DE4022277A1 - Fadenabzugsvorrichtung und -verfahren - Google Patents
Fadenabzugsvorrichtung und -verfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abzug eines
Fadens, Bandes oder dergleichen von einem Fadenwickel
gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren
gemäß Anspruch 13.
Derartige Vorrichtungen sind seit langem bekannt und
sind an Textilmaschinen im Einsatz. Beispielsweise zeigt
die DE-PS 16 35 899 eine gattungsgemäße Vorrichtung, bei
der der Faden durch eine Abzugsöse des Fadenwickels über
Kopf abgezogen wird. Nachteilhaft bei dieser Fadenabzugs
vorrichtung, ist die nach jeder abgezogenen Fadenwindung
auftretende Fadenverdrehung um 360° die insgesamt dem
abgezogenen Faden, Band oder dergleichen einen erhebli
chen Drall aufzwingt. Die Zahl der Verdrehungen ist
dabei abhängig vom Durchmesser des Fadenwickels und von
der abgezogenen Länge des Fadens. Insbesondere beim
Abzug von Flachbändern kommt es dadurch häufig zur Bil
dung von Verdrehungen des Fadens (Kinken) und dadurch zu
Funktionsstörungen von beispielsweise der Fadenabzugsvor
richtung nachgeordneten Fadenspeichern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine in
Rede stehende Fadenabzugsvorrichtung derart zu verbes
sern, daß ein dem abgezogenen Faden aufgezwungener Drall
verringert wird bis hin zur vollständigen Annullierung
des Dralls. Auch liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren zum drallfreien Fadenabzug anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angege
bene Vorrichtung sowie durch das in Anspruch 13 angegebe
ne Verfahren. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte
Weiterbildungen dar.
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine Fadenabzugsvor
richtung gegeben, bei der der Faden abwechselnd über
eine der beiden Stirnflächen des Fadenwickels abgezogen
werden kann. Es ist dabei auch vorgesehen, daß entweder
nach jeder abgezogenen Windung eine Abzugsöse oder der
gleichen zu der jeweils anderen gegenüberliegenden
Abzugsstellung verlagert werden kann oder aber, daß die
Verlagerung der Abzugsöse zwischen den beiden Abzugsstel
len nach mehreren abgezogenen Windungen, gegebenenfalls
auch periodisch erfolgt. Der Fadenwickel wird vorzugswei
se von einer Halterung drehgehemmt gelagert. Die Abzugs
stellen liegen sich gegenüber und bilden die Pole einer
Lagerachse aus. Ein Fadenwickel wird zum Abziehen des
Fadens derart von einer Halterung gelagert, daß er etwa
parallel zur Lagerachse ausgerichtet ist. Der Faden wird
dann abwechselnd von einer Abzugsstelle dem Fadenwickel
überkopf abgezogen. Durch diese Maßnahme wird die nach
Abzug einer Anzahl von Windungen entstandene Verdrehung
durch eine Verdrehung entgegengesetzten Drehsinnes beim
Abzug über die entgegengesetzte Stirnseite zumindest
teilweise kompensiert möglichst jedoch annulliert. Beim
periodischen Wechsel der Abzugsseiten können sich die
jeweils entstehenden Verdrehungen im zeitlichen Mittel
aufheben. Die Halterung des Fadenwickels besteht vorzugs
weise aus einem Lagerbett, das konkav zur Lagerachse
gewölbt ist. In dieser Wölbung kann der Fadenwickel
einliegen, so daß er vermöge der Schwerkraft nicht her
ausrollen kann und vermöge der Reibung in axialer Rich
tung nicht verlagert werden kann. Das Lagerbett ist
dabei bevorzugt als Tuch ausgebildet, das in einer Wöl
bung den Fadenwickel lagert. Der Faden wird beim Abzug
jeder Windung einmal zwischen dem Lagerbett und dem
Fadenwickel hindurchgezogen. Die Lagerung des Fadenwik
kels kann dadurch sicherer gemacht werden, daß das Lager
bett von mehreren quer zur Längsachse und parallel neben
einander angeordneten, konvex um die Lagerachse gekrümm
ten Lagerrippen gebildet ist. Eine weitere Verbesserung
der Erfindung sieht vor, daß die Lagerrippen von engen,
vorzugsweise elastischen Drahtspiralen oder Borsten
gebildet werden, die um die Lagerachse gekrümmt ein
wannenförmiges Gitter ausbilden, auf dem der Fadenwickel
aufliegt. Weiterhin bevorzugt wird eine Ausgestaltung
der Halterung in Form von zwei parallel zur Lagerachse
angeordneten Lagerholmen. Auf den Holmoberkanten wird
dann der Fadenwickel gelagert. Vorteilhaft an dieser
Ausgestaltung ist beispielsweise, daß der Faden immer
nur jeweils zwischen einem Holm und dem Fadenwickel
hindurchgezogen werden muß, während der Fadenwickel voll
auf der anderen aufliegen kann. Eine Rotation des Faden
wickels wird auf diese Weise wirksam verhindert. Das
Abwechseln der sich gegenüberliegenden Abzugsstellen
bewirkt weiter, daß eine eventuelle axiale Verlagerung
des Fadenwickels beim Fadenabzug sich im Mittel aus
gleicht. Ein gleichmäßigeres Abziehen des Fadens vom
Fadenwickel kann dadurch erreicht werden, daß die Lager
holme an ihren Oberkanten mit Luftaustrittsdüsen verse
hen sind, durch die Luft austritt zur Ausbildung eines
Luftkissens, auf dem der Fadenwickel schwebend lagert.
