DE4017315C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung flüchtiger Hydride von Hydridbildnern in einer Probe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung flüchtiger Hydride von Hydridbildnern in einer ProbeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung flüchtiger Hydride von Hydridbildnern
in einer flüssigen Probe zur spektroskopischen Analyse, bei welchem die Probe mit ei
nem hydridbildenden Reduktionsmittel behandelt wird.
Es ist bekannt, zur Analyse von Proben auf hydridbildende Elemente, wie Arsen oder
Selen, durch Atomabsorptions-Spektroskopie die Probe mit einem Reduktionsmittel zu
versetzen, welches mit dem gesuchten Element ein leichtflüchtiges Hydrid bildet. Dieses
Hydrid tritt als Dampf aus und wird von einem Trägergas zu einer beheizten Meßküvette
geleitet. In der Meßküvette zersetzt sich das Hydrid, so daß das gesuchte Element in
atomarer Form auftritt. Ein Meßlichtbündel, das von einer linienemittierenden Lichtquelle
mit den Resonanzlinien des gesuchten Elements ausgeht, tritt durch die Meßküvette und
wird nach Maßgabe der Menge des gesuchten Elements in der Probe geschwächt. Bei
bekannten Apparaturen wird festes oder flüssiges Reagenz in einem Reaktionsgefäß mit
der darin enthaltenen flüssigen Probe gemischt. Dafür sind erhebliche Probemengen
und eine ziemlich aufwendige Apparatur erforderlich.
Beispiele für solche Geräte zeigen die DE 26 27 255 B2, die DE 26 40 285 C2, die
DE 27 18 381 B2, die DE 27 29 744 A1, die DE 27 35 281 B2, die DE 27 35 524 C2, die
DE 27 48 685 C2, die DE 28 51 058 B2 und die DE 29 40 432 B1.
Es ist weiterhin bekannt, bei der Atomabsorptions-Spektroskopie oder bei der Atom
emissions-Spektroskopie mit induktiv angeregtem Plasma (ICP-AES) die Probe durch
Fließinjektion zuzuführen und dabei eine Anreicherung auf einer Ionenaustauschersäule
vorzunehmen ("Anal. Chem." 57 (1985), 21-25; "Analytica Chimica Acta" 200 (1987) 35-49).
Dabei wird über eine Pumpe und ein Ventil in einer Anreicherungsphase Proben
flüssigkeit und eine Pufferlösung auf eine Ionenaustauschersäule geleitet. Nach einer
Umschaltung des Ventils wird die angereicherte Probe mit einer Elutionsflüssigkeit von
der Ionenaustauschersäule eluiert und in das Plasma bzw. in die Flamme eines
Atomabsorptions-Spektrometers geleitet.
Die GB 876 034 beschreibt ein Verfahren zum Belegen eines Anionenaustauschers mit
Tetrahydroborat (III).
Die US 4 107 099 beschreibt die Verwendung dieses polymergebundenen Borhydrids
zur Erzeugung von Arsenwasserstoff aus Arsenationen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Er
zeugung flüchtiger Hydride aus einer Hydridbildner enthaltenden Probe zur spektrosko
pischen Analyse zu schaffen, das
- - einen gegenüber den bekannten Verfahren verringerten apparativen Aufwand erfor dert,
- - die Eliminierung von die Hydridbildung störenden Metallionen ermöglicht,
- - eine Anreicherung des gesuchten hydridbildenden Elements und damit eine Erhöhung der Empfindlichkeit gestattet und
- - eine Automatisierung erleichtert.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Reduktionsmittel an ei
nen Anionenaustauscher angelagert wird, die flüssige Probe in neutraler oder basischer
Lösung über den das Reduktionsmittel tragenden Anionenaustauscher geleitet wird, wo
bei eine Anlagerung der Hydridbildner-Anionen an den Anionenaustauscher erfolgt, und
anschließend eine Säure über den Anionenaustauscher geleitet wird, wodurch die Hy
dridbildner-Anionen mit dem Reduktionsmittel unter Bildung flüchtiger Hydride reagieren.
