DE4025840C3

DE4025840C3 - Verfahren zur Herstellung von Rohrleitungsverbindungen aus Polyolefin

Info

Publication number: DE4025840C3
Application number: DE4025840A
Authority: DE
Inventors: Friedel Imgram
Original assignee: WIRSBO PEX GmbH
Current assignee: Uponor Innovation AB
Priority date: 1990-08-16
Filing date: 1990-08-16
Publication date: 1999-06-24
Anticipated expiration: 2010-08-17
Also published as: DE4025840A1; DE4025840C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Rohrleitungsverbindun gen aus Polyolefin mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Unter Umgebungstemperatur wird hier und im folgenden die Temperatur verstanden, die in der Umgebung der Rohrlei tungsverbindung in einer Räumlichkeit oder im Freien herrscht.

Bei einem bekannten Verfahren (DE 80 15 077 U1) dieser Art wird ein Gas-Hausanschluß zwischen einem Kunststoffrohr aus zum Beispiel Polyethylen, das eine im Erdboden verlegte Versorgungsleitung bildet, und dem Anschlußteil eines Me tallrohres aus zum Beispiel Eisen hergestellt, das eine Hausgasleitung bildet. Das Anschlußteil ist mit einer Ober flächenstruktur aus ringförmigen Rillen, die eine Zähnung aufweisen, und das Metallrohr ist mit einem Kunststoffüber zug versehen, der dicht vor dem Anschlußteil endet. Das aufgeweitete Ende des Kunststoffrohres wird über das An schlußteil hinaus auf das Ende des Kunststoffüberzuges auf dem Metallrohr aufgeschoben und auf das Anschlußteil und das Ende des Kunststoffüberzuges aufgeschrumpft. Im Bereich des Kunststoffüberzuges ist dabei die Einlage von Dichtungs ringen vorgesehen. Die Ausbildung der Rohrleitungsverbin dung wird bei diesen Kunststoffrohren durch die elastische Verformung des Kunststoffes bei Umgebungstemperatur ermög licht.

Bei einem weiteren bekannten Verfahren, das in der DE- OS 38 17 442 beschrieben ist, wird eine solche Rohrlei tungsverbindung beschrieben, die beispielsweise durch eine Schrumpfmuffe hergestellt wird, welche die Enden zweier Rohre überbrückt. Die Schrumpfmuffe kann beispielsweise aus einem thermoelastischen Material wie vernetztem Polyolefin bestehen. Sie wird dadurch mit den Rohrenden verbunden, daß das vernetzte Polyolefin nach dem Erwärmen über den Kri stallitschmelzpunkt hinaus im erwärmten Zustand verformbar ist und in diesem erwärmten Zustand unter Aufweitung auf die Rohrenden aufgeschoben werden kann, wobei sich eine fe ste und abdichtende Verbindung ausbildet. In entsprechender Weise kann auch das Rohrende eines Rohres aus vernetztem Polyolefin auf ein Anschlußteil, zum Beispiel ein T-Stück aufgeschoben werden. Auch dabei können die Anschlußteile zur Herstellung einer abdichtenden Verbindung mit einer Oberflächenstruktur versehen werden, der sich das erwärmte, aufgeschobene Rohrende aus vernetztem Polyolefin fest und abdichtend anlegt.

Die Verwendung von Rohren aus vernetztem Polyolefin ist in weiten Bereichen wegen der günstigen mechanischen und chemischen Eigenschaften dieses Werkstoffs sehr erwünscht. Die Herstellung von Rohrverbindungen nach dem vorgenannten Verfahren bringt in der Praxis jedoch gewisse Schwerigkei ten mit sich, weil das vernetzte Polyolefin bekanntermaßen thermoelastisch ist, d. h. erst bei hohen Temperaturen, zum Beispiel oberhalb von 135°C im Falle von vernetztem Poly ethylen, elastisch verformbar ist. Es kommt daher darauf an, die betreffenden Teile in so kurzer Zeit miteinander zu verbinden, daß während dieser Zeit noch keine Abkühlung un ter den Kristallitschmelzpunkt erfolgt.

