DE4026214A1

DE4026214A1 - Fensterheber fuer ein fahrzeug

Info

Publication number: DE4026214A1
Application number: DE4026214A
Authority: DE
Inventors: Steffen Freudenberg
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1990-08-18
Filing date: 1990-08-18
Publication date: 1992-02-20
Anticipated expiration: 2010-08-19
Also published as: DE4026214C2

Description

Die Erfindung betrifft einen Fensterheber für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Fensterheber an Kraftfahrzeugen dienen zum Anheben und Absen ken der Fensterscheiben. Dazu sind eine Reihe unterschiedli cher Ausführungen, wie beispielsweise Seilfensterheber, Ein armfensterheber mit Zahnsegmentantrieb, usw. bekannt. Die Be tätigung solcher Fensterheber kann von Hand über eine Kurbel oder mit Hilfe eines ansteuerbaren Elektromotors erfolgen.

Ein bekannter Fensterheber (DE-OS 29 28 948) für ein Fahrzeug mit einer in wenigstens einer Gleitführung geführten, anheb baren und absenkbaren Scheibe, umfaßt einen Scheibenmitneh mer, der mit der Scheibe verbunden ist, eine über einen Elek tromotor antreibbare Gewindespindel, die drehbar und axial fixiert gelagert ist und eine Schraubenmutter, die mit dem Scheibenmitnehmer verbunden ist und die in die Gewindespindel eingreift. Die Scheibe wird somit bei einer Drehung der Ge windespindel in Abhängigkeit der Drehrichtung angehoben oder abgesenkt.

Die Gewindespindel ist starr und unbiegsam ausgeführt und der Scheibenmitnehmer ist als beweglicher Schlitten ausgebildet. Bei modernen Fahrzeugen sind die Seitenscheiben entsprechend der Fahrzeugkontur gewölbt. Beim Verschieben der Scheiben führt dies zu räumlich gekrümmten Hebewegen. Mit einer gera den, drehangetriebenen Gewindespindel können jedoch nur gera de und nicht räumlich gekrümmte Hebewege ausgeführt werden. Bei dem bekannten Fensterheber wird dieses Problem dadurch gelöst, daß der Schlitten derart in der Gleitführung geführt ist, daß er senkrecht zur Achse der Gewindespindel verschieb bar gestaltet ist und hierdurch eine Anpassung an eine Wöl bung der Scheibe bzw. an einen gekrümmten Hebeweg ermöglicht ist. Eine solche Querverschiebung des Scheibenmitnehmers bzw. des Schlittens ist aufwendig in der Herstellung und kann zu einem Verklemmen und zu Klappergeräuschen führen.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen gattungsge mäßen Fensterheber so weiterzubilden, daß er bei einfachem und kostengünstigen Aufbau für räumlich gekrümmte Hebewege ge eignet ist.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des An spruchs 1 gelöst.

Gemäß Anspruch 1 wird vorgeschlagen, die Gewindespindel bieg sam auszuführen. Ersichtlich ist es nicht ausreichend, eine sonst starre Gewindespindel der Scheibenwölbung bzw. der Krümmung des Hebewegs entsprechend gebogen auszuführen. Durch die erforderliche Drehbewegung der Gewindespindel würde sich diese Wölbung im Raum drehen. Durch das erfindungsgemäße Merk mal einer biegsamen Gewindespindel wird in vorteilhafter Wei se dagegen die Scheibe in einer Gleitführung geführt und da mit der gekrümmte Hebeweg des Scheibenmitnehmers mit der in die Gewindespindel eingreifenden Schraubenmutter räumlich festgelegt. Durch die Biegsamkeit der Gewindespindel kann diese trotz ihrer Drehbewegung die Form des gekrümmten Hebe wegs beibehalten. In praktisch realisierbaren Ausführungen sind die Scheibenwölbungen nur so gering, daß sich keine Füh rungsprobleme der Gewindespindel durch deren Biegung in der Schraubenmutter ergeben.

