.
Außerdem werden die Klinke 90 des Gesperres 89 zur Freigabe des
Kolbens 78 zurückgezogen und der Antriebsmotor 34 der Rückförder
pumpe 56 eingeschaltet. Die Druckfeder 80 des Druckmittelspeichers
75 bewegt nun den Kolben 78 aus seiner Füllstellung in Richtung
Leerstellung, so daß das im Speicherraum 76 unter einem Druck von
bis zu 10 bar stehende Druckmittel durch die Ladeleitung 95 zur
Eingangsseite 57 der Rückförderpumpe 56 strömen kann. Die Rück
förderpumpe 56 fördert das Druckmittel unter einem Druck von bis zu
100 bar durch die Bremsleitungen 45 und 47 in die Radbremse 49. An
eine solche Phase für Bremsdruckaufbau schließen sich Phasen für
Druckhalten und Bremsdruckabbau an, bis das der Radbremse 49
zugeordnete Antriebsrad stabilisiert ist. Während dieses Antriebs
schlupfregelbetriebs wird von der Radbremse 49 nicht angenommenes
Druckmittel durch die Fülleitung 97 und das Druckbegrenzungsventil
98 zum Speicherraum 76 des Druckmittelspeichers 75 bzw. zur Ein
gangsseite 57 der Rückförderpumpe 56 abgesteuert.
Bei Abschluß des Antriebsschlupfregelbetriebs werden das Einlaß
ventil 22 der Ventilanordnung 51 in die Sperrstellung 22b und das
Auslaßventil 28 in die Durchlaßstellung 28b geschaltet. Außerdem
schaltet das Steuergerät 104 das Ladeventil 96 in der Ladeleitung 95
in die Sperrstellung 96a. Die Rückförderpumpe 56 saugt nun das aus
der Radbremse 49 in die Speicherkammer 55 abgegebene Druckmittel an
und fördert es durch die Fülleitung 97 zurück in den Speicherraum 76
des Druckmittelspeichers 75. Dabei wird der Kolben 78 entgegen der
Kraft der Druckfeder 80 in die Füllstellung zurückgeschoben, in
welcher die Kolbenstange 79 den Kontakt 88 schließt und das Ver
riegeln des Kolbens mittels des Gesperres 89 auslöst. Das dem
Speicherraum 76 des Druckmittelspeichers 75 entnommene Druckmittel
ist nun unter Entlastung der Radbremse 49 vollständig in den
Druckmittelspeicher 75 zurückgefördert. Bei Abschluß des Antriebs
schlupfregelbetriebes schaltet das Steuergerät 104 den Antriebsmotor
34 ab und die Ventile der Blockier- und Antriebsschlupfregelein
richtung 11 in die gezeichnete Stellung.
Solange im Antriebsschlupfregelbetrieb kein Druckmittel durch ein
undichtes Absperrventil 69 oder Druckbegrenzungsventil 100 zum
Hauptbremszylinder 13 entweicht, handelt es sich bei der beschrie
benen Bremsanlage 10 um ein geschlossenes Bremssystem. Zwischen
Phasen von Antriebsschlupfregelbetrieb kann aus dem Speicherraum 76
des Druckmittelspeichers 75 kein Druckmittel aufgrund eines Leckes
im Bremssystem austreten, da der Kolben 78 ja in der Füllstellung
zurückgehalten wird. Es tritt lediglich ein Druckverlust auf. In der
folgenden Antriebsschlupfregelphase steht das volle Speichervolumen
zur Verfügung. Tritt dagegen beim Antriebsschlupfregelbetrieb ein
Druckmittelverlust auf, so wird dieser beim Wiederauffüllen des
Druckmittelspeichers 75 vom Steuergerät 104 durch Nichtbetätigen des
Kontaktes 88 erkannt. Das Steuergerät 104 schaltet den Elektromotor
83 ein, welcher den Kolben 78 bis zum Erreichen der Füllstellung
verschiebt. Bei in die Durchlaßstellung 96b geschaltetem Ladeventil
96 und in die Durchlaßstellung 28b geschaltetem Auslaßventil 28