Zum Verlagern einer Abzugsöse ist ein Schwenkarm vorgese
hen, der um eine senkrecht zur Längsachse angeordnete
Schwenkachse schwenkbar ist. Der Schwenkbereich ist
hierbei vorzugsweise ca. 180°, so daß der Schwenkarm von
der einen axialen Polposition zu der gegenüberliegenden
Polposition verlagerbar ist und die Fadenabzugsrichtung
jeweils zur Erstreckungsrichtung des Fadenwickels fluch
tet. Der Fadenabzugsöse ist in Fadenlaufrichtung eine
Führungsöse nachgeordnet, die ortsfest ist und die von
den beiden sich gegenüberliegenden Abzusstellen gleich
beabstandet ist. Dabei ist die Führungsöse bevorzugt der
Schwenkachse eines Schwenkarmes gegenüber angeordnet.
Das Schwenkgelenk des Schwenkarmes ist bevorzugt unter
halb der Halterung für den Fadenwickel angeordnet. Vermö
ge einer derartigen Ausgestaltung ist es möglich, daß
ein Faden abwechselnd über jede der beiden Stirnflächen
abgezogen werden kann, wobei eine Abzugsöse oder derglei
chen abwechselnd von der einen Abzugsstellung in die
andere verlagert wird.
Die Erfindung ist anhand zweier Ausführungsbeispiele in
den Fig. 1-6 detailliert dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Fadenabzugsvorrich
tung mit der Abzugsöse in der Abzugsstellung A,
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit der Abzugs
öse in der Abzugsstellung B,
Fig. 3 eine um 90° gedrehte Ansicht gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 1 einer zweiten
Ausführungsform,
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 3 einer zweiten
Ausführungsform und
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung einer vierten
Ausführungsform.
Die in Fig. 1-3 dargestellte Fadenabzugsvorrichtung
besteht aus einer Halterung 2 und einem Schwenkarm 9,
der um eine Schwenkachse y schwenkbar ist, und der end
seitig eine Abzugsöse 3 aufweist. Die Halterung bildet
eine Längsachse x aus, um die das von mehreren parallel
zueinander angeordneten Lagerrippen 5 gebildete Lager
bett konkav gewölbt ist. In der konkaven Wölbung des
Lagerbettes 2 kann, wie dargestellt, ein Fadenwickel 1
gelagert werden. Der zylinderförmige oder konisch geform
te Fadenwickel 1 liegt in seiner Erstreckungsrichtung in
etwa parallel zur Lagerachse x derart, daß seine Stirn
flächen 1′, 1′′ jeweils zu den Polen der Lagerachse x
ausgerichtet sind. Die zentrale Achse eines konisch
geformten Fadenwickels kann dabei auch die Lagerachse x
schneiden.
Die Lagerrippen 5 sind in dieser Ausgestaltung als Draht
spiralen gebildet, so daß eine Rotationsbwegung des
Fadenwickels durch Reibung gehemmt ist. Die Drahtwindun
gen sind so eng aneinanderliegend ausgeführt, daß ein
Verklemmen des Fadens darin vermieden wird.
Das Schwenkgelenk des um die Schwenkachse y schwenkbaren
Schwenkarmes 9 befindet sich unterhalb des Lagerbettes 2
derart angeordnet, daß die Schwenkachse y die x-Achse
schneidet. Der Schwenkarm 9 kann von einer Position A,
der dem einen Pol der Lagerachse x entspricht, um 180°
verschwenkt werden, so daß er eine gegenüberliegende
Abzugsstellung B einnimmt, die dem anderen Pol der Lager
achse entspricht. Der Faden wird jeweils durch die Ab
zugsöse 3 gezogen.