Damit kann eine Verschiebeeinrichtung für einen Fensterheber quer zur Gewindespindel entfallen. Der Fensterheber wird da mit insgesamt einfacher und kostengünstiger im Aufbau und die Betriebssicherheit wird erhöht. Das Kraftniveau bleibt für den gesamten Hebeweg gleich. Der benötigte Bauraum ist, insbe sondere im Vergleich zu anderen nach anderen Prinzipien arbei tenden Fensterhebern, gering. Durch die biegsame Gewinde spindel ist zudem ein Toleranzausgleich für eine vereinfachte Fertigung und Montage möglich.

Eine biegsame Gewindespindel kann nach Anspruch 2 vorteilhaft aus an sich bekanntem, faserverstärkten Kunststoff oder nach Anspruch 3 aus einem kunststoffummantelten Stahlseil herge stellt sein.

In einer bevorzugten Ausführung nach Anspruch 4 wird die Ge windespindel von einem an ihrem unteren Ende angeordneten Elektromotor angetrieben. Die Gewindespindel bleibt dabei über ihren Verstellweg für den Eingriff des Scheibenmitneh mers bzw. der Schraubenmutter frei. Die Anordnung erfordert nur einen sehr geringen Bauraum, wodurch beispielsweise im Türkasten viel Platz für die Aufnahme weiterer Einbauelemen te, beispielsweise für Zentralverriegelungselemente, Schloß betätigungen, usw. verbleibt. Der Elektromotor bildet mit einem nachgeschalteten Getriebe vorteilhaft eine Einheit, wobei der Getriebeausgang die untere Lagerstelle für die Ge windespindel ist.

In einer Ausführungsform des Fensterhebers nach Anspruch 5 ist der Scheibenmitnehmer etwa in der Mitte des unteren Schei benrandes angebracht. Die obere, axiale Lagerstelle der Gewin despindel liegt etwa in der Höhe der Fensterbrüstung an der Innenseite des Fensterschachts. Damit wird die Scheibe etwa in der Mitte abgestützt, wodurch sich eine verkantungsfreie Kraftaufbringung ergibt.

Vorteilhafte Ausführungsformen, die besonders wenig Einbau raum benötigen bzw. in einer Fahrzeugtür nahezu den ganzen Türkasten für andere Aufrüstungselemente frei belassen, sind mit den Ansprüchen 6 bis 8 beansprucht.

Nach Anspruch 6 soll dazu die Gewindespindel in einer seit lichen Führungsschiene eines Fensterholms mit einer entspre chenden Anbringung des Scheibenmitnehmers durchgeführt wer den. Die Gewindespindel und der Antriebsmotor liegen damit ganz im seitlichen Randbereich einer Fahrzeugtür.

Bei modernen Fahrzeugen wird angestrebt, die Scheibe mög lichst flächengleich mit der übrigen Fahrzeugkontur auszubil den und an diese anzuschließen. In einer Ausführungsform nach Anspruch 7 ist daher vorgeschlagen, die Scheibe von der Fahr zeugaußenseite her gleitend über den Führungsschienen bzw. den Fensterholmen anzubringen, wobei in die Führungsschienen wenigstens ein an der Scheibe befestigtes und zur Fahrzeug innenseite weisendes Führungsteil eingreift. Dieses Führungs teil ist einstückig mit der Schraubenmutter als Scheibenmit nehmer ausgebildet, wodurch sich für dieses Teil eine gün stige Doppelfunktion ergibt.

Nach Anspruch 8 reicht die Gewindespindel bis zur Oberseite der Führungsschiene bzw. bis zum oberen Rand des Fensterrah mens. Damit wird erreicht, daß die Scheibe bis in ihre End lage nach oben in günstiger Weise gezogen und nach unten ge drückt wird, wobei auch hier die Führungselemente und die Schraubenmutter als ein Mitnehmerteil zu realisieren sind.