Aus der DE-OS 36 08 843 und der Firmenschrift "REHAU- Heizkörper-Anschlußsystem Schiebehülse, Technische Informa tion 853601" ist es weiterhin bekannt, daß Rohrenden von Rohren aus vernetztem Polyolefin zum Beispiel mit Hilfe ei nes Spreizdorns üblicher Bauart auch bei Umgebungstempera tur aufgeweitet werden können und auch bei dieser Tempera tur eine Rückumwandlung in den ursprünglichen Zustand er fahren, was zur Herstellung einer Klemmverbindung genutzt wird. Dazu wird ein mit einer Oberflächenstruktur in Form von abwechselnden Rippen und Nuten versehenes Anschlußteil in das aufgeweitete Rohrende eingesteckt, das sich durch die Rückverformung mit dem Anschlußteil verbindet. An schließend wird die Verbindung mit einem Klemmring vervollständigt. Insbesondere dient dazu eine Schiebehülse, deren Innendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser des auf das Anschlußteil aufgesteckten, rückverformten Rohrendes und die vom nicht aufgeweiteten Teil des Rohrendes auf das aufgesteckte, rückverformte Roh rende mit einem Werkzeug aufgeschoben wird. Dadurch wird das Rohrende in die Nuten zwischen den Rippen des Anschluß teils eingepreßt, wodurch eine dauerhafte Verklemmung und eine feste und sichere Rohrleitungsverbindung erzielt wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung einer Rohrleitungsverbindung zu schaffen, das die vereinfachte Ausbildung einer sicheren Rohrlei tungsverbindung ohne Einlage von Dichtmitteln gestattet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine besonders vor teilhafte Möglichkeit, Rohre aus vernetztem Polyolefin ohne Aufwendung von Wärmeenergie mit dem jeweils gewünschten An schlußteil zu verbinden. Dabei wird allein durch die Rück verformung des aufgeweiteten Rohrendes und des darauf auf gebrachten Spannrings in einem Arbeitsgang eine feste und abdichtende, insbesondere gasdichte Schrumpfverbindung er halten, die durch den rückverformten Spannring gesichert ist. Beim Aufschrumpfen auf das Anschlußteil paßt sich das vernetzte Polyolefin gegebenenfalls vorhandenen Oberflä chenstrukturen an dem Anschlußteil an. Als solche, die Bin dungsfestigkeit erhöhende Oberflächenstrukturen kommen beispielsweise Wülste, Sicken, Rillen oder Rändelungen, mit denen das aufgeschrumpfte Polyolefin in Eingriff kommt, in frage. Die Aufweitung, soweit sie nach dem Verbinden mit dem Anschlußteil bestehen bleibt, führt nicht zur Bildung von Spannungsrissen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer Rohrleitungsverbindung, bei dem das Ende eines Rohres aus Polyolefin, dessen Innendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser eines Anschlußteiles, mit Hilfe eines Spreizdoms bei Umgebungstemperatur reversibel auf einen Innendurchmesser aufgeweitet wird, der größer als der Außendurchmesser des Anschlußteiles ist, und nach Entfernung des Spreizdoms das noch aufgeweitete Ende des Rohres und das Anschlußteil aufeinandergesteckt werden, wobei sich das reversibel aufgeweitete Rohrende durch Rückverformung fest und abdichtend mit dem Anschlußteil verbindet, und bei dem die Verbindung durch einen Spannring gesichert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Rohr aus vernetztem Polyolefin verwendet wird und
daß der Spannring aus einem reversibel verformbaren Material besteht und zusammen mit dem Rohrende aus vernetztem Polyolefin reversibel aufgeweitet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußteil mit einer Oberflächenstruktur zur Ver größerung der Eingriffsfläche mit dem aufgeschrumpften Rohrende aus vernetztem Polyolefin versehen wird.