Von den Abzugsstellen A, B gleichweit entfernt ist ober
halb des Lagerbettes eine ortsfeste Führungsöse 10 ange
ordnet und dem Fadenlauf der Abzugsöse 3 nachgeordnet.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung zeigen die Fig.
4 und 5. Hierbei wird die Halterung 2 von zwei parallel
zur Lagerachse x laufenden Lagerholmen 6, 7 gebildet.
Der Fadenspule 1 liegt auf den Oberkanten der beiden
Lagerholme 6, 7 auf, so daß ein Faden 4 beim Abzug über
eine der beiden Stinrflächen 1′, 1′′ jeweils zunächst
zwischen dem einen Holm 6 und dem Fadenwickel 1 hindurch
gezogen wird, während der Fadenwickel 1 auf dem anderen
Holm 7 aufliegt. Dies erhöht die Lagerfestigkeit des
Fadenwickels auf der Halterung.
Weiterhin vorgesehen ist, den Fadenwickel auf einem
Luftkissen zu lagern. Hierzu weisen die Lagerholme 6, 7
an ihren Oberkanten Luftaustrittsdüsen 8 auf, aus denen
Luft in Richtung der Oberfläche der Fadenspule 1 austre
ten kann. Der aus den Luftaustrittsdüsen 8 austretende
Luftstrahl hebt dann den Fadenwickel 1 am Lagerholm an,
so daß der Faden 4 reibungsfrei abziehbar ist.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform liegt
ein konischer Fadenwickel 1 in einem aus einem Tuch, bei
dem es sich um ein Gewebe handeln kann, ein. Die von dem
Tuch gebildete Halterung 2 bildet eine Wölbung aus, zur
drehgehemmten Lagerung des Fadenwickels 1. Im übrigen
treffen auch für diese Ausführungsform die zu den vorste
hend beschriebenen Ausführungsformen gemachten Ausführun
gen zu.
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und
den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori
tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt
lich mit einbezogen.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Abzug eines Fadens, Bandes oder der
gleichen von einem Fadenwickel, wobei der Faden oder
dergleichen überkopf vom Fadenwickel abziehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (4) abwechselnd
über eine der beiden sich gegenüberliegenden Stirnflä
chen (1′, 1′′) des Fadenwickels (1) abziehbar ist.
2. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Halterung (2) zur drehgehemm
ten Lagerung des Fadenwickels (1).
3. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Verlagerbarkeit einer Abzugsöse (3) zwischen
den beiden Abzugsstellen (A, B), welche den gegenüberlie
genden Polen einer von der Halterung (2) ausgebildeten
Lagerachse (x) zugeordnet sind.
4. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine parallel zur Lagerachse (x) ausgerichtete
Lagerbarkeit des Fadenwickels (1).
5. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine als Lagerbett ausgestaltete
Halterung (2) mit einer sich in Abzugsrichtung erstrek
kenden konkaven Wölbung.
6. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lagerbett als Tuch ausgebildet ist, in
das ein Fadenwickel (1) einlegbar ist unter Ausbildung
einer Wölbung.
7. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Lagerbett von mehreren, quer zur Lager
achse und parallel nebeneinander angeordneten, konkav um
die Lagerachse (x) gekrümmten Lagerrippen (5) gebildet
ist.
8. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagerrippen (5) von Drahtspiralen
gebildet werden.
9. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halterung (2) von Borstenstreifen
gebildet werden.
10. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halterung von zwei parallel zur Lager
achse angeordneten Lagerholmen (6, 7) gebildet ist.
11. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagerholme (6, 7) an ihren Oberkanten
Luftaustrittsdüsen (8) aufweisen.
12. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abzugsöse (3) einem Schwenkarm (9)
zugeordnet ist, der um eine senkrecht zur Lagerachse (x)
angeordnete Schwenkachse (y) schwenkbar ist.
13. Fadenabzugsvorrichtung, insbesondere nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine der Abzugsöse (3) nachgeordnete, ortsfeste
und von beiden Abzugsstellen (A, B) gleich beabstandete
Führungsöse (10).
14. Verfahren zum Abziehen eines Fadens von einer ruhen
den Fadenspule, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden
abwechselnd über eine der beiden Stirnflächen (1′, 1′′)
der Fadenspule (1) abgezogen wird.
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8141 | Disposal/no request for examination |