Mit den Ansprüchen 9 und 10 werden vorteilhafte Ausgestaltun gen des Scheibenmitnehmers angegeben.

Anhand einer Zeichnung werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Fahr zeugtür mit einem Fensterheber,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Fahrzeugtür nach Fig. 1 entlang der Linie A-A,

Fig. 3 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Fahrzeugtür entlang der Linie B-B aus Fig. 4 und

Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der zweiten Ausführungsform nach Fig. 3.

In Fig. 1 ist eine Fahrzeugtür 1 dargestellt mit einem unte ren Türkasten 2, einem Fensterrahmen 3, einer Scheibe 4 und einem Fensterheber 5.

Die Scheibe 4 ist entlang zweier Seitenholme 6, 7 des Fenster rahmens 3, die als Führungsschienen ausgebildet sind, ver schiebbar. Dazu greifen Führungsteile 8, 9, 10 in Profile der Führungsschienen 6, 7 ein.

Wie aus dem Querschnitt nach Fig. 2 zu ersehen ist, liegt die Scheibe 4 von der Fahrzeugaußenseite her gleitend über den Führungsschienen 6, 7.

Die Seitenholme bzw. Führungsschienen 6, 7 sind nach unten bis zur Position des unteren Fensterrandes in der abgesenkten Stellung verlängert. Die vordere Führungsschiene 6 ist dabei kürzer als die am Pfosten B liegende Führungsschiene 7, in die zwei an den Scheibenecken liegende Führungsteile 9, 10 eingreifen.

Aus dem Schnitt der Fig. 2 ist zu ersehen, daß die Scheibe 4 gewölbt ist, wodurch auch die Führungsschienen 6, 7 eine ent sprechende Wölbung aufweisen.

In der längeren Führungsschiene 7 ist eine biegsame Gewinde spindel 11 angebracht, die in einem oberen Lagerpunkt 12 und einem unteren Lagerpunkt 13 drehbar gehalten ist.

Am unteren Lagerpunkt 13 ist ein Elektromotor 14 mit einem integrierten Getriebe angebracht, wobei der Getriebeausgang den Lagerpunkt 13 und die Drehverbindung zur Gewindespindel 11 darstellt.

Am oberen Führungsteil 10 (gegebenenfalls auch am unteren Füh rungsteil 9) ist einstückig eine Schraubenmutter 15 ange formt, die in das Gewinde der Gewindespindel 11 eingreift.

Die dargestellte Anordnung hat folgende Funktion: Bei einer Ansteuerung des Elektromotors 14 wird die Gewindespindel 11 gedreht. Durch die biegsame Ausführung der Gewindespindel 11 ist eine Drehung auch über den aus Fig. 2 ersichtlichen, räum lich gekrümmten Hebeweg möglich. Durch den Eingriff der Schraubenmutter 15 und deren integrierte Verbindung mit dem Führungsteil 10, das seinerseits mit der Scheibe 4 verbunden ist, wird die Scheibe 4 in Abhängigkeit der Drehrichtung der Gewindespindel 11 angehoben oder abgesenkt.

Aus den Fig. 1 und 2 ist ohne weiteres der einfache Aufbau und die platzsparende Anbringung des erfindungsgemäßen Fen sterhebers 5 ersichtlich.

In den Fig. 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform angege ben, die in wesentlichen Teilen der ersten Ausführungsform entspricht, wobei diese Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.

Auch dort ist eine Fahrzeugtür 1 mit einem Türkasten 2, einem Fensterrahmen 3, einer Scheibe 4 und einem Fensterheber 5 dar gestellt.