Erfindungsgemäß erfolgt somit auch die Erzeugung der Hydride von Hydridbildnern in
der Probe durch Fließinjektion. Dabei werden die Hydridbildner-Anionen und das Reduk
tionsmittel beide auf einem Ionenaustauscher adsorbiert. Ein Reaktionsgefäß entfällt.
Zunächst findet keine Reaktion statt, weil in einem neutralen oder schwach basischem
Lösungsmittel gearbeitet wird. Dann wird die Reaktion durch Beschicken des Ionenaus
tauschers mit Säure schlagartig ausgelöst und ein "Paket" von flüchtigem Hydrid auf das
Analysengerät geleitet. Totvolumina sind dabei gering. Es kann auch mit geringen Pro
benmengen ein starkes Signal erzeugt werden. Metallionen werden an dem Anionenaus
tauscher nicht adsorbiert und können daher die Hydridbildung nicht stören.
Vorteilhafterweise wird flüssige Probe in neutraler oder basischer Lösung während einer
Zeitdauer über den Anionenaustauscher geleitet, die wesentlich länger als die Reakti
onszeit nach Zufuhr der Säure ist, so daß eine Anreicherung des Hydridbildners auf dem
Anionenaustauscher erfolgt. Das bringt eine Erhöhung der Empfindlichkeit.
Die gebildeten flüchtigen Hydride können durch eine gasdurchlässige, aber für Flüssig
keit undurchlässige Membran von der Säure getrennt und von einem Trägergasstrom zu
einem spektroskopischen Analysengerät transportiert werden. Damit kann in dem Flüs
sigkeitsstrom der Druck aufrechterhalten werden, der erforderlich ist, um die Flüssigkeit
(Reduktionsmittel, Probe, Säure) durch den Anionenaustauscher zu drücken. Eine vor
teilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß nach dem Beschicken des
Anionenaustauschers mit flüssiger Probe und vor dem Beschicken des Anionenaustau
schers mit Säure deionisiertes Wasser über den Anionenaustauscher geleitet wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens enthält ein Bett von
Anionenaustauscher und Mittel, durch welche wahlweise ein Reduktionsmittel, eine flüs
sige Probe und eine Säure über den Anionenaustauscher geleitet werden können. Eine
vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß ein Gehäuse durch eine gas
durchlässige, aber für Flüssigkeit undurchlässige Membran in eine erste und eine zweite
Kammer unterteilt ist, das Bett von Anionenaustauscher in der ersten Kammer vorgese
hen ist, die erste Kammer einen Einlaß und einen Auslaß aufweist, wobei der Anionen
austauscher in einem Strömungsweg zwischen Einlaß und Auslaß angeordnet ist, und
die zweite Kammer im Strömungsweg eines zu einem spektroskopischen Analysengerät
fließenden Trägergasstromes angeordnet ist.
Dabei kann die Membran auf ihrer der Flüssigkeit abgewandten Seite durch ein Stützgit
ter abgestützt sein. Der konstruktive Aufbau kann folgender sein:
Das Gehäuse weist einen ersten Block auf, in dessen einer Fläche eine zentrale, im Ab
stand von den Stirnflächen des Blocks endende Längsnut vorgesehen ist, die an ihren
Enden mit ersten Anschlußbohrungen verbunden ist. Die Längsnut ist mit körnigem
Anionenaustauscher gefüllt. Das Gehäuse weist einen zweiten Block auf, in dessen dem
ersten Block zugewandter Fläche eine Längsnut im wesentlichen fluchtend mit der
Längsnut des ersten Blocks vorgesehen ist, die an ihren Enden mit zwei Anschlußboh
rungen versehen ist. Zwischen den beiden Flächen der Blöcke sind die Membran und
die Stützgitter eingespannt. Die ersten Anschlüsse sind wahlweise in einen Strom von
Reduktionsmittel, Probe oder Säure einschaltbar.
Die zweiten Anschlüsse sind in einem Strom von Trägergas eingeschaltet.