wenigstens einer der Ventilanordnungen 50 oder 51 kann der Kolben 78
Druckmittel durch die Ladeleitung 95, die Rückführleitungen 54, 52
und/oder 53, die Bremsleitungen 46 und/oder 47 sowie 45 aus dem
Druckmittelvorratsbehälter 14 ansaugen. Das Ausstoßen von Druck
mittel aus dem Speicherraum 76 und/oder das Zurückführen von Druck
mittel in den Speicherraum 76 des Druckmittelspeichers 75 kann auch
während des normalen Antriebsschlupfregelbetriebes durch den Elek
tromotor 83 unterstützt werden. Hierzu kann dieser entweder eine
oder zwei Drehrichtungen aufweisen. Bei Erreichen der Füllstellung
des Kolbens 78 kann der Elektromotor 83 entweder, wie erwähnt, durch
den Kontakt 88 abgeschaltet werden oder eine Trennung durch die
Kupplung 84 erfolgen, welche z. B. als Trenn- oder Rutschkupplung
ausgebildet sein kann. Das Steuergerät 104 kann den Elektromotor 83
dann zeitabhängig abschalten. Falls es zu schleichenden Druckmittel
verlusten aus dem Speicherraum 76 des Druckmittelspeichers 75
aufgrund undichter Ventile kommt, kann dies, abgesehen vom Öffnen
des Kontaktes 88, auch durch Betätigen des Kontaktes 87 durch den an
der Kolbenstange 79 angebrachten Nocken 86 erkannt werden. Das
Steuergerät 104 schaltet dann den Elektromotor 83 ein, um einen
Nachsaughub des Kolbens 78 auszulösen. Auch kann anstelle der
Zahnstange 81 und des Ritzels 82 der Antrieb des Kolbens 78 durch
einen nicht dargestellten Spindeltrieb oder ein ebenfalls nicht
dargestelltes Reibradgetriebe erfolgen. Anstelle einer Druckfeder 80
kann auch eine im Speicherraum 76 angeordnete Zugfeder verwendet
werden, welche den Kolben 78 in seine Leerstellung zu bewegen vermag.
Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel des Druck
mittelspeichers 75 unterscheidet sich vom ersten im wesentlichen
durch den Antrieb des Kolbens 78 zurück in die Füllstellung sowie
durch die zum Rückhalten des Kolbens in dieser Stellung getroffenen
Maßnahmen: Innerhalb des von der Druckfeder 80 eingenommenen Raumes
ist im Druckmittelspeicher 75 ein ortsfestes Joch 110 mit einem
eingelassenen Permanentmagneten 111 sowie einer elektrischen Spule
112 angeordnet. Wie in Fig. 2 dargestellt, ist aufgrund der Magnet
kraft des Permanentmagneten 111 am Joch 110 eine Magnetankerplatte
113 gehalten, an welcher die vorgespannte Druckfeder 80 angreift.
Der Kolben 78 steht unter der Wirkung einer im Speicherraum 76
angeordneten Rückstellfeder 114. Die Kraft der vorgespannten Rück
stellfeder 114 ist mindestens so groß, um die Reibkraft des den
Speicherraum 76 abdichtenden Dichtrings 77 des Kolbens 78 zu über
winden. Die Kraft der Rückstellfeder 114 ist jedoch geringer als die
der Druckfeder 80.
Abweichend zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel ist außerdem eine
parallel zum ersten Druckbegrenzungsventil 98 in der Fülleitung 97
verlaufende Bypassleitung 116, in der ein Stromregelventil 117 und
ein Rückschlagventil 118 mit Durchlaßrichtung von der Bremsleitung
45 zum Druckmittelspeicher 75 angeordnet sind. Die Durchflußmenge
des Stromregelventils 117 ist auf etwa 1/4 derjenigen der Rück
förderpumpe 56 eingestellt. Außerdem hat das Rückschlagventil 118 in
der Bypassleitung 116 einen sehr niedrigen Öffnungsdruck.