Ebenfalls ist eine biegsame Gewindespindel 11 zum Ausgleich eines gekrümmten Hebewegs eingesetzt. Die Gewindespindel 11 ist aber hier kürzer ausgeführt und liegt etwa in der Mitte des Türkastens 2. Eine obere Lagerstelle 16 für die Gewinde spindel 11 liegt etwa in Höhe der Fensterbrüstung an der Innenseite des Fensterschachts. Ein Scheibenmitnehmer in der Form einer mit der Scheibe 4 verbundenen und in die Gewinde spindel 11 eingreifenden Schraubenmutter 17 ist entsprechend etwa in der Mitte des unteren Scheibenrandes angeordnet.

Auch bei dieser Ausführungsform wird bei einer Ansteuerung des Elektromotors 14 die Gewindespindel 11 aufgrund ihrer Biegsamkeit trotz der räumlichen Krümmung entsprechend dem gekrümmten Hebeweg gedreht und durch den Eingriff der Schrau benmutter 17 die Scheibe 4 in Abhängigkeit der Drehrichtung angehoben oder abgesenkt.

Bei dieser zweiten Ausführungsform ist der Fensterheber 5 ebenfalls einfach aufgebaut und platzsparend angebracht.

Claims

1. Fensterheber für ein Fahrzeug,
mit einer in wenigstens einer Gleitführung geführten, an hebbaren und absenkbaren Scheibe,
mit einer, mit einer Betätigungseinrichtung antreibbaren, etwa parallel zur Gleitführung verlaufenden, Gewindespin del, die drehbar und axial fixiert gelagert ist,
mit einem Scheibenmitnehmer, der mit der Scheibe verbunden ist und der in die Gewindespindel eingreift, so daß die Scheibe bei einer Drehung der Gewindespindel in Abhängig keit der Drehrichtung angehoben oder abgesenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (11) biegsam für räumlich gekrümmte Hebewege ausgeführt ist.

2. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (11) aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt ist.

3. Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (11) aus einem kunststoffummantelten Stahlseil hergestellt ist.

4. Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung für die Gewin despindel (11) ein an derem unteren Ende angeordneter Elek tromotor (14) ist, der auch die untere, axiale Lagerstelle (13) bildet.

5. Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, daß der Scheibenmitnehmer (Schraubenmutter 17) etwa in der Mitte des unteren Scheibenrandes ange bracht ist und die obere, axiale Lagerstelle (16) für die Gewindespindel (11) etwa in der Höhe der Fensterbrüstung an der Innenseite des Fensterschachts liegt.

6. Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet,
daß die Scheibe (4) in einem Fensterrahmen (3) mit als seitliche, nach unten gezogene Führungsschie nen (6, 7) ausgebildeten Fensterholmen geführt ist,
daß in wenigstens einer Führungsschiene (6, 7) eine Gewin despindel (11) angeordnet ist und
daß entsprechend der Scheibenmitnehmer mit Schraubenmut tern (10, 15) am seitlichen Scheibenrand im Bereich der Ge windespindel angebracht ist.

7. Fensterheber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (4) von der Fahrzeugaußenseite her gleitend über den Führungsschienen (6, 7) liegt und dort mit wenig stens einem an der Scheibe (4) befestigten und zur Fahr zeuginnenseite weisenden Führungsteil (10) eingreift und
daß dieses Führungsteil (10) einstückig mit der Schrauben mutter (15) als Scheibenmitnehmer ausgebildet ist.

8. Fensterheber nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich net, daß die Gewindespindel (11) bis zur Oberseite der Füh rungsschiene (7) reicht und dort die obere, axiale Lager stelle (12) angebracht ist und der Scheibenmitnehmer (10, 15) an einer entsprechenden, oberen Ecke der Scheibe (4) liegt.

9. Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, daß der Scheibenmitnehmer als eine die Gewin despindel (11) umfassende Spindelmutter ausgebildet ist.

10. Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, daß wenigstens ein Führungsteil für die Fen sterscheibe (4) zugleich als Scheibenmitnehmer in der Form eines Gleitstücks mit einer Verzahnung ausgebildet ist und die Verzahnung einseitig in die Gewindespindel (11) ein greift.