Die Mittel, durch welche wahlweise ein Reduktionsmittel, flüssige Probe oder eine Säure
über den Anionenaustauscher geleitet werden können, bestehen vorteilhafterweise dar
in, daß eine zu dem Bett von Anionenaustauscher fördernde Pumpe einlaßseitig über
ein Ventil wahlweise mit einer Lösung von Reduktionsmittel, flüssiger Probe oder Säure
verbindbar ist. Die Pumpe kann über das Ventil auch wahlweise mit deionisiertem Was
ser verbindbar sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die zuge
hörigen Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Erzeugung flüchtiger Hydride von
Hydridbildnern in einer flüssigen Probe zur spektroskopischen Analyse.
Fig. 2 ist eine perspektivische Explosionsdarstellung des Anionenaustauschers bei der
Vorrichtung von Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm einer abgewandelten Vorrichtung zur Erzeugung von Hy
driden aus einer Probe.
Fig. 4 zeigt für As(V) und As(III) die Abhängigkeit der Höhe der erhaltenen Signal
peaks von der Anreicherungszeit bei einer Konzentration von 1 ppb. Arsen.
Fig. 5 ist eine entsprechende Darstellung für eine Konzentration von 50 ppb. Arsen.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Umschaltventil bezeichnet, durch welches wahlweise ein Anschluß
12, ein Anschluß 14, ein Anschluß 16 oder ein Anschluß 18 mit dem Einlaß 20 einer
Pumpe 22 verbindbar ist. Anschluß 12 ist mit einem Behälter mit deionisiertem Wasser
(H2O) verbunden. Anschluß 14 ist mit einem Behälter mit einem Reduktionsmittel mit
BH4-Anionen verbunden. Anschluß 16 ist mit einem Probengefäß verbunden. Anschluß
18 ist mit einem Behälter mit Salzsäure (HCl) verbunden. Die Pumpe 22 ist eine
Schlauchpumpe. Der Ausgang 24 ist mit einem Anschluß 26 eines Anionenaustauschers
28 verbunden. Ein Anschluß 30 des Anionenaustauschers 28 ist mit einem Abfallgefäß
verbunden. Die Anschlüsse 26 und 30 bilden "erste" Anschlüsse des Anionenaustau
schers 28. Ein Anschluß 32 des Anionenaustausches 28 ist mit einer Trägergasquelle
verbunden. Als Trägergas dient hier Wasserstoff (H2). Ein weiterer Anschluß 34 des
Anionenaustauschers 28 ist mit einem spektroskopischen Analysengerät 36 verbunden.
Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Explosionsansicht den Aufbau des Anionenaustau
schers 28. Der Anionenaustauscher 28 besitzt ein Gehäuse 38. Das Gehäuse 38 be
steht aus einem ersten quaderförmigen Block 40 und einem zweiten entsprechend qua
derförmigen Block 42. Die Blöcke 40 und 42 sind langgestreckt. Der Block 40 weist eine
Fläche 44 auf, die sich in Längsrichtung des Blocks 40 erstreckt. An die Fläche 44 gren
zen die Stirnflächen 46 und 48 des Blocks 40 an. Die Fläche 44 ist dem Block 42 zuge
wandt.
In der Fläche 44 ist eine Längsnut 50 angebracht. Die Längsnut 50 verläuft in der Mitte
der Fläche 44 parallel zu deren Längskanten und endet im Abstand von den Stirnflächen
46 und 48. Der Anschluß 26 mündet in der Längsnut 50 in der Nähe des einen Endes
der Längsnut 50. Der Anschluß 30 mündet in der Längsnut in der Nähe des anderen
Endes der Längsnut 50.
In der Längsnut 50 ist (nicht dargestelltes) körniges Anionenaustauscher-Material ange
ordnet, welches die Längsnut 50 vollständig ausfüllt.
Auf der Fläche 44 liegt eine rechteckige Membran 52. Die Membran 52 hat die Eigen
schaft, daß sie für Flüssigkeiten undurchlässig ist, aber den Durchtritt von Gasen gestat
tet. Auf der Membran 52 liegt ein Stützgitter 54 auf. Das Stützgitter 57 verhindert eine
Durchbiegung der Membran 52, wenn sich in der Längsnut 50 ein Flüssigkeitsdruck auf
baut. Ein solcher Flüssigkeitsdruck ist aber erforderlich, um eine Flüssigkeit durch das
körnige Anionenaustauscher-Material zu drücken.