Die Wirkungsweise des Druckmittelspeichers 75 ist folgende:
Bei einsetzendem Antriebsschlupfregelbetrieb schaltet das Steuer
gerät 104 die Spule 112 im Joch 110 ein, so daß deren Magnetfeld die
Magnetfeldwirkung des Permanentmagneten 111 schwächt. Die vorge
spannte Druckfeder 80 vermag daher die Magnetankerplatte 113 vom
Joch 110 zu lösen und den Kolben 78 aus seiner Füllstellung zu
bewegen, um Druckmittel aus dem Speicherraum 76 in die Ladeleitung
95 auszustoßen. Die eingeschaltete Rückförderpumpe 56 fördert das
Druckmittel, wie bereits beschrieben, in die Bremsleitung 45 zur
Radbremse des Antriebsschlupf unterworfenen Fahrzeugrades. Dabei
wird ein Teil der von der Rückförderpumpe 56 abgegebenen Fördermenge
durch die Fülleitung 97, die Bypassleitung 116 sowie durch die in
dieser angeordneten Ventile 117 und 118 in die Ladeleitung 95
zurückgeführt. Der zur Radbremse fließende Teil der Fördermenge der
Rückförderpumpe 56 ist jedoch ausreichend, den zur Antriebsschlupf
begrenzung erforderlichen Bremsdruck zu erzeugen.
Beim Beenden des Antriebsschlupfregelbetriebs gibt die Rückförder
pumpe 56 ihre gesamte Fördermenge in die Fülleitung 97 ab. Dort wird
das Druckmittel teils über das erste Druckbegrenzungsventil 98 und
teils über das Stromregelventil 117 und das Rückschlagventil 118 in
der Bypassleitung 116 zum Druckmittelspeicher 75 zurückgeführt. Bei
seine Sperrstellung 96a einnehmendem Ladeventil 96 bewegt das in den
Speicherraum 76 eindringende Druckmittel den Kolben 78 entgegen der
Kraft der Druckfeder 80 in seine Füllstellung. Da das Steuergerät
104 die Spule 112 inzwischen abgeschaltet hat, vermag der Permanent
magnet 111 bereits auf einem Teil des Kolbenhubes die Magnetanker
platte 113 entgegen der Wirkung der Druckfeder 80 an das Joch 110
anzuziehen. Der Kolben 78 kann daher ohne durch die Druckfeder 80
erzeugte Gegenkraft vom Druckmittel im Speicherraum 76 in seine
Füllstellung zurückgeführt werden. In dieser Stellung ist der Kolben
78 aufgrund der Wirkung der Rückstellfeder 114 gehalten. Das Zurück
führen der Magnetankerplatte 113 kann aber auch bereits bei einem
sehr viel geringeren Rückhub des Kolbens 78 erreicht werden, wenn
das Steuergerät 104 die Spule 112 unter Umkehrung der Polarität
einschaltet, so daß deren Magnetfeld die Feldwirkung des Permanent
magneten 111 verstärkt.
Auch bei dieser Ausführungsform des Druckmittelspeichers 75 kann
aufgrund des Rückhaltens des Kolbens 78 in seiner Füllstellung kein
Druckmittelverlust aus dem Speicherraum 76 auch bei längeren Zeit
spannen zwischen Phasen mit Antriebsschlupfregelbetrieb auftreten.