Der zweite Block 42 des Gehäuses 38 ist ebenfalls 25 quaderförmig. Der Block 42 hat
eine Fläche 56 ähnlich der Fläche 44 des Blocks 40. Die Fläche 56 des zweiten Blocks
42 ist der Fläche 44 des Blocks 40 zugewandt. Die beiden Blöcke 40 und 42 sind mit den
Flächen 44 und 56 unter Zwischenlage der Membran 52 und des 30 Stützgitters 54 an
einandergesetzt.
In der Fläche 56 des Blocks 42 ist eine Längsnut 58 gebildet. Die Längsnut 58 verläuft in
der Mitte der Fläche 56 etwa fluchtend mit der Längsnut 50 und endet im Abstand von
den Stirnflächen 60, 62 des Blocks 42. Die zweiten Anschlüsse 32 und 34 münden in die
Längsnut 58 in der Nähe von deren Enden.
Die Flüssigkeiten, z. B. Natriumborhydrid-Lösung, flüssige Probe, Wasser und Salzsäure,
werden über den Anschluß 26 in die Längsnut 50 geleitet und von der Pumpe 22 durch
das in der Längsnut 50 befindliche, körnige Anionenaustauscher-Material gedrückt. Über
den Anschluß 32 wird Trägergas, z. B. Wasserstoff, zugeführt. Das Trägergas strömt
durch die Längsnut 58 zu dem Anschluß 34 und von dort zu dem Analysengerät 36.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende:
Zunächst wird das Ventil 10 so geschaltet, daß ein Reduktionsmittel, z. B. Natriumborhy
drid-Lösung, von der Pumpe 22 angesaugt und durch die Längsnut 50 mit dem körnigen
Anionenaustauscher-Material gedrückt wird. Dabei werden durch Anionenaustausch
BH4-Anionen in die Oberfläche des Anionenaustauscher-Materials eingelagert.
Anschließend wird das Ventil 10 umgeschaltet. Es verbindet dann den Anschluß 16 mit
dem Einlaß 20 der Pumpe 22. Die Pumpe 22 saugt jetzt Probe in neutraler oder schwa
cher basischer Lösung an und drückt diese ebenfalls durch den Längskanal 50 und das
darin befindliche, körnige Anionenaustauscher-Material. Dabei werden Anionen und ins
besondere auch die Hydridbildner, wie Arsen oder Selen, durch Anionenaustausch in die
Oberfläche des Anionenaustauscher-Materials eingebaut. Die Hydridbildner reagieren
jedoch nicht mit dem ebenfalls in die Oberfläche des Anionenaustauscher-Materials ein
gebauten Reduktionsmittel, weil die Probe in einer neutralen oder schwach basischen
Lösung vorliegt. Das Hindurchleiten von Probe durch den Anionenaustauscher 28 kann
über eine längere Zeit hinweg erfolgen, so daß der jeweils gesuchte Hydridbildner in dem
Anionenaustauscher 28 angereichert wird.
Transiente Metallionen, welche die Hydridbildung stören können, werden nicht an dem
Anionenaustauscher-Material adsorbiert. Diese Metallionen fließen daher mit der Proben
lösung durch den Anionenaustauscher 28 glatt hindurch.
In einem nächsten Schritt wird über das Ventil 10 der Anschluß 12 mit dem Einlaß 20 der
Pumpe 22 verbunden. Es wird auf diese Weise deionisiertes Wasser durch den Anio
nenaustauscher 28 geleitet. Damit wird der Anionenaustauscher 28 ausgeschwaschen.
Restliche Probe (mit störenden Metallionen) werden entfernt. Die an das Anionenaus
tauscher-Material angelagerten Anionen werden davon aber nicht beeinflußt.
Schließlich wird das Ventil 10 so umgeschaltet, daß der Anschluß 18 mit dem Einlaß 20
der Pumpe 22 verbunden ist. Die Pumpe 22 drückt jetzt eine Säure durch den Anionen
austauscher 28. Diese Säure setzt die an dem Anionenaustauscher-Material adsorbier
ten Anionen frei. Die Hydridbildner reagieren mit dem Reduktionsmittel schlagartig unter
Bildung von flüchtigen Hydriden. Dabei werden praktisch alle an dem Anionenaustau
scher-Material gebundenen Hydridbildner in einem sehr kurzen Zeitintervall freigesetzt.