Falls ausgangsseitig des Druckmittelspeichers 75 eine Undichtheit
bei den Ventilen 96, 98, 100 oder 118 auftritt, führt dies lediglich
zu einem Druckverlust im Speicherraum 76, jedoch wegen des Rück
haltens des Kolbens 78 in der Füllstellung zu keinem Druckmittel
verlust. Ein bei Antriebsschlupfregelbetrieb aus dem geschlossenen
System aufgrund von Leckstellen in Ventilen entweichender Teil des
aus dem Druckmittelspeicher 75 entnommenen Druckmittels wird bei
nachfolgenden Normalbremsungen ausgeglichen: Ein Teil des vom Haupt
bremszylinder 13 in die Bremsleitung 45 abgegebenen Druckmittels
fließt nämlich durch die Fülleitung 97, die Bypassleitung 116, das
Stromregelventil 117 und das Rückschlagventil 118 in den Speicher
raum 76 des Druckmittelspeichers 75, bis das Defizit ausgeglichen
ist. Bei ausreichender Kraft der Rückstellfeder 114 ist der Druck
mittelspeicher 75 beim Rückführen des Kolbens 78 in die Füllstellung
auch in der Lage, selbsttätig einen Druckmittelmangel im Speicher
raum 76 auszugleichen: Da nach abgeschlossenem Antriebsschlupfregel
betrieb das Steuergerät 104 das Absperrventil 69 in die Durchlaß
stellung 69a schaltet, kann der im Speicherraum 76 auftretende
Unterdruck unter Überwindung des Rückschlagventils 118 in der
Bypassleitung 116 das Ansaugen von Druckmittel aus dem Druckmittel
vorratsbehälter 14 des Hauptbremszylinders 13 durch die Bremsleitung
45 und die Fülleitung 97 sowie die Bypassleitung 116 bewirken. Für
die folgende Phase eines Antriebsschlupfregelbetriebs steht daher
eine ausreichende Menge Druckmittel im Speicherraum 76 des Druck
mittelspeichers 75 zur Verfügung.
Das in Fig. 3 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel eines Druck
mittelspeichers 75 unterscheidet sich vom vorangegangenen im wesent
lichen dadurch, daß der Kolben 78 als Stufenkolben mit einer von der
Druckfeder 80 abgewandten Ringstirnfläche 121 ausgebildet ist. Die
Ringstirnfläche 121 begrenzt somit druckfederseitig eine Ringkammer
122 des Druckmittelspeichers 75, welche - wie dargestellt - bei
seine Füllstellung einnehmendem Kolben 78 ihre Maximalgröße
erreicht. Auf der Seite der Ringstirnfläche 121 ist die Ringkammer
122 durch einen zweiten Dichtring 123 des Kolbens 78 abgedichtet.
Die Ringkammer 122 steht durch eine Speiseleitung 124 zwischen dem
Hauptbremszylinder 13 und dem Absperrventil 69 mit der Bremsleitung
45 in Verbindung. In der Speiseleitung 124 befindet sich ein erstes
Rückschlagventil 125 mit Durchlaßrichtung von der Bremsleitung 45
zur Ringkammer 122. Außerdem geht von der Ringkammer 122 eine Aus
stoßleitung 126 zur zwischen dem Speicherraum 76 des Druckmittel
speichers 75 und dem Ladeventil 96 verlaufenden Ladeleitung 95 aus.
In der Ausstoßleitung 126 befindet sich ein zweites Rückschlagventil
127 mit Durchlaßrichtung von der Ringkammer 122 zur Ladeleitung 95.
Beim Rückführen des Kolbens 78 am Ende eines Antriebsschlupfregel
triebs in die Füllstellung wird unter Überwindung des einen geringen
Öffnungsdruck aufweisenden ersten Rückschlagventils 125 auch Druck
mittel aus der Bremsleitung 45 durch die Speiseleitung 124 in die
Ringkammer 122 gesaugt. Beim folgenden Einleiten einer Antriebs
schlupfregelbetriebsphase wird die in der Ringkammer 122 enthaltene
Druckmittelmenge zusätzlich zum aus dem Speicherraum 76 abgegebenen
Druckmittel durch die Ausstoßleitung 126 in die Ladeleitung 95
gedrückt und der Rückförderpumpe 56 zur Erzeugung von Bremsdruck zur
Verfügung gestellt. Diese zusätzliche Druckmittelmenge gleicht den
bei Antriebsschlupfregelbetrieb eventuell auftretenden Druckmittel
verlust durch nicht völlig dicht schließende Ventile im Bremskreis
II aus. Außerdem wird bei Normalbremsungen die Ringkammer 122 ggf.