Es ergibt sich daher kurzzeitig eine hohe Konzentration von Hydridmolekülen, die zu ei
nem hohen Signalpeak des Analysengerätes führt.
Die Hydride können durch die Membran 52 hindurchtreten und gelangen in den Träger
gasstrom in der Längsnut 56 und werden von diesem zu dem Analysegerät 36 mitge
nommen.
Das Analysegerät 36 kann ein Atomabsorptions-Spektrometer sein. Dann werden die
Hydride in eine beheizte Meßküvette geleitet. Die Meßküvette ist von einem Meßlicht
bündel durchsetzt, das von einem Linienspektrum mit den Resonanzlinien eines gesuch
ten, hydridbildenden Elements gebildet ist. In der Meßküvette werden die Hydride zer
setzt, so daß die hydridbildenden Elemente in atomarer Form vorliegen. Das Meßlicht
bündel wird bei definierter Anreicherungszeit nach Maßgabe der Menge des gesuchten
Elementes in der Probe absorbiert.
Das Analysegerät kann auch ein Atomemissions-Spektrometer mit induktiv angeregtem
Plasma (AES-ICP) sein. In diesem Falle werden die Hydride in das Plasma eingeleitet
und dort zersetzt.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist mit 70 ein Umschaltventil bezeichnet. Das Umschalt
ventil 70 verbindet ähnlich wie das Umschaltventil 10 von Fig. 1, wahlweise einen An
schluß 72, einen Anschluß 74 oder einen Anschluß 76 mit dem Einlaß 78 einer als
Schlauchpumpe ausgebildeten Pumpe 80. Der Auslaß 82 der Pumpe 80 ist mit einem
Injektionsventil 84 verbunden. Das Injektionsventil hat einen Durchgang 86, welcher in
der dargestellten Schaltstellung einen Einlaßanschluß 88 mit einem Auslaßanschluß 90
in Verbindung bringt. In einer zweiten Schaltstellung mit einer um 90 Grad verdrehten
Stellung des Durchgangs 86 wird die Verbindung zwischen Einlaßanschluß 88 und Aus
laßanschluß 90 über eine Injektionsschleife 92 hergestellt. In die Injektionsschleife 92
kann in bekannter Weise ein definiertes Volumen einer zu injizierenden Flüssigkeit, hier
einer Säure, eingebracht werden. Der Auslaßanschluß 90 des Injektionsventils 84 ist mit
einem Einlaßende 94 einer Glassäule 96 verbunden. Die Glassäule 96 ist mit einem
körnigen Anionenaustauscher 98 gefüllt. Das Auslaßende 100 der Glassäule 96 ist mit
einem Gas-Flüssigkeits-Separator 102 verbunden. Abgeschiedenes Gas tritt an einem
Auslaßanschluß 104 aus, von wo das Gas zu dem induktiv erregten Plasma eines Ato
memissions-Spektrometers geleitet wird.
Nachstehend werden einige Beispiele der Anwendung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens angegeben:
Ein Gramm eines handelsüblich erhältlichen, gelartigen oder makroporösen Anionenaus
tauscherharzes auf der Basis von Styrol-Divinylbenzol-Copolymer (z. B. erhältlich unter
den Markennamen Dowex 1-X8 oder Dowex MSA-1 von Dow Chemical) wird nach der
Lehre der GB-A-876 034 in die Borhydridform umgewandelt und eine Glassäule mit ei
nem Innendurchmesser von 3 mm und einer Länge von 50 mm gefüllt. Diese Glassäule
wird mit einer Schlauchpumpe verbunden. Eine neutrale oder leicht alkalische, flüssige
Probe, die eines oder mehrere der hydridbildenden Elemente As, Se, Sb, Bi, Te, Sn, Ge
oder Pb enthält, wird durch die Glassäule geleitet. Nach einer Periode des Auswaschens
mit Wasser, um restliche Probenmatrix aus der Glassäule zu entfernen, wird eine Menge
von 100 Mikroliter zweimolarer Salzsäure in einen Trägerstrom von Wasser injiziert, und
die Hydridbildung findet statt. Das aus der Glassäule austretende Flüssigkeits-Gas-
Gemisch wird über ein Leitungssystem zu einem auf direktem Kontakt von Gas und
Flüssigkeit beruhenden Gas-Flüssigkeits-Separator geleitet. Das freigesetzte Gas wird
auf ein Atomemissions-Spektrometer geleitet.
Ein handelsüblich erhältliches, gelartiges oder makroporöses Anionenaustauscherharz,
auf der Basis von Acrylat (z. B. erhältlich unter dem Markennamen Duolite A-132 oder
Duolite A-172 von Röhn u. Haas) wird nach der Lehre der GB 876 034 in die Borhydrid
form umgewandelt und in einer Glassäule mit einem Innendurchmesser von 3 mm und
einer Länge von 50 mm gepackt. Diese Glassäule wird mit einer Schlauchpumpe ver
bunden. Eine neutrale oder schwach alkalische, flüssige Probe, die eines oder mehrere
der hydridbildenden Elemente As, Se, Sb, Bi, Te, Sn, Ge oder Pb enthält, wird durch die
Glassäule geleitet. Nach einer Periode des Auswaschens mit Wasser, um restliche Pro
benmatrix aus der Glassäule zu entfernen, wird eine Menge von 1000 Mikroliter zweimo
larer Salzsäure in den Trägerstrom von Wasser injiziert. Das aus der Glassäule austre
tende Gas-Flüssigkeits-Gemisch wird auf einen mit einer Membran arbeitenden Gas-
Flüssigkeits-Separator gegeben. Das durch die Membran hindurchtransportierte Gas
wird durch eine zusätzliche Gasströmung zu einem Atomabsorptions-Spektrometer ge
spült.
Ein handelsüblich erhältliches, starkes makroporöses Anionenaustauscherharz auf der
Basis von Styrol-Divinylbenzol-Copolymer (z. B. erhältlich unter dem Markennamen Am
berlite IRA-900 oder Amberlyst A-26 von Röhm u. Haas) wird nach der Lehre der GB-A-
876 034 in die Borhydridform umgewandelt und in die Längsnut 50 (Fig. 2) gepackt. Es
wird durch die Schlauchpumpe 22 neutrale oder schwach alkalische, flüssige Probe, die
eines oder mehrere der hydridbildenden Elemente As, Se, Sb, Bi, Te, Sn, Ge oder Pb
enthält, wie beschrieben, durch das Anionenaustauscherbett in der Längsnut 50 ge
pumpt. Nach einer Periode des Waschens mit Wasser, um restliche Probenmatrix aus
dem Anionenaustauscherbett zu entfernen, wird eine Menge von 100 Mikroliter von
zweimolarer Salzsäure in den Trägerstrom von Wasser injiziert, und die Hydridbildung
findet statt. Das entwickelte Gas tritt durch die Membran 52 und wird von dem Wasser
stoffstrom zu einem Atomabsorptions-Spektrometer gespült.
Fig. 4 zeigt für As(V) und As(III) die Abhängigkeit der Höhe der erhaltenen Signalpeaks
von der Anreicherungszeit bei einer Konzentration von 1 ppb. Arsen. Fig. 5 ist eine ent
sprechende Darstellung für eine Konzentration von 50 ppb. Arsen. Es zeigt sich, daß die
Kurve für geringe Konzentrationen sehr gut linear und unabhängig von der Wertigkeit
des Arsens ist. Bei höheren Konzentrationen werden die Kurven nichtlinear. Die Kurven
für die verschiedenen Wertigkeiten laufen auseinander.