mit Druckmittel aufgefüllt. Bei Beendigung des Antriebsschlupfregel
betriebs kann aufgrund dieser zusätzlichen Druckmittelmenge das
Aufnahmevolumen des Speicherraumes 76 im Druckmittelspeicher 75
überschritten sein. Der Druckmittelüberschuß wird jedoch von der
Rückförderpumpe 56 durch die Entlastungsleitung 99 unter Überwindung
des zweiten Druckbegrenzungsventils 100 in den Druckmittel-Vorrats
behälter 14 des Hauptbremszylinders 13 zurückgefördert. Bei Verwen
dung dieser dritten Ausführungsform des Druckmittelspeichers 75
stellt der Bremskreis II bei Antriebsschlupfregelbetrieb kein völlig
geschlossenes System dar.
Claims (11)
1. Hydraulische Bremsanlage (10) mit einer Blockierschutz- und
Antriebsschlupfregeleinrichtung (11), insbesondere für Kraftfahr
zeuge,
- - mit einem Hauptbremszylinder (13), von dem wenigstens eine Brems leitung (z. B. 45, 47) eines Bremskreises (z. B. II) zur Radbremse (49) eines angetriebenen Fahrzeugrades führt,
- - mit einer der Bremsleitung (47) zugeordneten Ventilanordnung (51) für die Bremsdruckmodulation mit Schaltstellungen für Druckaufbau, Druckhalten und Druckabbau, wobei in der Schaltstellung für Druckab bau Druckmittelmengen aus der Radbremse (49) in eine Rückführleitung (53, 54) abgebbar sind,
- - mit einer bei Blockierschutz- und Antriebsschlupfregelbetrieb einschaltbaren Rückförderpumpe (56) in der Rückführleitung (54), die ausgangsseitig der Rückförderpumpe zwischen dem Hauptbremszylinder (13) und der Ventilanordnung (51) an die Bremsleitung (45) ange schlossen ist,
- - mit einem zwischen dem Hauptbremszylinder (13) und dem Anschluß der Rückförderleitung (54) an die Bremsleitung (45) in dieser angeordneten Absperrventil (69), welches bei Antriebsschlupfregel betrieb in die Sperrstellung (69b) schaltbar ist,
- - mit einem eingangsseitig der Rückförderpumpe (56) durch eine Lade leitung (95) an die Rückführleitung (54) angeschlossenen, von der Rückförderpumpe aus dem Bremskreis (II) auffüllbaren Druckmittel speicher (75), dessen unter der Wirkung einer vorgespannten Feder (80) stehender Kolben (78) zum Ausstoßen von Druckmittel aus dem Speicherraum (76) bei Antriebsschlupfregelbetrieb antreibbar ist,
- - sowie mit einem zwischen dem Druckmittelspeicher (75) und der Eingangsseite (57) der Rückförderpumpe (56) angeordneten Ladeventil (96), das bei Antriebsschlupfregelbetrieb in seine Durchlaßstellung (96b) schaltbar ist,
- - dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Kolben (78) wirkende Kraft der Feder (Druckfeder 80) diesen in seine Leerstellung zu bewegen vermag, und daß der Kolben (78) in seiner Füllstellung entgegen der Federkraft zurückhaltbar, bei Antriebsschlupfregelbetrieb dagegen freigebbar ist.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (78) eine Kolbenstange (79) hat, an welcher ein Elektromotor
(83) mittelbar angreifend den Kolben entgegen der Federkraft der
Druckfeder (80) in die Füllstellung und/oder unterstützend zur
Federkraft aus der Füllstellung zu bewegen vermag.
3. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
gegebenenfalls drehrichtungsumkehrbar ausgebildete Elektromotor (83)
unter Zwischenanordnung eines Reduziergetriebes (85), einer Kupplung
(84), wie Rutschkupplung, Trennkupplung oder dergleichen, sowie
eines Zahnradtriebes (Ritzel 82, Zahnstange 81), eines Reibrad
triebes oder eines Spindeltriebes an der Kolbenstange (79) des
Kolbens (78) angreift.
4. Bremsanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolbenstange (79) wenigstens ein den Elektromotor (83) in Füll
stellung und/oder bei sich leerendem Druckmittelspeicher (75)
schaltender Kontakt (87, 88) zugeordnet ist.
5. Bremsanlage nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (78) in der Füllstellung mit einem lösbaren Gesperre
(89), wie einer an der Kolbenstange (79) angreifenden Klinke (90),
zurückhaltbar ist.
6. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als
Druckfeder (80) ausgebildete Feder des Druckmittelspeichers (75)
kolbenseitig an einer Magnetankerplatte (113) angreift, welche an
einem federseitig angeordneten, ortsfesten Joch (110) unter der
Wirkung eines von einem Permanentmagneten (111) erzeugten Magnet
feldes rückhaltbar ist, daß das Joch (110) eine elektrische Spule
(112) trägt, mit der die Feldwirkung des Permanentmagneten (111) für
die Freigabe der Magnetankerplatte (113) gegen den Kolben (78)
schwächbar oder gegebenenfalls für das Zurückführen der Magnetanker
platte (113) verstärkbar ist, und daß der Kolben (78) unter der
Wirkung einer im Speicherraum (76) angeordneten Rückstellfeder (114)
in seine Füllstellung zurückführbar ist, wenn die Magnetankerplatte
(113) am Joch (110) angreift.
7. Bremsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder des Druckmittelspeichers (75) als
Druckfeder (80) ausgebildet ist, welche an der vom Speicherraum (76)
abgewandten Seite des Kolbens (78) angreift, und daß der Kolben (78)
des Druckmittelspeichers (75) als Stufenkolben mit einer von der
Druckfeder (80) abgewandten Ringstirnfläche (121) ausgebildet ist,
welche durch eine an die Bremsleitung (45) zwischen dem Hauptbrems
zylinder (13) und dem Absperrventil (69) führende Speiseleitung
(124) mit einem ersten Rückschlagventil (125) mit Druckmittel beauf
schlagbar ist, das beim Freigeben der Druckfeder (80) aus einer
Ringkammer (122) des Druckmittelspeichers (75) durch eine Ausstoß
leitung (126) mit einem zweiten Rückschlagventil (127) in die Lade
leitung (95) abgebbar ist.
8. Bremsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckmittelspeicher (75) durch eine
Fülleitung (97) zwischen dem Anschluß der Rückführleitung (54) und
dem Absperrventil (69) an die Bremsleitung (45) angeschlossen ist,
und daß die Fülleitung (97) ein Druckmittelströmung zum Druckmittel
speicher (75) zulassendes Druckbegrenzungsventil (98) enthält.
9. Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß parallel
zum Druckbegrenzungsventil (98) in der Fülleitung (97) eine Bypass
leitung (116) mit einem Stromregelventil (117) und einem Rückschlag
ventil (118) angeordnet ist, wobei die Durchflußmenge des Strom
regelventils weniger als die Hälfte der Fördermenge der Rückförder
pumpe (56) beträgt.
10. Bremsanlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
von der Fülleitung (97) zwischen dem Druckmittelspeicher (75) und
dem Druckbegrenzungsventil (98) eine Entlastungsleitung (99)
ausgeht, die zwischen dem Absperrventil (69) und dem Hauptbrems
zylinder (13) an die Bremsleitung (45) angeschlossen ist und ein
zweites, zur Bremsleitung hin öffnendes Druckbegrenzungsventil (100)
aufweist.
11. Bremsanlage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Rückführleitung (54) zwischen der
Eingangsseite (57) der Rückförderpumpe (56) und der Ventilanordnung
(z. B. 51) ein Rückschlagventil (68) angeordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904039661 DE4039661A1 (de) | 1990-12-12 | 1990-12-12 | Hydraulische bremsanlage mit einer blockierschutz- und antriebsschlupfregeleinrichtung, insbesondere fuer kraftfahrzeuge |
JP32728591A JPH06340251A (ja) | 1990-12-12 | 1991-12-11 | アンチロック装置及びトラクション・コントロール装置を有する特に自動車用の油圧式ブレーキ装置 |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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