Claims (13)
1. Verfahren zur Erzeugung flüchtiger Hydride von Hydridbildnern in einer flüssigen
Probe zur spektroskopischen Analyse, bei welchem die Probe mit einem hydridbil
denden Reduktionsmittel behandelt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Reduktionsmittel an einen Anionenaustauscher angelagert wird,
- b) die flüssige Probe in neutraler oder basischer Lösung über den das Redukti onsmittel tragenden Anionenaustauscher geleitet wird, wobei eine Anlagerung der Hydridbildner-Anionen an den Anionenaustauscher erfolgt, und
- c) anschließend eine Säure über den Anionenaustauscher geleitet wird, wodurch die Hydridbildner-Anionen mit dem Reduktionsmittel unter Bildung flüchtiger Hy dride reagieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Probe in neutra
ler oder basischer Lösung während einer Zeitdauer über den Anionenaustauscher
geleitet wird, die wesentlich länger als die Reaktionszeit nach Zufuhr der Säure ist,
so daß eine Anreicherung des Hydridbildners auf dem Anionenaustauscher erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gebildeten
flüchtigen Hydride durch eine gasdurchlässige, aber für Flüssigkeit undurchlässige
Membran (52) von der Säure getrennt und von einem Trägergasstrom zu einem
spektroskopischen Analysengerät transportiert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Beschicken des Anionenaustauschers mit flüssiger Probe und vor dem Be
schicken des Anionenaustauschers mit Säure deionisiertes Wasser über den Anio
nenaustauscher geleitet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- a) einem Bett (96) von Anionenaustauscher und
- b) Mitteln (10), durch welche wahlweise ein Reduktionsmittel, eine flüssige Probe und eine Säure über den Anionenaustauscher geleitet werden können.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein Gehäuse (38) durch eine gasdurchlässige, aber für Flüssigkeit undurchlässi ge Membran (52) in eine erste und eine zweite Kammer (50, 58) unterteilt ist,
- b) das Bett von Anionenaustauscher in der ersten Kammer (50) vorgesehen ist,
- c) die erste Kammer (50) einen Einlaß (26) und einen Auslaß (30) aufweist, wobei der Anionentauscher in einem Strömungsweg zwischen Einlaß (26) und Auslaß (30) angeordnet ist, und
- d) die zweite Kammer (58) im Strömungsweg eines zu einem spektroskopischen Analysengerät fließenden Trägergasstromes angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (52) auf
ihrer der Flüssigkeit abgewandten Seite durch ein Stützgitter (54) abgestützt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Gehäuse (38) einen ersten Block (40) aufweist, in dessen einer Fläche (44) eine zentrale, im Abstand von den Stirnflächen (46, 48) des Blocks (40) enden de Längsnut (50) vorgesehen ist, die an ihren Enden mit ersten Anschlußboh rungen (26, 30) verbunden sind,
- b) die Längsnut (50) mit körnigem Anionenaustauscher gefüllt ist,
- c) das Gehäuse (38) einen zweiten Block (42) aufweist, in dessen dem ersten Block (40) zugewandter Fläche (56) eine Längsnut (58) im wesentlichen fluch tend mit der Längsnut (50) des ersten Blocks (40) vorgesehen ist, die an ihren Enden mit zweiten Anschlußbohrungen (32, 34) verbunden ist,
- d) zwischen den beiden Flächen (44, 56) der Blöcke (40, 42) die Membran (52) und das Stützgitter (54) eingespannt sind,
- e) die ersten Anschlüsse (26, 30) wahlweise in einen Strom von Reduktionsmittel, Probe oder Säure einschaltbar sind, und
- f) die zweiten Anschlüsse (32, 34) in einen Strom von Trägergas eingeschaltet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zu dem Bett von Anionenaustauscher fördernde Pumpe (22) einlaßseitig über ein
Ventil (10) wahlweise mit einer Lösung von Reduktionsmittel, flüssiger Probe oder
Säure verbindbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (22) über
das Ventil (10) auch wahlweise mit deionisiertem Wasser verbindbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) eine zu dem Bett von Anionenaustauscher (96) fördernde Pumpe (80) einlaß seitig über ein Ventil (70) wahlweise mit einer Lösung von Reduktionsmittel, flüssiger Probe oder Trägerflüssigkeit verbindbar ist, und
- b) zwischen Pumpe (80) und dem Bett von Anionenaustauscher (96) ein Injekti onsventil (84) mit einer Injektionsschleife (92) angeordnet ist, durch welches ein festes Volumen von Säure in einen Strom von Trägerflüssigkeit injizierbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett von körnigem
Anionenaustauscher von einer rohrförmigen, mit dem Anionenaustauscher (98) ge
packten Säule (96) gebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Säule (96) ein
Gas-Flüssigkeits-Separator (102) nachgeschaltet ist.
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